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Eltern in der Schulpflege oder staatlicher Wasserkopf — Schulsysteme im Vergleich

  • Die gewählte Schulpflegschaft in der Schweiz
  • Wer mit schulpflichtigen Kindern von Deutschland aus in die Schweiz zieht, bekommt sehr schnell Kontakt zur „Schulpflegschaft“. So heisst in der Schweiz die Institution, die sich um alles rund um den Schulbesuch kümmert. Verwaltungsarbeit, die in Deutschland von einer einer fast unsichtbaren Behörde und in Frankreich von etlichen sichbaren und fleissigen Beamten und Angestellten erledigt wird. (Vgl. Blogwiese)

    Es gibt einen gewählten Schulpflegepräsidenten (oder eine Präsidentin, aber ohne „-schaft“), der/die diesen Job gegen eine geringe Aufwandsentschädigung in der Freizeit erledigt. Ihm oder ihr zur Seite steht ein Sekretariat für den Schreibkram. Das Sekretariat liegt oft nicht in der Schule, sondern kümmert sich gleich zentral um mehrere Schulhäuser. Wir waren erstaunt, mit welch geringem bürokratischen Aufwand in der Schweiz Schule dezentral organisiert wird. Eine „Schulleitung“, d. h. jemand, der sich zusätzlich zur Unterrichtstätigkeit oder sogar hauptsächlich nur um administrative Dinge kümmert, gab es bis vor wenigen Jahren im Kanton Zürich in den Primarschulen nicht, wurde dann aber eingeführt.

  • Was das ED festlegt, das gilt
  • Im Hintergrund wirken dann freilich noch diverse „Erziehungsdirektionen“ in den Kantonen und ED, die „Eidgenössischen Erziehungsdepartements“. Die legen z. B. fest, dass in allen Primarschulen ab der ersten Klasse von den Lehrern nur Hochdeutsch im Unterricht gesprochen werden soll. Nur Hochdeutsch oder genauer gesagt nur „Schweizer Hochdeutsch“, oder doch eher „Schriftdeutsch“, bzw. „Schweizer Schriftdeutsch“, so genau haben wir das nicht verstanden, denn die Lehrer, die es uns erklären wollten, sprachen dabei Züridütsch. Das mit der gewünschten Sprache wurde also festgelegt. Auch im Sport- oder Handarbeitsunterricht. Und dann funktioniert das. Ähem, was hiess noch gleich „Lismen“ auf Schrifthochdeutsch?

    Die „Schulaufsicht“ durch die Schulpflege vor Ort ist somit in den Händen von gewählten Elternvertretern, die sich für diese Tätigkeit dadurch qualifizierten, dass sie selbst schulpflichtige Kindern auf der Schule haben. Basisdemokratie in Reinform. In Sachen Schule ist jeder Spezialist und vom Fach, denn jeder war ja mal selbst auf einer solchen.

  • Der bürokratische Wasserkopf in Frankreich
  • Ganz anders erlebten wir jetzt den „bürokratischen Wasserkopf“ von Schul-Organisation in einem französischen „Collège“, als wir in den Osterferien versuchten, dort einen privaten Schüleraustausch zu organisieren. Da führte kein Weg vorbei an „Monsieur le Proviseur“, der keinen Namen braucht, weil er einen Titel hat, der selbstverständlich eine eigene Sekretärin hat und hauptamtlich der Schule vorsteht, dabei das ganze Jahre über damit voll ausgelastet ist, sich um den Stundenplan zu kümmern bzw. die Fortbildungen der Lehrer zu organisieren und sich um die Gesuche von Deutschen zu kümmern, die gern einen Austausch durchführen möchten, wenn dann das Gesuch in schriftlicher Form vorliegt.

    Dem Proviseur vorgesetzt ist auf einem Collège mit Lycée-Anschluss nur noch der „Censeur“, der nicht zensiert sondern Direktor der Schule ist, speziell zuständig für deren Repräsentation nach aussen. Für den Fall, dass mal eine Delegation von Wirtschaftsfachleuten oder ein Staatspräsident auf Besuch vorbeikommt, man weiss ja nie.

