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Die Schweizer und ihre Schusswaffen — Widerstand gegen die 3 Millionen Waffen in Schweizer Privathaushalten

  • 3 Millionen Waffen in Schweizer Privathaushalten
  • Gegen die Aufbewahrung des Sturmgewehrs in privaten Haushalten hat sich in letzter Zeit vermehrt Widerstand in der Schweiz organisiert. Zu oft wurde bei Familiendramen diese Waffe dafür eingesetzt, um Probleme radikal zu lösen. Die Zeitschrift „annabelle.ch“ lancierte dazu eine Petition:

    Die meisten Morde in der Schweiz geschehen innerhalb der Familie. Fast die Hälfte dieser Bluttaten werden mit Schusswaffen verübt. Bis zu drei Millionen Schusswaffen – Armeewaffen inklusive – lagern in privaten Haushalten. annabelle meint: Waffen gehören nicht in die Familie! In der Herbstsession steht das Waffengesetz im Nationalrat zur Debatte. Deshalb lanciert annabelle die Petition «Keine Schusswaffen zu Hause».
    (Quelle: annabelle.ch)

    Das Foto dazu finden wir extrem gelungen:
    Waffen gehören nicht in die Familie
    (Quelle Foto: annabelle.ch)
    Welch friedliches Bild einer Schweizer Familie!

    In dem Artikel aus annabelle heisst es:

    Rekord bei Familienmorden
    Angesichts dieser ersten Ergebnisse der Nationalfonds-Studie zeichnet sich ein trauriger Rekord ab: Zwar kennt die Schweiz wenig Strassen- oder Gangkriminalität, wie sie in vielen Ländern üblich ist.Doch werden bei uns im Verhältnis zur Gesamtzahl aller Tötungsfälle mehr Familiemorde begangen als etwa in den USA. Die Opfer sind vor allem Frauen sowie Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren, die Täter fast immer Männer.Über die Motive der Täter ist wenig bekannt. Das
    liegt zum einen daran, dass sich viele Männer nach dem Mord an ihrer Familie selbst richten, zum anderen, dass die Akten in diesen Fällen oft zu schnell geschlossen werden.
    (Quelle: annabelle.ch)

    Foto Annabelle
    (Foto annabelle.ch)
    Wir haben dieses Thema auf der Blogwiese bisher ausgespart, wenn in regelmässigen Abständen wieder in den Zeitungen von einem Familiendrama berichtet wurde, bei dem diese Waffen zum Einsatz kamen. Zwar wird dann jeweils betont, dass es sich bei den verwendeten Waffen nicht immer um Sturmgewehre oder Armeepistolen handelte, beruhigen kann diese Feststellung jedoch nicht.

  • Auch bei Selbstmorden werden die Waffen verwendet
  • Auch dies ist eine Zahl, die in der Schweiz gern unter den Teppich gekehrt wird. Es ist ein Tabuthema, vom Selbstmord mit einer Armeewaffe zu sprechen. Wir haben im persönlichen Berufsumfeld erlebt, dass der Sohn eines Kollegen Selbstmord mit seinem Sturmgewehr beging. In den Zeitungen wurde von der Waffe danach nichts geschrieben.

    In annabelle heisst es dazu:

    Auch die hohe Suizidrate in der Schweiz scheint direkt mit der Verfügbarkeit von Schusswaffen zusammenzuhängen.In einer Studie,die im Herbst erscheinen wird,weist Gerichtspsychiater Andreas Frei nach, dass jeder dritte männliche Selbstmörder in der Schweiz eine Schusswaffe benutzt hat, zwei Fünftel davon waren Armeewaffen. Damit hat die Schweiz, zusammen mit Finnland, nach den USAdie zweithöchste Rate an Schusswaffensuiziden in der Welt.
    (Quelle: annabelle.ch)

    

    60 Responses to “Die Schweizer und ihre Schusswaffen — Widerstand gegen die 3 Millionen Waffen in Schweizer Privathaushalten”

    1. MaxH Says:

      @Daniel,

      danke für den Hinweis, dort steht aber „Sport und Jagdwaffen“. Andererseits würde mich nicht überraschen, wenn man Nagelscheren abgeben muss aber Armeewaffen mitgenommen werden dürfen.

