-->

Dialekt als „Sprache des Herzens“ zu sehen ist Kitsch — Peter von Matt im Tagesanzeiger

  • Die gefährliche Abwertung des Hochdeutschen
  • Im Tages-Anzeiger vom 16.10.2010 äussert sicher Peter von Matt sehr gelassen über „Dialektwahn und die gefährliche Abwertung des Hochdeutschen“ (Quelle: Tagesanzeiger.ch). Ist Schweizerdeutsch eine „Sprache des Herzens“? Peter von Matt hält als Germanist und emeritierte Professor der Universität Zürich diese Vorstellung für Kitsch:

    Alles, was in der deutschen Schweiz geschrieben und gelesen wird, ist Hochdeutsch oder Standardsprache. Standardsprache ist ein so hässliches Wort, dass man seinen Erfinder aus der Sprachgemeinschaft ausschliessen sollte; ich verwende es an dieser Stelle nur, um öffentlich zu erklären, dass ich es nie mehr verwenden werde. Auch wenn viele Leute ihre SMS im Dialekt schreiben oder in irgendeinem Mundartgewurstel, gilt die Regel: Geschrieben und gelesen wird in der deutschen Schweiz das Hochdeutsche mit seinen schweizerhochdeutschen Eigenheiten, also eben etwa den Spargeln, den Türfallen und den Unterbrüchen.
    (Quelle für dieses und alle weiteren Zitate: Tagesanzeiger.ch)

  • Standarddeutsch oder Hochdeutsch?
  • Ich mag „Standarddeutsch“, weil wir bei diesem Ausdruck nicht immer erklären müssen, dass das „Hoch“ in „Hochdeutsch“ nichts mit hoher Qualität sondern den hohen, und nicht mittleren oder niederen Bereichen des deutschen Sprachraums zu tun haben. Hochdeutsch sollte besser „Süddeutsch“ heissen, oder „Neu-Süddeutsch“, aber die Sprachwissenschaftler haben das anders entschieden.

    „Türfallen“ und „Unterbrüche“ sind keine schweizerdeutschen Eigenheiten, sondern Varianten der Standardsprache, die in nördlichen Gebieten zwar verstanden aber nicht aktiv gebraucht werden.
    Nun hat sich aber in diesem Lande seit einiger Zeit der Wahn ausgebreitet, der Schweizer Dialekt sei die Muttersprache der Schweizer und das Hochdeutsche die erste Fremdsprache. Das ist Unsinn, führt aber zu einer chronischen Einschüchterung der Deutschen in der Schweiz, denen man unterstellt, dass sie «unsere Sprache» nicht beherrschten. In Wahrheit ist in der Schweiz der Dialekt nur für Analphabeten die ausschliessliche Muttersprache.

    Stimmt, sonst würde kein Kind, das im Schweizerdeutschen aufwächst, so rasch beim Ki.Ka alles verstehen, und bei der „Sendung mit der Maus“ sofort abschalten, denn die gibt es noch nicht auf Schweizerdeutsch.

    Unsere Muttersprache ist Deutsch in zwei Gestalten: Dialekt und Hochdeutsch, und zwar so selbstverständlich und von früher Kindheit an, wie das Fahrrad zwei Räder hat. Wir wachsen mit beiden Gestalten unserer Muttersprache auf, erfahren und erweitern unsere Welt in beiden Gestalten ein Leben lang, und unsere Autorinnen und Autoren schreiben, wenn sie etwas taugen, ein Hochdeutsch, das dem Ausdrucksreichtum keines deutschen oder österreichischen Autors nachsteht. Ist es doch ihre Muttersprache voll und ganz.

  • Zweisprachigkeit ist keine Schweizerfähigkeit
  • Diese Zweisprachigkeit findet sich auch in vielen Gegenden Deutschlands. Jeder Deutsche spricht Dialekt, sei es nun Rheinisch oder Hessisch oder Hanseatisch oder Schwäbisch. Selbst im viel bemühten Hannover wird nicht keine künstliche Bühnensprache gesprochen, sondern es wimmelt von Varianten wie „Berg“ und „Berch“, „Wurst“ und „Wurscht“.

    Nur haben sie noch deren zweite Gestalt daneben, in der sie sich mit den Landsleuten unterhalten und vielleicht auch gelegentlich ein Hörspiel schreiben. Der verbreitete Wahn, nur der Dialekt sei die Muttersprache der Deutschschweizer, beruht auf einer Mischung von Denkschwäche, Sentimentalität und Borniertheit. Und er hat bedenkliche Folgen. Er beschädigt die Liebe zum Deutschen und damit die Kulturfähigkeit vieler Schweizer. Denn wer seine Muttersprache nicht liebt, arbeitet auch nicht mit Lust daran sein Leben lang. Wer aber nicht sein Leben lang mit Lust an seiner Muttersprache arbeitet, rutscht langsam weg aus den schöpferischen Zonen seiner Kultur.

    Borniertheit ist hart, aber angemessen. „Liebe zum Deutschen“? Um Gotteswillen, das ist doch die Sprache von diesem arroganten Volk aus dem grossen Kanton!

  • Es leben die Varianten!
  • Die deutschschweizerischen Dialekte sind eine bunte Wunderwelt, die gerade deshalb so tausendfach blüht und wuchert, weil es keine schriftliche Form für sie gibt. Wer dennoch eine Postkarte, eine SMS oder, was schon viel seltener geschieht, einen ganzen Brief im Dialekt schreibt, kann dabei gegen keine orthografischen Regeln verstossen. Und was den Wortschatz anbelangt, variiert dieser fast von Dorf zu Dorf. Ein berühmtes Beispiel ist die Ameise. Die nennt sich in der Deutschschweiz so:
    Ämesse, Omeisele, Äbese,Aweissi, Ameisi, Uweisse,Wurmeissi, Wurmeisle, Wurmasle, Harmäusli, Ambeisse, Umbeisse, Hampeissi, Lombeisse, Empeisele, Ambitzli, Wumbitzgi, Humbetzgi, Ambessgi, Umbasle, Hobäsle,Wurmasle, Wambusle, Bumbeisgi

    Sagenhaft, diese Vielfalt! Aber dieses Phänomen der Varianten macht nicht an der Grenze zur Deutschland oder Österreich halt. Peter von Matt zitiert als weiteres Beispiel den „Brotanschnitt“, für den jeder Deutsche auch jeweils zwei Wörter kennt. Eins vom Vater und eins von der Mutter gelernt, z. B. „Knust“ oder „Knäuschen“ oder „Kanten“ oder „Knäusel“ oder „Ranft“ (vgl. Blogwiese)
    Wie sagen Sie zum Brotanschnitt?
    Aus der Schweiz listet Peter von Matt diese Varianten:

    Aaschnitt, Aahau, Aahäulig,Aahäueli, Obenäbli, Deckel,Gupf, Güpfi, Änggel, Münggel, Mürrgi, Mutsch, Bode, Chäppli,Aamündli, Gruschte, Chropf, Wegge, Zipfel, Scherbitz, Reifteli, Mugerli, Houdi, Gutsch, Götsch, Fux, Fuudi
    Angesichts der zwei lautmalerischen Litaneien wird auch deutlich, dass niemand je imstande sein wird, den deutschschweizerischen Dialekt als solchen zu lernen. Es gibt ihn als feste Grösse gar nicht, es gibt ihn nur als ungeheure, durcheinander wogende sprachliche Wolkenmasse. In dieser findet jeder Deutschschweizer seinen Winkel, in dem er besonders zu Hause ist, aus dem seine eigene Variante und Abschattierung der schweizerdeutschen Mundart stammt. Dass er diesen Winkel, diese Variante liebt, ist verständlich, und nichts ist dagegen einzuwenden. Aber wenn er deshalb jene Gestalt seiner Muttersprache abwertet, über die er mit der ganzen deutschen Sprachkultur verbunden ist und über die der geistige Austausch, das Geben und Nehmen denkender Köpfe wesentlich geschieht, verfehlt er sich gegenüber einem unersetzlichen Stück seiner Heimat.

