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Blogwiese auf DRS1 am Montag

  • Blogwiese auf DRS1 am 21.05.07 um 10.03 – 11.00h
  • Am Montag bin ich zu Gast bei Diana Joerg beim Schweizer Radio DRS1 in der Sendung „Treffpunkt“ um 10.03 – 11.00h

    Die ganze Sendung als Stream gibt es hier zu hören: Eine Stange ist ein Bier

    Hier die Ankündigung auf der Webseite:

    Eine «Stange» ist ein Bier
    Ein Bier heisst «Stange» und der Schluckauf ist der «Hitzgi». So ist das in der Schweiz und das weiss der Deutsche Jens-Rainer Wiese so gut, wie kaum ein anderer Deutscher. Betreibt er doch den Internetblog Sprachwiese.ch. Als Wahlschweizer beschäftigt er sich darin mit den Eigenheiten Helvetiens.
    Im «Treffpunkt» bei Diana Joerg spricht er über die genüsslichen kleinen Hürden im Alltag eines Deutschen in der Schweiz
    Treffpunkt, Montag, 21. Mai 2007, 10.03-11.00 h, DRS1
    (Quelle: drs1.ch)

    Aus der Blogwiese wurde die Sprachwiese. Mal sehen wie lange es dauert, bis wenigstens dieser Fehler behoben ist an einem Brückentag wie heute…

    Sprachwiese oder Blogwiese?

    

    23 Responses to “Blogwiese auf DRS1 am Montag”

    1. Daniel Goldberg Says:

      Schön dass es wieder geht. Man steckt ja nicht immer in der Technik drinne.

      🙂

    2. Dliessmgg Says:

      Juhu, wir können hier wieder rumnörgeln 😉

      Z.B. ist der Sendezeitpunkt vom Treffpunkt nicht so ganz das Gelbe vom Ei.

    3. Nessi Says:

      ja schön dass es wieder funktioniert.
      es hat mir richtig gefehlt 😉

    4. Ben Says:

      @Dliessmgg – versuch’s mal mit früh aufstehen. 😉 (was ist der Smiley für „wide evil grin“?)

    5. Markus Says:

      Der Schluckauf heisst vor allem im Züribiet „Hitzgi“; im Bernbiet, Seeland, Solothurn und z.T. auch im Luzernischen nennt man dies „Gluggsi“.
      Für mich als in Zürich lebenden Berner ist es manchmal erschreckend, wie anderssprachige Menschen (ja, dazu gehören auch Deutsche) Züridialekt mit „dem Schweizerdeutsch“ verwechseln bzw. gleichsetzen.

      [Anmerkung Admin: Genau aus diesem Grund gibt es die Blogwiese, und einen Artikel wie diesen hier http://www.blogwiese.ch/archives/179
      Für mich ist es als in Bülach lebender Deutscher ist es manchmal, erschreckend, wie anderssprachige Menschen (ja, dazu gehören auch Berner) einen Artikel der Blogwiese mit allen anderen verwechseln bzw. gleichsetzen. Es ist hier permanent von Dialektvarianten die Rede, nicht nur im Hitzgi-Artikel, sondern z. B. auch beim Thema „Brotanschnitt“: http://www.blogwiese.ch/archives/310 oder beim Thema „Autoscooter“: http://www.blogwiese.ch/archives/552 ]

    6. Brun(o)egg Says:

      Es läuft ja wieder.

      Da „gluggs“ ich doch vor Vergnügen. Leicht würgend, unterdrücktes Lachen.
      In Basel ist Schluckauf auch der „Gluggsi“. Hat aber nichts mit Gluggsen (s.o.) zu tun. Der Gluggsi ist in Basel so beliebt, dass er es sogar zu einem eigenen Fasnachtsmarsch gebracht hat.

