Angriff nur auf Unrasierte — Bericht von der WEF Verteidigung

Januar 31st, 2008
  • Geheime Verteidigung im Schnee
  • Am 24.01.08 brachte die Nachrichtensendung „10 vor 10“ auf SF1 eine interessante Reportage von der Verteidigung des World Economic Forums in Davos. Gezeigt wurden Schweizer Soldaten der im Schnee, an einer geheimgehaltenen Stelle, mit einem geheimgehaltenen Auftrag.
    Hier die Reportage als RealStream (Player oder Plugin notwendig).

    Alles war geheim, aber dann kam es doch heraus. Nämlich die geheime Strategie, durch welche der Feind erfolgreich von einem Angriff abgehalten wird. Sie lautet „gründliche Rasur“! Es wurde öffentlich und zur besten Nachrichten-Prime-Time auf SF1 gezeigt, wie Oberstleutnant Fritz eine „Rasurkontrolle“ an der Frontlinie durchführt. Kein glattrasiertes Gesicht kam ungeschoren unrasiert davon, denn, so der Kommandant wörtlich:

    „Eine internationale Studie zeigt, dass der Gegner da zuschlägt wo die Disziplin schlecht ist und die Tenü-Haltung von den Soldaten, dem entsprechend was die Allgemeinheit unter einem Soldat versteht, und dem entsprechend versuchen wir auch dort Einfluss zu nehmen.“

  • Trug Tell nicht einen Bart?
  • Der Feind greift dort an, wo er die Moral der Truppe am geringsten vermutet. Und woran erkennt man den Zustand der Moral der Truppe? An der gründlichen oder schlampig ausgeführten Rasur!
    Wieder was gelernt. Psychologische Kriegsführung per Nassrasur, das ist Geheimnis der Schweizer Abschreckung! Hatte nicht Wilhelm Tell einen Rauschebart? Oder verwechsle ich das mit Jesus Christus? Suspekt, suspekt.

    Schweizer Politiker können kein Hochdeutsch — Unsere liebsten Topoi heute auf NZZVotum.ch

    Januar 30th, 2008

    Heute kommt der letzte Beitrag auf NZZVotum

  • Schweizer Lieblingstopoi sind gemein
  • Ein Topos (Mehrzahl „Topoi) ist ein „Gemeinplatz“. Wir sammeln sie, denn sie sind immer wieder nützlich, um in einer Diskussion gescheit an den Mann oder an die Frau gebracht zu werden, denn jeder würde sie sofort unterschreiben. Unser neustes Stück in der Sammlung ist die Feststellung, dass Deutschschweizer Politiker grundsätzlich keine Rede auf Hochdeutsch zustande bringen, die nicht holprig klingt. Diese Feststellung wurde uns von vielen Schweizern mehrfach wiederholt, wir können es nicht beweisen oder widerlegen. Wir müssen es glauben, denn die Schweizer tun es offenbar ebenfalls.

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    Mein Name ist Wallis, Edgar Wallis, und ich bin keine Bergregion

    Januar 29th, 2008
  • Die deutschsprachige Minderheit im Wallis
  • Im zweisprachigen Wallis stellt das Oberwallis 27 Prozent der Bevölkerung, umfasst aber fast die Hälfte des Kantonsgebiets. Im Oberwallis spricht man Deutsch, als Minderheit in einem sonst französischsprachigen „Valais“. Jetzt wird die Bezeichnung „Wallis“ in der Werbung verdrängt.
    Valais Logo
    (Das neue Logo. Quelle: matterhornstate.com)

    Um typische und qualitativ hoch stehende Dienstleistungen und Produkte aus dem Wallis bei Gästen, Konsumenten und Investoren besser bekannt zu machen, haben die Interessenverbände des Tourismus, der Landwirtschaft, die Industrie- und Handelskammer mit dem Segen des Kantons beschlossen, künftig einheitlich unter der Marke Valais aufzutreten.
    In beiden Kantonsteilen ist unbestritten, dass sich die Walliser Wirtschaft nach dem Vorbild anderer Regionen national und vor allem international besser vermarkten muss. Hütern der deutschen Sprache und Kurdirektoren im Oberwallis stösst jedoch sauer auf, dass die deutsche Bezeichnung Wallis im neuen Logo mit dem stilisierten Matterhorn nicht mehr vorkommt (…). Bisher erlaubte der Verein Marke Valais Verbänden und zertifizierten Unternehmen, in der Deutschschweiz und in deutschsprachigen Ländern mit dem Schriftzug «Wallis – Switzerland» zu werben. In den übrigen Märkten lautete der Schriftzug «Valais – Switzerland».
    (Quelle: Tages-Anzeiger vom 15.01.08, S. 3)

