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Wer immer nur 120 km/h fahren darf wird aggressiv? — Autofahren in Deutschland und in der Schweiz

(reload vom 27.03.06)

  • Stressfrei Autofahren in der Schweiz
  • Eine der angenehmsten Errungenschaften der Schweizer ist die Höchstgeschwindigkeit 120 km/h auf der Autobahn. Wir berichteten bereits darüber, dass diese Festlegung das Ergebnis eines Kompromisses war. Gefordert wurde damals Tempo 100 (siehe Blogwiese), realisiert wurde schliesslich Tempo 120.

    Die Schweiz ist von Nord nach Süd in 2 Stunden und 50 Minuten durchquert, so lange dauert es laut Routenplaner bei Tempo 120, die 286 Km von Basel nach Chiasso zurückzulegen. Auch mit Tempo 130 oder 150 würde sich diese Zeit nicht wesentlich verkürzen, aber sicher stressiger werden. Fragen wir uns also, ob dieses ewige „gedrosselte Fahren“ die Schweizer irgendwann aggressiv werden lässt. Wir glauben eher nein. Sie fügen sich in ihr Schicksal und empfinden es als angenehm, keine „Catch me if you can“ Rennen mit 180 km/h durchführen zu müssen, wie wir sie in Deutschland oft erlebt haben.

  • Überlebenskampf auf der Autobahn in Deutschland
  • Wir erleben auf Deutschen Autobahnen wesentlich stressigere Situationen. Dort gibt es zwar auch vielerorts Geschwindigkeitsbegrenzungen, aber sobald man zwischen Freiburg im Breisgau und Basel am Autobahndreieck Mulhouse vorbei ist, wird die letzte Begrenzung aufgehoben und alle beginnen, bis zur Grenze noch mal tüchtig auf die Tube zu drücken und das Letzte an Pferdestärken aus ihren Boliden herauszuholen. Dabei ist die Autobahn von Basel nach Karlsruhe lange Jahre nach der Wiedervereinigung in einem bemerkenswert schlechten Zustand geblieben:

    Betonplatten, die ständig unter der Last des Schwerverkehrs (als er noch ohne Maut kostenlos möglich war) zerbrachen und provisorisch geflickt werden mussten, erlaubten es nicht, dass schneller als 120 km/h gefahren werden konnte. Warum? Weil sonst viele Fahrzeuge durch die starken Erschütterungen ihre Ladung zu verlieren drohten, und sei es nur den Auspuff, was auf einer Autobahn schnell zu gefährlichen Situationen und Unfällen führt. Einmal verlor sogar ein Sattelschlepper seinen Hänger, nur wegen der Löcher in der Fahrbahn. Das Geld für den Ausbau wanderte in den „Aufbau Ost“, denn dort sah es noch schlimmer aus. Heute sind die Autobahnen nach Berlin perfekt und so nach und nach konnte auch im Südwesten Deutschland etwas getan werden.

  • Freie Fahrt für freie Bürger
  • „Freie Fahrt für freie Bürger“ nennt man dieses Prinzip in Deutschland, nichts ist so mächtig wie die Autolobby, allen voran der mitgliederstarke Allgemeine Deutsche Automobil-Club ADAC. Man muss sich das mal klarmachen: Dieser Verein hat über 15 Millionen Mitglieder, also doppelt so viel wie die Schweiz Einwohner! Der Spruch „Freie Fahrt für freie Bürger“ wurde übrigens vom ADAC am 28.02.74 als Autoaufkleberaktion ins Leben gerufen:

    Diese Aktion zog eine Protestwelle und viele Austritte nach sich, da sich viele Mitglieder mit der aggressiven Pro-Autopolitik des Vereins nicht einverstanden erklärten. Dabei ist aber zu bedenken, dass der ADAC keineswegs nur die Interessen der in ihm organisierten Autofahrer vertritt, sondern auch die Interessen ihm nahe stehender Organisationen und Unternehmen wie der Automobilindustrie, Sachverständigen und Fahrschulen.
    (Quelle: Wiki)

    Der Erfolg des ADACs in Deutschland liegt zum grossen Teil darin begründet, das viele Menschen glauben: Nur wenn ich dort Mitglied bin, bekomme ich Pannenhilfe. Das ist natürlich Quatsch, und jede Versicherung bietet heute einen wesentlich billigeren Pannenschutz an, als ihn der ADAC zusätzlich zur Mitgliedsgebühr in Rechnung stellt.

  • Deutschland, die kostenlose Teststrecke für die Welt
  • Jede Nacht tummeln sich auf den schnurgeraden Autobahnstrecken rund um Frankfurt, die zum Teil vierspurig ausgebaut wurden, Testfahrzeuge von Herstellern aus der ganzen Welt, die hier ganz legal und kostenlos ihre Fahrzeuge mit 250 Km/h ausfahren können, ohne dafür ein Testgelände unterhalten zu müssen.

