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Lerne Schweizerdeutsch beim Radiohören — Blogwiese zu Gast beim Radio 24

[Die drei Interview-Teile von heute früh sind nun als MP3 Files online und könnnen hier (Teil1), hier (Teil2) und hier (Teil 3) abgerufen werden.]

  • Zu Gast im Radio
  • Heute ist der 3. Oktober, der „Tag der Deutschen Einheit“ in Deutschland. 200 005 Deutsche in der Schweiz freuen sich, dass sie an diesem Tag arbeiten und das Bruttosozialprodukt ihres Gastlandes steigern dürfen. Am heutigen Vormittag zwischen 8:00 und 8:30 Uhr bin ich zu Gast beim Radio 24 in Zürich. Deutsche Musik werde ich auch mitbringen. Via Webradio kann man das live hier hören einen Podcast lade ich später hoch.

  • Vom Piratensender zum Privatradio
  • Anders als Radio Energy Zürich hat man beim ehemaligen Piratensender von Roger Schawinski bislang noch nicht gewagt, deutsche Moderatoren einzustellen. Die Sendung am Freitag werde aber komplett auf Hochdeutsch gehalten, hat man mir zugesagt, denn es geht um das angespannte Deutsch-Schweizerische Verhältnis.

  • Schweizerdeutsch lernen beim Autofahren
  • Dabei sind es gerade Privatradios in der Schweiz, die uns Deutschen beim täglichen Hörverständnistraining wichtige Dienste leisten. Das geht nicht immer gut, etliche sprachliche Missverständnisse säumen den steinigen Pfad, aber Spass macht es dennoch, da zuzuhören und möglichst viel nachzusprechen. Natürlich nur im Auto auf dem Weg zur Arbeit, ohne das jemand zuhört.

    

    30 Responses to “Lerne Schweizerdeutsch beim Radiohören — Blogwiese zu Gast beim Radio 24”

    1. dampfnudle Says:

      Ist das jetzt die neue Masche: Nur wenn man vorgibt, einen Kommentar schreiben zu wollen, hat man überhaupt eine Chance zu erfahren, worum es bei diesem Posting geht. Erst dann – auf dem Bildschirm mit Formular – ist das blöde hohe Inserat für eine unbekannte Krankenversicherung mitten durch den Text endlich weg und man kann deinen Blogartikel lesen. Aber der Tagesanzeiger machts auf seiner neuen Website auch oft so. Ein Grund zum Fernbleiben.

      [Anmerkung Admin: Nein, das was du da beschreibst ist eindeutig ein Formatierungsfehler vom CSS. Wäre sehr dankbar, wenn du mir das näher beschreibst: Welcher Browser, welche Version, welche Auflösung etc. denn ich kann nicht immer alle Varianten durchtesten. Ist der Fehler jetzt noch vorhanden oder nicht?]

    2. xxy Says:

      Hallo,

      Ich habe Dich gerade im Radio gehört und mich ein wenig aufgeregt.
      Ich möchte hier mal schnell was festlegen; ich habe überhaupt nichts gegen Deutsche, im Gegenteil, einige meiner besten Freunde sind Deutsche.
      Trotzdem: ihr fragt Euch immer wieso ihr nicht so beliebt seit in der Schweiz, nach diesem Interview heute auf Radio 24, muss man sich nicht wundern. Aslo ich muss schon sagen, das Du (tut mir leid) sehr arrogant rüberkamst. Deine Aussage vonwegen die Ausbildung hier in der Schweiz sei nicht gut genug und überhaupt und sowieso…… hat mich ziemlich genervt. Ich finde das ziemlich frech so was zu behaupten! Denn in Tatsache ist es doch einfach so dass man Euch zu einem sehr tiefen Lohn anstellen kann und sonst geht es hier um garnix.
      Sorry wie gesagt, ich habe nichts gegen Euch, jeder kann sein Leben wie er will und wo er will. Aber wenn Ihr Euch das nächste mal wieder mal fragt, wieso Euch die Schweizer nicht mögen…. dann denkt nochmals über diesen Blogg nach.

      Die Schweizer sind eher ein sehr bescheidenes Folk, das es nicht ausstehen kann wenn man sich besser hinstellt als das man ist.

