Gemeinsames Duschen spart Wasser und fördert die Verständigung — Neue Deutsch-Schweizer Missverständnisse

Mai 31st, 2010

(reload vom 5.2.07)

  • Ein erotisches Angebot?
  • Wer frisch aus Deutschland in die Schweiz gezogen ist, erlebt mitunter eine Reihe von missverständlichen Situationen. Dass nicht alle Schweizer ständig zur Post eilen, wenn sie „go poschte“ wollen, haben uns etliche erstaunte Deutsche erzählt. Und beim „Ledele“ wird auch nicht die Lederkluft für den nächsten Besuch im Sadomaso-Swingerclub zusammengekauft, sondern Läden systematisch unsicher gemacht („go lädele1‘530 Fundstellen bei Google-CH)

  • Willst Du mit mir duschen?
  • Willst Du mit mir Duschen?
    (Quelle Foto: valblu.at)

    Aber nicht immer sind die Missverständnisse so harmlos und so leicht aus der Welt zu schaffen wie beim „poschte“ und „lädele“. So schrieb uns ein Deutscher:

    Einmal erhielt ich ein Angebot, was mir wirklich schwer fiel, abzulehnen. Ich erzählte einer Kollegin (also einer guten Bekannten – nicht etwa einer Arbeitskollegin) von meinen komfortablen Arbeitszeitenregelungen und Freiheitsgraden als Assistent an unserem Lehrstuhl. Sie war sichtlich beeindruckt und sagte „Mit Dir wett i au gärn emal duusche„. Ich war ob des sehr spontanen Wechsels der Thematik und des recht unverfrorenen und überraschend direkten Angebots recht verdutzt. Wohl ahnend, dass ich möglicherweise etwas falsch verstanden haben könnte, merkte ich an, dass meine Dusche leider sehr klein sei und kaum zwei Personen darin Platz finden würden. Das sich anschließende Schweigen dauerte sicherlich 15 Sekunden, bevor sich endlich ein Lächeln auf dem Gesicht meines Gegenübers abzeichnete und ich einen freundschaftlichen Knuff gegen die Schulter erhielt.
    (Quelle: private E-Mail)

    Was war passiert? Wie konnte es zu dieser peinlichen Situation kommen? War die freundliche Arbeitskollegin wirklich nicht auf gemeinsames Wassersparen aus? Nein, der Grund des Missverständnisse versteckt sich in den stimmhaften und stimmlosen Konsonanten „d“ und „t“. Eine Reihe von Varianten im alemannischen Sprach setzen ein stimmhaftes „d“ dort ein, wo im Standarddeutschen ein stimmloses „t“ üblich ist. Unser Spezialist für Schweizerdeutsch erklärte es so:

    Wenn also die einheimische Krankenschwester (oder wie das auch heute heissen mag) ihren deutschen Kollegen Krankenpfleger anfragt, „chan i am Sunndi mit dir dusche?“ wird er sich vermutlich vergebens freuen, falls er überhaupt an solchen Avancen interessiert wäre. Wenn er ja sagt, heisst das dann nur, dass sie ganz glücklich aufs Personalbüro geht, die Monatseinteilung holt, und auf diesem Dienstplan den „Früehdienst“ mit dem „Spohtdienst“ abTAUSCHT.

  • Seien sie jetzt nicht enttäuscht, wenn niemand mit Ihnen duscht
  • „Duschen“ und „tauschen“ verschmelzen also in der Schweiz leicht zu einem Lautbild, und das kann ganz schön Irritationen auslösen. Wir fragen uns dann spontan, wie man dann eigentlich in der Schweiz die „Duschen tauschen“ kann, ohne das daraus eine „geduschte Dusche“ wird.

    Das Vertauschen von stimmlosen und stimmhaften Lauten ist typisches Kennzeichen im Alemannischen. Die Radio-Comix-Serie „Lafer kocht fast ein Gericht“ auf dem südbadischen Sender SWR3 basiert nur auf diesem Gag:
    Aus „Torte“ wird dort „Dorde“ und aus eine „Dennisdraumhochzeid“ ist eine „Tennis-Traumhochzeit“. Der echte Star-Koch Johann Lafer stammt aus Graz in Österreich ist regelmässiger Gast in der Kochsendung von Johannes B. Kerner. Graz liegt in der Steiermark und gehört definitiv nicht mehr zum alemannischen Sprachraum. Aber vielleicht lebt Herr Lafer einfach schon zu lange in der Pfalz, in Guldental.
    Gesamtalemannischer Sprachraum
    Der Alemannische Sprachraum
    (Quelle Foto: Wikipedia)

    Zeit haben oder nicht — Henn Si Ziit?