  • Sind Deutsche die schlechteren Autofahrer?
  • Der Blogwiese-Leser Chrugail schrieb als Kommentar zu der Frage: „Warum die Schweizer die Deutschen nicht mögen?“:

    Aus Erfahrung…
    – wenn dich Jemand bei 140 auf der Autobahn anschiebt, ist es ein Deutscher (…)

    Wir nehmen an, dass ihm das „angeschoben werden“ in Deutschland widerfahren ist. Wir haben sowas in der Schweiz nicht erlebt, stellen aber generell fest, dass Mindestabstände in der Schweiz genauso wenig wie in Deutschland eingehalten werden. Leider reichen bei 120 km/h keine 15 Meter für eine Bremsung, sollte der Vordermann plötzlich einen geplatzten Reifen haben oder aus einem anderen nichtverschuldeten Grund die Kontrolle über sein Fahrzeug verlieren.

    Nochmals Chrugail:

    Die grössten Unterschiede fallen mir beim Autofahren auf – wenn Ich in Deutschland in einer 70 km/h-Zone(ausserorts) mit 82 km/h unterwegs bin, werde ich dauernd überholt – in der Schweiz bin ich einer der schnellsten. Und in Deutschland entspricht ein Stopp-Schild offenbar einem schweizerischen “Kein Vortritt”-Schild. Und für einem Deutschen zu, der in der Schweiz geblitzt wurde –
    wie letzthin mein Schwager … 😉

    Ich halte das für persönliche Wahrnehmungen, die sich genauso auch in der Schweiz machen lassen. Auf der neuen Autobahn von Bern nach Lausanne fährt niemand 120 km/h, denn dort lässt sich weit voraus jede Radarfalle leicht erkennen. Und zwischen Lausanne und Genf empfinden wir den Berufsverkehr als besonders dicht, stressig und schneller als 120, auch wenn nicht unbedingt mehr Deutsche dort unterwegs sind, sondern eher viele Franzosen und Romands.

    Und was das Überholen in einer 70 km/h Zone angeht: Das passiert mir jeden Morgen in einer Industriezone bei Zürich, in dem Tempo 60 vorgeschrieben ist und alle mit 80 an mir vorbeirauschen, nur weil die Strecke kurz zweispurig ist.

    Die Beobachtung mit dem Stopp-Schild können wir ebenfalls nicht teilen, denn das kriegt man in einer Fahrschule in Deutschland besonders eingetrichtert:
    Rote Ampel, Zebrastreifen und Stoppschild, wer da nicht hält kassiert viele Punkte in Flensburg und ist rasch seinen Lappen los. (vgl. Blogwiese) und dann ist es vorbei mit „Freie Fahrt für freie Bürger“.

    

    24 Responses to “Wer immer nur 120 km/h fahren darf wird aggressiv? — Autofahren in Deutschland und in der Schweiz”

    1. Martin Says:

      Meine Erfahrung ist, dass die Schweizer sich eher als die Deutschen an Geschwindigkeitsbegrenzungen halten bzw. auch freiwillig weit darunter bleiben. In D habe ich nie erlebt, dass jemand auf der Landstrasse freiwillig 65 fährt, nur weil in 2km ja sowieso wieder eine Ortschaft kommt.
      Andererseits pflegen viele Schweizer dafür ein wesentlich entspannteres Verhältnis zu Vorfahrts- bzw. Vortrittsregeln. Oder biegt der vielleicht nur deswegen knapp vor mir aus dem Feldweg auf die Landstrasse ein, weil er denkt, ich würde ohnehin nicht schneller als 65 fahren, weil… (s.o.)?
      Und ganz besonders entspannt wird es dann bei „kirschgelben“ Ampeln. Auf diese Weise stellt man dann sicher, dass man trotz geringerer Höchstgeschwindigkeit rechtzeitig ankommt.

    2. Simone Says:

      Egal, in welchem Land wir uns befinden: Ohne Geschwindigkeitsbegrenzungen, gekoppelt an harte Strafen bei Übertretung, würde sicher niemand freiwillig langsamer fahren. Die 120 hierzulande auf den Autobahnen finde ich sehr angenehm.

    3. AnFra Says:

      Welch eine historische Zeitenwende:

      Folgende heilige Kühe werden auf dem jeweiligen Altar geopfert.

      1.) Das Bankengeheimnis in der Schweiz wird abgeschafft!

      und

      2.) Auf deutschen Autobahnen wird obligatorisch eine max Geschwindigkeit von 120 km/h eingeführt!

