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Haben Sie heute schon Ihren Kropf geleert? — Neues vom Bergvolk und einem Event der SVP

  • Keine Jodluft aber Jodtabletten in der Schweiz
  • Die Schweizer leben, jedenfalls für Deutsche Verhältnisse, ziemlich weit im Süden. In der Nähe der Alpen, weswegen manche Menschen auch von einem ehemaligen „Bergvolk“ sprechen. Menschen, die so weit im Süden leben, bekommen selten etwas ab von der wunderbaren jodhaltigen Luft an der Nord- oder Ostseeküste. Weil sie nicht genug Jod einatmen, und Jod wichtig ist zur Verhinderung eines „Kropfes“, müssen Sie Jod dringend zu sich nehmen. In Form von Tabletten, um genau zu sein. Deswegen hängt in jedem Schweizer Hauseingang der Hinweis, wo man Jodtabletten beziehen kann, falls mit einem radioaktiven Fallout zu rechnen ist.

    Jodtabletten gibt es im Schulhaus

  • Über Menschen mit einem Kropf lacht man nicht
  • Die Einnahme von Jodtabletten soll verhindern, dass sich ein Kropf bildet. Dennoch passiert das oft bei Menschen, die weit entfernt von jodhaltiger Luft leben. Da reicht schon Süddeutschland oder das Schwabenland, da muss man nicht erst in die Schweiz ziehen. So wie im schwäbischen Heinsheim der „Heinsheimer Kropfjoggl

    Kropf

    HEINSHEIMER KROPFJOGGL
    „Otmar Meisinger fand diesen Namen. Er stammt aus der Zeit, als in Heinsheim unverhältnismäßig viele Kropfhälse zu sehen waren. Diese Verdickung der Schilddrüse wird auf Jodmangel zurückgeführt. Es wird die Geschichte erzählt, daß eines Tages ein Handwerksbursche mit einem glatten Hals durch Heinsheim wanderte. Die einheimischen Kinder lachten ihn aus, weil ihm der Kropf fehlte, und begleiteten ihn mit Spottgesang. Ein vorbeikommender Einwohner wies aber die Kinder zurecht, daß sie froh sein sollten, ihre Glieder beisammen zu haben.
    (Quelle: heilbronn-neckar.de)

  • Die SVP kümmert sich um das Leeren des Kropfes
  • Weil sich also leicht ein Kropf bildet, und der sich dann auch noch füllen kann, muss er regelmässig geleert werden. Und dafür gibt es zahlreiche Gelegenheiten in der Schweiz, oft von grossen Parteien wie der SVP organisiert.
    „Chropfleerete“ nennt sich so ein Event, zu dem Jung und Alt strömt, um endlich los zu werden, was da im Chropf eingelagert ist und raus will. 11‘800 Chropfleerete zählten wir bei Google-CH , da kommt sicher ganz schön was zusammen. Wohin wohl der Inhalt des „Chropfs“ entsorgt wird?

  • Wenn die Petarden pupsen
  • So lasen wir im Tages-Anzeiger vom 16.03.07:

    An einer «Chropfleerete» auf dem Zürcher Bürkliplatz hat die SVP der Bevölkerung die Möglichkeit geboten, sich zur Ausländerfrage zu äussern. Jugendliche störten den Anlass mit Nebel- und Knallpetarden.

    Stichwort „Knallpetarden„. Darin steckt das Verb „péter„, was in Frankreich „pupsen“ heisst. Die hübsch häufig von Nicht-Franzosen geäusserte Bitte: „Repétez!“ (=“Wiederholen Sie bitte!) an Stelle von korrekt „Répétez“ heisst wörtlich übersetzt: „Könnten Sie diese schlechte Luft bitte nochmals fabrizieren? „. So bedeutungsunterscheident kann ein kleiner „accent aigu“ sein!

  • Die schlechten ins Kröpfchen
  • Von Aschenputtel, die bei Walt Disney „Cinderella“ heisst, wissen wir ja, wie das geht.

