Ich lenke, also denke ich — Verwirrungen durch einen Schweizer Werbeslogan

Dezember 6th, 2006
  • Der Raclette-Stand auf dem Weihnachtsmarkt
  • Neulich fand in Bülach, der Lifestylemetropole des Zürcher Unterlands, ein schnuckliger Weihnachtsmarkt statt. Nein, es war natürlich eher ein „Weihnachtsmärt“. Bei dieser Mischung von vorne Hoch- und hinten Schweizerdeutsch erstaunt uns immer wieder die Konsequenz, mit der eben nicht einfach jedes Wort auf Schweizerdeutsch geschrieben wird. Google-CH findet „Weihnachtsmärt“ 907 Mal , die „Wienachtsmärt“ Fundstellen sind dagegen vergleichsweise selten und mit nur 284 Exemplaren deutlich in der Minderzahl. Wahrscheinlich wegen der Verwechslungsgefahr mit den Nächten in Wien? Wer weiss.

    Jedenfalls sahen wir dort auf dem Weihnachtsmarkt einen Raclette-Stand mit der deutlichen Beschriftung „Lenk dänk“ und wurden nicht schlau draus.

    Lenk dänk in Bülach

    Leider ist mir beim Fotoschiessen im Getümmel das „k“ am Ende nicht ganz mit aufs Bild gekommen.

  • Wer lenkt, der denkt?
  • Wir machten uns danach auf die Suche, was dieser hübsche Spruch „Lenk dänk“ wohl zu bedeuten hat und stiessen im Internet auf zahlreiche weitere Fundstelle:

    Lenk dänk im Militärsport

    (Quelle Foto: schweizer-soldat.ch)

    Aber wirklich begriffen hat wir diesen Spruch dadurch noch nicht. „Lenken“ und „denken“ gehören offenbar eng zusammen in der Schweiz, selbst beim Militär. Das Hirn des Autofahrers ist nicht weit vom Lenker entfernt, und manchmal denkt der Lenker auch selbst, wie wir in zahlreichen Unfallberichten gelesen haben, wenn ein „Lenker“ wieder einmal eine Kurve nicht gekriegt hat und ein „Bord“ herab stürzte oder in einen „Kandelaber“ fuhr.

  • Was der Spezialist dazu meint
  • So befragten wir einen Spezialisten des Schweizerdeutschen dazu und erfuhren, dass es da zwei Orte mit Namen „Adelboden-Lenk“ gibt, die allen Skifahrern wohl bekannt sind, und die mit einem pfiffigen Werbespruch seit vielen Jahren für sich werben:

    Der Dialekt-Werbespruch „Adelbode-Länk, dänk!“ ist schon Jahrzehnte alt. Gerade wegen seiner Kürze ist er besonders einprägsam. Es bedeutet sinngemäss ganz einfach, dass man „logischerweise“ in eben diesem Skigebiet Ferien/Urlaub macht.
    (Quelle: Private E-Mail)

    Das allein wäre uns als Nicht-Skifahrer nie aufgefallen. Ja, es gibt noch andere Menschen, die das Los unserer Freundin „Don’t mention the skiing“ Heather teilen und nicht alle Winterspororte der Schweiz kennen. Dafür kennen wir aber die besten Rodelpisten in Castrop-Rauxel, Recklinghausen und Wanne-Eickel. Sie nicht?

    Doch weiter in der Erklärung des Spezialisten:

    Das Wort „dänk!“ (wörtlich: „denke!“ oder vielleicht „denk nur, denk doch!“), das besonders Kinder oft brauchen, kann man sinngemäss am besten mit „natürlich“ oder vielleicht noch mit „doch“ übersetzen. Jedenfalls bedeutet es immer etwas, das doch logisch ist/sein sollte, wie in folgenden
    Beispielsätzen:
    Dass dis Auto fahrt, muesch zerscht Bänzin tanke – Das wäiss ich DÄNK! (Damit dein Auto fährt, musst du erst Benzin tanken – Das weiss ich NATÜRLICH!) „Du muesch DÄNK zerscht uf de Chnopf drucke, dass de Lift chunnt, susch chasch no lang warte! – Ich han DÄNK scho drü mal druckt!“ (Du musst DOCH erst den Knopf drücken, damit der Aufzug kommt, sonst kannst du noch lange warten! – Ich hab DOCH schon dreimal
    gedrückt!)