    7. neuromat Says:

      @ Markus Says:
      Für Dich als in Zürich lebenden Berner ist es manchmal erschreckend, wie anderssprachige Menschen (ja, dazu gehören auch Deutsche) Züridialekt mit “dem Schweizerdeutsch” verwechseln bzw. gleichsetzen Für mich als im Bernbiet schaffender Zentralschweizerischer Niederdeutschen ist es manchmal erschreckend, vor was die Berner so alles erschrecken.
      Wie ein roter Faden zieht sich die Betonung dieser süssen, kleinen Feinheiten des genüsslich zelebrierten Unterschieds. Hier die e chli finer Ureinwohner und dort die eben etwas dumpfen, atavistischen Zeitgenossen aus dem nördlichsten aller Kantone.
      Um hier Abhilfe zu schaffen, kann erklärt werden, dass die Deutschen offensichtlich noch nicht richtig verstanden werden. Es handelt sich nämlich nicht um Wahlschweizer. In Deutschland lebende Schweizer sind ja auch Auslandsschweizer und nicht Wahldeutsche oder. Ja, so ein Sprachgarten, der kann schon mal zur Wiese verwildern. Und weil wir armen Zugereisten ja meistens auch nach Jahren des Aufenthaltes noch nicht wissen, was „Stange“ heisst, darf man zwanglos schliessen, dass wir eben so dumm, verroht und eben erschreckend sind. Daher bekleiden wir auch einen guten Teil von Kaderstellen und stellen die geringste Anzahl an IV-Anträgen (wir sind zu dumm das Formular auszufüllen).
      Es ist also an der Zeit eine Gebrauchsanweisung herauszugeben. Leider war ich zu doof selbst eine zu schreiben. Ich habe sie geklaut bei Eckhard Henscheid. Wenn einer Eckhard heisst muss er Deutscher sein und wissen wovon er spricht. Henscheid lebt noch, hat also seinen Hinschied noch nicht genommen. Ich habe sie auch nicht einfach geklaut, nein, selbst dazu war ich zu ungebildet, ich habe etwas nachgeholfen und das Ganze passend gemacht und ich habe Eckhard nicht einmal gefragt, nein, wieder war ich zu faul und rücksichtslos. Also hier die Gebrauchsanweisung:
      Über die Deutschen

      1.Jeder rundweg gebildete Mensch kennt die Geräusche der so genannten Poltergeister. Sie bestehen vor allem aus einem beharrlichen Klopfen und Sägen, ganz primitiv. Ganz früher hielt man es einfach für Gespenster. Dann kam die Aufklärung, hörte alles und von da an wusste man, niedere Intelligenzen, ausgehend von den Wellen heranwachsender Kinder, so genannter Pubertäten treiben da ihr Unwesen. Alles Unsinn. Richtig ist nur dass man die Intelligenzen nicht sieht und als man das wusste, war klar: Es sind die Deutschen.

      2.Deutsche bedrohen unsere gesamte Zivilisation. Sie stellen alten Frauen den Fuss, zersetzen Treu und Glauben und verwirren alle und jeden. Niemand weiss mehr bescheid und das freut den Deutschen. Es gibt aber auch gute Menschen unter den Deutschen, das sind die Österreicher.

      3.Deutsche sind streng zu scheiden von Waldschraten und ähnlichem lichtscheuen Gesindel. Auch wenn sich die Walschrate alle Mühe der Welt verborgen zu bleiben, so kennt sie doch jeder und auch wenn die Deutschen sich alle Mühe geben von der Welt erkannt zu werden, so sieht sie doch keiner. Erst mit ihrem Ableben nehmen sie eine menschliche Gestalt und materialisieren sich zu groben Klumpen, die in Ausgrabungen immer wieder für Rätsel sorgen. Aus dem Skelett des Kopfes darf man auf sehr plumpe und unbedeutende Gesichtszüge schliessen.

      4.In den Himmel können die Deutschen nicht kommen. In die Hölle aber, wegen ihrer niederen Intelligenz und Sprache, auch nicht leicht. Daher kommen sie in die Schweiz.

      5.Deutsche leben oft in Gruppen, oft solo. Wie’s kommt. Sind sie gekommen, wollen sie nicht selten bleiben. Manchmal sind sie aber auch schnell wieder weg.