      PS an den Züricher:

      Die Autobahnen sind nicht das Werk von A. Hilter, die erste AB in Europa wurde schon 1919 gebaut, als noch der schweizer Geisen-Peter mit seinem Leiterwagen rumgefahren ist

    4. solanna Says:

      Ui ja, die Liebe der Deutschen zu ihrem – beispielsweise – Merz. Vor knapp 20 Jahren wollte ich an Pfingsten auf dem Parkplatz unserer Überbauung aus einem Parkfeld fahren, doch hinter mir hatte ein Deutscher, der unsere Nachbarn besuchte, quasi verbotenerweise quer an den Rand parkiert. Irgendwie habe ich ihn dann beim Manövrieren doch noch touchiert und er hatte eine knapp fünflibergrosse Delle in der Nähe des Tankdeckels seines Merzes (Mercedes). Da splitterte sogar ein bisschen Farbe ab.

      Ein weiterer Nachbar, beruflich unabhängiger Autoexperte, fotografierte den Schaden, weil er kaum sichtbar war. Als dessen Behebung später mit damaligen 3000 Franken in Rechnung gestellt wurde, riet er mir, mich zu wehren.

      Doch die Winterthur Versicherung hatte den Betrag – so viel, wie mein ganzes Auto als Versicherungswert hatte – bereits ohne mit einer Wimper zu zucken, bezahlt. Der Deutsche arbeite eben im Aussendienst und habe einen standesgemässen Ersatzwagen gebraucht, bis die ganze Merzseite nach dem Ausbeulen auch noch neu gespritzt war.

      Mir blieb damals fast die Luft weg, dass man wegen dieses Mini-Dellchens so ein teueres Theater machen konnte, zumal der Herr falsch geparkt gehabt hatte. Aber vielleicht gibt es auch solche Schweizer. Ich kann es dennoch nicht nachvollziehen.

    5. Simone Says:

      @Zürcher:
      Die Enthaltsamkeit gilt für die Eidgenossen aber auch ausschließlich in Helvetien. Auf der A5 lassen sie ihrem Liebesleben gerne einmal freien Lauf, auch, wenn die Straßen ihre besten Zeiten einmal gesehen haben. Aber es ist wahrscheinlich so eine Art Urlaubseffekt, überwindet man die eigenen (Landes-)Grenzen, fühlt man sich frei und völlig enthemmt. Von daher ist die Beziehung zum eigenen Auto oder zum komfortablen Leih- oder Firmenwagen durchaus vergleichbar mit der zum eigenen Partner. Da wird so manche (Dienst-)Reise zur „Nacht ohne Reue“.

    6. Ch-ristoph Says:

      nichts ist schlimmer als autofahren in der schweiz!
      nicht nur das einem das geschleiche auf den nerv geht,
      ich persönlich finde es auch verdammt gefährlich.
      wenn ich mit 120 auf der autobahn respective mit 80
      auf der landstrasse lang schleiche, erwische ich mich selber
      immer wieder dabei, wie ich in der weltgeschichte rumschau.
      aber anscheinend geht es nicht nur mir so, denn
      immerwieder muss ich feststellen das man sich fast schon
      darauf verlassen kann das der andere verkehrsteilnehmer
      NICHT schaut wo er hinfährt – siehe auch das obrige bsp
      mit dem einbiegen auf die vorfahrtsstrasse.
      auch immerwieder ist dies zu beobachten bei den 1000
      kreisverkehren …
      wie hies es doch so schön in der werbung!?
      „autos – made for switzerland“
      wahrscheinlich mit winterpaket und ohne spiegel! ^^
      italiener und franzosen scheinen voneinander zu
      wissen das sie chotisch fahren und nutzen ihre spiegel
      ja ab und zu…
      bestätigt finde ich meine theorie, wenn ich mir die
      verkehstoten-zahlen anseh‘.
      pro 1000 einwohner gerechnet ist sie in Dtl leicht höher,
      aber sieht man sich die zahlen pro gefahrene km an …
      gute nacht helvetica! 😉
      noch dazu kommt, WO die leute sterben!
      in CH sterben nachweislich die meisten weil sie auf dem
      fussgängerüberweg von autos erfasst werden (da wären wir
      wieder bei meiner „nicht aufpasseder fahrer theorie“)
      und in brandenburg donnert mal wieder ein 18 jähriger
      führerscheinneuling besoffen mit dem vollbesetzten
      auto nach der disco an einen alleebaum…

      kleine episode nebenbei:
      eines tages ging ich auf einem grossen deutschen
      parkplatz – 20’er zohne (btw – es gibt nur maximal
      30’er zohnen – alles andere sind strecken. der unterschied
      zw zohne und strecke sollte jedem fahrer bewusst sein,
      sonst möcht ich nicht mehr auf die strasse)
      nach guter eidgenössischer manier einfach auf die
      strasse – da wurde ich doch nicht etwa aus dem fahrendem auto
      angepöpelt, beschimpft und vollgehupt.
      gut, der mann hatte einen schlechten tag dacht ich mir.
      beim nächsten mal – das selbe wieder und ich dacht mir:
      jetzt legst du es drauf an – was soll ich euch sagen…
      das ergebniss könnt ihr euch denken! 😀
      ind der schweiz laufen die uhren eben anders und es
      halten doch tatsächlich 10 autos an, nur weil EIN
      fussgänger über die strasse will…

