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Neulich bei Postmail (Teil 1) — Die genialen Ideen der Schweizer Post

(reload vom 6.11.05)

  • Der geniale Online-Service von Postmail
  • Durch eine Anzeige im Tages-Anzeiger wurde ich darauf aufmerksam, sonst hätte ich es wohl nie entdeckt: Die Schweizer Post bietet mit POSTMAIL einen sensationellen Service an.

    Wer sich über http://www.postmail.ch einloggt, muss sich zunächst einmal registrieren. Vorzugsweise mit echten Daten: Name, Anschrift und Handy-Natel-Mobile-Cellphone Nummer (bitte je nach Geschmack und Sprachvermögen das Passende auswählen). Die Daten müssen stimmen, dafür können Sie sich ja zum Ausgleich ein lustiges Login aussuchen, das wird dann aber auch Ihre neue E-Mail-Adresse: frittenbude@postmail.ch klingt doch lecker, und ist sogar noch frei (nicht vergessen: In Deutschland „klingt“ alles, und es „tönen“ nur die Lieder).

    Dann passiert 2 Tage nix, denn jetzt ist wieder die „Snail-Mail“ dran, die blitzschnelle B-Post der Schweiz.

  • B-Post und A-Post
  • In der Schweiz gibt es die B-Post, das steht für „Blitzschnell-Post„, und „A-Post“, dass steht für „Arsch-Langsam-Post„.
    Die B-Post ist billiger, denn die wird via Pferdekutsche ausgefahren, sofern die Pferde nicht gerade ihren Jahresurlaub genommen haben, dann wird der Transport zu Fuss abgewickelt.
    Eine Woche Postweg von Zürich nach Basel? Aber hallo, eine rekordverdächtige Meisterleistung!

  • Features von Postmail
  • Wenn dann die Post da ist, geht man zurück auf die Website www.postmail.ch und loggt sich mit dem vereinbarten Login ein. Nun gibt man den per Brief erhaltenen Code ein, und schon ist man stolzer Besitzer einer weiteren Online-E-Mail-Adresse!!!

  • Der Organizer
  • Mittels einer herunterladbaren Software kann man seine private Outlook-Termine und Kontakt-Adressen mit dem online Postmail Organizer abgleichen. Da freut sich der Schweizer Inlandsgeheimdienst, dass er endlich das Geburtsdatum von Tante Hilda aus Braunschweig erfährt, und dazu noch ihre Privatanschrift! Doch wir gehen davon aus, dass von der Post hier niemand unsere privaten Daten mitliest.

  • Die 50 SMS pro Monat

  • Ein Postmail-Account Besitzer kann pro Monat 50 SMS verschicken, und zwar weltweit, bequem über das Web-Interface geschrieben, und ohne lästige Werbung in der SMS. Die sieht dann voll aus, als käme sie von einem Handy-Natel-Mobile-Cellphone. Ach ja, dieser Service kostet (im Moment) noch nix, vergass ich zu erwähnen.

  • Der E-Mail-Letter
  • Mein absolutes Lieblingsfeature bei Postmail ist die Möglichkeit, eine mehrseitige E-Mail online zu schreiben, und die dann für momentan nur 1,– CHF „Aktionspreis“ innerhalb der ganzen Schweiz zu verschicken, schön ausgedruckt und eingetütet, mit einer Briefmarke versehen.

    Bis zu 15 weitere Seiten können per Datei-Anhang ausgedruckt mitverschickt werden. Auch als PDF-Datei. Wenn ich zum Beispiel eine gute Webseite finde, und ich will sie an jemanden schicken, der kein Internet hat, dann kann ich nun die Seite rasch als PDF abspeichern, einen neuen E-Mail-Letter erstellen, und das PDF einfügen. Die 15 Seiten werden auch ins Ausland verschickt, für nur 2.40 CHF zum Beispiel nach Deutschland. Bezahlt wird durch den Kauf von Credits per Kreditkarte.

    Nur falls Sie jetzt gerade verwundert und ungläubig drein geschaut haben: JA, es gibt noch Menschen ohne Internet. Ich kenne zum Beispiel so einen Menschen. Sie auch?
    NEIN, normale Briefe von Hand oder mit Computer schreibe ich nicht mehr, die müsste ich dann ja zu allem Überfluss auch noch ausdrucken, eintüten, eine Briefmarke draufkleben, zur Post laufen, dort einwerfen und und und. Waren das nicht übliche Verhaltsmuster des homo sapiens im ausgehenden 20. Jahrhundert?

