-->

Nichts zu saufen mehr zu kaufen in der Schweiz— Prohibition und wie man sie hintergeht

  • Saufen vor Mitternacht
  • In der Schweiz gehen Jugendliche am Freitag und am Samstag bekanntlich „in den Ausgang“. Sie beginnen ihn gern mit einem Kinobesuch und verbringen dann die zwei Stunden zwischen 22:30 und 00:30 Uhr, wenn es in der Disko anfängt interessant zu werden, mit der Steigerung des persönlichen Blutalkoholspiegels. Doch das wird ab dem 1. April schwierig, denn dann wird an Schweizer Bahnhöfen ab 22 Uhr kein Alkohol mehr verkauft. Die NZZ-Online vom 28.02.08 schreibt:

    Läden und Kioske in den SBB-Bahnhöfen verzichten ab kommenden 1. April auf den Alkoholverkauf ab 22 Uhr. Ausgenommen sind die Gastronomiebetriebe und Bars. Die SBB erhoffen sich davon mehr Sauberkeit und Sicherheit auch spätabends. Begründet wird der Schritt mit dem Konsumverhalten von Jugendlichen und Jugendschutz. Den Alkoholverkaufs-Verzicht ab 22 Uhr haben die SBB in Absprache mit ihren Geschäftspartnern im Interesse der Bahnkunden beschlossen, wie es heisst. So würden zwar die verlängerten Ladenöffnungszeiten der Lebensmittelgeschäfte in den Bahnhöfen allgemein sehr geschätzt, und die Erfahrungen seien überwiegend positiv. Die Kehrseite sei jedoch, dass zu später Stunde namentlich auch Jugendliche Alkohol in rauen Mengen beschafften und konsumierten. Die Folgen seien für die Mitarbeitenden der Läden und der SBB des Öfteren mit Unannehmlichkeiten verbunden.
    (Quelle: nzz.ch)

    Nun wird der Bölkstoff vor 22:00 Uhr in rauen Mengen eingekauft und getrunken, bevor er warm ist.

  • Prohibition ab 21:00 Uhr in Genf
  • Dabei können die Zürcher Jugendlichen noch froh sein, in Genf gilt bereits das Verbot für den „Strassenverkauf“ von Alkohol bereits ab 21:00 Uhr. Doch wie ein Artikel der westschweizer Wochenzeitschrift „L´Hebdo“ vom 14.02.08 beschreibt, kümmert sich in Wirklichkeit kein Schwein um diese aufgezwungene Prohibition. Im Selbstversuch findet die Journalistin Julie Zaugg ohne Schwierigkeiten einen Lebensmittelladen, einen Kebab-Verkauf und eine Kneipe, in der auch nach 21:00 Uhr noch Bier in Dosen oder eine Flasche Whiskey für 50 Francs zu haben ist. In zehn getesteten Geschäften konnte sie sich ohne Probleme das Gewünschte beschaffen. Bereits seit 2005 ist Alkoholverkauf nach 21:00 Uhr verboten, aber niemand hält sich daran. Ach ja, diese Westschweizer, die wissen zu saufen leben …

    

    26 Responses to “Nichts zu saufen mehr zu kaufen in der Schweiz— Prohibition und wie man sie hintergeht”

    1. Simone Says:

      Warum wird denn überhaupt Alkohol an Personen unter 18 Jahren abgegeben? Zwischen 18 und 21 sollte man das auf Leichtbier begrenzen. Dadurch geraten die lieben kleinen nicht so schnell ausser Rand und Band.

    2. DaniDo Says:

      Um nochmals eine Variante hinzuzufügen haben die Churer sich in Verbotskreationismus geübt: Gerade dieses Wochenende wurde ein Gesetz angenommen, das den Konsum von Alkohol auf öffentlichem Grund zwischen 0:30 und 7 Uhr verbietet.

