Sturmgeläut um 6.00 Uhr früh — Die Kirchen in der Schweiz
Unsere erste Nacht in der Schweiz endete abrupt um 6.00 Uhr in der Früh. Es war ein Werktag und wir fielen fast aus den Betten, weil die Kirchenglocken Sturm läuteten.
Was war passiert? War der dritte Weltkrieg ausgebrochen? Mussten wir nun umgehend den Atomschutzkeller aufsuchen, die Notbetten aufbauen und die manuelle Entlüftung in Betrieb nehmen? Oder war das nur ein Alarm der lokalen freiwilligen Feuerwehr, weil wieder ein alter Holzschuppen „heiss“ abgerissen wurde? (Was in der Schweiz, nebenbei gesagt, häufig zu passieren scheint. Beim dritten Zeitungsartikel über so einen Vorfall habe ich aufgehört zu zählen…)
Bedrohliches liegt in der Luft, die Glocken läuten und läuten, mindestens 5 Minuten lang. Dabei ist doch die Schweiz ein reformiertes Land, ohne dem üblichen frühmorgendlichen Geläut, mit dem in katholischen Gegenden die Gläubigen zur Frühmesse gerufen werden.
Wie sich herausstellte, werden die Schweizer jeden Morgen um 6.00 Uhr geweckt. Nur am Sonntag dürfen Sie tüchtig ausschlafen, so richtig bis in die Puppen. Genauer: Bis um 7.00 Uhr, was ja immer hin eine Stunde länger als unter der Woche ist. Dann läuten wiederum die Glocken.
Sie werden es nicht glauben, aber bereits am zweiten Tag in der Schweiz hörten wir die Glocken nicht mehr und schliefen friedlich weiter. So schnell gewöhnt sich die Seele an alles. Nur im Urlaub, wenn wir z. B. nach Frankreich fahren, wache ich stets um 6.00 Uhr auf und wundere mich über die merkwürdige, verdächtige Stille. Etwas fehlt dann.
Für die Deutschen ist der Moment des Jahreswechsel um Mitternacht der Zeitpunkt, an dem sie gezielt die Champagnerkorken knallen lassen (oder doch wahrscheinlich eher Söhnlein Brillant Sekt halb trocken, denn Champus trinkt man in Deutschland nur im Rotlicht-Milieu, viel zu teuer für Sylvester!), laut „Prosit Neujahr“ rufen, sich nach französischer eingeführter Sitte tüchtig abküssen um dann auf die Strasse zu rennen und in weniger als 20 Minuten das Brutto-Inlandsprodukt von 2-3 afrikanischen Staaten in Form von Raketen und Böllern in die Luft zu jagen. Etwas, das den Schweizern völlig fremd ist. Hier wird höchstens gesittet am 1. August gefeuerwerkelt, jeder für sich, oder gemeinsam neben dem Holzfeuer. Falls Sie es doch einmal an Sylvester in ihrer Nähe irgendwo knallen hören und eine Rakete aufsteigen sehen, dann wissen Sie sofort: Da muss ein Deutscher wohnen! Lieber Abstand halten…
Anders in Zürich beim Jahreswechsel 2002-2003: Zwischen 23:45 Uhr und 00:15 ward es in der Innenstadt ganz still, bis auf die Kirchenglocken, die besinnlich das neue Jahr einläuteten. Die 150.000 Besucher in der Innenstadt warteten schweigend auf den Höhepunkt dieser Neujahrsnacht. Der begann erst um 00:20, also 20 Minuten später als in Deutschland, mit einem grossen Feuerwerk über dem Zürisee, bei dem für 70.000 CHF Raketen verschossen werden.
Uns erstaunte diese „besinnlich“ Jahreswende, weil wir daran zurückdachten, wie an 3 von 4 Adventssonntagen in der Innenstadt von11:00 Uhr (gleich nach der Kirche?) bis 17:00 Uhr alle Geschäfte geöffnet hatten. Einkaufen am heiligen Sonntag, noch dazu in der besinnlichen Adventszeit? In Deutschland immer noch ein absolutes Tabuthema, bei dem die beiden stärksten gesellschaftlichen Organisationen, nämlich die Gewerkschaften und die Kirchen, gemeinsam an einem Strang ziehen. Auf keinen Fall.
