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Wie fluchen die Schweizer?

  • Wer flucht denn hier?
  • Die Schweizer fluchen nicht. Jedenfalls nicht, wenn Deutsche dabei sind.

    Ich habe in den ersten 6 Monaten in der Schweiz keinen Fluch gehört. Vielleicht weil ich Kunde war, und man ausgesprochen nett zu mir sein wollte, vielleicht weil die Schweizer so glücklich sind, dass sie nie fluchen müssen. Wer das nicht glauben will, kann ja mal das Orakel des 21. Jahrhunderts, nämlich Google fragen: Für „Schweizer Flüche“ gibt auch bei Eingrenzung der Suche auf die Schweiz keine verwertbaren Treffer.

    Die einzigen Verweise auf das Thema „Flüche in der Schweiz“ sind offensichtlich Erinnerungen von Schweizern daran, dass es früher mal so was wie Flüche gab:

  • Früher gab es Flüche
  • In einem Interview mit dem Texter André Küttel, der bei der Schweizer Parodie von „Der Herr der Ring“ die entscheidenden Textpassagen mitgestaltet hat, sagt dieser zum Thema Flüche:

    In Ring Thing hat es klassische, Schweizer Flüche, die ich von meiner Jugend her kenne. „Du bisch so en Mongo“ oder „Gorilla Blauarsch„, um mal zwei zu nennen. Woher kommen die?
    (…)
    Und das sind halt wirklich Ausdrücke, die ich von meiner Schulzeit kenne. Und diese Ausdrücke sind halt inzwischen ein bisschen verloren gegangen. Die heutige Jugend flucht auf Englisch und sagt halt „Fuck“ oder so, während wir uns noch anders ausgedrückt haben. (Quelle)

    Und in einer Besprechung des Schweizer Kinohits „Mein Name ist Eugen“ heisst es

    Dass der Film gerade richtig kommt, passt zum Zeitgeist und zum Retro-Trend. In Nostalgie baden liessen mich vor allem die Schimpfworte, die längst aus der Mode sind: «Halbschueh», «Höseler» und Flüche wie «Dammisiech!» sollte man bei Gelegenheit verwenden, um sie am Leben zu erhalten. (Quelle)

  • Fluchfreie Zone Schweiz?
  • Doch jetzt habe ich den wahren Grund gelesen: Die Schweizer würden ja gern fluchen, aber es wurde ihnen verboten:

    Eishockey-Fans wird das Fluchen verboten
    Die ZSC-Fans müssen immer strengere Regeln befolgen. Nach dem rigorosen Durchgreifen gegen das Rauchen im neuen Hallenstadion gilt jetzt auch: «Fluchen verboten!»

    ZSC-Lions-Sportchef Simon Schenk rief die Fans letzte Woche zu sprachlicher Disziplin auf: Das Singen von beispielsweise «Sitz, du Sau», dem langjährigen Schmähruf der Zürcher, sei per sofort verboten. Denn fortan, so will es die Eishockey-Nationalliga, kosten ehrverletzende Worte aus dem Publikum die Klubs 300 Franken plus Schreibgebühren. Als Spitzel werden Verbandsmitglieder eingesetzt.

    Beim ZSC stösst die neue Verordnung auf wenig Gegenliebe: «Wir werden damit vor grosse Probleme gestellt, denn das Einhalten dieser Regel ist schwer umsetzbar», sagt Schenk. Die Stossrichtung sei aber sicher die richtige. Quelle

  • Sitz, du Sau

  • Da ist er, der berühmte Schmähruf der Zürcher. Ein knallharter Fluch, würde ich sagen. Kaum auszuhalten in seiner Krassheit und Direktheit, mit einer hübschen Alliteration (=Stabreim) übrigens. Das gehört natürlich verboten, bzw. abgestraft. Ist doch praktisch, wenn man mit Flüchen auch noch Geld verdienen kann. Die Zürcher sind zu allem fähig.