    Traurig, aber wahr. Wer sich nicht öffnet für seine „zweite Muttersprache“ wird rasch abgetrennt von der ganzen deutschen Sprachkultur. Da hilft es auch nicht, fleissig Stefan Raab zu schauen.

  • Die Sprachfertigkeit schwindet
  • Der Wahn, der Dialekt sei die einzige und eigentliche Muttersprache, hat zur Folge, dass sich manch ein Deutschschweizer das Recht herausnimmt, auch mit Deutschen und Österreichern sofort und ausschliesslich im Dialekt zu sprechen. Das ist ungehobelt, bäurisch und stillos. Noch schlimmer aber ist, dass dieses Verhalten den blitzschnellen Wechsel zwischen den zwei Gestalten der Muttersprache, der in der Schweiz lange Zeit ganz selbstverständlich praktiziert wurde und die Sprachfertigkeit des Deutschschweizers ebenso bewies wie seine Sprachfreude, zusehends zum Verschwinden bringt.

    Dafür nimmt aber die Fähigkeit der zugewanderten Deutschen zu, die unterschiedlichsten Dialektvarianten zu verstehen. Ein Geben und Nehmen eben.

    Wenn zwei Schweizer miteinander plaudern, tun sie dies im Dialekt. Das ist gut so und richtig. Tritt ein Deutscher hinzu, schalten sie um ins Hochdeutsche. Auch das wäre gut so und richtig. Nur tun sie es heute immer weniger, die Jungen fast überhaupt nicht mehr. Der Deutsche soll bitte sehr die Mundart verstehen. Das ist schlicht arrogant. Und einfältig, weil es unterstellt, dass das Hochdeutsche nicht unsere Sprache sei. Die Folge ist eine schleichende Provinzialisierung, die man als solche nicht erkennen will, auf die man sich vielmehr noch etwas einbildet. Hier liegt ein echtes nationales Problem vor, auch wenn es nur für die Deutschschweiz gilt.

    Für mich ist diese Verhalten nicht „arrogant“, sondern es gibt mir das angenehme Gefühl, nicht anders als andere sprachlich behandelt zu werden und damit integriert zu sein. Traurig und arrogant wird es nur, wenn die Fähigkeit in der Standardsprache zu sprechen tatsächlich schwindet. Meist ist sie ja da, im Verborgenen zwar, doch leider oft ein bisschen eingerostet. Ich freue mich, wenn ein Schweizer Spass daran hat, souverän und ohne Mühe und Komplex mal kurz auf das Standarddeutsche umzuschalten, in jeder Situation des Alltags, nicht nur wenn er einem etwas verkaufen will oder wenn ich als deutscher Tourist hilflos durch die Landschaft irre.

    Bedenklich ist dabei nicht so sehr das schlechte Benehmen. Mangelnder Anstand bestraft sich ja in der Regel selbst. Bedenklich ist der Rückgang der sprachlichen Beweglichkeit, der Ausdrucksfreude und syntaktischen Eleganz. Der hochdeutsche Wortschatz friert auf dem Volksschulniveau ein. Und die Medien tun nichts dagegen, obwohl sie selbst immer noch ein sehr passables Deutsch schreiben und reden. Sie fürchten sich vor der Volksseele, vor den Leserbriefen, vor den Kitschgefühlen, wonach der Dialekt die Sprache des Herzens sei, das Hochdeutsche aber kalt und fremd.

  • Trösten kann man auch auf Norddeutsch
  • Ja, und keine Mutter in Niedersachsen vermag ihr Kind in dieser kalten Sprache zu trösten, keine Liebeslyrik funktioniert auf Hochdeutsch, und Bettgeflüster? Na, da schalten wir doch lieber gleich ganz auf stumm.

    Dass der Deutschschweizer gleichwohl rasch bereit ist, sich über den Dialekt schon des Nachbarkantons lustig zu machen und bestimmte Mundartfärbungen sogar offen zu verachten, passt da allerdings schon weniger ins Bild. Eine gefühlsmässige Abwertung der Sprache, in der Gottfried Keller und Robert Walser, Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt geschrieben haben, ist heute weithin festzustellen. Natürlich führt dabei niemand gerade diese Beispiele an. Sie sind aber mitbetroffen. Würde man auch diese Konsequenz aussprechen, läge der Blödsinn sofort zutage.

    Ich denke da stets an die berühmte „Rangfolge“ der Dialekte, von sehr beliebt (Graubünden und Wallis) bis absolut unbeliebt. Am unteren Ende der Skala wird meist die Ostschweiz genannt, noch hinter Züridütsch (vgl. Blogwiese) Eine ähnliche Abstufung ist mir bei deutschen Dialekten noch nie vorgekommen.

    

    31 Responses to “Dialekt als „Sprache des Herzens“ zu sehen ist Kitsch — Peter von Matt im Tagesanzeiger”

    1. medienkommentar Says:

      Da haben wir heute mal dasselbe Thema ausgewählt! 🙂

    2. Smilla Says:

      Meine Güte, er spricht mir aus dem Herzen, dieser Peter von Matt!
      Ich widerspreche ihm nur in einer Hinsicht: Auch in Deutschland gibt es eine Rangfolge von Dialekten. Die Anerkennung von Bayrisch dürfte ziemlich hoch sein, Kölsch ebenfalls. Eher schlecht stehen die ostdeutschen Dialekte resp. Sächsisch da.
      Peter in die Muppetsshow!!!

    3. AnFra Says:

      Zu diesem leidigen Thema hier ein Auszug aus dem Werk „Die Sprachen der Welt“ von Frederick Bodmer. Ihm als Schweizer und Trotzkisten kann man in seinem populärwissenschaftlichen Werk sicherlich keine diffuse Teutonophilie unterschieben. Was er vor ca. 90 Jahren geschrieben hat, ist m. E. im Großteil immer noch gültig und geht mit der glasklaren Meinung von Matt konform.

