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Wir könnten ja mal über die Schweiz fahren — Die Schweiz als Durchfahrland

  • Über Bern oder über Besançon?
  • Als wir noch im süddeutschen Schwabenland lebten und die Ferien nahten, gab es stets die Diskussion: „Wie fahren wir in diesem Sommer nach Südfrankreich? Via Freiburg Mulhouse Besançon Lyon durch die „Franche Comté“, immer an der Westseite des Juras entlang und ab Lyon dann auf die Autoroute du Soleil? Oder über Bern durch die Schweiz?

    Durch die Schweiz fahren war schöner, dauerte aber auch länger. Die Fraktion der „so rasch wie möglich ankommen wollen“ stand gegen die „Au ja, zum Genfer See, den Montblanc angucken!“ Fans.
    Aus nostalgischen Gründen stellen wir uns auch heute noch, wo wir im Zürcher Unterland leben, diese Frage und entscheiden dann oft ganz spontan, nur dieses eine Mal wieder ausnahmsweise „über die Schweiz“ zu fahren, um in die Provence zu kommen.

  • Die Perspektive der Durchfahrer
  • Es ist eine ganz eigene Perspektive von der Schweiz, die man als „Durchfahrer“ erhält. An der Grenze bei Weil wird geschaut, ob man noch eine gültige Autobahnvignette hat. Einmal wolle ich ohne Vignette „nur kurz nach Basel“ reinfahren, und musste direkt auf der Autobahn eine Kehrtwende vollführen. Der Gegenverkehr wurde vom Grenzer gestoppt, und kleinlaut fuhr ich bei Weil ab, um die Schweiz quasi durch den Hintereingang ohne Autobahnbenutzung zu betreten.

  • Ängstlich 80 Fahren im Kanton Basel
  • Mit Vignette ging es an Basel vorbei, durch die Tunnels und Überdachung beim Badischen Bahnhof, peinlich genau auf die 80 Km/h achtend, mit ähnlichen beklemmenden Gefühlen wie einst auf der Transitstrecke durch die DDR nach Berlin. Denn nichts fürchteten wir Deutsche mehr als eine „Busse“ in der Schweiz zahlen zu müssen. Garantiert teurer als dreimal Essen gehen! Und sie wissen ja, wie geizig der Deutsche sowieso ist. Kriegt er ja ständig über die Werbung eingebleut.

    Eines Tages hatte ich eine Gruppe Basler Kantonspolizisten zu schulen, und beim Mittagstisch erzählten sie mir stolz, dass es im ganzen Stadtgebiet keine einzige stationäre Radarkontrolle gäbe. Na toll, und warum waren wir dann immer so vorsichtig bis nach „Schweizerhalle“ geschlichen?

  • Der Tunnel in der Landschaft
  • Im Mittelland bei Solothurn begannen dann die Staus. Wollen denn alle nach Bern? Gibt es da was umsonst? Immer wieder rätselten wir über den merkwürdigen „Tunnel in der Ebene“,
    Der Tunnel in der Ebene
    dessen Geheimnis es sogar in die Sendung „Genial Daneben“ geschafft hatte (und vom Streberlein Hoecker erraten wurde).

  • Die Raben von Bern
  • Die Nähe von Bern verrieten uns stets ein paar schwarze Blechraben auf einer Autobahnbrücke, keine freilaufenden Bären oder Bundespolitiker wie erwartet. Die Blechraben zeigen an, dass man sich im Sendegebiet von „RaBe“ , dem Radio Bern befindet. Ob das ein Durchfahrer versteht? Ein Eisenbahner erzählte mir, dass man unter seinesgleichen die Raben und Krähen am und auf dem Bahndamm für die wiedergekehrten Seelen von überfahrenen Selbstmördern und Streckenarbeitern hält. Nette Vorstellung irgendwie. Immer schön die Kollegen grüssen im Vorbeifahren.

    Kurz zeigt sich von dort oben bei den Raben die Stadt Bern in ganzer Pracht, welche ich einmal am Abend des 1. Augusts mit Raketen und vielen Feuern eindrucksvoll erleben durfte, dann versteckt sich die Bundeshauptstadt hinter durchsichtigen Lärmschutzwänden, und ängstliche Durchfahrer wie wir kriechen wieder als einzige mit Tempo 80 weiter bis zum Beginn der neuen Strecke nach Lausanne.

    Schade, die alte Strecke am Lac de Gruyère vorbei zum Genfer See zu fahren, war zwar länger aber auch schöner. Jedes Mal auf der steilen Schussfahrt hinab zum See schlossen wir im Scherz Wetten ab, ob die Bremsen des LKWs hinter uns wirklich halten oder ob wir tatsächlich einmal erleben durften, wie so ein 18-Tonner in die Nothaltespur aus Kies und Sand brettert?

  • Die Riviera ist erst ab 2008 offiziell
  • Das schönste Stück zwischen Vevey und Lausanne durch die Waadtländer Riviera mit Blick auf Montreux war stets der Höhepunkt der Fahrt durch die Schweiz. Erst ab dem 1. Januar 2008 wird die Bezeichnung „Riviera“ für diese Region auch offiziell als im Namen „Riviera-Pays-d’Enhaut“ für einen Bezirk (District) enthalten sein.
    Doch die wenigsten fahren noch die alte Strecke, geht es doch schneller über das schnurgerade neue Autobahnteilstück bis Lausanne, mit weiter Sicht voraus auf jede Radarfalle am Weg. Jetzt fallen die letzten Hemmungen, jetzt sind wir im Welschland, im Kanton Fribourg. Selbst mit verbotenen 150 Km/h wird man noch von zahlreichen Waadtländern überholt. Kaum ist Bern am Horizont hinter uns verschwunden, hält sich kaum jemand mehr an irgendwelche Geschwindigkeitsbegrenzungen.
    Ab Kerzers gibt es auch keine „Ausfahrt“ mehr, sondern nur noch eine „Sortie“, und auch nach Jahren bleibt das Ortschild „Murten“, ziemlich genau auf dem Röschtigraben gelegen, von militanten Lokalpatrioten durchgestrichen und mit „Morat“ überschrieben.