  • Kampf dem Fluch mit Musik

  • Was der Artikel nicht verrät , ist wie die Geschichte weiterging. Als die Zürcher ZSC-Fans dennoch anfingen ihre Flüche zu skandieren, wurde zur Unterdrückung einfach die Lautsprecher-Musik lautergestellt, so laut, dass normale Zuschauer sich die Ohren zu halten mussten, um keine Gehörschäden davonzutragen.

  • Fluchen auf Schweizerdeutsch ist lernbar

  • Wer gern lernen möchte, wie man auf Züridütsch korrekt flucht, hier ein kurzer Auszug aus einem Sprachkurs Kurs: Fluchen auf Züridütsch (MP3 231Kb)

    

    33 Responses to “Wie fluchen die Schweizer?”

    1. sal Says:

      Ja, das Fluchen ist in der Schweiz in den letzten Jahrzehnten leider etwas verwässert worden; übrigens nicht nur durch Anglizismen (du hörst fast *jeden* Schweizer dann und wann mal „shit“ oder „fuck“ sagen), sondern auch durch „Teutonismen“ (verzeih mir den Ausdruck), wie z.B. „Scheisse“ statt des urschweizerischen „Schiissdräck“.
      Das „Arschloch“ ist wohl im gesamten deutschsprachigen Raum zu finden. Noch eher CH-Deutsch ist aber „Schafseckel“ (böööhse). Früher war „Glünggi“ und „Sürmel“ noch in Gebrauch, wobei diese Begriffe eher harmloser Natur waren.
      „Gopfertami“, „Gopferteli“hört man heute noch in der Kurzform „‚tami“ und „‚teli“, während mir aber bisher noch keine Verkürzung von „Gopferteckel“ zu „‚teckel“ untergekommen ist.
      Wusstest du, dass auch „Merci“ (vielmer „Määrssi“) von älteren D-CH-Semestern zum Teil beleidigend empfunden wurde? Wenn man nämlich statt „Merci“ (Märssi) eben „Määrssi!“ ruft, dann ist nicht „Danke“ gemeint, sondern eher „Um Himmelswillen!“. Jedenfalls hat mir meine Stadtzürcher Grossmutter in meiner Kindheit eingebläut, dass es unhöflich sei, Merci zu sagen, statt Danke (bzw. „Tankä“). Wobei ich ihre Ansicht nicht teile, denn die Betonung machts.

    2. Michel Says:

      Für Gopfertami gibt es ein Kürzel: Einfach Gopf…. (besonders in Basel-Stadt!), Gruss
      Michel

    3. Gufechüssi Says:

      Eine gute Handvoll Flüche und Kraftausdrücke sind hier nachzulesen:

      „Teigaff, Tüpfi, tumme Siech“ von Fritz Kamer, Huber 2003

      aus dem Kurzbeschrieb: „Schimpfen und Fluchen im Schweizerdeutschen: Wie sieht das umfangreiche Vokabular freundeidgenössischer Beschimpfungen heute aus?
      Ein unentbehrliches Handbuch für alle, die in unsrem Land auch abseits der feinen Gesellschaft fundiert mitreden wollen … „

    4. heike0706 Says:

      Mit Schweizern hatte ich bisher eigentlich recht selten zu tun, dafür lebe zuweit im Norden. Jetzt aber doch… und sofort bin ich an ein scheinbar recht seltenes fluchendes Exemplar geraten. Daher meine Frage: was heisst denn nun „Gopferteli siech“? Kann man das überhaupt übersetzen? Gibt’s irgendein hochdeutsches Äquivalent, was vielleicht zumindest sinngemäß ähnlich ist?

      Vielen Dank für Eure Hilfe!

