400 Deutsche Turnerinnen und Turner müssen aushelfen bei der EM-Eröffnungsfeier

April 23rd, 2008
  • Die Welt schaut auf Basel
  • Am 7. Juni findet in Basel ein sportliches Grossereignis statt, das international Beachtung in den Medien finden wird. Wie bei solchen Massenveranstaltungen üblich, werden viele Fahnen und Fähnchen geschwungen, Musik wird gespielt, und Massen bewegen sich von links nach rechts über den Rasen. Nein, die Rede ist nicht vom nächsten Schwingerfest beider Basel, auch das Eidgenössische Jodlerfest und das Steinestossen sind dann bereits gelaufen. Die Rede ist von der Eröffnung der EM 2008. Schweizer haben da leider keine Zeit für, die müssen zu dieser Zeit beim „Public Viewing“ Bier verkaufen oder sind nach Österreich gefahren, keine Ahnung, jedenfalls fehlen ein paar hundert turnbegeisterte Schweizer für die geplante Choreographie. Was tun? Gibt es da nicht ein Nachbarland mit freundlichen Menschen, die für niedrigen Lohn und viel Ehr bereit sind, alles zu tun in Helvetia? Dramen schreiben über Nationalhelden oder Nati-Fussballer trainieren inklusive.

  • Die fangen ja früh an mit üben
  • Aus Freiburg im Breisgau erreichte uns diese interessante Mitteilung des Badischen Turner-Bunds e. V. Es ist nicht „Baden“ im Kanton Aargau gemeint, sondern der erste Teil von Baden-Württemberg:

    Knapp sieben Wochen vor dem Start der Fußball-Europameisterschaften in der Schweiz und Österreich suchen die Organisatoren der EURO 2008 noch Mitwirkende für die Eröffnungsfeier. Vor dem ersten EM-Spiel am Samstag, dem 7. Juni 2008, zwischen Gastgeber Schweiz und der Tschechischen Republik ist im Baseler St. Jakob-Stadion mit 800 Männern und Frauen eine Eröffnungsshow geplant. Alle Mitwirkenden gestalten gemeinsam ein großes Gesamtbild auf dem Rasen. Gesucht werden noch 400 Frauen und Männer ab 18 Jahre, die Spaß an der Bewegung und choreographischer Gestaltung haben. Hierzu finden mehrere Probetermine in Basel statt, wobei jeweils ab Freiburg ein Bustransfer vorgesehen ist. Der zuständige Regisseur Martin Arnaud hat für die gemeinsame Vorführung aller Mitwirkenden eine zwölfminütige Choreographie gestaltet, die weltweit im Fernsehen übertragen wird. Eine Mitgliedschaft in einem Turnverein ist keine Voraussetzung.
    (Quelle: Badischer Turnerbund.de)

    Das Basler St. Jakob Stadion
    (Quelle Foto: Basel.ch)

    Nicht einmal Turner muss man sein, nur freiwillig mehrfach nach Basel jetten und dann dort rumhüpfen auf Schweizer Kommando. Das Spiel dürfen die Teilnehmer nicht angucken danach, aber eine Mahlzeit gibt es als Dank. Warum fragen die Basler nicht die Zürcher Zünfte? Genug Mannen haben die ja, wie wir vom Sechseläuten her wissen. Und wer gut zu Pferd ist, kann doch auch zu Fuss ein paar Choreographien mitmachen, oder?

  • 56’000 Turner, und keiner kommt
  • Wieviele Einwohner hat die Schweiz? Wieviele davon sind in Turnvereinen organisiert? Beim letzten Eidgenössischen Turnfest in Frauenfeld im Juni 2007 kamen 56‘000 Turnerinnen und Turner. Genug, um das Basler St. Jakob-Stadion abzufüllen. Aber für die Eröffnungsfeier müssen Badische Turner angekarrt werden.

