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Sind Schweizer in Deutschland arrogant, wenn sie Hochdeutsch sprechen?

  • Zweisprachigkeit ist klasse
  • Als Deutsche in der Schweiz erfuhren wir oft, wie lässig elegant die Schweizer zwischen ihrer heimischen Mundart, die wir auch gern als „Idiom“ oder „Idiolekt“ durchgehen lassen, zur Standardsprache, dem Neuhochdeutschen, zu wechseln vermögen. Die Frage: „Verstehen Sie Schweizerdeutsch“ hörten wir in den letzten Jahren zugleich immer seltener, entweder es wurde bei uns diese Fähigkeit vorausgesetzt, oder unser Schweizer Gesprächspartner wechselte automatisch zur Standardsprache, kaum hatten wir unsererseits einen Satz von uns gegeben.

    Schweizer, die permanent in Deutschland leben, stehen da vor einem ganz anderen Dilemma. Sollen Sie sich sprachlich anpassen und damit ihre eigene sprachliche Identität verleugnen, in dem sie so Hochdeutsch sprechen wie die Deutschen? Oder käme das einem Verrat an der eigenen Herkunft, der eigenen sprachlichen Identität gleich?

    Wir erhielten Mails von Schweizern, denen die „Schweizer Hochdeutschaussprache“ in der Schule regelrecht beigebracht wurde, mit der Betonung auf der ersten Silbe, um sich vom deutschen Hochdeutsch zu unterscheiden. Deutsch zu sprechen wie die Deutschen war nur in den seltensten Fällen offizielles Lernziel.

    Die Schweizerin Sarah schreibt in ihrem Blog „Zueri-Berlin“ über diese Problematik:

    Sage ich Velo oder Fahrrad? Betone ich CD und WM auf der ersten oder der zweiten Silbe? Darf es mich wunder nehmen, oder soll ich mich besser fragen? Benütze ich beim Schreiben das mysteriöse ß? Darf ich meinen Akzent dem in Berlin üblichen Tonfall anpassen oder soll ich „schweizerisch selbstbewusst“ tönen (oder doch eher klingen?)?

    Was die Frage mit dem scharfen „ß“ angeht, da sind wir gottfroh, in der Schweiz zu leben und diesen Buchstaben auf unserer Tastatur nicht mehr zu finden. Das Leben wird dadurch um einiges einfacher.

    Sarah schreibt weiter:

    Das Dilemma zwischen Schweizer Hochdeutsch und deutschem Hochdeutsch ist omnipräsent. Manchmal schäme ich mich für meine für Schweizer Verhältnisse sehr angepasste Aussprache und Redeweise, weil ich weiss, dass sie für viele Schweizer Ohren arrogant klingen würden. Andererseits reden ja die Schwaben und Bayerinnen in Berlin meist auch nicht schwäbisch oder bayrisch, sondern Standardsprache. Sogar Berlinerisch wird in formelleren Situationen und Kreisen tunlichst vermieden.
    (Quelle der Zitate von Sarah hier)

    Da war es wieder, das Zauberwort „arrogant“. Hochdeutsch klingt arrogant, wie oft mussten wir das schon lesen. Wie kann eine Sprache „überheblich“ sein? Französisch klingt „sexy“, will uns die Werbung suggerieren, Schweizerdeutsch kling „niedlich“, und Hochdeutsch eben „arrogant“, zumindest in den Ohren der Schweizer.

    Warum sollte ich dann, wenn schon nicht richtiges Schweizerdeutsch, nicht gerade so sprechen, damit es möglichst wenig zu erklären gibt? Zum Beispiel was Trottoir und Lavabo bedeuten, dass wir in der Schweiz Nadine und Nathalie wie auch Café und Milchkaffee anders betonen.

    Da geht sie los, die Identitätskrise. Nimmt Sarah die Sprache ihres Gastlandes an wie ein Chamäleon die Farbe seiner Umgebung, würde sie nicht mehr als Schweizerin erkannt. Ist das so schlimm? Die meisten Deutschen haben in der Schweiz nicht die Wahl, sich hinter einer perfekten Schweizerdeutschen Aussprache zu verstecken, obwohl es mehr gelungene Beispiele dafür gibt, als die Schweizer vermuten. Der oft von Schweizern geäusserte Wunsch: „Liebe Deutsche, bitte versucht nicht Schweizerdeutsch zu sprechen, es tönt so grusig“ übersieht, dass dies bereits mehr Deutsche in der Schweiz tun, als die Schweizer auch nur ahnen.

    Einige unserer Landsleute haben uns erzählt, wie sie ihre Schweizer Umgebung damit schockierten, wenn sie sich plötzlich auf Hochdeutsch als Deutsche outeten. Keine Sprachvariante ist unlernbar, und selbst ein bekannter Vertreter eines Idioms, wie der „Walliser“ Patrick Rohr, hat seinen Dialekt erst mit 14 gelernt.

    Sarah meint schliesslich:

    Gibt es nicht ohnehin schon genügend interkulturelle Verständigungsprobleme? Zudem möchte man vielleicht auch einfach nicht immer „süüüß“ sein, sobald man die Schweizer Lippen auseinanderbewegt.

    Wir glauben, dass diese ewige Reaktion „ach ist das süss“ die meisten Schweizer dazu veranlasst, ihre schweizerische Aussprache unter Deutschen auf Dauer zu Grabe zu tragen, denn es nervt, immer dieses „Wie süss!“ Attribut angeheftet zu bekommen. Vielleicht entwickeln diese Schweizer in Deutschland dann auch ein Gefühl dafür, wie es nerven kann, ständig das „Ist das arrogant!“ Argument zu hören.