    Mai 27th, 2010
  • Da rollt der Gehwagen
  • Neulich war ich zu Fuss in der Altstadt von Bülach unterwegs, die man auch mit dem Auto befahren darf, allerdings nur mit 10 KM/h, also ich einer alten Dame mit einem sogenannten „Rollator“, auch „Gehwagen“ oder „Walker“ genannt, begegnete, so voll bepackt mit Einkaufstüten, dass sie dieses Teil kaum mehr schieben konnte.

    Foto: Joern Van Selow
    (Quelle Foto: Joern Van Selow joernvanselow.de)

    Während mir noch durch den Sinn ging, dass ich dieser Frau doch eigentlich helfen könnte, ihre Einkaufstaschen nach Hause zu tragen und gerade ansetzen wollte, ihr diese Unterstützung anzutragen, schaut sie mich geradeheraus an und fragte mich:

    „Henn Si Ziit?“

    Bevor jetzt der Streit über die korrekte Verschriftung beginnt: es kann auch „Han Si Ziit“ oder „Henn Si z´Zit“ gewesen sein, so fit bin ich nicht in der Verschriftung von gehörtem Schweizerdeutsch. Jedenfalls strahle ich sie an und sage: „Ja, grad das wollte ich auch sagen“, als sie mit deutlicher Kopfbewegung auf meine Armbanduhr verweist: Ob ich die Zeit habe, also ihr sagen kann, wie spät es ist.

    Also doch kein Robin-Hood-mässiger Einsatz gefordert, keine tägliche gute Tat der Pfadi ( bei denen ich im Übrigen nie war, denn die waren katholisch, da ging man nicht hin in meiner Kindheit), sondern lediglich eine Auskunft. Ich sagte ihr die Uhrzeit und liess sie mit ihrem Rollator weiterziehen, ohne helfende Hand.

  • Den Artikel überhört?
  • Was war hier schief gelaufen in der unserer Kommunikation? Hatte ich da vielleicht einen Artikel überhört: „Henn Si d’Ziit“? = „Haben sie DIE Zeit?“ Fast 10 Jahre in der Schweiz und man kann mich noch nicht einmal einfach nach der Uhrzeit fragen, ohne dass ich das gleich missverstehe. Tragisch. Die Zeit habe ich übrigens. Liegt jeden Donnerstag im Milchflaschenfach unseres Briefkastens.

    Wo kann ich Chli Tüütsch unterrichten?

    Mai 24th, 2010
  • Kurse für Chli Tüütsch gesucht
  • Wer momentan als Deutscher mit offenen Augen durch die Schweiz wandert, wird viele merkwürdige Plakate unterwegs entdecken. So schaute uns dieser sympathisch blickende junge Mann tief in die Augen und sagte: „Lehr chli Tüütsch und red mit de Lüüt“.

    Lehr chli Tüütsch
    (Quelle: Privates Foto)

    Wir sollen also irgend jemanden „Chli Tüütsch“ lehren? Nein, als schon lang zugezogene Deutsche haben wir gleich verstanden, dass es hier nicht ums „lehren“ = „unterrichten“ geht, sondern ums „lernen“. Nicht Kurse geben, sondern in einen Kurs gehen sollen wir. Um was zu lernen? „Chli Tüütsch“. Eine interessante Sprache muss das sein, die uns helfen soll „mit de Lüüt“ zu reden, soviel ist klar. Wo gibt es Kurse für „Chli Tüütsch“? In der Klubschule bei der Migros? Steht „Chli Tüütsch“ vielleicht irgendwie für eine lässig verkleinerte Schweiz „CH + LI“. Oder ist das wohlmöglichkeit die Sprache der „Confoerderatio Helvetica“ zusammen mit der Sprache von Lichtenstein = „LI“?

  • Lerne Deutsch
  • Um hinter das Geheimnis der Aussage dieses Plakates zu kommen, lesen wir das Kleingedruckte links, das sich in vielen Sprachen dort zur Erklärung findet. Ganz zu oberst neben einer Deutschlandflagge finden wir die Anweisung:

    Lerne Deutsch und sprich mit den Leuten.