    Stefan Hupka von der Badischen Zeitung in Freiburg kommentiert genüsslich:

    Unversehens sehen sich Hundertschaften badischer Turner heftig aus der Schweiz umworben, um am 7. Juni dort die lichten Reihen der Einheimischen zu füllen. Es winkt als Honorar ein warmes Essen. Gewiss ist es nicht einfach, genug Bewegungswillige zu rekrutieren in einem Land, wo Kantone Solothurn heißen. Den Ausschlag aber gab wahrscheinlich etwas anderes: die aus helvetischer Sicht sicher lustvolle Vorstellung, dass endlich einmal größere Ansammlungen Deutscher ihr vorlautes Mundwerk hüten und nach einer Schweizer Pfeife tanzen. Doch die Stunde der Revanche naht: Im Spätsommer wechselt der Deutsche Ottmar Hitzfeld als neuer Fußballnationaltrainer in die Schweiz — samt Trillerpfeife. Das ist dann ausgleichende Gerechtigkeit.
    (Quelle: Badische Zeitung 22.04.08)

  • Dann noch 500 Polizisten
  • Die Turner sind nicht nicht die einzigen Aushilfen, die aus Deutschland anreisen. Auch Polizisten aus Baden-Württemberg werden ausgeliehen:

    Baden-Württembergs Landespolizeipräsident Erwin Hetger hat den schweizerischen Sicherheitskräften während der Euro die Unterstützung durch deutsche Polizisten zugesagt; die Kosten für ihren Einsatz trägt die Schweiz. Bis zu 500 Beamte, vorwiegend Bereitschaftspolizisten, werden an den jeweiligen Spieltagen nach Basel und Zürich reisen.
    (Quelle: Badische Zeitung 22.04.08)

    Aber danach alle wieder heimfahren und bloss nicht auf die Idee kommen, gleich bei der Schweizer Polizei um einen Dauerjob zu bitten. Das dürfen nur ausgebildete Bus- und Strassenbahnfahrer(innen) aus Deutschland, die in Zürich oder Basel als Tram-Chauffeusen und Chauffeure angestellt werden.

  • Anmelden bitte bald
  • Bis zum 27. April läuft noch die Anmeldung. Wer also aus dem armen von Steuern und Wirtschaftskrisen geplagten nördlichen Nachbarland stammt und sich am Samstag, den 7. Juni eine warme Mahlzeit verdienen möchte (Erbsensuppe mit Brot oder Brot mit Erbsensuppe, auch bei den Proben zuvor gibt es etwas zum Essen), der klicke auf diesen Anmeldeknopf. Polizeiliches Führungszeugnis, eine aktuelle Betreibungsauskunft und einen gültigen Reisepass für die Ausreise aus der EU unbedingt mit einstecken, bevor Sie den Schweizer „Car“ nach Basel besteigen, der in Freiburg am ZOB = Zentraler Omnibusbahnhof auf Sie wartet.

    Komm gibt mir deine Hand — Kann man mehr als Hand bieten?

    April 22nd, 2008
  • Bieten Sie auch Hand?
  • Der Song „I want to hold your hand“ ist von den Beatles auch auf Deutsch eingespielt worden. „Komm gibt mir deine Hand“, und auf der Rückseite noch „Sie liebt mich, ja ja ja“.
    Die Hand geben, ja, das ist eine freundliche Geste zur Begrüssung, mit der wir anzeigen, dass wir die Waffen abgelegt haben, also freundlich gesinnt daher kommen. Die Hand „bieten“? Das war uns neu, das lernten wir erst in der Schweiz kennen.

    Hand bieten
    (Quelle Foto: Turn Till Burn Medicine)

  • Ich biete Dir Hand
  • Es heisst nicht „Ich biete Dir EINE Hand“, oder „Meine Hand“, nein, einfach nur „Hand bieten“, was sicherlich von „anbieten“ abstammt, auch wenn wir dabei an Versteigerungen denken müssen, welche in der Schweiz als „Gant“ gelten, auf denen man „ganten“ kann, per Hand die bietet.
    Hier zwei Beispiele aus dem Internet:

    Wo wir aber keine Hand bieten, ist ein Modell bei dem 14-jährige ins Gefängnis gesteckt werden, in der Annahme, diese Jugendlichen änderten sich dann dort von selbst
    (Quelle: newsbot.ch )

  • Jetzt echt Hand bieten
  • Auch eine Kommentatorin der Blogwiese verwendete diese Formulierung:

    Irgendwann werden uns Engpässe zu höherem Stellenwert des Recyclings zwingen. Danke allen, die schon jetzt echt Hand bieten.
    (Quelle: Kommentar auf der Blogwiese)

    Bevor uns Phipu wieder bei der Grimm-Recherche abhängt, hier noch schnelle die passende Stelle:

    die hand wird gegeben, gereicht, geboten, ergriffen zur begrüszung und zum empfange als symbol der vereinigung: eya, tund auf, tund uff dem zarten ewer herczen, bietend im die hand. SUSO briefe 35 Preger; zu hofe gibt man viel hände und wenig herzen. SCHOTTEL 1133b; er reichte seinem schwiegervater stillschweigend die hand. IMMERMANN Münchh. 3, 30; auch beim abschiedsgrusze:
    (Quelle: Grimms Wörterbuch)

  • In Deutschland wird nur alles aus einer Hand geboten
  • Eine Hand kann man also geben, dar gereicht, ergreifen, und sie kann „geboten“ werden. Das deutliche „Hand bieten“ hatten wir in Deutschland bisher nicht vernommen. Auf einer Versteigerung wird mit der Hand geboten, aber niemand „bietet Hand“. Das machen die Schweizer, wenn sie helfen wollen. Kurz und knapp. In Deutschland kann man „etwas aus einer Hand bieten“, aber das ist etwas anderes. „Hand bieten“ ist schweizerisch, diesmal ganz eindeutig. Viele Fundstellen bei Google-CH belegen es:

    Eine wahre Zukunftspersektive für die Marke Schweiz ergibt sich nur, wenn die Wirtschaftsteilnehmer zu klaren Regeln Hand bieten, die von Produzenten und Konsumenten mitgetragen werden
    (Quelle: ejpd.admin.ch)

    Oder hier:

    Zuhören, weiterhelfen und Hand bieten
    (Quelle: Tages-Anzeiger)

    Und was lernen wir daraus? Biete mir Hand und ich schlag zu. Oder doch lieber ein?

    Rüsseln Sie auch gern einmal? — neue alte Schweizer Lieblingstätigkeiten

    April 21st, 2008
  • Basel für Anfänger
  • Wir lasen im Tages-Anzeiger vom 18.04.07, einer Zürcher Zeitung, einen Bericht über Basel, „erklärt für Anfänger (zum Beispiel Zürcher)“:

    Auch wenns die übrige Schweiz noch nicht gemerkt hat: Basel ist der Nabel der Welt. Und darum dreht sich alles. Ganz speziell der Basler. Das hat mit provinziellem Chauvinismus nichts zu tun – das ist ganz einfach die grosse Liebe zu einer Kleinstadt, die keine kleine Stadt, sondern ein grosser Zustand ist. Natürlich rüsselt der Besucher auf den ersten Blick: «Ums Himmels willen – derselbe Mief wie überall. Und nicht mal ein See. Sind die durchgeknallt – wo ist hier das Besondere?» Ja hallo! Das besondere sind w i r – und der Rest ergibt sich dann.

    In Basel baden die Menschen noch im Rhein. Unterhalb von Basel können sie dann Fotos entwickeln im Flusswasser, weil alle notwendigen Chemikalien vorhanden sind, so sagt man. Wenn im Juni die Fussballfans aus ganz Europa am Basler Rheinufer auf den Grossleinwänden beim „Public Viewing“ dabei sind, besteht erhöhte Absaufgefahr. Denn die Strömung ist beachtlich, und man sollte sich nur nüchtern und mit guten Schwimmkenntnissen ins Wasser trauen. In Bern besteht die gleiche Sorge. So manch Schwimmer, der sich nicht auskennt, könnte es dort elegant bis zur Staustufe ziehen, und ab dafür.

  • Wer rüsselt denn da?
  • Wir entdeckten in dem Bericht des freundlichen und weltoffenen Baslers das hübsche Verb „rüsseln„. Es findet sich bei Google-CH 364 Mal in der Schweiz.

