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Wir riefen Arbeitskräfte, doch es kamen Deutsche — Warum sollte ein arbeitsloser Deutscher die Schweiz verlassen wollen?

  • Jetzt doch dafür dass sie dagegen sind
  • Die SVP veröffentlichte gestern eine Pressemitteilung zum Thema “Freizügigkeitsabkommen”. Nach langem hin und her, will sagen „hülst und hott“ , hat man sich doch dafür entschieden, bei der Abstimmung im Februar dagegen zu votieren. Erst wollte man sich bei der SVP bei dem Thema zurückhalten, denn die Schweizer Unternehmer, welche die SVP unterstützen, profitieren ja von der Freizügigkeit, weil der Bedarf an Fachkräften aus dem Ausland ist immer noch hoch. Doch dann kam die Finanzkrise und mit ihr jetzt die Rezession, und nun lässt sich mit dem Thema wieder Stimmung machen. Frei nach dem Motto: „Der Mohr Deutsche hat seine Schuldigkeit getan, nun kann er gehen“ (vgl. Wiki):

    Wie blauäugig sich der Bundesrat in Bezug auf das Freizügigkeitsabkommen und die wirtschaftliche Lage verhält, zeigt die Tatsache, dass er noch im Mai 2008 auf die Wiedereinführung von Höchstzahlen für die Einwanderung aus der EU verzichtet hat, obwohl deren stete Zunahme dies problemlos ermöglicht hätte. Wie sinnvoll eine neue Kontingentierung gewesen wäre, zeigt sich heute – nur 5 Monate später – im Angesicht einer drohenden globalen Rezession. Die Behauptung, dass ein arbeitsloser Deutscher wieder in seine Heimat zurückkehrt und dort von Hartz IV lebt, während er hier ein Recht auf Schweizer Arbeitslosengeld hat, ist realitätsfremd. Dies gilt umso mehr in Bezug auf den zu befürchtenden Zustrom von Personen aus Rumänien und Bulgarien.
    (Quelle: www.svp.ch)

    Es waren Schweizer, die millionenfach und Jahrhunderte lang ins Ausland zogen, um eine Arbeit und ein besseres Auskommen zu suchen. 72 000 Schweizer fanden dies in Deutschland. Wenn sie arbeitslos werden, dann kommen sie nicht zurück in die Schweiz sondern beziehen das Arbeitslosengeld dort, wo sie dafür die Versicherungsbeiträge bezahlt haben. Mit den Deutschen in der Schweiz ist es nicht anders, aber trotz globaler Rezession werden sie nach wie vor in der Schweiz gesucht und angeworben. Und was den befürchteten Zustrom von Personen aus Rumänen und Bulgarien angeht, so muss man für einen Umzug in die Schweiz Geld haben, denn nur schon um eine Wohnung zu mieten, muss Kaution hinterlegt werden. Einen Informatiker aus Bulgarien oder Rumänien mit guten Deutsch-, Französisch- oder Englisch-Kenntnissen, eine Pflegefachkraft oder eine sonstigen Fachkraft wird der Schweizer Arbeitsmarkt nach wie vor mit einem freundlichen „Grüezi“ begrüssen.

  • Auch Schweizer wandern aus
  • Die SVP übersieht, dass vom Freizügigkeitsabkommen auch die eigenen Landsleute profitieren, wenn sie sich in einem anderen europäischen Land niederlassen wollen. Das geschieht gar nicht so selten:

    In den letzten Jahren hat die Auswanderung wieder zugenommen und beläuft sich auf etwa 30’000 Personen pro Jahr. Ungefähr eine halbe Million Schweizerinnen und Schweizer leben gegenwärtig im Ausland. Frankreich ist das von Emigranten aus der Schweiz am meisten gewählte Land, gefolgt von Deutschland, USA, Italien, Kanada, Grossbritannien, Australien und Spanien. – Die Zahl der jährlichen Rückwanderer in die Schweiz beträgt etwa 23’000. –
    (Quelle: sozialinfo.ch)

  • Wer zahlt denn für die AHV ein?
  • Die SVP hat Angst vor der Unbezahlbarkeit der AHV und will die Einwanderung bremsen, dabei sind es die zahlreichen gut ausgebildeten Einwanderer, die mit ihren hohen AHV Beiträge das System stützen, zum Wohle aller Schweizer, weil sie selbst niemals soviel aus der AHV beziehen werden, wie sie im Leben einzahlen (vgl. Blogwiese).

