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Allein unter (Schweizer)-Frauen — Wenn Hugh Grant die Hüfte schwingt

  • Pop goes my heart — Popcorn jetzt auch süss
  • Gestern abend hatte ich ein seltsames Erlebnis. Ich war in meinem Lieblingskino in Bülach, in fünf Minuten zu Fuss zu erreichen, mit mittlerweile wahlweise süssem oder salzigem Popcorn und gut gekühlten Bierdosen im Angebot (vgl. früher), und sah die neuste Schmalz-Komödie mit Hugh Grant. Da im Kino in Bülach alles auf Deutsch läuft, hiess der Film „Mitten ins Herz — Ein Song für Dich“. Ja, Sie haben richtig geraten: Er spielt einen sehr sympathischen aber etwas tütteligen (nicht mehr ganz so) jungen Mann, der Schwierigkeiten hat, dauerhafte Bindungen einzugehen. Genau so einen Typen wie in „Notting Hilll“ oder in „Bridge Jones“ oder in „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“. In „About a boy„, einem immer noch äusserst lesenswerten Roman von Nick Hornby, spielte er in gleicher Weise den Sohn eines erfolgreichen Musikers.

    Wahrscheinlich spielt er einfach nur sich selbst, auch nicht schlecht. War lustig zu sehen, wie Hugh Grant tanzte und in einem clever gemachten 80er-Jahre Pop-Videoclip die Hüften schwang. Wer ihn noch nicht gesehen hat, ich glaube der Clip läuft momentan non stop auf MTV:

    Die gezeigte Band „PoP“ sei fiktiv, las ich später bei Wikipedia. Alles Quatsch. Das war doch eindeutig die Geschichte von Dieter Bohlen und Bernd Weidung, manche nennen ihn Anders, von Modern Talking! Ein Pop-Duo aus den 80ern, das erst Millionen verdient und sich später verkracht.

  • Allein unter Frauen
  • Wie in der Schweiz üblich, gab es eine Pause, um Popcorn nachzuladen und die Bierdosen rauszutragen, bzw. eine Stange (Wasser) in die Ecke zu stellen. Plötzlich fiel mir auf: Ich war der einzige Mann im Publikum! Alle waren gekommen, um Hugh Grant zu sehen. Obwohl Drew Barrymore auch sehr ansehlich war. Mit dieser Kuss-Szene aus einem knallharten Science-Fiction-Action-Thriller erlangte sie „dazumal„(mein Gott, wie lange muss man in der Schweiz leben, um diese Wort wirklich zu schreiben!) grosse Berühmtheit:

    Drew Barrymore küsst E.T.

    So sah sie übrigens von vorn aus:

    Drew Barrymore als Kind

    Allein unter Frauen zu sein, das war mir in den letzten Jahren schon einmal passiert, und zwar im letzten Sommer während des WM Spiels „Schweiz gegen Frankreich“.

  • Kein Mann auf dem Bahnsteig
  • Wir sahen das Spiel am Bellevue in Zürich und mussten aus irgendeinem Grund 10 Minuten vor dem Schlusspfiff bereits zur S-Bahn am nahgelegenen Bahnhof Stadelhofen. Dort standen vielleicht 100 Fahrgäste und warteten gelangweilt… auf ihre Männer, denn es waren auch diesmal alles nur Frauen, die vom Kick auf der Grossleinwand die Nase voll hatten.

  • Allein unter Männer
  • Nur der Vollständigkeit halber: Der letzte Film, an den ich mich erinnern kann, bei dem ausschliesslich Männer im Saal anwesend waren, hiess „Rambo II“. Es gab nur eine einzige Textzeile für Sylvester Stallone in diesem Film, und die lautete: „Ich will, dass mein Land mich so sehr liebt, wie ich es liebe“. Der Rest war Gulasch Geschnetzeltes. Für die Jüngeren unter uns: Sylvester Stalone, das ist der Mann, der gerade mal ganz was ganz Neues wagt und in Rocky Balboa einen Boxer spielt.

