Er traf den Entscheid beim Hinschied – Paradoxe Gedanken zum Sterben
Die Schweizer pflegen in ihrer Alltagssprache eine ganze Reihe von Wörtern der Deutschen Sprache, die wir als Deutsche zwar erkennen, aber in der Regel nur nach kurzem Nachdenken auch verstehen können. Ein Schweizer hätte jetzt wahrscheinlich eher geschrieben: „Nach kurzem Nachdenk“ , denn der Trend geht zur Kürze in der Schweiz. Ursus & Nadeschkin prägten die Frage ans Publikum: „Verstehen Sie uns? Gut! — Begreifen Sie es auch?“
Aus der „Entscheidung“ wird so der „Entscheid“ bei den Schweizern, und aus einer „Unterbrechung“ ein „Unterbruch“, oder aus der „Badeanstalt“ die „Badi“. Ganz besonders deutlich wurde uns dies, als wir lernten, wie aus dem „Hinscheiden“ der schweizerische „Hinschied“ wurde.
So wie manche Schweizer beim Wort „lecker“ eine akustisch begründete Aversion und Scheu haben und es ungern für die Beschreibung von „feinem“ oder „guetem“ Essen verwenden, weil ihnen dieses Wort zu stark nach einem Fluch mit „Läck‘“ klingt, sorry, natürlich „tönt“, so geht es uns Deutschen ähnlich bei Wortkombinationen mit „Schied“.
Es klingt, schön nordisch kurz gesprochen, eher wie „Shit“. Und das ist nicht nur Englisch, sondern Platt, denn auf dem Deich kommt die Rede oft aufs „Schietwetter“, dem echten Mistwetter, wenn der Regen quer fliegt. Dann sagt schon mal der Bauer Maas zu seinem Knecht: „Knut, guck mal, da drüben schwimmt ne Mütze! — Nee, dat is der Bauer Hein, der mäht bei jedem Wetter“.
Drum sind wir froh, dass der „Schiedsrichter“ ein „Referee“ bleibt in der Schweiz. Unser Lieblingsbeispiel hierzu ist Urs Meier, dem Vorzeige-„Swiss-Referee“, der mit seinem Ausspruch „Das schleckt keine Geiss weg“ entscheidend zum Bekanntheitsgrad Schweizer Redewendung im Deutschen Fernsehen beitrug (vgl. Blogwiese).
Doch nun zum „Hinschied“. Wir fanden es bei Google-De nur schlappe 892 Mal belegt, hingegen bei Google-CH an 14‘900 Stellen,
also 17 Mal so häufig! Auch unser Duden weisst es eindeutig als Schweizer Variante aus:
Hinschied, der; -[e]s ( schweizerisch für Ableben, Tod)
Wer beim Gedanken an den Tod das Wörtchen „Hinschied“ eher präsent hat als das „Ableben“, und wer dabei überhaupt nicht mehr an Ausscheidungen denkt, der hat das norddeutschen „Schietwetter“ weit hinter sich gelassen und plant vielleicht schon sein preisgünstige Urnenbestattung unter einem Baum im Wallis (vgl. Blogwiese)
Erst beim „Hinschied“ den „Entscheid“ zu treffen stellen wir uns jedoch schwierig vor, wenn nicht gar unmöglich, speziell beim eigenen. Das ist so, wie wenn du morgens aufwacht und feststellt, du bist tot. Dann hilft nur noch auf Ostern zu warten. Kommt ja bald.
April 4th, 2007 at 0:37
Hallo JR,
als „Teilzeitschweizer“ lese ich regelmäßig dein Blog – glückwunsch dazu!
Aber als Kieler muß ich dir mitteilen, daß es sich um „Schietwetter“ handelt, wenn der Regen quer fliegt, also mit „c“ 🙂
Siehe dazu auch: http://nds.wikipedia.org/wiki/Plattdüütsche_Grammatik
Dat Hööftwoort
1. Dat Geslecht is bi welke Hööftwöör nich eendüütig fastleggt, un dat stimmt nich ümmer mit de hoochdüütschen Formen övereen.
Bispelen:
…
* de Schiet, dat Schiet
[Antwort Admin: Vielen Dank für den Hinweis! Ich fand „Schietwetter“ mit „Shie“ und mit „Shi“. Mit „Sch“ ist es noch näher am „Schied-„. Habe es schon eingebaut.]