    Die Zürcher Aussprache ist eher „tänk!“, aber die Lenk befindet sich im Berner Simmental, Adelboden liegt im Berner Oberland, das wissen alle, die das Lied „Vogellisi“ kennen. Deshalb Berndeutsch: „dänk“.

    Die Zürcher haben dafür die Idee des „Think tank“ für sich in Beschlag genommen, eine „Denkfabrik“, die im Prinzip eher Schweizerdeutsch als „Dänk tank“ bezeichnet werden sollte. Die drei Schweizer Denkfabriken „Avenir Suisse“, das Gottlieb Duttweiler Institut und das Liberale Institut befinden sich im Kanton Zürich, aber soll ja nichts heissen. Wer viel schnurrt muss eben auch mal nachdenken.

    Wenn du die genervte Aussage „Das wäiss ich dänk!“ (Das weiss ich doch!) hören willst, dann gib mal mundartsprechenden Kindern in deiner Nachbarschaft einen Tipp, der sie als komplett intellektuell unterentwickelt darstellt. (z.B. „Weisst du, Wenn du dir die Augen zuhältst, kann ich dich trotzdem sehen.“)

    Man trifft diesen Ausdruck seltener ausserdem an, wenn man seine Meinung gepaart mit möglichen Zweifeln ausdrücken will im Sinn von „wohl“. Wie etwa hier: „Warum poschtet de Häiri gäng nur Büchsene und Fertigmönü? – Er chann DÄNK nöd choche.“ (Weshalb kauft Heinrich immer nur Dosen und Fertiggerichte ein?
    – Er kann wohl nicht kochen.)

    Wir werden uns die Floskel „DÄNK“ sogleich einverleiben und gelegentlich in unseren Redefluss einfliessen lassen, vielleicht links und rechts garniert von einem hübschen „IM FALL“ und einem „LÄCK“. Letzteres kenne wir ja schon von den Schleckstangen.

    Runden wir unsere Erkenntnisse ab mit dem Plan, die nächsten Wanderferien in Adelboden-Lenk zu verbringen, vielleicht im Februar? Denn Schnee fällt ja offensichtlich in den nächsten Monaten keiner mehr.

    Zum Schluss darum nochmal das Fazit unseres Spezialistenfreundes:

    Und wenn du nun noch immer nicht weisst, Wo man seine Ferien zu verbringen hat, schreit es dir die Werbung als natürliche Antwort, die ja jedes Kind wissen sollte, von den Wänden: „I der Länk, dänk!“ (In der Lenk, natürlich!)

    P.S.: Nein, für diesen Beitrag habe ich leider keinen dreiwöchigen Aufenthalt in einem Wellnesshotel in Lenk inklusive Skikurs gesponsert bekommen, snief.

    Pech bei eBay — Wenn der Käufer die Ware selbst abholen kommt

    Dezember 5th, 2006
  • Pech bei eBay
  • Eine Schweizer Freundin verkaufte vor einiger Zeit via eBay ihre wertvolle Kamera mit Zubehör an einen Meistbieter aus Grossbritannien. Sie freute sich über den guten Preis. Der Kontakt verlief via E-Mail. Sie war naiv und unerfahren und liess sich von dem Käufer dazu überreden, die Bezahlung von 1‘200 Franken ausserhalb von eBay über einen „neutralen Bezahlservice“ (ähnlich PayPal) abzuwickeln. Sie fand die Website dieses Dienstes, registrierte sich dort aufwändig, bekam ein Passwort und Login zugeschickt auf eine gesicherte Seite. Alles sah sehr vertrauenerweckend und professionell aus. Als es nun ans Bezahlen ging überwies der Käufer den Geldbetrag an diesen Bezahldienst und unsere Freundin erhielt die Nachricht, dass Geld sei eingetroffen, sie möge eine Kontoverbindung angegeben, wohin es überwiesen werden sollte. Gleichzeitig schickte Sie die Kamera per UPS auf den Weg nach England. Kostenpunkt für den Transport nochmals 120 Franken, wovon der Käufer die Hälfte übernehmen wollte.

