Neues vom Türenaufhalten — Essen Sie auch gern ein Bütterken?
Eine der wunderbarsten Eigenschaften der Deutschen Sprache ist ihre Möglichkeit, aus jedem x-beliebigen Satz ein Wort machen zu können. Sie können also ruhig sagen: „Dein ewiges Türenaufundzuschlagen nervt mich ganz gewaltig“. Es ist zwar kein sehr kurzes Wort, mit ein paar Trennstrichen wäre es sicher leichter lesbarer, und so bleiben wir bei der Schreibweise des Schweizer „Tür-aufhalten-Phänomens“, weil uns das „Türenaufhaltenphänomen“ zu unförmig und sperrig daherkommt.
Wie haben viele Reaktionen auf diesen ersten Artikel der Blogwiese im September 2005 bekommen. Manche Schweizer „outeten“ sich mit dem Satz: „Ja, auch ich bin ein Türenaufhalter“. Fast hatten wir Lust, eine Selbsthilfegruppe zum „Ich-muss-ständig-Türen-aufhalten-Problem“ anzubieten. Codename „A-T-A“ = „Anonyme Tür Aufhalter“. Aber es ist ja nicht wirklich ein Problem, ausser Sie stehen vor einer Drehtür und möchten diese gern aufhalten. Fragt sich nur wie, die dreht sich einfach ständig weiter.
Oder Sie befinden sich vor einem Fahrstuhl, Excüse, natürlich „Lift“ und haben Schwierigkeiten, dort den richtigen Knopf zu finden, der die Tür aufhält.
Ein Kollege kam neulich auf die ungute Idee, bei einem grossen Personenaufzug den Fuss zwischen die sich schliessenden Aufzugstüren zu stellen, um so die Tür für nachfolgende Kollegen aufzuhalten. Der Fuss wurde dabei eingeklemmt, die Hydraulik versagte, die Tür ging nicht mehr auf oder zu, der Fahrstuhl war ca. 40 Minuten ausser Betrieb, der Kollege wurde von uns mit Stullen versorgt, denn wir waren auf dem Weg zur Kantine.
„Stullen“ kennen sie nicht? Weil das bei Ihnen vielleicht eine „Kniffte“ ist? Oder ein „Bütterken“. Neudeutsch dürfen sie auch „Sandwich“ dazu sagen. Welche Varianten die Schweiz wohl für belegte Brote ausser dem Begriff „Veschpa“ haben? Mir fehlt mein Variantenwörterbuch im Krankenhaus zum Nachschauen. Doch, eine Bezeichnung scheint es hier zu geben: „Ein Eingeklemmtes„, auf Berndeutsch ist das „es iigchlömmts“ und in Zürich „es iigchlämmts“ (das „i“ am Anfang habe ich absichtlich klein geschrieben. Das Wort sollte man natürlich gross schreiben, aber dann sieht es aus wie ein „l“).
Zurück zum Aufzug und der entscheidenden Frage, ob man den auch aufhalten sollte. Wir bekamen viel Post von Menschen, die den Schweizern vorwerfen, sie würden extrem rasch die „Tür-Schliessen“ Taste im Fahrstuhl drücken. Keine Ahnung welche das sein soll, ich gehöre zu den Menschen die so etwas sowieso nicht unterscheiden können und höchstwahrscheinlich eher den Alarm auslösen würden als die richtige Taste zu finden.
Nun fand ein Leser der Blogwiese die Lösung, warum so viele Schweizer diese höfliche Angewohnheit des Türenaufhaltens pflegen. Er schickte uns diese Bild:
und schrieb dazu:
Ich habe heute herausgefunden warum wir Schweizer so gerne anderen Leuten die Türen aufhalten. Die Lösung liegt im Schülerkalender „Mein Freund“ von 1949. Das ist so ein kleines Jahrbüchlein im Hosentaschenformat, in dem allerlei Wissenswertes, Erstaunliches und Unterhaltsames zu finden ist. Unter anderem auch ein paar Seiten mit Benimmregeln… so wie diese.
PS: Keine Ahnung wer „falsch“ und „recht so“ hingeschrieben hat, war wohl ein sehr aufmerksamer Schüler.