    Zwar sehen wir nichts mehr von der Riviera, aber wenigstens den Mont Blanc auf der anderen Seeuferseite, benannt nach einem bekannten Füllfederhalter. Viel schauen ist nicht angebracht, denn jetzt beginnt das „Höllenstück“, die dichtbefahrendste Strecke der Schweiz, die Autobahn Lausanne-Genève. Wir sind im zweitgrössten Ballungsgebiet der Schweiz, der Metropolregion Genf-Lausanne, und hier haben es die Leute eilig, ans Ziel zu kommen, auch mit 130 Km/h wird Stossstange an Stossstange gefahren. Kleiner Vorgeschmack auf das, was uns später ab Lyon auf der Autoroute du Soleil in Frankreich erwartet.

  • Nicht ins Puff sondern zum Puff nach Frankreich
  • Bei Rolle ein letztes Mal billigen Schweizer Sprit tanken, und dann ab Genf über die Berge nach Annecy weiter. Das Teilstück kurz hinter der Autobahngrenze in Richtung Cruseilles ist beidseits der Strasse gesäumt von Restaurants, Diskotheken anderen Lokalitäten mit roten Lampen, damit die braven Schweizer am Wochenende auch mal ein paar Euros in der EU loswerden können.

    Die Hälfte des Weges ist geschafft. Der verdiente Urlaub naht!

    Die Blogwiese macht Ferien in der Provence bis zum 15.04.07 und wünscht allen Leserinnen und Lesern ein wundervolles Osterfest! Nach dem Hinschied folgt der Aufersteh, ganz sicher. Mal sehen ob wir Aeschbacher beim Olivenkaufen in flagranti erwischen.
    P.S.: Mails werden auch im Urlaub gelesen und Kommentare auf alte Postings täglich freigeschaltet.

    

    41 Responses to “Wir könnten ja mal über die Schweiz fahren — Die Schweiz als Durchfahrland”

    1. stony Says:

      Na dann wünsch ich euch doch einen wunderschönen Urlaub!

      Wann war denn die Schulung der Basler Schugger? Vor oder nach dem WW2?… 😉
      Ich hege die leise Befürchtung, dass diese dich Jens-Rainer, verkohlt, veräppelt oder vergackeiert haben… Denn in Basel wimmelts nur so von fest installierten Radarfallen; die Stadt budgetiert mittlerweile einen einstelligen Millionenbetrag als Einnahmen!

      Auf der beschriebenen Strecke, kurz nach dem Badischen Bahnhof, gleich nach der Durchfahrt des Schwarzwaldtunnels (Richtung D-CH) in der leichten Steigung, kannst du dir das erste Urlaubsbild erstehen.
      Falls du aber eine Stadtrundfahrt bevorzugst, pass bloss auf, dass die Ampeln an den Kreuzungen und Fussgängerstreifen wirklich grün sind. Und komm ja nicht auf die Idee das Gaspedal noch kurz durchzudrücken damit es noch reicht. Diese inflationären und stationären Radarfallen blitzen nämlich die Geschwindigkeitsübertretung UND das Überfahren des Rotlichts…

      Alsodann.. frohes Eiersuchen in «Froncreisch» und … schick doch mal ’ne Postkarte. 😉

      [Antwort Andmin: Da Mittagessen war ca. 1999, seit dem hat sich bestimmt einiges geändert. Ich hatte damals keinen Grund an diesen Aussagen zu zweifeln, mobil wurde mit Radar gemessen überall, nur nicht fest montiert. Schön, dass sich auch dies dort geändert hat! Die beschriebene Route ist sowieso nur noch eine Nebenstrecke, weil jetzt der Hauptverkehr über die neue Rheinbrücke fährt und Basel links liegen lässt (oder rechts, wenn man von Norden kommt). Melde mich sicher von der Eiersuchfront!]

    2. Mario Says:

      Hallo Jens,

      Ich wünsche dir erholsame Ferien & danke für deinen genialen Blog!!

    3. mare Says:

      Schöne Osterfesttage!

    4. Phipu Says:

      Na dann schöne Ferien. Uns steht eine harte Zeit so ganz ohne Blogwiese bevor.

      Mir kommen nach längerem Überlegen auch die Namen für die beschriebenen Teilstücke in den Sinn, falls jemand wirklich diese stark befahrenen Autobahnabschnitte noch mehr überfüllen möchte, und sehen, was man dort noch gratis zu sehen kriegt – Also so gratis ist es nun auch wieder nicht. Die Autobahnvignette kostet CHF 40.- pro Kalenderjahr und das Benzin und die Autoamortisierung muss auch gerechnet sein.

      Die Blechraben stehen auf einer Eisenbogen-Brücke in der Nähe der Raststätte Grauholz.

      Zur „alten“ und „neuen“ Autobahn:

      Die „neue“ Autobahn ist die A1, also die schon seit rund 40 Jahren geplante und auf die Expo02 fertig gestellte eigentliche Haupt-Ost-West-Verbindung.

