Schweizer sind nett? Quatsch! Fahren Sie mal Tram in Zürich — Martin Suter im Tagesspiegel
Martin Suter ist ein von uns hoch geschätzter und in Deutschland sehr bekannter Autor aus der Schweiz. Romane wie „Small World“ (über das Thema Alzheimer) und „Die dunkle Seite des Mondes“ wurden sogar auf Französisch übersetzte. Kurz vor der EM wurde er vom berliner Tagesspiegel interviewt
(…)
Herr Suter, Sie leben vorrangig auf Ibiza und in Guatemala. Gleichzeitig schreiben Sie Romane, die in der Schweiz spielen. Was ist überhaupt schweizerisch an Ihnen?
Die Tatsache, dass ich nicht in der Schweiz lebe. Das habe ich mit vielen meiner Landsleute gemein. Trotzdem ist unser Denken und Empfinden auf die Schweiz ausgerichtet. Ich hänge sehr an der Sprache, am gefärbten Deutsch. Sie klingt manchmal unterschnitten, als ob es in den Sätzen kleine Zwischenräume gibt.
(Quelle dieses und alle weiteren Zitte: tagesspiegel.de)
Von Jahr zu Jahr werden seine Bücher „helvetischer“. Es tauchen Wörter wie „das Tram“ und „die Matur“ auf. Früher wurde sowas vom Lektor des Diogenes Verlags brav durch „Strassenbahn“ und „Abitur“ ersetzt. Wir warten schon lange darauf, dass in Suters Bücher einmal jemand „zügelt“.
Weiter im Interview
Was hat Sie aus der Schweiz fortgetrieben?
Die Schweiz ist so klein; sie zu verlassen ist keine große Affäre. Wenn man in Basel wohnt, fährt man mit der Tram zehn Minuten nach Deutschland oder Frankreich. Das macht jedes Kind.
Um der Enge zu entkommen?
In Guatemala habe ich ein Haus mit Innenhof. Dort sitze ich beim Mittagessen am Springbrunnen und schaue bunten Vögeln beim Baden zu. Ich muss nicht immer in der Heimat sein. In Amerika haben viele nicht mal einen Reisepass. Schweizer trifft man überall auf der Welt.
Und worüber unterhalten die sich dann?
Wenn ein Schweizer auf einem Flughafen einen Landsmann reden hört, schweigt er, damit man ihn nicht erkennt.
Ach wie anders sind doch Schweizer und Deutsche im Ausland! Ich hätte geglaubt, zwei Schweizer unterhalten sich minutenlang auf Englisch oder Französisch, bevor sie überhaupt merken, dass sie beide aus Bern stammen.
Versuchen Sie es doch mit Hochdeutsch!
Das funktioniert nicht, wir haben ein Gehör für schweizerisch gefärbtes Hochdeutsch. Ich kann nicht so reden, dass man meint, ich sei aus Hamburg oder Wien. Sachsen können auch nicht so reden, als seien sie aus Berlin, oder?
So schwer ist das wirklich nicht, sich schnell in den Berliner oder Sächsischen Dialekt einzuhören und ihn nachzuahmen. Jeder Dialekt ist lernbar. Die vielen Schweizer in Berlin sind sicher auf dem besten Wege dahin.
(…)
Denken Sie bloß nicht, dass alle Schweizer nett sind. Ich habe das Gefühl, dass Ihr Schweizerbild nicht stimmt – obwohl ich es vielleicht jetzt gerade bestätige.Wann gehen Schweizer aus sich raus?
Wenn unser EM-Team im Endspiel gegen Österreich spielt.
Sie scherzen.
Wir spielen einen gepflegten Fußball.
Das ist ja das Problem. Bei Hertha BSC trainiert der Schweizer Lucien Favre, er hat aus Zürich einige Nachwuchsspieler mitgebracht. Das sind so kleine Hemden.
Kleine Hemden? Sie meinen niedliche quirlige Leute, die niemanden umrennen? Das werfen wir auch unseren Nationalspielern vor. Ich erinnere nur an das peinliche Ausscheiden bei der WM gegen die Ukraine, nicht mal im Elfmeterschießen hat die Schweiz getroffen. Unsere Fußballer sind halt verwöhnt, die setzen sich nicht richtig durch.
Schweizer sind eben zu nett.
Quatsch. Wenn Sie in Zürich mit der Tram fahren, treffen Sie auf die ganze Palette der Menschheit, von Charmebolzen bis zu, Verzeihung, Arschlöchern.
Und auf junge Leute mit teuren Klamotten.
Aus Deutschland kommen die.
Haben die Schweizer wirklich Angst vor einer Deutschenschwemme?Ich nicht, ich bin eh nicht da. Aber es gibt schon Unmut. Früher kamen Italiener, die waren wegen ihrer Art beliebt. Nach dem niedergeschlagenen Aufstand 1956 dann viele Ungarn. Das war okay, sie bedrohten nicht die Jobs der Hochqualifizierten. Jetzt drängen deutsche Professoren an die Universitäten, echte Konkurrenten. Aber das tut den Schweizern ganz gut.