      Für das Kaufen von alkoholischen Getränken und vor allem deren Konsum wird anwaltliche Beratung empfohlen…

    3. kathrinb Says:

      etwas hast du vergessen, jens. am sonntag hat die bevölkerung von chur dem neuen polizeigesetz zugestimmt. zwischen 00.30-07.00 uhr darf man in chur nicht mehr auf strassen und öffentichen plätzen alkohol trinken.
      zu hause sich ins koma saufen ist aber weiterhin erlaubt…

    4. yvi Says:

      Warum macht man mit alkohol nicht dasselbe wie mit den zigaretten? rauf mit den preisen! wenn ein vollsuff 200 franken kostet, dann können es sich zumindest die kids, die noch in ausbildung stecken, wohl nicht mehr leisten! aber eben – die alk-lobby ist eindeutig grösser, als die nikotin-lobby. zudem gehört saufen – egal in welchen mengen – zu unserer tradition, kaum ein treffen von 2 und mehr leuten auch privat ist zu machen ohne den berühmten tropfen wein oder das glas bier! nein – ich bin keine abstinenzlerin, obwohl ich selten alkohol trinke, weil es mir einfach nicht schmeckt und ich es nicht mag, wenn ich beduselt nicht mal mehr meine zunge zum geradeaus-sprechen animieren kann. ich hab gern einen klaren kopf. aber als tochter von alkoholabhängigen eltern weiss ich, was zuviel davon in den köpfen der menschen anrichten kann! mein vater hat sich schlicht um den verstand gesoffen – nicht grad ein schönes geschehen. auch ich hab natürlich meine erfahrungen gemacht mit alkohol – und genehmige mir alle paar jahre mal einen absacker am späten abend. was mich bedenklich stimmt, sind kampfsaufen bis zum koma und die kombination mit aggressivität. denn die „lieben kleinen“ sind leider nicht mehr wirklich lieb…und sie machen mir angst – allein am bahnhof nach 8 uhr abends…mädels wie jungs – angesoffen, aggressiv, bereit, nicht nur verbal zuzuschlagen. es liegt nicht am alkohol – es liegt an den menschen, die ihn konsumieren. wie immer hat paracelsus auch hier recht – die menge macht das gift! und da der blaue dunst nun so langsam aus der öffentlichkeit verschwindet, hoffe ich, dass als nächstes die blauen typen ebenfalls so verschwinden, wenn nötig, halt eben auch per dekret!

    5. Neuromat Says:

      die Frage ist doch: wie geht es Julie Zaugg nach einem Selbstversuch mit einer Flasche Whiskey … Gute Besserung!

      es liesse sich aber auch die Diskussion von gestern fortsetzen:

      Wo liegt das Übel? Das übermässige Trinken oder der Verkauf von Alkohol und damit die Ermöglichung des übermässigen Trinkens.

      Oder sind es die Eltern, die in ihrer Erziehung versagen, die Schulen, die lieber Skifreizeiten machen, anstatt über die Vielfalt der Drogen zu informieren.

      Oder das Gesundheitsdepartement, das keinen genetischen Test erarbeiten lässt, um die Funktion der Alkoholdehydrogenase genauso untersuchen zu lassen wie den Zahnstatus.

      Vielleicht sind es aber auch die Hersteller von alkoholischen Modegetränken, vielleicht aber auch Werbeagenturen, die eben keine ethischen Verpflichtungen kennen und alles bewerben, solange das Geld bringt.

    6. Flaneur Says:

      @yvi: Ich denke, dass – beim Alkohol noch viel mehr als bei den Zigaretten – das Bier auch so seinen Weg über die Grenzen finden wird.

      Eine künstliche Preiserhöhung würde von genügend Leuten und letztlich irgendwann einfach auch Schmugglern umgangen werden.

    7. Münsterländer Says:

      Eine Frage an die Schweizer & SchweizerInnen: warum gibt bei Euch in den Kinofilmen eigentlich immer eine Pause? Bei Kinderfilmen kann ich es ja verstehen, dass der Nachwuchs eine neue Cola haben will oder die alte eben mal wegbringen muss, aber bei einem James Bond in der Abendvorstellung? Könnt Ihr Euch nicht so lange konzentrieren oder ist es der innere Ruf nach dem oben verpönten Alkohol?