      Die „alte“, früher einzige durchgehende Ost-West-Verbindung, ist die A12. Die wird heute noch von allen gebraucht, die ab Bern und weiter östlich in den Raum Fribourg, Vevey und Wallis fahren wollen. Gerade ab dem steilen Teilstück, das mit einer Notspur in einem Kiesbecken endend, „Tobbogan“ genannt (frz. für „Rutschbahn“, wird auch in ernsthaften Verkehrsmeldungen des Radio Suisse Romande so bezeichnet), hat man eine herrliche Sicht auf den Genfersee und die umliegenden Weinberge. Etwa so:

      http://www2.unil.ch/igbm/Congres/Congres_97/Lavaux.html

      Für alle, die das reisengrosse Pech haben, nicht im Auto zu hocken und auf der Autobahn zu fahren (stehen), für die sieht sie die wunderbare Landschaft so aus:

      http://www.mrfs.net/trips/2002/Switzerland/Montreaux/autoroute.jpg

    5. Selma Says:

      Schöne Ferien/schönen Urlaub!

    6. Videoman Says:

      Übrigens die Strecke Genf-Laussane hat jetzt die grösste Radar dicht in der Schweiz. Sogar die Welschen getrauen sich dort nicht mehr zu Rasen, da wird brav 120 km/h gefahren, oder soagr langsamer.

      [Anmerkung Admin: Ich schrieb ja, dass dort alle 130 km/h fahren. Dass sind 120 erlaubte plus 10 % = 132 minus 2 Km/h = 130, exakt was gerade noch so durchgeht beim Radar, das dann aber Stossstange an Stossstange.]

    7. Fiona Says:

      Stellen sie sich vor: der Zug aus Züri kommt aus dem Tunnel bei Pidoux /
      Lausanne, und da sieht man das ganze atemberaubende Panorama (Genfersee, les vignobles, die Berge de la Savoie). Dann werfen die Passagiere aus der Deutschschweiz ihre Retourbillets aus dem Fenster…

    8. DrKöbes Says:

      Auch vom Genfersee schöne Ferien.

      Ich hoffe Jens ist noch nicht auf Tour, denn es stellen sich weitere Hindernisse in den Weg. Auch auf der A1 zwischen Bern und Lausanne werden jetzt stationäre Radars aufgestellt oder sind es schon (auf jeden Fall in einigen Tunnel).

      Die N201 von Genf über Cruseilles Richtung Annecy ist z.Z. überhaubt keine gute Idee. Da bis 2008 die Autoroute Geneve-Annecy gebaut wird, ist die Nationale mehr oder minder zur Werkstrasse für den Autobahnbau verkommen mit Sperrungen für Sprengungen etc.. Besser über Annemasse – Nangy – Roche-sur-Foron auf der A40/A41 – sind zwar ca. 20Km mehr und kostet auch Peage – schont aber die Nerven.

      Zum Füllfederhalterberg: Vor einigen Jahren wurde bei uns im Büro bei einem Event ein Quiz über die Genfer Region und die Schweiz abgehalten, da wir ja hauptsächlich „Fremde“ sind und sich die Schweizer in einer verschwindenden Minderheit befinden. Eine der Fragen war nach dem höchsten Berg der Schweiz.

      Bei den Antworten hatten wir dann die Wahl zwischen Matterhorn und Mont Blanc. Der Mont Blanc war ja zu verzeihen bei den Kanadieren, Amerikanern oder anderen Aussereuropäern, obwohl auch einige hier den Fehler nicht machten und mit dem Matterhorn kamen.

      Grosses Gelächter kam aber auf als die Schweizer, die auf den Mont Blanc getippt hatten, von unseren französischen Kollegen auf gewisse Territoriumsunterschiede aufmersam gemacht wurden. Zur Verteidigung brachten die Romands dann vor, dass Savoien ja eigentlich natürlicherweise zur Schweiz gehören müsste. Die Franzosen konterten dann mit der verbalen französischen Annexion der gesamten Romandie.

      Von über 30 Antworten waren nur zwei richtig. Zur Ehrenrettung muss ich sagen, dass eine der richtigen Antworten von einem eingeborenen Genfer kam. Ich lass den Quiz offen: der Berg fängt mit „M“ and und der eigentliche Gipfel mit „D“.

    9. Micha Says:

      Schöne Ferien und gute Erholung!

      Hoffentlich überstehen wir treuen Leser die Zeit ohne neue Blogwiese-Einträge!

    10. neuromat Says:

      @ Wiese!

      Mensch Wiese, dass können se doch nicht machen. Wenn ich mir die Beiträge heute so ansehe, dann verduften Sie tatsächlich ab in die , wohin war das noch, ach richtig, Provenz. Wat wollen sie da eigentlich, Romantik pur, Kräutergestank und unten drum rum die Schönen und die Reichen, oder gehören sie da schon dazu. Hammsie keine Kinder, denen man doch wat bieten muss und ihre Frau, die muss sich doch langweilen, erst dat ganze Jahr in der Schweiz und na ja geht mich auch eigentlich nichts an. Aber hören se, wir erwarten hier täglich unseren Block und zwar auf den Punkt genau, es reicht nich aus wenn man den Rasen nur mäht, man muss den auch vorher säen, sonst kann man nix sehen, und düngen, für uns iss das nämlich ne janz proffessionelle Angelegenheit, wir ham hier Autoren, denen zahlen wir jeld, dat sind maschinen, Jens, nerv maschinen und Sie, Sie fahren da zum Rotwein trinken, ich glaub ich muss sie mal zum Grillen einladen, wenn die näxte Lieferung von der Original Bochumer Currywurstsauce wieder eingetrudelt is. Nee, nix für ungut, aber wenn wir Deutschen zwischenzeitlich wieder irgendwodrin Welt- oder Europameister werden, oder Deutscher Meister, da is die Wahrscheinlichkeit ja sehr gross, dass wir das – also Deutscher Meister – irgendwodrin werden, dann kein Autocorso. Die Flics die ham da nich so viel Spass dran wie der Züricher Landjäger. Na ja vielleicht is das Ganze doch nur son fäik und gar kein richtiger Urlaub. Wenn man bedenkt, dass jedes Wochenende Millionen Franken über die Deutsche Grenze gefahren werden müssen und wir Deutschen jetzt unsere besten Leute wegschicken, damit die Transportarbeiten nicht mehr anfallen und wir dat Jeld direkt vor Ort in Empfang nehmen, dann is dat bei unserem Servicebewusstsein ja nur ne Frage der Zeit gewesen, dass Sie jetzt schon den Monetentransport nach Frankreich übernehmen und dat Ganze wahrscheinlich von der Steuer absetzen. Na ja geht mich ja auch nix an, wat wollt ich ihnen noch sagen auf jeden Fall was wichtiges, ist auch egal und suchen Sie mal brav die Eier, wir Deutschen haben ja nicht so viele, wie der Blick berichtet hatte, na ja lieber ein grosses als, ach nee lassen wir das, Sie können von mir aus auch nen Schokoladenhasen essen und bleimse gesund sonst gibt’s keine Bochumer Currywurstsauce und gruss