April 4th, 2007 at 8:26
Eine kleine Finesse muss ich dir noch beibringen, Jean-Rainier: es gibt für das hochdeutsche Wort „fein“ zwei Dialektbedeutungen, nämlich: „fiin“ (langer i), was zum Beispiel bei einem „fiine Stoff*“ der Fall sein kann. Das zweite Wort ist mit beibehaltenem Diphthong: „fein“ oder je nach Dialekt „fäin, fain“ oder so (Keine Regel ohne Ausnahme: im Berner Oberland oder im freiburgischen Sensedialekt verschwindet der Diphthong: „feen“). Gerade eben beim Essen ist es ein „feins Ässe“!
Ich versuche den Unterschied in diesem Beispiel klar darzustellen: „Für en fäine Gratän muesch de Chääs ganz fiin raschple!“ (Für einen leckeren Auflauf musst du den Käse ganz fein reiben.)
* hier nicht an „Bölkstoff“ oder weitere legale oder andere Genussmittel denken; sondern an Textilien!
Auch das Wort „guet“ kann man in verschiedenen Varianten schreiben. Zum Beispiel analog des Bündner Dialekts und des früheren, und in vielen Köpfen noch präsenten Werbespruchs eines Mineralwassers, das heute der Coca-Cola-Company gehört: (ganz zuunterst) http://www.jcm.ch/Etiketten/etiketten.htm
oder in der Passepartout-Version, wie wir es beim Fondue kennen:
http://www.blogwiese.ch/archives/106
Ganz etwas anderes: Der Schiedsrichter muss übrigens nicht unbedingt der „Ref“ sein, sondern der ist sicher mindestens so oft der „Schiri“, damit wir bei den kurzen Ausrücken bleiben.
Zum „Nachdenk“ fehlt übrigens der Lenk, äh Link zu „Link, dänk“, oder so: http://www.blogwiese.ch/archives/472
Als „Abscheidenswort“ überlasse ich euch noch meinen Gedanken, aus welchem Mysterium wohl nur „der Abschied“ es in den gesamten Sprachraum geschafft hat, und „der Hinschied“ nicht. Ihr braucht mir keine „Bescheidung“ zu geben, ich weiss schliesslich, dass Sprache eben keine logische und mathematische Wissenschaft ist.
[Anmerkung Admin: Danke für die wertvolle Hinweise, habe sie schon eingebaut. Warum „Abschied“ zum Standard wurde und „Hinschied“ nicht? Man sollte man eine Bibel-Konkordanz befragen. Ich wette, Luther hat in seiner Übersetzung „Abschied“ und „Ableben“ verwendet, und niemals „Hinschied“.
Hier ist eine: http://www.bibel-konkordanz.de/cgi-bin/sstart.pl
Und siehe, „Hinschied“ kommt in der Bibel nicht vor, „Abschied“ jedoch 12 Mal. „Ableben“ 0 Mal, „Tod“ 194 Mal, und „Sterben“ 306 Mal.]
April 4th, 2007 at 9:04
Das Weglassen der Endsilbe -ung ist sicher folgendermassen zu erklären:
1. Die Schweizer haben eine Abneigung gegen „Schriftdeutsch“ und freuen sich über jede Verkürzung eines Wortes.
2. -ung macht ein Wort weiblich und Frauen werden in der Schweiz generell gerne unterdrückt.
Die Abneinung gegen „lecker“ teile ich gerne mit den Schweizern. Ich mag das Wort auch nicht, halte es für eine Ruhrpott-Krankheit und muss dabei auch immer an „lecken“ denken. Dabei fallen mir spontan auch Leute ein, die sich vor dem Umblälltern von Seiten in Zeitungen und Büchern immer mit der Zunge die Finger befeuchten…
April 4th, 2007 at 9:23
Diese Helvetismen gilt es im Grunde bereits vor der Einwanderung zu beherrschen, was schwierig ist, da sie nicht durch die Weltgeschichte stöbern, wie viele deutsche Worte aus dem Standardkanton. So gilt es zu wissen, dass der Hauswart oder Hausmeister in der Schweiz der Abwart ist, während der Abwart in Deutschland einen mittlerweile im Ruhestand befindlichen Spitzenpolitiker meint mit ausgeprägtem Sitzfleisch, dem Erfinder der Aussitzung und der Verkohlung.