    8. yvi Says:

      Na ja, flaneur, vielleicht könnte ein teil dieser künstlichen verteuerung in die prävention fliessen? ich bin übrigens selbst teilzeit-raucherin, also so im schnitt 5 zigis pro woche, habe aber über 20 jahre mein tägliches päcklein gepafft und ich kenne niemanden, der sich wegen den glimmstengeln die mühe macht, sie zu schmuggeln. ich glaube kaum, dass die kids so leicht an schmuggelware kommen, ausser über dealer. doch fakt ist, dass diese kids locker an ein oder zwei sixpacks kommen zu einem lächerlich tiefen preis! und bei zigis und bezin scheinen die hemmungen, das produkt künstlich zu verteuern, wesentlich tiefer zu sein…wieso wohl? grundsätzlich findest du immer gründe, was nicht anzugehen – ist ein verkaufsverbot denn faktisch besser? auch da finden sich leute, die das umgehen. gründe gegen präventivmassnahmen finden sich immer, wie auch schuldige, was neuromat so schön auflistet. doch nun ist handlungsbedarf da und es müssen wohl diverse massnahmen aufgegriffen und einfach mal ausprobiert werden – denn die alkoholleichen kommen ja auch nicht alle aus demselben stall!

    9. lapsus4711 Says:

      @Münsterländer
      Wieso gibt es im Theater eine Pause?
      Wieso soll es im Lichtspieltheater keine geben?
      Ich benutze hin und wieder die Pause um einem öden Film zu entfliehen ohne die Sitznachbarn zu incommodieren.

    10. Inda Says:

      @Münsterländer

      da es in CH-Kinos in der Regel keinen Alkohol zu kaufen gibt, kann es kaum der Ruf nach selbigem sein.

      Vielmehr dürften die Buchmacher der Kinobetreiber für die Pause verantwortlich sein. Da wird dann am Kiosk nochmals tüchtig nachgetankt!

      Gegenfrage: Wieso gibt es in D keine Pausen im Kino? Wollen die Kinobetreiber dort nix dazuverdienen? Oder haben sich die deutschen Kinogänger in einer erfolgreichen Abstimmung der lästigen Pause entledigt? (kleiner Seitenhieb, man möge mir verzeihen…)

    11. kathrinb Says:

      @münsterländer
      reine geldmacherei der kinobetreiber. das publikum konsumiert eher etwas in der pause als am ende der vorstellung. das ist der einzige grund. darüber nerve ich mich auch, und sehr viele schweizerInnen die ich kenne.
      auf dem land hat man oft nur 1 kino weit und breit, aber in der stadt begreife ich nicht, warum die kinos, die keine pause machen, nicht viel mehr publikum haben als die anderen. bei mir ist „KEINE PAUSE“ immer ein argument, um in ein bestimmtes kino zu gehen und nicht in ein anderes.

    12. Thomas Says:

      mmh.. in meinem Umfeld hat sich noch nie jemand über die Pause beklagt. Das ist aber wahrscheinlich so, weil schon vor 27 Jahren Schneewitchen ne Pause hatte und man folglich einfach mit dem aufgewachsen ist.
      Ich war einmal in Berlin, ging ins Kino, sah 30 Minuten Werbung, danach gabs Pause. Ich verstand die Welt nicht mehr.
      So sind halt Kulturen unterschiedlich.
      Meine Blase hats schon des öfteren gedankt.

    13. Flaneur Says:

      @yvi: Natürlich kann man Alkohol erfolgreich verteuern. Wenn allerdings der Vollrausch tatsächlich 200 CHF kosten sollte, dann werden sich zunehmend Leute den Alkohol eben ennet der Grenze holen, auch unter der Hand etwas verkaufen, etc.