      6.Oft sagen die Leute, wenn sie sich ärgern, es ist die Tücke des Objekts. Diese Narren. In Wahrheit sind es die Deutschen. Allerdings wollen diese dabei meist nichts Arges. Es sind halt spielfreudige kleine Wesen, die die Auswirkungen ihrer Arbeit wegen ihres kleinen Geistes nicht so voll überschauen.

      7.In Schottland ist neulich ein Deutscher beobachtet worden, der nicht nur sägen, klopfen und hacken, sondern auch Zeug schieben konnte.

      8.Von der Wissenschaft noch nicht gelöst, ja nicht einmal ernstlich angegangen ist das Problem, ob die Deutschen sich wenigstens untereinander sehen können. Fest steht nur, es kann sie keiner leiden, aber so richtig angreifbar sind sie auch aufgrund ihrer geringwertigen Intelligenz.

      9.Die Parapsychoplempische Gesellschaft von New York hat kürzlich eingesehen, dass sie mit den bisherigen Mitteln den Deutschen niemals zu greifen kriegt. Mit Zuckerstückchen, Kaugummi und den erotischen Rufen schöner Frauen versucht sie jetzt, die Deutschen hervorzulocken und zu fangen. Der Deutsche merkt das, lacht und sägt ein bisschen.

      10.In grauer Vorzeit soll sich ein lebender Deutscher einmal kurz dem menschlichen Auge offenbart haben. Sein Schönheit soll so blenden gewesen sein, dass es gleich 14 Jungfrauen überkam. Die sind dann verdorben und gestorben. Auf alle Fälle ist der Deutsche eine Aktion Widerstand, oder auch wie der stand. Wahrscheinlich gegen die Modernisierung der Gattung. Politisch steht der Deutsche deshalb in der Mitte. Er wurde in Deutschland geboren.

      11.Noch einmal: Was kann der Deutsche. Ausser deutsch, kann er klopfen, sägen, bohren hämmern. Na und? Selbst die Fussballbundesliga steckt ja voll mit Wahldeutschen aus der Schweiz.

      12. Und jetzt regt er sich auf der Schweizer und zwar wie ein Rumpelstilzchen schimpft er, Ludovic Magnin und zwar zurecht wie ich meine, wollte er den Vorteil haben…dann wären sie frei (Alex) durchgedegen (Philipp) dem Tor entdegen (David)und es hätte vor dem Kasten der Cottbuser ordentlich gestrellert (Marco). So, müssen sie sich jetzt alle etwas abschweglern (Pirmin) und Tranquillo werden (Barnetta), verdammt, hab die Spycher (Christian) Taste an diesem PC nicht, Mist, also alles von Neuville (Oliver), sind da überhaupt noch welche daheim , also im Hof (Daniel) hinter dem Huggel (Benjamin), ja, ja wicky, wicky, wicky (Raphael)

    8. Schnägge Says:

      Spätestens seit gestern Abend ist amtlich bewiesen, dass Schwaben und Schweizer grandios zusammen Fußball feiern können! (Nicht zu vergessen dass Alex Frei mit seinem Tor gegen Schalke Stuttgart ja erst den Weg zur Meisterschaft geebnet hat.) Hopp VfB! 🙂
      Eine Wahlschwäbin.

    9. michael Says:

      grüß gott aus bayern ^^

      wollte nur mal berichten, habe einen ossi kennengelernt der in der schweiz gearbeitet hat für 2 jahre und nun zu uns nach bayern gekommen ist weil ihn das nur noch genervt hat dauernd mit vorurteilen angemacht zu werden und das ihm die schweizer dauernd auf die finger schauten, weil er ja „deutscher“ ist. hier ist er nun, bringt seine arbeitskraft bei uns ein und wenn das zutrifft was er erzählt werden ihm noch viele folgen 😉 tja selbst schuld sag ich nur in die schweiz. 😉 ps: wenn euch einer einen biergarten verkaufen will: paar tische im freien mit sonnenschirmen ist KEIN biergarten und einen „deutschen biergarten“ gibts schoml garned des is was bayrisches. unter großen schattenspendenden bäumen, mit kiesboden, bierbänken und biertischen und vorallem selbstbedienung 😉 und jeder darf seine eigene brotzeit (essen) mitbringen und schafkopfen (kartenspielen) ist ausdrücklich erlaubt. so, das ist ein biergarten und nix anderes 😉

    10. Fiona Says:

      Nur nebenbei. Hat jemand irgendetwas gutes über die (oder einen) Deutschen zu berichten? Wenigstens sind Deutsche keine Jugos oder Albaner, oder?