    „Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen.“

    Aschenputtel

    Vom Leeren dieses Kröpfchens lesen wir dort nichts. Oder haben sie schon mal das Wort „Auskotzen“ in einem Märchen gefunden? So würden wir das in Norddeutschland bezeichnen, eine zünftige „Auskotzerei“. Aber doch nicht gleich 11‘800 Mal, und dann auch noch von einer rechten Volkspartei organisiert! Es muss den Schweizern ganz schön dreckig gehen, wenn man sowas organisiert veranstaltet.

    P.S.: Auskotzen bringt es bei Google-DE auf 42‘700 Fundstellen, vier mal so viel wie Chropfleerete, aber niemals in Verbindung mit einer völkischen Partei.

    

    33 Responses to “Haben Sie heute schon Ihren Kropf geleert? — Neues vom Bergvolk und einem Event der SVP”

    1. DaniDo Says:

      Wenn der Kropf regelmässig geleert wird, dann gibts eben nicht solche Monstergewächse wie in Süddeutschland…(wohl ein armer, von Zürcher Fluglärm geplagter Mensch!)

      Beliebter Ort für eine Kropfleerete ist oft auch die Gemeindeversammlung – auch so eine Schweizer Spezialität. Aber das gibts wohl in Bülach nicht. Ansonsten: das nächste Mal hingehen, Jens, auch wenn Du Deutscher bist, das gehört zum Notwendigen, wenn Du die Schweiz kennen willst.

    2. mare Says:

      Vielleicht würde statt Jodtabletten schon das ganz gewöhnliche Kochsalz genügen, das es in der Schweiz ja auch mit Jod und sogar mit Fluor angereichert gibt. Dann gäbe es gar keine vollen Kröpfe – aber ob das genügen könnte, damit es keine SVP gäbe?

    3. Ben Says:

      …ich weiss nicht, wie viele Schweizer Hauseingänge Du kennst (das hat nicht etwa mit Deinem Beruf zu tun?), aber bei uns hängt nichts, was auf Jodtabletten hinweisen würde.
      Wer die SVP hat, braucht sich wegen dem Bisschen Radioaktivität nun wirklich nicht zu sorgen!

    4. Bine Says:

      da hast du mir jetzt aber was geliefert….“peter“ heißt „pupsen“?
      ich werde bei meiner nächsten verabredung mit peter aus dem blöden kichern nicht mehr rauskommen. gott bin ich pubertär…. *g

      [Anmerkung Admin: Kommt sehr auf die Aussprache an, was das heisst. „Peeeteee“ heisst pupsen, und „reeepeeeeteee“ heisst wiederholen]

    5. sylv Says:

      Jodtabletten werden an die Anwohner, die in einem gewissen Radius zu einem Atomkraftwerk wohnen, vom Kanton verteilt.

      Grins zu der Knallpetarde,dann ist es ja kein Zufall dass wir das schön helvetisiert haben zu ‚Frauenfürzen‘:) :),nur ob die mehr stinken als einer des anderen Geschlechts,wäre noch zu beweisen oder ist das männliche Gegenteil dazu der Chirschichracher??

    6. Phipu Says:

      Über den „Kropf“ und seine sprachliche Bedeutung steht in Grimms Wörterbuch so viel, dass man dadurch eher verwirrt, als schlauer wird. Wer sich dennoch interessiert soll hier: http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbuecher/dwb/wbgui?lemid=GK14753 nachschauen.

      Mein Gefühl favorisiert die Bedeutung 3), unter welcher der „Kropf“ eher im Sinne des Magens (nach zuviel Essen oder trinken) verwendet wird. Und eben nach so einer „Chropfleerete“ fühlt man sich wieder besser. Der Ausdruck „Auskotzerei“ weist daher in die gleiche Richtung.

      … und ergänzend zu DaniDo
      Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Liste über „kröpfen“, hier: http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbuecher/dwb/wbgui?lemid=GK14769
      Dort steht unter anderem bei 4) „heimlich ärgern“. Der „gekröpfte Nordanflug“ auf den Zürcher Flughafen erhitzt die Gemüter also schon nur wegen seinem Namen.

    7. Frank Says:

      völkisch…das ist genau der Jargon, der zur SVP paßt!

