Mein Abenteuer Schweiz — Was der Theatermann Michael Schindhelm bei den Eidgenossen erlebte
Wir lasen in dem wunderbaren Buch „Mein Abenteuer Schweiz“ von Michael Schindhelm:
Die Inkompatibilität Schweizer Schweizer Kommunikationstechniken ist weder wegzudiskutieren noch wegzuschweigen. Oskar Wilde dazu: „Sie benutzen eine unaussprechliche Sprache, die dem Knirschen von Ziegelsteinen gleicht: falls ein Schweizer in Versuchung kommt zu sprechen, wird ihn niemand verstehen – ausser vielleicht ein Geologe.“
Es drängt sich uns der Verdacht auf, dass Oskar Wilde in Graubünden oder im Wallis weilte und dort nicht mit charmanten Skilehrer zu tun hatte, sondern mit unwirschen Schankwirten. Michael Schindhelm schreibt weiter:
Das ist selbst als Satire scharfer Tobak. Bedauerlicherweise leisten die Eidgenossen selbst diesem Klischee Vorschub. Es ist unmöglich, in ihrer Sprache mit ihnen zu kommunizieren. Irgendwie scheint ihnen das unangenehm zu sein, und häufig entschuldigen sie sich Deutschen gegenüber für ihr angeblich „ungeschlachtes Kauderwelsch“
(Quelle: Michael Schindhelm „Mein Abenteuer Schweiz“ , Echtzeit Verlag, Basel 2007, S. 30)
Michael Schindhelm verarbeitet in die Buch seine Erlebnisse als Direktor und Intendant des Theaters in Basel, wo er seit 1996 zehn Jahre lebte. Seit dem 1. April 2005 ist er Generaldirektor der Oper Berlin.
Wir lesen weiter:
Nein, das ist wirklich peinlich! Sobald sie einen Deutschen in der Runde ausgemacht haben, wechseln sie, auch untereinander, in eine auf Hochdeutsch gegründete Alltagskunstsprache mit helvetischem Phonetikflair („Es nimmt mich wunder, ob die Ursi den kaputten Velopneu angetönt hat..“), für die sie den Begriff „Schriftdeutsch“ gefunden haben.
(Quelle für dieses und alle folgenden Zitate: Michael Schindhelm „Mein Abenteuer Schweiz“ , Basel 2007, S. 30)
Wie wahr! Es ist eine „Alltagskunstsprache“, die gesprochen wird. Denn eine Schriftsprache kann man nicht sprechen, weil sie ist zum Schreiben da. Die Schweizer tun es dennoch, um bloss das Wort „Hochdeutsch“ nicht in den Mund nehmen zu müssen. Das klingt nach „hochtrabend“, nach „hochgestellt“ und „hochnäsig“. Alles Attribute, die man auch mit den Sprechern des Hochdeutschen verbindet. Doch dabei soll das arme „Hoch“ in „Hochdeutsch“ nicht an „hohe Qualität“ sondern an die „Hohen Berge“ im Neu-Hoch-Deutschen Raum erinnern, der sich vom Mitteldeutschen und Niederdeutschen der tiefergelegenen Küstengegend abgrenzt. „Neu-Süd-Deutsch“ wäre also eigentlich die korrekte Bezeichung für die Deutsche Standardsprache. Aber erklären Sie das mal einem Schweizer. Der hält Sie gleich für „hochnäsig“, wenn sie nur die hohen Berge als Namensgeber für das Standarddeutsche erwähnen.
Fast jeder Schweizer erinnert an einen Musterschüler, wenn er Schriftdeutsch spricht.
Klar, denn es wird „hyperkorrekt“ gesprochen, wie in der Schule vom Lehrer beigebracht. Sprechen wie man schreibt, mit vollendetem Perfekt „angetönt hat“ und niemals der einfachen Vergangenheit.
Es war für den Zuzügler eine langwierige emotionale Einführung in die Gesellschaft der Eidgenossen nötig, um mit Pokerface dem Übersetzungsvorgang zuzuschauen, den der Einheimische mit sich selbst abmachte, wurde er von einem Zuzügler angesprochen. Es dauerte in der Regel eine bange Viertelsekunde, bis die ins Schriftdeutsche übersetzte Antwort kam.
Das haben wir anders beobachtet. Es dauert nicht „eine“ bange Viertelsekunde, sondern derer vier.
Die erste Viertelsekunde vergeht, wenn dem Zuzügler zugehört wird. Die zweite, wenn das soeben gehörte „on-the-fly“ übersetzt wird ins heimische Idiom. Die dritte Viertelsekunde ist notwendig, um die Antwort zu formulieren, und die letzte Viertelsekunde wird, wie Michael Schindhelm es richtig beobachtet, gebraucht für die adäquate Übersetzung ins Schriftdeutsche. Die gleiche Zeitverzögerung findet dann umgekehrt noch einmal statt bei einem Deutschen, der einem Schweizer zuhört und antwortet.