    Per E-Mail-Letter kann ich jetzt alle die Menschen wieder mit Post beglücken, die das Internet-Zeitalter verschlafen haben und zu denen folglich auch der Kontakt eingeschlafen ist.

  • Service „Foto-Center“ — 1 GB Speicherplatz für Fotos umsonst
  • Postmail bietet ausserdem jedem Nutzer an, völlig kostenlos bis zu 1 GB an Fotodaten hochzuladen und sie geschützt oder ungeschützt per Web-Adresse anderen Freunden und Verwandten zugänglich zu machen.

    Hispeed-Cablecom-Swissonline bietet das auch an, die wollen aber 5 CHF dafür im Monat haben. Die Fotos kann man auch via Postmail entwickeln lassen, oder einen hübschen Fotokalender daraus erstellen. Auch hier wieder zu absolut konkurrenzlosen Preisen. Während www.photocolor.ch so einen Fotokalender mit 13 grossen Abzügen für 29.95 CHF anbietet, kann man zur Zeit die gleiche Leistung bei Postmail für 20 CHF bekommen. Praktischer sind „persönliche Weihnachtsgeschenke“ per Internet nicht bestellbar.

    Ich habe übrigens keinen Werbevertrag mit Postmail, bin einfach nur begeisterter Nutzer.

    

    7 Responses to “Neulich bei Postmail (Teil 1) — Die genialen Ideen der Schweizer Post”

    1. Schweiz - Fan Says:

      Der E-Mail-Letter ist eine sehr nette Idee, je länger ich darüber nachdenke desto besser finde ich es. Schade, dass es in Deutschland keinen solchen Service gibt. Hier ist die Schweiz mal wieder Vorreiter.

    2. Tellerrand Says:

      Wenn sich der ehedem namensgebende Teilbereich eines „modernen“ Kommunikationsunternehmens mangels Phantasie Postmail nennt, müssen wenigstens die Produkte stimmen 😉

      Die etwas antiquierte Unterscheidung zwischen A- und B-Post kann auch nur in einem Land Bestand haben, in dem es selbst auf Binnenschiffen eine 1. und 2. Klasse gibt…

    3. Paul Märki Says:

      Wie mich doch die Post ärgert mit ihrem sinnlosen Schnick-Schnack! Und wenn ich ein Paket abschicken will, muss ich mich zwischen Schokolade und Büchern zum Schalter durchzwängen!

    4. Flaneur Says:

      Den E-Mail-Letter bietet die Deutsche Post über ihre Tochter Deutsche Post Com GmbH auch schon seit Jahren an. Einziger Haken: Als Angebot, das sich an Firmenkunden richtet, gibt es ein Mindestauftragsvolumen von 25 EUR (ca. 40 CHF).

    5. Dominik Says:

      Der E-Mail-Letter ist wirklich super. Ich bin zur Zeit in Canada – und so kann ich wunderbar meinem 98-jährigen Grossvater, der noch ohne Internet lebt, rasch und günstig Briefe schicken, inklusive Ausdruck meiner Blogbeiträge. Klappt wunderbar. Kostet 1.- und ist am nächsten Tag (sofern vor 20 Uhr aufgegeben) bei ihm. Die normale Post von Canada aus kostet 1.55$ (beim derzeitigen Kurs über 1.80) und hat viel länger. Und ausdrucken müsste ich es auch noch. Und in ein kleines Couvert zwängen.
      Kleine Korrektur noch: es sind 15 Seiten inklusive dem Brief. Steht „insgesamt…“. Sonst wird vermutlich einfach aufgehört mit Drucken und es fehlt dann ein Teil.

      [Anmerkung Admin: Genau das ist uns schon ein paar Mal passiert, wenn wir PDFs angehängt hatten, die länger als 15 Seiten waren. Dann wurde radikal abgeschnitten. Automatisch und fast ohne Warnung]

    6. Schnägge Says:

      @Jens: Apropos Fotos hochladen, war da nicht was? 😉

      [Antwot Admin: Werde es mir für das Wochenende auf die To-Do-Liste setzen… ganz bestimmt]

    7. Schnägge Says:

      Betreff: Sie wissen schon… 🙂
      Guten Tag Jens-Rainer Wiese,
      http://www.postmail.ch möchte Sie an den folgenden Termin erinnern:
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      Termin: Wochenende, nächstes
      In: 106,5 Stunden
      Ort: Schweiz