      Sorry……

      [Antwort Admin: Musst dich nicht entschuldigen, ist schon OK. Die Zeit war sehr knapp, die Fragen sehr pointiert. Was soll ich da anders antworten. Das Thema „Schweizer Bildungssystem“ wurde auf diesem Blog mehrfach behandelt. „Die Ausbildung ist in der Schweiz nicht gut“ würde ich so nicht sagen, aber es werden einfach zu wenig Ingenieure und Mediziner lokal ausgebildet, um die Nachfrage zu erfüllen. Und die gehen dann mitunter auch gern ins Ausland, der Austausch funktioniert doch in beide Richtungen. 70 000 gut ausgebildete Schweizer leben in Deutschland und viele erfüllen Kaderfunktionen, keine Angst. Das mit dem tiefen Lohn kannst du allerdings vergessen. Die Deutschen, die hier hinkommen, wissen sehr rasch sehr genau was sie am Markt wert sind und bekommen diesen Lohn auch. Es gibt einfach in vielen Sparten keine Schweizer Konkurrenz, die sich für den Job bewirbt. Das erzählten viele Blogwiese-Leser, dass sie jemand einstellen wollten und einfach monatelang die Stelle nicht mit einem Schweizer besetzen konnten. Zeige mir einen konkreten Fall, wo ein ein Deutscher sich gleichzeitig mit einem Schweizer um einen Posten bewirbt und dann die Stelle bekommt, weil er billiger ist. Halte ich für ein absolutes Klischee. Es fehlen soviele Fachkräfte. Auch im Bau und im Handwerk, denn die Wirtschaft boomt nach wie vor, und ausgebildete Leute und Stelle gibt es nicht genug in der Schweiz, so einfach ist das. Dass ich arrogant rüberkam, nun damit muss ich leben. ]

    3. Simone Says:

      Tja ja, bei uns läuft heute nicht viel, weil Deutschland einen Feiertag hat. Da erreicht man keinen einzigen Geschäftspartner. Trotzdem wird die Präsenz sämtlicher Mitarbeiter bis zur letzten Minute verlangt.

    4. Jennes (auch ein Jens) Says:

      Hallo Jens,

      hast n guten Job gemacht und – zugegebenermassen – bei „Bochum“ musste ich heute morgen auch die eine oder andere Träne verdrücken.
      Aber „4 Halbkantone“? Ich bin entsetzt…
      😉

      Einen schönen „Feiertag“ wünsche ich allen

      [Antwort Admin: Ich hatte BL und BS völlig vergessen, bzw. nicht als „Halbkantone“ präsent. Für mich waren das immer zwei vollständige Dinger. Wieder was gelernt. Und ausserdem habe ich gedacht, man müsse die nette Fragerin erst mal ausreden lassen, bevor man antwortet. Nicht einfach so reinbrüllen… aber das ist Schweizer Höflichkeit, da pass ich mich einfach an 😉 ]

    5. neuromat Says:

      ich hab das alles nicht gehört…

      zu xxy fällt mir immer gleich auf, bei mir hat sich noch keiner beschwert, wenn ich „günstiger“ arbeite. Andererseits wird ganz offensichtlich sehr genau und auch mit gewissem Argwohn beobachtet … ich drücke es mal so aus: „wie und was alles so lauft“.

      Es sind und bleiben die Klischees und vor allem Antinomien, die viele hier in ganz selbst gemachte Unglück stürzen … immer nach dem Motto: ich will auch ein Tor schiessen, möchte aber nicht zu fest vor den Ball treten und nachher auch nicht jubeln, aber das Ganze doch irgendwie „zelläbriire“

      Euer „Deutschen“ Problem ist einfach Euer hausgemachtes Problem. Mein Problem mit Deutschen ist da ein ganz anderes.

    6. Marroni Says:

      @jens: xxy, der sich etwa 3 mal entschuldigt, von wegen einfaches „F“olk, mit ebenso bescheidener Ausbildung. Naja, schade, habe Dich im Autoradio nicht mitgehört..weil… ich hab schlicht und einfach verschlafen!

    7. Pechen Says:

      Ich fand die Sendung auf Radio 24 heute Morgen klasse. Hab‘ mich schon totgelacht, bevor ich überhaupt die Augen auf hatte.
      Musste allerdings auch ein Tränchen verdrücken bei „Verdammt lang her…“! Zu dem Zeitpunkt sass ich allerdings schon im Auto.

    8. g.feikt Says:

      Sorry Jens, ich bin für Biden/Palin wachgeblieben und konnte nicht auch noch für dich früh aufstehen. Immerhin habe ich so auch schnelles Blabla gehört.

    9. MacZürich Says:

      @xxy: „Die Schweizer sind eher ein sehr bescheidenes Folk, das es nicht ausstehen kann wenn man sich besser hinstellt als das man ist.“

      Es sei denn man ist selbst Schweizer, denn dann ist man ja per Definition besser als der Rest der Welt.