(Quelle: Private E-Mail)
Fragt sich, wie lange dieser Kalender nach 1949 noch aufgelegt wurde. Wir üben derweil den Grundsatz in dem wir alle gemeinsam 100 Mal nachsprechen: „Dem anderen die Ehre… dem anderen die Ehre.. dem anderen die Ehre“.
Januar 22nd, 2007 at 3:02
Ich sah zuerst nur das Doppelbild und dachte, dass könnte aus einem der Jahrzehnte alten „Schatzkästchen“ sein, die ich als Kind von irgendwoher manchmal in die Hände bekam. Das Schätzkästchen (broschiert) gehörte zu jedem „Pestalozzikalender“, zusammen eine Art Vademecum für alle Lebenslagen, in die 10- bis 14-Jährige geraten konnten. Ungeheuer bildend. Täusche ich mich oder gabs die in der 60er-Jahren je für Knaben und Mädchen getrennt?
Die Sandwichs heissen neben dem üblichen “ es Iiklämmts“ auch manchmal Doppelbock.
Nicht verstanden habe ich im Luzernischen einst die Frage, ob ich auch einen „Ankebock“ wolle. Es handelte sich um ein gewöhnliches Butterbrot.
Das wiederum erinnert mich an eine Kölnerin, die uns (vor über 30 Jahren) zu „strammem Max“ einlud. Ich glaube, das war ein Stück Brot mit einem Spiegelei drauf.
Januar 22nd, 2007 at 7:09
Ja, ich gehöre auch zu den Türaufhaltern. Es ist wie ein innerer Zwang, wahrscheinlich liegt das in den Genen. Ich kann mich auf jeden Fall nicht daran erinnern, dass ich als Kind zum Türaufhalten angehalten wurde. Aber vielleicht liegt es auch an der Luft oder am Essen. Denn die Deutschen, die es in homöopathischen Dosen hier in den Röstigraben verschlägt, leiden schon bald nach ihrer Ankunft unter dem gleichen Phänomen.
Doch beim Lift hapert es. Bis ich jeweils den richtigen Knopf gedrückt habe, ist es schon zu spät und die Nachzügler werden eingeklemmt. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass ich oft den falschen Knopf drücke – den Zu-Knopf. Ob ich das extra mache? So eine Art unterbewusste Gegenreaktion gegen das Türaufhalte-Gen?
[Anmerkung Admin: Genau der Gedanke kam mir auch. Das ist vielleicht eine unterbewusste „Gegenbewegung“. Hier muss ich nicht aufhalten, hier kann ich ganz dezent und diskret die Tür sogar vor einem Nachzügler schliessen… Bin beruhigt, dass Du auch nicht immer gleich den richtigen Knopf findest. Ich lasse es meistens, weil ich befürchte, den Alarm aus Versehen auszulösen]
Januar 22nd, 2007 at 8:24
@solar
Ja, den Pestalozzi-Lakender gab’s bis in die Sechzigerjahre in einer Ausgabe für Mädchen und für Buben. Ich habe ebenfalls zuerst gedacht, die Bildchen seien daraus, würde auf jeden Fall passen – bei der Ausgabe für Mädchen wär’s dann ein Mädchen gewesen, das die Tür aufhält. Und wenn wir schon bei früher sind: da gab’s doch auch das „Reschtbrot“, ein mit Schinken (berndeutsch „Hamme“ belegtes Brot im Restaurant), also nicht ein Brot mit Resten drauf.
Januar 22nd, 2007 at 8:49
Das Reschtbrot konnte bei uns auch anders als mit Hamme belegt sein. Sein Name kommt übrigens von „se restaurer“ sich erfrischen. Auch „Restaurant“ wird davon abgeleitet.
Januar 22nd, 2007 at 8:55
„Stulle“: in der Schweiz auch „Ankebrot“ (neuschweizerdeutsch Butterbrot) genannt. „Iigchlämmts“ oder „Sändwitsch“ wird auch gern gebraucht. In eine „Veschpa“ würde ich meine Zähne allerdings nicht schlagen, das Zweitaktgemisch bekommt meinem Magen einfach nicht.
Januar 22nd, 2007 at 8:57
Hoi Jens,
Ich oute mich mal als hoffnungslosen Tür-Aufhalter, nicht therapierbar.
Das Aufhalten hab ich mir erst in der Schweiz angewöhnt, dazu erzogen wurde ich nicht, im Gegenteil! Da hiess es immer „Säck dihai?“ oder „Ide chille bore?“ MACH DIE TÜR ZU! Tamminomol!!