    8. Dominik Says:

      Mit deiner Anmerkung zum Kommentar von Bine hast du mich jetzt aber gleich verwirrt, aber Leo hat es mir bestätigt dass ich richtig liege: das Wort péter wird nicht „Pööteee“ ausgesprochen! Als „Beweis“: http://dict.leo.org/lf?10613463

      Ist pupsen irgendwie speziell deutsches Deutsch? Wenn du nicht noch das französische Wort hingeschrieben hättest, hätte ich es nicht verstanden… Bei mir heisst das furzen…

      Was ja schon angetönt wurde: Um die „normalen“ Kröpfe zu vermeiden, hat es in der Schweiz Jod (und Fluor) im Kochsalz. Damit sind die Kröpfe besiegt, allerdings ist diese Zugabe von Jod nicht ganz unumstritten. Mehr Infos hier: http://www-x.nzz.ch/format/articles/375.html
      Die Tabletten sind nur für den Fall dass es eine Panne in einem Atomkraftwerk gibt (als ob man dann im engsten Umkreis um das AKW noch Tabletten schlucken müsste…)

      [Anmerkung Admin: Recht hast Du, es ist „röööpeeeteee“ was „nochmals pupsen“ heisst. Und „peeeeteeerr“ ist nur pupsen. Mein ööö ist falsch.]

    9. Thomas Says:

      Die Jodtbletten haben nichts mit Chropf zu tun. Für letzeres wurde das Speisesalz jodiert, das erstere hat mit dem radioaktiven Fallout zu tun. Die Idee dahinter ist, dass wenn du die Jodtabletten zu dir nimmst, du eine Art Überdosis hast und der Jodspeicher des Körpers (Schilddrüse) gefüllt ist. Kommt nun das böse Jod-131 (radioaktiv, halbwertszeit ca. 1 Monat) kann es vom Körper nicht mehr aufgenommen werden, da der Speicher bereits voll ist. Somit soll dem Schilddrüsenkrebs vorgebeugt werden.
      So, Chropf geleert 🙂

    10. Madame Wouuf Says:

      @ Dominik

      Ein Pups ist ein weniger vulgärer Furz, in CH-Deutsch vielleicht es Fürzli. Eine Dame würde in D wohl eher vom Pups reden, statt das Wort Furz in den Mund zu nehmen….echli fiiner eben!

    11. Nessi Says:

      ist doch eine gute sache diese öffentliche „chropflärete“ da kriegen alle die gelegenheit endlich mal zu sagen was sie denken und haben sogar noch zuhörer 😉
      wenn sie immer nur die faust im sack machen, besteht die möglichkeit, dass sie tatsächlich physisch einen kropf kriegen.
      also könnte man sagen: die svp trägt zur senkung der kosten im gesundheitswesen bei ?? 🙂 isch doch supi he 🙂

    12. Phipu Says:

      Noch bevor es den französischen Ausdruck „alicament“ (mit gesundheitsfördernden Stoffen angereichertes Lebensmittel) überhaupt gab, waren schon gewöhnliche Nahrungsmittel mit gesundheitsfördernden Stoffen angereichert. Eben z.B. Salz mit Jod oder Wasser mit Fluor. Siehe hier:
      http://pages.unibas.ch/rr-bs/medmit/sd/2003/06/sd-20030624-001.html

      und zur Anmerkung Admin in obigem Kommentar: http://www.blogwiese.ch/archives/572#comment-75075 :
      lass noch das nicht ausgesprochene R beim phonetischen „péter“ weg: „peetee“, dann denkt wirklich niemand mehr an einen männlichen Vornamen.

      Übrigens: wenn ihr mal „je vais péter les plombs“ hört, heisst nicht etwa, dass der Sprecher Blei furzen werde, sondern dass ihm die Sicherungen durchbrennen (hier explodieren) werden. Da ist natürlich in jedem Fall Vorsicht geboten.

    13. Brun(o)egg Says:

      Was das „pupsen“ angeht halten wir es in der Schweiz eher mit Luther: Wir furzen, auch mit verzagtem Arsch.

      Gegenden in denen Kröpfe überdurchschnittlich viel vorkamen gabs auch in der Schweiz. Riehen bei Basel. (Ennet dem Rhein natürlich)
      Da gabs (oder gibts immer noch?) eine Klinik und Ärzte die sich auf die Behandlung von Kröpfen spezalisiert hatten.