      Sorry, aber die Tendenz, die immer wieder in der, zumindest veröffentlichten, Meinung ‚rüberkommt, spricht eindeutig für diese Einstellung eines grösseren Teils der Schweizer.

    10. Simone Says:

      „Die Schweizer sind ein sehr bescheidenes Folk…“
      Offensichtlich handelt es sich um eine neue Stilrichtung, kennt das jemand, hat das etwas mit Folklore zu tun?
      Daraus spricht wieder einmal nichts anderes als der reine Neid. Obwohl die Schweizer ein so „bescheidenes Folk“ sind, können sie es sich anscheinend nicht leisten, zu denselben Konditionen zu arbeiten wie die Deutschen.

    11. Guggeere Says:

      @ xxy
      Kompliment: Auf den einfachen Namen xxy muss man erst mal kommen. Aber freu dich nicht zu laut darüber; wir Schweizer sind ja so bescheiden.
      «… ich habe überhaupt nichts gegen Deutsche, im Gegenteil, einige meiner besten Freunde sind Deutsche» kommt mir bekannt vor. Allerdings hiess das in den letzten Jahrzehnten jeweils wahlweise:
      «… ich habe überhaupt nichts gegen Tamilen, im Gegenteil, einige meiner besten Freunde sind Tamilen.»
      «… ich habe überhaupt nichts gegen Italiener, im Gegenteil, einige meiner besten Freunde sind Italiener.»
      «… ich habe überhaupt nichts gegen Juden, im Gegenteil, einige meiner besten Freunde sind Juden.»
      «… ich habe überhaupt nichts gegen xxy, im Gegenteil, einige meiner besten Freunde sind xxy.»
      usw.

      Daraus folgt: 99% aller Menschen haben Freunde aus der Kategorie «einige meiner besten Freunde sind…». Folglich gehören 99% selber zu dieser Kategorie. Folglich sind Aussagen wie die oben zitierten Blödsinn und kaschieren höchstens die ganz normale Fremdenfeindlichkeit.

      Ich vermute, dass xxy vom Admin als Agent provocateur erfunden worden ist. Und dann ist da noch die Sache mit dem «Vogel-F»: zu dick aufgetragen, um echt zu sein. Wenigstens hoffe ich es…

      [Anmerkung Admin: Nee nee, ist alles echt. Sowas kann ich echt nicht erfinden. Schreibt man den Folk nicht mit „F“? 😉 ]

    12. neuromat Says:

      Also Teil 1:

      das einzige, was mir nicht gefiel war die Bemerkung „Du als deutscher Besserwisser“ ansonsten war vor allem der Jens doch sehr in Ordnung. Ich meine, der Moderator war nun nicht gerade der Aufsteller. Eher „eine arme Socke“, das er so was nötig hat…

      bin dann mal auf Teil 2 und 3 gespannt. Ist ja wie bei Heidi.

    13. lupino Says:

      Liebes Neuromat

      Ich staune immer wieder wozu die Deutschen alles fähig sind: die können alles (inkl. Hochdeutsch). Ein bescheidenes Beispiel: man macht den Arbeitsmarkt kaputt weil man für viel weniger arbeitet als die Schweizer und GLEICHZEITIG schafft man es den Immobilienmarkt kaputt zu machen weil man bereit ist (und in der Lage dazu) horrende Preise zu zahlen für hasenstallgrosse Wohnungen. Hut ab, echt. Und von den Steuern auf den bescheidenen Löhnen sanieren wir auch die Sozialkassen, da wir auch bereit sind gratis zu arbeiten und deshalb nie Ansprüche stellen. Perfekte Einwanderer, oder?

    14. Carmen Says:

      Ich glaube das Problem ist einfach folgendes: zu viele Deutsche haben das Gefühl, dass sie wenn sie in die Schweiz emigrieren eigentlich nur in die südliche Verlängerung Deutschlands umwandern (also nicht ein- oder auswandern). Und dann wundern sie sich plötzlich über zwei Dinge:

      1. Die Schweizer sind nicht einfach Deutsche mit einem drolligen Akzent. Es gibt nun mal kulturelle Unterschiede und die Schweiz ist nicht einfach ein Anhängsel Deutschlands.