      Was die Pausen im Kino angeht, so halte ich es mit den Worten meiner leider schon verstorbenen Tante: „Abartig!“

      Aber in Deutschland sind Kinopreise ohnehin so deutlich niedriger, dass das möglicherweise auch eine Folge des halsbrecherischen Wettbewerbs ist. Viele Kinos in Deutschland sind ja auch chronisch unterausgelastet, bzw. defizitär.

    14. Kreis7 Says:

      @yvi
      Aus fernen Ländern wie Indien oder einige in Schwarzafrika ist zu lernen, dass sich dort viele Konsumenten den qualitativ guten Alkohol schlichtweg nicht leisten können. Dies hält aber einige nicht davon ab sich dennoch versuchen zu berauschen. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Man nehme Batteriesäure, Kerosin, Lösungsmittel und sonst noch ein paar giftige Essenzen, mische sie zusammen und fröne sich dem kurzen Glück mit heftigen und nicht selten tödlichen Folgen. Blindheit und Leberschäden sind vorprogrammiert. Menschen berauschen sich seit jeher gerne und sollten dies, so paradox es klingt, auf eine „gesunde“ art und weise tun können.
      Ich gehe aber mit einig, dass der Zugang zu Alkohol schwieriger sein sollte und die Verstösse gegen Gesetze scharf bestraft werden sollen.

      Mündige Menschen vor sich selber zu schützen geht definitiv zu weit! Noch mehr Gesetze? Ausser die Churer Bevölkerung wird wohl keine andere für so einen Stumpfsinn stimmen.

      Der Vergleich mit den Rauchern hinkt immer wieder, egal wie oft man ihn in eine Diskussion einspielt. Noch nie gelangte Alkohol von einem neben mir konsumierten Bier in meinen Magen, Rauch von Zigaretten in meine Lungen aber schon!

    15. Adrian Says:

      „Die NZZ-Online vom 28.02.08 schreibt“ Ja, ja, der liebe Alohol macht schlimme Dinge. Man ist damit sogar der Zeit voraus.

    16. Ingo Says:

      @lapsus4711:
      Im Theater ist die Pause vorgesehen und zerstört nicht den – neudeutsch – „Flow“. In Schweizer Kinos wird einfach nach irgendeiner Rolle der Projektor abgeschaltet. Wer sich mit Kino auskennt, weiss, dass das meist eine rein technische Stelle ist. Man wird einfach aus dem Film gerissen an einer Stelle, an der es nicht passt. Finde ich schrecklich und mit Theater wirklich nicht zu vergleichen.

      @Alle:
      Prohibition funktioniert nicht. Ich bin zwar auch für die Zigaretten-Verbote in geschlossenen Räumen, da dort eben auch die Gesundheit der Nichtraucher gefährdet wird (was ja auch die meisten Raucher einsehen). Aber alles weitergehende ist Privatsache. Genauso beim Alkohol. Aufklärung und Prävention sind das Einzige, was zumindest etwas bringt – unsere Gesellschaften werden aber nie ohne Alkohol und Rauch sein.

    17. DaniDo Says:

      @Münsterländer, @thomas, @admin

      Die Kinokultur wäre durchaus auch mal einen Eintrag wert! Ich habe das auch schon erlebt, dass in D die Werbung und die Vorfilme mit einer Pause vom Film getrennt waren. Das verstand ich nicht, vor allem fand ich es mühsam, dass die ganze Zeit während der Werbung geredet wurde…ich bin nämlich ein Werbe- und Vorfilmgeniesser.

      Die Pause inmitten des Films? Es ist wohl schon die Sorge um den Umsatz des Kiosks… Ich finde aber auch, es verlängert den Genuss des Films. Man tauscht sich aus, spekuliert, wie es weiter geht und (wichtig, wichtig!) man kann die Toiletten besuchen. Auch die Nikotinsüchtigen finden wohl die Pausen gar nicht so abwegig.