In Deutschland wurde, historisch gesehen, nur einmal von dieser eisernen Regel abgewichen, nämlich kurz nach dem Mauerfall im Winter 1989, damit die Ossis ihr Begrüssungsgeld auch beziehen und ausgeben konnten. Plötzlich waren alle Geschäfte in den Innenstädten hinter der Grenze auch am Sonntag geöffnet. Ich weiss nicht mehr genau, wie lange dieser anarchische Zustand anhielt, ich kann mich aber erinnern, dass es später viel Ärger gab, weil Kaufhäuser in Ostberlin weiterhin an Sonntagen verkaufen wollten. Sie mussten dazu Berlin-Souvenirs ins Sortiment aufnehmen und so tun, als seien sie touristische Infrastruktur für die Durchreisenden.
Die Schweizer Kirche heisst „Chille„, und das spricht sich fast wie „killekille“ (Geräusch beim Kitzeln eines Kleinkindes). Die „Chilbi“ ist also nicht das Hillybilly-Fest, sondern die Kirmes genannt, also ein nettes Fest mit vielen Fahrgeschäften (die nirgends hinfahren, ausser im Kreis herum).
Junge Schweizer verstehen das Wort „chille“ leider oft in einer ganz anderen Bedeutung, nämlich auf Englisch ausgesprochen mit einem kräftigen „Sch“ am Anfang: In einer Chill-Out-Zone können Sie chillen, runterkommen von der Aufregung einer durchgetanzten Nacht.
In der Chille ist gut chille, aber auch gut fiire:
Wir besuchten unsere „Chille“ an Heiligabend, wie bei den Deutschen üblich, und waren zunächst mal 30 Minuten zu früh dran. Warum? Weil in Deutschland musst Du an Heiligabend mindestens 30 Minuten vor Beginn des Gottesdienstes in der Kirche sein, sonst kriegst Du keinen Platz mehr. Anders in der Schweiz, hier strömten die Leute erst kurz vor Beginn.
Die Pastorin hob an zu sprechen, und siehe, sie sprach Hochdeutsch! „A Düütsche…“ raunte es hinter uns durch das Kirchenschiff. Tja liebe Schweizer, nicht nur die Medizin und die Computerbranche ist in der Schweiz fest in deutscher Hand, auch bei den Theologen herrscht ein reger Import aus dem grossen Kanton. Ich rechnete fest damit, dass nun ein Simultandolmetscher in Aktion trat, oder zumindest schweizerdeutsche Untertitel eingeblendet wurden, wie im Kino. Aber nix da, hier verstanden alle die Sprache Luthers.
Alles andere fand dann aber ausschliesslich auf Schweizerdeutsch statt, sofern die gute Frau nicht selbst sprach. Einen gehörigen Schreck jagten uns zum Schluss dann die Schweizer Kirchgänger doch noch ein, als nämlich alle aufstanden und wir, als einzige Deutsche im Raum, plötzlich wie aus einer Kehle von 500 Schweizer das Vater Unser gesprochen hörten, auf Hochdeutsch! Da kriegst Du Angstzustände, wenn um dich herum plötzlich alle Schweizer nur Hochdeutsch reden, das kannst Du mir glauben.
Oktober 18th, 2005 at 22:33
man man man, Du weist aber schon das man in der schule hochdeutsch Lernt? Es sind ja auch alle Bücher so geschrieben, und wir Schreiben ja auch so. Also verstehen die CHer logischerweise Hochdeutsch und können es auch mehr oder weniger Sprechen.
Gut man muss oft überlegen, nicht das man z.B. auf ein mal Sagt „jetzt Los doch mal zu“ anstat „jetzt Hör doch mal zu“
Oktober 25th, 2005 at 22:37
Kirchenglocken sind gesundheitsschädlicher Lärm!
Jetzt mitmachen beim Verein IG Stiller um diese Lärmbelastung während der gesetzlich vorgeschriebenen Nachtruhe endlich abzuschalten!
http://www.nachtruhe.info
November 30th, 2005 at 10:56
Sonntagsverkauf in Deutschland ist nicht ganz so Tabu:
Zitat:
Das deutsche Ladenschlussgesetz erlaubt derzeit vier Sonntagsöffnungen pro Jahr und Stadt. Tabu sind alle Dezember-Sonntage. Voraussetzung für Sonntagsöffnung ist, dass gleichzeitig in der Stadt etwas Besonderes stattfindet: eine Messe, ein größerer Markt, ein Jubiläum. Für Hannover sind das am 1. Advent die Weihnachtsmärkte. 12 weitere Städte bieten im Umkreis um Hannover am 27.11. Sonntagsverkauf an. 2006 werden die Läden in Hannover während der Sonntage der Fußball-WM geöffnet sein.
