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Deutschland gegen die Türkei — Für wen würden Sie die Daumen drücken?

  • Deutschland gegen die Türkei
  • Angenommen es gäbe am Wochenende ein Länderspiel mit entscheidender Bedeutung. Angenommen, es treten die Nationalmannschaften von Deutschland und der Türkei gegeneinander an. Für wen würden Sie, als guter Schweizer, nun die Daumen drücken?

    Für die Deutschen, weil das Ihre sprach- und seelenverwandten lieben Nachbarn aus dem Norden sind, denen man sowieso alles Gute wünschen muss, da sie es ja stets nur durch irgendwelche Zufälle bei Weltmeisterschaften bis ins Endspiel schaffen und dann besiegt werden, jedenfalls meistens?

    Oder für die Türken, weil Sie ihnen so dankbar sind, dass sie der Schweiz vor nicht allzu langer Zeit in letzter Minute noch das Ticket für die Weltmeisterschaft in Deutschland verschafft haben? „Deutschland wir kommen“ und so weiter?

    Wie, Sie wissen die Antwort auf meine Frage nicht so genau? Es ist eine ziemlich knifflige Fragestellung, zugegeben, denn eigentlich schlägt ihr Herz ja für beide Mannschaften gleich stark, und am liebsten wäre ihnen ein Unentschieden mit vielen Toten Toren, und anschliessend eine tüchtige Keilerei auf dem Platz, alle gegen alle?

    Aber sowas Schönes gibt es leider nur bei Asterix und Obelix oder beim Eishockey. Und dafür interessieren Sie sich, als patriotischer und sportbegeisterter Schweizer, sowieso viel mehr.

    Gibt es eigentlich Eishockey in der Türkei? Müssen wir noch abklären. Zumindest sind da Schlägereien auf dem Spielfeld nicht ganz so tragisch, weil doch alle prima Schutzausrüstung tragen.

  • Was wir den Türken sonst noch verdanken
  • Den Türken verdanken wir viel in Europa, zum Beispiel die Idee zum „Croissant“, dem „Hörnchen“ oder „Halbmond“, welches sich nach der Legende ein Bäcker in Wien ausdachte, als die Türken vor Wien standen:

    Laut umstrittener Überlieferung sollen Croissants (Kipferl) ursprünglich in Österreich nach der Belagerung Wiens durch die Türken im Jahre 1683 entstanden sein. Weil die Bäcker in der Stadt schon früh morgens aufstehen mussten, bemerkten sie als Erste, dass die Türken die Stadtmauern unterminierten und schlugen Alarm. Dadurch sollen sie maßgeblich zur Rettung Wiens beigetragen haben. Zur Erinnerung an dieses Ereignis erfanden sie das Croissant, in Anlehnung an das türkische Feldzeichen in Form des Halbmondes.
    (Quelle Wiki)

    Natürlich ist es nicht nur „Feldzeichen“, sondern auch Religionssymbol für den Islam, weswegen das „Rote Kreuz“ in der islamischen Welt als „Roter Halbmond“ auftritt.
    Roter Halbmond und Rotes Kreuz
    Foto aus Wiki

    Und schon sind wir wieder bei unserem Lieblingsthema: Die Schweizer Flagge ist Weiss und Rot und hat die Form eines Kreuzes… aber das haben wir ja schon an anderer Stelle ausdiskutiert. (vgl. Blogwiese)

    Damit hier jetzt keine Missverständnisse und anti-türkische Stimmung aufkommt: Wir sind grosse Fans der türkischen Küche, die weit mehr zu bieten hat als Döner Kebab und Lahmacun. Wir erwähnen nur gefüllte Weinblätter „Sarma“, gefüllte Zucchini oder Auberginen („Dolma“) mit Joghurtsosse „Cacik“. Ausserdem kommen geniale junge Musiker aus der Türkei, die uns wunderbare poetische Momente im Sonnenlicht schenken, wie die Grup Tekkan.
    Wenn ständig behauptet wird, die Jungs könnten nicht singen oder würden den Ton nicht treffen, so weisen wir nur auf die Tradition der arabisch-türkischen Musik, die stets mit halben Halbtönen arbeitet, was in unseren westlich trainierten Ohren wie „Gejammer“ und „schief“ klingen mag, im Orient aber durchaus zum normalen Musikverständnis und Hörgefühl gehört. Also bitte ein bisschen mehr Kulturverständnis, Toleranz und Offenheit für neue Klänge!

