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Die illegale Gleis-Lotterie am Bahnhof Museumstrasse

  • Perron oder Bahnsteig, Gleis oder Ge-leis?
  • Am Bahnhof Museumsstrasse gibt es zwei Bahnsteige und vier Gleise. Schweizer dürfen diese Dinge gerne weiterhin „Perron“ (=Vortreppe, heute sagt man „quai“ in Frankreich) und „voie“ nennen, wie die Deutschen es vor der grossen Eindeutschung und Reichsgründung um 1870 auch taten, bei der die Schweizer natürlich nicht mitmachten. Meinetwegen sagen Sie als Schweizer auch „Ge-leise“, wie die Aufforderung, doch bitte „leise zu gehen“, also mit einem „e“ mehr als in Deutschland üblich, laut unserem Duden in der Schweiz noch möglich:

    Geleise, das; -s, – [mhd. geleis(e) = Radspur, Kollektivbildung zu: leis(e), ahd. (wagan)leisa = (Wagen)spur] (österr., schweiz., sonst geh.)

    Doch wo wir hinschauen, steht „Gleis“ angeschrieben, auch in der Schweiz. Wahrscheinlich hatte der Duden hier wieder Probleme mit der korrekten Einordnung von „schweizerisch“. Soll ja vorkommen.

  • Alles wirklich nur ein Zufall?
  • Wo genau auf welchem Gleis jetzt hier Ihr Zug halten wird, das weiss kein Fahrplan sondern wird jeweils fünf Minuten vor der Einfahrt des Zuges von einem Computer wahrscheinlich per Zufallsgenerator bestimmt. Wer das daheim mit seinem Microsoft Excel nachbauen will verwende am besten die Funktion „randomize“ zur Erzeugung einer Zufallszahl, im deutschen Excel als =WENN((ZUFALLSZAHL()*2+1)<2;21;22) zu haben, einfach in eine Excel-Tabelle kopieren und mit der F9-Taste aktualisieren. Egal was der Computer sagt, die Menschen auf diesem Bahnsteig starren wie gebannt auf die Anzeigetafeln. Müssen sie sich nun nach links oder nach rechts wenden? Manche versuchen die Röhre, aus der ihr Zug zu ihnen rollen wird, zu erahnen. Am Luftstrom die Ankunft des baldigen Zuges zu erspüren. Wie beim Roulette, wo manche Spieler auch versuchen, den Lauf der Kugel vorauszuberechnen: Wenn der Zug eben links ankam, und der Zug danach rechts, dann müsste mein Zug aller Wahrscheinlichkeit wieder links… doch halt, da hat ja ein Zug Verspätung! Es bleibt spannend bis zum Schluss, und die Menschen sind beschäftigt. Sind abgelenkt vom tristen Alltag, ihrem Weg zur Arbeit oder nach Hause. Für einen Moment werden alle zu Spielern. Warum auf den Anzeigentafeln eigentlich keine Werbeeinblendungen erfolgen, so wie beim Boxkampf im TV, in der kurzen Pause zwischen zwei Runden, ist uns schleierhaft.

  • Wetten Sie einfach mit!
  • Man sollte da unten am Bahnhof Museumstrasse eigentlich einen Croupier beschäftigen: „20 Franken für Ankunft auf Gleis 21, 10 Franken für Zieleinlauf auf Gleis 22, rien ne vas plus!“ aber solch nicht-staatliches Glückspiel ist illegal in der Schweiz. Auch der Discounter FUST bekam mächtig Ärger, als er im Rahmen einer Werbeaktion der Kauf eines neuen TV-Geräts mit dem Spielglück der Schweizer „Nati“ (=Nationalmannschaft ohne Parteiabzeichnen) verband.

    28.04.2006 — Tages-Anzeiger Online
    Fust-Wettbewerb wird untersucht
    Die Fust AG verspricht in Inseraten und TV-Spots Gratis-Fersehgeräte, falls die Schweizer Fussball-Elf an der WM den Viertelfinal erreicht. Jetzt prüft die St. Galler Staatsanwaltschaft, ob dies gegen das Lotterie-Gesetz verstösst.

