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Als Ostdeutsche Journalistin in Bern

  • Fremder als Gedacht
  • Die Journalistin Anne-Careen Stolze, berichtet im Berner „Bund“ vom 17.06.06 unter der Überschrift „Fremder als gedacht“ über ihre Erfahrungen in der Schweiz:

    Ja, ich bin Deutsche, ja, ich bin Akademikerin und ja, ich bin in die Schweiz gezogen. Aber nein: Ich bin nicht einmarschiert, um den Schweizern richtiges Hochdeutsch beizubringen.

    Nun, sie ist nicht „gezügelt“ und auch nicht „in die Schweiz migriert“, geschweige denn aus Deutschland „ausgewandert“. Einfach nur hierhin gezogen. Soll es ja geben. Erst wenn man hier ankommt, fällt einem auf, dass es zwischen den einzelnen Arten, seinen Wohnsitz zu verlagern, gewaltige Unterschiede gibt. „Einmarschiert“ sind die Deutschen hier noch nie, bis lang kamen sie meistens, weil sie angeworben wurden oder hier einen Job fanden.

  • Gibt es „richtiges Hochdeutsch“?
  • Und was das „richtige Hochdeutsch“ angeht: Wer ohne Fehler ist, der werfe den ersten Stein. Ich halte es für eine Illusion, überhaupt an die Existenz eines „richtigen Hochdeutschs“ zu glauben. Es gibt einen Standard, den alle verstehen, und es gibt Varianten.

    Es mag sein, dass Landsleute von mir arrogant auftreten, aber ich mag Schweizerdeutsch und kann mit dem Klischee der Deutschen nichts anfangen. Vor allem, da ich bereits die Erfahrung gemacht habe, dass ich gar kein Hochdeutsch spreche und ohnehin ein Exot bin, denn ich stamme aus einem Land, das es nicht mehr gibt. In der DDR wurde Dialekt gesprochen, aber längst nicht nur Sächsisch, sondern auch Thüringisch, Anhaltinisch, Berlinisch und mehr. Gross geworden bin ich mit «Berliner Schnauze» und hatte Glück, denn mit diesem Dialekt gilt man in Deutschland gerade noch als cool.

    Es soll ja Schweizer geben, die in Berlin bereits mit „Berliner Schnauze“ ihre Berliner Weisse mit Schuss bestellen können. Was die Dialektvielfalt im Osten Deutschlands angeht, so erinnern wir an die häufigen Kommentare des Lesers Branitar. Einmal mehr stellt sich heraus, dass nur Teil Deutschlands so etwas wie „Hochdeutsch“ auch im Alltag spricht.

    Als ich in den Westen zog, hatte ich das Gefühl, ins Ausland gezogen zu sein, obwohl die Menschen dort auch Deutsch sprachen. Ich musste mir Fragen über den Sozialismus stellen lassen und traf auf seltsam mitleidige Vorurteile gegenüber den «Ossis». Das konnte ich mir ja noch ganz gut gefallen lassen und einfach drüber lachen.

  • Jeder ist fast überall Ausländer
  • Es ist noch gar nicht lange her, da erzählten uns Ostdeutsche in der Schweiz, dass sie dieses Land ja ganz nett fänden, sie jedoch der hohen Anteil von Ausländern irgendwie störte. Da hilft nur eins: Zurück in die Heimat, denn in den meisten Ländern der Welt ist jeder ein Ausländer.

    Aber als ich in die Schweiz kam und man mir wie allen Deutschen unterstellte, ich würde die Helvetier als «Kuhschweizer» betiteln, war ich sprachlos. Das Wort hatte ich vorher nie gehört und auch habe ich die Schweiz als Land bewundert.

    Es zeigt sich hier wieder die ewige Angst, als Schweizer für „ländlich-zurückgeblieben“ im Ausland betrachtet zu werden. Von der hohen Anzahl von Redewendungen aus dem Agrarbereich in der Schweiz wissen die Deutschen nichts. Und den Ausdruck „Kuhschweizer“ kennen sie erst recht nicht, es sei denn, sie haben die Aufsatzsammlung „Kuhschweizer und Sauschwaben“ von Jürg Altwegg gelesen.