    7. Ch-ristoph Says:

      eins noch liebe eidgenossen!

      wenn euer tacho 120km/h anzeigt,
      dann fahrt ihr keine echten 120km/h
      das wird euch jedes navi bestätigen!
      und überholspuren sind dazuda sie auch zu benutzen! 😉
      wenn der vorne 70 fahren will auf der landstrasse,
      dann soll er doch, aber bitte fahrt vorbei!!!
      (in Dtl kosst‘ sowas 20 teuro wenn man ohne grund zu
      langsam fährt und den verkehr aufhält)

      eine frage hätte ich doch noch!

      was hat das ständige lichthupen geben zu bedeuten
      wenn man jemanden überholt hat?
      der sinn dieses handelns hat sich mir bis
      heute noch nicht erschlossen!

    8. Alioscha Says:

      Ich fahre regelmässig und viel in Deutschland Auto. Ich muss sagen: Es gefällt mir zumindest auf den Autobahnen gar nicht. Ich kann fahren so schnell ich will: Ich werde immer überholt. Ich habe einen 3er BMW, der 206km/h Spitze fährt. Sprittechnisch ist für mich Tempo 90 oder 130 am interessantesten. Auf deutschen Autobahnen kann ich dieses Tempo aber nie konstant fahren, denn die LKWs fahren langsamer und wenn ich überholen will, habe ich garantiert innert Sekunden einen Idioten in einem Audi oder Mercedes an der hinteren Stosstange, der mich mit (gefühltem) Tempo 250 bedroht. Ausserorts dasselbe Lied: Tempo 90 geht nicht. Ich komme mir stets vor wie ein Berufsschleicher, obwohl ich die Fahrweise (angesichts der Strassenführung) als durchaus flott empfinde.

      Das mit dem Berühren der Stosstangen beim Einparken habe ich Jens auch schon in einer Email geschildert, aber er hat das als nicht spezifisch deutsch gesehen. Meine Freundin jedenfalls ist immer wieder erstaunt, in wie kleine Parklücken ich mein Auto stelle. Die überwiegende Mehrheit der von mir beobachteten parkierten Autos befinden sich in Lücken, die ich als in Basel aufgewachsener Mensch als überaus spendabel qualifizieren möchte.

      Alioscha

    9. rhyy Says:

      das mittelspurschleichen wird hierzulande nicht gebüsst. merkwürdigerweise, in deutschland muss man nämlich dafür bezahlen. leider machen es die „offiziellen“ aber so vor, also polizeit ambulanz, ÖV, taxis etc. unterdessen wird es noch viele staus geben. so wie die leute fahren könnte man glauben, alle stehen verdammt gerne im stau!

      wird man eigentlich in deutschland für nebelscheinwerfer bei guter sicht zur kasse gebeten ? es ist in der schweiz eigentlich verboten, aber in der praxis wird es von der plozilei ignoriert.

    10. AnFra Says:

      @Kein Züricher

      Die dt. Autobahnen sind KEINE Erfindung der Nazi-Schergen!

      Solche Vorstellungen geistern in vielen Köpfen, besonders bei den Unverbesserlichen: Der Adolf, der hat die Autobahnen erfunden!
      Quatsch, die Trassenführungen und die zugehörigen Planungsleistungen der späten Autobahnen waren fast komplett in der Weimarer Republik, also VOR der Machtergreifung Hitlers geplant worden.
      Die Durchführung stockte wg. Geldmangel aus der Inflation und Weltwirtschaftskrise.

      Somit sind also die Autobahnen KEIN Kind des Nationalsozialismus, aber Vorurteile leben länger!

      Reichsschlachtbahn

      Rast der deutsche Autofahrer über die Bundesautobahn,
      hat feuchte Hände, hohen Blutdruck und ist im Wahn.
      Überholt die schweizer Kriecher, die sind arg irritiert,
      der Deutsche denkt sich, bei Adolf wer das nicht passiert.

    11. jo-SR Says:

      @Zuercher, erstmal recherchieren würd ich empfehlen: http://de.wikipedia.org/wiki/Verkehrstote#Get.C3.B6tete_im_internationalen_Vergleich

    12. AnFra Says:

      Furor Teutonikus

      Wer rast so schnell durch Nacht und Wind,
      es ist der Deutsche, mit seinem Kind,
      er sitzt im starken Wagen, dem super-schnicken,
      will Schweizer überholen, die drohen einzunicken.