Im Lift ist aufhalten und zumachen >|
Januar 22nd, 2007 at 8:58
Ups, da hat’s ein Teil vertätscht…
Im Lift ist aufhalten und zumachen >|
[Anmerkung Admin: WordPress hat mit Kommentaren, die „grösser als“ oder „kleiner als“ Zeichen enthalten, so seine Probleme, weil die für die HTML Tags gebraucht werden (bold, b-quote etc.) . Darum warst Du hier kaum in der Lage, diese Zeichen im Kommentar zu schreiben, sorry für die Umtriebe.]
Januar 22nd, 2007 at 9:00
Tamminomol!
zumachen >
Januar 22nd, 2007 at 9:02
Heilandsacknomol!
Zu ist wenn die Pfeilchen aufeinander zeigen :oP
Den Fuss dazwischenstellen ist, äh, dumm. Es hat nämlich zwischen den Innen- und Aussentüren Photosensoren, im Abstand von 10cm, aber unten eben nicht. Einfach Hand zwischen die sich schliessenden Türen auf und ab bewegen. Falls es nicht funktioniert lässt sich die Hand viel schneller wegziehen wie den Fuss.
Wünsch Dir no e gueti Besserig!
Januar 22nd, 2007 at 9:07
In einem (luzernischen) Restaurant bestelle ich auch des öfteren ein „Fuuschtbrot“ (Faustbrot), also ein Sandwich, normalerweise mit zwei „Ruchbrot“-scheiben und nicht mit einem „tanggigen“ Weissbrötchen. Die Kurzversion davon ist dann der „Füüschtu“.
Jens, versuch doch mal bei euch in der Gegend „e gmeschte Füschtu“ zu bestellen, hab nämlich keine Ahnung wie weit verbreitet dieser Ausdruck ist. Habe aber so den Verdacht, dass der Blick der Servierdüse (oder natürlich des Servierdüserichs) ziemlich „ghüslet“ (überrascht, verwirrt) sein wird.
Januar 22nd, 2007 at 9:11
Hallo Jens,
Du scheinst eine Eigenheit älterer Schweizer Aufzüge noch nicht zu kennen. Die bleiben nämlich stehen – tatenlos – wenn Du ihnen nicht explizit den „Tür-zu-Knopf“ drückst. Ältere deutsche Aufzüge machen auf jeden Fall die Tür zu, wenn Du schon eine Etage angewählt hast. Aber der gemeine Deutsche wirkt ein wenig trottelig, wenn er im schweizer Aufzug wartet, daß der endlich seine Arbeit aufnimmt. Ich bin auch schonmal wieder ausgestiegen und habe von aussen nach dem vermeintlichen Fehler gesucht (was ein vorzüglicher Moment ist – für den Aufzug – dienstbeflissen zu einem anderen Stockwerk zu fahren, um dort Fahrgäste einzusammeln.)
Viele Grüße
Januar 22nd, 2007 at 9:31
> Welche Varianten die Schweiz wohl für belegte Brote ausser dem Begriff „Veschpa“ haben?
Dem „oben-und-unten-Brot-und-dazwischen-was-anderes-Ding“ würde ich (Bernerin) wohl am ehsten „Sändwitsch“ sagen, aber nicht „belegtes Brot“. Ein „belegtes Brot“ ist für mich ein „unten-Brot-und-darauf-was-anderes-Ding“. In meiner Stammbäckerei in Zürich bestelle ich allerdings meist ein „Canapé“ (ich bin in Biel, am Rande des Röstigrabens, aufgewachsen) und füge erst, grinsend, „es beleits Brötli“ hinzu, nachdem ich der Verkäuferin genügend Zeit zum Nachdenken gelassen habe.