  • Die Schweizer Kirchen profitieren ebenfalls
  • Die Kirchen im Kanton Zürich verzeichnen seit Jahren zum ersten Mal eine Trendwende bei der stets zunehmenden Zahl von Austritten und einen Mitglieder-Zuwachs, den sie den deutschen Zuwanderen verdanken. Von den deutschen Pfarrerinnen und Pfarrer, die vielerorts in der Schweiz das Gemeindeleben aktiv gestalten, könnte man auch noch erzählen. Mehr Mitglieder, das heisst auch mehr Kirchensteuer.

    

    34 Responses to “Wir riefen Arbeitskräfte, doch es kamen Deutsche — Warum sollte ein arbeitsloser Deutscher die Schweiz verlassen wollen?”

    1. Simone Says:

      Auch ohne Kenntnis der Sachlage beweist die SVP wieder einmal Unterhaltungswert. Anscheinend betrachtet sie Arbeitslosengeld als eine Art Begrüssungsgeld für Ausländer in der Schweiz. Dem ist nicht so. Begrüssungsgeld kenne ich
      a) aus Zeiten der Maueröffnung für die DDR-Bürger
      b) Geschenke an Italiener, die zu Zeiten des Wiederaufbaus nach Deutschland kamen. Damals gab es einen VW-Käfer.
      Wer in der Schweiz Arbeitslosengeld haben möchte, muss dort 12 Monate gearbeitet haben. Umsonst gibt es da erstmal nichts. Und diesen Anspruch kann man mit nach Deutschland nehmen. Die vermeintliche Alternative, nämlich Hartz IV, greift erst im 2. Jahr, wenn in Deutschland der Anspruch auf Arbeitslosengeld für die meisten nicht mehr besteht. Und im zweiten Jahr der Arbeitslosigkeit ist selbige sicher auch in der Schweiz kein Vergnügen. Also, liebe SVP’ler, wenn Schwierigkeiten bezüglich der Terminologie rund ums Arbeitslosengeld bestehen, bitte den nächsten RAV-Berater fragen 🙂

    2. neuromat Says:

      Die SVP ist nicht die Schweiz, noch ist sie in irgendeiner Form repräsentativ, sieht man einmal von Begriffen wie Dümmlichkeit und Borniertheit ab. Die SVP ist noch nicht einmal für sich selbst repräsentativ. Die jüngste Spaltung und Neugründung dürfte nicht die letzte gewesen sein.

      Betreffend Deutsche gibt es bei den Politikern gewisser „Couleur“ und „selbst erfühltem intellektuellen Rüstzeug“ vor allem die Befürchtung, dass sich qualifizierte, rhetorisch begabte Teutonen im Mantel der CH Staatsbürgerschaft in die Politik drängen. Es dürfte dann nicht mehr ganz so einfach sein mit der Bauernfängerei.

      Natürlich hat aber die SVP recht behalten. Die Schweiz ist ja jetzt untergegangen, es geht ihr so schlecht wie nie und ueberall sitzen Rumänen und lungern Bulgaren herum. Ja, man kann nicht einmal mehr die Treppenstufen in sein eigenes Haus benutzen oder seinen Rasen mähen, so sehr ist die Schweiz übergeschnappt, äh übergeschwappt. Alles voll. Und das ist erst der Anfang.

    3. Brun(o)egg Says:

      Jemand hat geschrieben, dass sich die SVP in den Unternehmer und in den Folklore Flügel unterteilen lässt. Der Folklore macht mehr Rabbatz die Unternehmer Umsatz, schaffen Arbeitsplätze und Herr Blocher macht den Spagat. Er weiss als ehemaliger Unternehmer genau was die Schweiz braucht. Aber damit gewinnt man ja keine Wahlen!

    4. Marroni Says:

      Lieber Rainer, „ Hü“, oder „Hüst“, ein Begriff aus der Pferdesprache. Bitte nicht „Hülst“. Bedeutet: Befehl an das Pferd, zu gehen „Hü“, stehen zu bleiben „Hott“ Wird Heute noch von den Bauern verwendet, vermutlich sind die Begriffe aber langsam am Aussterben.
      Neuromat: Bitte Einladung an mich nicht vergessen, ich freue mich auf die Wurst in Freiburg!

    5. neuromat Says:

      @ Marroni

      wird nicht vergessen. Die machen aber erst nächstes Wochenende auf. Geplant hatte ich das Wochenende so 6./7.12. Ich wollte aber nicht nur Wurst essen. Es gibt da auch richtig was zum Trinken! Was nicht heisst, dass wir dort über ausser Rand und Band (war gestern) geraten.