    Ach und der letzte Satz war nicht „weinerlich“ gemeint, dass ist nämlich das zweite Attribut, was wir als Deutsche in der Schweiz langsam leid sind. Egal was wir hier äussert, es ist stets und immer „weinerlich“. Drum greif ich mir nun ein Taschentuch um meine leicht geröteten Augen abzutupfen und ziehe mich still und traurig in mein Kämmerchen zurück, und übe dort weiter fleissig, wie man korrekt Bärndütsch ausspricht. Wäre doch gelacht, wenn das nicht klappt.

    Wir werden uns tarnen, wir werden uns anpassen, wir werden nicht mehr wiederzuerkennen sein, wenn wir es erst mal können. Wie war das noch gleich?:

    „Heit Der scho einisch probiert, e chli Bärndütsch z verstah oder z läse?“
    (Quelle: edimuster.ch )

    Aber immer doch!

    Bchym di!
    Batzechlemmer!
    I ha di unerchannt gärn.
    I wetti di ärfele.
    (Quelle: edimuster.ch)

    Kriegen wir alles noch hin.

    

    45 Responses to “Sind Schweizer in Deutschland arrogant, wenn sie Hochdeutsch sprechen?”

    1. Videoman Says:

      Ein Kollege von mir hat jetzt ca. 6 Jahre in Stuttgart verbracht. Er kann jetzt Deutsch wie ein Deutscher sprechen, nicht weil er es unbedint wollte, sondern weil er tagein tagaus Deutsche hörte. Und irgendwann spricht man wie die Leuet um einen herum.

      Dieses Phänomen kann man auch sehen, wenn ein Schweizer in ein anderes Dialektgebiet umzieht. Es kann sein, dass man anfängt den Dialekt in der Umgebung zu sprechen oder wenigstens teilweise nachzuahmen. Meine Schwester wirft mich seit kurzem vor, ich würde anfangen Zürcher oder Ostschweizer Dialekt zu reden, statt wie gewohnt Basler Deutsch (etwas scrheckliches für Basler).

    2. lizamazo Says:

      es gibt die einen, die sich anpassen und die anderen, die sich davor hüten. das ist einstellungssache. ich habe mit 16 einen neuen dialekt übernommen, weil ich auch den hang der anderen, mich nachzuäffen, satt hatte. ich bin also jetzt berndeutsch bilingue (stadt-oberland) 😉
      deine berndeutschbeispiele sind aber schon schön – find ich jetzt ganz unbescheiden…
      schönen tag!

    3. Micha Says:

      Ich kenne also eindeutig einige Deutsche hier, die Schweizerdeutsch sprechen. Bei einigen hört man aber trotzdem noch die deutsche Herkunft. Bei diesen nehme ich zuerst gar nicht wahr, dass sie Schweizerdeutsch sprechen. Die Wörter stimmen zwar, die Betonung ist aber typisch deutsch. Es gibt aber auch viele, die haben selbst die Betonung drauf.
      Deshalb der Tipp an alle Deutschen: Sprecht Schweizerdeutsch erst dann, wenn ihr es auch beherrscht. Dann wirds akzeptiert. Vorher klingt es halt für viele, als würdet ihr „unsere“ Sprache nicht ernst nehmen. (Soviel zum Minderwertigkeitskomplex der Schweizer …)

    4. sylv Says:

      Ich kanns mir nicht ‚verklemmen‘ 🙂

      Bchym di! — beruhige dich oder erhol dich

      Batzechlemmer! -Geizhals oder weiter BE ‚Giizgnäpper‘

      I ha di unerchannt gärn.- ich liebe dich unermesslich

      I wetti di ärfele. – ich möchte dich in den arm nehmen oder auch ich möchte dich küssen:)

      A ne Ärfu nä- heisst auch umarmen

    5. jac Says:

      erst von zürich nach bern gezogen, übernahm ich ganz einfach und schleichend den bärner dialäkt… jetzt am niederrhein empfinde ich es nicht als schlimm für „süss“ gehalten zu werden. im gegenteil. die menschen um mich herum geben mir ganz bewusst das gefühl keine ausländerin zu sein, sie integrieren mich ohne wenn und aber und sie geben sich mühe, ihren eigenen dialekt so langsam und schön zu sprechen, dass ich sie einigermassen verstehen kann.
      mein selbstbewusstsein baut nicht darauf, wie ich spreche. klar muss ich mich sprachlich anpassen, um im deutschen geschäftsalltag bestehen zu können, aber da ich hier in deutschland nun meine heimat habe, tu ich das gerne.
      korrigiert werde ich „leider“ sehr spärlich. mit lavabo, trottoir, glace und dergleichen erntete ich schon viele „gkrüzleti blicke“. das zeigt mir dann, dass mein gegenüber nicht wirklich versteht ,o)

      arrogante menschen findet man in jeder gegend und mit jeder sprache. sehr oft zum beispiel werden in der schweiz die zürcher als arrogant dargestellt. europaweit ist wohl der arrogante deutsche in den schweizerköpfen, auch wenn ich meine, dass er so langsam, weltweit gesehen, vom arroganten us-amerikaner abgelöst wird.
      vorgefasste meinungen werden weiter gegeben und oft auch gerne angenommen. aber auch diese denkweise ist grenzüberschreitend.

      ich meine, ich lebe ganz gut unter all den arroganten deutschen ,o)

      liebe grüsse vom niederrhein

    6. Inländer Says:

      @sylv wo spricht man denn so?
      Batzechlemmer scheint mir Baslerisch.
      Aber der Rest ist mir unbekannt.
      Also wenn ich in Berlin wohnen würde, dann würde ich mich schon bemühen mich anzupassen und nebenbei mal richtig Deutsch lernen. So wie man das als Schweizer auch macht wenn man in Frankreich, England oder wo auch immer ist. Das hat doch nichts mit arrogant zu tun.
      Aber warum soll auch jemand nach Berlin?