    

    25 Responses to “Deutschland gegen die Türkei — Für wen würden Sie die Daumen drücken?”

    1. Markus M. Says:

      In der Schweiz muss die gleiche Situation herrschen wie in Deutschland, nur so können wir beweisen, dass die „achsoklugen“ Schweizer doch nicht so besser sind, als wir es sind.

      diese Situation: http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/6/0,1872,3913126,00.html

      Markus M.

    2. doofi Says:

      ich bin für den schiedsrichter, ääh referee natürlich, weil dessen schwiegertochter ist gebürtige schweizerin. es wäre aber sowieso ein seltsammes spiel. für deutschland spielen lauter menschen, die gar nicht so sehr deutsch sind (kurayi, podolski, assamoah, klose etc.) und die türkische elf besteht zu einem grossen teil aus deutschen, die aber einen türkischen pass haben. das hat zur folge, dass die türkische mannschaft im schnitt besser deutsch spricht als die deutsche. echt krasse ey, oder?

    3. Administrator Says:

      @MarkusM
      Wer ist „wir“? Sprichst Du von Dir selbst in der ersten Person Plural?
      Wer muss hier irgendwas beweisen, und was ist mit „achsoklugen Schweizern“ gemeint?

      Der Bericht von Mona Lisa auf ZDF könnte genauso auch aus Paris, Zürich, München oder dem Ruhrgebiet kommen, wo es diese Gruppe der nicht integrierten türkischen Jungen gibt, die zum einen von ihren Müttern verhätschelt werden, zum anderen unter dem Druck der Väter stehen, auf ihre Schwestern und Mütter aufzupassen. Diese Probleme existieren in allen Städten Europas, in denen es türkische Immigranten gibt, die nicht integriert sind.

      Buchtipp zum Thema: „Die verlorenen Söhne“ von Necla Keclek, in dem sie deutschtürkische Jugendliche beschreibt, die straffällig wurden. Die Autorin sieht sie als Opfer eines traditionellen türkischen Moralkodex. Wurde ausführlich besprochen im Tages-Anzeiger vom M0ntag, 20. März 2006, Seite 45 im Kulturteil.

      Abgesehen davon sollte nicht vergessen werden, das es auch eine gut integrierte türkische Mittelschicht gibt, die nicht unwesentlich zur Wirtschaft in Deutschland beiträgt.

    4. Administrator Says:

      @doofi
      da sind wir doch froh, dass es sich beim Schweizer Fussballstar Kubilay Türkyilmaz um alteingesessenen Graubünder Adel handelt.

    5. maxheadroom Says:

      Als nicht Schweizer bin ich natürlich für Deutschland…und mit der WM denke ich das wir es bestenfalls bis in viertelfinale schaffen, denn Zeitung und Bundesregierung haben es jetzt schon geschafft die Moral der deutschen Elf in den Dreck zu ziehen. Aber was soll’s es sind alles nur Spiele…

    6. Geissenpeter Says:

      Natürlich für die Deutschen, denn wenn sie gewinnen, werden sie von den Türken verprügelt! 😉

    7. Branitar Says:

      Was ist der Unterschied zwischen Croissants und „Gipfeli“ ? Jens benutzt es in mehrere Einträgen synonym, aber ist es wirklich das Gleiche?
      Übrigens gab es in der DDR nur „Hörnchen“. Ein weiteres Beispiel für erfolgreiche Sprachbereinigung.

    8. Simu Says:

      Dieser Artikel soll wohl ein bisschen provozieren 😉

      Mal ganz zurück provozierend: Natürlich drücke ich die Daumen für die Türken, wem denn sonst!

      Ausserdem habe ich noch nie die Deutschen unterstützt, warum sollte ich gerade jetzt damit anfangen! 😉

      Aber ernsthaft, ich bin ein bisschen Fan von den Türken, seit sie an der letzten WM so weit gekommen sind (4. Rang) und der exotische Klang ihrer Namen gefällt mir halt einfach.