      (((„Die … Sätze aus dem Vaterunser haben uns die Verwandtschaft des Deutschen, Englischen, Holländischen, Dänischen, Schwedischen und Isländischen klar vor Augen geführt. Die Ähnlichkeit … ist in der Tat so groß, dass viele Sprachwissenschaftler von ihnen als den germanischen DIALEKTEN sprechen. *

      *Im Alltagsleben gebrauchen wir das Wort Dialekt für lokale Abweichungen in Aussprache, Formen oder Wortschatz gewöhnlich innerhalb einer politischen Einheit. Da die Bewohner eines Staates sich gewöhnlich trotz lokaler Unterschiede noch verstehen können, besagt also das Wort Dialekt, dass es sich um lokale sprachliche Formen handelt, die noch vom Nachbarn verstanden werden können. …
      Vom Schottischen spricht man als einem Dialekt des Englischen, obschon die lautlichen und formalen Unterschiede zwischen beiden so groß sind wie zwischen Norwegisch, Schwedisch oder Dänisch. …
      Die drei skandinavischen Völker verstehen sich gegenseitig, auch wenn jedes in seiner eigenen Sprache spricht. Wir reden in ihrem Falle nur deshalb von Sprachen, weil sie Dialekte SELBSSTÄNDIGER Staaten und ihre EIGENE Schriftsprache haben.
      Im Falle des Schottischen aber sprechen wir von Dialekt, weil es nicht Sprache eines selbständigen Staates und nicht Schriftsprache ist. Holländisch gilt nur deshalb als Sprache und nicht als Dialekt, weil es Staats- UND Schriftsprache ist.“)))

      Ergo:
      Im Falle der Schweiz ist das dortige Schweizerdeutsch also eindeutig als ein Dialekt des Deutschen anzusehen, obwohl es in einem EIGENEM Staatsgebilde gesprochen wird, aber zugleich KEINE eigene Schriftsprache besitzt!

      Wenn die Schweizer eine eigene Schriftsprache entwickeln und etablieren möchten, sei die hochinteressante Frage gestellt: Welchen Dialekt sollte man zur Hochschweizer Schriftsprache machen? Den aus Bern, Basel, St. Gallen, Chur oder etwa aus ZÜRICH!!!
      Da würden sicherlich die lieben schweizerischen Nachbarn mit dem Dialekt aus Kreuzlingen TG zur Schweizerhochschriftsprache vorliebnehmen und sich nicht zum Züricher Affen machen lassen.
      Oder man verwendet weiterhin gemeinsam die Sprache des 27. Kantons.

    4. VC Says:

      Peter von Matt(-scheibe?) hat sich allergrösste Mühe gegeben, sich als nicht nur wahrnehmend subjektivierendes Wesen verkaufen zu wollen, er trägt auch einen zweiten Wahrnehmungssatz in sich: wahrnehmend objektivierend. Zwischen den beiden Wahrnehmungssätzen träumt er bedarfsabhängig, so wie es ihm genügt, hin und her wechseln zu können. Die Ursache dafür mag schillernd sein, vielleicht aber auch nur Neurose aus Anpassungsstörung oder gar Persönlichkeitsstörung.
      Der einzige Wahn, dem hier freien Lauf gelassen wird, ist u.a. der, dass er eine „Welle“ darum macht, dass angeblich Deutschschweizer ihre Mundart für eine Sprache, bzw., Muttersprache halten und unbedingt diese als solche verstanden wissen wollen.
      Mundart hat so was wie einen Stellenwert von Muttersprache, weil die Mundart nahezu immer verwendet wird. Und deswegen ist es auch nicht arrogant von Menschen zu erwarten, die in der Deutsch-CH mittelfristig bis langfristig leben möchten, die Mundart zumindest zu verstehen, mit allem was dazugehört. Ein Standarddeutsch oder wie auch immer, ist einfach nicht gelebte Kommunikation. Gemäss seinem Beispiel ist es eher arrogant zu verlangen, sich der Mundart, hat sie denn so einen hohen Stellenwert, doch bitte zu entledigen.

      Ansonsten kann man den Wert oder „Wert“ seiner Auslassung durchaus auch unter whoop de (fucking) do verbuchen.

    5. Guggeere Says:

      @ VC

      Sehe weder Sinn noch Zusammenhang in deinem Beitrag. Ich ahne allerdings dunkel, dass du mit Herrn von Matts Analyse nicht einverstanden bist.

      Also sei so nett und übersetze bitte deine schlecht organisierte Ansammlung von Buchstaben in eine Sprache, die von Normalos wie mir verstanden wird. (Tipp: Versuchs mal mit hundsgewöhnlichem Hochdeutsch.) Auf die Vaterlandsverteidiger von der Schweizerdeutsch-Al-Kaida musst du keine Rücksicht nehmen, denn die verstehen einen brillanten Peter-von-Matt-Text ebenso wenig wie deine (muttersprachliche?) Kreation «whoop de (fucking) do».
      Bin gespannt und hoffe so ganz nebenbei, dass du bis dann den Akkusativ im Griff hast und auch die Kommas nicht mehr mit Hilfe der Streudose setzt.

    6. pfuus Says:

      @ VC

      Was haben Sie denn wahrgenommem, als Sie Ihren Blog schrieben? Höchstwahrscheinlich eine innere Stimme, die Hochdeutsch formulierte! Es würde mich interessieren wonach diese eigentlich klang.
      Haben Sie zunächst Mundart geschrieben und diese dann durch einen Zensor, etwa einen kleinen Markus Somm im Hirn übersetzen lassen, der jedem Wort „Swiss Made“ oder “ Bedenke :Schweizer sein heisst nicht deutsch sein“ aufgeklebt hat?

      Anstatt P.v.M Neurose, Anpassungs-oder Persönlichkeitsstörungen zu unterstellen, wäre es vielleicht sinnvoller die eigene multiple Persönlichkeit zu hinterfragen. Multiple Persönlichkeiten sind wir alle, schwierig wird es erst dann, wenn die eine von der anderen nichts weiss bzw. wissen darf, oder entsprechend dem Thema: Die „Schweizer“ Persönlichkeit nichts von der „deutschen“ wissen darf.

    7. neuromat Says:

      Die Stellungnahme von VC gefällt mir sehr gut. Besonders der Satz: Die Ursache dafür mag schillernd sein. Immerhin ist von Matt Literaturwissenschaftler, da liegt es nahe, dass dies etwas mit Schiller zu tun hat.

      Auch dass Menschen „Wahrnehmungssätze“ in sich tragen, finde ich sehr schön. Das führt denn auch gleich zum Schluss des VC-Beitrages, in diesem Fall heisst der Philosoph Popper. Andere scheinen ganze unverrückbare Wahrnehmungssets mit sich durch die Gegend zu schleppen. Man beginnt sich zu fragen, woher kommt eigentlich diese Empfindlichkeit bestimmter Schweizer, wenn es um den Dialekt geht – „Neurose aus Anpassungsstörung“ Ich weiss gar nicht, ob es so etwas gibt.

      Das Beste aber sind solche Bemerkungen wie: „Ein Standarddeutsch oder wie auch immer, ist einfach nicht gelebte Kommunikation“. Das „wie auch immer“ includiert gleich alles, was im „Grossen Kanton“ gesprochen wird? Und dann wäre das tote Kommunikation.

      So isch daas, daas ische so, wenn man daas so ahluegt. Leben in der Mythenwelt. Eng wird es immer dann, wenn die Realität wieder zurecht gebogen werden muss.

      Ach ja, ich habe nichts gegen Mundart, ganz gleich welche.

