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Angriff nur auf Unrasierte — Bericht von der WEF Verteidigung

  • Geheime Verteidigung im Schnee
  • Am 24.01.08 brachte die Nachrichtensendung „10 vor 10“ auf SF1 eine interessante Reportage von der Verteidigung des World Economic Forums in Davos. Gezeigt wurden Schweizer Soldaten der im Schnee, an einer geheimgehaltenen Stelle, mit einem geheimgehaltenen Auftrag.
    Hier die Reportage als RealStream (Player oder Plugin notwendig).

    Alles war geheim, aber dann kam es doch heraus. Nämlich die geheime Strategie, durch welche der Feind erfolgreich von einem Angriff abgehalten wird. Sie lautet „gründliche Rasur“! Es wurde öffentlich und zur besten Nachrichten-Prime-Time auf SF1 gezeigt, wie Oberstleutnant Fritz eine „Rasurkontrolle“ an der Frontlinie durchführt. Kein glattrasiertes Gesicht kam ungeschoren unrasiert davon, denn, so der Kommandant wörtlich:

    „Eine internationale Studie zeigt, dass der Gegner da zuschlägt wo die Disziplin schlecht ist und die Tenü-Haltung von den Soldaten, dem entsprechend was die Allgemeinheit unter einem Soldat versteht, und dem entsprechend versuchen wir auch dort Einfluss zu nehmen.“

  • Trug Tell nicht einen Bart?
  • Der Feind greift dort an, wo er die Moral der Truppe am geringsten vermutet. Und woran erkennt man den Zustand der Moral der Truppe? An der gründlichen oder schlampig ausgeführten Rasur!
    Wieder was gelernt. Psychologische Kriegsführung per Nassrasur, das ist Geheimnis der Schweizer Abschreckung! Hatte nicht Wilhelm Tell einen Rauschebart? Oder verwechsle ich das mit Jesus Christus? Suspekt, suspekt.

    

    20 Responses to “Angriff nur auf Unrasierte — Bericht von der WEF Verteidigung”

    1. Simone Says:

      Ich glaube, dass die 68er hier nicht so intensiv gelebt wurden. Lange Haare bei Männern und Bärte sieht man in meinem Umfeld mit kritischen Blick. Sofern die Haarpracht nicht angemessen gepflegt wird, erscheint mir das legitim. Viel gefährlicher betrachte die die Skepsis, mit der hier alle Anzeichen von liberalem Denken betrachtet werden. An der einen oder anderen Stelle haben die geraden Scheitel ein wenig zuviel Bedeutung.
      Schönen Donnerstag!

    2. neuromat Says:

      Word Economic – das muss auf jeden Fall verteidigt werden.

    3. Phipu Says:

      Zu meiner Rekrutenschulzeit haben wir immer gewitzelt, dass es für den Kampfeinsatz im Ernstfall wohl besonders wichtig ist, täglich glatt zu rasieren, die Schuhe sauber zu putzen und wichsen und das Sturmgewehr innen und aussen absolut sauber, bzw. gefettet zu halten. Das Tenue hatte zwar für alle einheitlich zu sein, der Stoff und der darin steckende Mensch durfte jedoch zum Himmel stinken, das schien weder Vorgesetzte noch Feinde zu stören (seltene Duschgelegenheit und geringe Waschhäufigkeit).

      Jetzt habe ich endlich im Nachhinein einen Antwortansatz erhalten. Auch in der modernen Kriegsführung verfügt der Feind noch nicht über geruchsübertragende Geräte. Alle anderen Technologien werden jedoch in der Kriegslist berücksichtigt.

      Hier noch ein Hinweis auf einen Schreibfehler: Heisst der Anlass in Davos wirklich „Word Economic Forum“? Dort wird sicher viel geschwatzt, deshalb ist das „Wort“ gewiss wichtig. Die Marketingstrategie zielt aber eher auf die „welt“-weite Bedeutung, also „World“ ab.

    4. Thomas Says:

      ganz normaler Armeedrill. Gibt sicher auch in der Bundeswehr, oder?
      Ich blieb übrigens in 2 von 3 Kontrollen hängen. Dass hiess dann mit einem BIC-Einwegrasierer und Wasser, äxgüsi, Schnee (es war Winter) sich nachrasieren. Danach sah ich dann aus wie ein abgestochenes Schwein, aber meine Kampfkraft und Moral war wiederhergestellt. Ja,ja. RS war schon noch was lustiges.. Aber erst hintendrein

    5. Christian Says:

      Waschlappen… Bic Einwegrasierer… wir haben das zu unseren zeit noch mit dem Sackmesser gemacht! Ts… die heutige Jugend!