    2. Daniel Says:

      Irgendwie wird in den Kommentaren und Zeitungsberichten viel durcheinandergebracht.

      Zudem sollte man bei den Militärwaffen zwischen Pistole und Stgw unterscheiden. Bei den Gewehren liegt der Missbrauch praktisch bei 0%, die meistens werden die Pistolen missbraucht.

      Solange die die Schweiz auf das Milizsystem baut und eine alljährliche Schiesspflicht kennt, finde ich es richtig das Sturmgewehr zu Hause aufzubewahren. So kenne ich meine Waffe und halte sie in gutem Zustand. Über das Behalten der Waffe nach Ablauf der Dienstpflicht kann man streiten. Da aber nur jene die Waffe behalten dürfen, welche auch nach Dienstpfilcht weiterhin am Obligatorischen oder Feldschiessen teilgenommen haben, bin ich auch hier nicht so skeptisch. Die Leute haben gezeigt, dass sie das Schiessen auch ausserhalb des Militärs als Hobby ausüben möchten.

      Aber vielleicht sollten die Pistolen der Offiziere abgegeben werden müssen, da diese das höhere Potential zum Missbrauch haben

      Gruss

    3. MIchael Mäder Says:

      @thomas:
      das ist so nicht richtig! Unter dem folgenden Link ist ersichtlich wieso die Schweiz NICHT angegriffen wurde: da Hitler „Angst hatte ein bewaffnetes Volk anzugreifen.“

      http://66.249.93.104/translate_c?hl=de&u=http://www.davekopel.org/2A/OthWr/Target_Switzerland.htm&prev=/search%3Fq%3DOperation%2BTannenbaum%26hl%3Dde%26lr%3D%26sa%3DG
      (amerikanischer Autor)

      Ausserdem ist es doch erstaunlich, dass für die ganze Westfront etwa 130 Divisionen einberechnet wurden, für die Schweiz waren bis zu 20 Divisionen einberechnet (macht nach Adam Riese zwischen 200’000 – 400’000 tausdend Mann

      In Polen waren beim Einmarsch ca. 40 Divisionen eingeteilt. Das heisst, dass D mit einem massiven Widerstand der Schweizer gerechnet haben muss, wenn man bedenkt dass Polen ein x-faches grösser und demnach auch eine Armee von 1 Mio. Mann stellte…

    4. RipCurl Says:

      hallo zusammen, ich möchte mich auch noch zu diesem thema melden. und zwar aus folgenden gründen…

      1. ich bin selber offizier, habe sehr viele diensttage geleistet und selber ein Stgw 90 sowie eine of – pistole daheim. die pistole habe ich in der whg, das stgw liegt im keller, munition und verschluss hingegen wieder in der whg…also, alles fein säuberlich getrennt wie es das militärgesetz vorsieht, ausser die pistole natürlich. nichts desto trotz weiss ich, da ich einige diensttage geleistet habe, dass eine waffe, ob stgw oder pistole ein „mordinstrument“ ist. also, dann behandle ich diese auch als „mordinstrument“. ich habe einen enormen respekt vor schusswaffen, keine angst, aber respekt. und diesen sollte jedermann der eine wf bei sich zuhause hat auch aufbringen. jeder, der ein stgw 90 oder mil – pist daheim aufbewahrt, hat zumindest die rekrutenschule besucht, weiss wie man(n) eine wf bedient und welch fürchterlichen sachen man mit dieser machen kann. es gilt, den respekt vor den wf aufrecht zu halten, dann ist das aufbewahren zuhause auch kein problem mehr.

      2. die personen, die zuhauese eine militärische (!!!) wf aufbewahren, wissen, wie man diese bedient, inklusive sicherheitsvorschriften (zum beispiel nicht auf etwas zielen, das man nicht töten will, oder seines zieles sicher sein, oder finger lang und und und). also, warum funktioniert das im militär und zuhause nicht. es ist nicht eine frage ob ich eine wf zuhause habe oder nicht. es ist eine frage der disziplin und des respekts. wen ich zuhause eine wf in die finger nehme ist es haargenau dasselbe, wie wenn ich im militärdienst eine wf in die hände nehme.