Wegen des Wettbewerbs?Nein, wegen ihrer Arroganz. Ich hatte früher ein Haus in der Altstadt von Ibiza. Die Balkontür stand offen, da kamen Schweizer Touristen vorbei, guckten rein und sagten: Schau dir diese Elektroinstallation an, bei uns wäre das unmöglich. Das ist schweizerisch. Das Bewusstsein, etwas Besonderes zu sein, diese Überheblichkeit, das ging mir schon auf die Nerven.
Na bitte: Ein Exil-Schweizer hält seine Landsleute für arrogant. Kein Wunder dass die grösste Gruppe der Schweizer im Exil lebt. 668’000 sind es laut der Webseite ASO, das sind fast 10 % der Schweizer Bevölkerung. Wir wissen nicht, warum Suter so über seine Landsleute denkt. Er scheint sie echt nicht ganz abzukönnen. Ist das etwas spezifisch Schweizerisches, im Ausland und auch sonst sich lieber aus dem Weg zu gehen?Wir finden die Schweizer jedenfalls nett, und überhaupt nicht arrogant. Bücher verkauft Suter gut in Deutschland, darum ist ihm sein Ruf in der Schweiz wahrscheinlich nicht ganz so wichtig.
Die Bezeichnung „Das sind kleine Hemden“ kannten wir übrigens noch nicht. Hübsches Bild. Hat der Berliner Interviewer nicht gleich auf Anhieb verstanden. Ob das die verhochdeutsche Version eines echten Schweizerausdrucks sein soll?
Juni 13th, 2008 at 0:18
mensch Jens…….jetzt bringst du’s aber dicke 🙂
„die Schweizer sind arrogant,sagt Suter“
das ist doch genau so wahr wie „die Deutschen sind arrogant“
ich glaube fast du willst noch einmal über 60 kommentare provozieren 🙂
noch was: wie viele von den Leuten im Züritram sind wohl CH? 😉
Juni 13th, 2008 at 5:53
Da kommt mir spontan der Bericht der NZZamSonntag von letzer Woche in den Sinn, wo der Beruf des Sanitätsinstallateurs vorgestellt wurde und darauf hingewiesen wurde, dass wir trinkwassertechnisch einfach so was von Weltspitze sind… das gibts nur in der schweiz.
Juni 13th, 2008 at 7:28
@ Nessi
Ich wohne im Unterland und arbeite in Oerlikon und bin in den Trams und Zügen zu hause. Ich halte den Schnabel und spiele Mäuschen. Ich behaupte den Unterschied zwischen einen Scheizer und einen nicht-Scheizer inzwischen zu kennen und oft ertappe ich mich bei der Gedanke: ‚Wenn sich ein deutscher DAS erlaubt hätte….‘
Juni 13th, 2008 at 9:37
Elektroinstallationen sind nunmal an vielen Orten auf der Welt echt beschi**en. Das ist eine Tatsache PUNKT
Wenn ein Latino sagt, die Schweizer könnten nicht Salsa Tanzen sagt auch niemand der sei arrogant.
Juni 13th, 2008 at 9:38
Mir kommt da der Emil in den Sinn. Er hat einige Jahre in New York gelebt um der Enge der Schweiz zu entfliehen. Als er zurückkam sagte er, dass New York zwar nie schlafe, aber man sei halt eingeengt in dieser Stad und könne nicht so leicht anderswohin, wie in der Schweiz, wo man in den Zug steigt und in knapp 2 Stunden von Montreux in Zürich sein kann, oder in 1 Stunde in Genf etc. Ich habe viel Respekt vor dem Schriftsteller Suter (dessen Bücher auch ich lese), aber ich frage mich doch, ob er einmal älter und weniger beweglich immer noch in Guatemala leben wird, oder ob er die Vorzüge eines gut organisierten Europas geniessen und sich von denn arroganten Arschlöcher aus dem Zürcher-Tram pflegen lassen wird.
Juni 13th, 2008 at 9:51
Ich bin ziemlich sicher, dass die Deutschen die Elektroinstallationen auch verurteilt hätten. Von daher mein Fazit: Deutsche sind arrogant, Schweizer auch. Dennoch, von Herrn Suter als Schrifsteller hätte ich mir in dem von ihm erwähnten Kontext ein anderes Adjektiv als „arrogant“ gewünscht…
Juni 13th, 2008 at 10:26
@ Nessi
der feine Unterschied. Suter sagt nicht einfach „arrogant“. Er spannt von einem kleinen Beispiel den Bogen zum „Bewusstsein, etwas Besonderes zu sein“.
Diese Argumentation ist mehr als das blosse inhaltsleere Statement: „Die Düütsche – arrogant“ Die nennen wir es eine von Suter ausgemachte Form schweizerischer Arroganz besteht in diesem „Sonderfall“-Denken, was dann zu dem „wir sind eben etwas Besonderes“
Mehr und mehr Schweizerinnen und Schweizer stören sich mittlerweile selber an dieser Lebensauffassung. Zum Teil mit liebenswerter Ironie. So meinte unlängst eine 80jährige realtitätsverbundene und freundliche Dame zu mir: „Ja, ja … wir sind schon die Besten. Die Besten darin, die Besten zu sein.“
Arrogant steht hier also für ein Verhalten, das in bestimmten Auswüchsen auch für „Rosinenpickerei“ (immer nur das Beste) und „Extrawurst“ (da bekommt der begriff Cervelat gleich eine ganz neue Bedeutung) angesehen wird.