      2. Die Deutschen sind hier (genauso wie alle Italiener, Spanien, Franzosen, Asiaten und Afrikaner) echte Ausländer. Sie haben keinen „Nachbar-„, „Ähnlichkeits-“ oder „Sprachbonus“. Im Gegenteil. Und als solche Ausländer werden sie behandelt. Und müssen die gleichen Integrationsbemühungen unternehmen, wie alle anderen. Es kommt dann einfach nicht gut an, wenn man den Inländern erklärt, wie sie ihre Sprache zu sprechen haben…:S

      Und das ganze ist deshalb für viele Deutsche erstaunlich, weil mir ausser der Schweiz eigentlich nur noch zwei Länder einfallen, in die die Deutschen emigrieren würden, weil sie dort besser verdienen: Grossbritannien und die USA. Das erklärt wohl auch, warum sich viele Ostdeutsche hier viel besser integrieren als die Westdeutschen. Eben weil sie es gewohnt sind, dass es andere Regionen gibt, die nunmal einen attraktiveren Arbeitsmarkt haben und es für sie nicht an sich entwürdigend ist, als „Wanderarbeiter“ bezeichnet zu werden und eine einjährige Aufenthaltsbewilligung zu besitzen.
      Deutschland war nie ein Land, aus dem die Leute massenweise ausgewandert sind, um im Ausland Strassen und Brücken zu bauen. Und zugegebenermassen bin ich nicht überzeugt, dass sich ein Schweizer, der in Deutschland im Gastgewerbe oder auf dem Bau arbeitet, darüber so freuen würde… und das erstaunt eben viele hochqualifizierte Deutsche in der Schweiz: dass die Kellnerin im Restaurant und immer öfter auch die Maurer auf den Baustellen aus dem gleichen Land kommen wie sie…:S Und dass dann plötzlich das eingefleischte Vorurteil der Ausländer 1. und 2. Kategorie ins wanken gerät… und ich wage es anzudeuten, dass genau dieses Bedürfnis nach festen sozialen Kategorien auch etwas recht deutsches ist. 😀

      Ich bin auf jeden Fall auch einmal als hochdeutschsprechendes-fondueimsommeressendes-unflätiges-besserwissendes-schweizerdeutschbelächelndes Wesen hier eingewandert (war aber zum Glück noch jung genug, um wirklich Schweizdeutsch zu lernen und kulturell dazuzulernen). Mittlerweile muss ich sagen fühle ich mich in Deutschland häufig regelrecht beleidigt, wenn mich eine Verkäuferin total unfreundlich anschnaust und mich in einem Geschäft mit einem in die Länge gezogenen „Hi“ statt mit „Guten Tag“ begrüsst. Liebe „Guten Tag du“ als „Hi Sie“!

      😀

    15. Simone Says:

      @Lupino:
      Hast Du da den BLICK zitiert?
      Wo glaubst Du denn, sollten die Einwanderer schlafen, ausser in gemieteten oder gekauften Immobilien? In gesonderten Zellen, vielleicht in Zelten? Ich seh uns da am Lagerfeuer sitzen und „Country road, take me home, to the place I belong“ singen. Kannst ja vorbei kommen und die Klampfe dazu spielen.

    16. lupino Says:

      @ Guggeere: Nun, so glücklich ist diese Wahl auch wieder nicht. XXY führt in gewissen Kreisen automatisch zu Assoziationen wie Klinefelter Syndrom.

      Aber was anderes, ich finde den Stein des Anstosses nicht. (Ausser dass Jens vielleicht ein schlechter Verlierer ist *grins*) Ich dachte ich bin inzwischen sehr ‚Helvetisch‘-sensibilisiert und versuche mich so zu benehmen dass ich unseren Gastgebern nicht negativ auffalle. Was habe ich nicht mitgekriegt?

      P.S.: Ist es unbescheiden sich mit Bescheidenheit zu brüsten?

    17. lupino Says:

      @ Simone: Nöö, ich habe den Blick nicht zitiert. Haben die was ähnliches verzapft?? Kann es sein dass Du mich misverstanden hast? Ich wollte nur sagen: ‚You can’t have it both ways babe!‘ Entweder arbeiten die Deutschen unter Lohnniveau ODER sie sind bereit mehr zu zahlen für Wohnungen als die Einheimischen weil sie sich es leisten können… beides zusammen geht nicht.

    18. Simone Says:

      @Lupino: Stimmt, habe es nicht genau genug gelesen. Anyway, das Problem, weniger als CH-Bürger in der gleichen Position zu bekommen, ist vorhanden. Oder es gibt andere vertragliche Nachteile. Mein italienischer Kollege und ich haben auch eine kürzere Kündigungsfrist im Vertrag als die Schweizer. Trotzdem kommst Du als Ausländer nicht an die „Insider-Wohnungen“ ran. Das ist nicht nur in der Schweiz so, sondern überall. Ein Einheimischer zahlt häufig weniger Miete, weil er weiß, wo und wie der die günstigeren Wohungen bekommen kann. Ging mir in Deutschland auch so. Für Ausländer ist das der Spagat weniger Lohn – höhere Mieten gefragt und Einheimische können sich dann gar nicht mehr vorstellen, wie so etwas geht.