      3. wen sich jemand umbringen will, dann wählt er den einfachsten weg. hat er eine militärische waffe zuhause, nimmt er diese. hat er keine, besorgt er sich eine. wo macht er dies, im lebensmittelladen nebenan, wo sonst…er muss sich bemühen um eine zu bekommen. aber sind wir doch mal ehrlich, jeder schweizer weiss wo ich zu einer wf komme, mit wf-schein oder nicht. für was gibt es den schwatzhandel, und wen finanziere ich dann, natürlich die balkanstaaten…da ich selber polizist war, weiss ich wovon ich spreche. also, wen umbringen, dann wenigstens mit einem schweizerprodukt…ich weiss, es ist hart ausgedrückt, aber die wahrheit. ich halte eh nicht viel von selbstmordtätern, die kommen bei mir kurz nach den kindervergewaltiger…aber das ist ein anderes theman.

      4. das familien mit einer militärischen wf augelöscht werden, finde ich tragisch, brutal, egoistisch und nicht wieder gut zumachen. das wäre das einzige argument, warum eine wf nicht zuhause aufbewahrt wird. aber da komme ich wieder zu meinem punkt 1 und 2, disziplin und respekt vor einer wf. aber auch hier finde ich, wen jemand seine familie auslöschen will, findet er immer einen weg (ich weiss nicht, will es auch nicht wissen, wo die grössere hemmschwelle ist, einer frau in die augen zu schauen und abzudrücken oder einer frau in die augen zu schauen und ihr die kehle durchzuschneiden).

      zu guter schluss, wen ich zuhause bin und in meine wohnung eingebrochen wird, werde ich nicht zögern von meiner pistole gebrauch zu machen, ob als abschreckungsmittel oder schlussendlich als schusswaffe. jeder ist selber veranwortlich für seine waffe und kann er diese verantwortung nicht übernehmen, oder missbraucht er diese verantwortung, sollte die waffe wieder abgeben…

      liebe grüsse aus dem sonnigen emmental…und schönes weekend.

    5. Phipu Says:

      Manchmal habe ich lieber, die Armeewaffen befinden sich bei den AdA zuhause im Schrank. So weiss man, wo sie sind. Wenn sie nämlich den WK-Soldaten geklaut werden, ist nicht so sicher, in welchen Händen sie sich befinden. Die vielen Waffen (82 Gewehre, 3 Pistolen) und die Munition sind vermutlich unterdessen irgendwo in ein Konfliktgebiet geschafft worden. Da müssen wir uns hier wohl nicht mehr um unsere Leben Sorgen machen. Aber eben, nur vermutlich … Und diese Hauptsache-nicht-bei-uns-Meinung macht auch nicht wirklich glücklich.
      http://www.news.ch/82+Sturmgewehre+gestohlen/252499/detail.htm

    6. riediker Says:

      um sich selbst oder die nation zu schützen, ist es eine der wichtigsten (wenn nicht die wichtigste) voraussetzungen, dass man geladene schusswaffen bereit oder zumindest das recht dazu hat. auch die sicherung der menschenrechte und demokratie ist gewährleistet, wenn das volk das bewusstsein hat, dass die wehrkraft in händen des volkes liegt und nicht beim staat.

      es darf nicht sein, dass katastrophen und unfälle missbraucht werden, um den leuten die freiheit wegzunehmen. jeder mensch muss das grundrecht auf selbstverteidigung haben und von diesem gebrauch machen können.

      die kriminalität würde in unbekannte zahlen steigen, wenn in unseren haushalten weniger waffen vorhanden wären, da gerade die ehrlichen bürger am meisten unter dieser freiheitseinschränkung und anderen menschenverachtenden verordnungen leiden. solche mit kriminellen absichten kommen legal oder illegal zu ihrem „werkzeug“.

      es muss die kriminalität bekämpft werden und nicht das werkzeug.