Dabei ist Unterbruch wesentlich logischer als Unterbrechung. Die Deutschen reden von einer Spielunterbrechung, etwa wegen erster Ausschreitungen beim Stand von 12 zu 1, und schlussendlich vom Spielabbruch, nachdem das 19 zu 1 gefallen ist. Müsste da nicht vorher von einem Spielunterbruch gesprochen werden, oder wenigstens nachher konsequenterweise von einer Spielabrechung.
Im deutschen Miltär heisst es oft AchtUNG – die Betonung liegt auf der hinteren Silbe, die Schweizer Armee kennt dies nicht. General Guisan hat mit seiner Andermattenoffensive 1945 den zweiten Weltkrieg gewonnen. (richtige Schweizerinnen kürzen den mit WW2 ab. In WWF steht F für Fortsetzung)
Die Deutschen sind eben Un(g) – Menschen (Das haben die Schweizer schon immer gewusst). Die Deutschen sprechen Unglisch. Durch das Anhängen des ung wird zwar vieles im Standardkanton weiblich, aber nicht unbedingt attraktiv. Die Fallunterscheidungen (nein: Unterschiede) sind leicht zu verstehen. Es heisst der Mao, das Maoam und die Mao tse tung.
Darum ist dieser „was wollt Ihr denn“ = Werbespot auch so unrealistisch. Jeder Deutsche hätte aus tiefster ÜberzeugUng gerufen: VerlängerUng.
Der Schweizer braucht fast kein ung. Er reicht einen Baubeschrieb ein, keine Baubeschreibung, wird einer verurteilt und erhält Bewährung so spricht man von bedingt und wird Berufung eingelegt von Apellation.
Das hängt mit den unterschiedlichen fernöstlichen Wurzel zusammen. Die Deutschen Un(g)menschen sind mehr bei den Chinesen anzusiedeln, die Schweizer bei den Japanern. In China steht der Name Confusiung für eine WeltanschauUng (exportiertes Standarddeutsch). Confusion, also VerwirrUng, oder auch Management by Helicopter: Hinfliegen, Landen, Staub aufwirbeln und wieder weiter. Typisch deutsches Un(g)wesen.
Die Schweizer sind den Japanern viel näher. Nehmen wir nur den Fusi, zum Beispiel den Fusihamma, ein wunderschöner schneebedeckter Berg. Fusi, das findet sich in Fusion und erklärt den Wunsch des Vereinenden, wo gibt es sonst so viele Vereine und solch ein Harmoniebedürfnis, solang keiner eine grundsätzlich andere Meinung hat oder aus dem Ausland kommt, also zum Beispiel von Basel ins Emmental fährt. Daher gibt es als eine der wenigen Ausnahmen in der Schweiz die Umfahrung.
Die Deutschen sagen Umgehungsstrasse. Das ist eine Strasse, an der der Automobilist anhält um den weiteren weg zu Fuss zurückzulegen. Das kostet viel Zeit. Darum müssen die Deutschen schnell sprechen und sind direkt wie man bei ihren typischen Politikern sehen kann. Ein solcher würde sagen zur Verdeutlichung, dass eine Ausweitung von Verantwortung seine Zustimmung notfalls auch zur Betonung der weiblichen Rundung mittels Entblössung im Sinne von Streichung der Kleidung…
April 4th, 2007 at 11:26
Es grenzt in meinen Ohren an Pietätslosigkeit, angesichs des Todes eines (vielleicht sogar) geliebten Menschen vom Hinschied zu sprechen. Aber ich bin ja nur ein Deutscher und deren Sprachgefühl kann man nicht beleidigen. Wer lecker zu einer Torte sagt, enthebt sich schliesslich jeglicher Sprachkritik.
Mahlzeit!
April 4th, 2007 at 11:35
Ich geb’s zu: ich sage „lecker“, und es tut überhaupt nicht weh. Ich wasche mir danach auch nicht den Mund mit Seife.
Die Assoziation mit „lecken“ finde ich übrigens gar nicht so falsch: man leckt sich halt die Lippen danach – so lecker war/ist das.