    6. pülö Says:

      Neuromat for Bundesrat.
      Das ist die Lösung. Die SVP sucht verzweifelt einen (oder bald zwei) geeigneten Kandidaten für den Bundesrat. In den eigenen Reihen ist dieser offenbar nicht zu finden, also schlage ich einen Schweizer mit deutschem Migrationshintergrund vor.
      Was Obama für die USA, wäre Neuromat für die Schweiz.

    7. papierlischwiizer Says:

      Blocher hat doch einen deutschen Migrationshintergrund! Mit Obama würde ich den allerdings nicht vergleichen.

    8. Guggeere Says:

      Ich freue mich jetzt schon auf die völkische Propaganda aus der Schweizerischen Vührer-Partei vor der Abstimmung über das Freizügigkeitsabkommen. Die rühren die Brühe dann wieder so lange um, bis der braune Bodensatz als Schaum obenauf schwimmt. Einen Vorgeschmack bieten die Kommentare zum Artikel «Die Deutschen haben immer etwas zu meckern» im heutigen Online-«Tages-Anzeiger».

      @ Papierlischwiizer
      Migrationshintergrund hat wohl eine Mehrheit der Schweizer, wenn man auch die Grosselterngeneration dazuzählt. In einem kleinen Land ist das zwangsläufig so. Wäre allerdings mal interessant zu wissen, obs da Zahlen bzw. Untersuchungen gibt.

    9. Flaneuer Says:

      Den 20 minuten war der „Deutsche von nebenan“, Jens-Rainer Wiese mit seiner Blogwiese heute auch wieder eine Erwähnung wert, in Zusammenhang mit den SVP-Forderungen. Dafür find ich’s hier in den Kommentaren eigentlich noch ziemlich ruhig.

      Haben die Zeitungen eigentlich so Karteien mit Standardinterviewpartner, wo man dann unter „D wie Deutscher“ oder so drinsteht? 😉

      [Antwort Admin: Ja. Nur sind das keine Karteien sondern die Suchmaschine Google, Stichwort „Deutscher in der Schweiz“. So einfach ist das Journalistenleben]

    10. Erik Says:

      Ärgerlich, aber nichts speziell schweizerisches (gut, außer vielleicht der leicht fanatische Hass auf das nördliche Nachbarland). Die dumpfen Aussagen in Richtung Xenophobie gleichen sich überall auf der Welt.
      Ich bin halber Amerikaner, halber Preuße der in Bayern geboren und aufgewachsen ist (dort leb ich natürlich auch, Bayern tendieren nicht zum „Auswandern“), mein Partner ist gebürtig aus der Schweiz (und nach Bayern „ausgewandert“).
      Eigentlich sollte sowas im 21. Jahrhundert kein Thema für Diskussionen (mehr) sein.
      Den Unterschied zwischen Patriotismus bzw Heimatverbundenheit und Nationalismus/Chauvinismus muss man vielen Leuten halt nach wie vor nahe bringen.
      Aber die ganzen Klischees und Stereotypen sind ja genau so wenig tot zu kriegen..die Ironie ist bei mir zB dass ich als Bayer (also „Deutscher“) schlechteres Hochdeutsch spreche als mein Partner aus der Schweiz und mich regelmäßig korrigieren lassen muss 😉

    11. Tim Says:

      Es wimmelt im Raum Basel nur so von Deutschen. Sogar einfachste Behördenstellen sind von Deutschen besetzt. In meinem Quartier wohne mehr Deutsche als Schweizer. Leider nehmt Ihr Deutschen uns die (auch einfachsten) Stellen weg. Damit bin ich überhaupt nicht einverstanden. Übrigens habe ich selber deutsche Verwandte, ich weiss wovon ich spreche und sage nur: Vorsicht!

    12. Weihnachtsgans Says:

      Das kommt für mich nicht überraschend. In Zeiten wirtschaftlichen Niedergangs sind solche Reflexe an der Tagesordnung. Das ist auch nichts Schweiz-Typisches. England hat meines Wissens kürzlich die Einwanderungsregeln drastisch verschärft, in Italien sind „Fremde“ auch nicht allzu beliebt und wartet mal ab, was in Deutschland passiert, wenn die Arbeitslosenzahlen 2009 drastisch angestiegen sind.

    13. cabru Says:

      Jeder Deutscher ist hier (für mich) willkommen, die Leute sind gewieft, besitzen schnelle Auffassungsgabe, sind gut ausgebildet und meist zivilisiert und sprechen perfekt unsere Schrift Sprache. Leider haftet ihnen das Prädikat „ Arrogant „ (manchmal auch etwas berechtigt…), an, aber dann hat es deutschen die sehr sympathisch wirken mit ihrem versuch unser Dialekt zu übernehmen wie es z.B. Otmar Hitzfeld tut….