    5. Adu Says:

      Hey Jens! Erstmal Kompliment für Deine Website! Ist echt unterhaltsam (das ist kein schweizerische „Routinenettigkeit, sondern ernst gemeint).
      Ich vermute, dass du dich einfach in der falschen (oder richtigen, wie man’s nimmt) Szene umtreibst, wenn du in deinen ersten 6 Monaten keine einzigen Flüche gehört hast (Klar fluchen Schweizer Geschäftsleute nicht übermässig im Kundengespräch). Möglicherweise war dein Ohr am Anfang ganz einfach auch noch nicht auf Dialekt „getuned“. Viele fremdsprachige Immigranten erkennen sehr schnell am Tonfall, wenn Schweizer fluchen, auch wenn sie des Schweizerdeutschen noch nicht mächtig sind. Meine polnische Freundin hat daraus jedenfalls geschlossen, dass ich (zu) oft Kraftausdrücke verwende. Deutsche, die in die Schweiz ziehen, fokussieren weniger auf die Betonung sondern versuchen verständlicherweise, die Semantik direkt zu erfassen. Da aber die meisten Deutschen am Anfang genau „Bahnhof“ verstehen (ausser sie kommen aus Baden-Württemberg), erstaunt es wenig, dass Flüche geflissentlich überhört werden. Wenn man zusätzlich erwartet, dass die Schweizer sich immer artig ausdrücken (weil sich der Slang so niedlich anhört), klingt auch nach 5 Jahren eine „Hure“ noch nach einer „Uhr“ und „anscheissen“ wie „anschiessen“. Dies ist ein positives Vorurteil, das uns Schweizern manchmal hilfreich ist, aber manchmal auch ganz schön auf den Wecker gehen kann („Jöö-Faktor“).
      Es ist aber auch zu sagen, dass sich der Fluchjargon über die Generationen stark gewandelt hat und geradezu charmante Klassiker wie „Glünggi“ und „Sürmu“ (vgl. obigen Beitrag von sal) wohl bloss auf Tonträgern von Mani Matter (nationale Ikone des Mundart-Chansons) konserviert werden. Unter Jugendlichen kann man dagegen heute Ausdrücke hören, die in ihrer Primitivität internationalen Standards entspricht. Damit meine ich nicht, dass böse Einflüsse aus dem Ausland unsere Sprachkultur verroht haben, sondern derzeit vielmehr eine Globalisierung des Fluchens stattfindet (wie sal bereits erwähnt hat, sind v.a. amerkianische Fluchwörter weit verbreitet). Meiner Meinung nach unterscheidet sich Stil und Inhalt des Fluchens diesbezüglich nicht gross zwischen Jugendlichen aus der Schweiz, Deutschland und den Niederlanden und hat deshalb nicht mehr viel mit dem kulturellen Kommunikationsstil der jeweiligen Länder zu tun (etwa wie „direkt“ kommuniziert wird). Ich denke, es bringt nichts, wenn ich hier Muster platziere. Eine witzige Sammlung von Dialektausdrücken (Fluchwörtern und viel mehr), die sich vom „Hauchdeutschen“ unterschieden, findet sich auf dieser Seite (die auch für Schweizer interessant ist, die ihr Vokabular wieder einmal updaten wollen):
      http://www.burodestruct.net/bureaudestruct/discotec/bernesewords.html

      Dazu ist zu sagen, dass es sich um Berndeutsch handelt. Für Übersetzungen kann man sich ja wieder an diesen blog wenden. Wer hier keine Verständnisschwierigkeiten hat und auch die Texte von Mani Matter versteht, ist nicht nur des Schweizer Deutschen mächtig, sondern versteht auch die Schweizer Seele und sollte einen roten Pass frei Haus bekommen 😉

      An heike0706: „Gopferteli Siech“ heisst wörtlich übersetzt „Gott verdamme mich Kranker“. D.h. „Gott verdamme mich“ heisst eigentlich „Gopferdammi“. Früher war dies jedoch ein so heftiger Ausdruck, dass man Verballhornungen vorgenommen hat, um die Power etwas abzuschwächen: z.B. „Gopfriedstutz“ = „Gottfried Steig“, oder „Gopf“, „Tami“. „Gopferteli“ heisst m.M.n. „Gottver-Decke (bitte korrigiert mich da, bin nicht 100 pro sicher). „Siech“ ist ein altdeutscher Ausdruck für Kranker, Aussätziger („Siechenhaus“) und wird im Schweizerdeutschen nur noch als Fluchwort gebraucht. Verwandt und immer noch gebräuchlich sind „sick“ (engl.: krank) und „ziek“ / „ziekenhuis“ (holländ.: krank, Krankenhaus).