    Es ist ein viel zitierter Ausdruck eines Schweizer Minderwertigkeitskomplex. Wir haben mal geschrieben, dass ein Schweizer Schauspieler in Berlin dies von ihren Landsleuten auch gefragt wurde. „Sagen sie hier manchmal Kuhschweizer zu Dir?“ . Die Furcht, nicht als Hightech-Land ernstgenommen zu werden.

  • Musterbeispiel für Integration
  • Bei uns gilt die Schweiz als Musterbeispiel für Integration, man zollt ihr für vorbildliche Demokratie und in vielerlei anderer Hinsicht Respekt. Mit diesem Bild kam ich her. Zum zweiten Mal in meinem Leben fühlte ich mich als Ausländerin, obwohl die Sprache meiner ähnlich ist.

    Ein „Musterbeispiel für Integration“? Für eine Ostdeutsche, in deren Heimat es heute für einen Schwarzafrikaner oder einen Asiaten sehr risikoreich ist, abends allein durch die Strassen zu laufen, muss das Zusammenleben der vielen Kulturen in der Schweiz so erscheinen. Es sei denn, man hat einen Namen, der auf „-ic“ endet und möchte sich einbürgern lassen, oder man hat einen Ex-Jugoslawien-Pass und möchte nun als junger Mensch bei einer Versicherung sein Auto zulassen. Leider kostet das ein bisschen mehr, wenn man dieser „Ethnie“ angehört.

    Das war dann auch meine erste Herausforderung – Bärndütsch verstehen. Allein, ich wollte es lernen und verstehe es jetzt auch. Doch damit bin ich jetzt noch lang nicht aus dem Schneider. In Stufe zwei gewöhne ich mir automatisch die verschiedenen Kombinationen von «Adieu» und «Merci» an, auch «Exgüse» und «Grüessech» klappen schon ganz gut. Vorher bin ich in Geschäften verstummt, schämte mich in nie gekannter Weise für mein Deutsch. Aber mittlerweile legt sich das; wenn mir heute konsequent auf Hochdeutsch geantwortet wird, zweifle ich nicht mehr an meiner Aussprache. Das ist dann nicht mein Problem.

    Immerhin scheinen die Berner hier sehr schnell zu merken, wenn eine Ostdeutsche sich auf Bärndütsch versucht. Aber das kommt schon noch. Massimo Rocchi hat es ja auch gelernt.

    Mein drittes Projekt: Ich will bei den kulturellen Gepflogenheiten mitmachen. Dabei stolpere ich über manch Kurioses. Dass es in der Migros kein Bier gibt, fand ich schnell raus. Bis ich das System der Kehrichtabfuhr mit speziellen Säcken und Etiketten kapiert hatte, brauchte es länger. Ich habe mit Freunden im Eichholz «grilliert», mache meine Mittagspause auf der Bundesterrasse und bin auf den Gurten gejoggt. Inzwischen grüssen mich die Menschen im Quartier, das finde ich wunderbar. Es erinnert mich an meine Kindheit. In der DDR grüssten sich die Leute auch auf der Strasse. Vielleicht ist hier doch nicht alles so fremd. Anne-Careen Stoltze

    Es freut uns zu lesen, dass noch andere Deutsche ähnliche Erfahrungen wie wir in der Migros und anderswo gemacht haben. An das „Grillieren“ haben wir uns gewöhnt, weil wir auch nicht gern Heupferde verspeisen. Wenn Sie auf der Bundesterrasse ihre Mittagspause macht, sollte sie auf keinen Fall Müll nach unten werfen, denn der bleibt sonst in den Auffangnetzen für die Selbstmörder hängen. Und da ist er extrem schwierig wieder rauszukriegen. Wie oft werden eigentlich Selbstmörder dort aus den Netzen geholt?

  • Grüssen auf der Strasse auch in Westdeutschland
  • Das Grüssen im Alltag ist auch in ländlichen Gegenden in Westdeutschland üblich. Wir erinnern uns an Besuche im Sauerland, bei denen uns dieses „Grüssen auf der Dorfstrasse“ auffiel. Gleiches gilt für Besuche am Niederrhein. Wir wünsche der Ostdeutschen Anne-Careen Stolze, dass sie irgendwann nur noch Bärndütsche Antworten bekommt, wenn sie etwas fragt.

