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Was die Schweizer gerne essen (Teil 2) — Ohne Zweifel Kartoffelchips

  • Kein zweifelloses Einkaufen möglich
  • Sie wollen sich mit leckeren Partysnacks eindecken? Sie gehen in die Migros, zu Coop oder Volg und kaufen Chips ein. Chips der Firma Zweifel. Kein Zweifel, es gibt keinen anderen Hersteller für Kartoffelchips in der Schweiz. Zweifel hat das Quasi-Monopol. Dank gnadenlos hoher Importzölle für die Grundstoffe Kartoffeln und Pflanzenöle scheint es für jeden anderen Mitbewerber unmöglich, ein eigenes preisgünstiges Produkt herzustellen.
    Kartoffelchips von Zweifel

  • Budget-Chips von Migros eine Alternative?
  • Die Migros versucht es mit „Budget-Chips“, doch bei denen wird gemunkelt, dass die in Wirklichkeit auch von Zweifel stammen.
    Budget Chips von der Migros
    Das ist aber nur ein Gerücht, denn zumindest die Pommes-Chips werden von der Migros-Tochter BINA in Bischofszell hergestellt:

    Im Segment Kartoffeln ist die BINA als einzige Schweizer Herstellerin in der Lage, alle gängigen Produkte wie Rösti, Pommes frites, Pommes Chips und Flocken sowie Spezialitäten herzustellen. Gastronomiekunden bietet die BINA ausgewählte Produkte in Grossverbraucher-Portionen an. (Quelle)

    Pommes Chips sind aber keine Kartoffelchips, die kommen dann doch von Zweifel? Ich habe keine Zweifel, denn es gibt sonst nur Zweifel in der Schweiz.

    Doch dann kam Aldi. Und jetzt gibt es auch Chips aus Deutschland:

  • Mit Aldi kam der Wettbewerb, und aus Franken wurden Fränkli
  • Am 28.10.05 schreibt der Tages-Anzeiger:

    Im nächsten bei Zürich gelegenen Aldi-Laden trifft sich die Branche bei aktiver Aufklärung an der Verkaufsfront. Mathias Adank kommt mit zwei Säcken Pommes Chips aus dem Laden. «Die sind preislich plus minus auf dem Niveau der Migros-Budget-Linie», sagt er. Adank muss es wissen: Er ist Chef von Zweifel Pomy-Chips. Für Aldi produziert Zweifel nicht. Wie viele Produkte kommen auch die Chips aus Deutschland. Beim Gesalzenen wurde auf der Verpackung wenigstens die Bezeichnung eingeschweizert. Für gute Schweizer Fränkli gibts bei Aldi «Salzstängeli» aus Deutschland. (Quelle)

    Oups, war das etwa ein Deutscher Journalist, der das schrieb? Er hat das verbotene Wort verwendet: „Fränkli“! Dabei hatten wir doch gelernt, dass man den Franken nie verniedlichen darf. Siehe „Bitte keine Törlis oder Fränklis“ . Bricht denn jetzt mit der Ankunft von Aldi im Schweizer Markt alles zusammen? Selbst der knallharte Franken mutiert zum putzigen Fränkli?

    Doch zurück zu unserem Fast-Monopolisten, der Firma Zweifel. Zweifelsohne eine Schweizer Erfolgsgeschichte:

    1950 in Katzenrüti bei Rümlang begann Hans Meier, ein Cousin von Heinrich Zweifel, mit der Handproduktion von Kartoffel-Chips. Sieben Jahre später übernahm die Firma Zweifel & Co., damals eine Mosterei in Höngg, den kleinen Betrieb. (…) Im Jahre 1960 wurde eine Produktionsanlage aus den USA in Betrieb genommen, die Kapazitäten wurden laufend erweitert, (…) Heute arbeiten rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Zweifel. (…) Das Unternehmen ist immer noch im Besitz der Familie Zweifel und erzielt einen Jahresumsatz von rund 150 Mio. Franken. (Quelle)

    Wie lange noch, wenn jetzt alle anfangen deutsche Chips von Aldi zu futtern?