    11. Tellerrand Says:

      @ DrKöbes

      Der höchste Punkt der Schweiz ist meines Wissens (jetzt mal ohne wikipedia-Spickerei) die Dufour-Spitze, so irgendwas um die 4’700 Meter hoch und tatsächlich zum Mont-Blanc-Massiv gehörig.

      Es katzt wahrscheinlich ungeheuer an des Schweizers Seele, dass es nicht zum allerhöchsten Alpengipfel gereicht hat, wo doch die Alpen das Schweizergebirge sind. Da wird dann leicht mal schnell der ganze Mont Blanc vereinnahmt 😉

      @ Herrn Wiese

      Fröhliche Ostereiersuche auf provençalischen Namensvettern

    12. JensK Says:

      Ja, früher hab ich mich immer gewundert, warum alle so langsam fahren in der Schweiz…als es noch Reiseland für mich war. Mein erstes grosses Ticket war dann in Genf…nach dem zweiten noch grösseren Ticket fahre ich noch vorsichtiger (und noch mehr Bahn – jetzt wieder freiwillig).

      Es ist übrigens nicht wahr, dass es erst bei 130 blitzt, Tacho 130 ist ziemlich genau 120 (gemessen per Hand und Nüvi)

      Die Autobahn über Fribourg ist noch nicht „renaturisiert“ und der „Autogrill“ in La Gruyere ist immer noch einen Stopp wert.

      Zu empfehlen ist auch der Halbmarathon von La Tour-de-Peilz nach Lausanne, vielleicht laufe ich dieses Jahr mal die ganze Strecke

      http://www.lausanne-marathon.com/

      Wenn Ihr dann doch über Payerne fahrt, probiert doch mal Payerne mit Deutschweizer Einschlag auszusprechen…Viel Spass!

      Schönen Urlaub…ich persönlich würde ja bei Höhe Nyon aussteigen…

    13. Brun(o)egg Says:

      Brun(o)egg wünscht schöne Ferien. Und trinkt einen echten Pastis für mich.

    14. DrKöbes Says:

      @Tellerrand
      Dufour-Spitze war schon mal Spitze, nur gehört die nicht zum Mont-Blanc Massif.

    15. vorgestern Says:

      Allez – bonne route!

    16. Rouven Says:

      Schöne Ferien in der Provence!

      Zu den restlichen Kommentaren: Ich muss sagen ich bin über die nicht vorhandene Allgemeinbildung etwas verdattert (ausser der von Dr.Köbes). 🙂

      Das die Schweizer sich im eigenen Land nicht auskennen, obwohl Sie doch so heimatbezogen sind, wundert mich eigentlich nicht mehr. Ist bei Deutschen ja das Gleiche (ohne die Heimatbezogenheit).

      Allerdings wundert es mich doch ein wenig, dass ich als Ausländer jetzt hier die Aufklärungsarbeit leisten muss und dafür noch nichtmal ein Lexikon oder ähnliches brauche. Also der höchste Gipfel der Schweiz ist tatsächlich die Dufourspitze, die sitzt auf dem höchsten Berg der Schweiz dem Rosa Berg, auch „Monte ROSA“ (nicht weiss=Blanc) genannt. Zugleich ist dies der höchste Berg Italiens. Der höchste Berg der Schweiz, der ausschließlich auf Schweizer Terretorium liegt ist dagegen der Dom, knapp vor Weisshorn und Täschhorn. Alle liegen um Saas-Fe und Zermatt herum. Und der Mont Blanc ist nicht der höchste Berg Europas. Der liegt nämlich im Kaukasus und ist ein Vulkan mit Doppelgipfel. Ich hoffe nur, dass jetzt die meisten Leute auch wissen, wo der Kaukasus liegt. :-))) *frechgrins*

      Wenn es die Schweizer tröstet: Das die Gegend mit dem meisten hohen Gipfeln der Alpen.

    17. Franc Says:

      bzgl. Autobahnausfahrt am Roestigraben: „Murten“ ist gar nicht durchgestrichen, „Morat“ ist nur diskret hinzugefuegt worden. (Was auch sinngemaess ist, denn die Stadt ist auch zweisprachig).

      Bonnes vacances..

    18. Wahlwelscher Says:

      Bzgl Autobahnausfahrt bei Murten: Morat ist nur (mehr oder weniger diskret..) am unterem Schildrand hinzugefuegt worden, ohne dass Murten durchgestrichen waere.

      Sinon, bonnes vacances et a bientot.

