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Als die Schweiz 12‘000 Polen internierte — Geschichte der „Polenwege“ in der Schweiz

  • Ein Polenweg in Graubünden
  • Wir fuhren mit den Rädern, die merkwürdiger Weise auch nach 6 Jahren in der Schweiz für uns noch nicht zu Velos wurden, auf dem Veloweg 6 von Thusis nach Chur. Ab Rothenbrunnen steigt der Weg an und führt als kleine Fahrstrasse durch den Wald oberhalb des mäandernden Hinterrheins. Im Veloland-Radführer lesen wir, dass dies ein sogenannter „Polenweg“ sei, gebaut von polnischen Internierten im Zweiten Weltkrieg.

    Polenweg
    (Foto: Polenweg zwischen Rothenbrunnen und Chur)

    Auch eine Gedenkstein erinnert an die Erbauer dieses Weges:
    Arbeits-Komp der Polen

    Die Geschichte beginnt uns zu interessieren. Warum wurden Polen im 2. Weltkrieg in der Schweiz interniert? Die Schweiz war doch neutral und nicht an Kampfhandlungen beteiligt. Ein Schweizer, der in dieser Gegend aufwuchs, erklärte uns dann, dass das Fremdarbeiter waren, die überall in der Schweiz solche Wege angelegt haben. Aber wie kommen mitten im 2. Weltkrieg polnische Fremdarbeiter von Polen in die Schweiz?

  • Wie die Polen in die Schweiz kamen
  • In verschiedenen offizellen Quellen zu dem Thema ist mal von 12’000, 12’500 bzw. 13’000 polnischen Soldaten die Rede. Aber das waren bei weitem nicht alle:

    In der Nacht vom 19. auf den 20. Juni 1940 hat sich die Geschichte wiederholt: eingekesselt von deutschen Kräften überquerten rund 50’000 Soldaten und Zivilflüchtlinge im Neuenburger Jura die Schweizer Grenze, darunter das 45. französische Armeekorps unter Führung von Korpskommandant Daille und die gesamte 2. polnische Schützendivision mit 12’000 Mann unter der Führung von General Bronislaw Prugar-Ketling. Sie wurden entwaffnet, interniert und blieben bis zum Kriegsende in der Schweiz.
    (Quelle: armee.vbs.admin.ch)

    Dennoch ist unklar, warum bei der Verteidigung von Frankreich eine polnische Schützendivision beteiligt war. Polen war im September 1939 besiegt und zwischen Russland und Deutschland aufgeteilt worden. Die Antwort findet sich in einer Maturarbeit:

    Nach der Kapitulation der polnischen Armee flohen viele Soldaten über Rumänien und Ungarn nach Frankreich – teilweise waren sie auf abenteuerlichen Um- oder Irrwegen und mit gefälschten Papieren unterwegs. In Frankreich angekommen, schlossen sie sich der neu gebildeten polnischen Exilarmee an. (…)
    (Quelle: gmbasel.ch)

    Eigentlich sollten diese Soldaten nur als Reserve eingesetzt werden. Doch es kam anders:

    Durch das rasche Vorstossen der deutschen Truppen (Blitzkriege gegen Belgien und Holland) sah sich die französische Regierung aber gezwungen, auch sie an die Front zu schicken. Also wurde die Zweite Polnische Division zur Verstärkung des VIII. französischen Armeekorps nach Belfort gebracht. Bereits nach wenigen Tagen kreisten sie deutsche Panzerbrigaden ein. Zuerst wurde der Weg von Norden her und im Westen von deutschen Kräften abgeschnitten, später auch der Durchgang in den Süden versperrt. Es folgten lange Kämpfe auf den Anhöhen des Clos du Doubs, welche die gesamte Munition kosteten. Das Fehlen von Waffen, Munition und weiteren Ausrüstungsgegenständen wie Fahrzeugen oder Pferden machten den weiteren Kampf schliesslich aussichtslos. Auf Befehl des polnischen Generals Sikorski zog sie sich in die Schweiz zurück und wurde dort interniert. Da die polnische Division unbedingt vermeiden wollte, in deutsche Kriegsgefangenschaft zu geraten, wurde die Internierung in der Schweiz vorgezogen.

    (…) Aus diversen Quellen wird berichtet, dass die 12’000 polnischen Soldaten die Grenze in vorbildlicher und mustergültiger Ordnung und einer disziplinierten Haltung überschritten hätten, ohne auch nur einen einzigen Verwundeten zurückgelassen zu haben. Mit dem Ablegen ihrer Waffen und sonstiger Ausrüstung begann daraufhin die lange Zeit der Internierung.
    (Quelle: gmbasel.ch)

  • Die Beliebtheit polnischer Männer bei den Schweizer Frauen
  • Die Aufnahme der Polen durch die Schweizer Bevölkerung wird so geschildert:

    (…) die mussten sich keine Sorgen machen, die Burgdorferinnen kamen mit Kindskörben voller Chram und Schokolade zum Bahnhof, wollten die Fremden fast zu Tode füttern, waren völlig vernarrt in sie. Kaum ein polnischer Internierter, der auf der Pritsche übernachten musste. Der Nüchternste schaffte es ins beste Bett. Albert kann das bezeugen. Überall, wo diese Polen hin kamen, wurden die Frauen zu Närrinnen, hatten kaum mehr Augen für die Schweizer. Das machte diese böse und verzweifelt. Sie fragten die uralte Frage: “Was haben die, was wir nicht haben?” Die Frauen hatten eine Antwort darauf. Albert weiss sie, will sie aber “ums Verroden” nicht preis geben – nicht an diesem Tisch.
    (Quelle: blogk.ch)