      Fragt in sein Sohn, Vater, was birgst du so bang das Gesicht?
      Siehst Vater, du den lahmen Schweizer denn nicht!
      Mit Schweizerkreuz und mit seinem Kantonswappen,
      sagt dann der Vater: Den werden wir uns schnappen!

      Du liebes Kind, komm fahr schnell mit mir!
      Gar heiße Reifen, die zeig ich nun dir.
      Manch langsame Autos fahren auf den Straßen,
      die putzen wir weg, da kannst du dich drauf verlassen.

      Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht,
      was der Schweizer mit der Lichthupe verspricht?
      Sei ruhig, bleibe ruhig, mein liebstes Kind,
      der kann nichts anderes, mit seinem Grind!

      Willst feiner Knabe du mit mir weiterfahren,
      uns vor den Blicken des Schweizers zu bewahren.
      Meine sichere Hand führt dieses Auto so geschwind,
      so dass wir schneller als der lahme Schweizer sind.

      Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort,
      des Teufels schwarzen Schergen am finsteren Ort?
      Mein Sohn, mein Sohn, ich sah es doch genau:
      Es waren nur die Schergen in ihrem neuen Blau!

      Wir wollen euch haben, uns reizt eure Gestalt,
      und seit ihr nicht willig, so brauchen wir Gewalt!
      Drum stellen wir auf, das Radar, die geile Falle,
      wollen euer Geld haben, sofort und bar auf die Kralle.

      Der Sohn ahnt nicht gutes, weil der Vater gibt Power,
      dem Sohn läuft über den Rücken eiskalt der Schauer,
      Mein Vater, mein Vater, jetzt jagen sie uns nun,
      bei dieser Geschwindigkeit, was willst du denn tun?

      Dem Vater grauset’s, fährt weiter als sei nichts passiert,
      er hält umklammert das Lenkrad, das heftig vibriert,
      fährt auf die Wand, ungebremst und geschwind,
      in seinem blutendem Arm das ächzende Kind.

      Erreicht den Stillstand mit Mühe und Not,
      in seinen Armen, das geliebte Kind ist tot.
      Der lahme Schweizer erreicht nun diesen Ort,
      hat keinen Durchblick und fährt weiter fort.

      Drum deutscher Autofahrer, sei gewarnt und tugendhaft,
      überhole keinen lahmen Schweizer, der sonst lacht,
      wenn du liegst in deinem zertrümmerten Wagen,
      und man dich versucht in den Sanka zu tragen.

    13. Guggeere Says:

      Ich habe nie begriffen, was es gegen Verkehrseinschränkungen oder Tempolimiten, egal in welchem Land, überhaupt zu meckern gibt. Manchmal denke ich, manch eine(r) verkürze sein Leben nur deswegen um 20 Jahre, weil er/sie sich jahrzehntelang über diese oder jene Verkehrsregel bzw. -beschränkung aufregt. Ich finde, der dämliche Slogan «Freie Fahrt für freie Bürger» dient höchstens noch als Ersatzreligion für die Allerdümmsten und als Viagra für jene, die Strassen- und Geschlechtsverkehr verwechseln. Ersteren wünsche ich für jeden Missbrauch des Begriffs «Freiheit» mindestens zwei Monate Arbeitsdienst in Nordkorea, und Letztere sollten dringend täglich dreimal kalt duschen. Beide Sorten gehören aber nicht ans Steuer einer fahrenden Blechkiste. Denn diese dient nur einem einzigen Zweck: von A nach B zu gelangen.
      Also Leute: Wenn auf jener runden Tafel 30 steht, fährt man höchstens 30, und wenn 100 steht, höchstens 100. So einfach ist das.

    14. Simone Says:

      @Anfra:
      Die A5 wird öfter einmal als „Hitler-Autobahn“ bezeichnet.
      @Solanna:
      Wenn ein Blechschaden über die Versicherung läuft, wird meist ein ganzes Teil neu eingebaut. Falls nicht, ist davon auszugehen, dass Reparaturen bei Mercedes generell teuer sind. Eine Vertragswerkstatt in der Schweiz hätte auf keinen Fall weniger genommen. Für die neue E-Klasse wurde in den 90er Jahren sogar der Autozug nach Sylt umgebaut.
      @Alioscha:
      Ich mag es auch nicht besonders, wenn ich auf deutschen Autobahnen mit 160 oder 170 noch bedrängt werde. Dass man generell auf der AB keine 130 fahren kann, würde ich so pauschal nicht unterschreiben. Es kommt immer auf das Wann und Wo an.

