-->

Ein Badener in Hamburg und anderswo — Wo man deinen Dialekt versteht, da bist Du daheim

  • Ein Badenser bei den Fischköppen
  • Während Blogwiese in den Ferien weilt, gibt es ein bisschen was zu gucken. Dieser hübsche Film stammt von einem Menschen aus Karlsruhe, der sein (sprachliches) Glück in Hamburg versuchte. Wer aus diesem Teil Deutschlands stammt, nennt sich selbst „Badener“ oder „Badner“, und wurd einst von Goethe „Badenser“ genannt. Das ist zwar nicht richtig, aber sehr verbreitet.
    Als Badener nach Hamburg zu gehen, das ist nicht so einfach, denn dort oben versteht niemand Badisch, was zu den alemannischen Mundarten zählt, ähnlich wie Schwäbisch, Elsässisch und Schweizerdeutsch. Mal schauen, was Sie alles verstehen. Sonst gibt es ja noch die englischen Untertitel. Ja, die sind auch Englisch, nicht auf Niederländisch, auch wenn es oft so aussieht:
    Viel Vergnügen!

    

    13 Responses to “Ein Badener in Hamburg und anderswo — Wo man deinen Dialekt versteht, da bist Du daheim”

    1. Thomas Says:

      Also als Schweizer versteht man das schon so irgendwie…
      🙂

    2. Chimaera Says:

      Naja – das ganze wirkt aber ziemlich gekünstelt, geradezu verzwungen. Der gute Mann legt soviel Wert auf das benutzen des Dialekts, dass er einfach nicht mehr natürlich gesprochen wirkt.

      Kann sowieso kein echter Badenzer sein. Wenn er echt schwäbische Maultaschen und Schupfnudeln von Bürger im Kühlschrank hat. Ein echter Badener würde sich ja vorher die hand abhacken.

      Mal an die Experten:

      Irgendwo in den ersten 2 Minuten spricht er ei „sei komma“. Müsste das bei den Karlsruhern nicht „kumma“ sein? Oder ist das weiter nördlich zu verankern.

    3. frühauf Says:

      Lieber Herr Wiese, gestern erschien in der Sonntagszeitung (auch online anzuschauen unter der Rubrik „Muldimedia“) ein Beitrag über Kinder und Handy. Der Text beim Bild lautete: „Das Handy interessierts Baby“. Ist das nun NDR (=neue deutsche Rechtschreibung) oder ist es Dialekt, der hier durchschlägt? Für mich ist es sprachlicher Horror. Jedenfall sehen Sie, daß das sprachliche Niveau in diesem Land rapide sinkt, kaum haben Sie dieses Land verlassen. Bitte kehren Sie bald wieder zurück. LG aus der Schweiz.

    4. Fiona Says:

      Ubi bene, ibi patria (da bist Du daheim)

    5. ändu Says:

      Sali zäme,

      der Mann klang stark nach pälzer Dialekt, wenn aus Karlsruhe, dann vielleicht etwas nördlicher Richtung Bruchsal, vielleicht Kurpfälzisch? Jedenfalls kein Schwob – noch so ein Grund für veritable Kneipenschlägereien.
      Jedenfalls haben sich die früher in Deutschland gesprochenen Dialekte tatächlich am besten bei den Auswanderern und Siedlern erhalten. Ich denke an die siebenbürger Sachsen (die immernoch die uraltversion des sächsischen sprechen), natürlich die Amish mit ihrem pälzisch, die Donauschwaben, die Banater Schwaben.

    6. Nessi Says:

      Also als Schweizer(in) ist es gar kein Problem zu verstehen was der sagt, egal wie der Dialekt nun wirklich heisst.

    7. Daniel Says:

      Ich habe ja mal gelernt (von einem Badner), dass man entweder „Badisch“ sei, oder (breit gedehnt auszusprechen) eben „Unsymbaadisch“…

      [Anmerkung Admin: In die gleiche Kategorie gehört der Spruch, dass über Baden die Sonne lacht, und über Schwaben die ganze Welt…]

    8. Frank Says:

      @chimaera, ändu: es gibt keinen einheitlichen Karlsruher Dialekt, je nördlicher in KA desto eher hörts sich (Kur-)pfälzisch an, je südlicher, desto oberrheinmäßiger. Und ja, er hört sich etwas gekünstelt an.

    9. Fischkopf Says:

      „Ha, des isch luschtig. Gibsch mir mal des Weckle und des Hämmerle. Das Cola kansch vergesse und auch die Grumbeere.“

      Als Fischkopf hab ich ungefähr drei Wochen gebraucht, um das alles einigermassen zu verstehen, war aber eine super Vorbereitung auf das Extrembadische, ehm, Höchstallemannische, ich meine Schweizerdeutsch oder wie das nun heisst. Das hab ich quasi sofort verstanden, abgesehen von den „Spezialworten“. Meine Eltern verstehen es nicht mal, wenn ihnen jemand in Zürich den zu zahlenden Betrag an der Kasse nennt.

      Ich bin nun schon wieder 15 Jahre von da wech und kann auch nicht mehr alles so gut erinnern, aber das „ala gut“ in dem Film würde ich den Pälzern zuordnen, vor 20-15 Jahren haben das jedenfalls die Karlruher noch nicht gesagt, meine ich. Aber heute sagen ja auch alle „Hallo“.

    10. ändu Says:

      @Frank: interessant. In Frankfurt gibt/gab es auch innerhalb der Stadt unterschiedliche Färbungen des Rheinfränkischen (nein, im blauen Bock und bei Hesselbachs sprach man kein Hessisch). Offenbacher, Oberräder, Dribbdebacher und Hibbdebacher, Bernemmer haben sich am Dialekt erkannt.
      Leider hört man nirgens mehr südhessische/Frankfurter Mundart – ein echter Verlust. Mir geht immer das Herz auf (so wie einem Berner, der Berndütschi spricht – es macht klick im Hirn und man ist zuhause), wenn ich bei alten Herrschaften breites Frankfoterisch höre.
      Deshalb lasst Euch nicht die Sprache glattbügeln, es wäre ein Riesenverlust!

    11. Kohlenkopf Says:

      „ala gut“ kommt in Karlsruhe schon recht oft vor. Zumindest ist es mir in den 6 Jahren (2000-2007), die ich dort studiert habe (und als zugewanderter Quasi-Fischkopp vom südlichen Rand des Ruhrgebiets auch erstmal ein wenig verwirrt) häufiger begegnet. Unter anderem bei meinem ehemaligen WG-Mitbewohner, der zeitlebens in Karlsruhe gewohnt hat.

    12. kevinkreiser Says:

      auch so ne sprache spricht man in meiner heimat (pennsylvania, USA). deswegen hab ich mich gefreut als er im Ausland zu besuch war…da hab ich mir gedacht er kommt zu uns. war aber ne sehr schöne darstellung.

    13. isale Says:

      alla guuud!
      Hat mir ganz gut gefallen, Dein kleiner Film über und Kallsruer!

      Ich bin kürzlich dort gewesen, nach ungefähr 25 Jahren und hab mich mal wieder umgeschaut. Alles anders! Nur meine alte Schule, die ist do geblieben, wie sie immer war – steht unter Denkmalschutz! Was für ein Glück.
      Ansonsten fühl ich mich in meiner neuen Heimat Niederbayern auch wohl – unn scho langsam schwätz ich so wie die do.

      Liebe Grüße
      Isale