    7. Sylvie Says:

      Ich fühle mich seit 5 Jahren „sauwohl“ in Zürich, arbeite in Winterthur und bin schwer verliebt in einen Berner. Allerdings spreche ich lieber meinen Hamburger Dialekt, weil ich es furchtbar finde, wenn die Deutschen Schwitzer Dütsch sprechen und Gott sei Dank versteht man mich ja hier in der Schweiz. Ausserdem finde ich die Aussprache zu schwierig.
      Die Laute, die die Aussprache des Holländischen oder Schweizerdeutschen charakterisieren kann man meiner Meinung nur von klein auf lernen, und das R rollen können die Norddeutschen einfach nicht.

      Schon komisch wäre ich von Hamburg nach München oder nach Magdeburg gezogen, käme mir niemals in den Sinn den bayrischen oder sächsischen Dialekt anzunehmen.

      Google hat dies zu ARROGANT ausgespuckt:
      Arroganz ist ein Wort, das Menschen für andere prägten, die sie beneiden. Es ist das Ergebnis der Unfähigkeit von denen zu lernen!

      Klingt hässlich oder? Sowohl das Wort, als auch seine eigentliche Bedeutung, wie ich finde!
      Wäre es nicht schön, wenn wir uns auf ein anderes Wort einigen könnten für die Sprache der Dichter & Denker?

      Hoffentlich werde ich nicht missverstanden! Die Schweiz ist ein phantastisches Land mit vielen Möglichkeiten und die Schweizer sind einfach toll und sollen zu Recht stolz sein.

      Ganz liebe Grüsse
      Sylvie

    8. kaba Says:

      es ist eine sehr persönliche frage, wie wichtig einem die sprache bzw der dialekt für die eigene identität ist.
      ich persönlich bin von der ostschweiz in den kanton bern gezogen und werde mich hüten, bärndütsch zu sprechen, obwohl dieser dialekt sehr schön ist. es klingt für mich einfach unecht und gekünstelt, wenn ich nicht mehr so reden soll/darf/muss wie während meiner gesamten kindheit und jugend.
      ich habe auch schon öfters beobachtet, dass schweizer oder deutsche in frankreich, italien oder anderswo immer dann akzentfrei französisch bzw. italiensch gelernt haben, wenn sie nicht als schweizer/deutsche erkannt werden wollten. wer hingegen gesagt hat, ich bin schweizer/deutscher, und werde es immer sein, auch wenn ich im ausland lebe, hat seinen akzent nie ganz ablegen können.

    9. sylv Says:

      @inländer

      Im Bärnbiet redt me so:) ich bemühe mich zudem das alte Berndeutsch zu sprechen ,respektive bewusst alte wörter zu gebrauchen wo immer möglich, aber leider gibt es schon viele die das nicht mehr verstehen:( weil heutzutage muss man mit angliszismen sprechen,denn sonst man ja sowas von uncool:( ich finde das sehr schade denn im wirklich alten Dialekt steckt meines Erachtens nach viel von unserer Identität als Berner.

      @sylvie

      freut mich eine namensvetterin kennenzulernen:)

      Grüessli sylv

    10. hallooo! Says:

      @ micha:
      Du hast geschrieben: „Deshalb der Tipp an alle Deutschen: Sprecht Schweizerdeutsch erst dann, wenn ihr es auch beherrscht. Dann wirds akzeptiert.“
      Das sehe überhaupt nicht so!!!!! Wie sollen die Deutschen lernen Schweizerdeutsch zu sprechen, wenn sie es erst sprechen dürfen, wenn sie es auch beherrschen?!!!? Micha, wie lernst denn du Fremdsprachen (oder Dialekte)? Übst du im stillen Kämmerlein und wenn’s dann perfekt ist, kommst du raus und sprichst zu den Leuten?

      An alle Deutschen in der Deutschschweiz: bitte sprecht Schweizerdeutsch wie ihr wollt: mit oder ohne deutschen Akzent, mit oder ohne Fehler. Das Schönste ist doch, dass man sich versteht und Meinungen und Ideen austauschen kann! Und bei diesem Austausch lernt man immer etwas, sei es über den eigenen Dialekt (über gewisse Wörter oder Satzkonstruktionen denkt man erst nach, wenn jemand der den Dialekt nicht 100% beherrscht einen Fehler macht und man ein Wort oder einen Satz erklären muss) oder über hochdeutsche Formulierungen.
      No äs schöns Tägli!

    11. Michael Says:

      Soll doch jeder so sprechen wie seine Schnauze gewachsen ist. Und wenn der angeborene Dialekt substituiert wird, dann hat das mit der Identifikation und Integration an den neuen Ort zu tun (und sprachlichem Talent). Was ist daran falsch?