    Der Elektronik-Discounter Dipl. Ing. Fust AG mit Sitz in Oberbüren SG will den Kaufpreis für neu gekaufte TV-Geräte zurückerstatten, falls die Schweizer Fussballnationalmannschaft den WM-Viertelfinal erreicht. Allerdings muss der Käufer auch noch einen Tippschein korrekt ausfüllen.

    An Wettbewerb gekoppelt
    Weil die Teilnahme am Wettbewerb an den Kauf eines Fernsehgeräts gekoppelt ist, verstösst die Praxis der Fust AG laut dem St. Galler Finanzdepartement möglicherweise gegen das Lotterie-Gesetz. Es hat Fust aufgefordert, den Wettbewerb abzubrechen.
    (Quelle: tagesanzeiger.ch)

  • Und was passiert, wenn die Schweiz Vize-Weltmeister wird?
  • Unlauterer Wettbewerb? Genehmigungspflichtiges Glückspiel? Wer nur diesen Verdacht äussert, bezogen auf den programmierten Fussballerfolg der Schweizer Kicker, muss der sich nicht in der Schweiz gegen den Vorwurf des versuchten Landesverrats rechtfertigen?

    Wir werden mal bei FUST nachfragen, was es zu gewinnen gibt, wenn die Schweiz wie geplant Vizeweltmeister wird dieses Jahr. Vielleicht einen Zweitfernseher für den Zweitplatzierten oder einen Harddisk-Videorekorder mit der Aufzeichnung aller sensationellen Erfolge der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft der letzten 30 Jahre. Braucht es dafür eine Harddisk? Würde nicht auch eine DVD reichen? Oder eine CD? Oder eine Diskette? Wir werden das auf jeden Fall mal durchrechnen lassen.

    

    19 Responses to “Die illegale Gleis-Lotterie am Bahnhof Museumstrasse”

    1. viking Says:

      Jens, so eine Lotterie ist das gar nicht. Wenn du aufpasst, merkst du, dass speziell zu den „Hauptpendelzeiten“ sehr wenig Seitenwechsel passieren, ja die Leute stehen sogar alle mehr oder weniger exakt da, wo die Türen aufgehen und lassen genau so viel Platz dass die Aussteigenden kaum durchkommen. Und wehe der Lokführer fährt mal zwei Meter weniger weit, oder es wird eine nicht passende Komposition eingesetzt 😉
      Gerade für dich als Bülacher ist es relativ einfach mit der Gleiswahl. Da wo xx.25 der „Niederweniger“ fährt (und xx.32 der Badener), da fährt (normalerweise) auch der xx.37er nach Bülach ein. Ausgenommen die SBB ist wieder mal spielfreudig und hält sich aus irgendwelchen kindischen Gründen nicht an dieses ungeschriebene Gesetz. Dann kann man allerdings beobachten, wie sich Menschenmassen auf dem Perron hin und her bewegen 😉

    2. Administrator Says:

      @viking

      „Ausgenommen die SBB ist wieder mal spielfreudig und hält sich aus irgendwelchen kindischen Gründen nicht an dieses ungeschriebene Gesetz“

      Ich sag doch: Die setzten da einen Zufallsgenerator ein, glaub mir! 🙂

    3. Mikki Studer Says:

      Ich kann euch das mit der Gleis-Lotterie schon erklären. Die Abstände der Züge sind insbesondere am Bahnhof Museumsstrasse äusserst dicht (5-10 min). Daher wird der Zug kurzfristig auf dasjenige Gleis gelenkt, welches mehr Kapazität hat, d.h. wo die Verspätungsgefahr geringer ist, da z.B. der vorherige Zug schon länger weg ist, kein Zug entgegenkommt (ja, wichtig ;-)) oder die nachfolgende Weiche frei ist.
      Zur Sache mit dem Geleise: Schon vor 15 Jahren meinte mein Deutschlehrer, dass sich hier der Buchstabenteufel eingeschlichen hätte. Da hat mal irgendeiner in Bern entschieden, dass es Geleise zu heissen habe und auf jeder Tafel stand Geleise. Vor längerer Zeit haben die SBB nun die Beschriftung der Tafeln auf Gleise umgestellt, doch das dauert halt seine Zeit, bis alle umgetauft sind.
      Das ist wie mit den Anstössern: Früher hiess es häufig noch Anwohner oder auch Anrainer – nun hat sich irgendwie dieses dämliche Wort durchgesetzt.