      Sorry für die Ausführlichkeit!
      (kann meine Schweizer Wurzeln nicht unterdrücken, solche Höflichkeiten müssen einfach sein 😉

      Da ich in wohl in nächster Zeit nicht gleich wieder blogge hier noch zwei Tipps:

      Buch: Gebrauchsanweisung für die Schweiz von Thomas Küng, Pieper Verlag
      => Eine witzige Einführung in die schweizerische Mentalität und Gesellschaft (Schwerpunkt Deutschschweiz), empfohlen von deutschen Freunden

      Site: http://dialects.from.ch/
      => relativ treffsichere Identifizierung von Schweizer Dialekten

    6. Adu Says:

      hab eben gesehen, dass der chuchichäschtli-orakel-link bereits auf der einstiegsseite aufgeführt wird…bin quer eingestiegen, wahrscheinlich ist auch sonst viele info bereits vorhanden, diese site ist ja ziemlich umfangreich.

    7. Administrator Says:

      @Adu
      Vielen Dank für den ausführlichen Kommentar und die tolle Erklärung zu den Flüchen!
      zu Mani Matter siehe hier: http://www.blogwiese.ch/archives/21
      Den chuchichäschtli-orakel link hast Du ja dann auch noch entdeckt 🙂

      Gruss, Jens

    8. Sandra-Lia Says:

      Gopferdammi nomal, dass isch doch alles verdammte schwachsinn. mer vlueche wie rohrspatze, hueresiech.. dass cha ich ja wirklich ned ernscht ne.. die huere wüsset nur ned, dass me de na im google sueche mue

    9. Mänu Friedli Says:

      Auf der Webseite einer grossen Schweizer Brauerei (feldschloesschen.ch) findet man Radio-Werbe-Spots, von denen einer den Berndeutschen Dialekt behandelt. Dort kommen Unmengen von Flüchen vor, die allerdings sogar mir meist unbekannt waren. Nichstdestotrotz ist es eine grosse Freude, sich diese Flüche zu Gemüte zu führen.
      Leider hat bei mir vorhin die Feldi-Seite nicht richtig funktioniert, aber die fragliche MP3-Datei gibt’s auch hier (346 KB, leider ziemlich langsame Leitung):

      http://www.feldschloesschen.ch/de/30/download_02.htm

    10. Fella Says:

      Nach meinem Eindruck ist es in der Schweiz auch nicht anders als in anderen europäischen Ländern: in wohlhabenden Städten fluchen die Leute generell weniger und die Jugendlichen benutzen fast nur noch die bekannten, englischen Ausdrücke.
      Die Frage „Wie fluchen Schweizer“ beantwortet sich am schnellsten, wenn man aufs Land oder in einfache Arbeiterbeizen geht. Ich habe noch keinen Jungbauern „fuck“ sagen hören. Dafür sind „huere“, „cheibe“, „chogge“, „Siech“ und diverse lokale Ausdrücke ständig in Gebrauch, teilweise sogar im geschäftlichen Umfeld.
      Ich will das „Fluchen“ nicht zum Kulturgut erheben, aber ich fände es schade, wenn solche charakteristische Ausdrucksweisen tatsächlich mit der Zeit verschwinden würden.

    11. HaegarCH Says:

      Do fället dänn no „immer die Schwoobe“ (hier sind ALLE Bewohner des grossen Kantons damit gemeint). Gegebenefalls würds no mit Sauschwoobe verstärkt. Dänn gits no d’Russe (die Wälschen). Die übliche Fluechwörter wie Gopferdeckel etc. sind jo scho gnännt worde. Du Mögni isch übrigens gar kei schöni Betitelig. Es heisst nämmli so viel, wie das än Mongoloide bisch, also behinderet. Als Vater vomene ächtä Möngi möchti eü doher bitte d’Möngis nid so z’beleidige, si sind inteligänter als die wo mä eener als Dubbel söt bezeichne.