Und wenn man sich anschaut, wieviele grenznahe Deutsche sich an den Adventssonntagen in den Schweizer Läden tummeln, wird schon ein gewisses Bedürfnis seitens der deutschen Konsumenten ersichtlich.
März 4th, 2006 at 14:50
… Da kriegst Du Angstzustände, wenn um dich herum plötzlich alle Schweizer nur Hochdeutsch reden, das kannst Du mir glauben. …
Wie immer habe ich mich bei der Lektüre Deiner Beiträge königlich amüsiert. Bei obengenanntem Satz musste ich jedoch lauthals „Uselache“ (Hinauslachen? Hm… du siehst, ich als Schweizer stosse bereits an die Grenzen meiner Deutschkenntnisse!).
Bravo, weiter so!
April 7th, 2006 at 12:21
die 20 Minuten Verspätung sind doch ganz gut, da kann man zwischenzeitlich auf das neue Jahr anstossen!
Wer sich durch Kirchenglockengeläut gestört fühlt, ist etwa der Gleiche wie jener der auf’s Land zieht und sich am Geläute der Kuhglocken (Trychle, Schälle) stört oder stößt.
April 13th, 2006 at 16:09
… zum hochdeutsch gesprochenen Vater unser…
Herzlichen Dank für deinen Beitrag… Brachte er mir doch die Antwort auf eine Frage…
… schon länger wundere ich mich, weshalb dieses Gebet, welches Jesus am Ende seiner Bergpredigt den Anwesenden beibrachte, bei uns immer so „in den Bart gemurmelt“ wird…
Das müssen unsere Hemmungen vor dem Hoch- oder Schriftdeutschen sein!!!
Anders lässt es sich wohl nicht erklären, dass ein Zitat und Lehrstück von IHM, das uns weisen , Kraft und Zuversicht geben soll, in so monotoner Art gesprochen wird… Für welche die es interessiert, der letzte Abschnitt im Gebet wurde später angehängt…
Manchmal habe ich den Eindruck, dass es sich dabei eher um die Losung eines Geheimbundes handelt… Fast schon Angsteinflössend…
Übrigens, im Gegensatz zum Stundenschlag, handelt es sich beim sogenannten „Gebetszeitläuten“ nicht um Lärm…
Ähnliche schreckhafte Erfahrungen machte ich an einem friedlichen Sonntagmorgen in der Toskana… Plötzlich ballerte und zischte es wie wild um „unser“ angemietetes Ferienhaus… Vermutungen gingen in die Richtung, als dass tatsächlich der 3. Weltkrieg ausgebrochen ist. Dabei lag der Grund in der eröffneten Jagdsaison… Dumm nur, dass das Ferienhaus nur selten bewohnt und etwas abseits lag. Die Lokalen Jagdmatadore erschracken jedenfalls erheblich, als sich die Jalousinen öffneten…
Juli 7th, 2006 at 18:44
Hallo so viel ich weiss (und bin mir eigentlich sicher :-)) läuten die Glocken unter der Woche auch um 7.00 und zwar ist das von früher um diese Zeit wurde begonnen zu Arbeiten. Nur so nebenbei um 11,14 und 19 Uhr klingen sie nochmal 😀
Juli 11th, 2006 at 16:19
An kirchenglocken gewöhnt man sich nicht – ausserdem ist das monotone dauergeläute peinlich. Jedem musikalisch begabten menschen dreht sich der magen um ob dem dauergebimmel!