      [Anmerkung Admin: Meine Erinnerungen sind schon etwas älter, ich denke das ändert sich von Jahr zu Jahr, mit dem Hinzufügen und durchstreichen etc. Ab und zu wird das Schild gereinigt, dann wieder „ergänzt“… bleibt alles im Fluss ]

    19. neuromat Says:

      @ Rouven

      Kau Kasus, ich dachte dass ist ein Fall für den Kieferspezialisten oder Zahnarzt und heisst der Gipfel daher nicht Dent Blanche oder ist das jetzt ein Dessert. Apropos Gipfel: Zeit fürs Frühstück. Wieso liegen bei Euch in der Schweiz die Berge einfach so um irgendetwas rum. Schlafen die, ist denen irgendwie uebel. Und ist ein Massiv ein Berg, zumindest ein massiver. Ich habe auch gehört es soll bereits dort jetzt die ersten Radarfallen für Tourengeher geben, die da oben Ostereier suchen. Und noch eins: der Dom, also DER Dom, der steht in Kölle am Rhein.

    20. Fiona Says:

      Die Schweiz als Durchfahrland stimmt – abertausende Deutsche fahren nach Tessin/Ticino den einzigen Kanton wo italienisch die offizielle Sprache ist.

      P.S. Büchertipp. Zum Jubiläum „700 Jahre Eidgenossenschaft“ 1991 sind viele Bücher erschienen, darunter:

      1. „100mal die Schweiz erleben“ (Ausflüge zu bekannten und unbekannten Zielen: Natur – Geschichte – Kultur – Wirtschaft – Abenteuer) AT Verlag, Aarau (Leider kein ISBN)

      2. „Regionen, Rezepte, Restaurants der Schweiz“ (Auf der Suche nach der kulinarischen Heimat in 23 Regionen, Dörfer und Städten)
      Im Auftrag der Zeitschrift „Schweizer Familie“
      Werd Verlag ISBN 3 85932 0580

      P.S. In der Nähe von Murten/Morat liegt die ehem. Haupstadt der Romer in der Schweiz (Aventicum) heute „Avenches“.

    21. Schnägge Says:

      Ich wünsch euch allen (also Jens und Familie und der ganzen Blogwieselposse hier) schöne und erholsame fEIERtage!

      Zum EIERsuchen würde ich übrigens folgende rEIseroute empfehtlen: Von OeSTEREIch durch die SchwEIz nach FrankrEIch und dann zurück durch ItalIEn. In Deutschland gibt es ja wEIt und brEIt kEIn Ei. 😉

      @ das neuromätchen: Wie, was, schon im Blog-Entzugsdelirium? 😉

    22. neuromat Says:

      Delirium? Schnägge, was ist das

      Hinter den rosa Wolken verschleierten Gebirgszügen aus einem phosphenem Nebel stiegen diese beiden Elefanten hervor und beugten sich zu mir herüber, der eine trug ein überdimensionales Notebook zwischen seinen Ohren. Wiese, murmelte ich leise, ich habe ihn gefunden. Was zunächst gar nicht so einfach war. Hatte der Administrator nicht selber so etwas geschrieben wie egal ob links vorbei oder rechts. Meiner inneren Eingebung hielt ich mich links und wunderte mich über die Grösse des Tessins, aber dann kam bei Minusio das überschriebene Ortsschild, die Militanten hatten Milano daraus gemacht. Zu diesem Zeitpunkt sass auch ein Typ, der aussah wie Roberto Benigni, im Fond und quasselte mir die Ohren voll von irgendwelchen weichen Kürbissen und an der Grenze stellte ich dann fest, dass ich unterwegs meine französischen Sprachkenntnisse vergessen hatte. Zudem schien der Grenzer aus der Schweiz zu stammen, seine Name auf dem Schild endete mit itsch. Er wollte auch wissen, woher ich kam, wohin ich wollte, und ob ich etwas mitbringen würde – alles ziemlich verlässliche Anzeichen. Ich sagte, nein, ich sei im Auftrag des Netz unterwegs und wolle nur etwas wiederholen, was uns gehört, und stieg in mein Blogmobil. Mit der Zeit wurde mir klar, dass ich mich verfahren hatte, irgendetwas mit dem „egal ob rechts oder links“ hatte nicht gestimmt. Und keiner, dem ich das Bild zeigte, auf dem gerade jemand sein Notebook auf den Kopf gehauen bekommt, kannte die Person, aber alle zeigten so in etwa in die nördliche Richtung. Ich bin dann wieder zurück durch diesen viel zu grossen Tessin, die Chaoten hatten schon wieder Milano statt Minusio aufgepinselt und schliesslich spürte ich bei den ersten wärmenden Sonnenstrahlen des Morgens, die auf mein Blogmobil fielen, den zarten Klang der französischen Sprache. Zwei flics links, drei flaks rechts liegen lassend, präsentierte ich dem ersten sichtbaren Ureinwohner das gute bekannte Photo mit den Worten dsche schärsch. Käs k(e) ssä, gut die Meinungen über ihn gingen ziemlich darüber auseinander aber, alles Käse? Und wie bereits vorher, die meisten zeigten in irgendeine nördliche Richtung auf jeden Fall dorthin wo es zuerst schwarz wurde, wenn links daneben die Sonne untergeht und es Nacht auf Erden wird und dunkel, ganz dunkel, rübenschwarz…
      Seien Sie still, ich glaube er kommt zu sich, aus dem tiefen Dunkel drangen Stimmen zu mir, es waren Dr. Selma und Dr. Fiona, die sich gegenseitig Behandlungsvorschläge für meine aussichtsslose Situation unterbreiteten. Wenn die Damen, mich vielleicht erst einmal die Sitaution analysieren liessen, Assistenzart Dr. Köbes beugte sich zu mir herunter. Ich stellte fest, dass sie mich an Armen und Beinen etwas festgebunden hatten. Nennen Sie mir den Unterschied zwischen einem Kind und einem Zwerg! Den Unterschied zwischen einem Berg und einem Zwerg, dachte ich, was soll das sein, ganz schön massive Fragen, also hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen, begann ich und wurde jäh wieder unterbrochen. Das hat alles keinen Zweck, liess Dr. Fiona hören hier hilft nur noch Elektroschock, schliesslich sind wir hier auch auf dem WW2 (wirklich wahnhaft im Quadrat), vergessen sie das nicht Frau Kollegin Selma und Köbes geben Sie mir mal ihren Monat Blanc, damit ich dies notieren kann. Von der anderen Seite des Zimmers klang finsteres Lachen, meine Zimmergenossen Franz&Franz grölten, jetzt gibt es Strom, als Pfleger Phipu, gewohnt Sprachmuskel gestählt den Raum betrat. Hey Phipu, wie heisst die Yoga-Uebung, wenn meine Cousine einen Kopfstand macht … dunkle Nacht. Die beiden johlten weiter. Bei mir heisst die auf einem Auge blind, konterte der Pfleger, was die beiden kurz zum Nachdenken brachte.
      Passah zum Fest haben sie jetzt für Morgen den irischen Spezialisten, Dr. Brun O’Egg, eingeladen, bin gespannt, was dabei rauskommt so wie jetzt mein Blogmobil aus der Wand rauskommt, Türen auf rein und weitergesucht