  • Der UPS Fahrer findet die Zielanschrift nicht
  • Zwei Tage später meldete sich der Fahrer von UPS vor Ort, weil er die Anschrift nicht finden konnte, per E-Mail bei unserer Freundin und beim Käufer. Der Käufer reagierte sofort: „Sorry, die Anschrift ist schwer zu finden. Ich komme direkt bei UPS vorbei und hole das Paket ab“. Ausweisen musste er sich nicht, er wusste ja die genau UPS-Buchungsnummer des Paketes und war so als Empfänger legitimiert.
    Die Kamera war futsch, und eine Stunde später existierte die Website des ominösen Bezahldienstes nicht mehr. Ich fand sie in einer langen langen Liste ähnlich lautender Namen von angeblichen „Bezahldiensten“, die alle als betrügerisch bekannt geworden waren und nun gesperrt sind.

  • Ein Internetbetrug mehr in der Statistik
  • Die Anzeige wegen Diebstahl und Betrug bei der Schweizer und bei der Britischen Polizei brachte keinerlei Ergebnis, ausser einem kleinen Häkchen mehr in der Statistik „Internet Betrugsfälle“ in jenem Jahr. Der Betrüger hatte mit einer anonymen E-Mail Adresse von öffentlich zugänglichen Internetcafés aus gearbeitet. Die fingierte Bezahldienst-Website war sogar ganz legal bei der Westernunionbank anonym bezahlt worden. Natürlich warnt eBay seine Nutzer vor solchen gefährlichen Angeboten, die Plattform aus Kostengründen zu verlassen und das Geschäft ausserhalb von eBay abzuwickeln, über die hohe Anzahl von solchen und ähnlichen Betrugsfällen wird allerdings Stillschweigen gewahrt. Es könnte ja Kunden abschrecken.

  • Impressum Pflicht in Deutschland
  • Zwar gibt es beispielsweise in Deutschland eine „Impressum Pflicht“ für eine Webseite, d. h. es muss irgendwo leicht erkennbar und über maximal 2 Klicks erreichbar vermerkt sein, wer die Seite betreibt, incl. Anschrift, Telefon und oder E-Mail, das ist aber noch keine Garantie dafür, dass diese Daten korrekt sind. Das Problem liegt bei der Registrierung.

  • Identität am Postschalter überprüfen lassen
  • Es wäre ein Verfahren wünschenswert, bei dem eine Webseite erst dann online geschaltet werden kann, wenn der Betreiber sich eindeutig identifiziert hat, z. B. durch Vorlage eines Ausweises am nächsten Postschalter. Wer ein Konto bei einer Bank erhalten möchte, der kommt nirgends um solch eine — natürlich teure — Legitimation herum. Wer eine Website einrichten möchte, bei dem reichen ein paar anonyme Klicks. Alles andere würde diesen Markt verteuern und die Kunden (incl. Betrüger) vergraulen.

    Morgenessen oder Frühstück — Wie Dürrenmatt diese Streitfrage löste

    Dezember 4th, 2006
  • Was klassisches Latein ist
  • Hugo Loetscher schrieb in seinem wunderbaren Büchlein „Der Waschküchenschlüssel oder: Was wenn Gott Schweizer wäre“ (Diogenes ´83) über Friedrich Dürrenmatts Stück „Romulus der Grosse“:

    Bei den Proben zu „Romulus der Große“ verlangte in einer Szene der römische Kaiser das „Morgenessen„. Der Darsteller des Romulus wand sich: Sicher ein großartiges Stück, aber „Morgenessen“ ist nun einmal nicht deutsch, das heißt „Frühstück„. Wütend setzte sich Dürrenmatt hin und schrieb die Szene um. Nach wie vor verlangt Romulus das „Morgenessen„. Der Zeremonienmeister korrigiert: Exzellenz, es heißt Frühstück. Da erklärt Romulus der Große: „Was klassisches Latein ist in diesem Haus, bestimme ich.