„Ueberhaupt wird man finden, jemehr ein Volk Vergnügen an Schellen oder auch Glöckchen findet, die ohne Ordnung durcheinander klingen,
desto roher, kindischer oder barbarischer ist es.“
(Georg Christoph Lichtenberg)
Juli 12th, 2006 at 10:16
Frieden
——–
Du wachst auf, es ist Sonntagmorgen, die Sonne zwängt ihre ersten freundlichen Strahlen durch die Schlitze der Jalousie, die Vögel singen ihr Begrüssungslied in den umgebenden Bäumen, von etwas weiter her tönt der ruhige Klang der Glocken weidenden Viehs, und dann, zunächst fast schüchtern, dann immer voller hebt das Geläut der Dorfkirche zum Ruf an die Gläubigen an. – Nach einigen Minuten des Geniessens stehst Du auf um für die Familie Toast, Milch, Kaffee und Tee aufzutischen – und der Tag beginnt. – Und das findest Du störend? –
Juli 19th, 2006 at 16:16
Ich erlaube mir eine Berichtigung:
„Dabei ist doch die Schweiz ein reformiertes Land,“ stimmt nicht. Die reformierte und die katholische Kirchen sind beides Landeskirchen, also „offizielle“ Kirchen. Die Kantone sind entweder reformiert oder katholisch (Bsp. ZH=ref., LU=kath.). Den Unterschied sieht man schön an der Grösse der beiden Kirchen im Dorf. In der katholischen Innerschweiz sind die reformierten Kirchen eher Kapellen und meistens sind sie nicht am Dorfplatz angesiedelt. Ein anderes Indiz für die dominierende Religion eines Kantons ist die Anzahl Feiertage.
August 13th, 2006 at 21:23
Hier in Schlieren (Kt.Zürich) läuten die Glocken Wochentags um 7:00 und am Wochenende um 9:00 (und um 11, 14 und 19 Uhr) Das hat vielleicht was damit zu tun, dass wir eine reformierte Gemeinde sind, was uns aber nicht davon abhält zusätzlich eine katholische Kirche zu haben. Diese läutet aber zu den gleichen Zeiten. Verblüffender finde ich die Tatsache, dass die reformierte Kirche die ganze Nacht hindurch die Stunde schlägt, die katholische macht nach Mitternacht Pause bis am Morgen.
Ich habe selber das System mit dem Geläut noch nicht verstanden… ich denke das hängt von jeweiligen Pfarrer ab.
November 1st, 2006 at 15:25
Chille … auch das gehört zu den gaaanz süssen (herzigen …?) Begriffen. Begriffen? Das zweite L hat Folgen, denn bei uns im nordwestlichen Teil der Stadt, in Zürich-Höngg verzichtet man aufs zweite L, obgleich sonst auch hier ganz zür(i)cherisch-puritanisch die Kirche im Dorf bleibt. Um zum Punkt zu kommen: In Höngg gibts den Chilesteig (Kirchengasse, an- bzw. ab-falled je nachdem ob man von oben oder unten kommt). Nun, peinlich oder nicht – über Jahre hinweig glaubte ich mich in einem kosmopolitischen Stadtbezirk, der – wie auch immer – eine südamerikanische Allianz (Partnergemeinde in Santiago de Chile, vielleicht?) pflegt. Nun ja, man sollte die Schweiz nicht unterschätzen. Aber auch nicht überschätzen.
November 24th, 2006 at 7:04
Ich bin absolut mit Louis einverstanden.Wenn die Kirchenglocken die einzigen Probleme sind,die teil Leute haben,glückliche Schweiz.Es gibt auch Leute die auf das läuten warten aus vielen Gründen.So ist des einen Freud des anderen Leid.Aber ich bin sicher das positive überwiegt.Uebergens gibt es auch inder Schweiz sehr viele Feuerwerke am Silvesterabend aber das muss mich nicht kümmern,wir sind dieses Jahr in Deutschland.(Schwarzwald) und werden auf freundschaftliche Nachbarschaft anstossen.
Februar 4th, 2007 at 8:59
@ joe.b deiner logik folgend wäre es ja dann auch legitim, fast wünschenswert, die kirchenglocken permanent läuten zu lassen… schliesslich grasen die kühe ja auch die meiste zeit und läuten ihre glocken. ich denke aber mal das das mit den kirchenglocken eine etwas andere qualität hat. wenn ich mich recht erinnere hat man vor kurzem in einem ort der schweiz zähneknirschend hin nehmen müssen das muslime dort eine moschee errichtet haben aber hat erreicht das man es verbieten konnte das der muhezin die gläubigen zum gebet rufen darf…. tja gleiches recht für alle? nein doch etwas selektiv oder? ich frage mich was passieren würde wenn in jeder schweizer klein und grossstadt überall moscheen errichtet werden würden wo auch noch der muhezin zum gebet ruft über quäkige lautsprecher… sollte ja eigentlich keinem ein problem bereiten, schliesslich ist kirchenglockenläuten ja auch völlig ok… oder?