      @Dr Köbes
      damit ich nicht ganz alleine suche. Im Posting sind zwei bekannte Filme versteckt. Welche sind wohl?
      Und alle dürfen natürlich mit raten. Zusätzlich gibt es noch ein unlösbares Kulturrätsel. Man kann es nicht googlen. Jeweils zeigen die Befragten, wenn sie das Bild mit dem Notebook auf dem Kopf gezeigt bekommen ihren Klischeevorstellungen folgend nach Norden. Was könnte das bedeuten, wer könnte damit gemeint sein, ein Volk? Und warum?

    23. Thomas Says:

      es ist natürlich das Monte-Rosa-Massiv.
      Trotzdem, der höchste Berg GANZ IN der Schweiz ist der Dom.

    24. Selma Says:

      @neuromat: 42

      Im Übrigen: Immer wieder schmeichelhaft, in den Albträumen anderer Menschen vorzukommen. 🙂

    25. Brun(o)egg Says:

      Niemand äussert sich zum Tunnel in der Ebene. Wisst ihr warum das Ding da so sinn- und berglos in der Ebene steht? Es ist wegen der Kacke. die aus den vorbeifahrenden Zügen fliegt. Eklig, aber wahr.

      Dahinter steht ein Milch-, Käse-, Joghurt-, usw. Verarbeitungsbetrieb von Migros?, CooP? oder so.
      Ein echter Hygienetunnel.

    26. Fiona Says:

      @ Neur O’mat.

      Ich glaube, unser Administrator ist nach Frankreich abgereist in der Hoffnung dort ORGETORIX zu treffen. Der kluge alte Kelte wusste damals dass es in Sudfrankreich schöne Strände gibt.

      Und es wird immer wieder noch heute spekuliert, dass deswegen Orgetorix (Führer – darf man dieses Unwort wieder benutzen…? – der Helvetii) mit dem ganzen helvetischen Stamm, 58 BC nach Sudfrankreich ausgewandert ist. Zu Fuss nota bene (als sparsame Schweizer), und nicht mit dem Auto oder mit Easyjet 🙂

      Nun stellt sich die Frage – kommt der Allemanus, Jens Wiese, zurück in die Schweiz oder bleibt er – wie Orgetorix – für immer in Gallia Narbonensis???

      [Antwort Admin: Die Antwortet lautet „JA“.]

    27. mare Says:

      @Fiona
      Orgetorix blieb nicht in Südfrankreich, da er starb, bevor die Helveter auswanderten. Und der von Caesar angegebene Anführer der Helveter – Divico – blieb nicht in Gallien.

    28. viking Says:

      @Brun(o)egg
      […Dahinter steht ein Milch-, Käse-, Joghurt-, usw. Verarbeitungsbetrieb von Migros?, CooP? oder so….]
      Es ist sogar auf dem Foto ersichtlich -> Emmi
      Da ich ja beruhigt weiter die massiv beworbenen Produkte essen, da höchstwahrscheinlich Kolibakterienfrei 😉

      Gruss
      Bruno

    29. solar Says:

      JA? Sehr direkt als Antwort auf eine Doppelfrage.
      Falls JA1: Da freuen wir uns und hoffen auf fröhliches Weiterprovozieren und Spiegel vorhalten.
      Falls JA2: Da freuen wir uns auch und lernen bald ganz viel Neues über Frankreich und die Französen und Französisch und vielleicht das alles im Dreieck.

      PS. Orgetorix war es nicht vergönnt, wenigstens lebend davonzukommen. Die Helvetier jedoch wurden gezwungen, nach Helvetien zurückzukehren und ihre selbst abgefackelten Dörfer wieder aufzubauen. Zumindest dieses Problem stellt sich Jens-Rainer im Fall JA1 nicht.

    30. Ursu Says:

      „(…)

      Und mitten im Ringe flammenden Blicks,
      da stand der Häuptling Orgetorix
      und sprach mit beredtem Mund:
      „Was weilen wir hier im kargen Tal?
      Was bauen wir Hütten auf schwankem Pfahl?
      Hört, was ich euch rate zur Stund‘!