    8. Brun(o)egg Says:

      @ Guggere

      Auch die tumben Nichtsversteher lesen den BLICK. Und der ist Schriftdeutsch. Es hat gar nicht soviel mit der Sprache an sich zu tun, sondern mehr mit der Ablehnung alles Fremden. Und um Französisch abzulehnen müsste man es verstehen. Da bietet sich doch Deutsch zur Artikulation der eigenen dumpfen Angstgefühle optimal an.

    9. me Says:

      Ich bin nicht gleicher Meinung wie Peter von Matt. Am Ende läuft es wohl darauf hinaus, wie man Muttersprache bezeichnet. Wenn mich jemand fragt was meine Muttersprache ist sage ich ganz klar Schweizerdeutsch (und meine damit den Dialekt). Dies obwohl meine Eltern flämisch mit mir gesprochen haben als ich klein war, ich nie Probleme hatte deutsches Fernsehen zu verstehen, ich nicht zuerst auf Schweizerdeutsch denke und es dann übersetze, usw.

      Zum Kommentar von Pfuus: Ich denke nicht, dass das denken in einer Sprache, sie zur Muttersprache macht. Wenn ich Hochdeutsch schreibe oder spreche denke ich Hochdeutsch aber das ist genau so für Englisch und Flämisch.

      Klar wäre ich froh würde ich Hochdeutsch noch besser beherschen (bin auch nicht stolz, dass ich es nicht perfekt kann), aber für mich ist es ganz klar eine Fremdsprache. Dies zeigt sich bei mir darin, dass ich mich inzwischen besser und fliessender auf Englisch ausdrücken kann als auf Hochdeutsch.

    10. Smilla Says:

      @VC:
      Wenn Standarddeutsch „nicht gelebte Kommunikation“ ist, dann müsste man „gelebte Kommunikation“ erst einmal definieren. Der Gebrauch von Mundart schränkt Kommunikation m. E. ein, da sie nicht von allen verstanden wird. Und wenn wir schon von „Neurosen“ reden, zu deren Diagnose dann noch eine qualifizierte Fachperson vonnöten wäre, dann könnte man auch von den Neurosen von Mundartfetischisten sprechen, die Angst davor haben, verstanden zu werden.

    11. neuromat Says:

      @ me

      das musst Du mal erklären. Ohne den täglichen Gebrauch, dürfte dies kaum der Fall sein.

      Ich will ganz offen sein. Ich habe hier den Verdacht eines „deja vu“. Da sagte mal jemand zu mir: Weisst Du, neuromat, wir sprechen hier ja besser Englisch als Deutsch. und ich dachte: Super, ich liebe Euch. Endlich kann ich meine Berichte in Englisch diktieren, die in Englisch geschrieben werden müssen. Brauche dies nicht mehr selbst zu tun.

      Das geschriebene Ergebnis war eine Katastrophe, eine einzige Katastrophe. Eine Voll-Katastrophe. Das Gespräch danach artete in wüste Beschimpfungen aus: Ja, ja Ihr Deutschen ….

      Und das ist doch der Kern, dass niemand den Dialekt verbieten oder miesmachen will, sondern Deutsch als „Mutter“ all der Dialekte zu verstehen. Ich käme nie auf die Idee, die Mundart meiner Heimat – wir haben sogar ein Wörterbuch – regelmässig erscheinen kleine Anekdoten (diese Mundart ist verschriftet) in unserem „Käseblättchen – als meine Muttersprache zu bezeichnen.

      Die Ablehnung des Deutschen als Muttersprache führt wahrscheinlich zu einem Verlust wahrhaftiger Zweisprachigkeit. Hinzu kommt – zumindest nach eigener subjektiver Erfahrung – dass dies meistens von wie
      Brun(o)egg so richtig schrieb meist tumbe Geister sind, bei denen es dann auch bei den Dialektkenntnissen mangelt oder eben einfach Spracharmut hagelt.

    12. pfuus Says:

      @neuromat

      „..sondern Deutsch als “Mutter” all der Dialekte ..“

      Das ist aber der Kern des eigentlichen Problems.
      Es trifft auch nicht unbedingt zu, dass die Ablehnung des Deutschen als Muttersprache hauptsächlich bei „thumben Geistern“ zu bemerken ist, sondern dies durchaus auch in gebildeten Kreisen spürbar ist.

    13. AnFra Says:

      Bünzlis Wirrwarr

      Manch Füdlibürger sonnt sich im Intellekt,
      sein Schweizerdeutsch sei doch kein Dialekt.

      Das Hochdeutsche ist ihm noch sehr suspekt,
      jedoch heimlich beneidet er aber deren Effekt.

      Im Keller will lernen er Hochdeutsch perfekt,
      möchte sprechen wie die Deutschen korrekt.

      Sei es gesagt, sein Dütsch hat keinen Defekt,
      vielleicht ist es tatsächlich nur ein Xenolekt.

    14. AnFra Says:

      Wegen der nicht sterben könnenden Diskussion um das Schrift- und Hochdeutsche in der CH kann man nur den Kopf schütteln.

      Wenn einige Nationalisten in CH wirklich eine eigene schweizerische Schriftsprache haben möchten, sei die Frage gestellt: Warum haben solche Knallköpfe es in den letzten 300 Jahren nicht geschafft? Wenn man in die nationalen, juristischen, kulturellen und kirchlichen Gesetzessammlungen, Verwaltungsakten uam. hineinschaut, sieht man dort keine mundartliche schweizerdeutsche Schriftsprache. Es herrscht ausschließlich das schweizerische Standartdeutsch neben den anderen nachbarschaftlichen romanischen Hochsprachen vor.

      Wann beginnen denn diese verwirrten schweizerischen Schweizer mit der schweizerischen Schweizerisierung der schweizerischen Schweiz, um sich vom üblem Miasma einer möglichen gemeinsamen sprachlichen Abstammung mit den anderen deutschsprachigen Ländern reinzuwaschen.

      Es hat schon etwas pathologische bzw. pathogene Züge angenommen und als Nachbar sollte man sich langsam Gedanken über so einen Geisteszustand von einigen Teilen der dortigen Bevölkerung machen. In Deutschland hat die nationale Katastrophe auch nur mit 7 Aufrechten begonnen!

      Denn ein singuläres schweizerdeutsches Wörterbuch in Basel oder in Bern ersetzt nicht eine gesetzlich verbindliche schweizerdeutsche Schriftsprache in der kristallklaren Definition des Unterschiedes zwischen Sprache und Dialekt.

    15. Guggeere Says:

      @ Brun(o)egg

      «Auch die tumben Nichtsversteher lesen den BLICK.»
      Vielleicht müsste man «lesen» neu definieren. 😉

      Aber natürlich hast du Recht. Schau dir im «Tagi» einige dieser Nichtsversteher-Kommentare zum von-Matt-Text an. Erbärmlich! Mal abgesehen von den üblichen Nestbeschmutzer-Vorwürfen: Einer kritisiert z.B., mit dem Attribut «bäurisch» beleidige der Autor die Bauern; ein anderer bezeichnet sich als Nachkomme der Helvetier, und deswegen sei Schweizerdeutsch seine Muttersprache.