    4. Administrator Says:

      @Mikki
      willst Du mir ernsthaft erzählen, dass die „Anstösser“ in der Schweiz noch gar nicht so alt sind, sondern früher auch „Anwohner“ hiessen? Ist ja unglaublich. Wann wurde das denn geändert? Oder gab es mehrere Varianten, die einfach vereinheitlicht wurden?
      Gruss, Jens

    5. Peter Gloor Says:

      Wenn von kindisch und Zufallsgenerator geschwatz wird (schweizerisch: geschwafelt), bedeutet dies, dass die Schreiber null und keine Ahnung haben, wie komplex die Steuerung eines so dichten S-Bahnverkehrs ist, und dass es nicht möglich ist, in einem solchen System das Abfahrtsgleis schon ein Jahr im voraus festzulegen. Die Anzeigemonitore zeigen etwa fünf Minuten vor Abfahrt das zugeordnete Gleis (leider halt nicht Geleise, dies ist die Mehrzahl) an, sodass es auch dem unkundigsten Laien möglich sein sollte, sich auf dem Absatz zu wenden. Gebannt auf den Monitor starren ist nicht nötig, man schaut einfach kurz vor Abfahrtszeit drauf, und schon ist man im Bild. Aehnliche Systeme wie im Tiefbahnhof habe ich auch in ausländischen S-Bahnhöfen erlebt.
      Wer Panikattacken bekommt deswegen, dem rate ich, sich zu merken, welcher vorher fahrende Zug auf dem Bahnsteig 21-22 auf welchem Gleis abfährt. Wo die S-6 zur Minute ’32 abfährt, da folgt 4 Minuten später die S-5 nach Bülach City. Auf dem anderen Gleis fährt eine S-9 zur Minute 34 ab, und da ist der Abstand zu kurz, denn er sollte 4 Minuten betragen, da kann also die S-5 nicht abfahren. Dies ist natürlich bei Verspätungen anders. Wiking hat also recht, aber das mit dem Spielfreudig ist hoffentlich nicht ernst gemeint….

    6. Peter Gloor Says:

      Admin:
      Französich ist es nicht „quaie“, sondern quai.

    7. Administrator Says:

      @Peter Gloor
      und ich habe die ganze Zeit darüber nachgedacht, warum „quaie“ nur so blöd aussieht… jetzt weiss ich es. Danke für den Hinweis! Ist schon korrigiert.

      und heh, das mit dem Zufallsgenerator war ein Joke… ist mir doch klar, dass bei der SBB nichts dem Zufall überlassen wird. Wenn die Steuerung in Zürich Museumsstrasse so komplex ist, dann frage ich mich, warum bei ähnlichen Tiefbahnhöfen wie in Paris Châtelet Les Halles die Züge immer von bestimmten Bahnsteigen und Gleisen fahren. Dort kommen die R.E.R. Züge mit 160 Km/h an.
      Gruss, Jens

    8. Thomas W. Says:

      Am Münchner Ostbahnhof kommen auch verschiedenste S-Bahn-Linien (7 Linien teils jeweils im 10-Min.-Takt) auf mehreren Bahnsteigen an. Dennoch kann die DB erstaunlicherweise dort auch die Gleise im Aushangfahrplan zuweisen. Ist offenbar halt nicht alles besser in der Schweiz.
      Zudem finde ich es an den DB-Aushangfahrplänen – im Vergleich zu den Schweizer Pendants – besser, dass man dort auch die Ankunftszeiten, sogar auch für die Zwischenstationen, ablesen kann. Beispielsweise: München Hbf. ab 15:13 Augsburg 15:41 Ulm 16:18 Stuttgart 17:08 Karlsruhe 18:01

    9. petra Says:

      Schade, Schade, wenn man den Joke nicht versteht und deine humorigen Beiträge bierernst liest, um sie dann noch ernster zu komentieren.
      @Jens: Es lebe der Humor! Du hast genug davon, dass ist gut so.
      Schreib weiter so fleissig und witzig!