    11. corax Says:

      Wohl ganz was elitäres, dieses Schweizerische?

      http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6lner_Stange

      MfG

      [Anmerkung Admin: Und ich dachte, dass seien Reagenzgläser, aus denen man in Köln das Bier trinkt! Wieder was gelernt.
      Das Thema „Stange trinken“ wird auf der Blogwiese hier behandelt: http://www.blogwiese.ch/archives/51 ]

    12. michael Says:

      @ fiona:

      rassist? wenn ich sowas schon höre „jugos“..
      und es gibt keine „deutschen“. und es gibt schweizer deppen deutsche deppen und was weiß ich was deppen. wer dauernd in klischees denkt wirkt nicht gerade sympathisch und ganz schön nervig.

    13. Dliessmgg Says:

      @Ben: Ich muss schon früh aufstehen, wegen Schule…

    14. AnFra Says:

      Nun lebe ich fast 50 Jahre an der Kulturgrenze zwischen der CH und D und muss meine Hoffnung auf die gegenseitige Achtung der jeweiligen kulturellen Eigenheiten fast aufgeben. Die von den Helvetiern gegen die Teutonen unterstellte Missachtung der deutsch-schweizer Sprache und die dadurch unterstellte sprachliche sowie kulturelle Unterlegenheit scheint nun die Grenze gewechselt zu haben.
      Wenn ich einige Texte unserer schweizer Freunde in diesem Blogforum lese kriecht in mir ein leichtes Frösteln hoch. Die Beiträge GÄH und STANGE hätte bei mir vor einigen Jahren ein mildes Lächeln ausgelöst. Heute jedoch wird von einigen Leutchen anscheinend aus den in der Schweiz noch verwendeten Wörtern (sog. Helvetismen) anscheinend eine fast schon kulturelle, fast sich sakral gebende und insgesamt sowieso unterstellt Überlegenheit postuliert.
      Dabei werden solche traditionellen, alten, überholten, veränderten, sinngewechselten, durch genaueren und teilweise besser angepassten Worte im übrigen deutschsprechenden Gebieten ersetzt. Das diese Worte bei unseren gemeinsamen Altvorderen im gesamten HRR(DN) verwendet wurden hat ja bereits Ingomar König dargestellt.
      Das Deutsch ist nun eine lebendige und sich immer wandelnde Sprache. Zusätzlich ist sie auch eine Art riesige Zentrifugiereinrichtung. Es wird Neuartiges angesaugt, heftig durcheinander gemischt und alte sowie sperrige Worte an den Rändern herausgeschleudert. Etliches lagert sich jedoch an den Außenbereichen ab und beharrt in verfestigter Ruhe.
      Unsere schweizer Freunde übersehen leider oft, dass unsere deutsche Sprache in D in den letzten 60 Jahren einer extremen Beeinflussung ausgesetzt gewesen ist. Nur ein kurzer Blick: Die Sprache des nationalsozialistischen 3. Reicher, DDR-Deutsch, die zugewanderten deutschsprechenden Menschen vom Baltikum, Böhmen-Mähren, Polen, Russland, Bessarabien, der Wolga, der Krim, Kasachstan, dem Balkan und und und. Die englisch sprechenden Besatzungsmächte bitte nicht vergessen.

      Um ein gutes Beispiel anhand der „Stange“ zu zeigen, möchte ich die Brüder Grimm mit ihrem wunderbaren Wörterbuch zitieren.