      Für mich ist es wichtiger, dass der Neuzuzüger die lokale Sprache versteht und sich verständigen kann. In der Deutschschweiz kann das Österreichisch, Deutsch oder Mundart sein – Hauptsache, er wird verstanden. Ich verlange schliesslich auch nicht von einem Basler, dass er Berndeutsch lernt wenn er nach Bern zieht. Aber ich verlange von einem Neuzuzüger, dass er mindestens eine Landessprache spricht. Akzentfrei oder nicht, ist egal.

      Fazit: nicht künstlich was übernehmen – das wirkt immer beleidigend. Falls Talent vorhanden, kommen die Ausdrücke natürlich und automatisch.

    12. Sylvie Says:

      mir kommt noch etwas in den Sinn:
      von vorneherein fand ich „heeb Sorg zu Dir“ so hübsch, also trag Sorge zu Dir – im Hochdeutschen klingt es viel platter: pass auf Dich auf!
      Jetzt frage ich mich, ob Schweizer Einwanderer in den USA diesen Begriff eingebracht haben und so „take care“ entstand!

      Das französische Gegenstück:
      J`ai froid, also: ich hab kalt. Im Deutschen funktioniert das gar nicht, hier heisst es: mir IST kalt!
      Ich finde das alles sehr spannend!

      @Sylv – ich habs mir fast gedacht, war aber nicht sicher! Die Freude ist ganz auf meiner Seite! 🙂

      LG und passt auf Euch auf
      Sylvie

    13. Frank Says:

      wie käme das eigentlich in CH an, statt hochdeutsch z.B. Mannheimer Dialekt zu reden? Und: warum können viel mehr Deutsche Dialekt+hHochdeutsch als Schweizer?

    14. moffi Says:

      ach, da hab ich noch fieseres gehört! beispiel, in italien wurde ein freund von mir aus deutschland gebeten lieber auf englisch zu reden, es würde sich so schrecklich anhören.

      das ganze ist ne aussprachensache; die einen habens eben drauf und die andern nicht.
      früher tats mir auch in den ohren weh, wenn schweizer auf hochdeutsch sprachen. und umgekehrt ebenso.

    15. Jean Says:

      Ich schliesse mich definitiv der Meinung von micha an:

      Deutsche bitte nicht versuchen Schweizerdeutsch zu sprechen ! Das tönt so schlimm, dass man sich gar nicht mehr auf den eigentlichen Inhalt der Aussage konzentrieren kann.

    16. moffi Says:

      ausserdem hört sich nur dieses unglaublich super-formulierte hochdeutsch blöd an. hingegen das berlinerische oder hamburgerische, da könnte man stundenlang fasziniert lauschen…

    17. Faboo Says:

      I do apologize: I’ve to write in English ‚cause I do not know how to do it in German (I left Switzerland at the age of seven), I do not write English perfect either, but I do know you will understand me.

      I still believe that „Swissgerman“ got more „music“ in the words that „Highgerman“ and even now, when I speak English (or German) people realizes that I grew up in Swizterland (O_o)

      I do agree that normally every one get „used“ to the sound around him and therefor will adapt himself in order to get „invisible“. You can find different accents in almost every language. (For instance I speak „andaluz“ [andalucian] not spanish).
      But If you do not get that kind of surrounding you’ll never lose your accent and old manners 😀 which is funny, people still look at me very surprised when I start to talk in german with my strong swiss accent 😀 (I look like a tipical Spanish, [you know: brown, black hair, brown eyes])

      I won’t bother you again posting in English, but I will keep an eye on your blog ‚cause it’s quite interesting.

      Best regards 😛

    18. Sam Says:

      Ich finde es u härzig und bin geschmeichelt, wenn meine deutsche Kollegin ab und zu einen Satz uf Bärndütsch zu sagen versucht oder in ihre hochdeutschen Sätze typische Bernerwörter einflicht. Dies lädt auch zur Reflektion über die eigene Sprache ein.

      @Sylv: Merci für die Übersetzung von ärfele, das kannte ich nicht und ich vermute mal, ich spreche da für unsere Generation von Agglos (~30j). Dafür begegnet mir das Wort heute schon zum zweiten Mal, nämlich im Lied „der Bärner Bär“ ( http://www.edimuster.ch/baernduetsch/lied3.htm#11 ).

    19. Emmentaler Says:

      Die richtigen Echten Berndeutschen Ausdrücke wird ein Auswärtiger nie lernen! Die Sprache die in den Täler`n vom Emmental und dem Berneroberland gesprochen wird, soll ja auch nicht für jeden zugänglich sein.

    20. Sylvie Says:

      Für Moffi:
      mutta, ik kann mia nich helfen, ik find ma schee! 🙂
      Das ist von Zille (Berliner)

      wie gait di datt miiin jong, oda bist du ne deern, Moffi?
      Das ist Hamburger platt!

    21. Chimaera Says:

      Genau immer dieser Hass auf das Hochdeutsche. Wir verlieren uns ejzt einfach auch alle in einer Regionalisierung und reden, falls wir in die Schweiz gehen einfach mit unseren gebürtigen Dialekten.

      Okay, mach ich spasshalber meist sowieso.

      Nee, ernsthaft: Jeder sollte einfach bei seinem angestammten DIalekt bleiben. Ich hab auch schone mehrere Fischköppe erlebt die versuchten schwäbisch zur reden. Nöö, muss nicht sein.