    19. Anna R. Says:

      Hallo Herr Wiese
      Kennen Sie die Bücher von Sebastian Sick? Kann ich Ihnen nur empfehlen. Da ist nachzulesen, wie geschliffen Deutsch die Deutschen sprechen. Auch ich gehöre zu den Schweizern die mehrsprachig aufgewachsen sind. Oh, ist „mehrsprachig“ überhaupt ein Deutsch-Deutsches Wort? Die „echten“ Deutschen, also die die zu uns in die Schweiz kommen, wachsen ja eher einsprachig auf, oder? (Einsilbig eher nicht (pers.Beob.).
      Wie auch immer. Lieber spreche ich neben Deutsch und Englisch noch ein bis zwei Sprachen mehr und parkiere dann halt statt zu parken. Vive la difference!

      [Anmerkung Admin: Ja, ich kenne die Bücher von Sebastian Sick und las sie mit grossem Vergnügen. Er kam auch in die Schweiz und schrieb einen Beitrag mit vielen feinen Beobachtungen zum Schweizerdeutsch, die mir alle irgendwie sehr bekannt vorkamen. Da hatte der gute Mann doch tatsächlich tupfengleich das entdeckt, was hier seit 3 Jahren auf der Blogwiese beschrieben wird! Was die „Mehrsprachigkeit“ angeht (was heisst das Wort eigentlich, es fehlt in meinem Wortschatz), so gebe ich ihnen uneingeschränkt Recht. Deutsche können nur Deutsch, das ist so, das war so, das wird immer so bleiben, und alle mir bekannten Schweizer sind viersprachig, selbstverständlich und souverän, absolut beneidenswert. Warum eigentlich in deutschen Gymnasien dennoch Französisch und Englisch unterrichtet wird, oder wie ein Sänger wie Herbert Gröhnemeyer (der nur auf Deutsch singt) in London lebt und überleben kann, das habe ich im Leben nie begriffen.

      In der IT-Branche in Zürich und in den Spitälern arbeiten grunsätzlich nur Deutsche, die in die Schweiz gingen, weil man dort wenigstens auch ohne Englisch klarkommen kann. Logisch. Es braucht ja auch niemand Englischkenntnisse in diesen Branchen. Deutsche sind einsprachig. Es gibt keine Deutsch-Französischen oder Deutsch-Amerikanischen Schulen, im Kino läuft alles auf Deutsch, und dass die letzten Harry Potter Bände auf Englisch in Deutschland zu Bestsellern wurden, nun, das muss an den vielen Tausend Gaststudenten aus England und Amerika liegen, oder an den 70 000 Schweizern in Deutschland, die alle lieber gleich das Original lasen anstatt wie die die Deutschen auf die Übersetzung ins Deutsche zu warten, die erst 3 Monate später heraus kam.

      Wahrscheinlich hat jeder Deutsche im Ausland immer einen Dolmetscher bei sich, der aus der Schweiz kommt. Womit ich auch nun auch ihre letzte Aussage bestätigt habe: Deutsche sind einsilbig.

      In diesem Sinne: „Vive la différence„!!! Schreibt man übrigens mit é-accent-aigu, so wie in „le vélo“ und oder in „la vanité„, aber das wissen einsprachige Deutsche zum Glück gar nicht, wenn sie damit beschäftigt sind in der Schweiz zu lernen was „Mehrsprachigkeit“ bedeutet.]

    20. Helza Says:

      „Heute ist der 3. Oktober, der “Tag der Deutschen Einheit” in Deutschland. 200 005 Deutsche in der Schweiz freuen sich, dass sie an diesem Tag arbeiten und das Bruttosozialprodukt ihres Gastlandes steigern dürfen.“
      Verstehe ich recht, mokierst du dich darüber, dass die Deutschen in der Schweiz am 3. Oktober arbeiten müssen? Kannst du mir irgend einen Betrieb in Deutschland nennen, der seinen Schweizer Angestellten am 1. August frei gibt? Kannst du dir vorstellen, wie dies gehen soll, wenn sämtliche Ausländer in der Schweiz an ihrem Nationalfeiertag frei haben? Oder bist du nur der Meinung, für Deutsche würden einfach andere Regeln gelten? Dann erkläre mir doch bitte, weshalb.