    Lerne Deutsch und sprich mit den Leuten
    (Quelle: Privates Foto)

    Nun geht uns ein Licht auf. Alles ist ganz klar erkennbar. Wir sollen als Deutsche in diesem Land Deutsch lernen und dann mit den Leuten sprechen. Das ist eine nette Aufforderung zur Kommunikation. Wo finde ich einen Deutschkurs? Aber Moment mal: Ich habe diesen Satz ja verstanden, auch ohne Kurs. Warum soll ich jetzt Deutsch lernen um mit den Leuten zu reden? Die Schweiz ist schon ein kompliziertes Land irgendwie.

    Nur ein Plakat dieser beeindruckenden Reihe ist fast komplett auf Hochdeutsch verfasst:

    „Sag doch statt ‚Ich krieg dann mal!‘ Lieber ‚Bitte könnte ich vielleicht?“

    Ich kriege dann mal
    (Quelle: www.integration.zh.ch)
    Ob für dieses Foto eigentlich Stefan Raab als Model genommen wurde?

  • Ich vielleicht ein Bier
  • Wie macht man das in der Kneipe an der Theke? „Ich krieg dann mal ein Bier“ ist falsch in der Schweiz. „Bitte könnte ich vielleicht ein Bier“ ist die vollständige und korrekte Form in der Schweiz. Das haben die hier „lieber“. Ob die dann auch ein Bier kriegen? Oder es nur lieber können? Übersetzt wurde dieser hochdeutsche Satz dann noch mit „Lerne unsere Umgangsformen“. Das werden wir jetzt täglich trainieren: „Bitte könnte ich vielleicht.. bitte könnte ich vielleicht … bitte könnte ich vielleicht.“ Kann ich dann, oder kann ich dann nicht? Vielleicht! Und nicht vergessen: „Lerne Deutsch!

  • Ist ihr Auto verschlossen?
  • Weitere Plakatideen zu dieser Aktion des Kantonalen Beauftragten für Integrationsfragen kamen postwendend von der Redaktion des Nebelspalters.
    Ist ihr Auto verschlossen?
    (Quelle: Nebelspalter Nr. 8 -2010, S. 16)

    Lassen Sie Haare oder Fäden? — Von guten Fäden, Bürzis, Mäusen, Stutz und Klötzen

    Mai 19th, 2010

    (reload vom 30.01.07)

  • Keinen guten Faden lassen
  • Vor einiger Zeit berichteten wir über das Adjektiv „langfädig – Faden“ gleichbedeutend mit „Haar“, so wie man hierzulande statt „sich kämmen“ zur Strahlenpistole greift um sich zu „strählen“?

  • Keinen Dutt sondern ein Bürzi
  • Die Haare der Schweizer werden sowieso sprachlich anders behandelt als in Deutschland. Ein gemeiner „Haarknoten“ oder „Dutt“, im Schwabenland und bei modebewusste Schweizern auch „Chignon“ genannt, ist in der Schweiz ein „Bürzi“ oder „Pürzi“. So fanden wir im Variantenwörterbuch den Beleg:

    Ein paar weisse Fäden durchziehen ihr pechschwarzes Haar, dass im Nacken zu einem Bürzi geknotet ist.
    (aus Susan Wyss: „Helle Tage Dunkel Tage“, Zürich, Ringier 1995)

    In diesem Zitat aus einem Schweizer Roman haben wir beides: Das Bürzi und die „weissen Fäden“ mitten im Haar.
    Chignon oder Bürzi?
    (Quelle Foto: flash-coiffure.ch)

    Wer sonst noch keinen guten Faden lässt:

    Keinen guten Faden lassen die Bürgerlichen an den Beschäftigungsprojekten für Sozialhilfebezügerinnen und –bezüger. Sie seien zu teuer, zu phantasielos, von der GGZ zu wenig gut überwacht etc.
    (Quelle: GrünGründlichRot.ch)

    oder hier:

    Und jetzt diese Umfrage. Besteht da nicht die Gefahr, dass sich vor allem jene melden, die am Vertragswerk keinen guten Faden lassen?
    (Quelle: Schweizerische Eisenbahn- und Verkehrspersonal-Verband )

  • Sagt das denn in Deutschland niemand?