April 4th, 2007 at 12:44
An Neuromat
Das mit der „Umgehungsstrasse“ ist nur bedingt ins Kapitel der nur in Deutschland gebrauchten „-ung“s einzureihen. In der Schweiz heisst diese Art Strasse „Umfahrungsstrasse“, endet also auch mit „-ung“. Hingegen bin ich froh, dass es auch in Deutschland unlogischen Wortgebrauch gibt, analog der unterschiedlichen Ausdrücke „Vortritt/Vorfahrt“.
http://www.blogwiese.ch/archives/91 .
An Tellerrand
Das Empfinden für den Gebrauch der richtigen Wörter ist gerade im Zusammenhang mit Sterben besonders national ausgeprägt. Siehe dazu auch die Kommentare in diesem Kapitel, wo ein weiteres Wort mit „–ung“ vorkommt:
http://www.blogwiese.ch/archives/339
April 4th, 2007 at 13:30
@Jens
Ich bin immer wieder überrascht, dass Du „gut“ mit „guot“ verschriftest. Ich kenne keinen, der auch nur andeutungsweise ein „o“ hören lässt, aber wohl eher ein „e“, „a“ oder eine dazwischenliegende „ä“-Variante.
Hörst Du wirklich ein „o“ raus?
[Antwort Admin: Ich höre Vokale, viele Vokale… und zwar viele einzelne Vokale hintereinander. Da bin ich überfordert und schreibe mit, so schnell ich kann. Mag sein, dass das ein „e“ ist in „guet“. Nur habe ich die Tendenz, diese Lautfolge dann als Umlaut zu lesen, was mir bei „uo“ nicht passiert. Vielleicht das als Erklärung… ]
April 4th, 2007 at 14:52
@ Phipu
Mir ist durchaus bewusst, dass viele Dinge in Dialekten anders ausgedrückt werden als in der Standardsprache. Ich wollte nur – mit vollster Absicht polemisch – darauf hinweisen, dass Sprachgefühl keine Einbahnstrasse ist.
Es ist hier in den Kommentaren immer wieder davon gesprochen worden, dass gewisse Deutschland-deutsche Worte, bei Schweizer-deutschen Zuhöreren Ekel auslösen. Eines dieser so inkriminierten Worte war „lecker“.
Mir persönlich ist das Wort „Hinschied“ hochgradig zuwider. Es klingt in meinem Ohren der Sache absolut unangemessen. Ich leite davon keine Pauschalverurteilung ab, denke mir nur, die Menschen sprechen nicht alle dieselbe Sprache – so what!
April 4th, 2007 at 15:25
An myl
Nur so nebenbei. Auch wenn es viele Schweizer nicht glauben wollen ist „uo“ ein Umlaut. So wohne ich nicht in Z-u-o-z sondern in Z-u-e-z (Z-u-ä-z). „uo“ eignet sich deshalb recht guot um das Schweizerdeutsche Wort guot zu sschreiben.
Gruoss
April 4th, 2007 at 15:38
@ phipu
Sicher, wie ich schon sagte, es gibt sie auch in der Schweiz, die „ungs“, zum Beispiel in Umfahrung, man kann auch Umfahrungsstrasse sagen. Aber das halten doch viele für eine enorme Ressourcenverschwendung. Zudem ist der Übertrieb ja das Stilmittel der Satire. Und vielleicht der „ung-Vermeid“ ein Stilmittel des Helvetischen. Noch gerade vorneweg: Das von Dir erwähnte Vortritt/Vorfahrt. Mir erscheint der Vortritt nicht unlogisch. Aus ihm spricht das Gewähren lassen, quasi in abstrakter Form, ganz gleich ob mit den Füssen, an Krücken, auf Ski, dem Velo, Camion, Airbus oder einem Raumschiff, letzteren müsste man dann ja den Vorflug lassen.
Allein, die konsequente „ung VerbannUng“ ist natürlich sprachlich unmöglich. Abtrieb zum Beispiel, ich glaube da jagen die Bayern mit viel Gejohle ihre Kühe von den Almen, die Schluchtenscheisser (sorry, aber ich find den Begriff so schön und hab ihn hier auf der blogwiese gelernt – und wo san sie denn überhaupt heut) nennen so einen Teig, schön und gut aber die Abtreibung ruft dann schon wieder die katholische Kirche auf den Plan und da sitzt ja bekanntlich ein Deutscher auf dem Chefsessel.
Vielleicht ist aber der Ung Gebrauch auch ein Stilmittel des Standarddeutschen. Manchmal sprechen Leute tatsächlich von Fusionierung statt von Fusion, von Subventionierung, vielleicht ist „man sich an“das ung gewohnt, wäre nicht UNGewöhnlich.