    15. quietscheentchen Says:

      Guten Morgen

      Ich geb mal meinen persönlichen Senf dazu 🙂

      Ich stelle auf Deutschen Autobahnen eigentlich eher fest, dass die übelsten Drängler und Raser in doch nicht wenigen Fällen ein Schweizer Kennzeichen haben.

      Das sind dann die, die der Ansicht sind, dass in Deutschland das RECHT oder sogar eher die Pflicht besteht, so schnell zu fahren, wie man will, und somit die anderen einem Platz machen MÜSSEN. Ich darf somit, wenn ich 130 fahre keinen LKW mit 80 überholen, da ich ja einen Porsche Cayenne mit 250 behindern könnte. Wenn ich dann doch die dreistigkeit besitze zu überholen, habe ich schon öfters schweizerische Mittelfinger im Auto hinter mir begutachten dürfen.

      OK – ich werde auch häufig von deutschen Autos von hinten gestresst, aber es ist bei weitem nicht so, dass das ein deutsches Phänomen ist und der Schweizer der brave und entspannte vorzeige Autofahrer ist.

      Ich finde eher, sobald der Schweizer dann mal nicht 120 fahren muss, sondern aufdrehen kann, dann will er das auch ohne Rücksicht auf verluste machen.

      Da ich an der Autobahn Stuttgart – München/Bodensee – Hamburg wohne (ja – das ergibt so +/- Ulm *g*), kommen da genug gestresste Schweizer Autos für eine Beobachtung vorbei – und ich darf über Schweizer lästern. Ich bin schliesslich selber einer 🙂

      Grüssle

    16. saletti Says:

      liebe deutsche –
      es wird einfach nichts mehr zwischen uns in diesem jahrhundert …..

    17. AnFra Says:

      @Simone

      Natürlich sind die bis 1939 gebauten dt. Autobahnen großteils in der Nazi-Zeit unter Hitler gebaut worden, daran gibt es keine Zweifel.
      Aber es sind NICHT die Ideen, Planungen und Vorbereitungen der Hitler-Leute gewesen, sondern die Realisierung. Beachte bitte die Ursache und Wirkung.
      Die den Nazis unterstellte Genialität kann und muss in einem gereinigtem Blick erfolgen, denn es wurden in schnellster Gangart die vorgefundenen Grundlagen zu einer national-sozialistischer „Erfolgsgeschichte“ stilisiert.

      Die Grundplanung der Reichsautobahnen, welche in der Weimarer Republik erfolgt, orientierte sich nicht an einer möglichen West-Ost-Achse, um eventuell der dt. Streitmacht zu ermöglichen, Truppen zwischen den West- und Ost-Fronten zu bewegen. Die Aufmärsche 1939 und später erfolgten vereinfacht gesagt fast ausschließlich mit der Eisenbahn. Die dt. Heeresleitung misstraute den Autobahnen bis zum bitteren Ende.
      Das damalige dt. Reich war in der West-Ost-Achse breiter als in der Süd-Nord-Achse. Auch folgen die Autobahntrassen der wirtschaftsgeographischen Gegebenheit. Die BRD nach 1949 war wieder mehr auf die Süd-Nord-Achse ausgerichtet, zwangsweise durch die politische Gegebenheit.
      So einfach ist diese unsägliche Vaterschaft, obwohl sicherlich die Verbindung zwischen der Autobahn und den Nazis dauerhaft sein wird. Aber: Keine Ehre, wem keine Ehre gebührt!

      PS: Der Reichsarbeitsdienst z. B. wird von etlichen Menschen auch noch hoch gehalten, nach der Devise: Hitler hat Arbeit gebracht! Aber: Die Grundlagen und Vorplanungen zu solch einen Arbeitsdienst wurden in der Weimarer Republik gelegt, jedoch durch Geldmangel und christliche, völkische und deutsch-nationale Parteien verhindert.

    18. AnFra Says:

      @ Ch-ristoph

      Zu der Lichthupe gibt es hier 2 Varianten.
      Die 1. ist die tatsächliche Gegebenheit.
      Die 2. wird nur nach ausdrücklicher Anforderung geschrieben.

      Variante 1:

      Wenn der „Überholer A“ den „Überholten B“ überholt und der Abstand aus der Sicht und Meinung (!!!) von B groß genug ist, dass der vorausfahrende A nun einen genügenden Abstand zu ihm selbst hätte, gibt B mit seiner Lichthupe ein Lichtzeichen, dass der noch auf der linken Überholspur fahrende A nun in die rechte Fahrbahnspur vor B gefahrlos einfahren könne.

