Dem Grenzer lieber keine Fragen stellen — Erlebnisse an der Deutsch-Schweizer Grenze
„Der Grenzer grenzt ein, der Grenzer grenzt aus, ich grinse dem Grenzer ins begrenzte Gesicht…“
Diese Textzeile aus einem alten Mike Krüger Song fällt mir ein, wenn ich an die Grenzer denke. Wir lieben sie, diese letzte Bastion zwischen der glücklichen Schweiz und dem gefährlichen Europa, die Grenze bei Lottstetten, Tag und Nacht von Deutschen und Schweizer Grenzern scharf bewacht, die aufpassen, dass nicht mehr wie 2 Liter Alkohol pro Person eingeführt werden (3 Weinflaschen = 3 x 0.7 = 2.1 Liter, also Obacht!), und die bei 503 Gramm Hackfleisch die Nase rümpfen, denn das sind 3 Gramm zu viel!
Gelegentlich fordere ich die fundierte, 3jährige Ausbildung der deutschen Grenzbeamten heraus, in dem ich mich erdreiste, ihnen Fragen zu stellen:
„Wo kann ich mein Auto ummelden, wenn es schon verzollt ist. Geht das hier bei Ihnen, oder muss ich dazu nach Schaffhausen?“
Die Antwort weiss der Grenzer nicht, aber dafür wird jetzt erst mal mein Fahrzeug kontrolliert, sprich durch den Computer gejagt. Ich möchte die Wartezeit nutzen, und die Schweizer Kollegen befragen: „Bleiben Sie bitte neben dem Wagen stehen, solange dieser überprüft wird!!!“ werde ich energisch aufgefordert. Na klar, schon verstanden, könnte ja sein, dass die Karre ohne mich wegfährt während der Überprüfung.
Oder dann, als wir endlich Pässe mit Schweizer Wohnsitzeintrag haben, meine Frage, wie das denn nun mit den Bundestagswahlen funktioniert. Ob ich dazu zum Konsulat muss, oder ob das auch per Briefwahl geht? Fragen, die ein in der Schweiz lebender Deutscher einen deutschen Grenzbeamten zu fragen wagt. Antwort: „Darüber kann ich ihnen keine Auskunft geben, fragen sie doch mal die Schweizer Kollegen“. Klar, die werden sicher bessere Kenntnisse in deutschem Auslandswahlrecht haben als der deutsche Grenzschützer.
Ich finde diese Information dann auf der Homepage des Deutschen Konsulats in Genf: Wir können uns in der letzten Gemeinde, in der wir in Deutschland gemeldet waren, ins Wahlverzeichnis eintragen lassen, und dann per Briefwahl dort wählen.
Wir fahren nach Deutschland zum Einkaufen. Auf der Rückfahrt fragt der Schweizer Grenzbeamte: „Hen Sie d’Impfisswiss dibii?“ Welche deklarationspflichtige Ware er damit wohl meint? Ein paar Missverständnisse später ist es klar: Gefragt ist der Impf-Ausweis für unseren Hund. Der darf nicht ohne Tollwutimpfung ein- oder ausreisen, auch wenn die Tollwut in beiden Nachbarländern seit langem ausgestorben ist
Als wir einmal mit einem gemieteten Transporter alte Möbel nach Stuttgart fahren wollen, um sie dort auf einem Garagen-Flohmarkt verkaufen zu lassen, wird der Deutsche Grenzer bei der Einreise aufmerksam: „Dann ist das ja sozusagen Handelsgut! Wir schätzen dass auf einen Wert von EUR 100,–, das macht dann also 16 EUR Mehrwertsteuer.“
Er beteuert, dass wir besser nix von dem Garagen-Verkauf erzählt hätten, jetzt muss er das wohl verzollen. Kurz schiesst mir der Gedanke durch den Kopf: „Hoffentlich macht er jetzt einen richtigen grossen Tanz um das Zeug, mit viel Papierkram und stundenlangem Aufenthalt, dann kann ich das wenigstens für meinen Blog verwenden…“, da klärt sich die Angelegenheit plötzlich ganz schnell: Da wir keine Euro dabei haben, und die nächste Wechselstelle geschlossen ist, wird ihm das alles doch zu mühsam. So lässt er uns ziehen und „schenkt“ uns die 16 Euro Zoll für 3 alte Korbsessel, ein paar kaputte Holzstühle, eine Kiste mit gebrauchtem Porzellan etc.
Auf der Rückfahrt führten wir dann geerbte Möbelstücke von Deutschland in die Schweiz ein. Zum Glück hatten wir uns eine genaue Aufstellung der Möbel incl. Wertangabe und einer Bestätigung, dass es sich um ein Erbe handelt, in Deutschland anfertigen lassen. Möbel bis max. 2000 CHF Wert darf man so kostenlos einführen. Alles geht gut, wir lassen uns den Import bescheinigen und werden dann, wie immer, von den Schweizern ohne Kontrolle durchgewunken.
Manchmal bin ich versucht, meine „Fragen an die Grenzer“ zu sammeln und an unser Aussenministerium zu schicken. Vielleicht kann man da eine Unterrichtseinheit für die 3jährige Ausbildung draus machen? Sie sehen, ich denke immer methodisch-didaktisch-praktisch.
Einmal fahre ich allein zum Einkaufen nach Deutschland, und kaufe absichtlich mehr Milch und Fleisch ein, als eine einzige Person eigentlich zollfrei einführen darf. Ich beabsichtige die Übermenge ganz regulär zu verzollen. Mit soviel freiwilliger Bereitschaft zum Zoll entrichten werde ich an der Grenze misstrauisch rausgewunken, und die eingeführten Mengen werden genaustens inspiziert. Man fragt mich, ob ich mit einer provisorischen Schätzung des Warengewichts einverstanden bin, oder auf ein genaues Wiegen bestehe. Ich will sehen, wie der Mann schätzen kann, und lasse mich auf Ersteres ein:
„Nun, sie haben da 2 Kästen Mineralwasser, das sind schon mal 12 KG…“, so geht das weiter. Jetzt wird also auch das Wasser verzollt. Mit sage und schreibe 14 CHF Zoll werde ich zur Kasse gebeten. Was tun wir nicht alles um die Aussenhandelsbilanz der Schweiz zu verbessern!
Oktober 18th, 2005 at 9:32
jaja, die zöllner, man sollte viel zeit mitbringen, wenn man bei der ausreise CH / einreise BRD dem dt Zöllner dumme Fragen stellt….
‚..haben sie was zu verzollen?‘ -Nein- ‚Nichts?‘ -nichts- ‚Gar nichts?‘ …das war zuviel, ich frage, … entschuldigung, was ist der unterschied zwischen nichts und gar nichts? antwort: fahren sie mal rechts ran….. jawohl, wieder für 20 minuten lebenserfahrung gesorgt….