    Der Text stammt von 1983. Heute sind wir da ein Stückchen weiter. Wir haben das Variantenwörterbuch aus dem DeGruyter Verlag vor uns liegen und wissen, dass das „Morgenessen“ in Wirklichkeit die Schweizer Variante vom „Frühstück“ ist. Das Morgenessen ist im Übrigen bei Google-CH 66’200 Mal vertreten, bei Google-DE nur klägliche 688 Mal

  • Viermal Essen macht tüchtig satt
  • Im herkömmlichen Duden hat das „Morgenessen“ noch keinen Eintrag erhalten. Dennoch würde es in Deutschland jeder verstehen. Wer das „Abendessen“ kennt, kann sich unter einem „Nachtessen“ etwas vorstellen. Dann schläft er ein paar Stunden und freut sich auf das „Morgenessen“. Später geht es weiter mit dem traditionellen „Mittagessen“. Haben Sie mitgezählt? Das waren vier lange und vollständige Essen, über den Tag verteilt in Deutschland. Denn das Land ist gross und hat Platz für lange Wörter. Wörter zum Essen erst recht. Selbst eine Stadt im Ruhrgebiet wurde in Deutschland schon danach benannt, so wichtig ist den Deutschen diese Tätigkeit.

  • Kürzer aber dafür öfter in der Schweiz
  • In der Schweiz wird auch den ganzen Tag über gegessen, nur nicht immer solche langen Wörter. Hier wird aus Platz- oder Zeitnot gern verkürzt zum „Zmorge“ in aller Herrgottsfrühe, danach einem „Znüni“ um 10:00 Uhr, bis schliesslich um die 12:00 Uhr das „Zmittag“ naht. Am Nachmittag geht es weiter mit dem „Zvieri“, wie der Name schon sagt um 15:00 Uhr, und kaum geht die Sonne unter und legen sich die Hühner schlafen, wird schon an das „Znacht“ gedacht.

    Wer jetzt gut aufgepasst hat wird festgestellt haben, dass das eine Mahlzeit mehr im Tagesablauf war. Fünf kleine Mahlzeiten sind besser als vier grosse Essen, sagen sich die Schweizer und bleiben gesund.
    Heu und Stroh beim Buurezmorge
    (Foto: Buurezmorge bei der SVP Motto: „Heu und Stroh macht uns auch zum Zmorge froh“)

    Wer immer noch Hunger hat, der variiert einfach mit einem „Buräzmorgä“ oder „Buurezmorgä“ mit Burebrot, Bure-Fleischkäse, Bure-Metzgete, Burespeck oder Bureschüblig, einer

    „leicht geräucherte(n) Wurst aus magerem Kuh- oder Bullenfleisch, meist gekocht gegessen“
    (Zitat Schweizer Wörterbuch S.78),

    die es sogar in den Roman „Stiller“ von Max Frisch schaffte.

  • Doch keine Kapholländer
  • Mit den „Weissafrikanern“ oder „Kapholländern“ haben in der Schweiz die Buren nur die Herkunft ihres bäuerlichen Namen gemein:

    Als Buren (Afrikaner, Afrikaander, Kapholländer oder Weißafrikaner) werden etwa seit Ende des 18. Jahrhunderts die teilweise Afrikaans sprechenden europäischen Einwohner Südafrikas und Namibias bezeichnet. Die Bezeichnung Buren leitet sich vom niederländischen Wort boer für Bauer her
    (Quelle: Wikipedia)

    Versteht jemand im Saal kein Schweizerdeutsch? — Wer outet sich schon gern als Deutscher