  • Wie die Schweiz zu ihrem ersten und einzigen „Conzentrationslager“ kam
  • Nach der anfänglichen Privatunterbringung der Polen kam es zum unsäglichen Entschluss, ein „Conzentrationslager“ zu errichten:

    Im Juli 1940 aber beschloss der Chef des Generalstabs, in Büren an der Aare ein Lager für 6000 polnische Internierte zu errichten. Dieser Entscheid erfolgte, weil die polnischen Soldaten im Gegensatz zu den französischen nicht nach Frankreich zurückgeführt werden konnten und nach der Zerschlagung des polnischen Staates durch Deutschland und die Sowjetunion nicht damit gerechnet werden konnte, dass der Schweiz die Kosten für die Internierung je zurückerstattet würden. Man plante deshalb eine wintertaugliche Unterkunft und erhoffte sich von der Konzentration der Soldaten in einem Lager auch finanzielle Einsparungen. Die Armee bezeichnete das Lager in der Planungsphase als «Concentrationslager».

    Die Behörden verstanden zu dieser Zeit, als es noch keine Vernichtungslager gab, unter dem Begriff Gefängnisse oder Arbeitslager. In der Schweiz gab es bisher kein Vorbild für ein solches Lager, das sowohl die Überwachung und Versorgung der Internierten, die Einschränkung des Kontaktes mit der Bevölkerung als auch eine kostengünstige Unterbringung ermöglichen sollte. Der Begriff wurde bald nicht mehr verwendet; man sprach vom «Polenlager», «Interniertenlager» oder «Grosslager», was zeigt, dass man sich von dieser problematischen Bezeichnung distanzieren wollte.

  • „Effiziente“ Schweizer Lagerhaltung und Heiratsverbot
  • Nach der Fertigstellung des Lagers war nicht nur die Bevölkerung von Büren, sondern auch die Schweizer Regierung sichtlich stolz auf die Effizienz, mit der das Lager errichtet und wie das Problem insgesamt gelöst worden war. Viele Internierte hatten keine Arbeit und waren gezwungen, untätig zu warten. Auch war es den Internierten verboten, Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung zu pflegen, und es bestand ein Heiratsverbot mit Schweizerinnen. Nach dem enthusiastischen Empfang durch die Schweizer Bevölkerung war dieses «Gefängnis» ein harter Rückschlag. Schon bald ging das Gerücht um, die Schweiz handle auf Druck der deutschen Behörden. Dies zeigt, welche Ressentiments die Polen gegenüber der Einweisung ins «Concentrationslager» hatten.

  • Schüsse auf polnische Soldaten
  • Der zunehmenden Unzufriedenheit begegnete die Lagerleitung mit verschärften Disziplinierungsversuchen. Ende Dezember 1940 kam es zu heftigen Auseinandersetzungen und Schüssen auf polnische Soldaten, wobei mehrere verletzt wurden.

    Seit Ende Januar 1941 regelte ein Erlass des Armeekommandos den Arbeitseinsatz von Internierten, was deren Situation insofern verbesserte, als sie nun nicht mehr zur Untätigkeit gezwungen waren. Im Rahmen der im November 1940 angeordneten «Anbauschlacht» wurden sie hauptsächlich in der Landwirtschaft eingesetzt. Die Schweizer Behörden erkannten im Frühjahr 1941, dass das Lager eine Fehlkonzeption war. Mit einer Höchstbelegung von 3500 Menschen waren die Kapazitäten bereits überschritten, und ab März 1941 wurden keine weiteren Polen mehr eingewiesen. Nun wurden viele Polen von Büren in andere Kantone verlegt, wo sie in Industrie, Strassenbau, Waldwirtschaft usw. arbeiteten. Zudem erhielten einige die Erlaubnis – im März 1945 waren es rund 500 –, an den Universitäten zu studieren.

    Im März 1942 wurde das Lager als militärisches Interniertenlager aufgegeben; (…)
    (Quelle: Schlussbericht UEK, S. 113)

    Ein Gedenkstein bei Büren erinnert heute an dieses Lager:

    Gedenkstein Polenlager Büren

    Die Zürichsee Zeitung schreibt:

    Nun wurden die Polen über das Gebiet der ganzen Schweiz in kleinere, gut betreute Lager verteilt. Von hier aus haben sie in etwa 420 Ortschaften einen grossen Betrag zum wirtschaftlichen Durchhalten der Schweiz geleistet.»
    (Quelle: zsz.ch)

    So auch der „Polenweg“ bei Rothenbrunnen. Wir lesen dazu bei Wikipedia:

    Insgesamt wurden 450 km Wege, Brücken und Kanäle gebaut. Eine Kapelle in der Nähe von Ruis/Rueun im bündnerischen Surselva erinnert an die polnischen Soldaten.