Jetzt aber kommt der Haken: Für den, von diesem „wir sind die besten, die ehrlichsten, die freundlichsten, sprechen den schönsten Dialekt, haben die wichtigsten Marken“ ueberzeugten Schweizer ist dies nämlich gar keine schlechte Eigenschaft, sondern etwas sehr Positives. Es kann also gar nicht verstanden werden, was da kritisiert wird…
ob das auch Arroganz zu nennen ist … wer weiss. Aber wer weiss schon was Arroganz eigentlich ist. Zumindest in der Schweiz ist der Begriff einfach ueberstrapaziert.
Juni 13th, 2008 at 10:29
Suter war einmal Stadtbeobachter der Stadt Zug – gut bezhalt, eine Wohnung (gratis in der sehr schönen Altstadt) zur Verfügung gestellt….er musste nur hin und wieder
auftreten und seine Meinung zu this and that äussern. Die Schweiz ist geografisch optimal in Europa positioniert. Wer (wie unsere MitbloggerInnen aus Deutschland) gelegentlich von Züri die Nase voll hat, kann einen Abstecher in der Romandie oder im Ticino machen. Empfehlenswert – nur , aufpassen! In Ticino haben viele Deutsche eine Ferienwohnung.
Juni 13th, 2008 at 10:53
Ich finde diese ganzen Verallgemeinerungen wirklich sehr konstruktiv!!! Super, hilft bestimmt bei der Völkerverständigung und die schönen Vorurteile werden so auch abgebaut. Schweizer sind arrogant, die Italiener faul, die Spanier alle leidenschaftlich und die Deutschen sonst was! Was soll das? Nette und Idioten gibt es überall…Bis jetzt habe ich diesen Blog immer gerne gelesen, aber im Moment habe ich das Gefühl, dass hier drin bald der „Krieg“ ausbricht. Habe gestern einen passenden Witz zu diesem Thema gelesen. Die Nationen sind übrigens beliebig austauschbar…
Eine deutsche Familie geht einkaufen.
Während sie im Sportgeschäft sind, nimmt sich der Sohn ein Schweizer Shirt und sagt zu seiner Schwester: „Ich habe entschieden, dass ich Schweiz Fan werde und möchte dieses T-Shirt zum Geburtstag.“
Die grosse Schwester reagiert wütend und gibt ihm eine Ohrfeige: „Bist du
bescheuert, geh und rede mit Mutter darüber.“
Also geht der kleine Junge mit dem Schweizer Shirt zur Mutter und sagt:
„Ich habe entschieden, dass ich Schweiz Fan werde und möchte dieses
T-Shirt zum Geburtstag.“
Die Mutter reagiert entrüstet und gibt ihm 2 Ohrfeigen: „Hast Du sie noch
alle, geh und red mit Vater darüber.“
So geht der Junge zum Vater und sagt: „Ich habe entschieden, dass ich
Schweiz Fan werde und möchte dieses T-Shirt zum Geburtstag.“
Der Vater dreht komplett durch und haut den Jungen windelweich: „Kein Sohn von mir wird je in so einem Shirt herum laufen!!“
Ungefähr eine halbe Stunde später sitzt die ganze Familie wieder im Auto
und macht sich auf den Heimweg.
Der Vater dreht sich zum Sohn und sagt: „Sohn, ich hoffe Du hast heute
etwas gelernt?“
Der Sohn sagt: „Ja Vater, das hab ich.“
„Gut Sohn, und das wäre?“, fragt der Vater.
Der Sohn antwortet: „Ich bin erst seit einer Stunde Schweiz Fan und schon
hasse ich die Deutschen.“
Juni 13th, 2008 at 12:20
wie oft wird dieser „witz“ denn noch erzählt hier???
stimmt schon, früher wars lustiger hier. und auch interessanter von der themenpalette.
jetzt gehts nur noch „heiss“ her.
also, ich lebe glücklich und zufrieden hier im ach so bösen aargau, hier in der schweiz.
mir würde es in deutschland oder sonstwo sicher auch nicht schlecht gehen, sieht man mal von den steuern ab ;-). aber das kleinkarierte hin und her, der ist arrogant, der ist deutsch-bzw. schweizhasser, was soll das denn?
kann abschliessend nur jedem den rat geben, versucht euch zu integrieren, auch die sprache zu lernen, ist nicht schwer. ist aber kein muss, macht vieles aber leichter.
mischt euch unters volk, egal ob im verein, in der beiz nach feierabend oder sonst wo.
und wichtig, entspannt euch bitte in zukunft, macht tlü…tägliche lockerungsübungen, das hilft bestimmt.
alles gute für euch alle, danke an jens für die vielen guten berichte, doch nun ists an der zeit servus und ade zu sagen.
häbet sorg und alles gute.
der wolfi
Juni 13th, 2008 at 13:09
Ich find’s gut, ab und mal so ein Krawallthema zu bringen. @Jens: wann bringst Du mal wieder was über Kloten? 😛
Und es ist eigentlich jedesmal das gleiche: die krassesten Kommentare kommen von Nicks, die man vorher und hinterher nie wieder liest. Bei diesen Gelegenheiten bewundere ich die regelmäßigen Kommentatoren, die selbst in diesen hitzigen Diskussionen die Ruhe bewahren und überlegte ausgewogene Beiträge bringen.
Weiter so!