    

    35 Responses to “Allein unter (Schweizer)-Frauen — Wenn Hugh Grant die Hüfte schwingt”

    1. lamiacucina Says:

      @Allein auf dem Bahnsteig
      Bahnsteige gibts hierzulande nicht, vermutlich bist Du auf einem Perron gestanden. Ein Perron ist eine befestigte Plattform, die parallel zu einem Eisenbahngleis angelegt wurde, um das Ein- und Aussteigen in bzw. aus Zügen zu erleichtern. (biowiki)

    2. Dliessmgg Says:

      Meines wissens nach soll PoP eine Parodie von Wham! sein

    3. Nightflyer Says:

      Wer sich Schmalzfilme im Kino anschaut muss sich nicht wundern wenn er nur von Frauen umgeben ist :p

    4. Administrator Says:

      @Nightflyer
      Ich kann Dir versichern, ich habe mich köstlich amüsiert!
      Bei Wiki las ich, dass Talking Head mit Dieter Bohlen sich zu ihren Glanzzeiten bei Homosexuellen grosser Beliebtheit erfreuten, wegen der schicken Jogging-Anzüge und dem aparten Thomas Anders. Man lernt nie aus.

      @lamiacucina
      Soll ich dann auf dem Perron den SBB-Employé nach der richtigen „Voie“ fragen oder lieber nach dem Gleis? Stehe ich dann nicht eigentlich auf dem „Quai“? Wie beim Quai d’Orsay? War nicht Eva Perón die Frau von Juan Domingo Perón? Fragen über Fragen…

    5. Thomas H. Says:

      Auch wenn Hugh Grant in Bülach Deutsch spricht, dann ist, wie schon Dliessmgg erwähnt hat, die parodierte Musikgruppe trotzdem Wham! Das Ausrufezeichen ist hier kein Interpunktionszeichen, sondern Bestandteil des Bandnamens, genau so wie eben bei der in «Music and Lyrics» gezeigten Band PoP! Wie hat dir eigentlich die «Brücke Jones» gefallen?

    6. lamiacucina Says:

      @admin:
      je nach Landesgegend. Wenn 100 Frauen auf einem Perron stehen und sich der einzige Mann auf einem Bahnsteig wähnt, so versteh ich schon, wenn er sich wundert.

    7. Administrator Says:

      @Thomas H.
      Die Brücke Jones hat mir gut gefallen. Im letzten Sommer kamen wir zufällig in Süd-London an der Strasse mit dem Haus vorbei, wo der Film gedreht wurde. Da musste ich mir neulich gleich mal den Film anschauen. Das Haus ist eigentlich ein Pub und jetzt ein beliebter „Wallfahrtsort“ bei amerikanischen Touristen.

    8. patrick Says:

      Früher dachte ich immer: Die armen Deutschen müssen ihre Filme immer in (zuweilen furchtbar schlecht) synchronisierten Fassungen anschauen. Dann lernte ich einen Deutschen besser kennen und merkte: Die wollen das so! Kannst du mir das erklären, Jens? Gerade britische Filme leben doch oft von ihrem Wortwitz, welcher in den eingedeutschten Fassungen schlicht und einfach verloren geht! Wenn unsere Kinos nur noch synchronisierte Filme bringen würde, wäre das für mich ein Grund nicht mehr ins Kino zu gehen…

      [Antwort Admin: Was habe ich vom tollen Wortwitz, wenn ich ihn nicht verstehe? Die Synchronisation leistet da einiges. Woody Allan hat mal gesagt, dass seine deutsche Stimme besser sei als er selbst. Wenn das kein Kompliment ist. Wahrscheinlich würden die Deutschen besser Englisch verstehen, wenn die Filme immer im Original kämen. Ich finde Originalfassung auch cool, aber bitte dann ohne Untertitel, weil ich sonst ständig meine, alle drei Sprachen lesen zu müssen…. auch in der Schweiz wächst der Markt von Fans die gern synchronisierte Fassungen gucken. Ist einfach weniger anstrengend. Kommt immer auf den Film an. Ich glaube nicht, dass bei guten Filmen die Synchronisation immer schlecht sein muss. Alles eine Frage des Budgets. Die Stimme von Gerard Depardieu ist auf Deutsch wesentlich attraktiver als im französischen Original. ]

    9. neuromat Says:

      @ admin
      Du bist gar nicht so allein : Spiegel Online vom 25.03.