    22. Phipu Says:

      Hier noch einige Gedanken zu den Titelüberschriften:

      „Sind Schweizer in Deutschland arrogant, wenn sie Hochdeutsch sprechen?“ – Das finde ich gar nicht. Im Gegenteil, es wäre arrogant (zu Recht arrogant), wenn sie Dialekt sprechen würden. Denn in Deutschland sind sie die Gäste/Touristen und haben sich an die Umgebung anzupassen, so gut sie das können. Und Hochdeutsch, wenn auch nicht perfekt, ist nicht zu viel verlangt. In solchen Situationen kann ich Deutsche Gastgeber nur ermuntern, permanent Dialekt sprechenden Schweizern Arroganz vorzuwerfen. Ausnahmen im grenznahen Raum, wo die Deutschen selbst schon nahezu „Schweizerdeutsch“ sprechen, sind nach gesundem Menschenverstand natürlich toleriert.

      „Zweisprachigkeit ist klasse“ – Sagt mal ehrlich: bezeichnen sich alle von euch Deutschschweizern als „zweisprachig“? Ich würde das von mir höchstens sagen, wenn ich eine wirkliche Fremdsprache gleich gut wie einen Schweizer Dialekt beherrschen würde; z.B. französisch, englisch, etc. Meine Eltern sind aber beide Deutschschweizer, also bin ich nicht zweisprachig, nur weil ich auch Hochdeutsch in der Schule gelernt habe.
      Den Jungen in meiner Schulklasse, der einen Schweizer Vater und eine deutsche Mutter hatte, den hätte ich auch nie als zweisprachig betitelt. Auf den konnte man höchstens neidisch sein, dass er in der Schule einige Aussprache-Haken nicht erst üben musste; oder dass er in Deutschland den Jöö-Effekt gleich überspringen konnte.

      Hier noch die korrekten berndeutschen Antworten auf Edi Musters Fragen am Schluss des Postings:
      Aber immer doch! = „He jaaa, scho ging!“
      Kriegen wir alles noch hin. = „Des bringe-n-i scho no häre!“ (ich-Form, wegen der schönen Verben-Bindung. Sonst „bringe mer“)

      An Sylvie:
      Kanntest du diesen Eintrag (von wegen „Sorg ha“?) http://www.blogwiese.ch/archives/65

    23. coop Says:

      also in deutschland war es so, wenn ich ich ein neues gebiet bin, das ich ganz von allein erst hochdeutsch gesprochen habe, und dann den neuen dialekt angenommen habe. das ging ohne zutun von mir. man hört die sätze und nimmt sie auf.
      hier ist es ein wenig anders.
      ich denke genauso, wenn ich es nicht kann lasse ich es! ich nehme gewisse sachen auf und verwende sie in meinen sätzen.
      ich bin immer der meinung wenn man im ausland ist, dann sollte man sich auch bis zu einem gewissen grade auch anpassen(und die sprache sprechen)! gerne würde ich irgendwann mal bärndütsch sprechen. schon deshalb damit mich deutsche freunde nimmer verstehen:-) spass beiseite, ich bin hier, mag hier leben, also sollte ich auch die sprache lernen. das problem ist eben nur das ich teilweise die wörter nicht richtig aussprechen kann. ich habe schlichtweg nie gelernt ein r zu rollen. ich rolle es auch, aber weiter „hinten“ im mundraum. wisst ihr was ich meine? auch ein gutes beispiel ist das „Ä“, in deutschland schlichtweg anders ausgesprochen als hier.
      ein guter kolleg heißt marcel, im bärndütsch spricht man ihn als märcu an.
      katastrophe, ich pack es einfach net richtig auszusprechen. einmal des Ä und dann das rollende R
      na mal schauen was noch kommt! aber eins ist gewiss: wenn ich es nicht kann dann lass ich es. ein deutscher kolleg nimmt die wörter ständig aber mit falscher aussprache. und das ist mir als deutscher dann peinlich wenn ich mit ihm unterwegs bin, weil man denkt er macht sich lustig. in diesem fall wäre es angebracht erstmal hochdeutsch zu reden!
      fazit: lieber einzelne wörter aufnehmen, zb velo, und nach und nach schauen, ich denke das kommt schon. und ein ein schweizer freut sich mehr wenn sie merken das man sich bemüht (beispiel velo oder tönen oder sonstwas) als wenn man sie peinlichst kopiert!
      in diesem sinne, der coop