    12. Tussi Says:

      wenn du denkst, dass die schweizer nicht fluchen, dann bist du zuwenig mit unsereins im auto unterwegs! da fluchen wir, glaube ich, am meisten. meine mutter flucht nie, es sei denn, sie fährt im auto….
      da kommt dann oftmals der begriff vom schafseelen guten menschen zum vorschein! (=oben schon benannt, der schafseckel) kommt auch immer darauf an, wer vor einem fährt: männlich oder weiblich. da wechseln die kraftausdrücke, welche ich nicht alle erwähnen möchte. es heisst ja immer wir schweizer sind sooo anständig 🙂
      du solltest mal bei mir im auto sitzen, wenn vor mir ein alter „opi mit huet“ oder eine „frau“ fährt! bei uns ein gängiger spruch, wenn jemand vor uns schleicht. dann heisst es oftmals: das chan nume e frau oder en maa mit huet sii!
      viel spass bei der nächsten autofahrt mit einem fluchenden schweizer! 🙂

    13. solar Says:

      Meine Mutter oder sogar meine gut 40-jährige Schwägerin würden das Wort Huere (Hure) nicht mal in den Mund nehmen in jener äussersten Verzweiflung, in der auch Braven und Frommen sonst einmal ein unschönes Wort zwischen den Lippen durchflüchtet.

      In der Zentralschweiz hingegen (Luzern, Nid- und Obwalden etc.) wird huere bzw. hüerä längst als reine Verstärkungsform gebraucht, ohne dass sich v.a. Jüngere nur schon bewusst sind, dass huere ein unanständiges Wort sein könnte (huere schön, huere vill, huere glatt (=lustig), huere spaat (=spät), huere lieb vor Dir etc.

      Höchstes Entzücken drückt huere geil! aus, was ältere Zürcherinnen erschauern lässt. So etwas Wüstes!

      Hiermit ist auch gesagt, dass ein und dasselbe Wort im einen Dialekt schon so abgeschliffen ist, dass es nicht mehr als „zu vermeiden“ in Fleisch und Blut ist (bzw. wegen des Reizes des Verbotenen nur in Spezialfällen doch angewandt wird), während es in einer anderen Landesgegend noch immer zu einer abschätzigen Einschätzung der Person führt, die es benutzt hat.

      Ein anderes Beispiel ist (ab)hocke für (ab)sitzen. Für Berner ist das völlig in Ordnung, während es in Zürich im Umgang mit Fremden und Älteren noch immer eher vermieden wird und von alten Frauen überhaupt nicht gebraucht wird.

      Zu den eigentlichen Flüchen gehört auch der Chaib (ursprünglich ein totes Ross (Pferd)). Verwendet v.a. als chaibe chalt (schrecklich kalt), tumme Chaib, blöde Chaib, cheibe-n-Ussländer (die auch huere-n-Ussländer sein können. Beim letzten Beispiel ist dann huere plötzlich wieder als Schimpfwort gemeint. Doch das ist ein sehr unrühmliches Kapitel, auch wenn es leider zurzeit politisch sehr aktuell ist.).

    14. Pascal Says:

      hallo

      Viele von deinen begrifferklärungen von den Schweizern sind falsch. ich hätte deine erkenntnisse zuerst einem schweizer gezeigt und nachgefragt bis du dir 100% sicher bist bevor du einen völligen unsinn ins web stellst. gruss pascal

      ps: ich als schweizer bin entäuscht vom deiner seite!!!

    15. Administrator Says:

      @Pascal
      Ich bin nicht angetreten, ein Lexikon zu schreiben und die Wahrheit zu verkünden. Ich geht es um ganz persönliche „sprachliche Beobachtungen und Erlebnisse als Deutscher in der Schweiz“. Natürlich ist das vieles falsch, denn woher soll ich das als Deutscher auch wissen. Dazu gibt es eben die Kommentarfunktion, und wir können alle etwaa lernen dabei. Wahrheiten und echte Erkenntnisse findest Du eher bei http://www.blick.ch oder bei http://www.nzz.ch
      Es freut mich ausserdem, dass Du alle 476 Artikel dieses Blogs ausführlich gelesen hast und so zu einem fundierten Urteil darüber gekommen bist, was ich ins Web stellte.
      P.S.: Ja, und ich weiss, dass „es schiesst mich an“ nichts mit dem Schiessgewehr im Schrank zu tun hat. Man hat es mir in der Zwischenzeit mehrfach erklärt.