      Wir stecken die morschen Hütten in Brand;
      wir ziehen hinunter ins gallische Land;
      wir ziehen mit Weib und Kind.
      Wer trotzt wohl unserer Keulen Wucht?
      Wir jagen die Memmen in die Flucht
      wie die Spreue des Kornes der Wind.

      Wo die Traube reift, wo die Mandel blüht,
      wo des Mädchens schwarzbraunes Auge glüht,
      wo nimmer die Schneeflocke fällt —
      Helvetiens Mannen, dahin, dahin,
      in die gallischen Lande lasst uns ziehn!
      Dem Starken gehört die Welt!“

      (…)“

      (Keine Quellenangabe, da ich den Autor nicht kenne und im Internet nicht gefunden habe.)

      Na ja, die abgebrannten Hütten durften sie später wieder aufbauen, da ein gewisser militärtechnisch überlegener Julius Caesar mit dieser Massenauswanderung nicht einverstanden war und die armen Helvetier nach der Schlacht bei Bibracte wieder in ihre angestammten Lande zurückschickte, und da sitzen wir noch heute…

    31. Fiona Says:

      Komm zurück, Jens. All is forgiven.

      Fiona 🙂

    32. Fiona Says:

      @ mare. Mag wohl sein, dass Orgy in Sudrankreich nicht geblieben ist – ein teueres Pflaster ist Südfrankreich sowieso oder?

      Es steht aber fest, dass viele Helveter weitergereist sind: aus Südfrankreich nach Südspanien, wo sie „Ciudad Quesada“ (Cheese City auf E) gegründet haben.

    33. Fiona Says:

      @ Ursu. Re: Orgetorix. Dein Beitrag! Fabelhaft, ich gratuliere!!

      P.S. Zur allgemeinen Info.
      Bibracte. A fortified Celtic setllement c. 12 miles west of Antun in the Department of Saone et Loire. The site covers an area of ca. 130 ha. extending over 4 hills, inc. Mont Bevray (2500ft). Caesar defeated the Celtic tribe of the Helvetii (Bell. Gall. 1,23ff). Bibracte has been the subject of archaeological investigation since 1865.

      Aus dem „Dictionary of Celtic Religion and Culture“ Bernhard Meier.

      ISBN 0-8511-660-6

      P.P.S. Fünf „carnyx“ (Cetlic war trumpets) wurden Sept 2004 in der Nähe von F-Naves gefunden. Das Photo kann man ergooglen.

      Just was die Schweizer Fans für die EM 2008 brauchen können – oder 🙂

    34. frozen Says:

      und immer schön brav erwähnen wie du ohne vignette in die schweiz kommst, damit du den ruf als deutscher auch verteidigen kannst.

    35. Brun(o)egg Says:

      Also vermutlich sitzt er, der Wiese, da jetzt in Sän Droppez am Hafen und wartet bis ein Promi einfährt mit dem Bööötchen. Das ist dann der Moment in dem man endlich den französisch-untrinkbaren Espresso bekommt den man schon vor einer halben Stunde bestellt hat, weil alle an den Hafen rasen. Es könnte ja der Kluni Tschortsch in Begleitung von Liz Tailor sein. Oder so.

    36. Ursu Says:

      Orgetorix starb oder wurde gestorben oder hat sich gestorben, so ganz klar ist das meines Wissens nicht. Gelernt habe ich in der Schule mal, es sei ihm vorgeworfen worden, sich zum König machen zu wollen, was als Kapitalverbrechen galt. Als Beweis seiner Unschuld habe er sich selber das Leben genommen. So endet denn auch die Ballade mit mir weiterhin unbekanntem Autor:

      „(…)

      Und wiederum standen die Mannen im Ring,
      berufen, zu halten ein Blutgeding,
      ein Ding auf Leben und Sterben.
      Und wiederum stand Orgetorix
      in Ringes Mitte finsteren Blicks;
      es ging um Leben und Sterben.

      „Und glaubt ihr mich schuldig, was mir so fern,
      ich woll‘ mich erschwingen zu eurem Herrn
      und woll‘ euch machen zu Knechten;
      und liehet ihr dem Verleumder das Ohr,
      und wenn ich euer Vertrauen verlor,
      so will ich mit euch nicht rechten.

      Zieht ohne mich fort ins gallische Land,
      den Rhodan hinunter zum Meeresstrand;
      ein anderer mag euch weisen.
      Doch dass ihr mit Unrecht mir gegrollt
      und dass ich euch nimmer verraten wollt‘,
      das soll mein Blut euch beweisen…“

      Und stiess sich das eherne Schwert ins Herz;
      er fiel in den Sand mit stummem Schmerz—
      wo fändet ihr seinesgleichen?
      Und schweigend auseinander ging der Ring,
      berufen zum Blutgeding;
      es bebten die heiligen Eichen.“

      Daraufhin übernahm der bereits erwähnte Divico die Führung.

      Die letzte Zeile, „es bebten die heiligen Eichen“, hat mich und meine Schulfreundin im zarten Alter von 11 Jahren derart beeindruckt, dass wir die gesamte Ballade à elf Strophen auswendig lernten 😀

    37. mare Says:

      Das Gedicht mussten, glaube ich, noch ziemlich viele lernen; und Divico, den Helden, kannten auch die meisten; es gab auch Jugendbücher in den Schulbibliotheken über die Keltenzeit, z. B. „Artos der Tiguriner“, und eine Reihe aus der Zeit der Pfahlbauern. Ich denke, die Kelten- und Pfahlbauerbücher wurden ordentlich gern gelesen von denen, die nicht die unsäglichen Elisabeth-Müller-Bücher lesen wollten. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Literatur über die Frühzeit der Schweiz noch Auswirkungen der geistigen Landesverteidigung waren.