    

    27 Responses to “Als Ostdeutsche Journalistin in Bern”

    1. schampar Says:

      Bevor die Netze (für oder gegen Selbstmörder) an der Plattform (Münsterterrasse) gespannt worden sind, gab es jedes Jahr schon 3 bis 4 Menschen, die unten in der Badgasse von den parkierten Autos oder den Parkplätzen beim Zähringer von der Sanitätspolizei „entsorgt“ werden mussten. S isch aube scho chli gruusig gsi, vorauem für d Ching, wo grad vo dr Schuäu heicho si. Het me mer gseit.

    2. Sandra-Lia Says:

      naja, das Grüssen fehlt mir irgendwie in Berlin… *nachdenk*

    3. patrick Says:

      Wie oft werden eigentlich Selbstmörder dort aus den Netzen geholt?

      Die Frage ist doch viel eher: „Wie oft sind Selbstmörder in das Mattequartier geklatscht, bevor diese Netze angebracht wurden?“. Zu oft…

    4. Louis Says:

      Gemäss Aussagen deutscher Freunde scheint der sächsische Dialekt in Deutschland etwa genau so beliebt zu sein wie bei uns der Thurgauer-/St.Galler/Schaffhauser-Dialekt. Ich persönlich finde ihn eine orignelle Ergänzung zu den übrigen deutschen Dialekten. Wie findest Du ihn, Jens?

    5. Fiona Says:

      Hi Jens. Schon wieder!! Von solchen Themen wie heute haben wir schon genug gehabt, oder? Es gibt’s nicht mehr zu diskutieren.

      Deshalb rufe ich zum Boykottieren an!

      KEINE KOMMENTARE!

      Bis morn.
      Machs guet.
      Fiona

    6. Ch.Arm Says:

      Gegrüßt wird auch im Zürcher Kreis 2 auf den Straßen. Also alles halb so wild. In Ostdeutschland scheint die normale Grußformel eben eher weniger verbal als handgreiflich zu sein.
      Na gut, geht sie halt zurück, ein Arbeitsplatz mehr für uns teutonische Horden 😉

    7. Administrator Says:

      @Fiona
      es liegt in der Natur der Sache, dass sich Themen wiederholen, wieder aufgegriffen werden, neu beleuchtet werden etc. Dies war der Bericht einer Journalistin, und ich fand es interessant zu sehen, wie sich die Beobachtungen zum Teil ähneln, zum Teil aber auch nicht. Die Sache mit dem „Grüssen auf der Strasse in Ostdeutschland“ war neu, die „Selbstmordnetze“ in Bern waren. Hier auf dem Blog geht es nicht um „jeden Tag eine brandneue Entdeckung“, dazu gibt es ja Blick.ch oder ähnliches, sondern um „sprachliche Beobachtungen und Erlebnisse“, das kann sich bestimt mal wiederholen. „Von solchen Themen“ ist aber nicht sehr spezifisch. Dieser Blog dreht sich immer um die gleichen Themen. Es gibt nichts Neues unter dieser Sonne.
      Gruss, Jens

    8. Mikki Studer Says:

      Mmh, also wenn einmal das Thema in deutschen TV-Sendungen auf die Schweiz kommt, dann wird garantiert im breiten Pseudo-Schweizerdeutsch auf die langsamen (zurückgebliebenen), misstrauischen Schweizer mit ihren Kühen gezielt.
      Das dies den meisten Schweizern genauso missfällt (und der Realität widerspricht) wie den Deutschen, wenn die Briten bei jedem Deutschen den Nazigruss anbringen, ist wohl keinem zu verargen.
      Man muss jedoch Schweiz Tourismus vorwerfen, dass sie tatkräftig an diesem Vorurteil mitarbeiten.