Das von Dir erwähnte Empfinden für den richtigen Gebrauch der Wörter ist glaube ich immer stark von der Herkunft geprägt. Manch einer „fährt bei Aldi“, so wie „bei Tante Mimmi“ andere „gehen auf Luzern oder auf Frankreich“ und ich hoffe nicht einfach „auf die Tante Mimmi“. Meine ist übrigens verschieden. Nur weil etwas in unseren Ohren merkwürdig klingt braucht es nicht despektierlich zu sein. Du fragst warum das „Hinschied“ es nicht in den gesamten Sprachraum geschafft hat. Welche Helvetismen schaffen es denn in den gesamten Sprachraum, sollen sie es denn dort überhaupt hinein schaffen und von anderen, den xenos, plötzlich verwendet werden, so wie die Finnen munter unsere Worte Vorspiel und Nachspiel gebrauchen, die Polen einen „Wieheisster“ kennen, der im Bernischen einfach s Dings heisst, Die Ungarn Kunst mit „Was-ist-das“ übersetzen und Narkose in kiswahili „nusu kaputt“ heisst. Nein, das ist nicht gewollt, eindimensional hat das zu laufen, bis auf die Ausnahme, dass die Romands mittlerweile den Begriff Les Neinsager in ihr Sprachrepertoire eingebaut haben. Diese Beispiele sind nun keine Satire, sie hat das Leben geschrieben. Sprachen öffnen sich um zu leben und es gibt den Spruch das Erlernen einer neuen Sprache sei wie ein neues Leben. Eine Sprache, die sich abschottet, verbarrikardiert, die findet nicht nur den Weg in den Sprachraum, schon gar nicht in die Welt und wird irgendwann ihren „Hinschied“ nehmen.
So kommen wir wieder zur Kultur, zur satirisch gemeinten Nähe zum Japanischen. Aber manchmal werde ich das Gefühl nicht los, das was die Japaner unübersetzbar yokomeshi nennen, das haben die Schweizer schon bei Helvetisch. Den Begriff habe ich jetzt schon dreimal geblogt. Nie kam eine Nachfrage – sind hier alle so schlau? Und wo stecken eigentlich alle heute – schon im Frei, Selma in den Semesterferien, Bruno schlürft Austern irgendwo in Basel .. auf diese Seiten schauen bis zu einhundert Surfer in der Stunde(die meisten Japaner ca. 4 Minuten, Europe in a day) , denen muss etwas geboten werden. Ausserdem müssen wir dieses „Deutsch-Schweizerische-Problem“ zunichte machen.
April 4th, 2007 at 17:11
@neuromat: Niemand ist so schlau wie Du. Ich habe yokomeshi gegoogelt und so herausgefunden, was es heisst. Das schien effizienter als die Frage via Blog zu klären.
Schön zu hören, dass ich vermisst werde. Semesterferien waren gerade. Das merke ich immer daran, dass die Uni nicht so voll ist, und man sich auch um 12 zum Mittagessen verabreden kann. Ne, ne, ich krame mir gerade die Unterlagen für die Lizprüfungen zusammen, genauer genommen für die Vor-Voranmeldung, die man benötigt, um die online Voranmeldung vorzunehmen, aufgrund derer einem ein persönlicher Anmeldetermin zugeteilt wird – das gibt zu tun…
April 4th, 2007 at 17:28
@ neuromat
Der Bruno schlürft keine Austern in Basel, lach. Der Bruno hat, arbeitstechnisch die Ka… am dampfen. Es geht um die Hinricht – ung eines Kunden.
Thats all folks. War nur schnell hier. Allen schöne Ostern.
April 4th, 2007 at 18:39
Ein kurzer Anmerk als Anreg:
@neuromat: Sehr interessanter Abhandel. Gerade vor Ostern, wo wir wieder an das Kreuzig und den Auferstand erinnert werden. Damit aus dem Abneig gegen den Hinschied aber niemandem zum Abschreck ein Abrieb verpasst wird (was andererseits auch sehr zum Unterhalt des hiesigen Versammel beitrüge), wäre mein Empfahl, um künftigen Verwechsel auszuschließen, das Forsch fortzusetzen und einen Vorles zum Thema abzuhalten, um auch in Dtl. „die Bild“ und „die Bildung“ sicher auseinanderhalten zu können.