    Blick vom Polenweg auf den Hinterrhein
    (Foto: Blick vom Polenweg über den mäandernden Hinterrhein auf Rhäzüns)

    Was bei der ganzen „Polenweg-Geschichte“ immer noch ein Rätsel bleibt, ist wie es die 12’000 polnischen Soldaten nach der Niederlage im September 1939 via Rumänien, Ungarn, und wahrscheinlich Österreich, Italien nach Frankreich schaffen konnten. Quer durch Nazideutschland werden sie kaum gereist sein. Ein paar Hundert kann ich mir noch gut versteckt reisend vorstellen, aber 12’000? Allemal eine verrückte Geschichte.

    

    40 Responses to “Als die Schweiz 12‘000 Polen internierte — Geschichte der „Polenwege“ in der Schweiz”

    1. Thomas Says:

      Schon wieder am Velofahren? Freut mich, dass es deinem Bein besser geht.

      Ich bin ja Solothurner und mein Vater und natürlich auch andere Verwandte waren im 2. Weltkrieg Jugendliche. Es ist jeweils durchaus spannend diese Geschichten zu hören. ‚Das Lager‘ kommt darin auch vor…

      Auch die Bourbakiarmee wurde übrigens interniert und es gibt in der Schweiz zB am Jura in Solothurn auch Wege, die von französischen Armeen (Napoléon) gebaut wurden.

      [Anmerkung Admin: Laufen geht schlecht, Schwimmen und Radeln ist einfacher. Aber die Rheinroute runterschwimmen bis Basel war mir dann doch zu stressig. ]

    2. mGt2 Says:

      Arbeitslager haben in der Schweiz ja Tradition. Das mit den Polen hab ich nicht gewusst jedoch kenne ich viele solche Wege und Strassen die von Leuten mit Schulden gebaut wurde, also bevor es verboten wurde Geldschuld in Gefängnisstrafen umzuwandeln.
      Achtet Euch doch mal bei Wegen oder Strassen, vor allem in der Innerschweiz, auf diese Tafeln ähnlich derer die Jens als Bild eingefügt hat. Da steht denn jeweils Arbeitslager oder Straflager oder sonst was ähnliches mit dem Datum das teilweise bis 1960 oder darüber reicht.

    3. Phipu Says:

      Kleiner Fehler:
      Rhäzüns (Bildlegende) schreibt man mit z in der Mitte, wie das Mineralwasser: http://www.rhaezuenser.ch/ . Mit dem Werbespruch „da muss was drin sein“, werden auch Hoffnungen geweckt, dass nach dem Trinken „man dann etwas hat, das die anderen nicht haben“, wie das damals die Burgdorfer Frauen den Polen attestierten.

      [Antwort Admin: Danke für den Hinweis. Habe mich so auf die beiden Umlaute konzentriert, dass mir der Konsonant in der Mitte entging. Schon korrigiert]

    4. rogerrabbit Says:

      Interessant aufbereitete Geschichte.

    5. neuromat Says:

      In die Schweizer Vergangenheitsbewältigung mischen wir uns natürlich nicht ein…

      bleibt die zum Schluss gestellte Frage. Nun haben mich Kriege historisch eigentlich nie interessiert, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die Polen über die Beresina gekommen sein müssen. Sicherlich waren sie mit Elefant, Nashorn und Marder I und Marder II unterwegs. Die Chefs sassen natürlich im Königstiger. Vermutlich wurden diese von sorglosen deutschen Truppenverbänden achtlos abgestellt und konnten recht einfach aufgebrochen und entwendet werden. Misstrauischen deutschen Einheiten erklärte man, dass es sich um einen Tagesausflug in die Schweiz handele. Heute fahren die Modelle Porsche, Mercedes, Ferrari den umgekehrte Weg und auch hier hatte man sich jahrelang gefragt, bis der russische Absatzmarkt gesättigt war, wie Tausende und Abertausende von diesen Vehikeln da unbemerkt durch die Landschaft gondeln können.

      Das war aber doch nicht die wichtige Frage. Sehr viel lustiger ist doch dieses Kontaktverbot zur einheimischen weiblichen Bevölkerung – das habe ich schon an anderer Stelle mehrfach gelesen, aber jetzt gerade vergessen wo. Das Verbot wurde meines Wissens auch in umgekehrter Richtung erteilt: Pfoten weg!

      Aber: Was war es denn nun? Dieses prickelnde Geheimnis polnisch männlicher Attraktion – oder haben die sich einfach nur wie ganz normale Deutsche, äh Männer, benommen. Hier braucht es dringend Aufklärung. Kennt jemand Weibsbilder aus der damaligen Zeit, bloggen hier welche mit, könnten die anderen Damen und Mädchen mal ihren Fantasien freien Lauf lassen??

    6. solar Says:

      Auch das Heiratsverbot wurde irgendwann aufgehoben. In und um Solothurn gibt es jedenfalls Familien mit polnischen Namen – dank Vätern bzw. unterdessen Grossvätern, die hier blieben und Schweizerinnen heirateten. Und solches geschah wohl mancherorts in der Schweiz.

    7. Anne Says:

      Zu diesem Thema hat Katharina Zimmermann ein spannendes Buch geschrieben: Das Freudenkind –
      Die schwierige Liebe einer Schweizerin und einem Polen. Sie hat für dieses Buch sehr gut recherchiert, und es ist es allemal wert gelesen zu werden.
      Uebrigens auch das leide Thema „Täufer“ ist in ihrem Buch „Die Furgge“ nachzulesen (wir sind ja im „Täuferjahr“!).