    24. Melissa Mauch Says:

      Jetzt muss ich doch mal hier meine Meinung loswerden! Auf diese Website bin ich durch den Hinweis der „Sueddeutschen Zeitung“ gestossen. Ja, die Freunde von der Zeitung haben das schon richtig erkannt… Nicht zu unrecht wird der Betreiber dieser Website als „weniger sensibel“ und „mit bissigem Humor“ beschrieben. Es wundert mich gar nicht, dass du dir mit solchen Aussagen nicht nur Freunde machst. Als waschechter Schwabe der im Ausland lebt,(wenn auch nicht in der Schweiz) kann ich nur sagen, dass ein bisschen sensibles, kulturelles Einfühlungsvermögen extrem hilft, um in der neuen Wahlheimat anzukommen. Und das gilt für alle Kulturen gleichermaßen!
      Und noch ein Satz zur Sprache: Ja, hochdeutsch gilt oft als arrogant. Aber nicht nur die Schweizer (und Österreicher) empfinden das so! Sondern sogar die Süddeutschen! Ich tu mich auch schwer damit, wenn jemand glattes, perfektes Hochdeutsch spricht. Emotional fühl ich mich unseren Schweizer Freunden auf jeden Fall sehr viel näher. Und ich muss gar nicht versuchen Schwyzerdütsch zu reden, denn die verstehen mein schwäbisch wunderbar und ich komme mit ihrem Dialekt auch ganz prima zurecht. Von meinen vielen Schweizer Freunden wird mir das immer wieder bestätigt, dass Deutsche eben nicht gleich Deutsche sind…. Und ich glaub dass die Trennlinie hier viel eher zwischen Nord und Süd und nicht zwischen Ost und West verläuft. Ja, deine Sprache kannst du vielleicht nicht verändern, aber deine Haltung zumindest. Bei allem Sinn für Humor, den ich zweifellos besitze, würde ich mich doch vor solch spitzen Aussagen wie sie auf dieser Homepage zu finden sind, hüten.
      In diesem Sinne
      Melissa

    25. santos Says:

      ja ja Melissa. Mit erhobenem Zeigefinger geht der typische Schwob durchs Ländle…..so kennen wir ihn!

    26. kaba Says:

      @frank
      ich würde es mal mit mannheimer dialekt versuchen, ich denke, viele schweizerInnen fänden das sympathisch.
      dass deutsche besser hochdeutsch können, hat viele gründe: einmal schon die schiere grösse des landes – die dialekte in der kleinräumigen schweiz unterscheiden sich untereinander nicht allzu stark. in deutschland war eine standardisierung hingegen notwendig, wenn man sich verständigen wollte von nord nach süd und von ost nach west.
      dann kommt hinzu, dass in der schweiz seit dem 2. weltkrieg der dialekt zum abgrenzungsmerkmal gegen deutschland geworden ist.
      und heute ist es vielleicht sogar ein stück weit eine gegenreaktion zur globalisierung. man besinnt sich aufs lokale und regionale zurück, allgemein, nicht nur betreffend sprache.

    27. Sylvie Says:

      Guten Morgen

      @phipu
      Vielen Dank für Deinen Hinweis. Ich arbeite mich brav von hinten nach vorne durch alle Einträge. Und ab und an hinterlasse ich meinen Senf.
      Bin noch nicht bei „Sorg Ha“, aber sehr gespannt!

      @Melissa
      Ich finde niemand sollte sich seiner Herkunft schämen und verstellen und man muss sich auch nicht sein Hochdeutsch verleugnen, nur weil andere das aus lauter „Feingefühl“ gern so hätten oder sich unwohl fühlen in ihrem eigenen Dialekt. (Ich verstehe tatsächlich kaum schwäbisch) 🙂

      Übrigens finde ich die Einträge von Jens Wiese gerade gut, weil sie sehr anregen und zwar hüben UND drüben und darauf kommt es ja wohl an.

      Gruss
      Sylvie

    28. sylv Says:

      Off topic frage an alle
      Ich mag mich erinnern, dass bei einem der deutschen Tv-Sender in den 70igern ( ARD od ZDF) jeweils ein Äffchen und Pferd die Werbung etwas auflockerten,die sprachen einen recht witzigen Dialekt. Welcher Dialekt war das?
      merci scho im voruus
      sylv(ie) 🙂

    29. Marischi Says:

      schwäbisch!

    30. Daniel Says:

      @sylv:
      Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84ffle_und_Pferdle für weitere Infos

    31. Thomas W. Says:

      @syly: Das waren „Äffle & Pferdle“ aus dem Ländle (SWR).

    32. Sylvie Says:

      hm Äffchen und ein Pferd, lässt mich sofort an Pipi Langstrumpf denken! Ich war vermutlich zu klein. Ich erinnere mich an Mainzelmännchen, Sesamstrasse und Wumm und Wendelin That`s it! 🙂

    33. sylv Says:

      danke marischi, daniel und Thomas W.!
      hab grad die Wikiseite und die Unterlinks besucht.
      Den Hafer und Bananenblues den konnte ich doch auch auswendig,den sangen wir jeweils auf dem Pausenplatz 🙂

    34. Fiona Says:

      @ sylv. 10,53h

      SD. Ich zahl dir en Kafi = ich liebe dich (stimmt, oder?)

      Hier wird’s langsam eng :-))

      Cheeribyebye
      Fionn

      P.S. A hippy happy birday to Jens.

    35. Matze Says:

      Hallo

      ich sehe es ähnlich wie Melissa. Meine Frau und ich sind beide aus Süddeutschland und seit 5 Jahren in der Schweiz. Während meine Frau von Haus aus ein halbwegs korrektes Hochdeutsch spricht (sie kommt aus dem Freiburger Raum), rede ich hier in der Schweiz ein „gemäßigtes Schwäbisch“ (komme aus Oberschwaben).

      Meine Erfahrung war, dass die Schweizer mich mit meinem Dialekt besser verstehen als meine Frau. Im Endeffekt also: Hauptsache Dialekt und bloss kein überkorrektes Hochdeutsch aus Hannover… geht mir als Deutschen übrigens auch so. Ich spreche auch lieber Englisch als Hochdeutsch. Dass Deutsche besser Deutsch sprechen als Schweizer kann ich aus süddeutscher Sicht überhaupt nicht bestätigen. Viele Schweizer sprechen ein besseres Hochdeutsch als ich.