    9. Frank Says:

      Sächsisch, eigentlich alle Ostdeutschen Dialekte bis auf Meck-Pomm-Platt, sind in (West-)Deutschland in etwa so beliebt wie entzündete Zahnwurzeln. Was man von Frauen immer wieder hört: „Der Ballack sieht ja schon gut aus, aber wenn er den Mund auf macht…“

    10. Katia Says:

      Tupfgenau das Grüssen auf der Strasse spielte eine sehr wichtige Rolle dabei, dass ich mich während meines Auslandstudienjahres im Osten Berlins so wohl gefühlt habe.
      Liebe Grüsse, Katia

    11. viking Says:

      @Jens
      [OT] „…Es gibt nichts Neues unter dieser Sonne…“
      Doch, Jens Blogwiese ab heute auch im „Zürcher Unterländer“. Nun kann das „ganze Zürcher Unterland“ an deinen Beobachtungen teilhaben. 😉
      War eine erfreuliche Entdeckung zum Frühstück [/OT]

    12. ichbins Says:

      Grüssen auf der Strasse? Ist ja süss 🙂

    13. sylv Says:

      Lieber Jens,ehm, verwechselst du da nicht die ‚Münschterplatte‘ mit der Bundesterrasse? Denn Letzere ist gesperrt für Fussgänger wg Umbau/Renovation des Bundeshauses.:-) und Erstere ist diejenige mit den berühmten Netzen.

    14. Branitar Says:

      Mikki Studer said:
      „Mmh, also wenn einmal das Thema in deutschen TV-Sendungen auf die Schweiz kommt, dann wird garantiert im breiten Pseudo-Schweizerdeutsch auf die langsamen (zurückgebliebenen), misstrauischen Schweizer mit ihren Kühen gezielt.“

      Kannst du das auch mit Beispielen belegen? Oder ist das nur eine von deineen Vorurteilen gefärbte „Fake-Erinnerung“ ?
      Ich kann mich nämlich nicht daran erinnern, so etwas jemals im Fernsehen gesehen zu haben.

    15. Administrator Says:

      @Sylv
      Keine Ahnung: Die Aussichtsplattform hinter dem Bundeshaus, kann auch „Münsterplatte“ heissen, war damals nicht gesperrt, kann jetzt natürlich gesperrt sein. An den Bäumen hängen Aufkleber der „Helfenden Hand“ um die Selbstmörder in letzter Minute noch umzustimmen.

      @Branitar
      den einzigen Beleg, den ich habe, habe ich aus dem SF: Dort wurde von Schweizern ein Schweizer gefragt: „Sagen Sie auch immer Kuhschweizer zu Dir“…. Das Wort ist garantiert unbekannt, das Klischee vom „ländlichen Schweizer“ wird allerdings tatsächlich gepflegt, nicht zuletzt mit den Kuhglocken bei jedem Grossereignis durch die Schweizer selbst.

      Mit Hoch-Präzisions-Uhren und sonstigen Messgeräten kann man eben bei einem Grossereignis nicht so klasse Lärm und Stimmung machen.

    16. Brun(o)egg Says:

      Hab gedacht es geht um (ost)deutsche Journalisten in der Schweiz und nicht um die Berner Bungie Jumper mit ultimativ, definitiv letztem Willen zu höheren Sphären und alternativen Jagdgründen?

      Also liebe Deutsche in der Schweiz, auch Journalisten: Wir sind sehr lieb und wenn man uns kennt auch richtig „knuddelig“. Echt. Auch ohne Fondue. Alle anderen Behauptungen sind Gerüchte von Menschen die im deutschen Osten oder in den nödlichen Tiefebenen geistig zugewachsen sind. Otto versuchts ja, peinlich, ein bisschen aufzubrechen.
      Wir Schweizer nehmen das übrigens auch in Anspruch wenn wir zu euch kommen. Ihr habt einfach so zu sein wie wir sind oder wie wir uns vorstellen, dass wir sind. Locker, lässig und offen. Oder so.

      Und was den Neid angeht: In der Schweiz sagt niemand Fränkli. Bleibt Euch vorbehalten. Wir haben auch nie „Märkli“ gesagt, ausser im COOP beim abgeben des Markenbüchlein. Und Euro-li würd uns auch nicht einfallen. Wer muss da jetzt etwas verkleinern um grösser zu erscheinen?
      Wir nicht. (Wobei der Wechsekkurs ist ja schon Scheisse im Moment.)

      Und zuletzt noch zum Image der Schweiz: Kuhschweizer und ähnliches ist so blöd wie „Cheibe Schwob“. Es hat mir den Profilen und Schichten zu tun.
      Und zuallerletzt: Wenn man in Zürich auf der Bahnhofstrasse jemanden auf französisch, hochdeutsch, englisch, italienisch oder spanisch nach dem Weg fragt, bekommt man eine Antwort. In welcher Sprache auch immer.
      Auf dem Ku-Damm in Berlin passiert uns das sicher nicht.
      Und Russisch und Chinesisch schaffen wir auch noch.