Und natürlich gibt es auch zum „Sändwitsch“ in der Schweiz eine Anleitung (vielleicht auch den einen oder anderen Migros-Klubschule-Kurs):
Betrachtige über nes sändwitsch
Was isch es sändwitsch ohne fleisch – s’isch nüt als brot
Was isch es sändwitsch ohne brot – s’isch nüt als fleisch
Ersch wenn d’mit fleisch dys brot beleisch
Ersch wenn’d mit brot umgisch dys fleisch
Berchunnsch es sändwitsch: brot und fleisch
Lue, dass du däm geng rächnig treisch
Und zwar isch’s wichtig, dass du folgendes o weisch
S’gnüegt nid, dass du ds brot eifach underleisch im fleisch
S’bruucht eis brot undefür, versteisch
Und eis wo d’obe drüber leisch
Nume wenn d’so drahäre geisch
‚Berchunnsch es sändwitsch – eis mit fleisch
Ds problem vom anke chäm, das stimmt, de no derzue
S’geit drum, ne ja nid uf die lätzi syte z’tue
Du gsesch: du issisch, du barbar
Und füllsch dy buuch und wirsch nid gwahr
Was im’ne sändwitsch uf dym tisch
Für dialäktik drinnen isch
Für dialäktik drinnen isch
—————————–
Mani Matter
http://tatjana.ingold.ch/index.php?id=mani_matter
[Anmerkung Admin: Danke! Der Song hat hier noch gefehlt. Am liebsten mag ich die Aussprache von „Für dialäktik drinnen isch“. Ein guter Trainingssatz fürs Berndeutsche 🙂 ]
Januar 22nd, 2007 at 13:01
Auch ich gehöre zu den Türaufhaltenden – aber nicht nur das: Ich oute mich auch Zur-Türe-Beschleunigerin (oder gar -Sprinterin), wenn ich sonst das Gefühl habe, der/die andere müsse mir die Türe sonst zu lange offenhalten.
Oft ertappe ich mich dabei, das auch von anderen zu erwarten, wenn ich mich verschätzt habe und sie doch noch etwas weit weg waren.
Erwähnenswert sind vielleicht auch die Entschuldigungsrituale, wenn man jemandem versehentlich die Türe nicht aufgehalten hat!
Januar 22nd, 2007 at 13:15
Ja, Mani Matter ist immer gut um Berndeutsch zu lernen! Und bereits er hat erkannt, welche Risiken das Sturmgewehr im Kleiderschrank birgt 😉
http://tatjana.ingold.ch/index.php?id=mani_matter#zuendhoelzli
Januar 22nd, 2007 at 13:42
Auso uf Bärndütsch wärs es „Ygchlemmts“ , kes „Ygchlömmts“, das chäm ender us der Richtig Herzogebuchsi. U zur Schrybwys: vor Ussprach entspricht der „y“ em änglischen „Eagle“, der i am änglische „in the house“, vgl. letzte Strophe bei Matter. „Sanwich uf dym Tisch“, nid „dim Tisch“)
Januar 22nd, 2007 at 14:02
Sollte das schwäbische Butterbrot nicht „VeschpER“ anstelle von „VeschpA“ heißen? 😉
[Antwort Admin: Kann sein. ich bin kein Schwabe, Du auch nicht. Und jetzt wollen wir bitte nicht auch noch anfangen, uns über die Schreibweise unserer wunderbaren Dialekte zu zoffen. Da ich aus dem Pott stamme, wo jedes „er“ zu „ia“ wird, nehme ich mir die Freiheit, mein persönliches „Veschpa“ zu schreiben, und auf das „r“ ganz zu verzichten.
Es gibt übrigens noch eine ganz wichtige Regel in Bezug auf Dialekte: man darf sie niederschreiben wie man lustig ist, sofern man aus dem gleichen Land stammt. Für „Neigschmeckte“ ist das im Schwabenland sicher wieder anders.]
Januar 22nd, 2007 at 15:40
Es ist Veschper *G*
oder in Schriftsprache Vesper
(Wo doch mein Nachbarort Vesperweiler ist)
Ein „a“ am Wortende gibts eher bei Verben, wie „essa“ ond „dren’ga“
Aber das nur nebenbei…
Januar 22nd, 2007 at 16:28
Da kommt mir doch gleich noch was in den Sinn:
Käsebrot – ist ein gutes Brot.
Käsebrot – ist ein gutes Brot.
Käsebrot, Kä- Kä- Käsebrot,
sexy, sexy Käsebrot.