      Für mich teilt sich Deutschland auch eher in Nord und Süd als in Ost und West (zumindest was die Sprache anbetrifft). Süddeutsche und Schweizer sind sich auch mentalitätsmässig viel ähnlicher als z.B. Süddeutsche und Norddeutsche. Das kann ich aus eigener Erfahrung behaupten. Ich habe mal mit Norddeutschen in einer Wohngemeinschaft gewohnt, und wir kamen überhaupt nicht klar miteinander. Mit den Schweizern ist es da viel einfacher. Allerdings gibt es bei ihnen auch regionale Unterschiede. Wenn man aus dem St. Galler Rheintal kommt, dann kennt und schätzt man auch den rauen Umgangston, wie er z.B. auch in Oberschwaben und grossen Teilen Bayerns vorherrscht. Ein Norddeutscher würde sich ständig angegriffen vorkommen.

      Lange Rede, kurzer Sinn: Ich werde weiterhin ein leicht angepasstes Schwäbisch reden, mit der Zeit kommen immer mehr Wörter wie Velo, Glace etc. dazu, und auch die Betonung verändert sich mit der Zeit. Grossartiges Üben von Schwyzerdütsch würde ich aber ablehnen. Wozu auch, es ist doch alles Deutsch, nur verschiedene Varianten…

      Viele Grüsse aus Rapperswil

      Matze

    36. lucy in the sky Says:

      Hallo,
      Ich finde überhaupt nicht, dass ich meine Identität verleugne, wenn ich mich an meine neue Umgebung anpasse oder es zumindest versuche. Ich empfinde es als ein Zeichen, dass ich mir Mühe gebe, mich in der neuen Umgebung zu integrieren. Daher finde ich es toll, wenn Deutsche in der Schweiz auch nur ein Gemisch zwischen Hochdeutsch und Schweizerdeutsch sprechen. Das tönt doch lustig und nicht hässlich und freut mich jedesmal. Ich lebe jetzt in Berlin, versuche, deutschdeutsch zu klingen und hab halt trotzdem einen leichten Schweizer Akzent drauf. Ist doch ganz ok.

      Nach meinem Empfinden sind 2 Punkte wichtig:
      1. dass wir alle das Aufeinandertreffen von verschiedenen „Sprach-identitäten“ geniessen oder zumindest akzeptieren.
      2. dass jede/r so spricht, wie er/sie es fühlt. Finde aber persönlich die Integration wichtig, ausser man will Tourist bleiben.

      Tschüssi,
      Lucile

    37. wolfi Says:

      ich meine, jeder muss und kann nach fünf jahren schweiz schwiizerdütsch reden, feinheiten der betonung und des sprachflusses kommen von allein.

      motivierend ist schon allein die tatsache, dass man dann mit schweizern über alles diskutieren kann, insb. über die ausländer. ;-).

      da ich sehr oft und gerne den kontakt suche, habe ich mir sogar schon mal überlegt, ein büchlein heraus zu bringen, selbstverständlich auf schweizerdeutsch…..
      ist einfach lustig, wenn man sich dann irgendwann als deutscher outet, nahezu 100% aller gesprächsteilnehmer sind dann immer perplex.

      also, ihr schafft das genauso wie ich, kein zweifel, lernt die sprache, es lohnt sich.

    38. Bigolino Says:

      Habe ich diese ganze Diskussion jetzt richtig verstanden?
      Je schlechter jemand Deutsch spricht, desto willkommener ist er in der Schweiz?
      Ist ja niedlich. Muss ich gleich meiner Verwandschaft in Hamburg berichten.

    39. Irene Says:

      Hi,
      als tochter einer hamburgerin und eines bayern im schwabenländle aufgewachsen, habe ich mich immer im „arroganten“ Hochdeutsch verständigt. hoffe dass ich so auch in der Schweiz akzeptiert werde in die ich aus beruflichen gründen ziehen muss.Übrigens mag ich dialekte gerne- muss ich sie aber deshalb gleich selber sprechen?

    40. Sylvie Says:

      keine Angst Irene! Du wirst Dich hier sicher sehr wohl fühlen. Kann sein, dass Du Dein Sprachtempo drosseln musst, aber das merkst Du dann, wenn es soweit ist.
      Viele Grüsse und guten Umzug
      wünscht, Sylvie

    41. Bruno Says:

      Ich muss protestieren, aufs heftigste!
      Den Batzechlemmer gibts nicht! Das ist ein urbaslerischer Ausdruck
      und heisst richtig:
      Batzeglemmer!
      Jawoll!

    42. Verena Says:

      Ja, ja, diese Sprachthema ist immer wieder interessant und deswegen gebe ich doch auch mal meinen Senf dazu.
      @lucile
      besten Dank für dein Beitrag, find ich absolut prima.