      [Anmerkung Admin: Irgendwie musst du eine Frau sein, bei der weiblichen Endung „-a“ von „Helza“. Als die Antwort auf deine Fragen lautet: Nein. Nein. Nein. Nein. Nun zu den Einzelheiten: Ich habe den Tag der Deutschen Einheit noch nie als Feiertag frei gehabt. Das wollte ich mit dem ersten Satz zum Ausdruck bringen. Ich verlange auch gar nicht, ihn frei zu haben, denn der 1. August liegt ferientechnisch gesehen viel günstiger. Warum Du aus so einem simplen Eröffnungssatz, der genauso gemeint war, wie niedergeschrieben, soviel ableiten kannst, ist mir echt rätselhaft. 200 000 Grenzgänger fahren täglich in die Schweiz zum Arbeiten, las ich neulich, darunter sicher ein Grossteil Deutsche, die am Tag der Deutschen Einheit Mühe haben, den normalen Zug zu nehmen, weil nicht alle ICEs fahren, oder sich keine Brötchen kaufen können, weil die Bäcker zu haben etc. So ist das nun mal wenn man in einem Land lebt und im anderen arbeitet. — Deine Idee, dass alle Ausländer an ihrem Nationalfeiertag frei haben sollen, finde ich trotzdem unterstützenswert. Die Franzosen am 14. Juli, die Briten am Bank Holidy, die Amis am 4. Juli.. Mensch, das wäre doch was zur Hebung der Moral in Little Big City Zürich. Aber nur wenn alle Mitarbeiter im Büro dann auch frei hätten. Gelebte Völkerverständigung, lerne die Feste des Nachbarlands kennen etc. Den 1. August kann man ja bereits heute im Schwarzwald feiern, mit grossem Erfolg. Siehe hier http://www.blogwiese.ch/archives/905 ]

    21. neuromat Says:

      Lieber Jens,

      ich kann nicht umhin, tut mir leid, ich muss Dir hier in aller Oeffentlichkeit gratulieren. Entschuldige, aber es ist nun mal so gewesen, Du warst einfach, ja, ich kann es eben gerade nicht anders sagen, sehr gut.

      Natürlich hast Du den Toast Hässig gewonnen. Erstens, weil Du Patrick hast gewinnen lassen. Zweitens, weil Du darauf verzichtet hast, ihm zu sagen, dass Du ihn hast gewinnen lassen. Drittens weil niemand einen Toaster braucht, auf dem Radio 24 steht. (Patricks Wohnung ist wahrscheinlich ja voll von gewonnen Toastern) Viertens, weil Du die Frage nach den Halbkantonen einfach „political correct“ beantwortet hast.

      (Das müssen wir den Zürchern erklären. Der Begriff „Halbkanton“ ist im Grund gno mäga aut. Es gibt keine halben Kantone. Die sind alle vollwertig, nur etwas anders vertreten in poltischen Gremien, mit deren Einzelheiten ich euch nicht ueberfordern möchte. Die Zahl vier war daher ein genialer Kompromiss und bewiess zudem Landeskenntnis Allah Bonnör. Unterwalden, das Appenzell, schon mal zwei nur Basel Land und Basel Stadt sind und bleiben in einer solchen Situation unvereinbar, vor allem in einem Zürcher Radio.)

      Fünftens weil Du das mit der Spyri gewusst hast. Hat sich das mit der Heidi also gelohnt.

      Beir mir fragt man sich ja immer, nach dem „Ironie-Schalter“. Aber ich meine, dass Dein Auftritt wirklich sehr gut war, absolut ohne Ironie. Schön auch die Sache mit der „Höflichkeit“ und „Freundlichkeit“, wer da noch irgendetwas von Arroganz, unangebrachter Lautheit oder anderen sinnlos gebetsmühlenartig vorgebrachten Ressentiments anbringen will – dem ist bis zu seiner Ausnüchterung nicht mehr zu helfen.

      Nächstes Jahr fällt der 3. Oktober auf einen Samstag. Ich finde da sollten wir „flaggen“ und ein 3. Oktoberfest veranstalten mit Matjes, Brezln, Wiesn Bier, Frankfurter Grüner Sosse und noch mehr … und einer „fonduefreien Zone“ 😉

    22. Aargauer Says:

      Ich finde das Problem im Wohnungsmarkt auf die Deutschen abzuschieben nicht gerechtfertig.Ausserhalb der grossen Städten gibt es genug billige Wohnungen .Zum Problem in der Schweiz mit bescheidenen Ausbildungen angesprochen in der Radio-Sendung.In Deutschland ist die Abitur Quote bei 40 Prozent in der Schweiz bei 20 Prozent.Ich glaube kaum das die Schweizer so viel dümmer sind.In Deutschland werden Milliarden in die Schulbildung bezahlt,damit fast die hälfte einen Hochschulabschluss in der Tasche hat.Leider werden diese Fachkräfte in Deutschland gar nicht benötigt ,woraufhin nur die Auswanderung bleibt.Ich hoffe das wir Schweizer die Abitur-Quote auch endlich auf 40 Prozent erhöhen,dann werden unsere Kinder auch keine bescheidenen Ausbildungen mehr vorweissen müssen ,und die höheren Fachstellen könnten problemlos besetzt weden.