  • Bei Google-DE liessen sich lediglich Verweise auf Sprichwortsammlungen und Wörterbücher finden. Eine ältere Deutsche sagte mir, dass sie diese Redewendung zwar kennt, aber als „veraltet“ nicht mehr aktiv gebraucht. Da beisst die Maus keinen Faden ab. Auch wenn sie „mausarm“ ist. Übrigens ist auch dies ein echter Helvetismus. Gemeindeutsch wäre dafür „arm wie eine Kirchenmaus“.

  • Munteres Tierreich, wenn es ums Geld geht in Deutschland
  • Warum ausgerechnet Mäuse arm sein sollen, wenn doch der Begriff „Mäuse“ selbst ein Synonym für Geld ist bei den Deutschen. Neben den Mäusen finden sich in Deutschland auch die „Kröten“, „Möpse“, „Flöhe“ oder „Mücken“ als Wort für das Geld. Den Schweizern reicht ein lebloser „Stutz“ hingegen aus, selten mal als „Klotz“ oder etwas „Kohle“ umschrieben.

  • Kein Klotz am Bein, sondern Klötze auf der Bank
  • Ein Klotz ist in Deutschland etwas das behindert, wenn es am Bein hängt und beim Marschieren stört. Der Vers eines Marschlieds geht so: „Klotz. Klotz. Klotz am Bein, Klavier vorm Bauch, wie lang ist die Chaussee? Links ne Pappel, rechts ne Pappel, in der Mitte Pferdeappel, immer noch Chaussee“.
    Im Variantenwörterbuch fanden wir ein Zitat aus der Zeitschrift CASH:

    „Die Nationalbank, der AHV-Fonds, die Suva — Sie mal nachzählen, wie viele Klotz da sinnlos herumliegen“.
    (Quelle: Cash 7.5.1999, zitiert nach Variantenwörterbuch S. 416)

    Ist jetzt der Plural von „Klotz“ die „Klötze„, wie das in unserem Wörterbuch steht? Oder sagt man nur beim Thema Geld in der Schweiz „viele Klotz„, als eine Art geschriebene Dialektform ohne Umlaut? Wir müssen die Frage unbeantwortet lassen und warten auf versierte Kommentare von erfahrenen Klotz-Besitzern.

    Fegen oder wischen Sie? — Über Deutsch-Schweizer Putzvarianten im Alltag

    Mai 17th, 2010

    (reload vom 29.01.07)

  • Varianten beim Putzen
  • Deutsch ist eine plurizentrische Sprache. Es gibt kein einzelnes Zentrum, sondern viele. Es gibt kein „einzig richtiges Deutsch“, sondern Varianten, die von einem gemeinsamen, von allen verstandenen „Standarddeutsch“ abweichen. Wer in mehreren Zentren lebt oder von den Sprechern und Lesern in mehreren Zentren verstanden werden will, tut gut daran, sein Verständnis für diese Varianten zu trainieren. Ein Klassiker dabei sind die Pseudo-Synonyme „FEGEN“ und „WISCHEN“.

  • Fegen oder wischen Sie?
  • Für die Deutschen ist „fegen“ eine trockene Angelegenheit. Es wird mit einem Besen gefegt, es gibt sogar einen Beruf dazu, den uns Wikipedia so erklärt:

    Straßenfeger ist
    eine Berufsbezeichnung für zumeist städtische Angestellte, die mit Kehrschaufel und Besen Straßen und Fußwege reinigen. Oft übernehmen Straßenfeger auch Arbeiten der Stadtgärtnerei. In der Schweiz werden Straßenfeger Strassenwischer genannt.
    (Quelle: Wikipedia)

    Mit dem letzten Satz kommen wir direkt zur Schweizer Version vom Feger, den „Wischer“.