    17. MaxH Says:

      Zwei Dinge…

      Ich glaube nicht, daß der gesamte Teil Deutschlands, der früher DDR war für fremdländisch aussehende Leute gefährlich ist. Ich glaube solche Verallgemeinerungen sind ähnlich unzulässig, wie manche anderen über andere Länder. Dennoch haben wir dort offensichtlich ein Zivilisationsproblem, das dringend der Lösung bedarf.

      Das Grüssen ist mir wohl eher ein Stadt- Land- Unterschied. Ich weiß von Freunden aus Hannover, die sich kaum daß sie ein Schwarzwalddorf gezogen waren, darüber aufregten, wie aufdringlich die Nachbarn sind, die sie dauernd auch innerhalb ihres Gartens ansprachen (unverschämt und neugierig). Dabei wurde ihnen lediglich ein freundliches „Guten Morgen“ über den Gartenzaun zugeworfen.

    18. myl Says:

      @branitar:

      Nun, das mit den Kuhschweizern kann ich nicht grad belegen, aber dass der Dialekt nachgemacht wird ist Fakt:

      – Genial daneben: Sobald mal eine Frage aus der Schweiz kommt, überstürzen sich die Comedians damit, den Dialekt nachzumachen
      – Wetten dass: Auch T. Gottschalk versuchts immer wieder
      – Geld oder Liebe: J.v.d.Lippe tuts ab und zu UND KANNS sogar recht gut…

    19. aquado Says:

      Hier verhält es sich mit Schweizern und Deutschen auf das Ansehen im Ausland offenbar gleich: Während die Schweizer denken, von Deutschen nur als „Kuhschweizer“ wahrgenommen zu werden, (ist ebenso ein unnötiger wie nicht stimmender Komplex), haben die Deutschen von Ihrem eigenen Land auch ein viel schlechteres Bild als die „Beobachter“ von außen. Analogie: Hier verhält es sich mit unseren Staaten wie mit einer Magersüchtigen; „Vor Hunger schon dem Tode nah, bietet sich ihr im Spiegel immer noch eine Wampe dar.“ 😉

    20. Branitar Says:

      @myl
      Selbst wenn der Dialekt nachgeahmt wird (was ich persönlich auch nicht unbedingt toll finde) wird dabei aber immernoch nicht „auf die langsamen (zurückgebliebenen), misstrauischen Schweizer mit ihren Kühen gezielt.“ (Zitat Mikki Studer).
      Ich glaube, hier ist der Wunsch der Vater des Gedankens, oder anders ausgedrückt: wer unbedingt seine Vorurteile rechtfertigen will, wird natürlich immer das Schlimmste annehmen und sich so seinen Grund (und die falsche Erinnerung) zusammenbasteln.
      Im übrigen sind alle aufgezählten Sendungen Unterhaltungssendungen mit Comedy-Zuschlag, die oft absichtlich politisch unkorrekt sind, um lacher zu produzieren.
      Völlig zurecht entgeht dabei dem gemeinen Schweizer, pardon, Kuhschweizer (nur um mal das Vorurteil zu bestätigen, auch wenn mir dieses Wort nie eingefallen wäre) dabei aufgrund der Ablenkung durch die grobe Beleidigung seiner beträchtlichen, aber vorurteilsfreien Intelligenz seitens der tumben, niederträchtigen, in zackigem Kommando-Deutsch kommunizierenden deutschen Showmaster, dass auch andere Dialekt ebenso durch den Kakao gezogen werden. Aber wahrscheinlich ist es etwas Anderes, wenn sich Deutsche über Deutsche lustig machen….

      Nehmt doch nicht immer alles so ernst, liebe Schweizer. Schliesslich wollt ihr doch nicht, dass bald die Schweizer anstelle der Deutschen als besonders humorlos in der Welt bekannt sind…. 😉

    21. Eagle_M_F Says:

      ich möchte sagen das mir der Begriff Kuhschweizer neun ist. Ich verstehe nicht ganz warum sich Schweizer so klein machen. Warum? Euer Dialekt ist klasse und trotzdem haben Schweizer immer Angst für deutsche gealten zuwerden. Machts wie wir Franken wenn jemand nicht erkennt das ihr Schweizer (Franken) seit dann ignoriert ihn einfach.
      Gruss M.F.