    23. helza Says:

      Die Abiturquote erhöhen? Nichts einfacher als das, man senkt einfach die Anforderungen an der Prüfung und steht flugs wie eine Eins da. Deshalb glaube ich nicht, dass unsere Leute hier ‚dümmer‘ sind, als anderswo, sie wählen offenbar einfach andere Berufswege. Wenn ich mit beispielsweise in der Sendung mit Günther Jauch ansehe, was solche Abiturienten und Studenten alles NICHT wissen, wird mir klar, dass ein Studium allein noch keinen intelligenten Menschen macht. Ich würde mir wieder mehr Leute wünschen, die sich für handwerkliche oder gewerbliche Berufe entscheiden, denn da herrscht stets ein gewisser Mangel und wer sich nur etwas geschickt anstellt, hat bald sein eigenes Geschäft und sicheres Auskommen. Auch ohne Doktortitel.

    24. nadjag Says:

      @Aargauerin, Helza:
      Könnte die tiefere Anzahl an Maturanden/Abiturienten im Vergleich CH-DE nicht auch daran liegen, dass in der Schweiz die Lehre (allenfalls sogar mit Berufsmatur) eine attraktive Alternative ist?
      An alle lesenden aus DE: Welchen Stellenwert hat eine Lehre in DE? Soviel ich aus TV-Dokus (ja ich weiss, nicht zwingend authentisch) „weiss“ werden Lehren eher als Notlösung angesehen, wenns denn mit dem Abi nicht klappen sollte.

    25. Simone Says:

      @nadjag:
      Kommt darauf an, um welche Lehre es geht. In höheren Ausbildungsberufen (klassisches Beispiel Banklehre) hat man fast reine Abiturientenklassen in den Berufsschulen sitzen. Auch gibt es Ausbildungen speziell für Abiturienten. Das Abitur bereitet nicht mehr nur für eine Hochschulstudium vor, sondern eben auch für bestimmte Ausbildungen.

    26. Guggeere Says:

      @ Helza, Aargauer
      Die Abiturquote in der Schweiz ist praktisch null; aber immerhin machen etwa 20% der Menschen die Matura…
      Wenn wir annehmen, wir hätten eine Maturaquote von 40%, würde das ja bedeuten, dass überall, wo ich mich befinde, unter allen Leuten, mit denen ich zu tun habe, doppelt so viele mit Universitätsreife herumlaufen würden. Der Gedanke, was für Leute sich dann zusätzlich «Maturi» nennen dürften, erfüllt mich mit Grauen. Denn unter den Personen mit Mittelschulabschluss, die ich selber kenne, gibts schon genug Tiefflieger. Warum und wie das in anderen Ländern mit 40 oder angeblich bis zu 95% funktioniert, kann ich mir auch nicht erklären. Es sei denn, jeder Strassenwischer gehe erst mal auf die Uni. Aber so unterschiedlich können Bildungssysteme gar nicht sein.

    27. lupino Says:

      @Helza, Aargauer
      Vorab möchte ich Helzas Definition von Intelligenz in Frage stellen. Allgemeinwissen, wie bei Jauch benötigt, zeugt eher von häufiger Berührung mit den Medien und einem guten Gedächtnis. Es gibt sehr intelligente Menschen die man nur als ‚Fachidioten‘ bezeichnen kann, die bei Jauch nicht bestehen können. Zum Beispiel Mathmatik-Professoren, die nicht wissen wann Hannibal über die Alpen kam…

      @Aargauer: 50% der Deutschen soll ein Uni-Studium absolviert haben? Das glaubst Du doch selber nicht (zumal die Abi-Quote etwas über 40% ist (Fachabitur+Abitur)).