    16. Innerschwiiz Says:

      Guten Tag Allerseits

      Das die schweizer nicht fluchen, wenn „Gäste“ in der Nähe sind mag ja zutreffen. Was ich allerdings zu bedenken geben ist, dass es durchaus auch lokale Unterschiede gibt…. In der Innerschweiz (Schwyz,Uri;Ob-Nidwalden) gehört das fluchen schon beinahe zum guten Ton (nicht umsonst findet man in Ob-Nidwalden in beinahe jedem Satz das Wort „Hüer“).
      Aber wenns jemandem wirklich interressiert wie es zu und her geht wenn Schweizer unter sich sind dann würde ich ihm den Film “ Das gefrorene Herz“ von Xavier Koller empfehlen. Und glaubt mir ich kenne mehr als ein Ort in der Schweiz in der es noch ziemlich genau so zu und her geht …..vorallem wird genau so gesprochen!!!

      Cheers
      Innerschwiiz

    17. Gizmo Says:

      @ Tussi: Bingo… das fluchen (und sich künstlich aufregen) im Auto hat sogar so eine grosse bedeutung das es schon in der Fahrschule gelehrt wird (selbst erlebt!)

    18. Richardii Says:

      mein Geschichtslehrer hatte zwei Angewohnheiten: 1. Er fragte jede Stunde, ob ich Berndeutsch verstehe „. Er fragte jede Stunde ob ich auf Berndeutsch „wüescht redä“ würde. Eine Zeit lang antwortete ich mit 1. Ja, 2. Nein. Eines Tages wurde es mir zu dumm. Auf die zweite Frage antwortete ich: „I chönnt scho!“
      ER: Auso, tüet emau!
      Ich : Ja Hueresiech i sagä jedi stung dass i bärndütsch vrstah u dir fragät gäng no! GottvrdammiGottvrteidi schisst mi doch a chöit dir snech ni merke?
      Da sagte er nichts mehr.

      Ps:wer auch so schön schweizerdeutsch fluchen können will, soll auf youtube das video namens „pingu macht problem“ angucken. Merci an Urs&Eddie, ihr habt mir sehr weitergeholfen^^ XD

    19. Schweissesel Says:

      Heimatstärnesiech.
      Esch doch nume Mescht.

      Wasinder?
      E Tschoppele Nossgepfle…

      Schofseckle.

      ehrlech.

    20. Kiri Says:

      ich finde, flüche wie mongo, tamisiech, huere, scheiss usw gehören einfach ins schweizerdeutsch wie die faust aufs auge, und ein, zwei unglaubliche schimpfwörter werden bei uns oft verwendet, das eine ist Michi (dem schweizerdeutschen Ping auf youtube sei gedankt)) und das andere ist sage und schreibe GLOBI. 😀

      huere sehen wir eigentlich garnich mehr als schimpfwort an, es ist eher ein…wort zu verstärkung der ausdruckskraft (oder so…:P)

      naja, liebe grüsse
      Kiri

    21. janna Says:

      nette unterhaltung die ihr hier führt^^ ich mache gerade einen text für die schule über das fluchen und ich denke das jedes land sehr hart fluchen kann man muss nur wissen wohin man muss um dies zu hören!! zum beispiel in der pause bei uns in der schule das ist einfach unglaublich!!!
      und jetzt noch einpaar hübsche sätze auf züridüütsch:
      ihr mega behinderte seck ich han eu gern und so… lg. michelle

      ps. schreibt mir wenn ihr ein problem mit meiner aussage habt auf: mischi_94@hotmail.com

    22. A Says:

      ad Eintrag von Adu, January 22nd, 2006:
      Das mit dem Abschwächen (z.B. “Gopfriedstutz” statt „Gopferdammi”) gibt’s ja auch in anderen Sprachen, im Ami-Englischen ist es in den mittleren und oberen Schichten (v.a. in religiösen Kreisen) z.B. sehr verpönt „Jesus!“, „Oh my God“ oder „damn“ zu sagen, man sagt stattdessen „Gee(z)“, „Oh my Gosh“ bzw. „darn“.