      Vorteile: Bei richtiger Anwendung, z. B. Profifahrer wie LKW-Fahrern, Tank- und Silo-Auflieger, Militär uam. kann(!) dies eine sinnvolle Hilfe sein, wenn die lichtige Kommunikation richtig gegeben und verstanden wird. Die Sicherheit kann gesteigert werden, da der A nicht zu früh auf die rechte Fahrspur einschert und den B gefährdet.

      Nachteile: Eigentlich sind solcherart von Lichtsignalen nach dt. STVO nicht statthaft, da in der Regel hier keine Gefahr vorliegt.
      Wichtiger aber ist folgendes: Viele Autofahrer verstehen und deuten dieses Lichtgeben falsch. Wenn sich z. B. ein lahmer Schweizer durch einen forschen Deutschen bei dessen Überholen bedrängt fühlt und deshalb ein Licht gibt, könnte der Deutsche zu früh auf die rechte Fahrspur wechseln und so die Bekanntschaft mit diesem Schweizer machen.
      Ansonsten freuen sich die Rechtsanwälte über solch ein Lichtkonzert.

      Würde sagen, dass man mit solchen Lichthupen (aktiv und passiv) sehr vorsichtig sein sollte, da man nicht wissen kann, was für ein Könner oder Trottel am Steuer des überholten Autos sitz. Selber setze ich diese Lichthupe so bei Personenwagen niemals ein und bei Lastwagen nur selten, wenn überhaupt.

      Habe an meinem rechten Außenspiegel mir einem Bereich ermittelt, bei dem ich nach dem Überholvorgang dann beim Erscheinen des Überholten dann gefahrlos auf die rechte Fahrspur wechseln kann. Dadurch kommt man mit einigen Fahrzeuglängen voraus nicht in Kollision mit dem Überholten.
      Beim Anhängerbetrieb gibt es einen späteren Bereich, da ja noch die zusätzliche Anhängerlänge zu berücksichtigen ist.

      Die 2. Variante findet die uralten Mechanismen, warum die meisten Menschen beim überholt werden Licht aussenden.

    19. Egon Says:

      Die Sache ist doch ganz einfach. Keiner fährt schlechter als die Holländer. Nicht einmal die Belgier. Und gab es da nicht einmal eine Kommission, die Belgier Kommission oder so, die sich mit der Rolle der Autobahnanschlüsse zwischen den Achsenmächten – auch egal. Schon damals galt, dass hinter Lenkrad nicht der sass, der draussen auf dem Nummern- oder Kontrollschild stand.

      Ist heute auch noch so. All die Schweizer Kontrollschilder, die mehr und mehr an den Wochenenden durch Deutschland fahren, sind nicht etwa Fahnenflüchtigen zuzuordnen die heimlich einen Deutschkurs besuchen, sondern es sind Deutsche. Die wundern sich, warum ihnen die eigenen Landsleute auf einmal wie verrückt hinten auf fahren und sogar rechts ueberholen.

      Monate davor hatten sie noch ein deutsches Nummernschild und wunderten sich, warum ihnen die Schweizer wie verrückt auffuhren und sogar rechts ueberholten, ausser den Deutschen und Ex-Jugoslawen mit Schweizer Kontrollschild. Letztere, weil die immer schneller sind. Die holt keiner ein. Ausser sehr tief gelegten BMWs aus denen die moderne Folklore des Orients dringt. Noch dichter auf fahren hingegen wieder die Holländer mit Schweizer Kontrollschild, weil sie ja so keiner erkennt.

      In Deutschland – so die Erkenntnis meiner raren Erkundungsfahrten – muss es sämtliche Zuliefererfabriken für Bremsen geben. Nur so ist es zu erklären, dass die immer rauf aufs Gas und zack wieder auf die Bremse müssen.

      Schweizer fahren natürlich traditionell auf dem Mittelstreifen. Sie können sich nicht entscheiden. Manche wissen vielleicht auch nicht, wo rechts oder links ist – ausserdem kann man so mal eben gschwind wenden. Nein, der Mittelstreifen ist natürlich neutral. Zudem haben Schweizer kein Navigationssystem. Erstens kein natürliches und zweitens keines von TomTom.

      Warum erstens, weiss keiner. Zweitens, weil es die Dinger nicht mit der Sprachvariante Dialekt gibt. 165% der 247 Schweizer, die ein TomTom haben benutzen dieses in Englisch, weil sie die Fahranweisungen in der Fremdsprache Deutsch nicht verstehen. Selbst die Welschländer. Die aber, weil sie grundsätzlich keinem Franzosen glauben, der ihnen eine Wegbeschreibung gibt. Die restlichen 3 Promille (wo ist denn das Zeichen?) sind Ticinos, die einen höllischen Spass haben, wenn der Italiener mal wieder den völlig falschen Weg durchgibt und dann auf Deutsch umschalten.