      Was ich weniger mag ist die Einwanderung von bereits Harzt IV Bezüger mit befristete Arbeitsverträge (gerade so dass es für unsere grosszügig bemessen Arbeitslosen Kasse reicht….), die von verwandten, mit eigener Fa. in der CH tätig sind, ausgestellt werden.
      Angesprochen sind hier vor allem Balkan stämmige Einwanderer aus der BRD. Ich weiss wovon ich spreche denn ich kann dies hier beobachten. Wir sind aber leider machtlos, das ist das grössere Problem als die echten „Deutsche“ Einwanderer…

      Also liebe Leute, Kampf gegen jeglichem missbrauch UNBEDINGT JA, aber lasst doch diese qualifizierte Leute ruhig einwandern, sie tun uns gut, denn sie wecken uns etwas „verschlafene“ Schweizer auf, …. keine Panik, ich gehöre auch zur letztere dazu!

      [Anmerkung Admin: Otmar Hitzfeld versucht da gar nichts, der stammt aus Lörrach und ist mit der Alemannischen Sprache, der nicht nur in der Schweiz sondern auch in weiten Teilen Süddeutschlands und im Elsass gesprochen wird, aufgewachsen. ]

    14. Flaneur Says:

      @Tim:

      Wie sollen denn die Deutschen alle Stellen wegnehmen? Die Arbeitslosenquoten in der Schweiz sind im europäischen Vergleich sehr niedrig, unter 3%. Das ist beinahe eine natürliche, friktionelle Arbeitslosigkeit. Im übrigen sind die Arbeitslosenquoten der Schweizer auch in Basel deutlich niedriger als die der Ausländer.

      Zu einem Verdrängseffekt, der Schweizer durch Ausländer im Erwerbsleben verdrängen würde, passt dies alles nicht. Und ich glaube es auch nicht.

      Ich denke, der Eindruck wird eher ein diffuses Gefühle der „Überfremdung“ hervorgerufen, wie auch der Satz mit den im Quartier wohnenden Deutschen zeigt.

    15. Helza Says:

      Einwandern darf im Prinzip nur, wer eine Arbeitsbewilligung hat. Hier liegt vieles im Argen, weil Schweizer Firmen einfach Ausländer anstellen und Schweizer in die Arbeitslosigkeit zwingen. Da müssten die Behörden ansetzen, die sind aber zu faul dazu. Unsere Arbeitslosenquote ist skandalös hoch, wenn man an all die Ausländer denkt, die laufend ‚importiert‘ werden. Das ist übrigens nicht nur in der Deutschschweiz so. Im Tessin stellen öffentliche Spitäler, die also dem Kanton gehören, bevorzugt italienisches Personal an. Inzwischen gibt es ganze Seilschaften, die keine Schweizer mehr reinlassen. Und der Kanton zahlt den abgewiesenen Fachkräften (vom Pflegepersonal übers Labor bis zur Putzfrau) Arbeitslosengeld aus. Dafür spart er sich die Pensionskasse, weil für einen Job meist mehrere Leute Teilzeit angestellt werden. Die verstopfen dann die Strassen, weil natürlich alle mit dem Auto zur Arbeit fahren (2-3 Autos für 1 Stelle), ein zusätzlicher und unnötiger Pendlerverkehr. Doch niemand tut etwas dagegen, wäre halt mit Aufwand verbunden und würde vielleicht nicht von allen Seiten goutiert.

    16. Bülacheraner Says:

      @Tim:
      Schlag‘ mal auf Wikipedia das Stichwort „Xenophobie“ nach, dann findest du eine Erklärung für dein Problem. Besonders der Abschnitt „Rebellierende Selbstunterwerfung“ ist sehr zu empfehlen.

      Deine braungefärbte Argumentationsweise wird schon seit Jahrzehnten von praktisch jedem rechten Kleingeist übernommen ohne je hinterfragt zu werden. Ein heftiger Minderwertigkeitskomplex gehört immer dazu und wird von Herrn Bundesrat a.D. ja auch bestens bedient.

      Frag‘ mal eine Ostnazi in Rostock warum er Türken hasst und NPD wählt, oder einen US-amerikanischen Kapuzenträger warum er Schwarze hasst. Die Antwort ist immer die Gleiche: Die nehmen uns die Jobs weg!