Ich habe es irgendwann aufgegeben, meinen Gesprächspartnern gegenüber „anzutönen“, sie könnten gern auch in ihrer Sprache verweilen, denn ich wusste, sie würden unwillkürlich umschalten, hätte ich erst mal den Mund aufgemacht.
Lange ist es her, dass wir auch solche Erfahrungen machen durften. Niemand schaltet mehr um, sobald wir den Mund aufmachen. Die Zeiten haben sich geändert. Als der Tessiner TSI Journalist Franco Valchera in Zürich eine Norddeutsche als Lockvogel auf dem Bellevue losschickte, um eine Passantin auf knappen Hochdeutsch nach der richtigen Strassenbahnlinie zum Hauptbahnhof zu fragen, antwortete diese ohne mit der Wimpern zu zucken sofort auf Züridütsch (als Real-Stream zu sehen hier)
Für die Deutsche kein Problem, wenn sie schon eine Weile hier ist. Aber woran konnte das die Zürcherin erkennen? Sie ging davon, dass sie verstanden wird, war ihre freundliche Antwort auf die Rückfrage des Journalisten. Wie sich die Westschweizer oder Tessiner fühlen, wenn ihre Hochdeutsche Frage sofort auf Schweizerdeutsch beantwortet wird? Wahrscheinlich schaltet man dann in Zürich direkt um auf Französisch oder Italienisch, alles kein Problem. Ist das dann auch „Schriftfranzösisch“ und „Schriftitalienisch“?
Viele Deutsche empfinden es als „Ritterschlag“, wenn Schweizer im Gespräch mit ihnen nicht umschalten auf Hochdeutsch Schriftdeutsch, sondern in ihrer Sprache weitersprechen. Demnach leben wir in einer äusserst ritterlichen Schweizer Gesellschaft. Es quietscht nur manchmal ein bisschen bei den Rüstungen.
Durch Michael Schindhelms amüsantes Buch lernten wir gleich noch ein neues Schweizerdeutsches Wort: Den Basler „Daig“. Wer meint, dass die Eidgenossenschaft eine Gesellschaft ist, welche die Aristokratie überwunden hat, der lese diese Erklärung von Wikipedia:
Daig (dt. «Teig»; ausgesprochen [dajg]) ist eine im Raum Basel und in der Deutschschweiz geläufige Bezeichnung für diejenigen Familien der Stadtbasler Oberschicht, die seit Generationen das Bürgerrecht besitzen. Es handelt sich um eine gesellschaftliche Gruppe, die gekennzeichnet ist durch eine ausgeprägte Selbstabgrenzung, sowohl abwärts (gegenüber Mittelstand und Unterschicht) als auch seitwärts (gegenüber «Neureichen»). Die soziale Geschlossenheit und Wirkungsmacht des «Daig» haben in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stark abgenommen.
(Quelle: Wikipedia)
Lass mich raten: Daig-Mitglieder erkennt man doch bestimmt an Autokennzeichenen mit 3-4stelligen Nummern?
Kein Wunder dauerte es nicht lange, bis Schindhelm als Theatermann mit dieser Basler Teigware aneinandergeriet. Mehr darüber in seinem Buch, das wir jedem Zuzügler und Alteingesessenen als Lektüre wärmstens empfehlen können.
März 20th, 2007 at 1:47
Das passt nicht zum Thema, aber ich wollte hier nur schnell auf die neuste Schlagzeile hinweisen…
http://content.imagesocket.com/images/blickcce.jpg
…
März 20th, 2007 at 2:30
Einer nicht befreundeten Person, nicht in der Sprache zu antworten, in der sie einen anspricht, obwohl man diese Sprache zumindest teilweise beherrscht, wie dies die Frau im TSI-Beitrag getan hat, empfinde ich alles andere als ritterlich. Das ist unkultiviert.
Bezüglich „Hochdeutsch“ – die meisten Wörter einer Sprache erfahren mit der Zeit eine Bedeutungsveränderung, meistens mit einem time-lag im Vergleich zur realen gesellschaftlichen Entwicklung, so auch der Begriff „Hochdeutsch“. Hochdeutsch wurde zu einem synonym für Standarddeutsch. Das Zentrum des Standarddeutschen liegt aber heute bei Hannover, nicht in den Bergen.
Dass der Begriff „Hochdeutsch“ nicht mehr konsequent verwendet wird ist eben ein Zeichen dafür, dass ihn die Leute nicht mehr als zutreffend oder ungenau oder gar als verwirrend empfinden.
„Schriftdeutsch“ triffts für uns eher. Man kann auch Standarddeutsch oder einfach Deutsch sagen. Vielleicht gäbe es noch einen präziseren Begriff. „Schriftundalltagskunstsprachedeutsch“? Wir gehören aber nicht unbedingt zu den Freunden von nach rein logischen Kriterien zusammengesetzten irgendwie industriell klingenden Wörter.