      [Anmerkung Admin: Schweizer Kinokultur war hier dran http://www.blogwiese.ch/archives/673 und hier http://www.blogwiese.ch/archives/763 ]

    18. Neuromat Says:

      es ist schon irre – dieses ja doch manchmal zwanghafte Bemühen bestimmte Eigenheiten im jeweils eigenen Land schön zu reden. (Diese Kultur wäre doch einmal einen Eintrag wert) 😉

      Warum nicht gleich zwei Pausen in einem Film, so kennt man es schliesslich vom Fernsehen. Aber bitte keine Pause zwischen Werbung und Film; dabei kann man dann doch nach den Werbefilmen erst einmal über diese diskutieren. Ja, und die Genussverlängerung. Wie beim Sex oder, manchmal geht es eben erst nächste Woche weiter….

      Es nervt manchmal ein wenig. Bei einigen Einträgen bekommt man fast den Eindruck, die zwei Pausen seien besser als jeder Film. Da besucht man doch am besten nur die Pausen – das erinnert mich an meine Schulzeit.

      Dann ist es aber häufig auch kontraproduktiv und führt wie an anderer Stelle zu solch Formulierungen wie: „Es gibt einerseits den Wortlaut, der zwar etwas plakativ ist, aber eben andererseits einen tieferen Sinn hat.“ Lästig wird dann die Paarung mit der Ablehnung anderer – wie soll man sagen – Lebensformen, die dann als mühsam empfunden werden.

      Ich empfinde diese Haltung als mühsam. Und schliesslich ruft es dann immer wieder die Satire auf den Plan.

      Ach ja, es ist kein Neid. Meine Blasenfüllvolumen und die Beckenbodenmuskulatur reichen aus, um auch Filme in Überlänge ohne Pause ansehen zu können. Sie werden auch eigentlich hergestellt, damit sie ohne Pause betrachtet und erlebt werden. Ich mag keine dieser Nationalwürste und mir schmecken tatsächlich mindesten vier fünf andere Sorten eindeutig besser. Aber deswegen habe ich nichts gegen die Schweiz.

    19. DaniDo Says:

      @neuromat

      Da könnte man auf ganz merkwürdige Schlussfolgerungen kommen, wenn man Deinen Text liest. Z.B. dass eine Pause in der Mitte des Films einfach Scheisse ist. Sonst müsste man das ja nicht „schönreden“. Ich muss sagen, extrem emotional verbunden bin ich nicht mit der lieben Pause…nur haben wir uns daran gewöhnt und möchten sie nicht missen.
      Nur, wenn die Verhältnisse „schöngeredet“ werden, dann gibt es anscheinend schönere, die allein durch ihre Anwendung überzeugen. Zum Beispiel in Deutschland, wo man die Pause nach der Werbung hat. Aha, mit guter Blase geht das! Am besten ist wohl, wir synchronisieren gleich alle Filme damit sicher alle gut hochdeutsch lernen und sich mit den grossen Brüdern unterhalten können, die sich gerne zuhause fühlen würden in der Schweiz, aber bitte mit Sahne und nicht mit Rahm.

    20. neuromat Says:

      @ DaniDo

      könnte man, braucht man aber nicht. Wer gerne Pausen in den Filmen hat …kein Problem. Ich finde die eher lästig, genauso lästig wie die endlos lange Werbung vorneweg, die mittlerweile in Deutschland schon dazu geführt haben soll, dass die Kenner dieser Misere erst zwanzig Minuten nach Beginn der Vorstellung erscheinen.

      Als ich noch Zeit für Kinobesuche hatte bin ich fast nur in Programmkinos gegangen. Eine Pause während des Films wäre undenkbar gewesen. Ein Film wie „Kleine Fluchten“ unterbrochen durch eine Pause – eine unerträgliche Vorstellung (in der doppelten Bedeutung des Wortes).

      Es käme doch mal darauf an, z.B. bei der Berlinale oder in Venedig oder Cannes die Filme mit Pause zu zeigen. Also ich war noch nie dort; vielleicht machen sie es ja so.