Oktober 19th, 2005 at 17:44
lol…..unterschied von nichts – gar nichts…. welch dreiste frage, weit über den zugelassenen IQ 🙂 da wird man echt misstrauisch. haben scho recht die grenzer…gröööhl … gleich rauswinken und gründlich filzen 🙂
einmal fragten die CH Grenzer mich ob ich privat oder geschäftlich in BRD war, ich in gammeljeans, t-shirt und unrassiert völlig verschlafen…
ich: „äh wie… ich äh… was äh ?“
Er im Kasernenton:“ Motorabstellen, auststeigen, nichtsanfassen, dort 20 meter entfernt sich hinstellen !!“
ich: „äh wie… äh was… äh ??“
er im Generalton im akuten Kriegsfall: „SooofoRRRt, keine diskussion !“
Ich: „disku äh was ?“
er: „SofoRRRTTT !!“
dann sind sie zu viert an mein Auto, haben sich gebückt und mit Taschenlampen abgeleuchtet, die Lüftungsanlage durchgeleuchtet, alles abgeklopft auf Herz und Nieren, also ein völliger Gesundheitscheck, das Auto geröntgt gewissermassen…
zum glück hat ich noch ein paar Zigaretten mitgenommen 🙂
ich sah ihnen erstaunt zu und überlegte was das soll:
A – eine Schulung der Lehrlinge
B – Arbeitsbeschaffungs massnahme
C – Körperliches Training, für Muskeln, Augen, Nase
D – Funktionstest der Taschenlampen
E – Gesundheitsservice der Grenze fürs Auto
bis heute hab ich das Rätsel nicht gelöst …
Oktober 25th, 2005 at 14:33
Jens: … beabsichtige die Übermenge ganz regulär zu verzollen….
Dazu, mein Rat; auf die Frage, ob Du Ware dabei hast antworte am besten nichts und zeige im alle Deine Einkaufszettel im Stapel. Gerade an der Grenze Lottstetten stehn die „wichtigsten“ Zöllner, also immer sehr höflich 🙂
Auf die allbekannte zweite Frage, ist das alles an Waren, ist die beste und auch ehrlichste Antwort, „das ist alles..“. Solltest Du jetzt statt 3, 5 Flaschen Wein dabei haben, lassen sie Dich trotzdem ziehen, weil sie den Verwaltungskleinkram selber auch hassen. Auf diesem Wege kommt bei meinen Einkäufen in Deutschland immer leicht mehr unvrzollt über die Grenze als Erlaubt.
Probiere es aus, und geben dem Zöllner den ganzen Stapel Belege, er lässt Dich in Ruhe 😉
Oktober 25th, 2005 at 15:35
Hallo Karsten,
ich habe damals „für einmal“ versucht, ganz brav alles richtig zu machen, und die Übermenge zu verzollen. Auf so eine Idee komme ich bestimmt heute nicht mehr. Aber Du gehst mit 5 Flaschen Wein doch ein Risiko ein, wenn Du allein bist. Da stehen immer wieder Wagen am Strassenrand, die sehr sehr gründlich überprüft werden.
Gruss, Jens
November 26th, 2005 at 14:42
Ja mit dem Zoll ist das immer so eine Sache, vor allem wenn man wirklich was zu verzollen hat. Da sollte man sich schon vorgängig die richtigen Papiere besorgen, sonst wird es schwierig. Siehe auch hier: http://www.flughafen-kurier.ch/blog/2005/11/02/zollabwicklung/
November 30th, 2005 at 10:43
Ja, ja, Lottstetten/Rafz ist bekannt für vereinzelt zuvorkommend höfliche Zöllner. Versuche auch nie, deine Quittungen nach Währungen zu sortieren und evtl. auch noch aufzulisten um die Abfertigung zu beschleunigen, wenn du aus den Sommerferien durch diverse Währungsunterschiedliche Länder nach Hause kommst. „Rechnen kann ich schon noch selber“ (O-Raunz-Ton Zöllner).
Hohentengen/Kaiserstuhl hat da eine etwas angenehmere, zusammenarbeitende Crew. Da winken schon mal die deutschen Grenzer für die Schweizer durch und umgekehrt 🙂
Soviel ich weiss, kann man auch keine Übermengen verzollen. Wenn du verzollen musst, wird der Gesamtwert des Artikels verzollt.
Dezember 26th, 2005 at 10:51
jaja der Zoll bei Rafz/Lotstetten. hast du gewusst das nur knapp ein Kilometer entfernt vom regulären Zoll auf der Hauptstrasse ein weiterer Grenzübergang besteht, der nicht mal kontrolliert wird? Dieser Grenzübergang wird auch rege von den einheimischen und Insidern genutzt um mal kurz ins Nachbarsdorf zu fahren. Natürlich nur mit einer „nichts zu deklarieren“ Plaquette…. so viel zu den scharfen Kontrollen am Zoll…. schmunzel.
Februar 24th, 2006 at 22:30
1. Einem Grenzer stellt man keine Fragen, die Fragen stellt der Grenzer!
2. Ein Zollamt ist keine Kfz- Zulassungsstelle und auch kein Wahlbüro!
– und überhaupt, wenn ich in die Schweiz ziehen würde, mir währe es dann doch egal wer da in Deutschland an der Regierung sitzt, sowieso alles Flaschen!
Februar 24th, 2006 at 23:20
@Grenzwolf
Der Grenzer ist ein Staatsbeamter, ein Aushängeschild für die Staatsmacht, die er repräsentiert, schützt und verteidigt.
Als solcher sollte er auch in der Lage sein, Fragen aus seinem Arbeitsbereich beantworten zu können.
zu 2.: Es war kein Zollamt, es war eine Grenze an der ich fragte, wo ich den ummelden kann, wenn es verzollt ist. Hätte ja sein können, da muss erst ne Formalität auf der Grenze erledigt werden, bevor es dann zum Strassenverkehrsamt geht.
Nein, eine Grenze ist kein Wahlbüro, aber zumindest „Fragen sie doch mal beim Konsulat in Zürich“ hätte ich als Antwort erwartet. Die Geschichte, wie ich mal fragte, ob es in Zürich ein Konsulat gibt, habe ich noch gar nicht erzählt. Antwort der Deutschen Grenzer, 24 Km vor Zürich: „Fragen sie doch mal die Schweizer Kollegen“.. unfassbar.
Gruss, Jens
April 1st, 2006 at 13:10
Sag mal, hast du nichts besseres zu tun als mit irgendwelchen mehr oder wenig dämlichen Fragen das Ausbildungsniveau und die Berufskenntnisse der Zöllner zu testen? Ist dir schon mal aufgefallen, dass viele Zöllner gar nicht aus der Gegend sondern aus anderen Teilen der Republiek stammen? Erwartest du, dass jeder Zöllner eine Liste von allen dt. Konsulaten in den angrenzenden Ländern im Kopf parat hat? Lächerlich.
Klingt eher alsob du ein bischen auf ’nem Ego Trip bist und ab und an mal Bestätigung brauchst wie dumm die anderen und vor allem wie gescheit du selbst bist. Sei mal nicht so furchtbar deutsch, denk einfach mal dran, dass die Zöllner auch nur Menschen sind, die ab und an nicht alles wissen.
April 1st, 2006 at 13:22
@siduri
Ein Deutscher Zöllner und Grenzbeamte macht, meines Wissens, eine mehrjährige Ausbildung, bevor er diesen Beruf ausüben darf. Er vertritt eine Behörde der Bundesrepublik Deutschland. Wenn er an der Grenze zur Schweiz arbeitet, ca. 30 Km von Zürich entfernt, ist es dann zu viel verlangt, dass so ein Beamter weiss, ob es dort ein Konsulat der Bundesrepublik gibt oder nicht? Er soll ja nicht alle Konsulate kennen, sondern nur sagen: Ja, ich Zürich gibt es eins. Wo genau, müssen sie im Telefonbuch nachschauen. Reicht doch.
Mich hat das jedenfalls damals sehr erstaunt. Auch die Frage, ob und wie ich als Deutscher in der Schweiz an einer Bundestagswahl teilnehmen kann, sollte jemand, der doch in Ausländerrecht etc. geschult wird, irgendwie wenigstens ansatzweise beantworten können.