März 20th, 2007 at 7:07
Da ist wohl sein Künstlerego ein wenig angekratzt. Nun ja, ein Buch schreiben ist sicher billiger als ein Therapeut.
Der Sprachenwechsel find ich eigentlich ein Ausdruck der Höflichkeit. Keine Ahnung, was daran so schlimm sein soll. Er findet, wie du richtig schreibst, heute weniger statt. Hat sicherlich mit der Anzahl dieser hochnäsigen Teutonen zu tun. (Vorsicht, Ironiegefahr).
Ach ja, wir Schweizer erkennen Unterschiede zwischen dem Hochdeutsch eines Romands oder Ticiniesi und demjenigen der Bewohner des grossen Kantons.
Der Daig heisst in den übrigen Schweizer Landen „Füuz“ (Filz).
Das mit den Autonummern stimmt so (nicht) mehr: die tiefen Nummern werden mittlerweile in vielen Kantonen (allen?) versteigert. Vorbei die Zeiten, als die Nummer in der Familie weitergegeben wurde.
ISBN-Nummer des Buches?
März 20th, 2007 at 7:10
was vergessen: das Schriftfranzösisch heisst auf Mundart „français fédéral“
März 20th, 2007 at 7:11
Michael Schindhelm hat am 14. Februar auf eigenen Wunsch sein Amt bei der Berliner Opernstiftung niedergelegt und soll Kulturdirektor im arabischen Emirat Dubai werden. 10 Jahre Schweiz genügen offenbar, dass man als Deutscher in Berlin nicht mehr verstanden wird.
März 20th, 2007 at 7:51
Guten Tag Jens-Rainer Wiese!
Es muß eine geheimnisvolle LiebesBeziehung zwischen einzelnen Kantonen und Thüringen bestehen. Da gibt es diesen interessanten Künstler Michael Schindhelm, geboren in Eisenach (Thüringen), war 10 Jahre Direktor am Theater Basel. Dann gibt es noch Guy Montavon, geboren in Genf, Generalintendant am Erfurter Theater (Thür.). Weiter geht es mit Stephan Märki, geboren in Bern, Generalintendant u. Geschäftsführer am Theater Weimar (Thür.) Nicht zu vergessen Res Bosshart, geboren in Eschlikon (?), er war von 2002-2005 Generalintendant am Meininger Theater (Thür).
Laßt uns aus den alltäglichen Missverständnissen erheben um uns in der Kunst wirklich zu begegnen…also ich liebe die Schweiz. Sollten sie mal in Thüringen sein, sie erkennen mich am Autoaufkleber mit den Kantonen drauf. Einen phänomenalen Tag für alle Leser, insbesondere für Herrn Wiese, VIELEN DANK! für den „Blog“
März 20th, 2007 at 8:45
Manche Deutschen nehmen es einem übel, wenn man als Schweizer auf Hochdeutsch wechselt, andere erwarten genau das! Irgendwie eine „No Win Situation“, oder? Das nächste Mal wenn ich angesprochen werde, sage ich nur noch „ich nix verstehn“ und gehe weiter… 😉
[Anmerkung Admin: Es ist wohl weniger ein „übelnehmen“, als ein trauriges Resignieren, im Sinne von „ach, ich gehöre halt noch nicht zur Ritterschaft der Eidgenossen, ich bin immer noch ein tumber Knappe aus dem nördlichen Nachbarland, dem man das Verständnis der Lokalsprache nicht zutraut oder zumuten möchte… Aber Du hast Recht, es ist eine unlösbare Situation, „no win“. ]
März 20th, 2007 at 9:23
Herr Wiese,
immer wieder schön und auch erheiternd zu lesen. Meist meine erste Lektüre am Morgen – nach der Zeitung.
Schön, daß Sie durch das Buch von Schindhelm auf den Daig z Basel gekommen sind. Dieser ist zwar leicht vom Aussterben bedroht, zeichnet sich aber zusätzlich durch eine abgehobene Sprache innerhalb des Baseldytsch aus. Viel akzentuierter, teils anders betont und unter Einschluß nicht mehr gebrauchsüblicher Worte. Sehr beharrend. Elefant heißt da Ilb. Der verstorbene Patenonkel meiner Frau gehörte zu dieser so sprechenden Spezies. Es war faszinierend, ihn sprechen zu hören.
März 20th, 2007 at 10:10
Wieso Alltagskunstsprache? Die Vorstellung, die Schweizer hätten eigens eine künstliche Sprache „erfunden“, quasi um Deutsche zu ärgern, ist lächerlich. Das ist eben so, wie Schweizer Hochdeutsch/Schriftdeutsch oder wie man es nennen will, sprechen. Das klingt nun mal schweizerisch (pardon, „hat ein schweizerisches Phonetikflair“, wobei es besser Phonologieflair heissen würde). Wie soll es denn sonst „tönen“? Wie hannoversches Deutsch? Das Beispiel von Herrn Schindhelm (der seine Erlebnisse in der Schweiz offensichtlich nicht schildern möchte, sondern „verarbeiten“ muss) ist etwas gesucht. Aber es ist durchaus normal, dass in einem Satz in der Schweiz das Wort „Pneu“ vorkommen kann. Ich behaupte mal, dass die Mehrzahl meiner Freunde es auch benutzen würde, weil sie „Reifen“ einfach nicht in ihrem (spontanten) Aktivwortschatz haben.