      …..stange für ein hohes bierglas scheint dem mitteldeutschen gebiete eigenthümlich zu sein. mundartlich bezeugt für das hess. / (‚die früher gebräuchlichen hohen gläser ohne henkel, die »eine halbe« faszten‘). / (schdang̃, auch für halbe masz selbst, ĕ schtang‘ bëier); nordthür. šdangen hohes trinkglas, besonders für broihan. / sprachsch. in Leipzig das Potsdamer weiszbier wird im gegensatz zum Berliner aus stangen getrunken. litteraturbelege: sehn sie, mein gnädigster, diese stange bier! / novellenkr. mein nachbar … schlug sich dröhnend auf die brust und leerte eine ungeheure stange weiszbier. / Elster (Harzreise); (auf die vergangenheit übertragen:) beim abendtrunk sasz der könig unter seinen knappen, … aus groszen stangen und bechern schöpften sie den würzigen trank. / ein halbes dutzend von söhnen vornehmer eltern sasz in der kleinen verräucherten stube; jeder hatte eine stange dunkles bier vor sich. vgl. stangenbier, -glas.

    15. corax Says:

      Na Bier würd ich das ja nicht nennen und ich hier aus dem Ruhrpott kannte den Begriff auch bloß zufällig. Eine Begründung für die Reagenzgläser findet sich hier:

      […Heute werden in der Außengastronomie sowie in weniger traditionsbewussten Gaststätten häufig größere Stangen mit bis zu 0,5 Litern Inhalt verwendet, die der Kölner als „Eimer” bezeichnet. Größere als 0,2-Liter-Gläser sind jedoch unter Kennern verpönt, unter anderem weil Kölsch im Gegensatz zu anderen Bieren nach dem Einschenken sehr rasch seinen frischen Geschmack und auch seine Schaumkrone verliert…]

      http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6lsch_%28Bier%29

      „sehr rasch“ kann ich bestätigen, eigentlich „sofort“ 😉

      **********************

      # Paul Says:
      January 31st, 2007 at 7:33 pm

      Zum Bier kann ich noch folgende angaben machen:

      “gsprüützti Stange” = Panaché
      “Chübeli” = kleinere Form vom “Chübel” Chübeli = 0.3l, Chübel = 0.5l
      “Tulpe” = ein Bier in einer art Weinglas, allerdings speziell für Bier

      *************************

      Tulpe = art Weinglas für Bier?

      Sorry, darunter kann ich unmöglich kommentieren. 😉

    16. Vertbeau Says:

      Bülach ist Kellers Seldwyla? Habe ich das richtig verstanden? Keller hat das auf jeden Fall nicht gesagt:

      «Vorrede Gottfried Kellers zum weziten Teil der „Leute von Seldwyla“

      Seit die erste Hälfte dieser Erzählungen erschienen, streiten sich etwa sieben Städte im Schweizerlande darum, welche unter ihnen mit Seldwyla gemeint sei; und da nach alter Erfahrung der eitle Mensch lieber für schlimm, glücklich und kurzweilig als für brav, aber unbeholfen und einfältig gelten will, so hat jede dieser Städte dem Verfasser ihr Ehrenbürgerrecht angeboten für den Fall, dass er sich für sie erkläre. Weil er aber schon eine Heimat besitzt, die hinter keinem jener ehrgeizigen Gemeinwesen zurücksteht, so suchte er sie dadurch zu beschwichtigen, dass er ihnen vorgab, es rage in jeder Stadt und in jedem Tale der Schweiz ein Türmchen von Seldwyla und diese Ortschaft sei mithin als eine Zusammenstellung solcher Türmchen, als eine ideale Stadt zu betrachten, welche nur auf den Bergnebel gemalt sei und mit ihm weiterziehe, bald über diesen, bald über jenen Gau, und vielleicht da oder dort über die Grenze des lieben Vaterlandes, über den alten Rheinstrom hinaus. [!] […]»
      (Quelle: Gottfried Keller, „Kleider machen Leute“, Universal-Bibliothek, Stuttgard, 1992, p. 59)

      [Anmerkung Admin: Nun, Bülach lag in Sichtweite, als Keller in Glattfelden bei seinem Onkel lebte und sich diese Geschichten ausdachten. Die Theatergruppe von Bülach nennt sich deswegen „Die Spielleute von Seldwyla“. Natürlich ist es ein mystischer Ort, aber komm mal nach Bülach, und Du wirst sofort vorstehen, warum dieser Ort sehr wohl zu Seldwyla passt. Ich würde mich nicht um diese Ehre streiten wollen. Es ist fast so, als ob sich in Deutschland um das Recht streiten, „Schilda“ zu sein. ]