      Die „Kropfleerete“ im übertragenen Sinne von etwas loswerden, gibts auch als „dicken Hals“. „Mach kei dicke Hals!“ „Würgt Dich etwas?“ „Speuz es raus“. usw.

    14. Tellerrand Says:

      @ Dominik

      Der Pups ist der kindgerechte, kleine Bruder des Furzes. Klingt für meine Ohren nicht ganz so vulgär.

      Engländer haben ja bekanntlich einen ähnlich fäkalen Humor wie wir Deutschen. Mir haben jedenfalls schon einige Englischsprecher von grossem Gelächter über das deutsche Wort für Exit auf den German Highways berichtet.

    15. mare Says:

      Hat nicht der Berner Chirurg Theodor Kocher sehr viel geleistet gegen die Kröpfe? Der hat sie doch wegoperiert – das war wohl auch eine Kropfleerete.
      In der Schweiz wird offenbar wirklich etwas gegen die Kröpfe getan

    16. neuromat Says:

      😉 :
      Was nun so Furchtbares an diesen Veranstaltungen des gemeinsamen Herz Ausschüttens sein soll, vermag ich auch nicht so recht zu verstehen. Gut, in dem Fall war die SVP der Veranstalter und es ging um Ausländer. Aber ich werde auch immer wieder als Redner von der SVP zu solchen Events eingeladen und klebe mir dann mein kleines Schnauzbärtli an, notfalls basteln wir auch etwas aus Herrn Mörgelis Kunsthaar. Ich habe ja auch nichts gegen Ausländer, allenfalls stören die ganzen Immigranten, aber was solls, es geht doch schliesslich um das Ereignis. Und da gehört die Knallpetarde mit dazu, genauso wie das repeter äh nein das Repetiergewehr und der Aufmarsch militanter Frauen mit den Schildli: Meine Gewehrmutter gehört mir. Gerade auch zu dem erwähnten Volksfest war ich geladen, leider darf ich meine Ansprache nicht wieder geben, da auf Wunsch einer einzeln Schweizer Dame aus den Staaten die Beitragslänge reduziert gehört. 🙂

    17. Tellerrand Says:

      Ein bisschen off-topic, aber trotzdem:

      „Doch gestern zeigte «Baschi National» erneut, wie er blochte – und prompt von der Polizei verzeigt wurde.“

      Versteht einer der mitlesenden, nicht in der Schweiz lebenden Deutschen diesen Teaser auf einer Schweizer Newsplattform?

      Kleiner Tipp: mit dem SVP-Blocher hat das, obwohl’s national zu sein scheint, nichts zu tun… 😉

      [Anmerkung Admin: Kleiner Tipp Blogwiese zum Themen Blochen lesen]

    18. JensK Says:

      @Tellerrand, na ja englischer Humor, zum Teil lachen Sie auch aus Unwissenheit der Sprache, wie in diesem Fall. Wahrscheinlich kommt hat es eh den selben Wortstamm von „Einen fahren lassen“.

      Natürlich kann man das uns Deutschen auch vorwerfen, wenn wir über einen „helvetischen“ Begriff stolpern, der andere Assoziationen weckt. Zumindestens kommt irgendwann die Erkenntnis, warum der Begriff so heisst und dann ist es auch nicht mehr witzig.

      Das Raider jetzt Twix heisst, war auch nur in meiner Jugendzeit lustig…Engländer lachen über so etwas vergleichbares Kindisches heut noch.

      So genug pauschalisiert, ich kenn genügend „Engländer“ die weltoffener sind 😉

    19. Phipu Says:

      an Tellerrand
      Mit Hilfe auch des Artikels http://www.blogwiese.ch/archives/20 versteht man dein Rätsel ja noch.
      Aber was sind wohl die deutsch-deutschen Wörter „Teaser“ oder „Newsplatform“? (Ich übertreibe natürlich ein wenig. Ein paar wenige Blogwieseler können sogar ein paar Worte englisch, bzw müssen es können, wenn sie den Bemerkungen einer Minderheit von hier eintragenden Kommentatoren folgen wollen.)