      @Branitar: Croissants und Gipfeli sind meiner Meinung nach nicht synonym, sie sehen auch verschieden aus (typisch französische Croissants sind irgendwie dicker und gerader geraten als typische Schweizer Gipfeli, die tatsächlich etwa wie der Halbmond aussehen). Wie deutsche oder österreichische Hörnchen aussehen, weiss ich nicht mehr.

    9. maxheadroom Says:

      @ Geisenpeter

      Oh ja bitte, denn wir haben ja alle so Angst vor der Türkei… 😉 Und hinterher gehen wir noch schön Döner essen bei den Jungs….. bezahlen tut natürlich der verlierer (Türkei)….wie immer oder ?

    10. maxheadroom Says:

      @ Simu

      Genau das ist das Problem mit manchen Leuten das die Wahrheit sie provoziert weil sie die Wahrheit nicht ertragen können. Weil nicht überlegt wird werden Leute, die solche Sachen anprangern, gerne in eine bestimmte politische Ecke gedrängt.

    11. Phipu Says:

      Ein richtiger Schweizer ist natürlich absolut neutral und drückt allen die Daumen (zumindest offiziell, inoffiziell: Jubel beobachten).

      Ein besonders erfolgreiches Spiel wünsche ich aber den Stadion-Sanitätern des roten Kristalls (neutraler als Halbmond oder Kreuz), damit sie nach dem Match nicht zu viele Verletzte abzutragen haben. http://www.swissinfo.org/sde/swissinfo.html?siteSect=107&sid=6200431

    12. Markus M. Says:

      In den Schulen wird Schweizerdeutsch verdrängt – Deutscher sei Dank. *g*

      Quelle: http://www.20min.ch/news/luzern/story/23735861

    13. Administrator Says:

      @Markus M.
      „wird Schweizerdeutsch verdrängt“.. immer diese leicht unterschwellige Angst vor dem Verlust der Sprachidentität. Solche Schulen, an denen die Standardsprache für alle auf dem Pausenhof und im Unterricht freiwillig gepflegt wird, gibt es auch in Basel und in Berlin. Keiner vergisst dabei seine Muttersprache, nur ist die Muttersprache bei vielen Schülern eben nicht nur Schweizerdeutsch sondern sie kommen aus allen möglichen Sprachfamilien.

      Hier wird Zweisprachigkeit trainiert, und nicht „Schweizerdeutsch verdrängt“.
      Wo sollen denn die Schüler sonst aktiv diese Sprache tranieren, wenn nicht in der Schule?

    14. Geissenpeter Says:

      @ Jens: Warum den Troll füttern? Am besten einfach ignorieren.

    15. Administrator Says:

      @Geissenpeter
      ein Stückchen trockener Fisch hat jeder Troll verdient, finde ich. Aber ordentlich Salz dabei. Ich fand’s noch nen schönen Beitrag: denn siehe, es gibt Schulen in der Schweiz, da spricht man freiwillig Hochdeutsch sogar auf dem Pausenhof. Find ich klasse.

    16. eggestei Says:

      Nur eine Frage, wieso ist in dem Artikel nur von „Deutsch“ die Rede, nie von „Hoch-/Schriftdeutsch“. Entweder es wird nur noch Hochdeutsch statt Schweizerdeutsch gesprochen, wie hier interpretiert. Oder meint man damit, dass die Kinder, deren Muttersprache nicht (Schweizer)Deutsch ist, nur noch Deutsch reden und nicht mehr ihre Muttersprache?

      Bitte Trolle nicht füttern.
      Ne nourrissez pas le trolls.
      Don’t feed Trolls.

    17. Administrator Says:

      @eggestei
      Die Antwort ist: Ja
      Per Analogie-Schluss gehe ich davon aus, dass an der Schule auf dem Pausenhof nur Hochdeutsch gesprochen werden soll, denn gleiches wurde zuvor von Schulen in Basel und Berlin berichtet. Aber genaues weiss nur der Schreiber von 20Minuten. Habe mir erlaubte, deinen Trollen etwas Wiki einzuhauchen, damit nicht so versierter Leser auch wissen, warum man eigentlich Trolle nicht füttern sollte.
      Gruss, Jens

    18. eggestei Says:

      @Jens kein Problem 😉
      Ich wundere mich nur darüber, dass der Schreibende konsequent auf „Schrift-/Hoch-“ verzichtet, als ob Schweizerdeutsch kein Deutsch sei.