  • Krimiautor und Insel
  • Das Problem mit der deutschen Variante „Wallis“ sei, dass sie im bei den Angelsachsen eher als Familienname denn als Schweizer Bergkanton verstanden wird. Wer kennt nicht den Spruch „Mein Name ist Wallis, Edgar Wallis“. Ausserdem gibt es noch das französische Überseeterritorium „Wallis und Futuna“, das nordöstlich der Fidschi-Insel liegt. Darum soll die Deutsche Bezeichnung „Wallis“ verschwinden und nur noch mit „Valais“ geworben werden. Im Wallis gibt es deswegen handfesten Streit:

    «Warum bringt ihr euch bei all den Unterschieden in Sprache und Kultur nicht gegenseitig um?» Das wird der Soziologe Uli Windisch oft gefragt, wenn ihn Delegationen aus Vielvölkerstaaten an der Uni Genf besuchen. Er erklärt dann jeweils, wie segensreich im politischen System der Schweiz die direkte Demokratie, der Föderalismus und der Schutz der sprachlichen Minderheiten ist. In seinem jüngsten Buch mahnt Windisch allerdings, dass unter den Grundpfeilern der Schweiz der Ausgleich zwischen den Sprachgemeinschaften der «zerbrechlichste» sei.
    (Quelle: Tagesanzeiger 15.01.07 )

    Die Frage, warum die verschiedenen Bevölkerungsgruppen der Schweizer „Willensnation“ nicht viel stärker auf einander losgehen, beschäftigt uns seit sieben Jahren. Am Anfang hielten wir es für „Harmoniesucht“, doch mittlerweile sind wir zu der Erkenntnis gekommen, das es reine kalkulierte Überlebensstrategie ist, sich lieber zusammenzuraufen in einer Konkordanz-Demokratie als sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen. Nicht immer geht es deswegen besonders ruhig und glimpflich ab, wie der Logo-Streit im Kanton Wallis / Valais belegt.

    Wer hat Angst vor Deutschland-Deutsch? — Aktueller Beitrag auf NZZVotum

    Januar 28th, 2008
  • Anglizismen und Teutonismen
  • Auch heute gibt es auf NZZVotum einen neuen Beitrag zum Thema „Wer hat Angst vor Deutschland-Deutsch„.

    Die deutsche Sprache in Deutschland und in der Schweiz hat ein gemeinsames Problem. Sie wird von Anglizismen überrannt und durchdrungen. Das deutsche „Handy“ als pseudo-englisches Wort brauchten die Schweizer sich nicht zu eigen machen, sie hatten ja ihr „Natel“, aber „das macht Sinn“ an Stelle von „das ergibt Sinn“ wird auch von Schweizern kaum noch als Anglizismus wahrgenommen.

    Die Schweizer haben neben den Anglizismen noch eine weitere sprachliche Gefahr entdeckt, die es bis aufs Messer zu bekämpfen gilt: „Deutschland-Deutsch“, gern auch als „Teutonismen“ bezeichnete Wörter der Deutschen Sprache, die aktiv nur in Deutschland verwendet werden, und die der gemeine Schweizer höchstens passivisch aus dem Fernsehen kennt.

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    Humorlose Deutsche müssen in der Schweiz auftreten — Mittermeier in Arosa

    Januar 25th, 2008
  • Wegen Humorlosigkeit ausgewiesen
  • Der Deutsche Kabarettist Michael Mittermeier entdeckt verstärkt die Schweiz. Sein neues, beim 16. Arosa-Humorfestival vorgetragenes Programm nahm intensiv Bezug auf die aktuellen politischen Entwicklungen in der Schweiz, speziell bei der SVP:

    Auch sein Schweitzerdeutsch macht Fortschritte. Das „echli fiinere“ Publikum kann mit den einfachen deutschen Kalauern offensichtlich was anfangen. Viel Vergnügen beim Anschauen!