    17. Schnägge Says:

      Zum Treffpunkt: Sehr unterhaltsame und informative Sendung! Das Interview wurde von beiden Seiten offenbar sehr gut vorbereitet. Großes Kompliment an dich, Jens, und an die Interviewerin! (Und sogar die URL wurde richtig und oft erwähnt. 😉 )

    18. Brun(o)egg Says:

      @ michael

      Und der hats zwei Jahre ausgehalten der „Ossi“? Beachtliche Leistung bei den miesen Gehältern hier in der Schweiz.

      @ Fiona
      Also ich kenn einen sehr netten Deutschen. Der ist natürlich nicht repräsentativ, aber immerhin. Der bezahlt mir am Dienstag in einer Woche wenn wir uns nach einem Jahr auf der Insel wieder treffen, glatt einen Ouzo, weil er sich so freut mich wieder zu sehen. Und wenn ich das so hochrechne auf ca. 15 mio. deutsche Touristen die ich vielleicht in meinem Leben noch antreffe, kann ich dem Deutschen an und für sich,absolut positive Aspekte abgewinnen. Ausser dass ich dauernd besoffen bin.
      Der Schweizer oder der Russe an und für sich ist ja auch gut, irgendwie.
      Gell?

      Nehmts doch nicht so ersnst Leute! Sauft zusammen.

    19. Brun(o)egg Says:

      @ AnFra

      Du kehrst da etwas um, bezw. schiesst Dir selber ins Knie. Vielleicht sind wir ja sprachlich Hinterwäldler und konservativ. Aber es ist halt unser Idiom. Wir haben kein Problem damit, aber die deutschen Schreiber in diesem Blog, schienen eins zu haben. Sonst gäbs ihn nämlich nicht.

      Und das ihr die DDR, die Wolgadeutschen, Russen mit deutschen Vorfahren, usw. integriert ist ja lieb und kostet euch viel Geld.
      Frage ist nur: Was hat das mit der Schweiz und unserm Sprachgebrauch zu tun? Ich denke wir sind etwa so unflexibel wie die Bayern und stolz, bezw. gelassen, was die Verwendung der Mundart angeht.

    20. bobsmile Says:

      @Brun(o)egg
      >>Der Schweizer oder der Russe an und für sich ist ja auch gut, irgendwie.
      >>Gell?
      >>Nehmts doch nicht so ersnst Leute! Sauft zusammen.

      „In Fünfzehn Minuten sind die Russen aufm K’damm“. (Udo Lindenberg)
      oder so…gell?
      (Zer)reden von Integration und Akzeptanz ist ja gut und recht, aber zusammenspannen und einen Heben verbindet in jedem Fall!
      😉

    21. Markus Says:

      @ Admin:
      Netter Konter: ICH soll nun also Artikel verwechseln oder gar gleichsetzen mit anderen. Allerdings hinkt diese Behauptung in einem erheblichen Mass, zumal ich mir der Existenz von Artikeln bewusst bin, welche derartige Dialektnuancen thematisieren.
      Wenn Sie jedoch diese (zugegebenermassen vielleicht etwas plakative) Ankündigung des SF zitieren, müssen Sie davon Ausgehen, dass sich Nicht-Zürcher übergangen fühlen. Wie Sie ja wissen, ist (zumindest auf politischer Ebene) der Konkordanzgedanke ein wichtiger Pfeiler im schweizerischen Selbstverständnis. Und ich meinte, sowas kann man – trotz entsprechenden Blog-Artikeln – nicht einfach stehen lassen und sollte es ergänzern oder präzisieren.