  • Schlafen oder Drogen nehmen?
  • Während es in Deutschland eher als Nomen für das lange Nasenstück eines Elefanten üblich ist, bedeutet es im Nachbarland Österreich „schlafen“:

    Sprache in Österreich "rüsseln"
    (Quelle: Ostarrichi.org)

    Ein deutsches Wörterbuch sieht darin ein Wort für den nasalen Konsum von Drogen:

    Wenn man Drogen nasal konsumiert, dann spricht man von „rüsseln“.
    (Quelle: Sprachnudel.de)

    Unser Duden kennt zwar „Rüssel“ als Nase des Elefanten, auch rasseln oder rischeln, aber beim Verb „rüsseln“ streikt er. Dafür ist dann Grimm wieder umso ausführlicher

    RÜSSELN, verb. den rüssel brauchen.
    (…)
    3) übertragen, transitiv, mit dem acc. der person, einen rüsseln, reprehendere, increpare STIELER 1595: ich wils nit leiden, dasz H. G., weil er sonst mit nicht nichts kan auszrichten in unsere juristen brewen, dasz sie mich rüsseln und mir vorschreiben, was ich predigen sol. LUTHER tischr. 422a; du hast mir trewlich gedienet, in deinem regiment sind vil feiner knaben erzogen, viel schöner predigt geschehen und du hast dich offt drüber müssen rüsseln und dir die ohren reiben lassen, jetzt schenke ich dir den ehrenkranz. MATHESIUS hist. (…)
    Quelle: Grimms Wörterbuch)

    Von spezifisch „schweizerisch“ lesen wir da nichts, im Gegenteil, sogar ein Luther-Zitat findet sich in der Liste! Warum sich das Verb „rüsseln“ gleichwohl nicht im Duden findet? Es scheint in der Standardsprache abgelöst worden zu sein von „rüffeln“ = jemanden einen Rüffel /Tadel erteilen. Wie schon früher bei anderen Wörtern beobachtet, bleibt dieses Verb in aktiver Form in der Schweiz erhalten, während es im restlichen deutschen Sprachraum durch „rüffeln“ ersetzt wurde. Nur, ob man durch einen „Rüffel“ auch schnaufen kann?

    Mit einem ziemlich berühmten Rüssel eines Elefanten, der einst durch Loch Ness schwamm, wird zur Zeit auch für die geheimnisvolle Urschweiz von der SBB Werbung gemacht.
    Nessie oder ein Elefant beim Baden?
    (Quelle Foto: Travelpod.com)

    Die Ähnlichkeit zwischen dem Originalbild von Loch Ness und einer bestimmten Ecke des Vierwaldstättersees ist verblüffend:
    Urschweiz Werbung SBB
    (Quelle: sbb.ch)

    Schweizer Lieblingstätigkeiten (Teil1) — Vom schnellen Warten und langsamen Pressieren

    April 18th, 2008

    (reload vom 16.12.05)

  • Praktische neue Fähigkeiten
  • Seit wir in der Schweiz leben, haben wir eine ganze Menge praktischer Fähigkeiten dazu gelernt. Wir können zum Beispiel ganz besonders gut „schnell warten“. Ich breche alle Rekorde beim „schnellen Warten“. „Wart schnell“ sagt ein Schweizer zu mir, und schon geht es los. Wie der Blitz fang ich an zu warten, und wenn ich mich richtig anstrenge, kann ich sogar noch schneller warten. „Soll ich noch schneller warten?“ frage ich dann nach ein paar Minuten, wenn es mir zu langweilig wird, um die Zeit ein wenig abzukürzen.

    Manchmal reicht das „schnelle Warten“ allein nicht, denn dann „pressiert es langsam“. Das mit dem „langsam pressieren“ ist so eine Sache, denn eigentlich muss alles ganz schnell gehen, mit ordentlich „Druck“ dahinter = Englisch „pressure“.
    Se presser“ sagen die Franzosen, wenn sie sich selbst unter Druck setzen, und damit nicht „sich drücken“ meinen, denn das ist „s’embrasser“ (Küsschen links, Küsschen rechts). Das Wort „küssen“ mit „baiser“ zu übersetzen, wie es vor Jahren noch im Langenscheidt zu finden war, würde heute in Frankreich unweigerlich zu peinlichen Situationen führen. Denn „baiser“ ist eine sehr höfliche Umschreibung für den Austausch von Körperflüssigkeiten.