Das Zöllner auch nur Menschen sind, davon bin ich fest überzeugt, noch dazu, dass sie einen ziemlich schwierigen und gleichzeitig frustrierenden Job machen müssen. Warum sie ihren Frust dann aber an fragende „Grenzgängern“ auslassen müssen, weiss ich nicht. Zumal ich bald die Standardantwort auf alle Fragen: „Fragen sie das doch bitte den Schweizer Kollgen“ nicht mehr hören konnte.
Bitte erkläre uns noch, warum es „furchtbar deutsch“ ist, Fragen zu stellen, die jemand vom Fach vielleicht beantworten kann. Ist dann „typisch schweizerisch“, den Mund zu halten und alles zu schlucken?
April 5th, 2006 at 9:28
So, hier scheint Erklärungsnotstand zu bestehen.
Folgendes. In der EZV (Eidgenössischen Zollverwaltung) gibt es zwei Berufsgruppen. Die Grenzwächter: Sie sind der uniformierte und bewaffnete Teil der Zollverwaltung. Sie sind für die Sicherheit und den Reisendenverkehr zuständig (was man in DE einkauft und in die Schweiz einführt). Sie führen die Personenkontrolle durch. Je nach dem wird auch mal das Auto kontrolliert. Die Ausbildung ist ein Jahr GRUNDausbildung. Bis am Schluss sind es 6 Jahre.
Dann gibt es den Zolltechniker. Er ist für den Handelsverkehr und die WARENeinfuhr zuständig. An den gelangt der „Private“ nur, wenn er Auto in die Schweiz einführt oder eben Umzugsgut (Erbschafts- und Ausstattungsgut gehört dann auch noch in das Gebiet). Die Verzollungen sind weitaus komplizierter als man glaubt. Die Ausbildung ist ein Jahr GRUNDAUSBILDUNG, danach kommen 6 weitere Jahre Ausbildung die mit einer Seminararbeit abgeschlossen werden müssen. Ihr seht, beide Ausbildungen sind sehr anspruchsvoll. Beim Zolltechniker fallen im Schnitt 20% bei der Ausbildung raus. Während einem Jahr hat man fast jede Woche Prüfungen. Wenn da der Schnitt unter 4 fällt, wars das.
Hier kann man sich über die Berufe informieren: http://www.ezv.admin.ch/ezv/00426/index.html?lang=de
Jens hat übrigens alles richtig gemacht, auch mit der Mehrmenge. Es kommt schon auf die Situation an, wie der uniformierte Kollege reagiert. Auch wer sagt, dass er nichts zu verzollen hat, kann kontrolliert werden. Es gibt leider immer wieder Personen, die leider versuchen zu schmuggeln. Es herrscht übrigens die Pflicht zur Selbstdeklaration. Das heisst die Ware muss von sich aus angemeldet werden. Wer hinfährt und nur alle Kassenbelege dem Grenzwächter hinhält hat seine Pflicht übrigens getan. Aber nur, wenn es alle Belege waren. Werden dann mehr Waren festgestellt, ist der Ärger vorprogrammiert.
Wer wissen will, was er in welchem Rahmen Abgabenfrei in die Schweiz verbringen darf schaut hier:
http://www.ezv.admin.ch/zollinfo_privat/index.html?lang=de
Der Zöllner
April 13th, 2006 at 15:43
… mitunter erleben wir Schweizer auch unereinander ähnliche Situationskomiken…
Ort: Grenzübergang Ponte Tresa
Zöllner: Wallisser (nicht kein Waliser aus England…)
Grenzgänger: Appenzeller (für einmal ohne Käse…)
Beifahrer: Zürcher (mit italienisch-sanktgallischen-Wurzeln)
Zöllner: Ware?
Appenzeller: „da wa ma ta…“ (Das was erlaubt ist)
Zöllner: „HÄÄÄ????“ und „bitte üse…“
Appenzeller: „Hä? wa meent a?“ (was meint er?)
Zürcher: „söllsch use fahre und ahalte…“ (fahr rechts ran…)
Zöllner: „Papiere und Gofferrüm üftüe“
Appenzeller: „Hää?? wa meent a?“ (was meint er?)
Zürcher: Nimm d‘ Uswiis füre und mach de Kofferrum uf…“ (Halte deine Ausweise [auch die Fahrzeugpapiere] bereit und öffne den Gepäckraum)
Zöllner durchstöbert den Gepäckraum und ruft sehr schnell gesprochen: „legged d‘ Blädder üfd mtörhüübe…“
Appenzeller: „Häää???? wa meent a?“ (was meint er?)
Zürcher: „Hä?, has au nöd verstande…“ (Habs auch nicht verstanden…)
Zürcher: „Wie bitte, chönntid sie das bitte wiederhole?“
Zöllner, jetzt fertig mit der Durchsuchung greift sich forsch die Papiere des verdutzten Appenzellers, wirft einen kurzen Blick drauf und erwidert mit zugestreckter Hand im Befehlston: WIIITER!!!
Appenzeller und Beifahrer machen dass sie ins Auto und sofort davon kommen…
Juni 27th, 2006 at 8:46
Wundersame Dinge. Man kann auch einen Grenzbeamten tageweise von der dänischen zur polnischen und anschliessend zur schweizer Grenze beordern. Aber zum Sprchblog:
Bittes chön was ist ein Grenzer? Einer der eine Grenze zieht oder einen anderen ausgrenzt. Wieso ist dann ein Kontrolleur an der Grenze ein Grenzer?
Juli 11th, 2006 at 22:17
Hallo,
ich habe eine L-Bewilligung, hab gehört man muss nach spätestens 1Jahr das Auto ummelden. Kann man das mit einer L-Bew. mit beantragen eines Gesuchs bei der Gemeinde in der Schweiz umgehen?
Als Umzugsgut ist das Auto ja steuerfrei, muss man das Auto 6 oder 12Monate auf sich angemeldet haben, um es als Umzugsgut steuerfrei einführen zu können? Stimmt es das spätestens nach einem Jahr nach Einfuhr (Umzugsgut), eine Immatrikulation (Anmeldung)erforderlich wird?
August 13th, 2006 at 21:56
Ich hatte mal die verrückte Idee ein Auto voll „Bölkstoff“ (das Werner-Bier) aus Deutschland zu holen. Beim ersten mal bin ich einfach zur Zollstation gefahren und hab die Ladung gezeigt. Die Berechnung des Zolls erfolgte so…
-Eine Kiste ausladen und wägen
-Gewicht multiplizieren mit Anzahl der Kisten
-Ergibt Gewicht der Ladung, daraus ist der Zoll zu berechnen
-Dann Ermittlung der Flüssigkeitsmenge (0.33l x 24 Flaschen x 15 Kisten)
-Ergibt Biermenge in Liter, daraus wird die Alk.Steuer berechnet
Dauer dieser Prozedur ca. eine halbe Stunde (inkl 20min Suche im dicken Zollbuch) und totale Einnahmen für den Staat ungefähr 15 Franken.
Bein zweiten mal war ich vorbereitet und hatte einen schön gedruckten Zettel gefertigt auf dem ich Gewicht und Liter eintragen und zusammenrechnen konnte. Die Quittung vom ersten mal hatte ich auch mit… und siehe da, die Sache war in 5 Minuten erledigt. Zum (fast) gleichen Preis.
Seid höflich und nett und nehmt den Jungs ein bisschen Arbeit ab und wedelt mit gutaussehenden Dokumenten in mehrfacher Ausführung und ihr habt keine Probleme mit ihnen.