Da liest man in diesem Blog immer wieder, die Schweizer könnten doch eigentlich ganz gut Hochdeutsch, sie sollen nicht so bescheiden sein. Und nun sprechen sie plötzlich eine Alltagskunstssprache. Wen wundert’s, dass Schweizer es als unangenehm empfinden, mit Deutschen Hochdeutsch zu sprechen, wenn sie auf solche Kommentare gefasst sein müssen? Da bemüht man sich in der Sprache des Gegenübers nach bestem Wissen und Gewissen zu kommunizieren, und der macht sich über die angebliche Kunstsprache lustig…
Es dürfte zumindest kaum so klingen, wie ein Franzose oder ein Italiener die entsprechende Sprache spricht – in diesem Sinne: ja
Naja, es kann ja auch leicht paranoide Formen annehmen… Ich kenne einige Deutsche, die gar nicht mehr merken, ob mit ihnen Hochdeutsch oder Schweizerdeutsch gesprochen wird. Umgekehrt merken viele Schweizer gar nicht, dass sie automatisch ins Hochdeutsche fallen. Überhaupt macht sich die Mehrheit der Schweizer wohl nicht halb so viel Gedanken um diese ganze Sprachengeschichte, wie hier manchmal angenommen wird. Es gibt sicher auch andere Wege zu merken, ob man integriert ist oder nicht…
März 20th, 2007 at 10:29
@Katharina
Nette Zusammenstellung, aber du solltest auch erwähnen das Res Bosshart mit seinen Fusionsplänen mit dem Eisenacher Theater nicht so gut ankam und wieder gehen musste. Wenn ich mich recht erinnere brachte die Auflösung des Balletts das Fass zum überlaufen.
Evtl. schreibt er auch mal ein Buch „Mein Abenteuer Deutschland“ 😉
März 20th, 2007 at 10:39
@ Selma
Du verkennst wieder einmal, dass es viele Schweizer gibt, die ein akzentfreies Hochdeutsch sprechen KOENNTEN aber nicht WOLLEN.
Darum geht es doch bei dieser Diskussion. Es geht nicht um diejenigen Schweizer, die „nur“ die Alltagskunstsprache beherrschen. Sondern um diejenigen, die sowohl die Alltagskunstsprache, als auch korrektes Hochdeutsch beherrschen, sich aber absichtlich für erstere entscheiden.
Beim schweizer Fernsehen wurden die Moderatorinnen sogar ausdrücklich darauf hingewiesen, NICHT in akzentfreiem Deutsch zu moderieren, weil das nicht gut ankommt.
Ich finde dieses Verhalten übrigens überhaupt nicht negativ. Ich frage mich nur, warum das so ist.
März 20th, 2007 at 10:56
„Manche Deutschen nehmen es einem übel, wenn man als Schweizer auf Hochdeutsch wechselt, andere erwarten genau das! “
Meckern halt gerne, die Deutschen.
[Anmerkung Admin: Es ist wohl weniger ein “übelnehmen”, als ein trauriges Resignieren, im Sinne von “ach, ich gehöre halt noch nicht zur Ritterschaft der Eidgenossen, ich bin immer noch ein tumber Knappe aus dem nördlichen Nachbarland, dem man das Verständnis der Lokalsprache nicht zutraut oder zumuten möchte… Aber Du hast Recht, es ist eine unlösbare Situation, “no win”. ]
Jammern halt gerne, die Deutschen.
Müsste man eigentlich an der Grenze einen Set Buttons (die Dinger mit der Sicherheitsnadel) verteilen.
Einen mit „Bitte Hochdeutsch!“
Einen mit „Bitte Schwyzerdüütsch wenn Sie wänt so guet si“
Einen mit „Bitte Emil-Deutsch, hab dafür bezahlt!“
*frech grinst und weg*
März 20th, 2007 at 11:03
@Chlöpf
Klasse Idee! Du hast eine Marktlücke entdeckt.
Gruss, Jens
März 20th, 2007 at 11:17
@Thomas:
ISBN: 978-3905800005
März 20th, 2007 at 11:19
Das Büchlein ist zwar ganz nett. Allein, es geht dann natürlich auch immer wieder um ein gewisses gegenseitiges Psychologisieren. Es ist aber nach meiner Meinung gar nicht sinnvoll die Beweggründe für dieses „offizielle Sprachverhalten“ aufzudecken.