    8. Totom Says:

      Deine Zitate sind doch recht verniedlichend. Auch wenn die Schweizer Arbeitslager keine Vernichtungslager waren, ‚gut betreut‘ etc. ist sicherlich auch der falsche Ausdruck. Die Hervorhebung, dass einige Wenige studieren durften – hei wie offenherzig, immerhin waren die Polen Flüchtlinge und nicht Gefangene – zeichnet wohl auch ein zu optimistisches Bild dieser Zeit.

      hier ein anderes Zitat:
      „Einerseits verdankte man der Schweiz sein Leben, andererseits wurde man durch dieselbe Schweiz interniert, manchmal über Jahre hinweg, und somit einer normalen bürgerlichen Existenz entzogen. Flüchtlinge, die mit Familie gekommen waren, wurden von dieser getrennt. Die Erfahrung der Internierung in Lagern und Heimen gehörte zur «normalen» Biographie ziviler, sich langfristig in der Schweiz aufhaltender Flüchtlinge und Emigranten.“ Quelle kath.ch

      und:

      „Lager und Heime waren auch in die Bundesadministration integriert und funktionierten wie militärische Institutionen, waren also autoritär geführt. Die eidgenössische Administration legte dabei auch eine gewisse selbstgerecht-erzieherische, anti-intellektuelle und -urbane und fremdenfeindlich-misstrauische Grundhaltung zu Tage. Daraus resultierten auch Umerziehungsbemühungen, indem man zum Beispiel Menschen, die zuvor nicht handwerklich gearbeitet hatten, zu solcher Arbeit zwang und ihnen damit «schweizerische Tugenden» beibringen wollte.“ Quelle kath.ch

      In ganz Europa herrschte eine fremden- (vor allem juden-)feindliche Stimmung und Angst vor Überfremdung vor Einwanderern, vor allem aus Osteuropa. Enstprechende Abwehrgesetze wurden erlassen, aus denen in der Schweiz diese Internierungs- und Umerziehungslager resultierten.

      Da war die angeblich neutrale Schweiz überhaupt keine rühmliche Ausnahme. Auch, wenn man sich natürlich immer die Hände rein waschen kann mit dem Hinweis, die Deutschen waren VIEL schlimmer.

    9. mare Says:

      @totom: Es wäre schon eine wert nachzudenken, was passiert wäre, wenn da zigtausende von Truppen in die Schweiz gekommen wären, die nicht interniert worden wären: Neutral sein, heisst ja nicht, einfach tatenlos zuzusehen. Man stelle sich vor, was geschehen wäre, wenn – sagen wir einmal – zuerst die 12000 Polen in der Schweiz gewesen wären, absolut frei, und irgendwann später einmal auch etwa soviele Österreicher oder Deutsche Soldaten (Kriegsglück ist ja unbeständig!) in der Schweiz gewesen wären – alle frei. Ich glaube nicht an sofortige friedliche Verbrüderungen, sondern eher an handfeste Auseinandersetzungen. Zur Neutralität gehört auch, dass man selbst nicht Kriegsschauplatz wird. Das steht meines Wissens auch in der Neutralitätsurkunde der Schweiz von 1815, unterzeichnet von den damaligen Grossmächten, die die Neutraliät garantieren. Ursprünglich bedeutete die Grantie der Neutralität, dass diese Mächte berechtigt waren, selbst zu entscheiden, ob diese Neutralität verletzt war oder nicht, entsprechend hätten sie das recht gehabt, sie via Einmarsch wiederherzustellen. Erst 1917 stellte der Bundesrat fest, dass nur die Schweiz entscheide, wann und ob die Neutralität verletzt sei und in diesem Fall um Hilfe bitte. Ist zwar spät, aber vielleicht liest’s aj doch noch jemand.

    10. Markus Says:

      Nur so zur Info, die Schweiz war auch im 2. Weltkrieg in Kriegshandlungen verwickelt. Denn die Schweizer Armee hat im Zweiten Weltkrieg in Luftkämpfen einige deutsche Flugzeuge abgeschossen (Luftraumverletzungen der Wehrmacht bzw. dt. Luftwaffe)…

      [Anmerkung Admin: Mit Flugzeugen, die sie zuvor in Deutschland gekauft hatten. ]

    11. Fritz Says:

      Danke für den interessanten Artikel. Weiter so.

    12. mGt2 Says:

      an Totom

      Ich gebe Dir recht.
      Doch wenn du schon sachlich diskutieren willst dann bleibe bitte dabei von Anfang bis zum Schluss. Ich lass Anfangs ganz gespannt deinen Text und wurde zum Schluss immer frustrierter dass du deine so schöne sachliche Art aufgegeben hast.

    13. Rita Says:

      @neuromat. Ich denke das Intresse der Schweizerinnen war desshalb so gross weil sie voll das Helfersyndrom ausleben konnten. Im Hinterkopf steckte sicherlich auch der Gedanke das die Schweiz den guten Ruf behält, oder erhält.