  • Das System der Surveillance
  • Sowohl Proviseur als auch Censeur sind ehemalige Lehrer, werden für ihre aufreibende Tätigkeit und Verantwortung am besten von allen bezahlt und müssen nicht mehr unterrichten. Neben den „Profs“, den eigentlichen Lehrern, die grundsätzlich nur in einem Fach unterrichten in Frankreich, gibt es noch ein System von „surveillantes“, d. h. Aufpassern, die in Vollzeit für die Pausenaufsicht und die Beaufsichtigung der Schüler in Freistunden zuständig sind. Es gibt einen „Ober-Aufpasser“, der nicht selbst aufpasst sondern nur diesen Dienst organisiert. Diese Surveillantes überwachen, ob alle Schüler anwesend sind und organisieren die Strafen wie Nachsitzen oder schreiben den Brief an die Eltern, falls ein Kind länger fehlt. Um solche „Erziehungsaufgaben“ müssen sich die Profs nicht kümmern, die sind für die Wissensvermittlung zuständig.

  • Wer arbeitet sonst noch an einer französischen Schule?
  • Eine französische Schule beschäftigt ausserdem in Vollzeit eine Krankenschwester für die kleinen Unfälle der Schüler, zwei Hausmeister, einen Heizer für die Heizung (die auch im Sommer betreut werden muss), ein paar „MTAs“ = Medizinisch- Technische-Assistenten , um die Versuche für die Chemie- und Physiklehrer vorzubereiten bzw. wieder fortzuräumen. Desweiteren eine Art Sozialarbeiter = „agent social“ für ausserschulische Probleme, ein Schulsekretariat mit mehreren Mitarbeitern und ein komplettes Küchenteam mit Köchin und mehreren Gehilfen für die Mittagsmahlzeit in der Schulkantine, denn die französische Schule ist wie in der Schweiz ein Ganztagseinrichtung mit Regelunterricht von 8.00 – 12.00 Uhr und von 14.00 – 17:00 Uhr, ausser Mittwochs.

  • Hochsicherheitstrakt Schule
  • Übrigens ist das ganze Schulgelände in Frankreich streng mit Zäunen und Toren gesichert, niemand kann es unbefugt betreten oder verlassen. Besucher müssen sich ausweisen und den Grund des Besuches darlegen. Diese Sicherheitsmassnahmen wurde als Massnahme gegen Anschläge und Überfälle eingeführt und sollen nebenbei verhindern, dass ehemalige Schüler auf dem Schulgelände mit Drogen handeln oder Kindern von ihren Eltern entführt werden können. Die Portiersloge ist durch Panzerglas geschützt und die Tore öffnen sich elektrisch. Ach ja, ein Portiersteam mit mit mehreren Sicherheitsleuten arbeitet auch an einer französischen Schule.

  • Und in Deutschland?
  • Zum Vergleich: Eine gewöhnliche Realschule oder ein Gymnasium in Deutschland hat einen Schulleiter nebst Stellvertreter, die beide noch mindestens 8-12 Stunden pro Woche unterrichten, und eine Schulsekretärin, die bei kleineren Unfällen für die Erste Hilfe zuständig ist. Ein bis zwei Hausmeister können es nicht abwarten, sich um die Haustechnik zu kümmern. Jeder Besucher kann, wie in der Schweiz, unbehelligt die Schule während der Unterrichtszeit betreten oder verlassen.

  • Das verborgene Schulamt
  • Der restliche administrative Kram wird in Deutschland im Verborgenen durch ein „Schulamt“ erledigt, welches z. B. darüber entscheidet, welche Lehrer auf welcher Schule arbeiten, oder wer den Job des Schulleiters bekommt. Verwaltungsentscheidungen, über die Eltern oder Lehrer einer Schule nichts zu befinden haben. Ein bisschen fühlt man sich bei diesen schulpolitischen Entscheidungen in Deutschland im Vergleich zum transparenten Schweizer System an Kafkas fragmentarisches Meisterwerk „Das Schloss“ erinnert, in dem der Landvermesser K. zu einem Schloss berufen wird und völlig darüber im Unklaren bleibt, von wem hier in welcher Weise Entscheidungen und Beschlüsse gefasst werden. Deutsche Beamten-Schulpolitik funktioniert nicht anders.