    38. solar Says:

      @Ursu

      Herzlichen Danki für die auch für mich stets mit wonnig-schaudernden Erinnerungen verbundenen „historischen“ Verse. Wir MUSSTEN sie meines Wissens in der fünften Klasse auswendig lernen. Ich kann aber – schon das ist ein Wunder, denn ich kann ausser Verballhornungen zeitlebens kaum etwas dauerhaft auswendig behalten – etliche Fragmente noch immer deklamieren. Besonderen eindruck machte mir immer, wenn mein über 80-jähriger Grossvater die hehre Geschichte dramatisch gestaltet aufsagte. Der hatte keine Silbe vergessen!

      Könnte es übrigens sein, dass die Ballade von C. F. Meyer ist (siehe Wikipedia: Conrad Ferdinand Meyer (* 11. Oktober 1825 in Zürich; † 28. November 1898 in Kilchberg bei Zürich) war ein Schweizer Dichter des Realismus, der insbesondere historische Novellen, Romane und Lyrik verfasst hat. Er gehört mit Gottfried Keller und Jeremias Gotthelf zu den bedeutendsten deutschsprachigen Schweizer Dichtern des 19. Jahrhunderts.)

      Ich wollte gleich nachsehen, stellte aber etwas verblüfft fest, dass sein Gesamtwerk nicht in meinem Regal steht. Kann jemand weiterhelfen?

    39. neuromat Says:

      Bevor Ihr vor lauter Begeisterung derart aus Euch herausgeht, dass Ihr nicht wieder zu Euch zurückfindet:
      Alles von Conrad Ferdinand Meyer findet Ihr hier.

      http://www.conrad-ferdinand-meyer.de/index.htm

      Hier könnt Ihr alle Gedichte nachlesen. Die CFM-Gesellschaft befindet sich in Berlin und leider nicht in in Zürich.

      Dass diese grottenschlechte Ballade von Herrn Meyer sein soll, kann ich nicht recht glauben, aber Meyer kam wegen einer Geisteskrankheit 1852 und 1892 in eine Nervenheilanstalt. Einen echten Meyer habe ich noch herausgesucht. Mit dem schönen Titel Einsiedel.Und auch hier beben die heiligen Linden. Lang lebe das Harakiri.

      Einsiedel

      „Was pocht mir an das Fenster?
      Was klopft an meine Tür so laut?“
      – „Ich bin ein junger Wildfang
      Und nass bis auf die Haut.

      Ich bin der Gerold Wendel,
      Wir ziehen an den Hof zu zwein,
      Der andre ist ein Konrad
      Und nennt sich Lützelstein.

      Der duckt sich etwo anders
      Vor Blitzgezuck und Wetterzorn
      Und bläst mich morgen munter
      Mit seinem Jägerhorn.

      Einsiedel, frommer Bruder,
      Ihr sehet, wie es um mich steht!
      Gewährt mir Euer Lager
      Und sprecht mein Nachtgebet!“

      Er lallt es, halb entschlummert,
      Und streckt die Glieder aus zur Ruh,
      Einsiedel deckt sein Lämpchen
      Mit beiden Händen zu.

      „Wie lieblich ist die Jugend!
      Hätt ich ein Füllhorn voller Glück
      Ich leert es dir zu Häupten,
      Es bliebe nichts zurück.“

      Der Schlummrer wird zum Träumer,
      In hastgen Worten redet er,
      Lacht, weint in einem Atem
      Und wirft sich hin und her.

      – „Ich habe Blut vergossen!“
      Einsiedel fasst besorgt ihn an.
      „Du träumst nicht gut. Erwache!
      Die Augen aufgetan!“

      Er starrt mit wilden Blicken.
      „Mein Kind, wie hast du mich erschreckt!“
      – „Einsiedel, frommer Bruder,
      Ich bin mit Blut bedeckt.

      Wir sassen unter Linden,
      Ich und der Konrad Lützelstein,
      Ein Fräulein von dem Hofe
      Bot lachend uns den Wein.

      Sie streift‘ mich mit dem Ärmel,
      Die binsenschlank gewachsen war,
      Sie hatte schnelle Augen
      Und aschenblondes Haar.

      Sie streift mich mit der Achsel
      Und lispelt mir ins Ohr hinein:
      ‚Wilt, junger Edelknabe,
      Mein Trautgeselle sein?‘

      Da schwang man einen Reigen,
      Sie reigte mit dem Lützelstein –
      `Wilt, junger Edelknabe,
      Mein Trautgeselle sein?‘

      Mir schwoll die Brust vor Eifer
      Ein Hader reisst die Klingen bloss –
      `Herzbruder, mein Herzbruder
      Gabst mir den Todesstoss!'“

      Einsiedel mahnt: „Erwache!“
      Und schiebt zurück sein Fensterlein.
      Da strömt mit Tannendüften
      Ein Erdgeruch herein.

      Und horch, ein Hifthorn schmettert
      Und eine frische Stimme schallt:
      „Wo steckt der Gerold Wendel?
      Den such ich durch den Wald!“

    40. mare Says:

      C. F. Meyer hat auch ein Orgetorix-Gedicht gemacht: Das Joch am Leman, das handelt aber vom Sieg über die Römer. Und bei den „Turnach-Kindern“ von Ida Bindschedler kommt ebenfalls die Schlacht von bibracte vor, dort nachgespielt von den Kindern.

    41. Marti Stephan Says:

      … so von einem Oster-Erholungsspaziergang aus … erhole mich zur Zeit in der Gemeinde, wo das Grauholz ist …

      Gruss – der Finanzblogger

      Anti Spam: Was ergibt 2 mal 0 weniger eins? Achtung Timeout nach 60 Sekunden! – ergäbe minus 1 … oder dann bin ich als Berner halt zu langsam