    10. ichbins Says:

      Im Normalfall wird es immer dasselbe Gleis sein, aber es ist gut möglich, dass mal gewitched wird. Aber schlimm ist das ja nicht, da es auf dem gleichen Perron bleibt. Küzerere bzw. anderslange Kompositionen sind schon fast eine mittlere Katastrophe – da plötztlich alle Türen an einem anderen Ort sind.
      Aber seit die Kompositionen auch brav an den Bildschirmen angegeben sind reagieren die Pendler wie Lemminge darauf und passen sich an 😉

      @Mikki: Ein Zug kann gar nicht aus der Gegenrichtung kommen, da die G(e)leise 21/22 für die eine Richtung und 23/24 für die andere reserviert sind.

    11. Branitar Says:

      Uhm…sind es die Bahnsteige, die in der Schweiz Perron heissen, oder die Ganze anlage samt zugehöriger G(e)leise?
      Das Wort ist mir ganz neu, denn bisher kannte ich nur einen Peron in der Schweiz, nämlich Carlos Peron (ein Musiker, Gründungsmitglied von Yello) 😉

    12. Administrator Says:

      @Branitar
      Das ist wie mit dem französichen Wort „Friseur“, dass in Frankreich auch schon lange was anderes heisst und heute „coiffeur“ bedeutet:
      „le perron“ war früher ein Wort für „Bahnsteig“, wurde dann 1871 übersetzt in Deutschland. Das Schwabenland und die Schweiz machten diese Übersetzung aber nicht mit, ähnlich wie beim „Billet“ = Fahrkarte hier wird das erzählt.
      Heute sagt man in Frankreich zum Bahnsteig „quai“ und zum Gleis „voie“. Wenn wir gerade beim Klugscheissern sind: Der Beruf des „Regisseurs“ heisst in Frankreich „metteur en scène“. Heute sind diese ehemaligen Lehnwörter als „faux amis“ = falsche Freunde berühmt-berüchtigt.

    13. Mikki Studer Says:

      @Jens: Zu den Anstössern
      Ich kann nur sagen, dass zumindest in meiner Gegend das Wort Anwohner, selten Anrainer auch verwendet wurde (ich würde gar behaupten, dass bei Nachtfahrverbotstafeln in St. Gallen es immer noch so ist: Fahrverbot von 23-5 Uhr ausser Anwohner – muss ich aber nochmals prüfen). Mir ist aber aufgefallen, dass in den letzten Jahren fast nur noch Anstösser verwendet wird -> daher vermute ich eine Vereinheitlichung.

    14. Mikki Studer Says:

      Nochmals zur Klärung, wieso die SBB die Gleise im Tiefbahnhof wechseln:
      Eigentlich müsste aus Effizienzgründen der ganze ZH HB ein Durchgangsbahnhof sein – ist er aber aus historischen Gründen nicht.
      Daher zwängt sich alles, was Richtung Goldküste/Oberland/Winterthur muss über diese vier Gleise – also S3, S5, S6, S7, S9, S12 und S16.
      Um die maximale Kapazität herauszuholen, werden die Gleise nach Kapazität zugeordnet. So ist z.B. eine 2 min-Verspätung einer S-Bahn (weil z.B. ein Behinderter einsteigt) kein Problem für den nachfolgenden Zug, da dieser aufs andere Gleis einfährt und im Limmattunnel überholen kann (ohne Weichenwechsel).

    15. tr Says:

      Anwohner und Anstösser sind meines Erachtens nicht ganz das selbe. Anstösser sind nur die Besitzer eines Grundstückes, welches direkt an ein anderes, nun ja, halt eben anstösst. Anwohner sind weniger spezifisch. Man kann auch Anwohner sein, wenn das Grundstück vom Gesprächsgegenstand durch etwas Dazwischenliegendes getrennt ist, aber dennoch ein Bezug herstellbar ist.

      Man nehme aber bitte keinen Anstoss an meiner „Tüpfchenscheisserei“. 🙂

    16. Phipu Says:

      das Perron =/= (nicht gleich) le perron kommt sogar schon in den Urzeiten der Blogwiese vor: http://www.blogwiese.ch/archives/20#comments