    14. mirach Says:

      Vor zwei Jahren konnte man in der Ausstellung „L’histoire c’est moi“ Filme zum Thema internierte Polen sehen.
      Neben mir sass eine alte Dame, die diese polnischen Soldaten noch kannte. Sie lachte und sagte: ja, ja, das waren schon ein bischen Lausbuben. Die Polen seien einfach galanter, zuvorkommender zu den Frauen gewesen. Und natürlich hätten sie den Frauen den Hof gemacht. Und konnten gut tanzen und taten dies auch gerne. Die Schweizer Männer – die Dame bezeichnete unsere Männer als „Pflöcke“ – konnten da einfach nicht mithalten.
      ;o)

    15. Totom Says:

      @mare
      Bloß, dass das Gesetz zum Schutz gegen ‚Überfremdung‘ in der Schweiz überhaupt nicht aus dem 2. Weltkrieg stammt, sondern lange vorher erlassen wurde. Auch ganz und gar nicht im Zusammenhang mit Deutschland, denn es wurde bereits vor der Machtergreifung 1933 erlassen. Es wurde in erster Linie gegen die Juden beschlossen, die (vor allem in ihrer geringen Anzahl) bei weitem keine Gefahr des inneren schweizerischen Friedens darstellten. Es war schlicht und ergreifend rassen- und judenfeindlich wie in anderen europäischen Ländern zur damaligen Zeit auch.

      Dieses Gesetz und die Arbeitslager wurden dann eben auch auf diese polnischen Soldaten angewandt.

    16. neuromat Says:

      @ Rita

      schon möglich – aber wahrscheinlich nicht zutreffend. Ich hoffe zumindest, dass in der Schweiz die Männer nicht aus Mitleid geheiratet werden. Mittlerweile habe ich auch die Literaturstelle wieder gefunden. Asche gehört säckeweise über mein Haupt. es ging um die genau die erwähnten polnischen Soldaten im Buch von Willi Wottreng. Willi schreibt, dass die polnischen Mäner sehr galant gewesen seien, sie verteilten Handküsse. Sie sollen auch die elegantere Uniform angehabt haben (so die Deutung der Schweizer Männer).

      Es waren wohl keine 10.000 und schon gar keine 12.000 sondern 8.500. Wen die weiteren Fakten interessieren:

      Willi Wottreng
      «Ein einzig Volk von Immigranten. Die Geschichte der Einwanderung in die Schweiz». Orell-Füssli-Verlag, Zürich 2000; zweite Auflage 2002,
      ISBN 3-280-02652-0, Fr. 49.–.

      @ willi – könnten Sie dem Aeschbacher meine Einladung vorschlagen, wenn ich hier schon Ihre Bücher empfehle. 😉

    17. Schnägge Says:

      @neuromat: In diesem Falle bar jeder historischer Kenntnis könnte ich mir aber zumindest vorstellen, dass den Polen als armem, von den bösen Deutschen Nachbarn überfallenem Land eine gewisse Sympathie aus Angst-Solidarität entgegenschlug. (Mit deutschen Flüchtlingen hätte man sich da wohl schwerer getan.) Vielleicht waren sie auch einfach exotischer und interessanter als die Buben aus dem Nachbardorf? Manche der polnischen Soldaten mögen sich erhofft haben, durch Heirat dauerhaft in der Schweiz bleiben zu können.

      Aber schon interessant, wie hier der Kausalzusammenhang hergestellt wird zwischen Kontakt zur weiblichen Bevölkerung und Zwangsinternierung. Also, neuromat, Finger weg von den Schweizer Frauen, sonst versucht man am Ende noch, dich umzuerziehen und dir Schweizer Manieren beizubringen. 😉

      Was haben eigentlich die Schweizer Männer, was die Deutschen nicht haben? 🙂

    18. Guggeere Says:

      Einen Polenweg gibts auch zwischen dem Bündner Dörfchen Says und der Alpsiedlung Stams oberhalb von Trimmis im Churer Rheintal. Auch dort steht ein Denkmal – in Form einer Sitzbank mit einem grossen Schindeldach.
      Ich besitze eine Medaille mit u. a. der Aufschrift „Noël des internés en Suisse 1942“, einer polnischen Inschrift und der Abkürzung DSP. Meine Mutter, die damals als Krankenschwester polnische Internierte betreute, hatte sie – wohl von einer polnischen Exilorganisation – geschenkt bekommen. Würde mich interessieren, ob es noch mehr derartige Andenken gibt.
      Polen waren nicht die einzigen fremden Soldaten, die in der Schweiz damals interniert wurden. Ich bin kein Fachmann, aber gibts nicht eine Art internationales Kriegsrecht, das die Internierung ausländischer Soldaten vorsieht bzw. regelt?
      Eine Verwandte von mir war damals ebenfalls in der Betreuung von Polen beschäftigt (irgendetwas musste sie tun, um der Armut zu entkommen) und wurde dabei mit Tuberkulose angesteckt. Auch wenn das Internierten-Kapitel kaum auf dem Ruhmesblatt der Schweizer Geschichte zu finden ist: Wird man ihm gerecht mit der Methode „gezählt, gewogen, zu leicht befunden“?

    19. Rita Says:

      @ neuromat. 🙂 Cih habe vor im kommenden Jahr zu heiraten. Und das betimmt nicht aus Mitleid! Mhh, das mit der Uniform und Galantheit (ist das ein Wort?) leuchte natürlich ein.

    20. mare Says:

      @totom
      Es geht ja nicht um Überfremdung, sondern um fremde TRUPPEN, das sind nicht zivile Personen. Das andere mit dem J im Pass usw usf ist mir bestens bekannt und das verteidige ich auch nicht. Aber man muss doch unterscheiden zwischenm ZIvilpersonen und Militärpersonen.