September 14th, 2006 at 11:25
CH ist zwar seit 1999 offiziell tollwutfrei. In D kommt Tollwut aber noch wie vor vor (Ruhrgebiet, Ostdeutschland). Infoz zu div. Tierseuchen: http://www.oie.int
September 15th, 2006 at 14:59
ich hatte mir aml eine schöne schweizeruhr gekauft und mir die mehrwertsteuer ausweisen lassen.der schweizerische uhrenhändler warnte mich die steuer mir vom zoll zu holen.basel ganz schlecht.waldshut sauschlecht.
also trotz warnung bin ich in waldshut an den schweizer zoll.ich wurde rausgewunken,musste meinenwagen parkieren.zollangelegenheit erledigt.
weiterfahrt zum deutschen zoll.
alle vor mir durften durchfahren.nur ich wurde befragt.“haben sie was zu verzollen“
„nein“
„haben sie wirklich nichts zu verzollen“
„nein“
„sind sie sicher,dass sie nichts zu verzollen haben“
intuitiv ahnte ich eine zusammenarbeit zwischen dem duetschen und schweizerischen zoll-eine frechheit ,wie ich fand.
ich hatte dann den kauf dann dargelegt,musste nachverzollen.uhr war damit teuerer als in deutschland.
der beamte sagte mir zum schluss noch ich wäre nur knapp einer strafanzeige entgangen.
FAZIT;lieber richtig schmuggeln, aber nie mit der schweizerische zollstelle arbeiten.
überigens ist dies grenze ein anachronismus im 21.jahrhundert.ich bin dort öfters schärfer kontrolliert worden und unfreundlicher als an der ehemaligen grenze zur alten DDR.schikanös.umgekehrt waren auch die schikanen unter finanzminister eichel ein witz.
wer mit bestimmten wagentypen aus der schweiz zurück kam,wurde scharf befragt.
wäre ich im blaumann(tenue) mit einem schuhkarton mit 2 mio Euro inhalt über die grenze,hätte sich keiner für mich interessiert.
September 20th, 2006 at 1:04
SALVETE COMMILITONES
Habe mir heute extra Zeit für Sie alle genommen, um Sie alle auf den Pfad der Erleuchtung zu führen. Den manchmal erscheint das Einfache allzu schwierig und das Schwierige doch allzu einfach.
Also;
Lust auf was Neues?
Lust auf was Anderes?
Wir vom Eidgenössischen Grenzwachtkorps Reg VII, so der Name unserer deutschlandweit berüchtigten Einheit, sind im Raum ZH/AG tätige, dynamische Angestellte der Eidgenössischen Zollverwaltung, die infolge von Schmuggel und grenzüberschreitender Kriminalität, laufend auf der Suche nach Personen sind, die wir einer Kontrolle unterziehen können.
Würdet Ihr gerne einmal ganz persönlich eine eingehende Personenkontrolle, Fahrzeugkontrolle und Sachfahndung erleben oder Eure Zeit in einer Festhaltezelle verbringen?
Seid ihr neugierig zu erfahren, wo unsere taktischen Stärken liegen und interessiert es Euch zu erfahren, welche verschiedenen Ausrüstungsgegenstände es gibt, wie man sie nennt und wie man sie an Euch einsetzen könnte?
Wenn Ihr all diese Fragen mit einem begeisterten „Ja“ oder während einer Kontrolle mit einer dummen, wie auch unnötigen Antwort beantworten könnt, seid ihr bei uns auf dem richtigen Amtsplatz
Immer auf Trab!
Als dynamische Mitglieder des Eidgenössischen Grenzwachtkorps sind wir immer auf Trab.
Ob auf besetzten Grenzübergängen in Abwehrkämpfe verwickelt oder mit mobilen Einheiten im Hinterland auf Feldzug, wo immer der Kessel am dampfen ist, halten wir den Deckel drauf und zeigen Euch, was Sache ist.
Moderne Ausbildungsmethoden!
Wir sind stets auf dem neusten Stand der Technik und Erziehung. Wer immer von uns angehalten wird, wird bis zum Umfallen befragt und kontrolliert.
Uns stehen von Gesetzes wegen eine Fülle erzieherischer Massnahmen zur Verfügung, wenn Ihr den gesetzlichen Anforderungen nicht entsprecht.
Mündliche Aufforderungen sind nur der Anfang. Bei groben Versagens vor dem Gesetz kann Euch das Los treffen, betroffen zu sein. Solchermassen helft ihr mit, unsere Kampfmoral aufrecht zu erhalten.
Ihr stösst dabei an Eure psychischen und physischen Grenzen.
Moderne Pädagogik!
Unglaublich aber wahr. Mit etwas Mut vor der Kontrolle und Geduld während der Kontrolle und einem gepflegten Umgangston gepaart mit dem Nichtvorhandensein von gesetzeswidrigen Vorkommnissen, überwindet Ihr scheinbar unüberwindbare Hindernisse. Nämlich Euch selbst.
Interessante Menschen treffen!
Uns liegt es am Herzen, einen Beitrag zur Sicherheit unseres Landes zu leisten.
Wir treffen Menschen aus den verschiedensten Teilen von Deutschlan. Höfliche und weniger höfliche, interessante und langweilige, geistig bewegliche und unflexible, ehrliche und lügner etc. Wir schaffen uns so also Freunde, aber auch Feinde.
Sehr gut, ihr habe Euch also entschieden, gute Wahl. Meldet Euch bei uns auf den Zollamt.
So, und nun nehme ich mir auch Zeit, auf einzelene Beiträge von Ihnen einzugehen. Leder fehlt uns aufgrund des täglichen Verkehrsaufkommens manchmal die Zeit dazu.
HERR FRANZ (vom 18.10.05)
Gerne nenne ich Ihnen den Unterschied zwischen „Nichts“ und „Gar nichts“. Es gibt „keinen“ bzw. „gar keinen“ Unterschied. Gemäss Duden (22. völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage) sind die Wörter in ihrer grammatikalischen Bedeutung identisch. Was den theologischen Aspekt betrifft, so war im Anfang „das Wort“ und nicht „nichts“. Daher gibt es philosofisch noch physikalisch gesehen das „nichts“ gar nicht. So war die Kontrolle durch den deutschen Zoll also gerechtfertigt und Ihre Deklaration nicht ganz richtig.
HERR OLIVER (vom 19.10.05)
Bitte Sie, oben genannte Ausführungen kurz zur Kenntnis zu nehmen.
Anschliessend ein paar wenige und ganz und gar unbedeutende Korrekturen ihrer Aussagen.
Was das Wort „Grenzer“ betrifft, so wird die Bedeutung umgangssprachlich mit „Grenzjäger“ oder „Grenzbewohner“ definiert (gem. Duden 22. völlig neu überarbeitete und erweiterte Auflage). Dass kann ja so nicht sein, denn die Jagdsaison wurde noch nicht eröffnet. Zum Glück, kann man da nur sagen, zumal gewisse Jäger ja gerne Menschen mit Tieren verwechseln, wenn sie diese aufs Korn nehmen. Sie meinten wohl „Grenzwächter“, davon darf man ja mal ausgehen.
Nett, dass Sie den Zustand Ihrer Bekleidung und Gesichtspflege so genau beschreiben. Vor allem die von ihnen beschriebenen Gammeljeans haben zur Zeit gerade an Aktualität gewonnen und regen nicht gerade den Appetit an. Was soll man da sagen? Jedem das Seine, mir das Meine, nicht wahr? Ich persönlich erachte gepflegte Kleidung u.ä. als Geste des Anstandes meinem Mitmenschen gegenüber.