    (obiger Artikel spiegelt unsere ganz persönlichen Erlebnisse und Erfahrungen aus den letzten sechs Jahren wieder und erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit oder Vollständigkeit. )

    

    16 Responses to “Eltern in der Schulpflege oder staatlicher Wasserkopf — Schulsysteme im Vergleich”

    1. solar Says:

      Schulpflegen gibts natürlich nicht in allen Kantonen, denn ein Eidgenössisches Erziehungsdepartement (Deine Erklärung für ED) gibt es eben gerade nicht. Noch liegt die

      Was die Schulpflege im Kanton Zürich ist andernorts z.B die Schulkommission, die in jedem Kanton auch wieder andere Kompetenzen und Pflichten hat.

      Im Kanton Solothurn mussten die Schulkommissionen soeben auf Geheiss des Regierungsrats abgeschafft werden: Der Gemeinderat trägt allein die Verantwortung für die strategische Schulpolitik, während die Schulleitung (darüber stimmte der Souverän diesbezüglich ab, aber wohl in Unkenntnis der genauen Bedeutung dieses Abstimmungsentscheids). Viele Gemeinderäte delegierten die Schulangelegenheiten aber kurzerhand wieder an ihre altbewährte Schulkommission, wurden aber vom Bildungsdirektor (zuständiges Regierungsratsmitglied) zurückgepfiffen. Nachdem auch das Parlament (hier der Kantonsrat) Red und Antwort wollte, gibts jetzt irgendeine Übergangsfrist, bis wirklich überall Schulleitungen in der Lage sind, die bisherigen Kommissionsgeschäfte zu bewältigen. Viele Schulleiter und -leiterinnen stehen nämlich noch ziemlich am Anfang ihrer Ausbildung zum Schul-CEO.

      Hoheit über das Bildungswesen bei den Kantonen. ED heisst darum je nach Konaton Erziehungsdirektion oder Erziehungsdepartement – oder vielleicht gibts weitere Varianten wie es ja auch 26 Schulsysteme gibt in unserem kleinen Land.

      Erst jetzt gibt es Bestrebungen unter dem Namen HARMOS, die Schulsysteme einander etwas anzugleichen, damit Familien mit Schulpflichtigen beim Umziehen weniger Probleme haben. Dennoch kocht jeder Kanton weiterhin zumindest sein Namenssüppchen für ähnliche oder zumindest vergleichbare Schultypen, wenn schon jeder Kanton mit der Zeit sechs Jahre Primarschule anbieten sollte, ehe es dann in die Sek A, B, C, D, etc. geht.

      Solothurn bringt es da fertig, seine Sek stattdessen P (für Progymnasial), E (erweiterte Ansprüche), B (Basis), K (Kleinklasse!!!) zu nennen. Man wird also auch künftig stets erklären müssen, in welchem Kanton man seine Sek absolviert hat und was der Buchstabe dahinter bedeutet.

      Jeder Kanton darf weiterhin selber bestimmen, in welchem Primarschuljahr er mit welcher Fremdsprache beginnt. Je näher bei der Romandie, je eher kommt zuerst Französisch. Im wirtschaftlich orientierten Zürich und bei seinen Nachbarn im Osten lernen die Kleinen zuerst Englisch. Mobilität wird also erneut schwierig sein.

      Irgendwann wird ein eidgenössisches Bildungsamt oder etwas Ähnliches unumgänglich! Bis jetzt kümmerte sich der Bund nur um die Hochschulstufe und um die Maturitätsnivellierung als Zugangspforte zu den Unis (stark kantonal) und Eidg. Techn. Hochschulen (in Zürich und Lausanne).

      Wundert sich jemand über die komplexe Schullandschaft in der Schweiz? Keine Ursache, denn jeder Kanton hat das garantiert beste Schulwesen im Land!