      Der Tiefbahnhof Châtelet-Les Halles in Paris ist tatsächlich etwas anders aufgebaut. Die Métro- und RER-Linien kreuzen sich dort, soviel ich mich erinnere, auf verschiedenen Ebenen (unterirdischen Stockwerken). Dies ist in den Übersichtsplänen halt nur Ansatzweise erkennbar:
      http://www.france.co.kr/paris/plan-rer.gif
      http://www.parisinfo.de/metro-plan-karte.htm
      Wenn also ein Zug einer bestimmten Linie an der Haltestelle verzögert wird (z.B. Türstörung), stauen sich die nachfolgenden Züge dieser Linie dahinter und können nicht wie z.B. in Zürich Museumsstrasse seitwärts überholen.
      Aber wie kommen wir überhaupt dazu, s‘Zürili « chez les petits Suisses » mit der Metropole Paris « de la Grande Nation » zu vergleichen. In Zürich hat es ja nicht einmal eine Métro: http://www.t-l.ch/m2/corps_m2_projet.html (dafür bald [wieder] in Lausanne) oder eine RER: http://www.trainlgb.com/album/europe/rer/rer.php (gegenüber Genf)
      Ausserdem fände ich den vergleichenden Blogwiese-Artikel interessant, wie man von der Teilstation Châtelet in die Teilstation Les Halles über Rolltreppen, endlose Gänge und Rollbänder selbst mit Kickboard und aerodynamischem Velohelm einen Turnschuhanschluss in weniger als 15 Minuten schafft.

    17. eggestei Says:

      Das System mit den „Nicht-festzugeordneten“ Geleisen 😉 im Zürcher Tiefbahnhof macht schon Sinn, es lässt der SBB die Freiheit, die Perronkante kurzfristig zu wechseln bei Verspätung etc. Man stelle sich vor, das Gleis wäre zugeordnet und die Seite würde dennoch gewechselt, dann müsste man mit Riesenaufwand die Gleisänderung durchgeben werden und es würden immer noch einige in die falsche S-Bahn steigen. Mit dem Prinzip weiss man von den nächsten zwei die Perronseite und kann mit etwas Erfahrung auch noch ein zwei weiterrechnen.

      @Mikki, also im Limmattunnel wird nicht überholt, wenn, dann im HB selber, die Strecke HB – Stadelhofen inkl. HB ist komplett Richtungsgetrennt. Problematischer wirds in Stadelhofen, dort stehen nur drei Gleise zur Verfügung und man kommt nicht mal von allen nach Tiefenbrunnen, hat da noch eine Abzweigung à Niveau.
      Im Tunnel beträgt die Zugfolgezeit 2 Minuten, der Idealfall mit zwei Haltegeleisen pro Richtung ist, dass ein Zug abfährt während der nächste daneben einfährt.

    18. Bähler Says:

      Die zufälligen Abfahrtsgleise sind sehrwohl einfach zu erklären. Da im Bahnhof Museumstrasse mehrere Linien halten, kommt es vor, dass es zum Teil zwei bis vier Minuten takte gibt. Den häufigen Takt kann man auch einfacher am Bahnhof Stadelhofen ansehen; dort siehts fast noch schöner aus, wenn alle zwei, drei Minuten ein Zug einfährt.

      Das „Hauptgleis“ ist das Gleis 22 bzw. 23, je nach Richtung (Stadelhofen/Hardbrücke). Hier kann der Zug mit ca. 80 km/h einfahren. Wenn diese Geleise besetzt sind, fahren die Züge auf die Geleise 21/24 ein. Hier kann der Zug mit max. 60 km/h einfahren. Wenn es jedoch grössere Verspätungen bei einer Linie gibt, kann die Linie mit einer hohen Verspätung auf das „schnelle Gleis“ einfahren und die fahrplangemässen Linien mit keinen Verspätungen und viel Zeitraum aufs „langsame Gleis“ einfahren.

    19. Allmechtna Says:

      *Kopfschüttelnd*
      Wer verbreitet denn da oben diesen Unsinn, dass „Geleise“ nur Mehrzahl sei?
      Keineswegs, dazu muss man nur den winzigen Duden-Hinweis beachten:
      „(sonst geh.)“

      = ennet der Schweiz nur im gehobenen Sprachraum anzutreffen, aber mitnichten tot.

      Ein akademisch hochgebildeter Familienvater mag seinem Sprössling bei einem Spaziergang an einer Bahnlinie entlang SEHR WOHL zu verstehen geben, dass er bitte nicht „auf dem Geleise“ laufen solle. Auf *DEM* Geleise. Dativ im Singularl!
      das Geleise (sg), die Geleise (pl).