      Allein unter Frauen
      Für den Chemiker Joachim Sauer war es die lange aufgeschobene Premiere: Der Merkel-Ehemann leitete erstmals bei einem Staatsbesuch das Damen-Programm – obwohl Ehefrau Angela schon seit eineinhalb Jahren in Amt und Würden ist.

    10. lapsus4711 Says:

      @Patrick
      Die wollen es tatsächlich so. Da es aber nur ca ein Dutzend Synchronsprecher gibt, kann man sich immer auf ein Wiederhören freuen. Ältere Afro-Amerikanische Frauen werden immer von der Frau mit dem Larynxleiden (sog. Nebelkrähenstimme) synchronisiert.
      Viele Tragödien bekommen durch die Synchronisation einen komischen Touch.

    11. Selma Says:

      Freies Assoziieren von Selma:
      Zur Perron-Bahnsteig-Frage: Mein Französisch ist reichlich verblasst, aber eine Franzlektion aus Bez.-Zeiten (Bezirksschule im Kt. AG, andernorts als Sekundarschule oder Gymnasium bezeichnet) ist mir ins Hirn eingebrannt. Der Sohn der zweisprachigen Familie fragt seine Mutter, auf welchem „Perron“ der Zug fahre (in einem Französisch-Schweizerdeutsch-Mix). Daraufhin maman: „En français c’est le quai, comme au bord d’un lac“. Perron ist eine grosse Treppe. Ich habe dieses Wort zwar noch nie auf Französisch benutzt, aber auch nie vergessen, was es heisst…

      Sensationell übersetzte Wortspiele: Im Film „Stranger than Fiction“ (sehr empfehlenswert) bringt der Protagonist seiner Angebeteten „flours“, sprich: Sie ist Bäckerin, und er bringt ihr verschiedene Mehlsorten (flours), welche ein Homophon von „flowers“, also Blumen sind. Dieses Wortspiel ist komplett unübersetzbar. Die arme Untertitel übersetzende Person hat sich dann für „Mehlstrauss“ entschieden – was für ein originelles Mitbringsel…

    12. Thomas W. Says:

      @Jens:
      Ich muss zugeben, dass mich tatsächlich jedesmal wenn ich auf einem Schweizer Perron warte, das Bedürfnis überkommt, „Don’t cry for me, Argentina!“ zu singen. Ich setze es dann jedoch nur deshalb nicht in die Tat um, da dann stets der SBB-Zug pünktlich in den Bahnhof (oder ist es ein Gare?) rollt.

      Abgesehen davon: Ich schaue zwar gerne auch Filme im Original, finde aber viele deutsche Synchronfassungen klasse! Zumal die Stimmen oft prima passen und ausgezeichnete Schauspieler sprechen. Selbst die Simpsons sind in der deutschsprachigen Fassung von den Stimmen her deutlich besser, finde ich.

    13. neuromat Says:

      @ Patrick @ lapsus

      es gibt auch Beispiele dafür, dass die Synchronisation bessere Ergebnisse bringen kann als das Original. Zum Beispiel die Fernsehserie „Die Zwei“ wurde in Deutschland zum Kult aufgrund der synchronisierten Dialoge, die keine Uebersetzungen waren. Im englischen Original war die Serie wohl absolut langweilig.

      Meinst Du, dass es in Deutschland nur zehn Synchronsprecher gibt?

    14. mirach Says:

      Synchronisieren
      Ich liebe untertitelte Filme auch wenn sie mongolisch sind – muss aber immer die Untertitel lesen (auch bei deutsch untertitelten schweizerdeutschen Filmen, ok ok, das seh ich nicht oft). Aber die Übersetzungen sind meist grottenschlecht.