      leute mit selbstmordabsichten können dies auch anders tun. solche zu schützen kann es nicht wert sein, unsere ganze freiheit preiszugeben!! ich jedenfalls würde sogar leiber das grösste risiko eingehen als auch nur der kleinste teil der freiheit auch nur für kürzeste zeit herzugeben. der kampf für die freiheit und gegen diese unterdrückung dieser roten pest ist ehrlich gesagt ziemlich der einzige sinn des lebens und ich hoffe, dass die mehrheit eines tages so denken wird.

      und genau so wie ich für meine freiheit kämpfe kämpfe ich für meine rechte, rechte auf eigentum. somit: wer bei mir einbricht, der bricht halt ein, gegen meinen willen, aber er wills nicht anders…. er wird aussehen wie ein sieb! auch wenn es calmyray und leuenberger persönlich wären! wirklich: ich will niemanden töten und hoffe, nie in eine solche situation zu kommen. aber wenn jemand anderes es will, d.h. mich oder eine person, die ich liebe, angreift und ich eine ernste bedrohung in leben oder freiheit sehe, verspreche ich jedem, dass ich keine sekunde zögere, zu töten.

      anstatt wieder aufs sozialamt zu gehen, um neue heilige sprüche und irgendwelche argumente gegen mienen text zu holen, bitte ich den leser mal kurz über den wert seines lebens und seiner freiheit nachzudenken.

    7. Müller Marco Says:

      Ich bin dafür das man die Dienstwaffe nach seiner Dienstzeit mit Munition Zuhause aufbewahren darf!!! Den jeder der sich selber oder andere Umbringen will, bekommt eine Waffe!(egal wie und wo!!!)

    8. Thomas Says:

      Meine persönliche Meinung zu dieser ganzen Diskussion ist, dass aus einem Mücken ein Elefant gemacht wird und man ziemlich gut merkt, dass nächstens Wahlen anstehen … (der Borkenkäfer und das Waldsterben lassen grüssen). Dabei versuchen wieder einmal gewisse Gruppierungen Profit zu ziehen. Aber lassen wir einmal den politischen Aspekt beiseite.

      Es wurde immer wieder die Frage gestellt, wie viele Menschen mit Schusswaffen (seien es Sturmgewehre der Armee oder sonstige Schusswaffen) getötet werden. Klar, jeder Mensch der getötet wird, ist einer zu viel. Aber wie viele Menschen werden jedes Jahr z. Bsp. im Strassenverkehr getötet, von Rasern oder von alkoholisierten Autofahrern? Müsste man nicht konsequenterweise auch die Null-Toleranz auf unseren Strassen verlangen, wenn man die Opferzahlen betrachtet? Doch dies wird nicht beachtet, da es letzendlich auch um eine Schwächung unserer Armee und um eine Schwächung des Schiesssportes geht.

      Persönlich fände ich einen Kompromiss zwischen beiden Seiten nicht schlecht: diejenigen, welche ausserdienstlichen Schiessport mit ihrer Waffe betreiben, können diese mit nach Hause nehmen. Denn letzlich hat meines Wissens noch nie ein Schütze in der Schweiz eine Bluttat begangen.
      Diejenigen, welche nicht aktiv schiessen, sollen ihre Waffe wieder im Zeughaus deponieren.
      Voilà. Somit wären die herren und Damen vom linken Lager beruhigt und wir können weiterhin unseren Sport ausüben und alle sind glücklich und froh. 🙂

    9. kikri Says:

      Sorry, bin ein bisschen spät dran.

      Das mit „der Staat hat Vertrauen in die Bevölkerung“ finde ich ein untolles Argument.Vom Vertrauen des Staates in mich kann ich mir nichts kaufen.
      Besser wäre es, wenn sich der Staat so verhalten würde, dass ICH Vertrauen in ihn haben könnte.

    10. civilcourage Says:

      Um der Politik und dem Militär ein wenig auf die Sprünge zu helfen, habe ich mein Sturmgewehr einfach mal im Zeughaus deponiert.
      Natürlich hatte das Militär gar keine Freude und forderte mich auf, die Waffe innert 30 Tage wieder abzuholen. Ich werde aber die Möglichkeit des Rekurses wahrnehmen.
      Alle Infos findet man auf meinem Blog http://waffendeponierung.wordpress.com