      Wenn du dir solche Nachbarn wünschst, dann zieh‘ doch dahin um oder wenigstens nach Herrliberg. Da fühlst du dich bestimmt viel wohler und findest auch sicher schneller einen Job.

    17. AnFra Says:

      @ papierlischwiizer

      Bitte eure beiden Schweizerradikalen Herrn Dr. Christoph Blocher und seinen Bruder Pfarrer i. R. Gerhard Blocher nicht wieder Heim ins Reich zurückschicken, da wir unsere Nachbarschaft nicht mehr erschrecken möchten.
      So etwas kann man nicht mal in Deutschland ertragen.

    18. Brun(o)egg Says:

      @ Helza

      Das ist Schwachsinn. Kein Schweizer wird in die Arbeitslosigkeit gezwungen. Es ist eher so, dass Ausländer aus dem Süden die Jobs übernehmen, die Schweizer nicht mehr machen wollen. Oder kennst Du zum Bsp. einen Schweizer Pizzaiolo, Küchenhilfe, usw.
      Und was das Pflegepersonal in Spitälern angeht: Dort ist die Situation genau gleich. Arbeitslosigkeit in der Schweiz? 2,8% im Moment. Davon sind 0,4 saisonal bedingt. Also was soll der Quatsch!

    19. lis Says:

      @Tim – Ja, solche Verwandte, vor denen man warnen muss, kennt doch Jeder – egal, ob die nun deutsch oder schweizerisch sind. Du hast mein mitgefühl – aber musst Du deshalb gleich vor allen Deutschen warnen? Die können doch nichts für Deine bucklige Verwandtschaft… (Ja – ich weiss, Tim hat’s anders gemeint. Aber so, wie er’s gemeint hat, verschlägt’s einem doch den Appetit.)

    20. Simone Says:

      @Tim:
      Keine Sorge, ich meide meine Verwandtschaft ebenfalls, auch, wenn sie aus demselben Land kommt.
      Wenn Ihr aber noch nicht mal Eure super eidgenössischen Behördenstellen mit den eigenen Leuten besetzen könnt, muss man sich tatsächlich fragen, woran es denn liegt 🙂

    21. Mark Says:

      Es ist an der Zeit das die Schweiz die Zahl der Arbeitsmigranten wieder Limitiert. Hierzu ist auch die Aufgabe der Bilateralen Verträge in Kauf zu nehmen. Die weitere Globalisierung ist Einhalt zu gewähren schon in liebe zur Natur. Was nützt eine übervölkerte Schweiz meinen Kindern. Nicht alles ist mit Konsum zu begründen and noch weniger mit Shareholder Value!

    22. Guggeere Says:

      @ Tim
      Glücklicherweise ist meine Verwandtschaft weitgehend Tim-frei. Aber wenn ich in unserem Dorf unterwegs bin, wimmelts da nur so von Tims. Ich weiss, wovon ich spreche, und sage nur: Vorsicht!

      @ AnFra
      Den Führer und seinen Bruder&Beichtiger behalten wir, grosszügig, wie wir nun mal sind, wenn Deutschland dafür den Kachelmann nie wieder hergibt und dazu noch Kurt & Pa-oola Felix, Emil Steinberger, Marco Rima und Nella Martifetti Asyl gibt.

    23. Chrigel Says:

      Den lieben Tim hier einfach in die braune Ecke zu stellen, weil er die starke Zuwanderung aus dem Ausland nicht einfach nur toll findet, find ich dann doch reichlich dicke Post. Und Blocher auch noch in die braune Ecke zu drängen und als Volksverhetzer hinzustellen, zeugt von wenig Kenntnis der Politik. Denk- und Meinungsäusserungsverbote sind etwas, was die Schweiz nicht braucht. Und über Gastarbeiter, die den Einheimischen angeblich die Jobs wegnehmen, hat sich auch schon der Herr Lafontaine in Deutschland aufgeregt. In der Schweiz gibt es zum Glück wenige Leute, die extremistischen Parteien vom Kaliber einer Linkspartei oder einer NPD die Stimme geben würden. Darum sind PNOS (das NPD-Äquivalent) und PdA (Linkspartei) nur Mikroparteien.

    24. Hans Warnke Says:

      @ Helza: Seilschaften von Italienern, die nur Italiener einstellen, in schweizer Krankenhäusern. Du kennst Dich doch sicher aus. Wer denn genau? Nenne doch mal genaue Namen von den Leuten in den Seilschaften und von denen, die dann noch dazu genommen werden!