      Adererseits: Mir gefällt Bruce Willis nur wegen seiner deutschen Stimme – sie passt so gut zu ihm, das hilft über manchen lausigen Film hinweg. :o)

      Und: Romeo und Julia (die Version mit di Caprio) konnte ich erst in der synchronisierten Fassung richtig geniessen – fand ich so schön, die Kombination von Shakespeare-Sprache und Video-Filmschnitt. In der Originalfassung war das einfach too much. Und so schlecht ist mein Englisch nicht …

    15. kuhn Says:

      Rambo gibt es auch auf Schwyzerdeutsch

      http://www.youtube.com/watch?v=dwh_kLzPKxc
      http://www.youtube.com/watch?v=Y8N2SKwTZz0

    16. neuromat Says:

      @ kuhn

      das ist die Originalversion von Rambo, Englisch ist in dem Fall synchronisiert

    17. Ingo Says:

      Zum Thema Synchronisation:
      Wie bei so vielem anderen gilt wohl: Es kommt drauf an, wie man’s macht. Ich kann mich z.B. erinnern, dass die Synchro-Stimmen bei Herr der Ringe so sorgfältig ausgewählt waren, dass sie fast alle dem Original sehr nahe kamen. Sogar Pippin’s (Merry’s?) Gesang war synchronisiert, aber gut. Aber HdR hatte natürlich auch für sowas ein Riesen-Budget, bei anderen Produktionen sieht das anders aus. Und ärgerlich ist natürlich, wenn Stimmen mehrfach vorkommen (John Cusack vs. Edward Norton, argh!) oder der „bekannte“ Sprecher verstirbt (Columbo).

      Und es kommt natürlich auf den Film an. Bei Mission:Impossible (ab 2) z.B. ist es ziemlich egal, ob der auf Englisch, Deutsch oder Swaheli ist. Monty Python synchronisieren sollte man hingegen unter Strafe stellen (wobei das beliebte „Setz Dich, nimm Dir ’nen Keks“ aus „Leben des Brian“ im Original gar nix ist).

      Und ich gebe Jens recht, die Untertitel lenken mich auch immer wahnsinnig ab – deshalb ist DVD ja so toll, englisches Original ohne Ablenkung, im Notfall noch englische Untertitel.

      Und @lapsus4711:
      Nein, _wir_ wollen es nicht tatsächlich so. Meine Theorie ist eher: In fast jedem (nicht-englischsprachigen) Land der Welt würde sich eine Mehrheit für Synchronisation finden (jetzige Gewohnheiten verzerren das Bild), die Frage ist eher, ob der Markt gross genug ist, um eine funktionierende Synchro-Industrie auszubauen. Siehe Schweden, Norwegen, Finnland, Dänemark, Schweiz, etc. vs. Frankreich und Deutschland (Italien glaub ich auch). Mittlerweile gibt es natürlich auch in den grossen Ländern immer mehr, die Englisch verstehen, aber man denke zurück an die 50er und 60er…

    18. herman the german Says:

      @ Patrick @ lapsus
      Ihr tut ja so als ob alle Schweizer englisch sprechen würden. Das die Realität anders aussieht, sehe ich in der Firma in der ich arbeite! Für einen Schweizer muss es wohl besonders schlimm sein die von Deutschen synchronisierten Filme anzuschauen, denn in dem Kino in meiner Region gibt es kaum Filme in Originalsprache (ausser Deutsche).
      Früher habe ich auch gedacht die armen Schweizer müssen unter ihren Sportreportern leiden, heute weiss ich die wollen das so!