Und wenn sich auf eine korrekte Befragung durch den Grenzwächter in unserer Umgangssprache hin eine Antwort wie „äh wie“…“ich äh“…“was äh“ artikuliert, ist es vielleicht wirklich besser, wenn man eine Auszeit nehmen kann bzw. die Gelegenheit bekommt, eine Zigarette zu rauchen.
Was den sog. „Kasernenton“ bzw. „Generalston im Kriegsfall“ betrifft, so freut es mich zu hören, dass Sie beim Bund Dienst geleistet haben (so wie ich). Daher ist Ihnen ja dieser Umgangston bestens bekannt und vertraut und weckt doch Erinnerungen an Kameradschaft und gemeinsam durchstandenen Mühen wieder. Nur leider erlaube ich mir den „Generalston im Kriegsfall“ in Abrede zu stellen. Ich denke nicht, dass Sie das Pech hatten, einen Krieg miterleben zu müssen und die Schweiz hat seit Napoleon auch keinen Krieg mehr führen müssen. Auch wird bei uns der General „nur“ im Kriegsfall ernannt. Der letzte General der Schweiz hiess übrigens „General Guisan“ und stammte aus der französischen Schweiz und eine Begegnung mit ihm an der Grenze ist eher unwahrscheinlich, da er nicht mehr unter den Lebenden weilt.
Was das Röntgen ihres Autos betrifft, so ist dies mit einer Taschenlampe oder dem blossen Blick mit dem menschlichen Auge nicht möglich. Zur Erzeugung von Röntgenstrahlen bedarf es einer Kathode und einer Anode (aus Wolfram-Rhenium), welcher die Elektronen abbremst und somit sog. ionisierende Strahle (sog. Röntgenstrahlen) entstehen lässt. Dies habe ich übrigens nicht aus dem Duden entnommen, den bei uns Grenzwächtern ist es so, dass wir vor Beginn der Ausbildung (die übrigens total rund 5 Jahre dauert), u.a. bereits einen Berufsabschluss vorweisen müssen. Die einen waren Maurer, andere Mechaniker und wieder andere Fachmänner der med.-techn. Radiologie usw.
Aber gerne setzte ich Sie darüber in Kenntnis, dass die Eidgenössische Zollverwaltung durchaus über einen mobilen Röntgenscanner verfügt, der v.a. zur Kontrolle von Lastwagen eingesetzt wird.
So und zum Schluss des Rätsels Lösung (sie haben ja erwähnt, dieses nicht gelöst haben zu können).
Hier eine antike Weisheit: „Wisse, dass Du nichts weisst!“
HERR KARSTEN (vom 25.10.05)
Hatten wir beide wirklich nie das Vergnügen? den was mich betrifft, so ist mir kein Aufwand zu gross. Ich werde ja dafür bezahlt und dass nicht einmal schlecht. Aber lassen wir dass.
Lösen wir mal zusammen eine Rechnung:
Herr X führt 5 Flaschen Wein à 0.75 L von Deutschland her in die Schweiz ein. Die Freimenge für alkoholische Getränke unter 15 Vol% liegt bei 2 Liter Tag/Person (bzw. 3 Flaschen, sofern diese 0.75 Liter nicht übersteigen.
Der Zollansatz liegt bis 20 Liter bei 0.60 CHF/L inkl. MWST von 7.6% auf den Warenwert. 1 Flasche kostet Brutto rund 3.47 EUR (Kurs 1.60).
Wie viel Abgaben (Zoll und MWST) muss Herr X dem Schweizer Zoll bezahlen?
Die richtige Antwort lautet:
5 Flaschen minus 3 Flaschen = 2 Flachen à 0.75 L (1.5 Liter).
1.5 Liter x 0.60 CHF = 0.90 CHF Zoll
1.5 Liter x 3.47 EUR = 5.20 EUR Brutto bzw. 4.50 EUR Netto x 1.6
=7.20 CHF Warenwert
7.20 CHF x 7.6% = 0.55 CHF MWST
Total: 0.55 CHF MWST + 0.90 CHF Zoll = 1.45 CHF Abgaben.
Nun ja, was soll man da sagen? Ganze 1.45 CHF hinterzogene Abgaben. Kompliment. Die Rechnung scheint für Sie wirklich aufgegangen zu sein. Es scheint sich hier wirklich zu lohnen, nicht ganz ehrlich zu sein, bei diesen riesigen Beträgen. Oder sollte man dafür ein anderes Wort benutzen, dass vielleicht bei diesem grossen Schmuggelfall angebrachter wäre?. Und jedes Mal wieder ein Gefühl des „ich habe es geschafft“ und „wieder 1.45 CHF gespart.“ Wissen sie übrigens, was der TCS einmal errechnet hat? Pro gefahrenen Kilometer muss man für die Aufwendung des Fahrzeuges gut 0.70 CHF rechnen. Somit haben Sie mit der hinterzogenen Abgabe ganze 2 Kilometer Autofahrt bezahlt.
HERR GERY (vom 26.12.05)
Sehr richtig. Es geht nichts über eine gute Ortkenntnis und nachrichtndienstliche Beschaffung betreffend den Möglichkeiten und Hindernissen.
Führen allen Personen gültige Grenzübertrittspapiere und Waren im Rahmen der Toleranz mit, ist der Grenzübertritt auch ausserhalb der geöffneten Grenzübergangsstellen erlaubt.
Nur, aufgepasst.
Die Aufklärung der Gegenseite ist, gedeckt und getarnt, auch im Hinterland
tätig und verfügt über weitreichende Mittel. Und wenn man dann mal Feindkontakt hat, gibt es keine Rückzugs- bzw. Absetzungmöglichkeiten mehr. Nicht sehen, bedeutet nicht, nicht gesehen zu werden und zu kennen bedeutet nicht, nicht auch selber gekannt zu werden.
Und falls es eintreffen sollte, dass jemand mit unlauteren Mitteln oder einer nicht ordnungsgemässen Lebensführung auf eine Sperre aufläuft, wird er eingekesselt und…..abgefertigt.
Wie heisst es so schön in einem schweizerischen Volkslied?
„S’isch alles, alles nur äs träumli gsi, träumli gönd so schnäll verbii, verbii! (Es war alles, alles nur ein kleiner Traum. Kleine Träume enden schnell).
HERR PETER K. (11.07.06).
Dass mit der Einfuhr von Fahrzeugen ist immer so eine Sache. Am einfachsten wäre es für Sie (und am billigsten), wenn Sie bei einem Zollamt vorstellig werden, und die Zollbeamten oder Grenzwächter diesbezüglich fragen. Auch gibt es für alles und jedes eine handliche und übersichtliche Broschüre, in der alles ausführlich erläutert wird. All diese Broschüren haben eine Nummer und jene, die Sie interessieren könnte, hat die Formularnummer 15.49.
Also, nun zu ihrer Frage (falls sich diese nicht schon erledigt hat).
Zuziehende, die sich seit einem Jahr in der Schweiz aufhalten und sich in dieser Zeit nicht länger als 3 Monate ununterbrochen im Ausland aufgehalten haben, habe die Erfordernis der schweizerischen Zulassung (und die Pflicht, ihren ausländischen Führerschein in den schweizerischen Führerausweis umzuschreiben). Dies gilt grundsätzlich für im Inland wohnhafte Personen (mit Hauptwohnsitz in der Schweiz z.B. Personen mit B oder C – Bewilligung).
Und wieso dass?
Weil die Schweiz nicht Mitglied der EU bzw. der Zollunion ist und daher ein Fahrzeug als unverzollte Ware gilt.