    25. Guggeere Says:

      @ Chrigel
      Niemand ausser dir schreibt hier von Denk- und Meinungsäusserungsverbot bzw. will ein solches in der Schweiz. Dass eine Partei mit ziemlich völkischem Gedankengut 30% der Wähler anzieht, ist doch ein offensichtlicher Gegenbeweis. Und den Führer dieser Gruppierung stellt niemand in eine braune Ecke. Der war noch nie woanders.
      Deine Taktik ist auch nicht neu: jemanden in den Märtyrerstand zu erheben, der «starke Zuwanderung aus dem Ausland nicht einfach nur toll findet». Über Letzteres schreibt der «liebe Tim» allerdings kein Wort; in seinem Text sehe ich leider auch nichts Liebes, sondern unverblümten Hass gegen Angehörige eines bestimmten Volks.

    26. erika Says:

      ich erlebe es auch in einer klinik, dass mehr und mehr deutsches fachpersonal angestellt wird. frage mich, ob es tatsächlich zu wenig schweizer gibt, oder ob die deutschen sich billiger verkaufen, weil sie schnell zufrieden sind, wenn sie mit den deutschen löhnen vergleichen! fatal – denn das würde bedeuten das allmählich das lohnniveau gedrückt würde. also, ihr lieben neuzuwanderer, verkauft euch bloss nicht zu billig! es gibt kantonal festgelegte richtlinien für lohnklassen/stufen, die man anforden kann. auch private institutionen lehnen sich meist an diese an.

    27. Chrigel Says:

      An Guggeere: Tim schreibt, dass ihm die deutsche Einwanderung Sorgen bereitet und zack wird er als braun hingestellt. Auch wenn ich die Sorge nicht teile, nehm ich solche Ansichten ernst und tu ihn nicht einfach als Ewiggestrigen ab. Und in einem Punkt mache ich mir doch auch ein bisschen Sorgen: Das Bekenntnis zur Eigenverantwortung und zur freien Marktwirtschaft ist bei Deutschen nicht sehr ausgeprägt. Die Bundesrepublik Deutschland verkommt je länger je mehr zu einer gigantischen Vormundschaftsbehörde. Und dass da Leute wie Ypsilanti, Steibrück, Gysi oder Lafontaine rumgeistern, stärkt des Eidgenossen (der zu 70 Prozent Parteien des bürgerlichen Spektrums wählt) Vertrauen in den nördlichen Nachbarn nicht wirklich. Die SVP als völlkisch ab zu kanzeln, ist reine Diffamierung. Wenn man sich über hohe Ausländerkriminalität, Sozialmissbrauch und ähnliche Geschichten nicht mehr beschweren darf, ohne als verkappter Nazi hingestellt zu werden, ist es mit der Meinungsfreiheit vorbei. Und das sage ich, obwohl ich FDP- und nicht SVP-Wähler bin. Über Geschmack lässt sich streiten, aber ein Messerstecher- oder Schwarzschäfliplakat macht noch keinen Rassisten. Wie schon angedeutet, sind die Parteien mit totalitärem Gedankengut praktisch kaum in irgendwelchen Ämtern vertreten. Die kommunistische Partei der Arbeit hat gerade mal einen Sitz im Nationalrat. Die einem „nationalen Sozialismus“ verpflichtete Partei National orientierter Schweizer hat einen einsamen Sitz im Gemeindeparlament von Langenthal. Kein Vergleich mit Linkspartei und NPD.

    28. Guggeere Says:

      @ Chrigel
      Nicht ich bin es, der das Gedankengut der SVP mit völkischen Elementen versetzt; dafür sorgen die gar nicht so wenigen kleinen und grossen Rassisten in dieser Partei schon selbst. Es ist längstens banaler Alltag, und wenn ein Anhänger der Schweizer Freisinnigen (die sich auch Radikalliberale nannten) wie du diese hochgradig unliberalen Strömungen nicht sehen will, weiss ich auch nicht mehr weiter. Spitz doch mal die Ohren bei einem entsprechenden Stammtischgespräch in einem Kaff irgendwo hinter dem Wald, bis dich das kalte Grauen packt. Oder geh an einen dieser widerlichen Führergottesdienste in einem gerammelt vollen Festzelt, wo ER auftritt und sie IHM wieder mal huldigen. Wenn du solche Tendenzen, und dazu zähle ich auch üble Hasstiraden wie jene Tims, verharmlosest, vernebelst oder negierst, spielst du deren Spiel.
      Was deutsche Politiker(innen) wie Ypsilanti oder Gysi mit den eingewanderten Deutschen zu tun haben sollen, ist mir schleierhaft. Könnte es damit zusammenhängen, dass für dich der Feind offenbar generell links ist? Wäre deutsche Einwanderung eher willkommen, wenn die Deutschen ebenso zu 70% rechts wählen würden wie die Schweizer? Aber wäre so etwas nicht ein bisschen lächerlich?
      Den heutigen unterbeschäftigten Rentner C.B. mit dem Begriff Führer zu beschreiben, ist auch nicht meine Erfindung. Das stand zum ersten Mal vor ca. 20 Jahren in der «Weltwoche», als sie noch ein erzliberales, der Recherche und Analyse verpflichtetes Wochenblatt war. – Apropos liberal: Sogar euer freisinniger Bundesrat Couchepin hat seinen (Ex-)Amtskollegen mit dem Duce verglichen. Und er weiss mindestens so gut wie dein «lieber Tim», wovon er spricht.