      Das mit der fehlenden Dialektvariante hat seine Gründe. Man kann sich nicht einigen. Momentan wird die Lösung favorisiert, bei welcher die Innerstadt Zürichs auf Züritüütsch, die Zentralschweiz auf Buuredüütsch und Basel auf Elsässisch laufen. Probleme gibt es noch mit dem Belchentunnel. In welchem man allerdings seltenst abbiegen muss.

      Mit dem Dialekt und dem Tunnel ist das so eine Sache. Wenn än Söxe öaus Dürinngen fragt, düusch wälschen Dunnel mussischendoa, wird man ihm sicherlich kopfschüttelnd entgegnen, dass es sich hier um einen Graben zu den Welschen und nicht um einen Tunnel handelt. Und bei sich wird man wieder denken, wie typisch das ist für diese uninformierten Düütschen ist. Dabei ist das der Klassiker. Die Schweizer können gar kein Dialekt.

      Eine andere Sache ist die, dass so ein Navigationssystem dynamisch sein muss. Es muss auf bestimmte sprachliche Unmutsäusserungen des Wagenlenkers reagieren können. Will der Fahre wissen, wo er ystelle kann, sollte das System antworten: isch des miis Problem. Ausserdem brauchen die Geräte eine Stelle, an welcher man sie richtig herzlich „eindeutschen“ kann. Ja, ja richtig gelesen, eindeutschen, nämlich ytütsche.

      Und noch was. 120 km/h sind verdammt schnell. Fahr das mal mit ner Pferdekutsche.

      Es gibt nicht nur Emails sondern auch ein Video von Alioscha, wie er sein Auto in die kleinste Lücke zwängt:

      http://www.youtube.com/watch?v=lUD5Wp_4kQU

    20. AnFra Says:

      @kein Züricher

      Züricher, du großmauliger Quakfrosch, eine halbwegs vernünftige Diskussion scheint mit dir wohl nicht möglich zu sein.

      Zwanghaft markierst du da den dicken Maxe. Irgend wie musst du deinen Frust, wie z. B. Hausdienst in der Familie, Unterdrückung am Arbeitsplatz und / oder durch Ehepartner, zu kleines bzw. kein deutscher Auto besitzen, von den attraktiven Nachbarinnen / Nachbarn zurückgewiesen werden, eventuell Bettnässer sein und / oder gar sexuelle Probleme zu haben……..oder nur mit billigen Tricks diesen Blog einzuheizen.

      Wollte mich schweizergleich vornehm zurückhalten, aber: ……es geht fast nicht. In dem Inhalt, der Inhaltsform und dem Duktus deiner Sätze baust du schon etwas verbalfaschistisches ein.

      Zunder, Zunder:
      Hast du etwa dein Volontariat im MfVuP beim Dr. G. in Berlin gemacht?

      PS. Hast du etwa einen Neuronen-Verschluss, ha-ha? 😉

    21. AnFra Says:

      @Kein Züricher

      Du herzallerschlimmstes Monster,

      warum tust du so rumdrucksen um dein ehemal. Volontariat im „MfVuP = Ministerium für Volksaufklärung und Propaganda“ in der gr.-dt. Hauptstadt.

      Welche Nachbarn? Du bist im Großdeutschen Reich schon längstens drin. Da braucht man nicht „schüssig“ argumentieren.

    22. Egon Says:

      @ anfra

      Zuericher ist hier im folgenden Video hemdsaermelig geschmackig in der Schilderung seines Leasings-Vertages zu bewundern

      http://www.youtube.com/watch?v=q-7QoiOH9r0

    23. AnFra Says:

      @Kein Züricher

      Ei, du armes Büble, du. Hast wohl schlimme Blähungen? Im Kopf oder im Bauch? Ei, hast du dein Bäuerle schon gemacht?

      Aber den Mist solltest du dann schon alleine wegwischen!

    24. roko Says:

      Ich kann das mit dem relaxten Fahren in der Schweiz überhaupt nicht unterstreichen. Wenn man bzw. in einem Tunnel die obligatorischen 80 km/h um 5km/h überschreitet wird man von Schweizer LKWs trotzdem angeschoben. Zu lange mit 125km/h sollte man sich beim überholen auch nicht Zeit lassen, hinten hängt dann gleich einer ohne Sicherheitsabstand. Hält man selbst etwas Sicherheitsabstand wird man sogleich rechts überholt.

      Ich habe das Gefühl hier wird um jeden einzelnen Kilometer gekämpft.

      Und als Schweizer auf deutschen Autobahnen … da hört man eben nur die ängstlichen aber nicht diejenigen die dann die Sau rauslassen, Fahranfänger die mal schauen wollen was Ihre Kisten so laufen und dabei sogar von Brücken purzeln:
      http://www.shortnews.de/start.cfm?id=703169