In der Regel wird bei der Einfuhr das Fahrzeug der Zollbehörde zur Zollbehandlung vorgelegt. Er kriegt anschliessend ein Formular 13.20A (Verzollungsnachweis) und mit diesem kann die Person auf dem zuständigen kantonalen Strassenverkehrsamt die schweizerische Zulassung beantragen. D.h. ohne Zollanmeldung kein Formular 13.20A, ohne Formular 13.20A keine Abfertigung beim kantonalen Strassenverkehrsamt. Wird die Frist für die Benutzung ohne schweizerische Zulassung überschritten oder fährt jemand ohne eine Bewilligung (Bewilligung ein unverzolltes Fahrzeug zu führen) herum, wird voraussichtlich ein Strafverfahren eingeleitet.
Nun zu Kurzaufenthaltern (L-Bewilligung).
Da die Kurzaufenthaltsbewilligung von der Dauer des Arbeitsvertrages abhängt und sich der administrative Aufwand für eine unbestimmte Zeit nicht unbedingt lohnt (meist ist ja dann auch der Hauptwohnsitz noch im Ausland), gibt es die Möglichkeit, die „Bewilligung ein unverzolltes Fahrzeug zu führen“ erstellen zu lassen. Dieses ist dann für 2 Jahre gültig (ab Datum der Ersteinreise), kostet 25.00 CHF und hat die Formularnummer 15.30. Während dieser Zeit ist es also nicht erforderlich, dass Fahrzeug in der Schweiz zu immatrikulieren.
Nach Ablauf der Frist (falls sich das Farzeug noch in der Schweiz befindet), wird man vom zuständigen kantonalen Strassenverkehrsat kontaktiert und dann wird weiter abgeklärt.
Also, lieber 25.00 CHF bezahlen und zwei Jahre herumfahren (ohne das Fahrzeug immatrikulieren zu müssen), als nach langer Zet kontrolliert zu werden und ein Strafverfahren zu riskieren.
Was übrigens den Zoll betrifft, so wird dieser bei Fahrzeugen, welche in der EU hergestellt wurden, nicht erhoben. Dazu bedarf es aber eines Herkunftsnachweises.
Was die Abfertigung mittels Umzugsgut betrifft, so stimmt die Angabe betreffend der 6 Monate.
Wie gesagt, während der Büroöffnungszeiten (Mo-Fr 0700 – 1700) an den besetzten Grenzübergängen, können die entsprechenden vollständigen Infos eingeholt werden. Ansonsten können Sie die Auskünfte auch telefonisch einholen.
Und bitte, wie gesagt, versuchen Sie nicht, das Ganze zu umgehen. Es lohnt sich nicht denn „der Krug geht zum Brunnen, bis er bricht.“
HERR URS VON T. (15.09.06).
Wussten Sie, dass das entsprechende Abkommen zwischen der Schweiz und Deutschland als das Beste in Europa gelten kann bzw. die Zusammenarbeit besser funktioniert und geregelt ist als teilweise unter den Ländern der EU?
An was mag das wohl liegen und warum ist es wohl erforderlich, dass Staaten untereinander Rechtshilfeabkommen abschliessen?
Nun, da man im christlich-abendländischen Raum (EU) den Bürgern die Möglichkeit gibt, sich ja relativ frei und mit wenigen Kontrollen zu bewegen, nutzen dies natürlich auch kriminelle Elemente. Diese profitieren von den Strukturen, die der Staat aufgebaut hat und zur Verfügung stellt und welche die Allgemeinheit mit den Steuern ermöglicht. und dies nicht zum Guten.
So, und Gesetz ist nun mal Gesetz und wenn ich 60 Km/h fahre anstatt 50 Km/h habe ich eben gegen das Strassenverkehrsgesetz verstossen (obs mir nun passt oder nicht). Und da jeder mündige und zurechnungsfähige Erwachsene für seine Taten selber verantwortlich ist, muss er dafür gerade stehen (der Preis der Freiheit). Und dies nennen Sie Anachronismus des 21. Jahrhunderts? Und ziehen auch noch ein Staatsgebilde und seine Grenzen bei, welche dem Deutschen Volk von Aussen mehr oder weniger aufgezwungen wurde und dieses für Jahrzehnte getrennt hat?
Ich und meine Uhr, der Rest ist mir egal (wie Zoll- und Grenzkontrolle und die damit einhergehende Eindämmung von Kriminalität).
Meine Uhr und ich (wichtiger als eine gut funktionierende Zusammenarbeit zwischen zwei Nationen).
Und etwas ist sicher, nämlich wäre dies damals an der DDR-Grenze passiert, wären Sie um ein Strafverfahren nicht herumgekommen.
Aber Herr Urs von T., wissen Sie was das Schlimmste am Ganzen ist? Das Sie erwischt wurden? Nein (ganz im Gegenteil. Dass Sie der DDR nachtrauern? Nein (jedem das Seine). Das Sie Abgaben bezahlen mussten? Nein (gut so). Dass Sie versucht haben, Ihr Land und seine Gesetze zu hintergehen? Nein (deutsches Problem). Dass Sie nicht mehr mit der schweizerischen Zollstelle arbeiten wollen? (Nein, besser so). Das Schlimmste sind Leute, die jammern.
Wir nennen das hier „Dä Füfer uns Weggli welä haa“ was soviel heist wie „den Fünfer und den Semmel haben wollen“ oder zu griechisch „Egoismus“.
Und zum Schluss noch eine Gratulation zu ihrem FAZIT:
„Lieber richtig schmuggeln, aber nie mit der schweizerischen Zollstelle arbeiten.“
Was soll man da sagen?
„Wer immer die Wahrheit sagt, braucht kein gutes Gedächnis zu haben.“
Oktober 1st, 2006 at 21:42
salve miles gregarius,
der junge mann, der hier diesen wunderschönen blog eröffnet hat und auf seine erlebnisse etc in der schweiz hinweist und in sehr humorvoller weise alles garniert und garniert bekommt, darf konstatieren, dass mit ihrem beitrag die ernsten unterschiede zwischen deutschen und schweizer zutage treten.
auf grund unserer jüngsten unseligen verangenheit,gibt es auch bei deutschen beamten,z.b. der polizei bei ordnungswidrigkeiten auch einen ermessensspielraum und eine zu schweizerischen verhältnissen grosszügige tolernanzgrenze.bei geschwindigkeitsübertretungen in CH= nulltoleranz.
ein anderes heikeles kapitel ist das verhalten der schweizer und gerade der grenzwachkomandos zu den juden und jüdischen emigranten.
ausdrücke wie „es goot zua wie in dr juudeschuul“wären bei uns verpönt.auch habe ich selten einen so subtilen antisemitismus erlebt wie in der schweiz, bis in die höchsten kreise!!.aber daran hänge ich mein bild von den schweizern nicht auf- es istansonsten überwiegend positiv.
der mensch hat nun mal seine kleinen schwächen- mit dieser erkenntnis müssen auch sie leben oder sie gehen mit ihrer kompromisslosen haltung, die aus ihrem artikel spricht an magengeschwüren zugrunde. dann müssten sie wissen,dass nun mal ein geschmuggelter wein im freundeskreis viel besser schmeckt als ein für 1,60 franken verzollter wein,soviel zu ihrem neusten stand der psychologie. noch mehr freut ihn ein voller tank mit schweizerischem benzin.
es ist doch lachhaft,wenn z.b.die fähre von waldhut nach full extra auf beiden seiten zöllner stehen,denen die hausfrauen die einhaltung der freigrenzen nachweisen müssen. auf der anderen seite gibt es möglichkeiten menschen und güter unbemerkt von ihren grenzwächtern zu transferieren.ihr eigenlob auf ihr grenzwachtkorp ist wohl mehr als selbstmotivation für die klimatischen bedingungen in den kalten nebelnächten am rhein zu sehen.
es ist auch schön, dass sie gut mit den deutschen kollegen zusammenarbeiten und ihnen helfen bei den kleinen fischen die abgaben für den deutschen staat zu sichern.
es würden mich aber noch mehr freuen, wenn sie leuten,die sich mit viel geld in der schweiz niederlassen und sich vor der deutschen steuerlast drücken und den staat dadurch mehr schädigen als die kleinstschmuggler zusammen.wer mit einen geldpäckchen den deutschen zoll überwunden hat,wird von ihren wohlgerühmten grenzwachtkorp mit offenen armen gleich bis zürich durchgewunken
deutsche wohlbetuchte ausländer erhalten in der schweiz einen derart niederigen steuerfuss, dass sich selbst schweizer fragen, ob sie nicht gegenüber den „fremden fötzeln“ zuviel steuern zahlen.