      Nein, nervig ist für mich immer dieser Reflex: Kino in D: Pause nach der Werbung, mühsam dort, die reden bei den Werbefilmen. CH – Pause während des Films, vorteilhaft, kann ich pinkeln und mich dabei fragen, wie der Film wohl ausgeht. Alles nach dem Motto: Die Hunde in D kacken lange dünne Würstchen, die sind viel schwieriger aufzuheben, unsere scheissen Quadratwürfel, das ist praktischer. Dafür haben die in D aber einen Henkel. Brauchen wir nicht, wir verfüttern Mikromagnete, die sind dann noch einfacher aufzuheben…usw usw

    21. Thomas Says:

      lieber Neuromat
      es geht doch nicht um schönreden. Vielmehr darum, dass Kulturen eben unterschiedlich sind und der Mensch ein Gewohnheitstier ist.

    22. Neuromat Says:

      Lieber Thomas

      das kann ich nicht ganz nachvollziehen, was Du sagst. Mir fällt zumindest ein gewisses ausschliessliches Anpreisen von Vorzügen auf.

      Und das kann doch nicht sein…

      und ob ein Kinofilm mit einer Pause oder ohne Pause gezeigt wird bedingt für mich nun noch wirklich keinen Unterschied in der Kultur.

    23. Thomas Says:

      tut mir leid, dass du meinen Text dahingehend interpretierst. Pause oder nicht Pause ist zumindest unterschiedliche „Kino“kultur. Und gut ist halt meistens das, was man kennt. Neues hat’s meistens etwas schwerer.
      Ergo, ich bin Kino mit Pause gewöhnt, kenne nichts anderes und bin deshalb erstaunt ob was anderem. Anderen geht es genau umgekehrt. Die Darstellung dieses Sachverhaltes ist doch keine Anpreisung?

    24. neuromat Says:

      an Thomas,

      wenn Du es so formulierst, kann ich es jetzt auch ganz nachvollziehen. Und es ist auch keine Anpreisung. Ein 😉 am Rande: „erstaunt sein“ hat im Schweizerischen Standard ja eine andere Bedeutung.

      Weiter oben tönte es jedoch mehr so, dass die fremde Version „mühsam“ gefunden wird. Das ist eher negativ besetzt. Während den eigenen Pausen die positiven Eigenschaften abgerungen wurden.

      Vielleicht ist es aber auch schwer zu erahnen wie dies auf Dauer auf andere wirken kann. Es ist ja auch nur mehr ein Denkanstoss. Ich selber lese zum Beispiel sehr gerne „Lebensberichte“ von Ausländern, die lange Zeit in Deutschland gelebt haben. Manches öffnet einem da die Augen, anderes findet man dann wieder völlig übertrieben … allemal aufschlussreich.

    25. Thomas Says:

      Zitat Neuromat:
      „Ich selber lese zum Beispiel sehr gerne “Lebensberichte” von Ausländern, die lange Zeit in Deutschland gelebt haben. Manches öffnet einem da die Augen, anderes findet man dann wieder völlig übertrieben … allemal aufschlussreich.“
      😉
      Was meinst Du, weshalb ich die Blogwiese besuche und deren Inhalte meist genüsslich lese? 😉 Die Sicht von aussen ist oft sehr interessant.

    26. flo Says:

      ich kann gut mit dem Kino leben, das in der Mitte des Filmes eine Pause hat – man kann sich erholen und evt. noch etwas kaufen.
      über der Grenze (österreich) hingegen hat es keine Pause und ich bin auch damit zufrieden, man gewöhnt sich an beides und es hat beides vor- und nachteile.

      alkohol:
      wie schon oben erwähnt gehört dieses einfach zur kultur, ein Bier oder ein Wein muss schon sein. Die Jugend findet immer Mittel an Alk zu kommen. Vor allem auch an der Grenze wie bei mir. Falls es in der Schweiz teuer ist , kauft man in Österreich ein. (So war und ist es auch mit den Schnäpsen, die billiger waren/ z.t. noch sind und sie sind einfacher zu bekommen als in CH)