      Ich habe in meinem Beitrag bemängelt, dass anderssprachige Menschen (darunter auch „Deutsche“) Züridialekt mit “dem Schweizerdeutsch” verwechseln bzw. gleichsetzen.
      Was ich aber nicht behauptet habe ist, dass das alleine ihr Fehler sei.
      Schweizer Medien sind „Zürich-dominiert/orientiert“. Promintenter Vertreter dieser Kategorie ist das Schweizer Fernsehen, und damit meine ich nicht nur, dass sich der Hauptsitz halt da befindet.
      Man versucht diesen Eindruck allerdings zu durchbrechen mit regional angepassten „Schweiz Aktuell“ Sendungen und Moderatoren aus der Innerschweiz und Bern. Wenn ich jedoch Sven Épiney, die Wetterfeen und (am schlimmsten) Alain Sutter höre, die nach und nach Dialektausdrücke durch Züri-Einheitsbrei ersetzen, der trotzdem noch eindeutig als Berndeutsch-basiert zu identifiziert ist, wird mir schlecht. Wie sehr den Mitarbeitern dies zu Gunsten eines besseren allgemeinen Verständnis aufgezwungen wird, ist eine andere Frage. Klar ist hingegen, dass viele Zuschauer nicht ernst nehmen können, wenn jemand so offensichtlich (und z.T verkrampft) versucht, einen anderen Dialekt zu sprechen.

      Auch für die Tourismusindustrie ist es sicher vorteilhaft, die Schweiz (sprachlich) einfacher darzustellen und z.B. die standard Begrüssungsformel auf „Grüezi“ zu reduzieren.

      Hierzu ist im „Magazin“ kürzlich ein Artikel erschienen, woraus ich einen Abschnitt zitieren möchte, denn ich so auch unterschreiben würde:

      http://www.dasmagazin.ch/index.php?title=Provinzielles_Z%C3%BCrich

      „A propos Swiss: An deren Hub in Zürich-Kloten wird man bei der Ankunft mit einem flotten «Grüezi» empfangen. Die Anschrift an einer Wand strahlt die selbstbewusste Überzeugung aus, dass es sich dabei um die nationale Begrüssungsformel handle. Wenn Basler und Berner, die nie «Grüezi» sagen, das Wort bei ihrer Ankunft in Zürich lesen, wissen sie, dass sie noch nicht zu Hause sind. «Grüezi» klingt für sie wie eine speziell für Japaner, Deutsche oder Franzosen erfundene Touristikformel der Idyllschweiz.“

      Im Sinne der Konkordanz möchte ich somit gesagt haben, wie sich Nicht-Zürcher ungefähr vorkommen, wenn die Schweiz auf die Eigenheiten und Sprache der Limmat-Region reduziert werden.

    22. neuromat Says:

      @ markus,

      na ja, das war glaube ich gar kein Artikel sondern ein echter Aufreger mit Stellungsnahme dann von der anderen, der Zürcher Seite und heftigen bis deftigen Leserbriefen, wobei mir schlagartig klar wurde wie integriert wir Deutsche eben im Grunde sind, wir sind nur die aus dem grossen Kanton, die anderen sind die Basler, Berner, Zürcher, Aargauer usf., allen wird die gleiche Ehre der manchmal mehr manchmal weniger freundlich vorgenommenen Ehrabschneidung zuteil – alles ganz im Sinne der Konkordanz.

      Im Antwortheftchen schrieb im Fall auch e chli finer (Rothen): „Nichts hat keine Form. Alles ist designt, mal mehr, mal weniger gut. Wir brauchen so einiges zum Leben. Dinge. Sachen. Wir brauchen ein Bett zum Schlafen; ein Regal, wo die Bücher reingestellt werden können; irgendetwas, um unsere Hosen eng an die Beine zu schnallen, damit sie nicht im Fahrradgetriebe zerfetzt werden; Kochkellen, die nicht aus Metall sind zum gefahrfreien Umrühren in Teflonpfannen. Diese Dinge sind einfach da, bei uns. Doch über die meisten von ihnen haben wir uns irgendwann, bewusst oder unbewusst, Gedanken gemacht.“

      Wenn ich so etwas lese, kann ich den Rest des „Magazins“ auch nicht ernst nehmen.

    23. Markus Says:

      @ neuromat:
      Bei oben zitiertem Artikel handelt es sich in der Tat um sowas wie ein gewollter Schlagabtausch. Geanu aus diesem Grund beziehe ich mich explizit auf diesen einen Abschnitt.