      Eigentlich hätte der Kadi auch gleich die korrekte Haarlänge der ADA überprüfen sollen. Wieso wird das nicht bei Demos auch so gehandhabt? Bevor jemand an eine Demo darf, soll er zuerst die Haare schneiden und sich rasieren. Basta… die kommen ja alle im Fernsehen, (fast) die ganze Welt schaut zu und wird sich denken…. die sind demoralisiert, die greifen wir an.

      Gruss
      Christian

    6. Guggeere Says:

      Dieser Kommandant hat eine Seelenwanderung hinter sich. Sein Karma ist unerbittlich. Der Beweis: 1972 in der Nähe von Davos, in einer Zeit, als junge Männer ab einer gewissen Haarlänge pauschal als Feinde galten, kam er im Körper eines alten Bauern wild fuchtelnd auf mich zu, als ich, von einer langen Velotour ermüdet, in einer schönen Heuwiese ein Nickerchen machte. Damals gabs noch keine internationalen Studien zum Thema, er brüllte schlicht: „Du langhaariger Sauhund!“

    7. neuromat Says:

      jetzt mal ernsthaft: soweit ich weiss, kann der Schweizer Staat die Haartracht seiner Milizsoldaten nicht bestimmen, da hier das Persönlichkeitsrecht vorgeht. Wurde ich falsch informiert.

      Mich wunderte damals die grosse Anzahl von „Zotteln“, die ohne Haltung uniformiert durch die Gegend schlappten – eher sympathisch. Bei der deutschen Bundeswehr absolut undenkbar. Die einzigen Haare, die dort frei spriessen sind die auf den Zähnen der weiblichen Soldatinnen.

    8. Thomas Says:

      @Neuromat: wenn das Persönlichkeitsrecht vorgehen würde, dann gäbe es andere Sachen im Militär die man vorher ändern müsste. Und ich habe auch ehrliches Mitleid vor denen Leuten, die ihre Persönlichkeit an der Haartracht festmachen (siehe da diese Glatzköpfe mit ihren Jacken und Stiefeln).
      Es gibt ja nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten. Das geht heute oft vergessen. (Ich weiss dass es recht altmodisch tönt, aber Freiheit und Liberalismus werden heute bös missverstanden…)

    9. Neuromat Says:

      @ Thomas

      http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D16309.php

    10. Roland Says:

      Hab soeben den „10-vor-10-Beitrag gesehen! Dass einer mit dem Namen „Eros Bünzli“ …ähhh… „Romeo Fritz“ versucht, durch eine Militärkarriere zu Respekt zu gelangen, erscheint mir eigentlich logisch. Doch ist sich der Herr Battalion-Kommandant bewusst, dass solch eine Zahnstellung (siehe Interview) jedem Soldaten die (Bart-)Haare zu Berge stehen lassen.

    11. Marroni Says:

      @ Roland: Battalions-Kommandant, wenn schon, denn schon. Richtig wäre ja Bat Kdt , OHNE Punkt. Der war nie in der Schweizer Armee!

    12. Philipp Sury Says:

      Das Schweizerische Dienstreglement (denke, es steht dort drin) sagt, dass jeder Soldat die Haare nach Belieben tragen darf, solange sie nicht den Kragen berühren. D.h. lange Haare sind okay, solange sie mit einem Haarnetz o.ä. hochgebunden sind.

      Das mit dem Rasieren beruht übrigens auf wahren Gegebenheiten: RIA Aktivitsen pflegten die Stützpunkte der britischen Armee für Überfälle auszukundschaften, indem sie verglichen, wo die Wachen am schlechtesten rasiert waren, was auf eine schlechte Disziplin und eine schlecht funktionierende Alarmorganisation hindeutete.

      Übrigens: wer schon einmal die SpiegelTV Reportage über die französischen Fremdenlegionäre gesehen hat, weiss, dass diese sich sogar im Dschungel rasieren.