Juni 13th, 2008 at 13:18
Das war gestern wieder ein Thema, 69 comments, grossartig?! Glückwunsch, dass es bei Blogwiese diesen Blödsinn gibt.
Juni 13th, 2008 at 14:34
@Administrator
Der letzte Abschintt funktioniert nicht.
Die „kleinen Hemden“ stammen vom Interviewer selbst, somit müsste es sich um eine deutsche Redewendung handeln.
Könnte es sich dabei um den Vergleich der Spieler mit diesen kleinen Fan-Artikel in den Lieblingsvereinsfarben handeln, die man(n) sich an den Rückspiegel der Familienkutschen hängt?
Juni 13th, 2008 at 15:37
Hier noch eine Bemerkung zur, wie mir scheint, falsch verstandenen Aussage „Wenn ein Schweizer auf einem Flughafen einen Landsmann reden hört, schweigt er, damit man ihn nicht erkennt.“ Mir scheint, die ganze Tragweite dessen wurde weder vom Journalisten noch von Jens richtig verstanden, oder es scheint kein Thema Wert zu sein.
Hier geht es weniger um die Wahl der Kommunikationsweise (z.B. die Sprache) sondern eher um das gesellschaftliche Phänomen des Kommunikationswillens. Ich habe an mir selbst schon oft erlebt, dass ich in einer etwas untouristischen Ecke der Welt wider Erwarten jemanden Schweizerdeutsch sprechen hörte. In diesem Fall ist (mein) natürlicher Reflex: Zuhören und Klappe halten oder, wenn möglich, verschwinden, sonst wird man gar durch weitere Umstände noch in ein Gespräch verwickelt.
Mit Vernunft kann ich dieses Verhalten kaum erklären. Da Martin Suter dies erwähnt, und ich auch andere so reagierende Leute kenne, tröste ich mich damit, dass ich mit diesem „Instinkt“ nicht alleine bin. Mögliche Argumente für dieses Verhalten könnten sein: Wollte ich mit anderen Schweizern reisen und unterwegs so schwatzen wie bei mir zuhause, hätte ich gleich die Pauschalreise gebucht. Ich fahre doch sicher nicht ins Ausland, um mich dort von der Heimat einholen zu lassen. Ich will hier in der Ferne das Andersartige. – Obschon ich ja eigentlich mit der Begegnung mit Landsleuten rechnen muss, denn ich weiss, dass Schweizer überall anzutreffen sind. Und zu diesen „Überallern“ gehöre ja besonders ich als Vertreter der Spezies „Reisefüdle“ ebenfalls.
Diese Reaktion des „sich-aus-dem-Weg-gehen“ habe ich bei anderen Nationalitäten noch kaum je feststellen können. Zu meiner Beobachtungstätigkeit muss ich aber einräumen, dass es um einiges schwieriger ist, zu beobachten, wie sich Leute sich meiden und nichts sagen, als einer Unterhaltung zuzuhören, die deutlich auf ein Zusammentreffen im Ausland hinweist, wie: „…und aus welcher Stadt des Landes kommen Sie denn her?“ „Fahrt ihr auch zur Attraktion XY?“ „Hast du schon ein Hotel in ABC?“.
Da das Ausweichverhalten eben so schwierig zu beobachten ist, würde ich hierzu gerne noch ein paar Aussagen besonders von Deutschen lesen. Glaubt ihr, hier bestehe ein echter Mentalitätsunterschied? Oder gehen sich manchmal auch Deutsche im Ausland aus dem Weg? Damit kämen wir wieder auf andere verwandte Themen aus der Blogwiese:
http://www.blogwiese.ch/archives/570
Juni 13th, 2008 at 16:02
@ bobsmile
wahrscheinlich ist „halbes Hemd“ gemeint. (Nicht zu verwechseln mit halver Hahn)
http://www.mundmische.de/entry/show/7175/
Juni 13th, 2008 at 19:04
@Phippu: die Vernunft ist folgende: Tausende von Franken für Ferien auszugeben um einen Schweizer kennenzulernen, den man auch mit nem S-Bahn Billet für 5.50 kennenlernen könnte, ist idiotisch. Also: Klappe halten 🙂
Juni 13th, 2008 at 22:08
Also wenn ich im Urlaub (sagen wir mal in Frankreich) jemanden in deutsch reden höre, springe ich natürlich nicht gleich dazu… Wär doch ein wenig albern, oder? Ich spreche (als Deutscher) ja auch nicht einfach andere mir wildfremde Menschen im Tram an – die Sprache ist da doch eigentlich egal.man braucht ja auch ein gesprächsthema, und mir würde mal spontan nichts einfallen, mit dem ich jemanden im Tram / am Flughafen auf die nerven fallen will. 🙂
Ich glaub hier sind sich Schweizer und Deutsche sehr ähnlich – aber auch sicher viele andere Völker. Hierzu habe ich übrigens gerade mal meine Mutter, sie ist gebürtige Inderin – befragt: auch sie würde nicht einen Landsmann/~Frau ansprechen nur weil sie diesen im Ausland die eigene Sprache sprechen hört – es fehlt in der Regel ein Thema oder man interessiert sich schlichtweg nicht.
Grüsse,
Thomas j.