    Zu Aldi fuhr auch einst unser alter Freund aus Gelsenkirchen, der Mantafahrer Manni. An der letzten Kreuzung vor Aldi hielt er an, und fragte einen türkischen Gastarbeiter nach dem Weg: „Wo geht dat hier nach Aldi?“ Sagt der Türke: „Nach Aldi? Zu Aldi!“ Worauf Manni entgegnet: „Wat denn, isses schon halb sieben?
    Ja so sind sie drauf, die stets korrektes Hochdeutsch sprechenden Deutschen im Umgang mit ihren türkischen Nachbarn.

  • Nachtrag vom 13.12.05
  • Unsere Lieblingszeitung, der „Tages-Anzeiger“ brachte am 13.12.05 diesen Artikel:
    Auch der Tages-Anzeiger schreibt über Zweifel
    Darin wird sehr genau dargelegt, dass die Firma Zweifel der einzige Erzeuger in der Schweiz ist, welcher ohne hohe Zusatzzölle produzieren kann, und dadurch 170 g Chips für 3.95 Fr anbietet.
    Burts aus England (im Bild rechts) kosten pro 200g 4.80 Fr, darin 1.57 Fr. Zoll (bei Globus erhältlich), Kettle, USA (unten links) kosten für 150 g 5.90 Fr, davon 1.18 Fr Zoll (bei Jelmoli) und Chio Chips aus Deutschland: 225 g, 4.20 Fr, davon Zoll rund 50 Rp, bei Coop.

    Da waren wir mit unserer Monopol-These doch nicht so weit weg von der Markt-Realität. Es freut uns, wenn ein kleiner Blog-Artikel eine grosse Zeitung zum Artikel schreiben angeregt haben sollte!

    

    25 Responses to “Was die Schweizer gerne essen (Teil 2) — Ohne Zweifel Kartoffelchips”

    1. dongga Says:

      Gestern sass ich vor dem Fernseher und ass Chips, anschliessend war ich voller Zweifel

    2. StefanP Says:

      Mit dem Monopol stimmt das nicht so ganz. In Coop (und auch in der Migros) habe ich auch schon Partygebäck von Wolf Bergstrasse gesehen und gekauft.

    3. Fabian Says:

      Ich habe eine Packung Chips gegessen und nun bin ich voller Zweifel 😀

    4. Matthias Says:

      Aus zuverlässlicher Quelle kann ich sagen, dass die M-Bugdet Chips ebenfalls von Zweifel stammen. Die BINA stellt sie einfach in Lizenz von Zweifel her.

    5. another anonymous Says:

      Ui wie schlimm! Ein Monopol!

      Bin auch nicht der Monopolfreund, aber ein solche „Chips-Mondopol“ als schlimm darzustellen finde ich doch ein bisschen ähh komisch.

      Pringles gibts übrigens auch überall zu kaufen 😉

    6. pippo Says:

      Ich mag die klassischen Chips gar nicht mehr so sehr, bin zurzeit total den Tortilla-Chips verfallen ;).

      Die Chilli-Chips der mexikanischen Produktsparte Pancho Villa der Migros MÜSST ihr probieren!!! :-)!

    7. Widi Says:

      Aber eines finde ich schon:
      Es gibt auf der ganzen Welt keine besseren Paprika-Chips als die von Zweifel!
      Und ich habe ja doch schon die eine oder andere Sorte probiert…

    8. BloggingTom Says:

      @another anonymous: Wieso schlimm? Wo steht das denn? Kann ausser „Zweifel hat das Quasi-Monopol“ nichts entdecken, und davon dass das Monopol nun schlimm ist, steht doch auch nichts…