Und ob dieses Buch aber wirklich die geeignete Literaturempfehlung ist, halte ich für fraglich.
Meine ganz persönliche Liste lautet:
Schweizer Gebrauchsgeschichte, Guy P. Marchal
Walter Wittmann, Helvetische Mythen
Walter Wittmann, Der helvetische Filz
Walter Wittmann, Helvetische Schlagworte
Thomas Hürlimann Himmelsöhi hilf!
Frranziska Schläpfer, Schweizer Lexikon der populären Irrtümer (Besonders das Kapitel über die Wahrheitsliebe der Schweizer)
Karl Wüst et al, Gruezi, Salaam, Ciao
Carl Albrecht Loosli, Anstaltsleben
Willi Wottreng und Anders Petersen: Schüttelfrost – Geschichten aus einer kalten Schweiz
Lotty Wohlwend und Arthur Honegger Gestohlene Seelen
Volker Koop, Das schmutzige Vermögen. Das Dritte Reich, die IG Farben und die Schweiz.
Schlussbericht der unabhängigen Expertenkommisssion Schweiz, Die Schweiz, der Nationalsozialismus und der zweite Weltkrieg
Die andere Schweiz Eigenössischer Widerstand 1940 – 1944
Die Klassiker sind:
Peter Bichsel: Des Schweizers Schweiz
Friedrich Dürrenmat: Meine Schweiz
Susann Sitzler, Gruezi und Willkommen , deckt zwar viel unschöne Wahrheiten auf, hilft aber nicht viel. Das „Standardwerk“ Thomas Küng (Gebrauchsanweisung) verrät eigentlich alles über die Schweizer zwischen den Zeilen, ansonsten geht es manchmal mehr um die Deutschen. Und das, was zwischen den Zeilen steht, erkennt man erst nach einigen Jahren des Miteinander und dann braucht man das Buch nicht mehr genauso wie Kuhschweizer und Sauschwaben.
Für die Intellektuellen sei empfohlen:
Peter Bieri Das Handwerk der Freiheit Die Entdeckung des eigenen Willens
und
Peter von Matt Die Intrige – Theorie und Praxis der Hinterlist. Was hat das zu bedeuten, wenn gerade ein Schweizer zum Experten auf diesem Gebiet wird ..?
Viel Spass beim Lesen, ach ja und wegen der Nachfrage ich habe sie tatsächlich alle gelesen.
März 20th, 2007 at 11:22
@Jean:
Genau das ziehe ich in Zweifel. Es gibt sicher ein paar Schweizer, die das so machen. Aber ob das wirklich soo viele sind? In meinem Umfeld gibt es sie jedenfalls nicht.
@Chlöpf’n’Tätsch: Endlich mal was Konstruktives
März 20th, 2007 at 12:20
Mal eine ganz andere Frage:
Was ist da eigentlich dran an den Kontrollschildern mit der niedrigen Nummer?
[Antwort: Jetzt hast Du dich als Deutscher geoutet. In der Schweiz gilt eine möglichst niedrige Nummer als besonders schick und erstrebenswert, es wird viel Geld dafür geboten. Die Sage sagt, wer eine niedrige Nummer hat wohnt schon lange in einem Kanton, gehört praktisch zum Adel und wird von der Polizei und an der Grenze besonders nett behandelt. So ungefähr jedenfalls. Siehe Blogwiese http://www.blogwiese.ch/archives/75
und die darauf folgenden Kommentare.
Hier läuft so eine Versteigerung gerade: http://auktion.stva.gr.ch/
Momentan werden 3800 Franken für GR 1261 geboten. Ist das nicht Wahnsinn? ]
März 20th, 2007 at 12:56
na wenn das so ist …
auf dem Estrich liegen noch alte Schilder eines Kollegen aus Ludwigshafen. Die störenden Buchstaben zwischen LU und den Zahlen, schleife ich garantiert unsichtbar weg. Biete die 17, 25, 88 und die 7 kann man gleich dreimal ersteigern. Akzeptiere auch Gebote auf Höchstallemannisch. 😉
März 20th, 2007 at 12:59
@Jean:
Gebe Selma recht. Ich glaube auch nicht daran, dass sich viele Leute diese Gedanken überhaupt machen. Weil so wichtig ist das uns ja eigentlich auch gar nicht, Wir können kommuniieren auf Hochdeutsch, also tun wir es da, wo es erforderlich schein. So gut wir können und es notwendig ist…
-> Daraus dieses „können abe rnicht wollen“ zu machen grenzt ja schon fast an Verschwörungstheorie 😉
Gruss
Widi
März 20th, 2007 at 16:53
Der Herr Schindhelm: Ein kleiner Nachtreter nach 10 Jahren Lohnbezug und mehr oder weniger Erfolg am Stadttheater Basel.
In Basel ist’s der Daig der bestimmt was kulturell läuft, so wie an anderen Orten die höhere Gesellschaft.