Juni 13th, 2008 at 23:10
@ Phipu und @ Thomas und @ Suter
wenn das Beispiel mit dem Landsmann „schweizerisch“ ist, bin ich „Schweizer“, der schon richtige Schweizer erlebt hat, wie sie in der Fremde offensichtlich und unüberhörbar zu „Nichtschweizern“ wurden. Ich bleibe dabei: Die Schubladen müssen neu beschriftet werden.
Juni 14th, 2008 at 0:00
@ neuromat
arroganz resultiert immer aus der haltung (vermeintlich)etwas besseres zu sein.
also ist es „ghupft wiä gsprunge“
Juni 14th, 2008 at 10:04
@phipu: Spannendes Thema. Wenn ich so darüber nachdenke, tatsächlich, hier besteht ein kleiner Unterscheid zwischen den „CH“ und „D“ (( ächlifiinär )) Wenn ich daran denke, in welchen Gegenden auf diesem Globus ich schon Schweizer angetroffen habe, das glaubt keine Sau. Allerdings, im Bekanntenkreis hört man immer wieder solche Storys. Dabei blicke ich jetzt mal zurück, ich stelle fest, dass es tatsächlich öfters vorgekommen ist, dass ich die Klappe gehalten hab und mich nicht als Schweizer geoutet. In gaanz jungen Jahren lernte ich eine Deutsche kennen, in einem Englischsprachigen Pub, in Zürich. Erst, als wir dann in der Pfanne landeten, merkten wir, dass wir uns auch noch in einer anderen Sprache unterhalten können. In Mexico, Hotel am Strand, praktisch NUR Amis, kam eine Gruppe Deutsche an. Am anderen Tisch sassen zwei Ossis, ( Das war kurz nach dem Mauerfall ) deren Gespräche wir immer mitbekommen hatten. Die verbündeten sich dann sofort mit den neuen Wessis. Die Ossis glaubten, wir wären Holländer, sagten sie später, als wir uns dann mal kurz beim „Morgenessen“ begrüsst hatten. So lernte ich dann auch die beiden Schweizer kennen, die sassen die ganze Zeit 2 Tische weiter. Im Vorort vom Vorort von Haarlem, Holland, Belauschte ich ein Gespräch, waschechter Sankt Galler.. Beim Umsteigen vom Vor-Vorotsbus in den Vorortsbus, dann, beim Umsteigen ins Tram, ich andere Richtung, konnte ich nicht anders, ich musste den beiden einfach „ än schöönä Tag na „ wünschen. Die Blicke vergess ich nicht so schnell. Genau die gleiche Story, UMGEKEHRT ist mir dann in einem Kaff am äusserseten Arschloch von Norwegen passiert. Das einzige Kaffee im Umkreis von 50 Kilometern, NICHT in der Touristen Saison, weit weg von jedem Touristen Strom, als wir zum Bus gingen, wurden wir Schweizerdeutsch verabschiedet. Schweizer geben sich nicht sofort zu erkennen. Auch in Italien und Frankeich nicht, bei meinem Schul und Kasernen französisch/italienisch hört man von weitem der Schweizer raus. Am dümmsten hab ich wohl aus der Wäsche geschaut, als wir damals in der DDR, Warnemünde, von einem Schweizer angesprochen wurden, nach 2 Wochen im gleichen Hotel, 1 Tag, bevor wir zurückfuhren.
Juni 14th, 2008 at 11:36
Bei uns im Emsland bzw. der Grafschaft Bentheim spricht man auch von einem „schmalen Hemd“, wenn jemand eher schmächtig gebaut ist.
Juni 15th, 2008 at 11:03
Letzten Herbst hatte ich zum ersten Mal mit Aldi Reise einen Wanderurlaub in Österreich gebucht. Beim Austausch mit den anderen schweizer Gästen stellte sich heraus, dass alle zum ersten Mal bei Aldi eine Reise gebucht hatten. Bei einem der zwei organisierten Wandertage, trug sich folgendes zu: Meine Kinder waren einmal vorn, einmal hinten in der Wandergruppe. Ein Schweizer sprach meine Tochter an, ob etwa in Deutschland auch Ferien wären. Meine Tochter erwiderte dann in Schweizerdeutsch, dass wir in der Schweiz leben. Der Mann kam kurz darauf zu mir und wies mich darauf hin, dass es besser wäre, meine Tochter würde kein Hochdeutsch sprechen, denn es gab auch schon Morddrohungen gegen eine Fernsehsprecherin in der Schweiz, welche Hochdeutsch sprach. Nun ist es das zweite Mal hier auf der Blogwiese, dass ich von diesen Drohungen höre.
Juni 15th, 2008 at 12:00
Leicht überheblich von monsieur Suter seine eigene Arroganz auf die gesamte Schweizer Bevölkerung zu übertragen.
Juni 15th, 2008 at 15:51
@ Xasandra
Meine Tochter erwiderte dann in Schweizerdeutsch,…..
….dass es besser wäre, meine Tochter würde kein Hochdeutsch sprechen….
Xasandra,
Ddese Aussage scheint für mich aber ziemlich widersprüchlich zu sein und nach dem lesen all deiner Postings im Blog “Die Deutschenhasser — Aus dem Bericht einer Deutschen in der Schweiz”, auch genauso unglaubwürdig.
Juni 15th, 2008 at 17:18
danke cydet.
du triffst den nagel auf den kopf. was für ein fake.
gruss wolfi – zum letzten.