    21. Rita Says:

      Pardon… die Finger waren schneller auf der Tastatur als das Hirn…

    22. mare Says:

      @neuromat Tatsächlich waren die Uniformen der Schweizer Soldaten alles andere als kleidsam: Der Hosenboden samt dem Waffenrock verlieh allen einfach einen richtigen Entenhintern, der Stoff war absolut grässlich. Das einzig Elegante waren die graden Offiziersképi.

    23. neuromat Says:

      @ schnägge

      was haben … siehe mare :“einen richtigen Entenhintern“ 😉

    24. Ostwestfale Says:

      @Markus

      Es wurden nicht nur deutsche Kampfflugzeuge abgeschossen, sondern auch amerikanische, die Ziele in Österreich bombardieren wollten!

      Um ihre Neutralität glaubhaft waren zu können waren die Schweizer zu diesen Abschüssen verpflichtet. Daneben mussten sich die Schweizer aber auch selbst davor schützen versehentlich von den Alliierten bombardiert zu werden.
      Angeblich wurden Basel und Zürich ja im 2. Weltkrieg von den Amerikanern versehentlich bombardiert. Stimmt das? (Hab dazu im Netz nicht allzu viel finden können)
      Welche Schäden traten auf? Weiss dazu jemand etwas zu berichten?

    25. mambuehl Says:

      @tomtom

      alles mit den heutigen massstäben zu beurteilen, halte ich für falsch. die behandlung der polnischen (und anderen) truppen war für die damaligen verhältnisse mehr als ok, beispiel – die verpflegung war die gleiche wie für die schweizer soldaten. man vergleiche z.b. mit der internierung der deutschen soldaten NACH dem krieg z.b. durch die allierten.

    26. Marischi Says:

      Also, apropos Polen und galant: Ich war in Polen. Und es muss nun mal gesagt sein, dass die polnischen Männer sehr galant sind. Kein Wunder, dass die Schweizer nervös wurden…

      Wo wird man – als Touristin – einfach vonn einem national berühmten Filmschauspieler in Kostüm und Maske eines aussätzigen Bettlers auf der Strasse zusammengelesen und ins Café Krokodil zu Kaffee und Eisbecher eingeladen?

      In Warschau. Ist mir passiert. Die Gespräche waren witzig, politisch und spannend. Bis der Schauspieler wieder zurück auf das mittelalterlich anmutende Set in der wiederaufgebauten Altstatt musste.
      Und alle meine polnischen Bekannten haben mich glühend um dieses Rendez-Vous benieden. Ich fand es auch voll cool!

      Vielleicht sollten wir die Schweizer und Deutschen nach Polen internieren, damit ihnen die Fachmänner/Fachfrauen dort galante Manieren und verfeinerte Flirtmethoden beibringen?

      P.S. Um nicht ungerecht zu sein: Die polnischen Frauen fand ich übrigens auch sehr gutaussehend, witzig und temperamentvoll!

    27. mare Says:

      @ Ostwestfale
      1.5 – Die militärisch betroffene Schweiz

      Obwohl sich nach dem Fall Frankreichs im Juni 1940 das Kriegsgeschehen für über vier Jahre von der Schweiz entfernte, blieb diese nicht ganz unberührt. Der intensiv geführte Luftkrieg der Engländer und der Amerikaner ab Aug. 1940 gegen Deutschland und Italien führte zu einer häufigen Verletzung des schweiz. Luftraums (6’501 Vorfälle) mit 16 Abschüssen von Flugzeugen durch die schweiz. Luftwaffe und 9 durch die Flugzeugabwehr, 191 Notlandungen und 56 Abstürzen. Im Nov. 1940 wurde in der Schweiz die Verdunkelung eingeführt. Schweizer Territorium wurde 77 Mal bombardiert (84 Tote). Der gravierendste Zwischenfall war die Bombardierung von Schaffhausen am 1.4.1944 mit 40 Toten, über 100 Verletzten und dem Verlust von Kulturgütern. Die Alliierten vergüteten die von ihren Bombern verursachten Schäden.

      Die neutrale Schweiz war ausserdem eine ideale Drehscheibe des Nachrichtenaustausches aller Krieg führenden Länder (Nachrichtendienste ). So sammelte der Geheimdienst der USA unter der Leitung von Allan W. Dulles in Bern die Nachrichten aus Deutschland, Frankreich und Italien. Daneben betrieben auch die Engländer, Franzosen, Italiener, ja selbst die Chinesen und Japaner einen Nachrichtendienst in der Schweiz.
      Quelle: http://hls-dhs-dss.ch/index.php

    28. mare Says:

      ganz allgemein findet man im HLS – Historisches Lexikon der Schweiz – sehr viel Informationen, auch wenn es noch nicht ganz fertiggestellt ist.

    29. mare Says:

      @ostwestfale
      4. März 1945 durch sechs amerikanische Liberator-Bomber.
      5 Tote und 15 Verletzte

      Als an jenem verhängnisvollen Sonntagmorgen in Zürich um 9.32 Uhr Fliegeralarm ertönte, glaubte wohl niemand an einen wirklichen Angriff, da seit Ausbruch des Krieges die Sirenen bereits 400-mal geheult hatten. Doch die sechs Bomber des 392. Bombergeschwaders, die von Winterthur kommend Richtung Zürich flogen, warfen um 10.19 Uhr Bomben auf das Gebiet der Landwirtschaftlichen Schule Strickhof. Zwei Häuser wurden vollständig zerstört, an über 50 weiteren entstand zum Teil beträchtlicher Sachschaden. Die Bomben forderten 5 Menschenleben und 15 Verletzte.