    19. mr. white Says:

      nunja, hat nicht viel mit der sprachkenntnis zu tun.. gibt ja untertitel. ich mag auch schwedische, mongolische etc. filme in der originalversion sehen. egal wie gut die synchronisation gemacht ist, die lippenbewegungen stimmen nun mal nicht überein.. ausserdem find ichs schöner, wenn die filmprache auch diejenige des landes ist, in welchem der film spielt. gibt mehr atmosphäre.
      bei englischsprachigen filmen kann nebenbei noch über die art der übersetzung in den untertiteln gegrinst werden, da – wie bereits erwähnt worden ist – gewisse ausdrücke nicht übersetzbar sind.
      aber eben, jedem das seine. aufm land werden ja viele filme synchronisiert gezeigt.

    20. lapsus4711 Says:

      @herman the german
      Was hat das mit meinem Englisch zu tun?
      Ich schaue mir auch chinesische und japanische Filme lieber im Original an. Denn die Sprache ist oft ein wichtiger Bestandteil des Gesamtwerkes. Bei einem Dokumentarfilm mag es anders aussehen.

      Durch die Untertitel wird man ,mit einer gewissen Übung, nicht mehr abgelenkt und man nimmt sie bewusst gar nicht mehr wahr.
      Mein Deutscher Freund, zuerst von den Originalfilmen gar nicht angetan, geht heute weite Wege um welche zu sehen.

    21. Brun(o)egg Says:

      Wie heisst das Kino mit den vielen Frauen?

      [Antwort Admin: Es ist verlinkt am Beginn des Artikels und heisst Kino-Bülach]

    22. neuromat Says:

      @ lapsus4711

      eben schon wegen dem „yokomeshi“ :O unverzichtbar. Nur bekommen wir das yokomeshi ja nicht mit, weil es eben yokomeshi ist.
      Auch ist das Geschriebene nicht immer das Gesprochene und als Fan japanischer Filme bin ich da völlig unentschieden, halte aber viele Synchronisationen für professionell gemacht und gelungen, und dann auch für besser als die Untertitel.

    23. Tellerrand Says:

      Es kommt doch sehr auf Art und Qualität des Filmes an, ob man die OmU-Version unbedingt der synchronisierten Fassung vorziehen muss. Es ist richtig, dass die OmU-Fassungen in der Schweiz verbreiterter sind als in Deutschland. Dort werden sie aber auch gezeigt – wenn auch nicht gerade in jedem Dorfkino – und von der entsprechende Klientel gerne gesehen.

      Man sollte aber den Grund für die grössere Verbreitung der OmU-Versionen in der Schweiz nicht unbedingt in der kulturellen Überlegenheit des Schweizer Publikums oder dessen grösseren Sprachgewandheit suchen. Ich habe einige Jahre am Bodensee gelebt und kann berichten, dass die Konstanzer Mainstream-Kinos einen ordentlichen Zustrom von offenbar wenig kulturbefliessenen und/oder sprachgewandten Thurgauern verzeichnen durften, die sich lieber die deutsch synchronisierten Blockbuster angeschaut haben.

    24. neuromat Says:

      @ selma

      Dritter und letzter Versuch

      das mit dem homophon kam mir gleich merkwürdig vor. Um was es sich da handelt kann man auf dieser Page

      http://www.homophon.de/team.html

      sehen. Mit Schweizer Beteiligung: Mischäll Huhnzicke.

    25. fxf Says:

      Nicht ohne Grund gibts für solche Filme den – nicht synchronisierbaren – Gattungsbegriff „chick flick“. 😉

    26. Selma Says:

      @Tellerrand: Ohne etwas über die Kulturbeflissenheit der Thurgauer grundsätzlich aussagen zu wollen: Wenn man in Kreuzlingen wohnt (so wie ich eine Weile), kann man eigentlich nur in Konstanz ins Kino gehen. In Kreuzlingen gibt es keines, und nach Weinfelden will man ja auch nicht immer gleich fahren. Mich haben die synchronisierten Filme immer gestört, aber bevor man ganz auf Kino verzichtet…

    27. Selma Says:

      @neuromat: Gib’s zu, Du wusstest nicht, was dieses Wort bedeutet und bist beim googeln auf die angegebene Seite gestossen 😉

    28. Tellerrand Says:

      @ Selma

      Nun kann man aber in Konstanz fast alle Filme, dank reichlich vorhandenem studentischen Publikum auch OmU (ohne die zweite Zeile freilich) sehen und da war, jedenfalls in meiner Erinnerung aus 10 Jahren Konstanz, der Anteil Thurgauer Publikums deutlich niedriger als in den synchronisierten Fassung. Ich habe die Möglichkeit den Film OmU oder in Deutsch sehen zu können immer sehr gschätzt. Obwohl ich Deutscher bin und die das ja eigentlich machen?