    Dezember 1st, 2006
  • Motortown im Schiffsbau
  • Kürzlich sahen wir im Zürich im Schiffsbau das neue Stück des erfolgreichen englischen Autoren Simon Stephens. Es heisst „Motortown“ und erzählt die Geschichte eines britischen Soldaten, der aus dem Irak-Krieg nach England zurück gekehrt ist und dort mit niemanden über seine schrecklichen Erlebnisse zu reden kann.
    Motortown im Schiffsbau
    (Quelle Foto:Schauspielhaus Motortown)

    Vor dem Stück gab es eine Einführung durch eine sehr freundliche junge Schweizerin, die sich als „Studentin der Theaterpädagogik im letzten Jahr“ vorstellte und bei der Inszenierung ihr Praktikum absolviert hat. Bevor sie anfing mit ihrer Einführung mussten wir kurz warten, bis alle interessierten Theaterbesucher einen guten Platz gefunden hatten und etwas Ruhe eingekehrt war. Dann kam die unweigerliche Frage:

    „Gibt es irgendjemanden im Raum, der kein Schweizerdeutsch versteht? Denn sonst würde ich die Einführung auf Schweizerdeutsch machen. Seien Sie bitte ehrlich, sagen Sie es ruhig.“

    Schweigen war die Antwort. Das Theater ist in Zürich, das Publikum besteht zu 80 % aus Schweizern, und welcher Deutsche würde es wagen, jetzt den Finger zu heben und zu sagen: „Ich fände es besser, wenn Sie Hochdeutsch sprechen würden“. Doch, eine leise, vorsichtige Frauenstimme aus der ersten Reihe meldete sich und sagte deutlich vernehmbar ein Schüchternes „Jeeiin, ich verstehe dann nicht alles“. Das genügte, und schon sprach die junge Dame auf Hochdeutsch weiter, wie sie begonnen hat. Sie sprach ausgezeichnetes Hochdeutsch, erzählte 20 Minuten über das Stück und den Autor, über die Arbeit der Inszenierung und was die Zuschauer erwartete. Dann beantwortete sie Fragen aus dem Publikum. Nein, die NZZ-Kritik hatte sie noch nicht gelesen. Auch das ein oder andere englische Wort floss in ihre Rede ein. Sie war sehr sprachgewandt und geschickt im Umgang mit einer Zuschauergruppe.

  • Warum fragt die dann?
  • Ich fragte mich nach der Einführung: Warum hat sie sich dann zuvor erkundigt, ob auch alle Schweizerdeutsch verstehen? Wäre es ihr komisch vorgekommen, vor einem rein schweizerischen Publikum Hochdeutsch zu sprechen? Wie gesagt, ihr Hochdeutsch war ausgezeichnet, und dies war eine Spielstätte, auf der permanent Schweizer und Deutsche Ensemblemitglieder ausgezeichnetes Theater in der Bühnenhochsprache abliefern.

    Eine endgültige Erklärung für diese Frage fand ich nicht. War es einfach nur sprachliche Faulheit, weil ein Vortrag auf Schweizerdeutsch für sie leichter gewesen wäre? Bleibt der Wechsel in die Standardsprache eine Anstrengung, auch wenn man gerade ein Studium der Theaterwissenschaften absolviert hat?

  • Der Wunsch nach der doppelten Muttersprache
  • Mir macht diese Beobachtung Sorgen, denn sie zeigt auf, dass der Wunsch nach der „doppelten Muttersprache“, vom „sich heimisch fühlen“ in der Mundart sowie in der Standardsprache, der perfekten Zweisprachigkeit, eben nur ein Wunsch oder ein Ziel ist, aber keine Realität. Jedenfalls keine „gefühlte Realität“. Denn wie diese Theatereinführung zeigte: Hochdeutsch war kein tatsächliches Problem für diese Studentin, doch sie wollte es dennoch vermeiden. Merkwürdig.

    P.S.:
    Absolut klasse Inszenierung, spannend, rasant, geniales Bühnenbild und wie immer eine hervorragende schauspielerische Leistung der Akteure. Leider keine Komödie, aber es gibt bei allem Ernst und bei aller Brutalität auch lustige Stellen. Unbedingt ansehen!