      Den Amerikanern war, wie auch bei der Bombardierung Schaffhausens 1944, das schlechte Wetter zum Verhängnis geworden. An diesem 4. März hätten über 1000 Bomber Ziele in Süddeutschland bombardieren sollen. Wegen einer dichten Wolkendecke und Nebel kehrten die meisten Staffeln zu ihren Basen zurück, ohne ihre Ziele gefunden zu haben. Die Besatzungen einiger versprengter Flugzeuge versuchten aber, Ausweichziele zu finden. Die unerfahrenen Mannschaften verwechselten wegen schlechter Verhältnisse und des Ausfalls von Radargeräten Zürich mit dem deutschen Ziel Pforzheim und warfen irrtümlicherweise ihre Bomben ab, die in der Nähe der Landwirtschaftlichen Schule Strickhof einschlugen. Quelle: http://www.nzz.ch/2005/03/04/zh/articleCMWKT.html

    30. mare Says:

      @Ostwestfale Die «Neue Zürcher Zeitung» erinnerte während des Krieges daran, dass die Schweiz von Kriegshandlungen grundsätzlich verschont blieb: Das Schweizer Volk wisse dieses Glück zu würdigen und «wird nicht in Wehleidigkeit verfallen, wenn einmal eine Flamme des grossen Brandes über die Grenzen schlägt».

      Während des Zweiten Weltkriegs wurden in der Schweiz 7379 Fliegeralarme ausgelöst und vor allem über den Grenzkantonen 70 Mal Bomben abgeworfen. 84 Personen kamen ums Leben, Hunderte wurden verletzt. Die Sachschäden beliefen sich auf 65 Millionen Franken.

      Die folgenschwerste Bombardierung war jene von Schaffhausen: Am 1. April 1944 lud die US-Luftwaffe 371 Bomben über der Stadt ab und löste 65 Grossbrände aus. 40 Personen starben, 270 wurden verletzt. US-Präsident Franklin D. Roosevelt entschuldigte sich umgehend.

      18 Menschen starben am 22. Februar 1945, als Bomben in Stein am Rhein SH, Vals GR und Rafz ZH einschlugen. Am 4. März schliesslich bombardierten die USA Basel und Zürich. Um 10.13 Uhr warfen neun Maschinen ihre Bomben über den Basler Güterbahnhof ab.

      Während ein Teil des Gundeli-Quartiers in Schutt und Asche lag, wischten daneben Anwohner die Trottoirs sauber. «Von den verlorenen Nerven hat man weniger gefunden als von nicht zu verleugnendem, biederem Schweizertum», hielten die «Basler Nachrichten» fest.

      Getroffen wurde auch ein voll besetzter Personenzug, der Basel um 10.10 Uhr Richtung Olten verlassen hatte. Wie durch ein Wunder kam an diesem Tag in Basel niemand ums Leben. In Zürich dagegen gab es Tote.

      Um 10.19 Uhr schlugen 50 225-Kilogramm-Bomben und 6 Brandsätze im Zürcher Milchbuck-Quartier ein. Aus den Trümmern der beiden völlig zerstörten Häuser Frohburgstrasse 186 und In der Hub 16 konnten fünf Bewohner nur noch tot geborgen werden, zehn Personen wurden schwer verletzt.

      Warum Schweizer Ortschaften bombardiert wurden, wurde nie geklärt. Die Alliierten sprachen von Irrtümern. Bei den Bombardierungen vom 22. Februar 1945 gaben sie Navigationsfehler an. Zu Basel hiess es, die Geschwader hätten den Bahnhof mit jenem von Freiburg im Breisgau verwechselt.

      Wie bei Schaffhausen sollen ungünstige Winde die Flieger weiter nach Süden abgetrieben haben. Die Basler Presse aber war überzeugt, dass der Bahnhof bei klarer Sicht gezielt bombardiert wurde. Am 4. März war die Panzerfabrik in Aschaffenburg (Bayern) offizielles Ziel; nie bestätigten Gerüchten zufolge war es eine Zürcher Nazi- Propagandazentrale.

      Von der Bombardierung am 15. März 1943 im Norden Zürichs wurde angenommen, dass sie der Maschinen- und Waffenfabrik Oerlikon galt. Und die Stimmen verstummten nicht, die in den Bombardierungen Denkzettel dafür sahen, dass die Schweiz das Deutsche Reich mit Waffen, Devisen und weiteren Gütern versorgt hatte. Quelle:http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/print/schweiz/470241.html

    31. neuromat Says:

      @ marischi

      nun mal nicht Schweizer und Deutsche in einen Topf werfen, gau. 🙂
      Das machen wir ja sonst schliesslich auch nicht. Zum Thema „Schweizer Frauen“ morgen mehr. 😉

      @ mare

      na also geht doch mit der Geschichtsaufarbeitung. Jetzt gleich noch die Zahlen für die an den Grenzen abgewiesenen Flüchtlingen rausgesucht; das müsste doch gehen bei soviel 10.19 / 50 x 225 Kilogramm. Auch sollte sich bei bekannter Gesamtzahl der Flüchtlinge 1944 von 25.000 die Beschlagnahme derer Wertsachen und Geldmittel noch ausrechnen lassen, was mittlerweil ja auch geschehen ist…

      nicht dass ich falsch verstanden werde. Jedes in einem Krieg verlorene Leben ist sinnlos verloren, wobei ich glaube, dass es für Kriege Armeen, Militär und Waffen braucht (manche haben die ja einschliesslich Munition immer griffbereit). von 1939 bis 1944 kamen im 2. Weltkrieg täglich 1588 deutsche Personen ums Leben. Vom 21.Juli 1944 bis zum 08.Mai.1945 waren es täglich 16641. Insgesamt fielen diesem Krieg ca 50 Mio Menschen zum Opfer.