Juni 15th, 2008 at 19:21
@Cydet:
Ob Fake oder nicht, mit Hochdeutsch kann man sich hervorragend gegen Drohungen zur Wehr setzen. Das wirkt in der Schweiz besser als jede Waffe.
Juni 15th, 2008 at 22:04
Beim Thema „Härtetest Deutschlandflagge — Einmal richtig nette Schweizer kennenlernen“ schrieb Xasandra noch sie hätte wie immer für die Schweizer gefiebert. Und das obwohl sie in den letzten fünf Jahren überhaupt nichts positives in der Schweiz erlebt hat!?!
Also langsam habe ich auch das Gefühl, dass die ganze Geschichte ein Fake ist…
Juni 16th, 2008 at 8:29
@wolfi
Ob fake oder nicht, jedenfalls weit weg von jeglicher Objektivität.
Anfangs war ich wirklich erschrocken, aber da sich Xasandra im blog outete und ich ihre postings auch las, kamen mir dann auch so die ersten Zweifel.
Durch nochmaliges genaues Hinsehen, empfinde ich nun bei ihr genau diese vorurteilsvolle, pauschalisierende Intoleranz, die sie ihrer Umgebung vorwirft.
Dann kommt dazu noch die Interpretation, diese kann man nämlich so oder so drehen. diese Zvieri-Geschichte z.b., bestand diese Lehrerin wirklich im Deutschunterricht darauf, oder erwähnte sie das nebenbei.
Auch die fragwürdige Erwähnung ihres Schweizer „Bekanntenkreis“, eine Horde undisziplinierter Säufer , notorische Fremdgeher und Ballermänner, diese stehen natürlich im krassen Gegensatz zu ihrem niveauvollen, gesitteten Deutschen Bekanntenkreis.
Gäbe noch einiges aufzuzählen an Widersprüchen ect., aber sie hinterlässt den Eindruck ist, dass Sie durch ihre Art viel zu ihrer Unbeliebtheit beiträgt. Irgendwie im Sinne. „Wie in Wald riefsch, schallts zrugg“
Juni 16th, 2008 at 8:50
Warum sollte ich nicht für ein Team sein. Es spielt doch gar keine Rolle, welche Nationalität das Team hat. Die Schweizer Fussballer haben dafür hart gearbeitet. Persönlich kenne ich keinen davon! Ihr seid anscheinend nicht fähig Positives sowie Negatives anzunehmen.
Juni 16th, 2008 at 11:30
@ cydet
Sorry, aber ich glaube nicht das Xasandras Beitrag ‚gefaket‘ ist – es wiederspiegelt zu sehr meine eigene Erfahrungen. Was ich allerdings nicht gutheissen kann ist der hektische und beleidigende Schreibstil – aber man steckt nicht drin, anscheinend sind die Erlebnisse zu frisch und die Wut gross.
Juni 16th, 2008 at 12:07
@ Lupino
wie schon geschrieben, „Ob fake oder nicht, jedenfalls weit weg von jeglicher Objektivität.“
Es tut mir auch aufrichtig leid, wenn jemand (egal welcher Nationalität) Erfahrungen dieser üblen Art macht, aber spezifisch bei Xasandra glaube ich eMenschen ihrer Umgebung herrührt.
In unserem Freundes- und Bekanntenkreis bewegen sich auch Deutsche seit über 30 Jahren, aber noch hörte ich von Anfeindungen in dieser Komplexität ….es sei denn es geht um Fussball und Flaggen 😉
Juni 16th, 2008 at 12:11
@Lupino
sorry , da ist was schief gelaufen. sollte heissen:
aber spezifisch bei Xasandra glaube ich nicht, dass diese Aggression allein von den „bösartigen“ Menschen ihrer Umgebung herrührt.
Juni 16th, 2008 at 12:14
[…Ich wohne im Unterland und arbeite in Oerlikon und bin in den Trams und Zügen zu hause. Ich halte den Schnabel und spiele Mäuschen. Ich behaupte den Unterschied zwischen einen Scheizer und einen nicht-Scheizer inzwischen zu kennen und oft ertappe ich mich bei der Gedanke: ‘Wenn sich ein deutscher DAS erlaubt hätte….’…]
Bei dem Text kommt mir als erstes die Frage in den Sinn ob der „Scheizer“ ein Freudscher Verschreiber ist oder eine gewollte Kombination von Schweizer und Scheisser? Ein Schelm, der Böses dabei denkt.
Da ich, als Unterländer in Zürich arbeitend, mich in einer ähnlichen Situation wie du befinde, darf ich auch öfters Mäuschen spielen. Allerdings ist der Gedanke sicher nicht der gleiche. Ich komme selten auf die Idee, das einer Nationalität anzuhängen. Das mag damit zusammenhängen, das der Rest meiner kleinen Familie zwei Pässe hat. Einen deutschen und einen Schweizer Pass. Wenn also eine meiner Töchter die betroffene Person wäre, die in der Bahn solche gequirrlte Gonorrhoe rauslässt (was ich ihr natürlich nie durchgehen lassen würde ;)), dann stellte sich ja die Frage, welcher Pass ist denn jetzt der zuständige. Sagt sie den Blödsinn als Schweizerin oder als Deutsche? Ist eine meiner Töchter mehr Deutsche, weil sie nur hochdeutsch spricht oder die andere mehr Schweizerin, weil sie konsequent Schweizerdeutsch redet?