    Doch zurück zu den Schweizern, denn denen „pressiert es langsam“. Das haben sie übrigens „für einmal“ mit den Schwaben gemeinsam, auch die stehen ständig unter Druck.

  • Wenn die Italiener den Fred haben
  • Kommen wir zur dritten Lieblingsbeschäftigung: Wenn der Druck abnimmt, dann „haben wir kalt“ in der Schweiz. „Ich habe Schnupfen, ich habe Fieber, ich habe kalt“, eine logische Abfolge, vorexerziert von den Franzosen „j’ai froid“ und Italienern „ho freddo“, und nicht „caldo“, denn das heisst „warm“, ist doch logisch.

  • Nichts für „ume“ gibt es, wenn Du „ume“ bist
  • Die letzte Lieblingsbeschäftigung als Deutscher in der Schweiz ist das fleissige „ume“ sein. „Isch dä Jens au ume“ wird das Kind am Telefon gefragt, wobei es nun nicht darum geht, ob es hier irgend etwas für „ume“ gibt, was in Deutschland flapsig-salopp für „umsonst“ gebraucht wird, sondern poetisch ausgesprochen: „Um den Weg“ bedeutet, also erreichbar, in der Nähe.
    Alles noch mal im Zusammenhang zum Nachsprechen: „Ich warte schnell, denn es pressiert langsam, weil ich kalt habe, und kein Doktor ume ist“. Alles klar? Sind alle raus gekommen? Und wer blieb drin?

    Was ist ein Katerlied? — Die Einstimmung zum Katzenjammer?

    April 17th, 2008
  • Nach 90 Minuten muss Schluss sein
  • Wir lasen in 20Minuten vom 16.04.08 auf Seite 5

    EM-Song von Heidi Happy ist jetzt online
    Am 9. Mai erscheint der EM-Song der Luzerner Singer-Songwriterin Heidi Happy. Aufgenommen hat siee den Track „90 Minute für mi“ im Littauer Studio Mondaine Recordings, (…). „Es ist ein bisschen das Katerlied zur Euro 08“
    (Quelle: 20min)

    20Min schreibt über das Katerlied
    (Quelle: 20min)

  • Heidi aus Happy-Land
  • Heidi Happy stammt nicht aus dem Glarnerland wie die sonstigen Heidis der Schweiz, sonder muss, am Nachnamen unschwer zu erkennen, von weit entfernt, vielleicht England oder sogar Amerika eingewandert sein. Im echten Leben heisst sie Priska Zemp, wie ihre Webseite verrät. Egal, jedenfalls stammt von ihr der EM Song „90 Minute für mi“. Wer ist „mi“? Vielleicht der dritte Ton von „DO – RE –MI“ . Und was passiert eigentlich in der Nachspielzeit? Keine Musik mehr? Keine Unterstützung? Wenn schon der muntere Tiefatemholer und Luftanhalter von HOPP neulich nur für 90 Minuten Power hat, wie soll das nur bei einem Elfmeterschiessen werden, so ganz ohne Luft und Musik?

  • Was ist ein Katerlied?
  • Doch das wahre Geheimnis ist der Begriff „Katerlied“. Sollte das nicht ein „Kanter-Lied“ sein, weil ein „Kantersieg“ ist ja ein haushoher Sieg, vielleicht ist auch so ein Lied dann ein Siegerlied?

    „Katerlied“ erinnert uns an „Katerstimmung“, an den dicken Kopf am nächsten Morgen nach zu vielen Bierchen. Wer mag mit einem Brummschädel, wenn das Spiel vom Vorabend nicht so klasse lief, dafür das Bier aber um so flotter die Kehle hinab, schon gern singen, oder ein „Katerlied“ hören? Der Text des Liedes liess sich übrigens auch bei nüchterem Zuhören nicht verstehen. Ist das Luzernerdeutsch in der totalen Lang- und Breitfassung? Oder doch Englisch? Vielleicht findet sich in diesen Zeilen die wahre Erklärung für das Katerlied?

    Fragen über Fragen. Auch die Kollegen und netten Nachbarn in der S-Bahn wussten nicht, was ein „Katerlied“ ist. Ein Katzenjammer, das kannten alle. Vielleicht gewöhnt das Katerlied ja an selbigen, wir werden sehen.