Februar 4th, 2007 at 9:06
@ louis: ja das finde ich störend, also das kirchengebimmel nicht die kuhglocken… und als lärm empfinde ich es auch, wenn ich wie leider einmal in meinem leben geschehen (ich hab die wohnungsbesichtigung nachmittags gemacht und versäumt zu bemerken das keine 150m entfernt eine kirche war) in direkter nähe zu einem solchen geläut gewohnt habe. ich bin mal gespannt wie erholsam und idyllisch du es finden würdest wenn du in selbiger entfernung zu einem solchen lärmproduzenten wohnen würdest, oder wie in meinem anderen kommentar du in dieser entfernung zu einer moschee wohnen würdest wo aus einem quäkigen lautsprecher der muhezin ruft. bin gespannt ob du dann immer noch von idillischem wohlklang jeden tag sprechen würdest.
Februar 10th, 2007 at 8:41
Jetzt gibts eine Umfrage auf dem Kirchenglocken.ch-blog:
http://www.kirchenglocken.ch/larm-umfrage-stort-dich-das-gelaute-von-kirchenglocken/2007/02/03/
April 17th, 2007 at 1:55
Solange es nur Kirchenglocken sind… und nicht der Muselmann, der vom Turm runter sein „Allah uh akbar!“ (Allah ist grösser…) singt, äh, schreit…. so wie in Deutschen Städten schon heute hier und jetzt vereinzelt das der Fall ist, können wir noch von „Glück“ sprechen.
Aber es stimmt, durch die Nacht hindurch sollte es ruhig sein. Oder einfach sehr viel leiser. Das geht ja heute. Mit der Technik. – Auch sollte ein Kirchturm neben einem Spital wohl eher ruhig sein.
Eine Kirche kann z.B. auch 2x die Stunden läuten. 1x hoher Ton, dann 1x tiefer Ton. Damit 2×12 Schläge um 24:00 Uhr (Mitternacht).
Steht eine Katholische und eine Reformierte Kirche dicht nebeneinander, so hast du dasselbe noch 2x….
Aber besser alt der Müzin oder wie das heisst… ja, um 05:00 Uhr…
Juni 7th, 2007 at 23:13
Habt ihrs gut – in ZH-Fluntern bimmelt die Kirche alle VIERTELstund: Viertel nach: einmal die kleine Glocke – halb: zwomal die Kleine – viertel vor (na, wer hats erraten? – richtig:) dreimal die Kleine ….uuuund zur vollen Stunde erst vier kleine Kloeckskes und anschliessend die Grosse – je nach Stundenanzahl. Und jetzt glaube mal nicht, dass „0:00 Uhr“ die Glocke mal aussetzt – nein, da wird grosszuegig auf 12 aufgerundet 😉
Das geht die ganze Nacht durch. Tagsueber hab ich sie noch nie gehoert, was aber vielleicht auch an den alltaeglichen und allfaelligen Umgebungsgeraeuschen liegen mag.
Juni 8th, 2007 at 13:33
@Diti Ja, und? Das ist das Standardgeläut. Erspart mir nachts, wenn ich nicht schlafen kann, den ständigen Blick auf die Uhr. Und wenn ich schlafe, hör ichs eh nicht 😉
August 25th, 2007 at 15:42
Wunderschön ist es, wenn die Schallwellen der schlagenden und dröhnenden Glocken mich wecken, jedes mal freue ich mich über die Vibrationen, die Harmonien und auch ihre Stärke, denn es ist eine Urkraft, die Glocken übermitteln. Meistens dauert es nur ein paar Minuten – jeweils eine gute Gelegenheit, aufzustehen. Und während das Glockenspiel ertönt, hört man den Morgenverkehr nicht, das Hupen, das Quietschen der Reifen, das aufheulen der Motoren geht unter. Wer dieses Kulturgut als störend empfindet, dem steht es frei, sich dort niederzulassen wo es kein „störendes Bimmeln“ gibt. Es geht ja nicht mehr primär um den Aufruf zum Morgengebet – die Gläubigen würden ihren Weg auch im Stillen finden. Es ist ein Taktgeber, der niemanden verschont. Wer schon am morgen Probleme mit dem Wachzustand hat, darf sich ins Schifflein sitzen und den Rhein herunter treiben lassen, bis in das unendlich stille Meer hinein. Wer unterwegs aussteigt und einen stillen Ort gefunden hat, der darf sich jeweils in sein Auto setzen und auf dem Weg zurück zu den Kulturzentren Motorenlärm verursachen.
Die Glocken gehören dazu wie das Zwitschern der Vögel, dieses hört man besonders gut nach dem das Glockenspiel ausklingt.