(nebenbei;was glauben sie was die schweiz am meisten fürchtet?das die deutschen ein gesetz erlassen,welches eine geringere quellensteuer vorsieht als sie derzeit in der CH aktuell ist, dann würden viels schwarzgelder nach deutschland zurück gehen und der eidgenossenschaft steuereinnahmen fehlen.ihr beitrag hat etwas pharisäerhaftes oder ein schweizer würde sagen-es isch vo em fütlibürger.
so,sie werfen mir egoismus vor.ja, das ist ein unterschied.bei dem deutschen steuerfuss und den abgaben,ist es deutscher volkssport- fast pflicht,den staat zu „bescheissen“.schliesslich arbeiten wir das halbe jahr für die steuern und abgaben-anders als in der schweiz.die ursachen sprengen den rahmen.das ist kein egoismus,das ist selbsterhaltung.wäre ich franzosen, würden sie mir vielleicht individualität bescheinigen.aber ist ja egal, sauschwaben haben ein dickes fell.
zudem sind deutsche nicht so staats- oder obrigkeitsgläubig (kadergläubig) wie die schweizer.der deutsche ist freier und erscheint den schweizer deshalb als arrogant.der deutsche/westdeutsche ist direkter und gegenüber schweizer verhaltensweisen unhöflicher.die schweizer sind ausgesprochen höflich, selbst in schwierigen situationen.
aber letztendlich muss jeder klarkommen ,wo er lebt oder leben möchte.
vielleicht sollten sie sich als 150%-iger staatsdiener mal den satz,“
Gesetz und Recht sind nicht identisch. Gesetze werden von Menschen gemacht für einen bestimmten Zweck .Ist der Zweck Unrecht ,dann ist das Gesetz nichtig. Der Rest ist eine Machtfrage“
durch den kopf gehen lassen.
trotzdem weiter viel spass an diesem herrlichen blog.der herr wiese könnte fast ein buch daraus machen
November 5th, 2006 at 21:49
Salve Herr Urs von T.
Mit grossem Interesse habe ich Ihre Ausführungen zur Kenntnis nehmen dürfen und habe mich einerseits darüber gefreut, mich aber andererseits auch gewundert, wie breit unser Diskussionsspektrum geworden ist. Aber gerne nehme ich zu Ihren Ausführungen Stellung.
Gleich zu Beginn erlaube ich mir (möglicherweise ungerechtfertigt) anzumerken, dass mir stilistische Unterschiede zwischen Ihrem ersten Text und Ihrer Ausführung auf mein Mail vom 20.09.06 aufgefallen sind ganz so, als hätte ich es mit einer anderen Person zu tun (ein Trittbrettfahrer?!).
Aber Sie dürfen das nicht als Beleidigung auffassen, sondern als Kompliment den wie ich erkannt habe, ist Ihre Antwort auf mein Mail umfangreicher gestaltet und handelt nunmehr nicht nur von der deutschen Mehrwertssteuer, die sie sich zu sparen erhofft haben, sondern auch noch von anderen Aspekten.
Aber dies nur so nebenbei und ich erlaube mir wiederum, Ihnen, wo nötig, zu entgegnen.
Nun, recht geben muss ich Ihnen mit dem Zitat, dass „Recht“ nicht gleich „Gerechtigkeit“ ist. Dies wurde uns übrigens gleich zu Beginn der Instruktion im Bereich „Strafrecht“ auch so mitgeteilt und die Geschichte ist voll von Beispielen von Menschen, die sich auf Paragraphen und Befehle berufen haben, um sich so aus ihrer moralischen Verantwortung zu ziehen. Als Beispiel will ich hier die Aussagen von Beschuldigten an den Nürnberger Prozessen erwähnen. Aber dabei ging es ja nicht um leichte Widerhandlungen gegen das Zoll- und oder MWST-Gesetz, sondern um die elementarsten Menschenrechte, die durch das NS-Regime mit Füssen getreten wurden. Aber gerne füge ich hier ein anderes Zitat hinzu, nämlich dass „wo alle Befehlen niemand befiehlt, und wo niemand befiehlt, alle befehlen.“ Und da wir Teil eines Systems sind, dass nicht als Totalitär gilt, so haben doch die meisten Gesetze einen Zweck und sind mit positiven Absichten erlassen worden. Und wenn nun ein Jeder nur jene Gesetze befolgen würde, mit denen er sich selbst einverstanden erklärt (bzw. welche ihm von nutzen sind), könnte man das ganze Rechtssystem gleich abschaffen, so nach dem Motto, dass ein jeder nach seiner eigenen Raison selig werden solle (wie es Friedrich II in ähnlicher Weise formuliert hat). Und die Folge davon wäre unweigerlich die Anarchie und eine darauffolgende Diktatur des Stärkeren.
Aber diese Betrachtung, zu Ende gedacht, geht doch etwas zu weit. Es geht hierbei aber eben ums Prinzip.
Was nun das Prinzip des Ermessensspielraumes betrifft, den Sie erwähnt haben, so will ich gleich mit einer Ihrer eigenen Aussagen kontern, nämlich das Menschen ihre kleinen Schwächen haben. Was das Eine mit dem Anderen wohl zu tun hat?
Nun ja, um beim Thema Zoll zu bleiben. Grundsätzlich wird bei allen Waren bereits eine Toleranz gewährt (den im Prinzip sind alle Waren Zoll bzw. MWST-Pflichtig). Um Erleichterungen im Reisendenverkehr zu ermöglichen, wurden Freimengen geschaffen. Daher kann es keine Toleranz der Toleranz mehr geben. Und falls hier doch nochmals der sogenannte Ermessensspielraum zur Anwendung kommen müsste, so würde ich ein anderes Wort vorziehen, nämlich „Willkür.“ Und diese würde darum entstehen, weil wir eben Menschen sind und eben unsere Schwächen haben, wie Symphatie oder Antipathie. So würde man, vielleicht nicht einmal bewusst, dem Einen eine Sache durchgehen lassen, dem Anderen eben nicht. Daher lasse ich persönlich nach angewendeter Toleranz keinen Ermessensspielraum mehr zu und so erfährt jeder die gleiche Behandlung, ganz gleich ober er mir sympathisch ist oder nicht. Und da stört es mich auch nicht im Geringsten, wenn Sie mich als kompromisslos bezeichen und mir in Zukunft Magengeschwüre diagnostizieren, denn wenigstens erfahren bei mir alle Personen die gleiche Abfertigung bzw. eine Abfertigung, die das Gesetz so vorschreibt. Und so müsste es für alle gelten den es gibt da ein Zitat im Italienischen das besagt: „La legge è uguale per tutti“ (das Gesetz ist für alle gleich).