Oder anders gefragt, wie definiert ihr diesen „bösen Schweizer“ den ihr hier so anprangert denn genau? Ist es der „echte Schweizer“ mit Vorfahren, die am Rütlischwur dabei waren. Oder ist es auch der Italiener, Rumäne, Franzose, Kroate, Albanier, der Schweizerdeutsch spricht wie ich, weil er auch hier aufgewachsen ist, aber gar keinen Schweizer Pass hat? Können wir von dem idiotischen Nationenbild mal wegkommen und uns einig werden, dass es einfach in allen Ländern solche Schwachköpfe gibt und sie in der Schweiz aktuell vielleicht etwas zu viel medialen Raum einnehmen dürfen?
Juni 16th, 2008 at 13:14
@ Bruno
Tatsächlich ein Schelm 🙂 Passiert mir immer wieder mit dem ‚w‘ und mit der ‚9‘. Ich glaube da sind Pizzakrümmel in der Tastatur.
Sicher hast Du recht, aber die gleiche gequirrlte Sch**sse wird unterschiedlich beurteilt: ist es Schweizerdeutsch gefärbt ist es jugendlicher Übermut, tönt es deutsch Deutsch, ist es gleich unsympathisch. Kannst du wirklich, EHRLICH wiedersprechen?
Ich jammere nicht: entweder habe ich mir einen Panzer zugelegt oder ich höre nicht mehr wirklich hin (oder ich finde es gelegentlich auch nicht ganz in Ordnung) aber es berührt mich weniger. Aber ich kann mich ganz genau errinern, wie weh es am Anfang tat.
Juni 16th, 2008 at 13:21
@Bruno
Den Antrag unterstütze ich.
Juni 16th, 2008 at 13:29
@ cydet
‚In unserem Freundes- und Bekanntenkreis bewegen sich auch Deutsche seit über 30 Jahren, aber noch hörte ich von Anfeindungen in dieser Komplexität ….es sei denn es geht um Fussball und Flaggen ‚
Das ist eben neu: das Blickphenomen.
Juni 16th, 2008 at 16:56
@ Lupino
ja sicher doch, der Blick trug und trägt noch immer in übler Weise viel zu diesem künstlich hochstilisierten „Deutsch-Problem“ bei.
Mit Fussball und Fahnen ist mir natürlich nicht ernst, bin auch kein Fussballfan 🙂
Juni 16th, 2008 at 19:46
[…Kannst du wirklich, EHRLICH wiedersprechen?…]
Die Frage ist mal, was genau widersprechen. Das ich das denke oder das sich das unsympathisch anhört. Ok, ich widerspreche mal beidem 😉
Hat natürlich seinen Grund darin, dass ich seit 20 Jahren mit einer Deutschen zusammenlebe. Die würde mir bei beiden Gründen gehörig „die Kutteln putzen“ 🙂 Nein, im Ernst. Ich spreche mit meiner Frau ja nur Hochdeutsch. Das hört sich deswegen mit Sicherheit auch für mich als
Schweizer nicht unsympathisch an.
Das es Idioten gibt, die das tun. Ja, ist so. Kann ich auch nicht ändern. Kann ich nur im privaten Gespräch gegensteuern. Halte ich aber, trotz allen bedauerlichen und unentschuldbaren Vorkommnissen, bei der Anzahl von Einwohnern hier und der Anzahl Deutscher, die in die Schweiz kommen/gekommen sind, für eine Minderheit, die m.E. von einem gewaltigen Medienhype profitieren.
Juni 16th, 2008 at 20:08
@ Bruno
eben, wie ich schon so oft gesagt habe: andere Schubladen auftun …
und dann noch betreffend, „dass es einfach in allen Ländern solche Schwachköpfe gibt und sie in der Schweiz aktuell vielleicht etwas zu viel medialen Raum einnehmen dürfen“
warum „vielleicht“, warum „aktuell“. Sagen wir es doch so: natürlich gibt es eine Menge „Schweizer“, die ein Problem mit dem haben, was sie für „deutsch“ halten, wohingegen es eine noch grössere Menge „Deutscher“ gibt, die „schweizerisch“ allenfalls für Schokolade halten, die von lila Kühen, welche alle Emil heissen produziert wird, was denen aber völlig egal ist, den Kühen, den Emils und diesen „Deutschen“. Im übrigen im Unterschied zu den vielen „Schweizern“.
Was hier (Blogwiese) wieder rein muss, ist einfach etwas mehr Humor. Das dachte sich auch vielleicht der Schweizer, der in unserer Runde einen Witz ueber die Deutschen erzählte. Leider hatte der Witz keine Pointe ausser der, dass der Oetzi, Deutscher gewesen sein muss, da er Socken in Sandalen trug. Nun, an unserem Tisch standen zwei Schweizer mit ihren Socken in Sandalen … also, was für ein Problem haben die „Schweizer“ mit den „Deutschen“… (mal abgesehen davon, dass sie von den „Deutschen“ nicht wahrgenommen werden)
Leider werden die Anfeindungen hier so hin un her geworfen, dass einem kaum noch etwas Lustiges einfällt.