      Denn genau die Erfahrung habe ich (aufgewachsen im „hochdeutschen“ Raum Hannover) auch gemacht. Lebe seit einem halben Jahr in Zürich und ich liebe Stadt, Land und Leute. Somit hatte ich auch den Wunsch die Sprache zu lernen. Zudem bin ich jemand, der versucht die jeweilige Landessprache zu lernen, weil ich denke, dass es für mich ein Zeichen zur Integration ist (daneben finde ich die Schweizer Dialekte sehr schön). So bin ich auch jemand, der unbewusst Akzente und Wörter übernimmt. Z.B. halten Engländer mich immer sofort für eine US-Amerikanerin. Dies geschieht aber eher unbewusst und ist nicht anbiedernd gemeint. Und zum Vorwurf, dass Schweizer es nicht mögen, wenn wir deutschen Mundart sprechen:
      Es kommt sicher immer drauf an wie man es „rüberkommt“. So habe ich mich anfangs nur in Mundart bei Arbeitskollegen, Kollegen (auch wieder ein Unterschied zu den deutschen „Bekannten…) und Freunden versucht. Und dabei immer lachend gesagt „lacht ruhig über mich, aber ich lerne das züridütsch noch denn ich find den Dialekt prima und es tönt sicher für euch urkomisch, aber so habe ich wenigstens noch etwas zur Unterhaltung beigetragen.“ Und jeder hat mir gesagt, wie lässig er/sie es doch fände, dass ich als Deutsche das lernen möchte, weil es eben nicht als Anbiederung aufgefasst wurde oder dass ich mich etwa lustig mache. Wie sonst soll man es denn lernen wenn nicht täglich sprechen.
      Und mit Humor, erst schauen, wie gewisse Dinge in der Schweiz anderes funktionieren und einer Portion (untypisch deutschen?) Bescheidenheit im Auftreten ist das kein Problem.
      Gut, mittlerweile höre ich immer wie nett es doch ist, jemanden aus Liechenstein kennenzulernen. Gut, ich übe weiter 😉 oder auch „hey, redsch ja s’züridütsch?“ na ja ich übe noch….

      Ansonsten denke ich: Jeder wie er mag und kann. Da die Schweizer ja genialerweise immer schnell umschalten, wenn sie hochdeutsch hören, kann man als „Hochdeutscher“ auch gut überleben.

      Und noch etwas zu Schweizer, die hochdeutsch sprechen. Das Schweizer Schriftdeutsch ist für mich ein „Akzent“ unter vielen. Für mich macht es keinen Unterschied, ob jemand mit einem Schweizer, österreichischen, schwäbischen, norddeutschen etc. Akzent redet (ja, ich meine nicht Dialekt). Somit auch hier: es stört KEINEN Deutschen (ausser irgendwelchen (taraaaa) arroganten Leute) wenn Schweizer mit Akzent sprechen. Schliesslich ist das ja schon eine Art Fremdsprache für Euch. Genauso stört es keinen, wenn Schweizer sich sehr stark dem Hochdeutschen annähern.
      Somit als Abschluss: Jeder so, wie er sich damit selber und in seinem Umfeld entsprechend wohlfühl.
      Hauptsache man versteht sich irgendwie (und da ist nicht immer der Dialekt entscheidend) 😉

      Und Jens: mach weiter so, selten so gelacht und immer schön mit ironischen Seitenhieben auf deutsche und Schweizer Mentalitäten.

      Liebi grüess us züri
      verena

    43. Uli Says:

      > und Hochdeutsch eben „arrogant“, zumindest in den Ohren der Schweizer.

      In den Ohren der Deutschschweizer – vielleicht … Aber jenseits von Gotthard und/oder La Berra wird einem öfters gesagt: Wir hören es gerne, Ihre Art Deutsch zu sprechen.

      Aber auch das ist natürlich eigentlich schon ein alter Hut.

      Kleine Anmerkung noch zur Betonung der ersten Silbe: Das tun die Schwaben und Badener auch – wenn sie Hochdeutsch sprechen. Beispiel:
      Rênault vs. Renâult.

      Ein schöner Blog.

      Gruss, Uli

    44. Ardilla Says:

      Es ist nicht die Sprache eigentlich, sondern die Assoziation die gemacht wird: „wer Hochdeutsch spricht, ist Deutscher“. Deutsche kommen in vielen Kulturen Arrogant vor. In England wie in der Schweiz habe ich immer wieder gehört Deutsche sein Besserwisser, Klugscheißer, etc. Wenn ein Ausländer in der Schweiz gutes Hochdeutsch spricht, wird er nicht als arrogant betrachtet (ich rede aus eigener Erfahrung).

    45. gibtkeinen Says:

      Also: Es gibt Hochdeutsch und es gibt Dialekte. Und es gibt allerlei Akzente und Färbungen in der jeweiligen Aussprache einer Sprache. Es gibt aber kein „Schweizer Hochdeutsch“, genauso wie es kein „Deutsches“- oder „Österreichisches“- Hochdeutsch gibt.Das erinnert mich an eine schwäbische Freundin die stets zu sagen pflegte: worumm i schwätz doch hochdaitsch. Es gibt sogar einen Duden in dem jedes DEUTSCHE Wort in seiner Lautung und Betonung aufgeführt ist- sehr zu empfehlen für alle die Hochdeutsch lernen wollen…Als Sprecher für Medien muss ich sagen: Kehlkopf weg von Dialekten-wenn man nicht Muttersprachler derselben ist- alles andere finde ich persönlich unangebracht. Und für die Schweizer die gerne wollen, dass ein hochdeutsch(und damit meine ich wirklich hochdeutsch!) sprechender Mensch doch in der Schweiz Schweizerdeutsch (womit er wahrscheinlich seinen eigenen Dialekt meint) sprechen soll: Viel Spaß beim Berlinerisch, Sächsisch, Schwäbisch, Plattdeutsch usw. lernen. Abgesehen davon ist mir noch nie ein Schweizer begegnet der(auch in Deutschland) akzentfrei Hochdeutsch sprechen könnte- ganz zu schweigen vom vokalisierten r…