      Wenn Dummheit weh täte…

    16. me Says:

      Wenn man den Unterschied Sprache-Dialekt so definiert, wie AnFra sagt, und etwas nur eine Sprache ist wenn es eine gesetzlich verbindliche Schriftsprache ist, dann ist es eindeutig und man braucht nicht zu diskutieren. Aber ich finde diese Definition schlecht. Dies ist aber ein häufiges Problem und nicht auf die Sprache beschränkt. Viele Defintionen von „Experten“ stimmen nicht überein mit der Bedeutung im täglichen Umgang. Über Defintionen wird in vielen wissenschaftlichen Gebieten eine Sprache (oder doch ein Dialekt) geschaffen den nur eingeweihte verstehen.

      – Bei den Sprachen würde das z.B. heissen, dass es keine einzige Sprache gab bevor es einen Rechtsstaat gab der sie zur verbindlichen Schriftsprache erklärt hat.
      – Was Eingeborene in wenig entwickelten Gebieten der Welt sprechen ist also nur ein Dialekt. (fragt sich nur von was!?)
      – Beispiel von einem anderen Gebiet: Man vergleiche die Bedeutung von Unfall in der Umgangssprache und bei Versicherungen.

      Die gemeinsame Abstammung von Schweizer Dialekt und Hochdeutscher Sprache ist offensichtlich. Genau so offensichtlich wie bei Holländisch und Deutsch. Ich denke Norddeutsche verstehen Holländisch besser als Walliser Dialekt. Also ist die Definition wie oben angegeben rein willkürlich. Der Grund warum es keine offizielle Schweizerdeutsche Schriftsprache gibt ist einfach. Wir hatten nie eine Starke zentralistische Regierungsform und daher wäre es unmöglich gewesen einen Konsens zu finden für eine gemeinsame Schriftsprache. Anderen Orten hat das einfach ein Königshof (oder ähnlich) entschieden und fertig.

      Zu einem anderen Punkt: Es geht nicht darum zu sagen, dass Norddeutsch eine kalte Sprache ist sondern darum, dass wir Schweizer (im Mittel) unsere Gefühle auf Hochdeutsch nicht so gut zum Ausdruck bringen können wie auf Schweizerdeutsch. Das hängt damit zusammen in welcher Umgebung welche Sprache gebraucht und geübt wird.

      @neuromat: gerechtfertigter Zweifel, aber ich arbeite tatsächlich in einem internationalen Umfeld in dem ich ca. 80 % der Zeit Englisch spreche. Falls du weitere Beweise brauchst kann ich dir auch noch das eine oder andere Diplom zeigen 😉

    17. Brenno Says:

      Wie wahr, Herr Professor!

      Ich möchte die Ausführungen im Tagesanzeiger nicht relativieren, jedoch

      hinsichtlich ihrer Voraussetzungen ergänzen.Obwohl ich alles andere als ein Freund von bornierter Dialektverehrung bin, sehe ich mich veranlasst, auf einen bedeutsamen Unterschied hinzuweisen: Was in Deutschland als Dialekt bezeichnet wird, ist für schweizerisches Empfinden in manchen Fällen bloss eine regionale Variante des Hochdeutschen oder so etwas wie eine legere Form der Standardsprache(es gibt Ausnahmen, ich weiss). Es geht mir hier nicht darum, einen Streit um Definitionen anzufangen. Um was es sich handelt, kommt sehr schön in der bekannten Anekdote vom Deutschen zum Ausdruck, der dem Vortrag eines hochdeutsch oder meinetwegen standarddeutsch sprechenden Schweizers lauscht und am Schluss mit Befriedigung feststellen zu können glaubt, dass er Schweizerdeutsch verstehe.

      In der Tat muss ein Schweizer, der sich so auszudrücken gedenkt, dass alle Deutsche ihn verstehen würden,im allgemeinen eine wesentlich höhere Schranke überschreiten, als die meisten Deutschen, die sich gelegentlich oder häufig in ihrem Dialekt ausdrücken.In verschiedenen Fernsehsendungen aus Süddeutschland ist mir schon vor langer Zeit aufgefallen, dass manche Leute, was Aussprache, Sprachmelodie und Sprechtempo angeht, genau so „deutsch“ sprechen wie ihre nördlichen Nachbaren,nicht selten sogar noch deutscher, es sich jedoch nicht nehmen lassen, ihre Ausführungen mit Diminutivendungen wie -rl bzw. -le, einem Diphtong anstelle eines Monophtongs oder mit dem einen oder anderen Dialektwort zu garnieren. Dazu kann ich nur sagen:Lieber gar kein Dialekt als so eine Pseudomundart! Nun ist eine Sprache zweifellos viel mehr als eine Ansammlung von Lauten, Wörtern und Regeln,sie ist ebenso sehr Ausdruck von Mentalität, Kultur und Weltverständnis.Diese Einsicht drückt sich in dem verallgemeinernden und auch etwas sentimentalen Satz aus, dass der Dialekt die Sprache des Herzen sei; er enthält ein Körnchen Wahrheit. Angesichts der zahlreichen und ins Gewicht fallenden Unterschiede zwischen den Deutschschweizer Mundarten und der Standardsprache bedeutet es für viele Schweizer nicht nur Anstrengung sondern auch Überwindung, sich angemessen in der Standardsprache auszudrücken. Dass sie dies oft bewusst nicht tun und sich z. T. darauf auch noch etwas einbilden, kritisiert von Matt sehr zu recht. Und noch etwas:Die Bemerkung, es gebe keine schriftliche Form der deutschschweizerischen Dialekte, könnte man SMS-Autoren durchgehen lassen, von Matt aber nicht. Er weiss es nämlich besser.

    18. AnFra Says:

      @me

      Natürlich gab es überwiegend bis ins 19. JH keine verbindliche Schreibweise. Eigentlich erst ab diesem Zeitpunkt hat sich eine sog. „verbindliche“ Schriftsprache entwickelt. Im Deutschen Bund / später im Dt. Reich, Österreich-Ungarn, Schweiz und Liechtenstein haben sich die Sprachen-„Experten“ und die jeweilige Regierungsverwaltungen auf halbwegs einheitliche Schreibweisen des jeweiligen Deutsch eingelassen. Kein Mensch außerhalb des Schweiz hat auf dieses eingewirkt, das hier gemeinte Deutsch übernehmen zu müssen. Die Schweiz hat sich nach reichlicher Überlegung und freiem Willen dieser sprachlichen Vereinbarung angeschlossen, um nicht von der kulturellen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung in Mitteleuropa / Europa ausgeschlossen zu werden!

      Die deutsche Sprache hat es vor der Eidgenossenschaft bzw. der CH gegeben. Denn die heutige Schweiz war ihre längste Zeit im Heiligen Römischen Reich ein Bestandteil davon und unterstand natürlich der damaligen königlichen bzw. kaiserlichen Zentralgewalt. Man darf bitteschön nicht aus der heutigen Zeit die 350-500 Jahre zurückblicken und dadurch eventuell unrichtige Schlüsse ziehen. Die heutige „Schweiz“ war in der Sprachwerdung ein Teil eines Ganzen. Sie hat es sich in der sog. faktischen Trennung um ca. 1500 bzw. der rechtlichen Trennung 1648 wohl nicht um eine eigene Sprache gekümmert. Warum auch, kein Mensch im übrigen Reich hat auch solch vergleichbare Probleme gehabt.