    19. Administrator Says:

      @eggestei
      Jetzt verstehe ich, was Du meinst. Scheint so, dass hier „Schweizerdeutsch ist eine eigene Sprache und auf keinen Fall Deutsch“ als Lehrmeinung vertreten wird.

    20. Thinkabout Says:

      Ich möchte mich nochmals dem echt sportlichen zuwenden: Ich finde die Variante des Unentschiedens nicht schlecht. Es soll zwar um Leben und Tod geben aber das Blut nur lebensunbedrohlich fliessen. Die Keilerei wünsche ich mir tatsächlich, weil, wenn die Deutschen verprügelt werden, der ARD-Kommentator ganz sicher keine kalten Füsse kriegen würde, wenn es darum ginge, vor der Untersuchungskommission auszusagen, was er tatsächlich gesehen hat.

    21. Bruno Says:

      Schweizerdeutsch? Gibt es doch gar nicht! Es gibt Baseldytsch, Bärndütsch, die Lozerner ersetzen jedes U konsequent durch ein O und die Zürcher ziehen die Worte schmerzhaft in die Breite.
      Warum es Hochdeutsch braucht ist klar: Damit der Nordfriese, mit dem urigen Platt, den Bayern aus dem tiefsten Franken versteht. Jo mei!
      (Nebenbei: Menschen im Norden Frankreichs sprechen anderst als die im Süden und wer meint er kann italienisch, soll mal eine Woche in Neapel verbringen. Er wird nichts verstehen wenn der Gastgeber nicht „Hoch“-italienisch spricht und in seinem Dialetto bleibt.)
      Also was soll das „Gedöns“? Wir brauchen Hochdeutsch mit Sicherheit. Wer’s nicht glaubt, dem empfehle ich einen Aufenthalt im Obergoms und andern Regionen der Schweiz und ausführliche Gespräche mit älteren Leuten. Der Blick auf „Schweizerdoitsch“? Der „Tagi“ in „Züüritütsch“? Ich würde das Abo stornieren.
      Hochdeutsch ist nicht nur die Sprache Goethes und Schiller’s, sondern auch Dürrenmatt’s und Frisch’s Sprache. Ganz einfach.

      Ibere Fuessball will i mi lieber nid uslosse. Isch e weneli schlypfrig das Dhema. I bi noddyrlig fir d’Tirkei. Aber nur wenn dr Yakin schpielt.

    22. mistert Says:

      Du als verfasser solltest dich mal mit deinen Provokationen zurückhalten?
      Vllt sollte sich euer ach so toller Fußballstaat mal selbst an die nase fassen, immerhin habt ihr NOCH NIE eine Weltmeisterschaft gewonnen und ich denke auch nicht das wir bei unseren 7 WM-Final-Einzügen jedesmal Glück hatten. Stochastisch ausgeschlossen… Naja wollt ich nur mal loswerden…

    23. atta Says:

      Was fragt mich ein deutscher der in der Schweiz lebt sowas?, übrigens; wer hat den Fussball erfunden?

    24. QQQ Says:

      Von einem deutschen der so eine grosse geschichte daraus macht in der Schweiz zu leben könnte man eigentlich erwarten dass er weiss, dass wir neutral sind. Durch diese Frage scheinst du dies nicht zu akzeptieren.

      P:S: hopp holland:-)

    25. Steward Says:

      Ich würde auf Deutschland tippen, die Daumen drücken, wetten, gröhlen und alles (is nich viel nötig dafür) tun, damit sie am Ende gewinnen – egal wie der Spielstand war 🙂 Der moralische Sieg ist im Zweifelsfall entscheidend. Und den kann die Türkei nicht erringen, selbst nicht bei einem 8:0, das geht einfach nicht.

      Abgesehen davon glaube ich nicht, dass die deutsche Elf heute gewinnen würde. Die kann nur gut spielen, wenn wochenlang vorher alles grottenschlecht lief. Derzeit fehlt die negative Presse. 🙁

      so, und jetzt noch die Captcha Herausforderung… Taschenrechner zück…