      Hier wird die Bedeutung der Abitur misverstanden. Die wenigsten die eine Abi machen möchten tatsächlich studieren, es ist einfach eine breitere Ausbildung, mit mehr Betonung auf Kultur, oder auf Naturwissenschaft. In dem Land der „Dichter und Denker“ wird Wissen ab und zu einfach aus Spass oder Neugier angeeignet. Es gibt also Abiturienten die danach Schreiner werden oder Mechaniker oder was auch immer. Der Staat sieht dies nicht als Geldverschwendung (hier ist das anders, das würde höhere Steuer bedeuten weil Gynasiasten teurer sind). Und in Deutschland darf jeder der es möchte (ausser in Bayern) es versuchen, wenn das nicht klappt muss ein anderer Schulweg eingeschlagen werden. Hier sieht das auch anders aus, die höheren Schichten möchten unter sich bleiben und bremsen die Gymnasiasten so früh wie möglich aus. Wer die Zürcher Aufnahmeprüfung miterlebt hat weiss was ich meine. Familien die sich den ‚Drill‘ nicht leisten können die private Institute anbieten haben geringere Chancen und viele Kinder bleiben später trotzdem auf der Strecke weil sie sich eben ‚Drillen‘ lassen aber nicht die andere Fähigkeiten besitzen die notwendig sind. Wer weiss wie viele hochbegabte Schweizer eine Lehre gemacht haben weil sie die finanziellen möglichkeiten nicht hatten.

      Ich vermute auch dass das alles System hat. So wenig Maturanden wie möglich produzieren —> spart Geld, also sind niedrige Steuersätze möglich, die andere Vorteile bringen. Ergibt wenig Studierende —> spart Geld also, wie gehabt. Man holt sich die fehlenden Informatiker, Ärzte und Ingenieure von anderswo, bezahlt weniger (die „Lohndumping-Behauptung“), lässt sich die Sozialkassen sanieren (NZZ von Sonntag) und zahlt den Gastarbeitern dann weniger Rente —> spart Geld usw. Man verkauft dem Volk dies aber nicht als Absicht sonder als Katastrophe: die ‚Germanisierungs Gefahr‘ und gibt dem Volk einen Blankoscheck den Geldesel zu beschimpfen.

      Am Anfang des Jahres gab es kontroverse Diskusionen über die ‚Germanisierung‘ (da muss ich immer lachen, die Alamannen sind doch auch Germanen) der Universitäten und Krankenhäuser. Es kam von höchster Stelle das Kommentar, dass man mehr Studienplätze bräuchte. Das würde viel kosten und würde evtl. höhere Steuern bedeuten. Plötzlich was die Diskusion vom Tisch. Man will also nicht wirklich den deutschen Zustrom verhindern. Warum dann diese Heuchlerei?

    28. Simone Says:

      Bemerkenswerte Ausführung!
      In einem Punkt würde ich jedoch widersprechen. Nicht jeder kann in Deutschland versuchen, das Abitur zu machen. Die Gymnasien haben häufig Aufnahmestopps, so dass auch ausserhalb Bayerns auf die Noten geguckt wird. Bei uns in Hessen waren die Schuljahre 5-7 ein reiner Siebbetrieb, die Fluktuation war recht hoch. In den Klassen 8 und 9 stabilisierte sich das langsam, wobei dann diejenigen auf andere Schulformen wechselten, die bereits eine Ehrenrunde gedreht hatten oder freiwillig zurückgingen, woraus sich auch eine gewisse Durchgangssituation ergab. Klar, wenn Plätze da sind, kannst Du auch mit „ausreichend“ in den Hauptfächern erstmal auf Gymnasium eingeschult werden. Allerdings ist es recht fraglich, wie lange sich solche Schüler dort halten. Von daher wagt sich längst nicht jeder an die Abiturprüfungen, der irgendwann einmal ein Gymnasium von innen gesehen hat.

    29. Chimaera Says:

      Naja, das das Arbeitsangebot bei den Anforderungen in der Schweiz zu klein ist ist schon klar.

      Ich musste gerade echt grinsen als ich über eine Stellenanzeige der Stadt Zürich gestolpert bin

      [..] Teamleiter(in Soziale Dienste beider Stadt Zürich [..]
      [..]Anforderungsprofil:
      Neben einem abgeschlossenen Studium für Soziale Arbeit (HS/FH) haben Sie ein jurististisches Studium absolviert.Zudem waren Sie tätig im Management einer grösseren Verwaltung oder Organisation, wo Sie Kenntnisse moderner Managementmethoden erworben haben[..]

      Okay: Dipl. Sozialpädagoge, Jurist mit Staatsexamen und vonn Vorteil wäre vielelicht noch ein kleiner Bachelor in BWL….

    30. Besserwisserschweizer Says:

      Interessanter Beitrag (auch zwei Jahre später noch), wie viele andere dieses Blogs. Allerdings freuen sich die Deutschen, dass sie das BruttoINLANDprodukt ihres Gastlandes vergrössern, denn das „Bruttosozialprodukt“ (veralteter Begriff für das Bruttonationaleinkommen) vergrössern sie weiterhin in Deutschland (da es um die Grenzgänger geht, welche immer noch in D wohnen).