August 25th, 2007 at 16:13
ps: Die Entfernung zum Turm ist ca. 210 Meter Luftlinie – mit Sichtkontakt…
März 21st, 2008 at 1:49
Bin nicht sehr religiös, möchte aber trotzdem was schreiben. Hatte vor einiger Zeit einen Traum bei dem ich irgendwie bei mir zu Hause war und auf den Balkon hinausging, da sah ich so ein Minaretttturm mit einem Mann darauf der durch ein Megafon dieses Allaaraggbar und so weiter schrie. Ich war erschrocken und eingeschüchtert. Es war mir unangenehm und als ich aufwachte ging ich auf den Balkon und schaute über das Dorf, es war so schräg. – Na ja, vielleicht zuviel TV 🙂
Also ich mag unsere Kirchen
Juni 15th, 2008 at 22:12
Gott sei Dank gibt es noch das Kirchengeläute. An Weihnachten und Sylvester stehe ich in der Kälte, nur um die Kirchenglocken zu hören. Wird mir sehr heimelig und ich wäre sehr böse, wenn man wegen Rücksicht auf Ausländer und Andersgläubige auf sie verzichten würde. Noch sind die Mehrheit der Schweizer ein christliches Volk. Wie lange noch?
Juni 15th, 2008 at 22:18
Chille heisst es im Kanton Zürich. Chiuchä im Kanton Bern und Chilchä im Berner Oberland – ich hasse es, wenn in der Kirche die Predigt in hochdeutsch gehalten wird, oder wie neulich bei einer Beerdigung der Pfarrer nur wegen eines einzigen Deutschen der Gemeinde mitteilte, dass wir seinetwegen die Predigt auf Hochdeutsch anhören mussten. Wenn ein Pfarrer hochdeutsch spricht – und bei den vielen deutschen Pfarrern die wir bereits haben, verlasse ich die Kirche aus Protest. Es ist ein kleiner Protest – aber ich will das Schweizer Heimatgut – unsere Sprache erhalten – um jeden Preis.
August 6th, 2008 at 12:36
Wenn unser Kirchengeläute den eingewanderten „Gästen“ nicht passt, sollten sie die CH wieder verlassen, und zwar: Ruck, ruck, zack, zack!
[Anmerkung Admin: Erstens heisst das „Ruck zuck, zack zack,“ und nicht „Ruck, ruck“, obwohl das auch sehr hübsch ist, und zweitens steht in dem Posting doch deutlich drin, wie praktisch diese Glocken um 6:00 Uhr als Weckerersatz sind, wenn man sie nur hören würde. Wir hören sie nicht mehr.
Kurzum: Vor dem Kommentieren am besten 1.) Artikel zu Ende lesen, 2.) nachdenken, 3.) Artikel verstehen und dann 4.) kommentieren, sonst kann es zu merkwürdigen Fehlschlüssen kommen, oder verfälschten Zitaten, aber ruck ruck… ]
August 6th, 2008 at 17:46
Typisch arrogantes, deutsches Auftreten! Mäse, ich hoffe, du nervst dich nicht zu sehr wegen diesen Deutschen…… Beliebt sind sie ohnehin nicht – sieht man an Admin.
[Anmerkung Admin: Bei Tobi und Mäsi scheint es sich um ein und dieselbe, wenn auch „multiple“ Persönlichkeit zu handeln, denn die IP Adresse dieser beiden Kommentatoren ist genauso identisch wie ihre URL. Immer nett, wenn jemand erst unter „Mäse“ schreibt, und dass dann unter dem Pseudo „Tobi“ selbst kommentiert.]
August 6th, 2008 at 21:44
Vermutlich ein vor Urzeiten eingewanderter Deutscher, der sich schweizerischer fühlt, als Brunner und Blocher zusammen… Soll es ja geben, gell? 😉
Mai 9th, 2009 at 17:27
Noch sind wir ein christliches Land. Ich freue mich immer über die Kirchenglocken. Sie läuten den Mittag, den Morgen und sogar das neue Jahr ein. Weiter so! Gefällt mir wesentlich besser als die Knallerei in D.
Mai 9th, 2009 at 17:29
War an einer Beerdigung im Tösstal mit einer Deutschen Pfarrerin. War schon sehr unpersönlich und wirkte kalt auf mich. Ich möchte testamentarisch vereinbaren, dass ich auf jeden Fall in meinem geliebten Berndeutsch für immer verabschiedet werden.