    20. swissami Says:

      Lieber Neuromat,
      Okay, okay, ich nehm’s zurück! Du bist ein Schatz. 🙂 Ich würde deine Ansprache wirklich echt gerne lesen. Bitte schreib schreib sie doch für uns.

    21. Christian Says:

      Na, Jens, mit der Bezeichnung der Äss-Fou-Pee als „völkisch“ hast du wieder einen Riesenschritt hin zu einem erfolgreich abgelehnten Einbürgerungsantrag gemacht. Nur weiter so, wird alles regischtriert und im geeigneten Moment gegen dich vorgebracht. Da kannst du noch so lange im Garten die Schweizerfahne hissen und am erschten Auguscht Fondue kochen.

      [Anmerkung Admin: Für was steht das „V“ denn sonst? Etwa für die drei Dinge mit „V“, die man nicht verleiht: Vrau, Vüller, Verdt? Oder doch Volldubbeldu?]

    22. neuromat Says:

      Na ja, das mit der Einbülgelung bügeln wir doch mit diesem Redebeitrag, der nun doch zugelassen wurde 😉 wieder aus.
      Chropfleerete auf dem Zürcher Bürkliplatz. Korrigiere: Kopf leer Rede

      Liebe Eisgenossen, äh Eidgenossen, es mehren sich die Stimmen, die der Confoederatio Helvetica eine gewisse Fremdenfeindlichkeit nachsagen. Wer kann so etwas über uns behaupten, ausser den Ausländern? Dabei haben wir nichts gegen einen Ausländer, so lange er das bleibt, was er ist: ein Ausländer, also im Ausland. Wir stehen bereits für eine bunt durchmischte Kultur, gerade hier in Basel, äh Zürich, also überhaupt und die Liste unserer eigenen Ausländer ist lang, ich nenne nur die Berner, die Basler, Zürcher, Inner- und Ausserschweizer, Welsche und Walliser, Aargauer und Oberaargauer und Napfler, ja so lang ist die Liste wie unsere Alpentäler. Wie keine andere Nation haben wir also eigene Ausländer genug und brauchen darum keine fremden. Nehmen wir nur den Balkan, was wollen die hier…ich kann es euch ganz genau sagen, die wollen, wollen, Moment gleich, geschwind da ine luege, es war da irgendwo aufgeschrieben, also ich werde mir da erlauben, später darauf zurück zu kommen, ah ja von wegen zurück, vielleicht kann mir auch einer mal ein paar von den Tschi wapp tschi tschi zurückstellen, oder die Portugiesen, Belgier und Holländer oder auch Rumänen oder Rumäninnen. Von einem guten Kollegen, gau Christoph, ich betone von einem Kollegen und nicht von mir, stammt folgendes Erlebnis aus der Zürcher Innenstadt, als er am noch helllichten Abend an einer Bar vorüber schlenderte und von einer solchen Person gefragt wurde »Weißt du, du kriegst von mir so richtig geile Massage, für 30 Franken, plus Kaltgetränk.« 30 Franken, frage ich mich erstaunt. Und wohin soll das noch führen: Was kostet dann wohl eine geile Massage plus Kaltgetränk plus Vorspeisenteller. Seien wir froh, dass es nicht auch noch eine Deutsche gewesen ist für 30 Fränkli plus Getränkli. Nein, haben wir kein eigenes Personal, vielleicht mit Fondue chinoise. Wie, keine Tschi wapp tschi tschi mehr da, na ja dann eben Sushi. Wenn schon fremde Ausländer, dann richtig fremde wie Japaner, die sind uns ziemlich ähnlich, die sprechen auch anders als sie schreiben, gewissermassen die „Schweiz des Pazifik“ nur das wir kein Pearl Harb äh Hamburg hatten zumindest bisher noch nicht. So das musste jetzt mal raus und jetzt muss mal wieder was rein, bevor die Geishas, Quatsch, die Sushis kalt werden. Also, en guete mittenand.