    23. Cristina Says:

      Interessanter blog!

      Ich kann dazu nur sagen, dass mir ausgiebiges Fluchen immer wieder hilft, diese verdammte Welt zu ertragen. Es gibt sogar auch speziell einen Platz dafür auf dieser Page: http://www.verdammtescheisse.ch – Wer hätte sowas gedacht? 🙂

      Liebe Grüsse
      Cristina

    24. Romy Says:

      Noch ein paar „Müschterli (Beispiele) aus Bern:
      – Stärneföifi (das schlimmste Fluchwort, das meine Grossmutter jemals in den Mund nahm)
      – Stäcketöri
      – Sapperlotti

    25. Mahliqa Ru'a Nahid Says:

      Echt man Leute ihr habt alle so was von keine Ahnung..! In der Schweiz flucht man schon seeit jahren nicht mehr so..! diese wörter wie „Gopferdamii“ kennen die meisten aber nur Leute über 50 benutzen sie..!
      In den normalen städten sagt man einfach: Fuck, scheisse, figg dih, idiot, arschloch, putain, shit, ta gueule, ta rasse, nique-toi, nique ta mère, habasht…..die französischen sind vorallem in bilinquen städten überall zu hören, wie zum Beispiel in Biel-Bienne, dort flucht man fast nur in anderen Sprachen…aber längst nicht mehr nur auf französisch, oft auch auf arabisch, albanisch, englisch, türkisch, italienisch, rumantsch….und noch in vielen weiteren sprachen, was eigentlich schade ist…aber so ist das leben nun mal..
      Liebe grüsse aus der Schweiz..!!!

    26. Saiid Says:

      Heii Mahliqa (Echt cooler Name..)
      Ich muss dir voll und ganz zustimmen. Seit ich ein kleines Kind bin lebe ich nun schon in Biel-Bienne und ich habe noch nie das Wort „Gopferdamii“ gehört. Ich denke du hast Recht, diese Flüche sind heute total veraltet und niemand sagt sowas noch. Vorallem keine Jugendlichen..! Ich selbst bin bilingue. Daher weiss ich sehr gut, dass nicht nur Schweizer die französisch sprechen auf französisch fluchen. Ich freue mich immer, wenn jemand auf französisch flucht. Keines wegs finde ich das Schade…Ich finde es toll und bewundernswert wie multiculti die Schweiz ist. Sie fürchtet sich nicht andere Sitten und Gebräuche aufzunehmen und völlig zu integrieren. Mir gefällt es auf andere Sprachen zu fluchen..!
      Ich verstehe Leute einfach nicht, die sagen die Schweiz geht verloren unter all den Ausländern und so…! Ganz im Gegenteil, die Schweiz wird nur immer reicher, und zwar nicht an Geld…
      Baii baii
      Saiid

    27. Holzöpfu u Zipfuchappe Says:

      Ein neuses Schimpfwort aus basel:
      „Du Opfer“
      Es klingt besonders schön aus Mündern von Französischlehrern: „Sie sind eine Öpfer“
      haha liebe Grüsse

    28. Hellchen Says:

      Stäckätöri, das isch doch eifach nid wohr gopferdelli, das mir nid gopferdami säge und das es uhuere veraltets wort isch. Auso do bi üs im Kanton Bärn, säge mir ämu viu gopferdami nume das drs grad wüsst hueresiech. Und wenn mer öppis am chnüblä si wo nid geit, de säge mir, du heilandsdonner chätzer schissdräck.
      Wenn me verruckt übere Nochber oder übernes anders Wäse isch säge mer, das isch jetz e hohli Nuss oder e dumme siech oder e blödi morä!
      Oder wenn eim öpper uf d Närve geit, de isch das ä uhuere Schnäbizägg!!
      So jetz fertig gfluechet, heilanddonnerwätter das isch jo ke Art eso, Stärnäföifi, Heiterefahne, eso redt me doch nid…das isch jo für Arschlöcher!