*sing* 😉
Januar 22nd, 2007 at 17:19
@ Frieda
LOL – ich wollte witzig einwerfen, dass sich das wie die xte Strophe vom „Katzenklo“ anhört. Habe dann aber vorsichtigerweise noch gegoogelt (plötzlich ist das ein berühmter Spruch von Goethe oder so) und jetzt sehe ich, dass das wirklich von Helge ist 😀 (und auf die Schulter klopf)
Januar 22nd, 2007 at 19:26
Bei den oben gezeigten Erziehungszeichungen aus der Nachkriegszeit ist mir aufgefallen, dass sich im Bild die Tür „schon“ gegen aussen öffnet. Die mir bekannten Gebäude älteren Datums haben meist Türen, die gegen innen öffnen. Hätte die abgebildete Post eine Tür, die gegen innen öffnet, könnte der Herr mit den Paketen, bei Absenz eines höflichen Jungen, auch mit dem Ellbogen die Tür aufstossen. (für Deutsche: „aufdrücken“). Möglicherweise könnte er sogar eine allfällige Türfalle (-Klinke) mit dem Gewicht eines Pakets herunterdrücken.
Übrigens sagt man oft zu jemandem, den man zu Besuch einlädt: „Du kannst dann schon mit dem Ellbogen läuten (klingeln), wenn du kommst.“ Dies bedeutet, der Besucher soll mit den Armen voller Geschenke eintreffen – natürlich zum Spass.
Beobachtet einmal, bei welchen Gebäudetypen die Tür gegen aussen aufgehen. In der Regel sind das die moderneren. Das ist aus neuen, logischen und feuerpolizeilichen Überlegungen auch gut so. (Fluchtreflex). In den USA hat kein halbwegs öffentlich nutzbares Gebäude eine Tür, die nur gegen innen aufgeht.
Mir ging kurz der Gedanke durch den Kopf, dass vielleicht das Aufhaltephänomen mit der Öffnungsrichtung zusammenhängt. Aber ich ertappe mich selbst dabei, Türen in beide Richtungen aufzuhalten.
Januar 22nd, 2007 at 22:05
Und noch ein coming out.
(in Ergänzung zu solar)
Das Türaufhalten anderer stresst mich, wenn ich, wie vorgängig bereits erwähnt wurde, noch mehr als zehn Sekunden von der Tür entfernt bin.
Tatort Einstellhallen(-Tiefgarage-)ausgang:
„Gehen Sie ruhig schon!“, rufe ich dann meistens, falle aber bereits in ein sportliches Gehen (Walken, aber ohne Stöcke) was das freundliche Türaufhalteindividuum erst recht in seiner höflichen Geste verharren lässt.
Ich hasse es aber genauso, wenn ich wiederum das Türaufhalten verpasse. Wenn gleichzeitig mit dem sich hinter mir Schliessen der Einstellhalleneingangstür Schritte auf dem obersten Treppenabsatz zu hören sind, verfalle ich aus Verzweiflung in den gleichen Trab wie vorhin. So schaffe ich einen gewissen Abstand, um mich nicht noch mit einem höflichen „OH ENTSCHULDIGUNG, HABE SIE GARNICHT BEMERKT“ umkehren (!) zu müssen.
Wo geht’s hier zu den ATAs …
Januar 22nd, 2007 at 22:16
Ach ja, es gibt auch noch das Phänomen des Doppeltüraufhaltens, was oft, nein, eigentlich immer in einem „Dead-Lock“(Verklemmen, Hänger) endet. Der eine will herein, der andere hinaus, beide halten sich je eine Tür auf.
Am lustigsten ist es, wenn zwei ähnlich gesinnte ATAs aufeinandertreffen, dann kann das schon mal länger dauern …
Januar 23rd, 2007 at 9:43
@bobsmile
Ähnliche Situation beim aneinander-vorbei-kommen-in-enger-Passage:
Beide machen den höflichen Schritt zur Seite. Verwirrung. Beide wieder ein Schritt in die Mitte. Verwirrung. Zur Seite. etc. Let’s dance! 😀
Januar 24th, 2007 at 8:53
@ phipu
Ich war immer der Meinung, dass das grosse Explosionsunglück in der Kammfabrik von Mümliswil 1915 der Auslöser dafür war, dass Türen öffentlicher Gebäude sich nach aussen öfnnen lassen müssen. Ein Teil der 32 Toten hätte gerettet werden können, wenn die Türe nicht nach innen aufgegangen wäre.
Ich habe aber noch nie bewusst darauf geachtet, wie Türen in älteren Gebäuden aufgehen (werde es aber jetzt mal tun).