    29. Georges Says:

      Eigentlich bevorzuge ich Untertitel gegenüber Synchronisation.
      Aber der Untertitler sind auch nicht über alle Zweifel erhaben:

      Im Film Hair gibt es den Untertitel auf Deutsch „LSD FTP SBB …“
      Auf Französisch (eine Zeile tiefer) steht „LSD FTP CFF …“

      Kann mit jemand sagen, was „SBB“ in Hair bedeutet?

    30. lapsus4711 Says:

      @Talleyrand
      Der Film in „OmU“ (das ist richtig Deutsch und hässlich) läuft in „KonstanzimOpel“ erst im zweiten Programm. Zu dieser Zeit müssen die Thurgauer die Kühe eintun und melken und die Obstbäume nochmals schütteln.

    31. Tellerrand Says:

      @ lapsus 4711

      Genau! Und da isser wieder der hässliche Deutsche. „OmU“! Das kann doch nur einem Deutschen einfallen. Wie schön hingegen und kulturreich ist die Abkürzungen „Odf“, die in Schweizer Kinoprogrammen zu finden ist und fast dasselbe aussagt. Aber eben mit zweiter Zeile im Untertitel und das macht schliesslich den echten Kulturmenschen aus.

      Und wenn in Konstanz ein Film in der untertitelten Orinalversion läuft ist das natürlich mit der Odf-Version in Zürich höchsten kulturell zweitklassig.

      Ich bin so froh, dass ich in der Schweiz endlich die Kultur gefunden habe, die ich in meinem ersten Leben in Deutschland so schmerzlich vermissen musste. Es ist schön am Nabel der Welt spielen zu dürfen.

    32. renke Says:

      lapsus4711,

      was ist „KonstanzimOpel“? Ich hab da zwar fast 20 Jahre gewohnt, aber den Begriff noch _nie_ gehört…

    33. lapsus4711 Says:

      @ renke
      Der Thurgauer Bauer fährt nach Konstanz im Opel.
      Dies sollte ein Wortspiel mit Konstantinopel sein oder werden.
      Wenn man zum Verständnis 2-zeilige Untertitel braucht, ist es wohl eher missraten.

    34. lapsus4711 Says:

      @Talleyrand-Périgord
      Ich glaub, jetzt hast Du`s kapiert.
      Odf fliesst wie ein Gedicht von den Lippen, während doch OmU eher wie ein Rülpser klingt.

    35. Simon Says:

      Eigentlich bevorzuge ich Untertitel gegenüber Synchronisation.
      Aber der Untertitler sind auch nicht über alle Zweifel erhaben:

      Im Film Hair gibt es den Untertitel auf Deutsch “LSD FTP SBB …”
      Auf Französisch (eine Zeile tiefer) steht “LSD FTP CFF …”

      Kann mit jemand sagen, was “SBB” in Hair bedeutet?

      @ George, Dies ist gerade ein gutes Beispiel für eine gute Untertitelübersetzung, denn in dieser Scene schwärmen die Hippies von den verschiedenen Drogen (LSD usw) und schweifen dann ab in Abkürzungen von staatlichen Unternehmen. Da CIA und FBI in der Schweiz nicht existiert wurde es mit SBB (Schweizerische Bundesbahnen) und PTT (Post,Telefon,Telegraf, heute Swisscom) übersetzt. Und in französisch heisst SBB CFF ( Chemin de fer federal) Als Kinder sagten wir immer dazu Sieben Buben bisslen circa fünf Fass.