      [Anmerkung Admin: Nun, ich habe dem Posting den Nachsatz beigefügt, dass das nur unsere subjektive Beobachtung darstellt und bin Dir darum sehr dankbar für die wertvolle Ergänzung. Die Erziehungsdirektionen werden erwähnt, vom ED habe ich diverse Male im Tagesanzeiger gelesen, darum wundert es mich jetzt, dass es das nicht geben soll, aber wahrscheinlich waren immer kantonales Erziehungsdepartements gemeint, und nicht das „nicht existente“ Eidgenössische.
      Habe es im Text korrigiert, Danke für den Hinweis! Erinnert mich sehr an die berühmte „Kultusministerkonferenz“ in Deutschland, die nichts zu sagen hat, weil Schule dort Ländersache ist.]

    2. Sema Says:

      Welcome back, Jean-René! Wir lagen ja anscheinend alle falsch mit den diversen Vermutungen, was Herrn Wiese nach Südfrankreich zog. Keine helvetischen Balladen, Orgetorix persönlich oder ganz einfach das Bedürfnis nach Ferien, sondern die Organisation eines privaten Schüleraustausches! Hat es eigentlich geklappt, oder hast Du Dich auf Schloss Schule verirrt?

      Basisdemokratie in Reinform. In Sachen Schule ist jeder Spezialist und vom Fach, denn jeder war ja mal selbst auf einer solchen.

      Ironie in Reinform. Und ein extrem guter Einwand! Für etwas gäbe es ja eigentlich Fachleute.

    3. sylv Says:

      Welcome back!

      Ich hatte schon Entzugserscheinungen 🙂 und welch ein Einstand nach den ( hoffentlich erholsamen) Ferien.

      Ein paar wenige Sachen die Du erwähnst als alltäglich an einer französischen Schule,würde ich gerne auch hier sehen…….

      Ironie an:
      Aber ich bin nur ein dummes Mami und habe weder Pädagogik noch Psychologie studiert und deshalb darf ich mir nicht anmassen den ehrenwerten Lehrern meine Vorschläge zu unterbreiten…..
      Ironie aus!

    4. mare Says:

      Statt der Kultusministerkonferenz gibt’s bei uns die Erziehungsdirektorenkonferenz. „Erziehungsdepartement“ wird bei uns kurz „Erz-Dep(p)“ genannt.

    5. Thomas Says:

      Da haben wir doch noch gewisse Vorteile. Auch wenn die Volksschule in den letzten 10 Jahren den Bach runterging und geht. Aber nach gut 10 Jahren habens ja jetzt doch auch die Pädagogen gemerkt….

    6. Pasci Says:

      Wieso soll die Schulbehörde (so heisst es bei uns im Thurgau) nicht auch eine Milizbehörde sein? Immerhin funktioniert es seit vielen Jahren gut und vorallem auch ziemlich Kostengünstig. Ob die „Fachleute“ wirklich vieles Besser machen würden?

    7. Psalmist Says:

      @Jens: Toller Beitrag! Als „Insider“ (Lehrer) habe ich mich kaputtgelacht über den vielen subtilen Humor. Übrigens ist es auch an Schweizer Gymnasien ganz unterschiedlich mit den Kompetenzverteilungen. An einigen Schulen gibt es neben den „Abwarten“ ebenfalls separate Haustechniker, die gleichzeitig Physik-Assistenz-Funktionen übernehmen. Und anderswo wiederum gibt es neben dem Rektorat ebenfalls einen Schulverwalter, wobei allerdings der Stundenplan doch wieder von einem Mathematiklehrer gemacht wird. Aber eben, überall wieder anders! Daher ist es eine vergnügliche Verwirrung, an verschiedenen Schulen – oder gar in verschiedenen Kantonen zu unterrichten…

      @Pasci: Berechtigte Frage! Da ich in der Lehrerausbildung diverse Didaktik-Professoren erlebt habe, die z.T. selbst didaktisch völlig unfähig waren, mißtraue ich „Fachleuten“ (d.h. Theoretikern) zumindest im pädagogischen Bereich grundsätzlich ein bißchen.