      Erst die heurigen Zurechtbiegungen und Geschichtsklitterungen in der Schweiz wie z. B. bei diesem extrem lustigen Blogeintrag beim Tagesanzeiger.ch vom October 19th, 2010 at 11:19 am: ((Wir stammen doch nicht von den Germanen ab sondern von den Helvetiern ! Warum sollten wir unsere Landessprache verleugnen?)) lassen einen in herzhaftes und tiefgehendes Gelächter ausbrechen! Bei diesem Herren möge man doch bitte seinen original „keltisch-helvetischen“ Namen beachten: ((Adolf Kurt Leemann)). Wenn er wirklich so sein sollte, hätte er sich mit diesem urgermanischen Namen bei der damaligen großdeutschen Division „Helvetia“ bewerben können.

      Nachtrag:
      Ich persönlich lasse Ausreden bezüglich einer noch nicht erfolgten „Schweizerdeutschen“ Schriftsprache nicht gelten! Denn das damals superarme Volk auf den Saychellen hat seine eigentliche Volkssprache Kreolisch nach jahrhundertlanger mündlicher Sprache, wenn auch mit der Hilfe der damaligen DDR, es vor ca. 40 Jahren geschafft, um eine eigene kreolisch-seychellische „Schriftsprache“ zu erweitert. Und das bei damals max. 50.000 Einwohnern. Wenn man will, geht’s halt doch.

      Ergo:
      Die Schweiz mag Berge durchbohren, wenn auch nur mit ausländischer Hilfe, aber eine eigene Schriftsprache ist immer noch nicht in Sicht.

      Der Inhalt der Schreibe von Matt ist irgendwie bei vielen Schweizern nicht so richtig und sehr verstümmelt angekommen. Die nationale Scheuklappe fällt bei einigen Menschen beim „Hochdeutsch“ runter und der Verstand wird all zu oft durch das sog. „warme und heimelige“ Herz ersetzt. Als wenn andere Menschen nicht auch ein Herz hätten.

    19. CSI Says:

      @Brenno:

      Du hast genau das geschrieben was ich auch denke. Der Unterschied zwischen Schweizer Dialekten zum Standarddeutsch ist viel grösser als der Unterschied der deutschen Dialekten zum Hochdeutsch. Ich glaube das hat auch viel mit der Aussprache der einzelnen Buchstaben zu tun. Für das ich einmal das R in der Mitte eines Wortes so aussprechen könnte wie ein Deutscher, bräuchte ich sehr viel Übung, da es diese Zungenkonstellation im Schweizerdeutsch gar nicht gibt.

      Ich verehre meinen Dialekt auch nicht, aber ich spreche ihn halt. Deutsch spreche ich einfach mit den Leuten die kein Schweizerdeutsch verstehen. Das sollte selbstverstänlich sein.

      SMS und Mails mit meinen Freunden schreibe ich zum Teil auch auf Mundart. Was geht das denn bitte die Welt an wie ich mich privat mit meinen Freunden unterhalte?

    20. AnFra Says:

      @me

      Ein Nachtrag:
      Diese Schreibe ist mir zuvor in der Eile untergegangen.

      Natürlich muss und kann die innerschweizerische und für Deutsche nicht immer nachvollziehbare Diskussion bezüglich des schweizerdeutschen Dialektes und der Standartsprache nicht immer zu 100 % apodiktisch gesehen werden.
      Manchmal / mengisch tut aber ein pures und teuflisch-scharfes Gewürz zwar auf der frischen und auch riesengroß klaffenden Wunden arg weh, aber der abklingende / abtönende Schmerz ist dann wieder gut.
      Es ist z. Z. Treibjagd, auf schweizerische Platzhirsche.

    21. Brenno Says:

      @CSI
      Der Unterschied zwischen privat und öffentlich ist hier in der Tat von grosser Bedeutung, wird jedoch mehr und mehr vermischt durch Werbung und Medien allgemein, selbstverständlich auch durch Individuen. Von der Beeinträchtigung der Schriftsprache durch den Dialekt wurde in diesem Blog schon gesprochen. Das Umgekehrte ist leider jedoch auch oft der Fall. Es spricht meiner Meinung rein gar nichts gegen die Verwendung des Dialekts bei passender Gelegenheit, sei es öffentlich oder privat; aber man sollte ihn einigermassen beherrschen oder sich zumindest darum bemühen.

      Du liegst richtig mit der Vermutung, dass es etwas mit der Aussprache zu tun hat. Manche wissen gerade noch, dass ein „s“ in korrektem Hochdeutsch stimmhaft auszusprechen ist, wenn es am Wortanfang steht und unmittelbar darauf ein Vokal kommt, aber auch zwischen zwei Vokalen. Dies gilt aber, und das ist hierzulande weniger bekannt, für „b“, „d“ und „g“ in gleicher Stellung ebenso. Genau aus diesem Grund klingt die Sprache unserer nördlichen Nachbarn für unsere Ohren zumeist so elegant, manchmal aber auch abgehoben oder gar geziert. Es hat hierzulande dafür früher mal den Ausdruck „Hauchdeutsch“ gegeben. Ich finde ihn sehr treffend.

      Eine weitere Besonderheit unserer Dialekte sind die je nach Region mehr oder weniger dumpfen „a“ und „o“. Was die legendären Krachlaute „ch“ und „kch“ betrifft, sind diese keineswegs ein Beweis für unsere Rückständigkeit, wie viele meinen. Geschichtlich gesehen handelt es sich eine lautliche Entwicklung, die bei uns weitergegangen ist, als anderswo im deutschen Sprachraum. Ausnahme: Vorarlberg, Tirol und Teile von Bayern (z. B. Chiemsee, Cham).

      Es geht tatsächlich niemanden etwas an, wie Du Dich mit Deinen Freunden austauschst. Ich denke, dass der Dialekt sich im privaten Verkehr immer noch sehen oder besser gesagt, lesen lassen darf. Das ist jedenfalls immer noch besser, als mit englischen Ausdrücken um sich zu werfen, nur um „dazu“ zu gehören (finde ich).

    22. Guggeere Says:

      «Der Grund warum es keine offizielle Schweizerdeutsche Schriftsprache gibt ist einfach. Wir hatten nie eine Starke zentralistische Regierungsform und daher wäre es unmöglich gewesen einen Konsens zu finden für eine gemeinsame Schriftsprache. Anderen Orten hat das einfach entschieden und fertig.»

      Was für ein Quatsch! Was man heute Deutschland nennt, war jahrhundertelang mindestens so zersplittert und dezentral wie die Alte Eidgenossenschaft und wurde erst gegen Ende des 19. Jh. zum Einheitsstaat. Was noch immer nicht bedeutete, dass fortan «ein Königshof (oder ähnlich)» über eine deutsche Einheitssprache entschied «und fertig»: Ausserhalb Deutschlands gabs weitere starke deutsche Bevölkerungsgruppen in der damaligen Habsburger Monarchie und vielen anderen Ländern Europas.