    Während die Deutschen den „Wischer“ als „Scheibenwischer“ bei Regen kennen und damit immer viel Wasser assoziieren, ist „wischen“ in der Schweiz ein Vorgang OHNE Wasserverbrauch. In Deutschland wird grundsätzlich mit Wasser gewischt, der Wischeimer ist mit Wischwasser gefüllt. Unser Variantenwörterbuch vermerkt zum Stichwort

    WISCHEN: A D, aufwaschen AD-mittel-ost, putzen A CH D (ohne nordost), fegen CH, aufnehmen [den Boden] nass/feucht aufnehmen CH D-nord, feudeln D-nord (den Boden) mit einem feuchten Tuch reinigen.
    (Quelle: Variantenwörterbuch DeGruyter-Verlag, S. 880)

    Ganz schön kompliziert! Deutlich wird, dass nur in der Schweiz „fegen“ als Synonym für das feuchtes Wischen vorkommt, und das feudale „feudeln“ bei den Eidgenossen offensichtlich unbekannt ist. Es sei denn, es wurde mal in der Lindenstrasse erwähnt oder bei Stefan Raab und gelangte so in den passiven Wortschatz der Schweizer.

  • Die Kehrmaschine ist eine Wischmaschine
  • Als Jugendlicher wohnte ich im Ruhrgebiet an einem innerstädtischen Marktplatz, der jeden Mittag von einer grossen „Kehrmaschine“ gesäubert wurde. In der Schweiz ist das logischer Weise eine „Wischmaschine“. Aber einen „Wischmopp“ kennen die Schweizer dennoch nicht.
    Der deutsche Wischmopp
    (Quelle Foto: sign-lang.uni-hamburg.de)

  • Wenn im Fernsehen ein Strassenwischer gezeigt wird

  • An was haben Sie jetzt gedacht, als Sie diese Überschrift lasen? Wie kann man sich nur eine Dokumentation über die Stadtreinigung ansehen? Dann sind sie Deutscher. Für die Schweizer ist ein „Strassenwischer“ das, was in Deutschland als „Strassenfeger“ im übertragenen Sinn gebraucht wird:

    Strassenfeger oder Strassenwischer:
    der umgangssprachliche Ausdruck für ein Ereignis, das sehr viele Menschen in einem größeren Umkreis zur gleichen Zeit an einen bestimmten Ort zieht und die Straßen leert. In der Regel wird der Ausdruck für beliebte Fernsehserien verwendet, die sehr hohe Einschaltquoten erzielen. Im deutschen Radio waren die ersten Straßenfeger die Hörspiele mit dem Durbridge-Detektiv Paul Temple (gesprochen von René Deltgen). Darauf folgten die entsprechenden Durbridge-TV-Verfilmungen in den 1960er-Jahren.
    (Quelle: Wikipedia)

    Als der ehemalig Cultur-Club Star Boy George wegen eines vorgetäuschten Einbruchs von einem Richter zu gemeinnützigem Arbeiten in New York verurteilt wurde, stürzten sich die Paparazzi auf das Motiv „Strassenwischer“, der jedoch bei der Arbeit fegt, und nicht wischt.
    Der Strassenwisch wischt nicht sondern fegt
    (Quelle: espace.ch)

    Interessant an diesem Artikel ist die gleichzeitige Verwendung von „fegen“ und „wischen“. Wenn schon vom „Strassenwischer“ die Rede ist, sollte auch das Verb „wischen“ verwendet werden, und nicht „fegen„. Entweder traute hier der espace.ch Redaktor seinem Sprachvermögen nicht, oder jemand hat nachträglich den Artikel redigiert.
    Lassen wir uns vom Duden das Wort „fegen“ erklären:

    fegen:
    Das landsch. Wort für »(mit dem Besen) kehren« ist bes. nordd., aber auch südwestd. und schweiz.; doch gilt es im Süden meist für »scheuern, (nass) wischen«. Mhd., mnd. vegen »fegen, putzen« ist ablautend verwandt mit mniederl. vāgen, aisl. fāga »reinigen, glänzend machen, schmücken«.
    (Quelle: duden.de)

    Ob der rüde Satz: „Du kriegst gleich eine gefegt“ auch überall verstanden wird, so ganz ohne Duden?

  • Leuwagen oder Fegbürste?
  • Zum Fegen verwendet man in der Schweiz eine „Fegbürste“, also einen Schrubber mit oder ohne Stiel, und in Norddeutschland den „Leuwagen“, welcher den Schwaben sicherlich genauso unbekannt ist wie ein „Strupfer/Schrupfer“ (Süddeutsche/Schweiz. Variante von Schrubber) in Hamburg.
    Der Duden sagt: Leuwagen, der; -s, – ( nordd. für Schrubber)

    Fazit: Es gibt noch viel zu lernen putzen, und immer schön sauber bleiben!