Was der Daig aber auch ist: Es ging in den 70er Jahren mal um den Ankauf von Picasso’s. Ohne den Daig und eine gewaltig positive Stimmung in der Basler Bevölkerung, die sich in einem fantastischen Sammelresultat niedergeschlagen hat, – das ging soweit dass Pablo der Stadt Basel nach der Sammlung, zwei Bilder zusätzlich geschenkt hat-, wäre das Kunstmuseum ein wenig ärmer.
Das muss eine Stadt erst mal nachmachen, – Herr Schindhelm.
Abu Dhabi ist sicher das Richtige für ihn. Da wird er sicher verstanden.
Schriftfranzösisch oder – Italienisch: In der Normandie oder in Neapel ist’s besser man kanns. Die Dialekte dort sind unverständlich. Voraussetzung ist natürlich schon, dass man Französisch oder Italienisch kann.
März 20th, 2007 at 17:04
Die niedrige Nummer ist nix anderes als Eitelkeit und Prahlerei. Das ist wie BMW oder Mercedes fahren… Oder am Samstag den Ferrari durchs Dorf kutschieren… oder die teuersten Finalplaetze an Sportveranstaltungen kriegen… oder Bang&Olufsen kaufen… Rolex tragen…First Class fliegen…
Niedrige Nummern an Kleinwagen oder alten Jaguar(en?) deuten meistens auch auf Verkehrshindernisse hin. Abstand wahren und vorsichtig fahren…
Die Bedeutung der niedrigen Nummern ist aber eh nur in Kantonen mit rel. grosser Bevölkerung vorhanden, und sie wird auch immer kleiner.
März 20th, 2007 at 18:31
Ich oute mich hiermit als Germanistin, damit ich wieder mal ein bisschen klugscheißen darf: 🙂
Sprache hat ja verschiedene Funktionen.
1. Man will einander etwas mitteilen (eine Wegbeschreibung, den Preis für eine Ware, die Nachrichten, einen philosophischen Diskurs oder eine wissenschaftliche Theorie)
2. In anderen Situationen hat Sprache eine vorwiegend soziale Funktion (Begrüßen, nach dem Befinden und der Familie fragen, sich bedanken, übers Wetter reden, über die gestiegenen Preise jammern, das Fußballspiel der Lieblingsmannschaft diskutieren etc.) Das dient nicht in erster Linie dazu, Sachinformationen auszutauschen, sondern soziale Beziehungen aufzubauen und täglich immer wieder neu zu bestätigen, hier geht es um den emotionalen Gehalt. Zwischen den Zeilen heißt das: Du bist mir sympathisch, du gehörst zu uns, wir verstehen uns, wir können über dasselbe lachen, etc. Auch über dasselbe zu jammern verbindet ungemein, vermutlich ist das eine speziell deutsche Ausprägung dieser Funktion von Sprache. 😉
Im ersten Fall, wo das genaue Verständnis des Informationsgehalts im Vordergrund steht, ist es wichtig, dass beide Gesprächspartner möglichst genau verstehen, was gesagt wird. Folgerichtig schalten die meisten Schweizer unbewusst auf Hochdeutsch um.
Im zweiten Fall – in Situationen, wo man sich schon länger kennt und die Affirmation sozialer Beziehungen im Vordergrund steht, kann das, was höflich gemeint ist (das Hoch- oder Schriftdeutsch) unter Umständen als Ausgrenzung missverstanden werden (Du bist anders, du gehörst nicht wirklich dazu, du verstehst unsere Codes nicht. Emotionen auszudrücken fällt mir dir gegenüber schwer.) Das geschieht sicher nicht bewusst, kann aber trotzdem im wörtlichen Sinne „befremdend“ wirken.
Wenn es also nicht um lebenswichitge Informationen geht, antwortet bitte ruhig auf Schweizerdeutsch! Wenn das deutsche Gegenüber dann länger als die übliche „Übersetzungssekunde“ Fragezeichen in den Augen stehen hat, könnt ihr ja das Gesagte einfach übersetzen und auf (Schweizer) Hochdeutsch weiterreden.
Nur bitte versucht nicht, Hannoveraner nachzumachen! 🙂
Ich bin Hannoveranerin. (Ich kann aber nichts dafür.)
Und ich verrat euch jetzt mal ein kleines Geheimnis: Wir sprechen in Hannover auch kein Schriftdeutsch.
Wennich hia so schraibm wüade wii wa da noamahl im Alltach schbrechn, das hette waarschains nich mea viil mit Schulstandaat zu tuen.
(Aba nich waitasagn, sontz is unsa schöna Ruf als beste Hochdeutschsprecher dahin… 😉 )
Zum Buch: Auf amazon.de anscheinend nicht bestellbar. Hm.