    29. Chrigel Says:

      Ich kenn den Stammtisch sehr gut. Und ich weiss auch, dass am Stammtisch der wirklich üblen Sorte vor allem Politabstinenzler leben, die von gewissen Kohlenwasserstoffverbindungen nicht so abstinent sind. Grosse Klappe, aber nicht mal einen Stimmzettel ausfüllen können. Ich kenne auch einige SVP-Exponenten, einfache Parteimitglieder, Nationalräte, Gemeinderäte und Kantonsräte persönlich. Rassistische Tendenzen kann ich nicht feststellen. Was teilweise feststellbar ist, ist eine grosse Skepsis gegenüber der Migration. Das Migration in einem Land mit 20 Prozent Ausländeranteil nicht nur ein Honigschlecken ist, sollte eigentlich einleuchten. Die Integrationsanstrengungen, die auch wir Schweizer aufbringen müssen, damit sich die Zugezogenen in die Gesellschaft eingliedern können, sind enorm. Vereinzelte „Jetzt reichts dann langsam!“-Rufe find ich verständlich und kann ich als wahrhaft liberal denkender Mensch akzeptieren. Dass der Napoleon Couchepin ganz sicher nicht zu den echten Liberalisten gehört, hat er mehrmals bewiesen. Seine Abkanzlung von Blocher als Duce war zudem unter aller Sau.
      Mit dem Verweis auf die deutsche Politik wollte ich mitteilen, dass ich die Entwicklungen in unserem nördlichen Nachbarland mit Sorge betrachte. Die Tendenz, die BRD zur DDR umzubauen, wird die wirtschaftliche Situation in Deutschland (und damit auch unsere als wichtiger Handelspartner) verschärfen, den Migrationsdruck auf die Schweiz erhöhen und in Zukunft vermehrt deutsche Politiker zu fragwürdigen aussenpolitischen Anschuldigungen verleiten, um von innenpolitischen Problemen abzulenken. Dies meine vernichtende Prognose.

      Und ergänzend zum Thema Migration:
      Wie man beispielsweise der List der Failed States (in etwa: gescheiterte Staaten) entnehmen kann: http://www.fundforpeace.org/web/index.php?option=com_content&task=view&id=99&Itemid=323, steht die Schweiz auf dem 173. Platz, was in diesem Fall fünftbester heisst, und zählt zu den sehr stabilen und gut funktionierenden Staaten (Deutschland gehört zu den recht stabilen Staaten auf Platz 155, Chile ist besser). Was die Schweiz vom Platz 177 oder eigentlich 1. Platz abhält wird bei genauerer Analyse des Rating klar. So erhält die Schweiz in der Vegleichsgruppe relativ schlechte Noten bezüglich ethnischer Konflikte. Was auch nicht verwunderlich ist, weil in Skandinavien weniger PKK-Aktivisten türkische Geschäfte abfackeln und weil es dort weniger zu Messerstechereien zwischen Albanern und Serben kommt. Die Migrationsströme selbst bringen der Schweiz auch schlechte Noten ein.

      Und jetzt noch etwas zum Thema Linke. Ich bin nicht per se gegen Linke, aber sie sind realitätsfern und häufig völlig neben den Schuhen. Ich liebe folgendes geflügelte Wort: „Wer mit 20 kein Sozialdemokrat ist, hat kein Herz, wer mit 30 immer noch ist, hat kein Hirn.“