Zum Glück traf ich am Weekend (gelegentlich streue ich gern etwas Dialekt in die Schriftsprache) Gonso Bissuaukdrin. Gonso hat ein Buch geschrieben. Sein Vater ist Kubaner mit russischer Staatsbürgerschaft, der eine Magdeburgerin heiratete, deren Eltern aus Norwegen stammten, als er 1972 die Olympischen Spiele besuchte, die damals ja leider nicht in Deutschland, sondern in Bayern stattfanden.
Ja, dr Bissuaukdrin hat ein Buch über Schweizer in Deutschland geschrieben: „Tach auch – Stock verschluckt“ , Untertitel „Warum Käsefüsse riechen und Krähenfüsse auch“. (der ursprüngliche Untertitel: Nie Nicken – das könnte in Arbeit ausarten“)war vielen zu harmlos. Das Buch handelt von den vielen Schweizern, die in Deutschland zwischen dem 29. Juli und dem 03. August heimlich in rot-weiss drapierten Hinterzimmern Heimatlieder singen und zu vorgerückter Stunde dann auch laut werden und grölend Wunderkerzen und Tischbomben entzünden.
Leider interessiert das keine Sau(schwoben). Aber vielleicht bringt ja dr Wiese gelegentlich mal ein paar Auszüge aus dem Büchlein so zum „Weekend“. So als Kontrast zu den bereits mit Schwachköpfli gefüllten medialen Räumen. …
@ Rene
noch besten dank für die offene und ehrliche Antwort. Leider ging es dann nach Deinem Comment, der die Möglichkeit zum fairen Dialog öffnete, gleich mit einigen „sozialpsychiatrischen Diagnosen“ weiter. Darum bedanke ich mich an dieser Stelle.
@ Nessi
ghupft kenne ich gar nicht. Hat das mit Hüpfen zu tun wie springen also gumpen und nicht springen (gsprunge) wie laufen. Dann ist aber doch Hüpfen wirklich nicht wie Rennen – da kenn sich einer aus.
Juni 17th, 2008 at 9:00
ghupft wie dupft, bedeutet soviel wie –„egal wie ich`s mache, das Ergebnis bleibt das gleiche“
Juni 17th, 2008 at 9:46
@neuromat
Ok, das „vielleicht“ können wir streichen, das „aktuell“ würde ich gerne stehen lassen. Es ist ein aktueller Hype und der wird auch wieder vorübergehen. Wir haben hier noch jeden Hype ausgesesessen und das wird auch hier klappen 😉
[…Was hier (Blogwiese) wieder rein muss, ist einfach etwas mehr Humor. …]
Kann es sein, da kennst du dich evtl. besser mit aus, dass, wenn sich Leute (verbal) auf den Füssen rumtrampeln, gewisse Humorreflexe massiv durch Selbstmitleidsreaktionen unterdrückt werden? Und da dies bei beiden Nationen extrem stark der Fall zu sein scheint, auch gleich wieder mal bewiesen scheint, dass wir doch alle vom gleichen Schlag sind?
Juni 17th, 2008 at 10:15
@ viking
aktuell ist natürlich eine Definitionsfrage. Für einen Zeitraum von so 2-3 Jahren gebe ich Dir schon recht. Auch lassen sich hier natürlich keine Daten fabrizieren… ganz klar, es gibt diesen „Hype“ und im Moment toben sich da recht viele aus – das stimmt schon.
vielleicht sind es auch Selbstmitleidreflexe (auf beiden Seiten), die Humorreaktionen unterdrücken 😉
Juni 17th, 2008 at 11:53
@ neuromat
ja, „ghupft“ heisst gehüpft, und „gsprung“ heisst gerannt.
ist gleich zu setzen mit „äs isch Hans was Heiri“
also zwei verschiedene dinge, aber trotzdem das selbe Ergebniss. alles klar?
Juni 17th, 2008 at 16:10
@ Nessi
ich finde das ist eher Jacke wie Hose. Beides etwas zum Anlegen. Nur nicht das Gleiche.
Aber eigentlich bräuchte ich ja auch die „Schweizer“ gar nicht in Schutz zu nehmen… sind sie eben einfach arrogant mit ihrem Sonderfallgehabe und dem immer etwas Besonderen oder e chli fiiner-Getue. Wenn die Schweizer selbst das schon meinen – mir soll es recht sein. 😉
Was natürlich nicht recht ist: Einfach – ohne Begründung – so daherreden.
Juni 20th, 2008 at 0:01
Alle linken Autoren machen die Schweiz schlecht, weil sich das gut verkauft. Von Kommerz verstehen sie nämlich viel mehr als sie öffentlich zugeben würden. 😉 Dieses Phänomen gibt es ja auch in anderen Ländern.
In den Ferien oder auf Geschäftsreise im Ausland gehe ich Schweizern auch aus dem Weg, denn ich geh‘ ja ins Ausland wegen der Exotik – die will ich mir nicht durch profanen Heimat-Groove zerstören. Wenn ich hingegen längere Zeit im Ausland arbeite, sehne ich mich nach nichts mehr als endlich mal wieder mit jemandem Schweizerdeutsch zu reden.
Ausserdem freue ich mich, wenn die EM vorbei ist – dann wird endlich nicht mehr jeder dahergelaufene Trottel, der nichts von Fussball versteht, zu diesem Thema befragt.