    29. Badner Says:

      Wirklich lustig hier. Selten han i so en Saich gelesen wie hier. Ich bin selber Deutscher und wunder mich scho sehr, in welchem Land du zu glauben lebst. Gut i bin Badner und mit Wörter wie Chaib, Siech, Gottfriedstutz, Gottvädelli aufgwachse. Bin übrigens Akademikersohn und grad 20 Jahre alt – es soll also niemand behaupten, diese Wörter würden in Deutschland nicht mehr gebraucht.
      Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Wörter in de Schwyz aussterben. Klar, Secondos, werden diese Wörter vielfach nicht benutzen. Aber ansonsten sind des doch alltägliche Wörter. Dass man die im Geschäftsleben, zumindest bei Begegnungen mit Kunden, nicht benutzt, ist ja wohl selbstverständlich.

      Also ich würd de Blog vom Netz nähme. Der isch jo nitmal für Dütsche ernscht znäh. Was solle da erscht dSchwyzer denke?

    30. Kätsch Says:

      Sali midänand…
      Aso hiä idr Innerschwiiz wird aso seeehr vill gfluächät. Und wiä obä scho erwähnt, chunnd au bi üs im Kanton Schwyz schiär i jedem Satz äs „huärä“ vor, was ja aber äbä nid als Fluäch gmeint isch… Was bi üs au nu vill bruucht wird isch „süü“ wiä „du süücheib“ oder „süühund“, „süüwiib“, „süüzürcher“ (wänn ä Zürcher vor diär so langsaam ufnä Hoger uufä fahrt;), wäremer wider bim fluächä währendem Autofahrä) oder „verrecktä“:“verrecktä schiissdräck“, „verrecktä Stärnächeib“… „heiligä Beck“ isch änu sonä uusdruck (sid wänn sind mier Beck heilig?! :))
      Dä gids nu dUusdrück:“Faus“, „Galöili“, „Lümmel“, „Totsch“, „Memmi“,“Tschättärä“, „Zwätschgä“, „alti Scheysä“ usw. Das sind alles Beleidigungä für Persounä 😉
      Äs paar huärä liäb Grüäss usm schöinä Schwyzerland a ganz Düütschsprachig Rescht

    31. Kätsch Says:

      Ejä, jaa.. Wasi nu vergässä ha isch zSchimpfwort wo miär für di Düütschä bruuchid:“Gummihals“ Kä Ahnig, wiä mer uf ä seläs chunnd aber isch halt so. Und dä Österriicher sägemer übrigens:“Habsburger“ aber das isch ja uf änart verständlich 😉 D’Italiäner sind „Tschinggä“ und alli vom ‚Ostblock‘ „Jugos“. D’Franzousä wärdid öppädiä als „Schnäggäfrässer“ betitlet. Jawohllä, ich hoffä das siig etz alläs…
      Ja, dä gäbs nu – für all wos nu niä gsey hend- äs Video uf YouTube:“fluchender Bauer“.. Dett leyrt mer au chle fluächä 😛

    32. E Basler Says:

      Min Lieblingsfluech isch….“Du furtzdummi Rackete“ Sait viel us und isch trotzdäm nid all zu bös

    33. Groucho Says:

      Möchte hier nicht päpstlicher erscheinen als der Papst, aber das vor allem in der Zentralschweiz oft gebrauchte Wort „hüerä“ oder „huerä“ hat nichts mit dem schönen deutschen Wort „Hure“ = Dirne zu tun, sondern ist eine Abschleifung von „ungeheuer“ im Sinne von „sehr“ oder „ungeheuer viel“. Dazu auch das Wort „uhüerä“.