    13. Flü Says:

      Mich verwundert an diesem Beitrag egentlich nichts, er widerspiegelt nur den normalen (!) militärischen Alltag. Als Soldat lümmelt man herum, als Oberstlt i Gst tut man so als sei man sehr beschäftigt, prinzipiell unersetzlich und macht dabei einen „wichtigen Gring“. Als Berusmilitär kann man nun man nicht viel anders als eine Rasurkontrolle durchführen, da man vom Fachdienst einfach zu wenig Ahnung hat… Traurig aber war.

    14. Thomas Says:

      ? Das Haar als Symbold von Kraft und Macht gilt weiss ich schon. Samson laesst gruessen.
      Aber was hat das mit Persönlichkeitsrecht zu tun? Verstösst eine Kochhaube gegen Persönlichkeits-, Gesundheits- und Menschenrechte?

    15. Guggeere Says:

      @ Philipp Sury: Tipp für Bat Kdt Oblt Romeo Fritz, auch genannt „Le Fritz“*: Hochmotivierte, -disziplinierte und -schlagkräftige Kampfsauen sollten sich extra schlecht rasieren, damit „der Feind“ sich ständig irrt, demoralisiert wird, das tägliche Rasieren vernachlässigt und schliesslich den Krieg verliert.

      * Ist mir in diesem Zusammenhang eingefallen: Es gibt/gab ein preussisch-martialisch aussehendes Soldatendenkmal in Les Rangiers im Kanton Jura, im Volksmund als „Le Fritz“ bekannt. Es war/ist ein beliebtes Objekt, an dem der Groupe Bélier, die Jugendorganisation der jurassischen Autonomisten, x-mal im wahrsten Sinne des Wortes den Umsturz übte. Ich weiss gar nicht, ob „Fritz“ zurzeit wieder mal liegt oder steht.

      http://www.swissinfo.ch/ger/suche/detail/Le_Fritz_Opfer_des_Jurakonfliktes.html?siteSect=881&sid=4997670&cKey=1088067368000&ty=st

      http://de.wikipedia.org/wiki/Les_Rangiers

    16. Gery us büüli. Says:

      Das Rasieren ist tatsächlich wichtig für das Überleben im Krieg. Dies ist kein Witz. Man stelle sich nur vor was bei einem Gasangriff passiert?
      Bei einem wild wuchernden Bart oder Schnauz ist eine Gasmaske absolut wirkungslos, weil undicht. So gesehen ist das Rasieren eine Überlebensübung mit realistischem Hintergrund. Klar etwas mühsam und zeitaufreibend, aber doch überlebenswichtig in einer brenzligen Situation.
      Und das muss natürlich geübt werden, wie alles in der Armee. Auch wenn ich den Sinn in Friedenszeiten nicht einsehe…

    17. viking Says:

      @Simone […Ich glaube, dass die 68er hier nicht so intensiv gelebt wurden…]
      Wie bist du denn zu dieser „haarsträubenden“ Erkenntnis gekommen? Und wo „hier“? In Schlieren? In Zürich? In Bern, Lausanne oder in Ambri? Und nicht so intensiv wie wo? Köln, München, Hamburg, Sylt oder Castrop-Rauxel? Und aufgrund welcher Hinweise? Der aktuellen Haarlänge der UBS Bänker, die 68 noch die Hörsaalbank gedrückt haben? 68-er, sind das nicht die Lümmel, die uns ständig vorgebetet haben, sie wären die wahren Revoluzzer, bis wir sie beim Opernhaus in Zürich endlich mitspielen liessen? Fragen über Fragen…

    18. pit vo lissabon Says:

      „was die Allgemeinheit unter einem Soldat versteht“.
      und von deutscher grammatik versteht dieser kommandant auch nichts. oder wie heisst der dativ von soldat?

    19. lasti Says:

      Was ist mit Nasen- und Ohrenhaaren?

    20. t. innitus Says:

      ebenjenem traurigen obstlt. im analstab habe ich einen 80% gehörverlust und meinen tinnitus (so höre ich wenigstens noch etwas) zu verdanken.
      seiner meinung nach ist ein soldat gesund, bis er fieber hat. so konnte ich halt während einer 2 wöchigen durchhalteübung mit meiner mittelohrenentzündung nicht zum arzt gehen.

      wie sagt man doch so schön: im militär ein kader im leben ein ver…