April 4th, 2007 at 18:44
@ selma
@ Brun(o)egg
Besten Dank für die Grüsse. Ja die Blogwiese macht den Alltag zum Teil etwas strenger.
und vielen Dank für die Ironie. Nein, schlau ist der Fuchs, aber nicht der Mat, der ist auch nicht ganz untätig, hat nur die Bude zugemacht – da von geheimnisvollem Virus umgeworfen. Na ja, man kann auch daheim schaffen.
April 4th, 2007 at 19:27
Viel kurioser fand ich, dass auf den „Hinschied“ dann die „Abdankung“ folgt.
Ein in diesem Zusammenhang nicht verwendetes Wort in Deutschland.
April 4th, 2007 at 20:15
@ schnägge
kann mich gerade wieder beruhigen. Der Lachanfall hat sicher zu meinem Gesund beigetragen. Der Antrag an die DfG wird in dem Hoffen rausgehen, das ein Bewillig nur eine Frage der Zeit sein wird. Es ergeben sich genügend Begründe. Sicher insofern dann ausreichend Bestuhl zum Verfüg steht, wird ein gel(…)gener Veranstalt erfolgen, um den Besammel in Zuck und Rucken zu versetzen, so dass ein Wall durch die Anwesenden zieht und das Menschwerd ganz im österlichen Sinne … jedem das Seine, ich hab auch ein Mein.
Mit Verneig
April 5th, 2007 at 2:02
@neuromat
Und stell Dir vor: Auch ohne End habe ich Deine Verspott bestens verstanden. Es braucht die Verläng also gar nicht.
April 5th, 2007 at 9:35
@ solar
Eigetlic ist jder fnfte uchsabe i eine Wort berfüssi. Man wird es so eben gerade verstehen. Du kannts uach Bachstuben vartauschen oder gnuze Worte neu erdinfen, weglassen. Der wird tretzdom verstanden. Das stört dann irgendwann weniger als wenn einzelene grobe Schreibfeler gemacht werden.
Nur, im ersten Moment dachte ich: Ei er wird sich doch nicht persönlich …Schöne Bescher. Fühlt der sich jetzt persönlich verspottet und wieso denn Spott. Zunächst kriegen doch die deutschen Ung(o)manen ihre Ung(o)manie recht vorgeführt, aber doch nicht verhöhnt. Dann die, die ohne ung leben können, aber die werden doch wiederum nicht verlacht. Mensch Meier, was für ein Bierernst. Es kann doch nicht stets die gleiche Leier gehen mit dem tiefen Misstrauen, die „ganze Welt drumrum ist böse“ und „Vorsicht alle wollen einem was“.
Wahrscheinlich sehe ich da aber auch zwischen den Zeilen zuviel. Weiss der Geier.
Also Frohe Ostern
@ admin Schöne Urlaubszeit. (Hatten wir schon den Unterschied von Ferien und Urlaub? Alle Blogs habe ich akls Jungschwein auf der Blogwiese „retrospektiv“ noch nicht duchgelesen)
@ „alle“
In dem Text oben sind vier Eier versteckt. Hätte ich nur drei reingetan wäre es ein Dreiereier, so ist es ein Viererei, soll ja Glück bringen, zumindest beim Klee.
April 11th, 2007 at 13:25
Übrigens heisst die ärztliche Untersuchung in der Schweiz „der Untersuch“. Nur so zur VervollständigUNG …
April 12th, 2007 at 14:05
Jaja, Ostern ist längst rum und ich ein bisschen spät dran. Trotzdem: vor lauter -ung und der Frage, ob das in der Schweiz nun mehr oder weniger verwendet wird als in Deutschland, habt ihr die (Schweizer) Klettgauer vergessen. Diese Bewohner einer Region im Kanton Schaffhausen haben das -ing erfunden. Bei ihnen gibt es die „Hoffning“, dass man auf der „Umfahring“ den Stau vermeiden kann. Und diese Version des alten -ung ist auch in Schweizer Ohren schwer gewöhnungbedürftig, klingt es doch immer so, als ob ein ganz besonders anpassungsbereiter, aber leider sehr ahnungsloser Deutscher versuchen würde, Schweizerdeutsch zu reden. Nein, es handelt sich um eine originäre Dialekterscheinung.