      In Tat und Wahrheit war es nirgends in der Eidgenossenschaft jemals ein ernsthaftes Anliegen, eine einheitliche alemannische Schriftsprache zu kreieren. Es gab einfach nie keinen Grund. Obs dir passt oder nicht: Das Gebiet der heutigen deutschen Schweiz war (und ist) seit dem Mittelalter, also seit es den Begriff «Deutsch» überhaupt gibt, immer ganz selbstverständlich ein Teil des deutschen Kulturraumes.

      Noch was Pessimistisches. Wenn es euch, geschätzte Schweizerdeutsch-Taliban und SMS-Junkies, wirklich um eure ach so seelennahe Sprache ginge, würdet ihr eure Texte in der Dieth-Schrift schreiben. Sie wird auch «Schwyzertütschi Dialäktschrift» genannt, existiert seit mehr als 70 Jahren und ist eine genial einfache Methode zur Transkription jeder beliebigen Deutschschweizer Mundart. Bei Mundartschriftstellern ist sie weit verbreitet. Aber davon habt ihr natürlich noch nie etwas gehört, da ihr keine Mundartbücher lest. Ich wette, dass ihr sie auch künftig weder lernen noch anwenden werdet; denn dafür müsstet ihr euch zuerst informieren und danach lästigerweise ein bisschen anstrengen…

      http://als.wikipedia.org/wiki/Dieth-Schreibung

    23. me Says:

      Mist hab vergessen die anti-Spam Frage zu beantworten, nun ists mir zu doof noch mal alles zu schrieben nur ganz kurz.

      @Guggeere: Doch, doch haben in der Schule mal ein ganzes Buch von Deutsch ins Schweizerdeutsche übersetzt, ganz nach Dieth-Schrift natürlich. Es ist übrigens mehr ein Vorschlag als eine offizielle Schrift. Muss aber ehrlich sagen, dass ich heute nicht mehr immer so schreibe, da sich sozusagen niemand daran hält und Leute eher mehr Mühe hätten etwas zu lesen wenn an es so schreiben würde weil es halt ungewohnt ist. (Sprache ist was lebendiges, man soll sie so benutzen wie die Mehrheit der Leute es tun und nicht Stur nach irgend welchen Regeln. Mindestens so lange es verständlich bleibt)

      @AnFra und Guggeere:
      – Habe nie gesagt es wäre gut oder erwünschenswert, dass wir eine eigene Sprache haben. Vertrete aber trotzdem die Meinung, dass wenn die Aufteilung der Staaten (nicht Sprachen) ein bisschen anders abgelaufen wäre es wohl eine Schweizerdeutsche Schrift gäbe.
      – Es gibt natürlich viele Gründe keine eigene Schweizer Schrift einzuführen und ich habe auch nie bestritten, dass die Scheiz zum Deutschen Kulturraum gehört. Denke sogar, dass auch Holland/Flandern dazu gehören und doch findet es da niemand seltsa, dass von einer Niederländischen Sprache gesprochen wird.
      – Das einzige was ich sagen wollte ist folgendes: Ich empfinde ganz persönlich Hochdeutsch nicht als meine Muttersprache, wenn ich nun nach eurer Defintion Schweizerdeutsch nicht Muttersprache nennen kann, dann habe ich keine Muttersprache sondern nur einen Mutterdialekt. Ist mir auch Recht. (Schreibe natürlich bei Formularen auch immer Deutsch als Muttersprache, Schweizerdeutsch ist ja auch eine Form von Deutsch)

      Finde es übrigens lustig was für Schlüsse gezogen werden über Ansichten von Leuten zu Dingen die hier gar nie besprochen wurden. Evtl. habt Ihr auch bemerkt dass ich eure Meinung nie als völlig idiotisch (oder sonstwas) hingestellt habe, noch habe ich Sachen in eure Aussagen rein interpretiert, die nicht da stehen. (Sollte man vielleicht mal versuchen?)

      uups wurde doch nicht so kurz

    24. AnFra Says:

      @me

      Wenn man seinen Hut in die Blogwiese wirft, kommen Schäfchen, Lämmchen, aber auch Stiere angelaufen. Den Superkampfstier Züricher, der ist wohl im Schlachthof geendet. So etwas kann man doch ertragen.

      Es ist halt z. Z. wieder in allen Gazetten und Mündern der Dialekt und das Hochdeutsch am Gipfel gesetzt worden. Wegen Platz- und Zeitmangel ist eine Kurzform hoffentlich anwendbar. Siehe bei Dir: ((uups wurde doch nicht so kurz)).

      Das mit der niederländischen Sprache ist doch klar. Als niederdeutscher Dialekt ist es im eigenem Staatsgebilde in den Niederlanden die Umgangssprache und hat eine eigene Schriftform, die als offizielle Amtssprache verwendet wird. Diese Sprache hat in Belgien (als Flämisch) eine vergleichbare Stellung, auch wenn sie eigentlich ein „Dialekt“ des Deutschen im sprachhistorischen Sinne ist.
      Diese niederdt. Sprache hat in ihrem Gebiet durch das Deutsch aus dem Süden nach deren 2. Lautverschiebung eine Überlagerung und Verdrängung im deutschen Küstenbereich der Nord- und Ostsee erlebt. Wenn nun durch verschiedene Einwirkungen und Zufälle die oberdeutsche, durch die 2. Lautverschiebung und dann in der alemannischen, schwäbischen, bajuwarischen und fränkischen Form nicht in Norddeutschland verbreitet hätte, würde dort sicherlich noch heutzutage eine vergleichbare Sprache wie Niederländisch gesprochen werden. Sicherlich würde dann die niederländische Sprache der Dialekt in NL und dem heutigen Belgien sein. Das Flämische ist nur eine historisch bedingte Abspaltung vom nördlichen niederländisch sprechendem Gebiet!

      Eigentlich möchte ich als Nichtalemanne dem ganzen sprachlichem Gewürge einen umgedrehten Schuh machen und sagen:
      Die alemannisch dominierte Sprache nach der 2. Lautverschiebung hat die eigenständigen Sprachen und Dialekte im Norden überlagert, majorisiert, verdrängt und in die politische Bedeutungslosigkeit geschoben!
      Ansonsten hätten wir eventuell einen zweisprachigen Block in Deutschland. Im Norden der Benrater Linie wohl ein „Hochfriesisch“ mit friesisch-holländischen und flämischen, anglischen, jütischen, wendischen, polabischen, westslawisch, restgotischen uam. Dialekten.
      Und im Süden ein „Hochalemannisch-Schwäbisch“ in Deutschland, Schweiz, Liechtenstein, „Hochbajuwarisch“ in Bayern, Tirol, Restösterreich, „Hochfränkisch“ in Franken, Hessen, Saar- und Moselland, Luxemburg. Ein sicherlich spannender sprachlicher Fleckerlteppich.

      Und nun kommt nach ca. 500 bis 800 Jahre der Wanderschaft durch die deutschen Lande das neudeutsche Sprachenderivat in die Schweiz zurück. Die jetzige Sprachentochter „Hochdeutsch“ kommt in das eine Gebiet ihrer urgroßväterlichen Sprachzeugung zurück.
      Sie wird, gottlob nicht von allen Schweizern, nicht nur nicht erkannt, sie wird verachtet, sie wird verschmäht, sie wird missverstanden, sie wird verstoßen, sie wird teilweise bekämpft, sie wird als kaltherzig und von dümmlichen Eingeborenen als preußisch tituliert, sie wird teilweise diskreditiert und bekämpft.