    30. Guggeere Says:

      @ Chrigel
      So unterscheiden sich eben die Sichtweisen: Mich hat BR Couchepins Blocher-Duce-Vergleich ausserordentlich gefreut. Endlich sagte auch mal ein Promi rechts von der Mitte, in welche Richtung es mit Führer B. gegangen wäre. Ein Lichtblick in der Düsternis der Freisinnigen, einer ehemals liberalen, heute leider immer konservativeren, auf Geld, Beton und Macht fixierten Rechtspartei.
      Themen wie Migration und ähnliche Stimmungskanonen interessieren mich in dieser Diskussion (d.h. jetzt, bei diesem Thema!) nur insofern, als sie als billige Köder für den Stimmenfang der äussersten Rechten missbraucht werden. Um praktikable Lösungen gehts denen nicht.
      Die Scheuklappe auf deiner rechten Seite ist offensichtlich von sehr guter Qualität. Angesichts dessen und mit Blick auf deine wenig kompetente Kritik an allem Linken stellt sich mir die Frage, weshalb du noch immer nicht bei der SVP bist.
      Den von dir ganz zum Schluss erwähnten Spruch kenne ich. Er gefällt mir vor allem auch deswegen, weil es bei mir noch viel schlimmer ist: Mit 20 war ich alles andere als ein Sozi (habe also kein Herz), mit etwa 40 schloss ich mich ihnen an (das Hirn fehlt mir auch). Ich bin also der personifizierte linke Super-GAU.
      Trotzdem: Entgegen deiner These stehe ich nur dann für kurze Zeit neben den Schuhen, wenn ich von Finken – äh, Hausschuhen – auf Strassenschuhe umsteige.

    31. Chrigel Says:

      Couchepin soll also ein Lichtblick für den Freisinn sein, weil er einen Vertreter einer demokratischen Schweizer Partei mit einem faschistischen Diktator vergleicht (und einen anderen mit einem KZ-Arzt)?
      Ja, püet mi de Herrgott.
      Allein schon die Diskussion über Migration als billigen Köder für Stimmenfang abtun, mir Scheuklappen vorwerfen und Tims „Ich bin damit nicht einverstanden“ als Hasstiraden hinstellen. Wo führt das noch hin?
      Ich nenn das Verblendung.

    32. Guggeere Says:

      @ Chrigel
      Mir ist klar, dass diese Diskussion wenig Sinn hat. Trotzdem ein letzter Versuch:
      Couchepin verglich einen ichsüchtigen, skrupellosen Machtmenschen und Hassprediger mit einem anderen ichsüchtigen, skrupellosen Machtmenschen und Hassprediger, also Führer B. mit Duce M. Und Gott sei Dank äusserte Couchepin seinen (vermutlich schon lange gehegten) Verdacht noch früh genug, nämlich bevor Führer B. Diktator werden konnte.

      Apropos Verblendung: Kaum aus der Regierung weggeblocht, liess ER sich soeben von der superdemokratischen Partei zum Kandidaten für ebendiese Regierung erklären. Demokratische Legitimation bzw. öffentliche Funktion? Fehlanzeige! ER kann nur noch vorbringen, ER sei im Vorstand eines privaten Vereins. Aber Letzteres können sogar Leute wie du und ich vorweisen. Und ich habe bekanntlich nicht mal ein Hirn 😉

    33. Chrigel Says:

      „… bevor Führer B. Diktator werden konnte.“ Man fragt sich, wie im demokratischen System der Schweiz so etwas jemals hätte geschehen sollen. Das ist lächerlich und hochgradig paranoid.
      Und was die Kandidaten-Nomination betrifft, so ist das einzig und allein die Sache der SVP, wen sie aufstellen will. Die SVP-Bundeshausfraktion hat gewählt und rausgekommen sind Blocher und Maurer. Ist so, weil ist so.

      „ichsüchtiger, skrupelloser Machtmensch und Hassprediger.“ Nur weil man es immer wieder wiederholt, wird es nicht wahrer.

    34. Carlos Says:

      Hello

      Ich verstehe die Gefühle hinter dem Artikel. Die SVP ist mit ihrer traurigen Art des Politisierens auch für Schweizer ein Greuel.

      Stellt euch auf die Stelle eines Schweizers: Ich sehe ein $#! Plakat mit dummer Stimmungsmache gegen Ausländer und muss mich fragen: Was denken die Ausländer denn davon, die hier leben???

      Meine Strategie ist, mich daran zu erinnern, dass die Partei ist nicht zu helfen ist und dass mein Votum an der Urne die beste Antwort ist.

      Was die üblen Aussagen gegen Ausländer anbelangt: Zunächst sind es die Ausländer, dann die Schweizer anderer Parteien, dann Parteimitglieder mit einer anderen politischen Sensibilität, dann Parteimitglieder mit ähnlicher Sensibilität aber mit anderen Meinungen, usw. Viel Stoff für Satire!