    9. Phipu Says:

      Anekdote zu den Zweifel-Chips: Eine Freundin aus dem Allgäu kam mich mal für ein paar Tage besuchen. Sie entdeckte dabei die vielen und guten Chips-Sorten (natürlich von Zweifel). Diese fand sie sooo gut; sie hat dann als Andenken aus der Schweiz eine halbe Reisetasche voll Chips-Päckchen mitgenommen. Es gäbe natürlich typischere Souvenirs, wie z.B. …
      Roland-Salzstängeli oder Salzbrätzeli: http://www.gate24.ch/d/Backwaren/Murten/43538

    10. Priska Rubischon Says:

      hmm ich glaub nicht, dass man Aldi Chips will 😉 Wenn Chips dann bitte die von Zweifel. Schmecken einfach besser. Und monopol haben sie nur quasi, in den meisten Läden kann man auch andere Chips als Zweifel kaufen. Wolf, Pringles,…

    11. Sebastian Says:

      naja, ob die Chips von Zweifel wirklich so gut sind wie hier einhellig behauptet, weiss ich nicht. da ist sicher ein ganzes stück gewöhnung und sozialisation dabei. so wie bei lakritze. wer von klein auf damit gefüttert wird dem schmeckts halt. ich persönlich finde zweilfel zwar ganz okay, aber sicher nicht die besten der welt. pringels dagegen gehen gar nicht.

    12. viking Says:

      Lakritz, genau…
      aber.. süss oder salzig, weich oder hart, pur oder als Konfekt?
      Fragen über Fragen, lasst uns erst mal darüber kauen.

    13. george margaris Says:

      Die ZweifelChips schmecken gut, aber die „besten“ sind sie nicht.
      Zum Teil haben sie einwenig faden geschmack, zu wenig mediterran angehaucht, ich vermisse einen Pizza-flavour der pikant ist aber nicht chemisch schmeckt, so wie diese schrecklichen INFERNOS von Zweifel….

    14. Peter Träger Says:

      Hey, Chips gibt’s in der Schweiz ja noch andere. Aus Italien, die schmecken aber non troppo buone. Carrefour verkauft Chips aus Frankreich – billiger aber ölig. Bei Coop gibt’s Chio Chips aus deutschen Landen. Meist in Aktion oder gar zum halben Preis, schon zwei, drei Monate alt und nicht mehr so knusprig. Mir geht’s am Schluss aber doch um die Genuss-Qualität und da sind die Zweifel schon Klasse.

    15. Rita Rossi Says:

      Ich sammle Zweifel Punkte Goal & WIN!
      Bin für jeden Code dankbar!
      Brauchst du ihn nicht, so sende mir den Code von Goal & Win
      (auf fast jeder Packung Zweifel Chips!)
      Code per SMS an 076 232 97 24
      oder per mail an rita.rossi@bluewin.ch

      danke sagt
      Rita 😉

    16. HaegarCH Says:

      Hin und wieder beschleicht mich doch das Gefühl, das Jens von Coop, Migros, Volg und Aldi gesponsert wird *grins*

    17. Hegauer Says:

      Z. Info:

      In der Schweiz (zumindest Ost Schweiz) ist:

      Paprika (schweiz) = Peperoni in Deutschland und umgekehrt !

      Merci und Ade

    18. Martin Birchhofen Says:

      Dass die Zweifel-Produkte teurer als vergleichbare im Ausland sind, hat auch noch einen anderen Grund: Die Chips der Firma Zweifel werden ganz aus Schweizer Kartoffeln hergestellt – und die Kartoffelpreise sind in der Schweiz 70 % teuerer als in Deutschland! (stand übrigens auch mal im Tagesanzeiger)

    19. Aargauer Says:

      Also:
      Nix is mit Monopol, die Migros stellt ihre Chips fast alle selbst her durch einen eigenen Produktionsbetrieb. Schmecken sehr ähnlich wie Zweifel, wenn man von der eher scheusslichen Verpackung absieht… Seit kurzem gibts dort auch die extradicken Terra Chips, hat bei mir Zweifel sofort abgelöst 🙂 die werden aber wie mir ist auch importiert, egal, sehen einfach toll aus und schmecken erst noch.