März 20th, 2007 at 20:31
@ Schnägge
sich als Germanistin outen und dann zum Buch feststellen, dass es „auf“ amazon.de nicht bestellbar ist. Weiter oben habe ich eine Literaturliste eingestellt, lies lieber etwas davon oder als Germanistin von Porzig „Das Wunder der Sprache“ – schon ein alter Schinken, was aber Vorteile hat.
Und das mit dem Hannoveraner habe ich bisher genauso wenig verstanden wie das mit dem Kontrollschild – ich dachte immer, das sind Pferde – und die sprechen Standard-Hochdeutsch?
März 20th, 2007 at 21:16
@Jean:
Nie und nimmer spricht ein Schweizer absichtlich unperfektes Hochdeutsch! Wenn wir gut Hochdeutsch sprechen könnten (manche können es natürlich, aber die meisten nicht), würden wir es tun und wären stolz darauf! Bitte liebe Deutsche akzeptiert diese Tatsache. Wenn wir nicht auf diesen kleinen gemeinsamen Nenner kommen, wird es schwierig.
März 20th, 2007 at 23:38
@Chlöpf:
Passt zwar nicht ganz, aber ich hätte gerne auch folgende Buttons:
„Ich habe keine Cumulus-Karte“
„Ich habe keine Supercard“
und…
„Ich sammel keine Märkli“
Noch besser gleich als T-Shirt mit allen drei Sätzen 😉
März 21st, 2007 at 7:22
@neuromat
Da haben wir’s. In Deutschland sprechen sogar die Pferde „Hochdeutsch“ und Dialekt, unverständlichen. Und wir hier können’s immer noch nicht.
Selten so gelacht.
März 21st, 2007 at 9:04
Zu Thomas’ Kommentar
Eine Präzisierung für Auswärtige zum „français fédéral“:
Dies ist das Französisch, dem man auf 20km Gegenwind anhört, dass es von einem Deutschschweizer gesprochen wird. Diese „Sprache“ können Deutsche also nicht (Ausnahmen: schauspielerisch begabte, die genau diese Art Laute produzieren wollen). Faszinierend finde ich daran immer auch, wenn man trotz der französischen Rede heraushört, ob jemand Basler, Ostschweizer, Berner, (immer auch „-in“) etc. ist. Wer Informations- oder Talkshow- Sendungen auf dem welschen Radio RSR hört, trifft manchmal (akustisch) auf Deutschschweizer, die trotz riesigem französischen Wortschatz einen Akzent „coupé au couteau“ oder „à couper du bois“ demonstrieren.
Einmal mehr war es Emil, der diese Art Französisch populär gemacht hat. Er tourte mit seinen Kabarett-Nummern durch die Westschweiz und trug sie erfolgreich in Französisch vor. Dabei musste eben sein Französisch genau so tönen, wie es von einem typischen Deutschschweizer erwartet wird – genau wie in Deutschland, wo er den typischen Schweizer darstellen musste. Diese Sketches kamen dann auch im welschen Fernsehen (TSR).
Sicher findet jemand noch so ein Sketch auf Youtoube und kann es verlinken.
März 21st, 2007 at 9:56
@Ingo
*ROFLMAO* Da bin ich voll dabei!
Und vielleicht noch ein paar regionale Spezialitäten:
T-shirt für nicht-Berner:
Vorne: „Ich bin kein Berner“, hinten: „Ich hab Duracell drin!“
März 21st, 2007 at 12:19
Quote von neuromat: „sich als Germanistin outen und dann zum Buch feststellen, dass es “auf” amazon.de nicht bestellbar ist.“
🙂 Soviel zum perfekten Hochdeutsch Hannoverscher Germanisten…
Danke für deine Literaturtipps! Porzig scheint mir eher ein Einsteigerbuch zum Thema Linguistik zu sein und nicht mehr sehr aktuell. Bichsel und Dürrenmatt sprechen mich da schon eher an. Werde mal „auf“ meinem örtlichen Buchladen danach gucken gehen. 😉
Quote von mik:“Bitte liebe Deutsche akzeptiert diese Tatsache. “
Mik, erlebst du tatsächlich, dass Deutsche dich (oder andere Schweizer) wegen nicht perfektem Hochdeutsch tadeln? Ich kann mir das ehrlich gesagt schwer vorstellen. Macht ihr euch nicht eher selbst den Stress?
Hier „auf“ der Blogwiese kann ich beim besten Willen keinen Unterschied in der Sprachkompetenz zwischen Schweizer und Deutschen Kommentatoren feststellen.
@Phipu: Wer ist eigentlich dieser ominöse Emil, der hier immer wieder durch den Blog geistert? Ist es eine wesentliche Bildungslücke, noch nie von ihm gehört zu haben?
Der bekannteste Schweizer im deutschen TV dürfte übrigens (neben Urs Meier, der seit der WM ja die deutschen Länderspiele kommentiert, wahrscheinlich, weil die Schweizer so schön neutral sind 🙂 ) „Verliebt in Berlin“-Star Mathis Künzler sein, der in der Telenovela ein so lupenrein akzentfreies Schauspielerhochdeutsch sprach, wie es einem echten Berliner oder Brandenburger im richtigen Leben nie in den Sinn käme…
Auf meinem T-Shirt steht:
Nein, ich bin nicht arrogant. Ich bin nur aus Hannover.