    23. sylv Says:

      @neuromat,fahr so weiter und du machst Jens ernsthaft Konkurrenz!! 🙂

    24. neuromat Says:

      @ sylv

      Danke für das Kompliment.
      In der Konkurrenz sehe ich mich nicht. Das ist die Blogwiese, da bin ich Teil einer grasenden Gemeinschaft. Und schliesslich müsste ich noch ins Fernsehen und Interviews für Zeitschriften geben – das ist, glaube ich – nicht meine Welt.
      Als ich in den Blog eingestiegen bin habe ich Jens Rainer eine Mail geschickt, in der ich meine Bewunderung für diesen gelungenen Blog ausgedrückt habe. Ich denke, er hat auch im Club „eine gute Figur“ gemacht, eine Mischung aus professionell und trotzdem normal.
      Ansonsten es freut mich, wenn mal gelacht wird und dann auch wieder ernste Comments ohne anschliessende „Kriegserklärungen“ möglich sind.
      Wir werden die Blogwiese dann für den Nobelpreis vorschlagen, wenn je zehn Schweizer und Deutsche aus der Blogwiese am New York Marathon teilnehmen und sich gegenseitig ins Ziel bringen.

    25. lapsus4711 Says:

      Englische Freunde schütteln sich vor Lachen, wenn sie auf der Piazza Grande in Locarno des Schild der FART sehen.
      http://www.polier.ch/page/bahnen/tessin/fart/fart.htm

    26. JensK Says:

      @neuromat, tut es auch der Züri Marathon?

    27. sylv Says:

      @lapsus,
      dann stell Dir mal das Gegröle vor wenn die Engländer bei Bern das Ausfahrtschild ‚Wankdorf‘ sehen…..;-)

    28. Tellerrand Says:

      @ Phipu

      T’schuldigung, jetzt sind mir doch glatt in einem Blog, in dem die deutsche Sprache ansonsten nicht nur sauber, sondern rein gehalten wird, ein paar Anglizismen rausgerutsch! Soll nicht wieder vorkommen, ich gelobe Besserung – wer will schon zu einer Minderheit von Kommentatoren gehören…

    29. neuromat Says:

      @JensK
      Züri ist auch OK.

    30. Schnägge Says:

      @neuro: Aber mal ernsthaft: Noch nie dran gedacht, einen eigenen Blog ins Leben zu rufen? Nicht als Konkurrenz zu Jens, sondern als eigenes Projekt mit eigenen Themen?

    31. neuromat Says:

      @ schnägge

      das ehrt mich ja wirklich irgendwie. Aber ich bin froh, wenn ich hier „mitbloggen“ kann. Ich befürchte auch, die Resonanz wäre etwas mau. In ein paar Monaten wäre ich so einsam, ich bekäme wahrscheinlich noch nicht einmal SPAM Mail. Und das mag jetzt etwas verschroben klingen, aber es wäre nicht ganz unkompliziert, den Status der Anonymität zu lüften.

    32. Schnägge Says:

      Quote neuromat: „aber es wäre nicht ganz unkompliziert, den Status der Anonymität zu lüften. “

      Ui, das klingt jetzt aber spannend… 🙂
      An Spam wird es dir nicht mangeln, das garantiere ich dir. Und in einer entsprechenden Bloggingcommunity findest du sicher auch Leser für deine abgedrehten Texte.

      @Jens: Was hälst du eigentlich von der Idee, ein kleines Blogwiesenforum einzurichten, wo deine Leser auch unter einander kommunizieren könnten über Deutsch-Schweizer Themen, die sie beschäftigen? Das gäbe doch sicher auch für dich eine Menge neue Anregungen…
      Sorry für das Off-Topic und meine Mitteilungsbedürftigkeit heute. 🙂

      [Anmerkung Admin: Gute Idee, aber solch ein Forum gibt es schon bei http://www.hallo-schweiz.de ]

    33. Schnägge Says:

      @Admin: Ja, das Forum kenne ich, aber hier bei dir ist die Community einfach viel netter. Da drüben scheinen die Exilanten weitgehend unter sich zu bleiben…
      Und mich als Spracharbeiter interesseren Sprach- und Kulturthemen naturgemäß mehr als Steuer- und Behördenprobleme, wie sie da drüben hauptsächlich verhandelt werden.