    8. Frank Says:

      Mißtrauen gegenüber Fachleuten mag begründet sein, ich mißtraue aber eher dem Urteilsvermögen eines „dummen Mamis“ – Mamis halten nämlich auch die dümmsten Kinder für kleine Einsteins, solange es die eigenen sind. An schlechten Noten sind dann nur die Lehrer schuld, die das Genie nicht erkennen.

    9. Psalmist Says:

      Genau, es ist ein Dilemma: Wer richtet wohl weniger Schaden an, das „dumme Mami“ oder theoretische Fachidiot? (Imo sind es die „dummen Mamis“, die – in der Regel – vernünftiger entscheiden.) Vielleicht wäre eine gemischte Kommission sinnvoll, damit man sich gegenseitig auf den Boden der Realität zurückholen kann…?

    10. sylv Says:

      Dummes Mami…………
      auso,will da noch schnell was richtig stellen,in meinem konkreten Fall den ich anspreche ging es darum das in der Klasse meiner mittleren Tochter extrem viele disruptive Schüler waren,somit konnten diejenigen die WOLLTEN gezwungenermassen nicht lernen oder nur sehr langsam im Verlgleich zu Parallelklassen………..nun machte ich den Vorschlag ob es möglich wäre so wie in England Freiwillige oder Mamis als ‚Classroom asstistants‘ ‚anzustellen‘ damit die Lehrerin den disruptiven Schülern MEHR Aufmerksamkeit schenken kann und diejenigen die eventuell nur wenig Hilfeleistung brauchten dies von den Assistants erhalten würden ohne, dass sie lange warten müssen resp. sogar vergessen gehen…………….wer schon mal in ’so einer‘ Klasse zu Besuch war weiss was ich meine.
      Angeblich wegen dem Datenschutzgesetz war dies dann nicht möglich wurde mir beschieden……….auch nicht wenn man einen Vertrag machen würde der einen zur Schweigepflicht bindet…tja so hatte dann meine Mittlere 2 recht mühsame erste Schuljahre.

      Versteht mich richtig , was mich ‚hässig‘ macht ist die Unterstellung das man nur die Gwundernase futtern wollte,obwohl 1) wir Eltern genau wussten wer Probleme macht und wer nicht und 2) offensichtlich Lehrer dann im Dorf darüber sprechen dürfen 3) trotz heilpädagogen etc keine Besserung eintrat,erst als weitere Eltern ‚aufmuckten‘ wurde dann gehandelt………………………. die 3. und 4. Klasse verlief dann ohne grosse Probleme.

      Anyway,mit dem selben Argument wurde auch mein Vorschlag abgelehnt, dass ebenfalls Freiwillige oder eben Mamis mithelfen als Pausenaufsicht,da es mehrere Vorkommnisse gab und der/die Pädagoge/in der/die dazu eingeplant war nicht in der Lage war eben alles zu übersehen.

      So passiert es noch heute dass meine Jüngste,welche körperlich behindert ist,auf dem Pausenplatz ( und Schulweg) geplagt wird……….

    11. Frank Says:

      @sylv: ich nehme mal an, übersehen war genau das, was der Lehrer nicht hätte tun sollen 😉

    12. neuromat Says:

      Neuromats Sohn says

      Im Grunde kann ich gar nicht mitreden: Ich werde erst demnächst eingeschult. Meinen Papa wollte ich zu dem Thema erst nicht fragen, der wacht alle zwei Wochen schweissgebadet auf, musste seine Matura nochmals machen und erzählt beim z Morge dann er würde das heute alles gar nicht mehr schaffen. Ich konnte dann aber nicht zu einem Kollegen, weil der krank ist. Meine Mami sagte zum Papa, der hat sich einen Virus eingefangen. Mein Papa hat geantwortet, es hätte also nichts genutzt, dass seine Eltern ihn Linux genannt hätten. Ich habe ihn dann auf die Schule angesprochen und er hat gemeint, dass eigentlich alle, die er kennen würde etwas daran zu Nörgeln hätten, also er würde kaum eine Frau Schweizer und einen Herrn Schweizer kennen, der nicht was schlecht fände am Schulsystem. Dabei, so sagt er, kenn er viele Lehrer, die auf ihn einen guten Eindruck machten, die seien noch motiviert und hätten Freude am Unterrichten und das sei das Wichtigste. Solars Beitrag, dass „Viele Schulleiter und -leiterinnen nämlich noch ziemlich am Anfang ihrer Ausbildung zum Schul-CEO stehen, kommentierte er dann noch mit: „zum Glück – demnächst hat hier jede Schreinerei und jede Buchhandlung ihren CEO. Dann können wir uns überlegen, wohin wir als nächstes auswandern“. Was denn ein CEO sei, wollte ich wissen. Das sei bei uns die Mami, sagte mein Papa. Der Rest in dem Blog sei natürlich sehr informativ, aber über die Zustände nörgeln sie ja wohl schon seit Jahren oder Jahrzehnten – könnte man also doch mal ändern, wenn man wirklich wollte, also so direktdemokratisch quasi. Na ja, dann wurde er schon wieder so blass, wie nach dem all vierzehntäglichen Matura und ich hab ihn in Ruhe gelassen. Nächste Woche geht’s wieder in den Kindi. Wir reden hier Dialekt. Für mich ist das super, lerne ich das wenigstens, hochdeutsch kann ich sowieso.

    13. Rahel Imobersteg Says:

      Liebe Wiese

      Zuerst mal ein grosses Kompliment an Deine Seite – Lesespass wird hier wirklich garantiert. In Anlehnung an typische Schweizer Genauigkeit möchte ich nur noch einige Worte über den exzessiv gepflegten Bildungsföderalismus verlieren:
      (a) die ED heisst EDK und ist die Konferenz der ErziehungsdirektorInnen (die haben eine dichte Website unter http://www.edk.ch)
      (b) die Form der Schulpflege funktioniert glücklicherweise von Kanton zu Kanton unterschiedlich – sonst könnts uns ja langweilig werden…
      (c) immerhin haben wir vor fast genau einem Jahr Verfassungsänderungen zur Entflechtung und Harmonisierung des Bildungswesens gutgeheissen (Bildungsverfassung) – mindestens auf Hochschulstufe darf jetzt über stärkere eidgenössische Strukturen nachgedacht werden und mit Harmos hats ja sogar Auswirkungen auf die Volksschule. Für die Schweiz ein bemerkenswerter Schritt!

      Zum Thema, was sich denn so in der Schweizer Bildungslandschaft bewegt, kann man sonst hier noch mehr nachlesen: http://www.rahel-imobersteg.ch/?p=36#more-36

      Liebe Grüsse
      Rahel Imobersteg

    14. Stefan* Says:

      Neben der Sekretärin an deutschen Schulen, die für kleinere Wehwehchen zuständig ist, gibt es zwischenzeitlich immer häufiger auch den Schulsanitätsdienst, d.h. Schüler mit erweiterter Erste-Hilfe-Ausbildung, die über die Sprechanlage alarmiert werden.

    15. Fiona Says:

      Hi, sylv! Stimmt, in GB und in den USA wird „voluntary“ service d.h. der Einsatz von Freiwilligen grossgeschrieben (auch teilweise seit ein paar Jahren in Zug – Benevol Zug, Fachstelle für Freiwilligenarbeit).

      Damit werden Unkosten (overheads) so niedrig wie möglich gehalten. Ein Mittagstisch für Kinder vollberüfstätiger Mütter war immer ein grösses Problem in der Deutschschweiz.

    16. Rainer Says:

      Also ich habe auch gedacht, das die Sekretärinen kleinere Verarztungen machen können – aber ich habe mir mal (in Deutschland) in der Schule, mit einem Bleistift, der runterzufallen drohte, dann aber mit zusammengepressten Schenkeln mit der Spitze nach oben im Schoss aufgefanngen wurde, einen Teil der Haut in der linken Handinnenseite regelrecht abgeschält. War ein recht grosser Lappen, der da rumhing.
      Die Sekretärin hat meine Bitte, diesen Lappen mit einer Schere o.dgl. abzuschneiden mit Schaudern abgelehnt.
      Merke: Sekretärinnen sind keine Krankenschwestern.