(Trotzdem bitte nicht mit Heu füttern.)
Wie das bei Pferden mit dem Hochdeutschwiehern ausseht, weiß ich nicht, aber man hat festgestellt, dass zumindest Kühe Dialekt muhen. Kann also durchaus sein, dass es zwischen einer Holsteinischen Schwarzbunten und einer eidgenössischen Alpenkuh zu Verständigungsproblemen kommt…
März 21st, 2007 at 12:37
@Schägge
Sag ernsthaft Dir sagt EMIL Steinberger nichts?
Siehe hier http://de.wikipedia.org/wiki/Emil_Steinberger
März 21st, 2007 at 14:53
Administrator said:
@Schägge
Sag ernsthaft Dir sagt EMIL Steinberger nichts?
Ich glaube, da ist sie nicht die einzige. Ich kenne ihn auch nicht.
März 21st, 2007 at 16:55
@ Admin & „Emil sagt kir nichts..“
Und ich dachte für Zuzügler aus D ist „Schweizermacher“ Pflichtvorstellung;–)), einfach zu jung für die Schweiz, sollte vorkommen!!!
März 21st, 2007 at 21:57
@Schnägge
Von“tadeln“ habe ich nichts gesagt. Ich will nur sagen, wenn wir Schweizer nicht gut hochdeutsch sprechen, dannn weil wir es nicht besser können und nicht absichtlich. Ich habe aber genau diese Meinung 1. schon von einem deutschen Kollegen gehört und in diesem Forum schon zig mal gelesen.
Wir sprechen Mundart auch nicht der Abgrenzung wegen, sondern weil wir damit aufgewachsen sind. Nur das meine, getadelt hat mich noch kein Deutscher, wegen meiner Sprache!
März 21st, 2007 at 21:58
@ phipu
americain-fédéral
ich hab in New York mal eine amerikanische Schauspielerin in einem Stück gesehen, die eine Szene in schweizerisch gefärbtem Amerikanisch gesprochen hat. Es war ein deutlicher Zürcher Akzent herauszu hören. Ich hab sie dann gefragt, wie sie ihren Akzent gelernt habe. Von einem Ex-Freund, erzählte sie mir. Ich fragte sie , ob er aus Zürich komme. “ Yes. Why? ;-)))
März 22nd, 2007 at 16:00
@Jens: Ernsthaft nicht! Zu der Zeit war ich eher Fan von Lilo Pulver in der Sesamstraße und von Heidi. (Die Folgen sind wahrscheinlich ähnlich verheerend. 😉 )
@mik: Was genau verstehst du unter „perfektem Hochdeutsch“?
März 23rd, 2007 at 10:32
@Ingo
Sag mir wenn du in Produktion gehst, ich werde gleich bestellen.
März 26th, 2007 at 15:40
hat was mit dem ritterschlag… wie manniglich ich mir in berlin vorkam als ein angestellter der bahn mir als wegbeschreibung „ajsdhgöjBAGFunnerjenlinnenakjasfdgöoahrhwe“auftischte… aber geglaubt hab ich ihm nicht.
Mai 21st, 2007 at 13:46
Die heutige Sendung auf DRS1 war ja wirklich sehr vergnüglich!
Am 15.1. bereits hatte ich auf DRS2 eine Kontext-Sendung zum Thema
„Ihr Schweizer… wir Schweizer“ aufgenommen.
Waren Sie da auch verantwortlich?
Leider hatte ich mir keinen Namen notiert.
Ich bin Märchenerzählerin und Heilpädagogin und habe einen sehr intensiven Kontakt zu Sprache ganz generell – deshalb wohl das grosse Vergnügen!
Januar 2nd, 2010 at 5:49
„Schnägge“ weiter oben schreibt, dass Mathis Künzler in „Verliebt in
Berlin“ ein so lupenreines, akzentfreies Schauspielerhochdeutsch spricht
wie es einem echten Berliner oder Brandenburger nie in den Sinn käme!
Dem mag ich ungern widersprechen, und es stimmt ja auch, zumindest
im Großen und Ganzen!
Es stimmt aber auch, finde ich, dass bei Mathis immer wieder mal, wenn
auch ganz kurz, der liebenswerte Schweizer Tonfall durchschimmert, und
in diesen Momenten finde ich seine Sprechweise besonders sympathisch!!!
Juni 9th, 2011 at 17:04
Vielleicht hat es der Herr Schindhelm nicht bemerkt, aber in den Schweizer Dialekten gibts kein Präteritum, deshalb benutzen wir fast ausschliesslich das Perfekt. Das hat nichts mit der Schriftsprache zu tun.