    22. myl Says:

      @branitar:

      Was soll ich dazu sagen? Recht hast Du 🙂

      Und nur Appenzeller dürfen Appenzeller Witze erzählen, jawoll!
      😉 😉

    23. züpf Says:

      Wo ist denn da die Recherchierfreude geblieben?

      Guter Tip an alle: Google starten, nach ‚Kuhschweizer‘ suchen und sich auf die historischen Dokumente konzentrieren.

      Apropos: ‚„Einmarschiert“ sind die Deutschen hier noch nie‘

      Dann waren eben die Sauschaben, die wir in der Schlächterei bei Dornach niedergemetzelt haben keine Deutschen.

    24. Nicole Says:

      also ich bin eine ossi-tante und ich bin stolz darauf.
      ich bin bei den montagsdemonstrationen mitmaschiert.
      und der rassismus ist nur dort so verbreitet, wo die arbeitslosigkeit so hoch ist.
      hat man arbeit, hat man nicht so viel zeit auf blöde gedanken zu kommen.
      und rechtsradikale gibt es in der schweiz auch…im ösi-land…in italien….und und und…
      nein, nein, ich willd as damit nicht unter den tisch kehren. das ist und bleibt ein grosses problem.

      aber ich als ossi-kind werde dann von den schweizern immer als kuriosität angesehen. ich muss dann immer alles ganz genau erzählen.
      es ist komisch. wenn du in deutschland einem westdeutschen sagt, das du ein ossi bist, kommt ein überheblicher blick (nicht verallgemeinert!!! aber von vielen). aber in der schweiz bist du was besonderes. bin jetzt richtig stolz auf meine ddr-vergangenheit(auch wenn ich sie nur 12 jahre erlebt habe). :-))))

    25. Martin Says:

      1.Tja die Ausländerdeindlichkeit…! (in der ehemaligen DDR)
      Im Toggenburger Land wird man als Ausländer am herzlichsten aufgenommen 😉
      2.engstirnige Norddeutsche? Ich kenne Temporärbüros die vorwiegend nur Norddeutsche egal ob Ost oder West einstellen weil die als besonders unkompliziert gelten obwohl sie machmal extrem direkt sind.
      3.Schimpfwörter für Schweizer?
      Kappiert es endlich, ich seit nicht der Mittelpunkt der Welt und in Deutschland interressiert sich ehh niemand für euch.
      Auch wenn ihr es nicht wahrhaben möchtet!

    26. Tmoney Says:

      Hi,

      @Brun(o)egg Says…Ich habe bis jetzt jedem Schweizer Touri in Berlin weitergeholfen und ich habe sie auch verstanden!;o)

      @Frank Says…Oh man wenn ich das lese wird mir echt übel…Die meisten Ostdeutschen nördlich von Sachsen und Thüringen sprechen zu 80% Hochdeutsch mit leichten dialektischen Einschlag…Eine Sache die man von 80 % der Westdeutschen nicht behaupten kann.Mir wird echt schlecht wenn ich die ganzen Bayern,Schwaben,Hessen,Rheinländer etc. höre die sich über z.B. die Sachsen lustig machen…Fangt bei euch an…

      Und diese ewige Sache mit der Ausländerfeindlichkeit im Osten nervt auch tierisch…Ich kenne Ausländer die haben mir von ihren schlechten Erfahrungen in Bayern erzählt…soviel dazu!

    27. freiheitistunteilbar Says:

      Es ist noch gar nicht lange her, da erzählten uns Ostdeutsche in der Schweiz, dass sie dieses Land ja ganz nett fänden, sie jedoch der hohen Anteil von Ausländern irgendwie störte. Da hilft nur eins: Zurück in die Heimat, denn in den meisten Ländern der Welt ist jeder ein Ausländer.

      Sie waren wahrscheinlich anti-egalitär und wussten, dass Multikulti nicht funktioniert. Da hilft nur eins: Nur mit der autochtonen Bevölkerung oder seinesgleichen verkehren. 😉