Was ist ein Katerlied? — Die Einstimmung zum Katzenjammer?
Wir lasen in 20Minuten vom 16.04.08 auf Seite 5
EM-Song von Heidi Happy ist jetzt online
Am 9. Mai erscheint der EM-Song der Luzerner Singer-Songwriterin Heidi Happy. Aufgenommen hat siee den Track „90 Minute für mi“ im Littauer Studio Mondaine Recordings, (…). „Es ist ein bisschen das Katerlied zur Euro 08“
(Quelle: 20min)
(Quelle: 20min)
Heidi Happy stammt nicht aus dem Glarnerland wie die sonstigen Heidis der Schweiz, sonder muss, am Nachnamen unschwer zu erkennen, von weit entfernt, vielleicht England oder sogar Amerika eingewandert sein. Im echten Leben heisst sie Priska Zemp, wie ihre Webseite verrät. Egal, jedenfalls stammt von ihr der EM Song „90 Minute für mi“. Wer ist „mi“? Vielleicht der dritte Ton von „DO – RE –MI“ . Und was passiert eigentlich in der Nachspielzeit? Keine Musik mehr? Keine Unterstützung? Wenn schon der muntere Tiefatemholer und Luftanhalter von HOPP neulich nur für 90 Minuten Power hat, wie soll das nur bei einem Elfmeterschiessen werden, so ganz ohne Luft und Musik?
Doch das wahre Geheimnis ist der Begriff „Katerlied“. Sollte das nicht ein „Kanter-Lied“ sein, weil ein „Kantersieg“ ist ja ein haushoher Sieg, vielleicht ist auch so ein Lied dann ein Siegerlied?
„Katerlied“ erinnert uns an „Katerstimmung“, an den dicken Kopf am nächsten Morgen nach zu vielen Bierchen. Wer mag mit einem Brummschädel, wenn das Spiel vom Vorabend nicht so klasse lief, dafür das Bier aber um so flotter die Kehle hinab, schon gern singen, oder ein „Katerlied“ hören? Der Text des Liedes liess sich übrigens auch bei nüchterem Zuhören nicht verstehen. Ist das Luzernerdeutsch in der totalen Lang- und Breitfassung? Oder doch Englisch? Vielleicht findet sich in diesen Zeilen die wahre Erklärung für das Katerlied?
Fragen über Fragen. Auch die Kollegen und netten Nachbarn in der S-Bahn wussten nicht, was ein „Katerlied“ ist. Ein Katzenjammer, das kannten alle. Vielleicht gewöhnt das Katerlied ja an selbigen, wir werden sehen.
April 17th, 2008 at 7:08
Wer ist Heidi Happy umd Himmelsgottswillen?! Cervelat Promis haben wir doch schon genug.
[Anmerkung Admin: Die singt noch sehr gut, da können sich andere mal ne Scheibe von abschneiden… ]
April 17th, 2008 at 12:28
Ein Katerlied ? —-:
http://www.20min.ch/unterhaltung/sounds/story/24556256
April 17th, 2008 at 13:46
@Neuromat
Ja, und nochmals ja, ein Katerlied,
denn es erfüllt etliche Voraussetzungen zu diesem.
In den Liederverzeichnissen gibt es ein „Katerlied“, von einem unbekannten Studenten geschrieben. Den Textinhalt kenne ich nicht und konnte auch nicht im Internet ermitteln, aber soll wohl das Übliche sein: Liebe, Mägdelein und die unerfüllbare Zuneigung!?!.
Meine Meinung nach liegt beim Studenten der Lösungsansatz. Man muss sich bei dem Katerlied von der wörtlichen Ableitung des Wortes „Kater“ trennen, denn es handelt sich hierbei (also Katerlied) nicht um das Tier „Katze“, sondern es ist die studentisch-burschenschaftliche Verballhornung der Krankheit „Katarrh“.
Beim „Katarrh“ hat man üblicherweise eine schlechte körperliche, gesundheitliche, stimmungsmäßige und insbesondere stimmliche Verfassung.
Laut großem Duden ist dies eine absichtlich falsche volksetymologische Ableitung, wie dies seinerzeit zum Gaudi der Studenten von diesen sehr oft realisiert wurde. Die machten aus wissenschaftlichen, lateinischen und sonstigen geheiligten Fachbegriffen und Sinninhalten so ihre Wortspielchen und Verdrehungen, etwa vergleichbar wie wir teilweise in unserer Blogwiese!!!
Solch ein Bezug eines Liedes zum „Kater“, also zur Krankheit „Katarrh“ lässt dann eine vom Publikum „glaubhafte Erklärung“ darstellen, warum ein Lied „so schlecht“ sein kann. Der Vortragende ist halt „krank“, er hat einen „Kater“! Eigentlich kann er nichts dafür.
Noch schlimmer ist die „Katzenmusik“, denn da hört man deutlich das „Gejaule der Katzen“!
Die vorgeschlagene Rangfolge der nach oben offenen schlechten Liederskala:
…..schlechtes Lied…..verstimmtes Lied…..Katerlied…..Katzenmusik…..
Wo man das Lieder (90’) der Heidi H. und von Oliver P. (Bring…) hier einreiht, sollte jeder selber entscheiden.
April 17th, 2008 at 14:40
Ganz eindeutig ist das Katerlied für die Katerstimmung nach dem EM-Aus. Das verstehe ja sogar ich als Deutscher ohne alltäglichen Bezug zum Schweizerdeutsch. Außerdem ist der Refrain, gesungen von eben der Heidi Happy, auf Englisch. Der Rest ist irgendwas anderes.
Die Frau Zemp macht aber, auch wenn man das nach Hören dieses Liedes nicht glauben mag, sehr feine Musik. Die sollte man keinesfalls mit einem Herr P. in einen Topf werfen, das würde ihr nicht gerecht.
April 17th, 2008 at 19:10
Vielleicht bin ich bezüglich Heidi Happy etwas befangen, ist sie doch seit über zehn Jahren die beste Freundin meiner Tochter. Eine engagierte Frau, die selbstbewusst ihren Weg abseits vom Mainstream geht.
Ihre Musik ist beileibe nicht mein Stil, aber ich weiss, dass sich Heidi Happy kaum in eine gängige Schublade einordnen lässt. Wie ich sie kenne, haben ihre Songs immer Tiefgang und sind ehrlich. Da ist keine Anbiederung wie so oft bei der Cervelatprominenz. Zu dieser gehört sie jedenfalls nicht.
Nicht umsonst hat sie darum erst recht viele und immer mehr treue HörerInnen in halb Europa.
Was mit dem Katerlied gemeint ist, hat Dany ziemlich treffend geschrieben.
April 22nd, 2008 at 10:23
„Heidi Happy stammt nicht aus dem Glarnerland wie die sonstigen Heidis der Schweiz“
Da hat wohl jemand Autobahnraststätten miteinander verwechselt. Maienfeld liegt immernoch im Bündnerland.