    20. Lulu Says:

      Chips sind legga, egal ob sie von der Migros stammen oder nicht. Ich selber mag zwar die Zweifel chips am liebsten aber es gibt auch andere! Pringles,Terra, Pancho Villa, … das sind auch chips!

    21. Ingo Says:

      Auch wenn Zweifel-Chips ganz gut schmecken, so ist doch vor allem die Auswahl in Deutschland in Sachen Chips einfach ungeschlagen (und das sehen auch alle mir bekannten Schweizer, die das vergleichen können, so). Was auch kein Wunder ist, schliesslich haben wir echte Konkurrenz (Chio vs. Funny vs. Bahlsen (?) vs. Pringles vs. …) – da kann mir keiner erzählen, das (Quasi-)Monopol wäre OK.
      Und was besonders auffällig ist: Nirgendwo gibt es so scharfe Chips wie in D. Hier nur Zweifel Inferno (die tatsächlich komisch schmecken), in D hat jeder Anbieter extrascharfe Sorten im Programm. Für mich als „es kann nie scharf genug sein“-Esser ein trauriger Zustand…

      Pringles sind übrigens nicht sooo viel teurer, da Produkte aus Kartoffelpulver nicht so hoch bezollt werden wir aus ganzen Kartoffeln. Warum auch immer. Und ich habe gehört, Chio produziere in der Schweiz, könnte deshalb inzwischen halbwegs mithalten im Preis.

    22. Gizmo Says:

      Ich denke mal Jens ist einfach nur Vielfalt gewohnt, da braucht man sich nicht von Aldi sponsoren lassen…

      Zum thema vielfalt und Deutschland und chips an ingo. Fahre nie nie nie nach Grossbritannien. und falls doch gehe nie nie nie in einen Tesco, oder ASDA oder wie sie alle heissen. DA gibt es nämlich die echte Vielfalt, ach ja und nicht nach Chips fragen, denn dann schicken sie dich zum tiefkühlregal, hehe.. heissen dort nämlich Crisps und nicht chips, denn das wiederum sind pommes, klar oder?

      Tatsächlich wird fast jeder behaupten das „seine“ chips am besten sind, hab ich bei italienern erlebt bei briten, deutschen und jetzt auch schweizern. mir kommen da jedenfalls „Zweifel“ ob das dann auch immer so ist 🙂

      und so quasi momopole ob nun Stecker oder Chips sind ja auch was gutes, wie soll sonst der Herr Zweifel die Miete seiner horrend teuren Mietwohnung bezahlen können wenn er nicht überrissene Preise nimmt?

    23. Ingo Says:

      @Gizmo:
      Been there, done that. Im Prinzip hast Du vielleicht recht, nur gefällt mir die britische Vielfalt nicht so – zuviel Kram wie „Cheese&Onion“ und „Salt&Vinegar“, der mir nicht schmeckt. Auch kaum richtig schön scharfe Chips…
      Ich importiere also weiterhin (illegal? Auf Kartoffelprodukte gibt’s doch krasse Zollvorgaben, oder?) Chips aus Deutschland auf Vorrat 😉

    24. joe Says:

      Der Schweizer Kartoffel-Chips-Markt scheint tatsächlich ganz besonders geschützt zu werden. Als Privater darf man max 2,5kg Kartoffelerzeugnisse einführen, jedoch 20kg Gemüse (pro Sorte!). Bringt man mehr als 2,5kg Chips mit, sind pro KG 7,5 Franken Zoll + 7,6% Mehrwertsteuer fällig! Bei Bier sind es vergleichsweise läppische 0,50 Franken / Liter (abgabenfrei 2 Liter).

      http://www.ezv.admin.ch/zollinfo_privat/essen_trinken/00356/

      Tja, morgen steht wieder ein Shopping-Tripp nach AT-Land an…

    25. namib Says:

      Wer schickt mir seinen Zweifel Code