      Zum Schluss: Die größten Gegner dieses Sprachtöchterchens „Hochdeutsch“ sind oft erst ein, zwei, eventuell drei Generationen in der Schweiz und deren Großeltern haben schwäbisch geschwätzt, hässisch gebabbelt oder gar hanseatisch mit den spitzen Stein sich die Zunge angestoßen. Also Superschweizer. Die Namen sind bekannt.

      Zu meiner Entschuldigung: Zur Zeit ist es mit, in, um und durch die Schweiz wegen ihrer scheinbaren Selbstzerfleischung bezüglich der Hochsprache sehr, sehr superspannend!

      uups wurde doch nicht so kurz und hab eventuell wieder das Thema verfehlt. Tschuldigung.

    25. haha Says:

      Also mit deutschen darf man kein Dialekt reden xD
      Das mach ich einfach um zu schauen ob sie mich verstehen. Seh keinen Grund dies NICHT zu tun. Wenn er mich nicht versteht kann man immer noch wechseln. ^^ Ich seh auch kein Problem in der Abneigung zum Deutschen. Wahrscheinlich wird so gerade Schweizerdeutsch erhalten. Das bedeutet ja nicht dass wir Deutsch nicht mehr verstehen und schreiben können. Und ja, Schweizerdeutsch ist meine Muttersprache.

    26. haha Says:

      VC wurde ja hier ziemlich schlecht hingestellt. Dabei hat er volkommen Recht. Es ist nicht arrogant schweizerdeutsch zu reden, es ist arrogant zu verlangen Hochdeutsch zu sprechen.

      Ich weiss nicht aber irgendwie kommt es mir so vor dass dieser Blog schon lange zu etwas verfallen ist, das Hochdeutsch verbreiten will, nicht mehr die Eindrücke in der Schweiz schildert. Schade und Beschissen.

    27. Guggeere Says:

      @ haha

      «Ich seh auch kein Problem in der Abneigung zum Deutschen. Wahrscheinlich wird so gerade Schweizerdeutsch erhalten.»
      Echt? Deine «Sprache des Herzens», die Sprache deiner Mutter, schöpft ihre Lebensenergie aus dem Hass?

      Schwer vorzustellen, dass ein normaler Mensch wirklich so denkt… Wenn dein Beitrag so gemeint ist, wie er daherkommt, bestätigt er leider genau jene Symptome, die Peter von Matt diagnostiziert: ungehobelt, bäurisch, stillos. Dem füge ich noch hinzu: armselig und dumm.

    28. pfuus Says:

      @haha

      „Ich seh auch kein Problem in der Abneigung zum Deutschen. “

      Ja,das kann ich nachvollziehen 😉

    29. pfuus Says:

      @haha
      Ich habe einmal zufälligerweise im DRS 1 eine Sendung gehört, in der Fragen zu Herkunft und Bedeutung von CH Dialektworten beantwortet wurden. Interessant war, zu erfahren wie eng diese Worte mit Tätigkeiten, Lebensumfeld und Berufsstand zusammenhingen und die Erkenntnis, dass die gegenwärtige Mundart sich ohnehin schon in mannigfaltige Richtungen verändert hat und verändern wird. Was vor 20-30 Jahren „s’isch lässig gsi“ hiess, heisst heut „Mega geil“ “ „Cool“ etc..
      Daran wird auch kein Baseldyytsches-Zürdüütsches Wörterbuch etwas ändern.

      Die Veränderungen stammen einerseits von der ohnehin verkümmerten Sprache der deutschen Privatsender( die öffentlichen rechtlichen liegen etwas darüber), die nicht wenige Schweizer Jugendliche und Erwachsene im Geheimen dann doch schauen und andererseits natürlich den Anglizismen aus Musik und Film. Du siehst, deine „Sprache des Herzens“ ist auch nicht mehr das, was sie mal war.

      Noch etwas zu deiner Abneigung dem Deutschen gegenüber, deren Basis du sicher schön im Elternhaus und in Schule erlernt hast und auch gerne weitergibst:(Zitat sinngemäss)“ Es ist nicht schlimm nichts zu Wissen, aber es dumm nichts wissen zu wollen“.

      Du bist doch ein Schweizer-Eindruck, ganz im Sinne dieses Blogs!

    30. haha Says:

      @ Guggere
      Ich glaube du hast meinen Beitrag ein wenig zu extrem wahrgenommen, oder ich habe ihn zu extrem verfasst.
      Es muss schon „gesunde“ Abneigung sein. KEIN Hass. Das darfs nicht sein und nie werden. Einfach nur ein wenig einsehen dass das nicht die Muttersprache ist, denn das ist das was man redet (meine Meinung) Ich habe auch kein Problem mit dem schreiben von Hochdeutsch. Ich fänds toll wenn man Schweizerdeutsch richtig schreiben könnte (vielleicht nehmen wir einfach Berndeutsch), aber mit Hass hatte mein Beitrag nichts zu tun,. Ich hoffe du interpretierst jetzt so wie ichs meine 😛 Sonst kann man hier ja diskutieren 🙂

    31. neuromat Says:

      Der Schweizer Bundesrat beschloss 1892, dass die Bundeskanzlei der deutschsprachigen Schweiz künftig die im Orthographischen Wörterbuch von Konrad Duden festgelegte Orthographie gelten soll.. Der erneute Bundesratsbeschluss vom 18.07.1902 besitzt heute noch Gültigkeit.

      In der „Schweizerischen Lererzeitung“ heisst 1876: Wir sollten in der tat auch im stande sein, unsere zunge an einen schönen hochdeutschen laut zu gewönen – so gut wi wir so und so vil fremde laute anderer sprachen lernen“ – was nicht bedeuten müsse, der „angestammten mundart untreu“ zu werden. 1905 galt im gleichen Publikationsorgan noch, dass die Schule nicht stehen bleiben dürfe bei „landschaftlichen Eigentümlichkeiten“, sondern „muss Schritt für Schritt für Schritt die Annäherung an die gemeindeutsche Ausssprache suchen.

      Allerdings ist bereits damals davon die Rede, dass eine zu norddeutsche, preussische Aussprache, „den echten Schweizer anekele“.

      Im Jahre 1906 erschien von Julius Leumann: Die Aussprache des Deutschen und im Uebungsbuch „Zur Erlernung einer dialektfreien Aussprache“ von Hans W. Leist, werden keine schweizerischen Eigenarten zelebriert, wie dies heute als Zeichen der Toleranz und Geld – äh Weltoffenheit der Fall ist.

      Ab 1911 geht es dann aber mit einem gewissen Stickelberger los … wobei zu diesem Zeitpunkt bezüglich des „Standarddeutschen“ die Einsetllung vorherrscht, dass man die Schweizer Bevölkerung nicht ganz zur Beherrschun g des Einheitsdeutschen hinführen könne, das dies zu s c h w i e r i g sei (notabene)