      Vor ca. drei bis vier Jahren äusserte sich ein SVP Politiker zum Flughafenstreit Zürich: „Notfalls Krieg!“

      Lasst doch den Quatsch, geht lieber arbeiten und stellt Eure Ballermänner ins Museum.

    32. mare Says:

      @neuromat
      Ich verstehe den süffisanten Ton im Betrag an mich nicht ganz – da gibt’s Erklärungsbedarf. Ich glaube beinahe, dass ich die falsche Person bin für solche Bemerkungen. Auf meinen Kommentar zum zweiten Teil verzichte ich jetzt.

    33. Marischi Says:

      lieber neuromat

      oh doch, ich habe extensive Erfahrungen mit beiden Spezies. Und in Sachen Galanterie haben Deutsch-Schweizer und Deutsche die ziemlich gleichen Mankos und Macken. Die Deutschen sind normalerweise pingeliger bei der getrennten Kaffee-Rechnung, die Schweizer weniger initiativ und erfinderisch beim Ansprechen.
      Ob sie das nun gerne hören oder nicht, ist eine andere Frage… aber man kann alles lernen. Und die sicher vorhandenen guten Anlagen müssen nur noch durch sachkundigen polnischen Unterricht zur Blüte getrieben werden.

      Ich sehe es schon kommen, wie in Polen Internate zum Galanterie-Unterricht gebaut und eingeweiht werden. Ein neuer Berufszweig macht sich breit und bringt Devisen – und mir Vergnügen.

      Hach, ich freu mich auf die kommenden Zeiten!

    34. Marischi Says:

      ach ja, ich liebe den polnischen Handkuss, der immer mit einem Hauch Selbstironie abgeliefert wird…

      ich glaube, ich muss unbedingt wieder mal nach Krakau, Danzig oder Warschau…

    35. Ostwestfale Says:

      @ mare

      4 x Vielen Dank! 🙂
      Dass die Schweiz doch so häufig getroffen wurde erstaunt mich jetzt schon. Krieg ist doof…

    36. Schnägge Says:

      @ Marischi: Ich habe mich immer für etwas autistisch veranlagt gehalten. Bis ich Schweizer kennenlernte… 🙂

      Mittlerweile finde ich die Unaufdringlichkeit und Zurückhaltung der Schweizer Männchen sehr angenehm und anatomische Besonderheiten sind mir auch noch nicht aufgefallen, keine Federn am Hintern oder so…

    37. Mark Says:

      Das Bürener Lager ist nicht geschlossen worden: ab 1942 gab es zahlreiche zivile jüdische Flüchtlinge, die interniert wurden. Die Juden wurden faktisch in einer Isolationshaft gehalten, es gab einen Wachturm, und es durfte weder Hilfe noch Kontakte für die Juden dort geben. Insgesamt gab es ca. 1000 jüdische Flüchtlinge, die in diesen furchtbaren Haftbedingungen gehalten wurden. Zeitzeugen haben darüber berichtet (Toni Linder, Reinhard Rohr u.a.) aber die entsprechenden Regierungsorgane haben lange Zeit Informationen über diese schmutzige Vergangenheit unterdrückt. Der Historiker Jürg Stadelmann hat über dieses Lager berichtet.

    38. simonaewunia Says:

      Danke für die zahlreiche informationen,

    39. simonaewunia Says:

      Schnägge Says: Ich glaube nicht,dass die polnischen Männer in der Schweiz bleiben wollten,die ganze Geschichte zeigte,dass sie verzfeifelt gesucht haben eine möglichgkeit um ihr Land zu kämpfen.
      Seit ich in der Schweiz bin begleitet mich die Geschichte aber bis Gestern habe ich mich mit dem nicht näher beschäftigt.Ich arbeite in einem Altersheim,viele Menschen die ich betreue haben die internirung miterlebt.Aber keine von Ihnen wusste eigentlich nicht warum sie hier waren,Zweite Weltkrieg,wie was wo,das wusten sie nur flüchtig.Zum teil haben sie die vielen polnischen Soldaten mit dem zuwanderung von den Deutschen Heute verglichen oder Afrikanern…Habe dann gedacht,es wäre doch etwas für SF,

    40. Paul Says:

      In Horgen Käpfnach wurden 1942 8 polnische Internierte im Kohlenbergwerk an den gefährlichsten Abbaustellen eingesetzt, einer (Kowalski)kam unter ungeklärten Umständen wegen eines Verhältnisses zu einer Schweizer Bergarbeiterfrau im Stollen um. Leider sind die meisten Akten zu den eingesetzten Bergarbeitern „vernichtet“ worden, sodass der Einsatz in Details nicht mehr geklärt werden kann.