So, was nun Ihre Aussage betrifft, dass alle Kleinschmuggler zusammen den Staat weniger schädigen als all jene, welche sich in der Schweiz niederlassen und so der deutschen Steuerlast entfliehen, so erlaube ich mir folgendes anzumerken.
Mag sein, dass Ihnen die Statistik recht gibt, aber hier geht es um das Prinzip. Egal ob einer 10 Euro oder 10’000 Euro hinterzieht. Er hinterzieht diese und dem Staat entsteht ein Schaden. Und anstatt sich hinter Paragraphen oder Gesetzen zu verstecken, um sich aus der Verantwortung zu ziehen, verstecken Sie sich hinter Zahlen und Mengen. Ob 10 Euro oder 10’000 Euro. Sie fehlen dass irgendwo und irgenwann reicht es dann nicht mehr für dieses oder jenes und der Staat ist dann nicht mehr in der Lage, die ihm gestellten Aufgaben so zu erledigen, wie es nötig wäre. Die Ersten die das merken sind dann wieder die sog. „kleinen Leute“ und nicht die wenigen Reichen, welche den Fiskus hintergehen.Auch bin ich mir gar nicht so sicher, dass kleine Steuerhinterziehungen von Vielen weniger Schaden anrichten als grosse Hinterziehungen von wenigen Reichen.
Was die tiefen und attraktiven Steuersätze der Schweiz betrifft, so müssen wir uns nicht dafür entschuldigen, dass wir mit wenig Geld mehr aus der Sache machen können. Mag sein, dass dies Zufall ist, mag aber auch sein, dass bei uns Leute, welche politische Verantwortung tragen, eher dazu angehalten sind, mit den Steuergeldern verantwortungsvoll umzugehen, da wir Bürger der Schweiz mehr Einfluss auf das politische Geschehen nehmen können als in anderen Ländern (siehe Initiativ- und Referendumsrecht). Und schon gar nicht müssen wir ein schlechtes Gewissen haben, wenn jemand in die Schweiz zieht, nur weil bei uns die Steuersätze günstiger sind. Schliesslich gibt es da zwischen der Schweiz und der EU ein Abkommen, dass man Personenfreizügigkeit nennt und wenn jemand sich nun mal in der Schweiz niederlässt und für weniger Geld mehr bekommt. Sei’s drum. Hauptsache er zahlt seinen Anteil für die Aufrechterhaltung der von ihm mitbenutzten Infrastruktur, so wie alle Anderen.
Wie heisst es so schön? Global denken, lokal handeln. Wer weiss, wie es um Deutschland stehen würde, wenn sich Ihre Politik danach richten würde und sich nicht immer noch vom Vergangenen würde beeinflussen lassen. Aber auch da tragen Sie einen ganz kleinen, aber eben doch einen Teil der Verantwortung, wenn die Dinge so stehen, wie sie sind und Sie da gezwungen werden, den Fiskus zu hintergehen, das Sie das halbe Jahr nur für die Steuern arbeiten müssen. Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient. War nicht immer so, aber in einem demokratischen Staatssystem trifft diese Aussage wohl zu.
Gerne nehme ich noch Stellung zu Ihrer Aussage, dass wir Schweizer obrigkeitsgläubig bzw. kadergläubig sind. Dazu zwei Gegenbehauptungen meinerseits.
Erstens:
Den „Schweizer“ gibt es nicht, da die Schweiz historisch gesehen keine Einheitsnation ist sondern ein Bundesstaat, eine Willensnation. Dass erkennt man schon daran, wenn man die 4 verschiedenen Sprachregionen besucht bzw. deren Lebensführung miteinander vergleicht.
Zweitens:
Mit der Bundesverfassung 1848 war die Schweiz als moderner Staat wohl der Erste und einer der fortschrittlichsten Staaten der Welt. Ich möchte nicht unhöflich sein aber ich denke, wir sparen uns den weiteren geschichtlichen Vergleich zwischen den sog. staatsgläubigen Schweizern und den sog. freien Deutschen ab 1848 bis in die heutige Zeit.
Nebenbei noch eine Kleinigkeit: Die Schreibweise Fütlibürger ist so nicht korrekt, denn Fütli (Po) wird im Dialekt mit „d“ geschrieben, also „Füdlibürger.“ Aber dies nur nebenbei.
Nun erlaube ich mir widerum, eine weitere Thematik von Ihnen aufzunehmen, nämlich Ihre Aussage betreffend der Selbstmotivation von uns Grenzwächtern aufgrund der klimatischen Verhältnissen am Rhein und der Möglichkeit, Menschen und Waren an uns vorbei zu schmuggeln.
Nun, da muss ich Ihnen folgendes entgegnen, nämlich ob es besser wäre, eine Mauer entlang der Grenze zu bauen (wir kennen genügend historische Beispiele wie der Mauerbau der DDR oder der aktuelle Mauerbau zwischen Israel und Palästina bzw. der geplante zwischen USA und Mexiko) oder ein gewisses Mass an Reisefreiheit zu belassen mit dem Risiko des Schmuggels. Auch hier muss ich sagen, dass das Gut der Reisefreiheit mit gewissen Einschränkungen wohl eben höher zu bewerten gilt als die totale Grenzkontrolle. Und falls wir entlang der Grenze einen Sperrwall errichten würden, so wären Sie sicherlich einer der Ersten, der sich (richtigerweise) darüber negativ äussern würde. Vor allem wäre es vorbei mit Schmuggel und MWST-Hinterziehung und vielen würde der für 1.60 CHF verzollte Wein nicht mehr so gut schmecken wie der geschmuggelte (in bezug auf ihre Äusserung im Mail vom 01.10.06).
Auch hier gilt: „Möge der Bessere gewinnen.“
Sie kennen das Spiel ja, Räuber und Gendarm und dass macht ja unseren Beruf so interessant und erlebnissreich (manchmal auch gefährlich, aber wenigstens nicht immer langweilig).
Aber vergleicht man die Länge unserer Staatsgrenze mit der Anzahl Grenzwächter pro Km und den daraus resultierenden Aufgriffen, so kann sich das sehen lassen. All die Zahlen können Sie aus der Presse / Intenet entnehmen.
Dann wären da noch Aspekte wie Kameradschaft, berufliche Weiterbildungsmöglichkeiten und ehrlich erworbene bzw. verdiente Sozialleistungen zu nennen, die Motivation genug sind. Und übrigens gefällt es mir besser, am nebligen Rhein zu stehen, als in einem Büro zu sitzen. Den wie heisst es so schön? „Einmal Pfadfinder, immer Pfandfinder.“
Einem Vorwurf, den Sie an rund 1800 Grenzwächter gerichtet haben, will ich aber noch entgegnen, nämlich dem des subtilen Antisemitismus.
Dass gewisse Ausdrücke bei Ihnen verpönt sind galube ich gerne, nur wundert es mich dann, dass Parteien wie die NPD trotz allem Zulauf haben.
Ich kann nicht für alle sprechen, wie sie dies auch nicht von allen behaupten können.
Was mich diesbezüglich betrifft folgendes:
Kol od beleva penimah
Nefesh yehudi homiyah,
Ulefaatey mizrah kadimah
Ayin leTsiyon tsofiyah,
Od lo av’dah tikvatenu,
Hatikvah bat sh’not alpayim,
Lih’yot am chofsi beartsenu,
Erets Tsiyon virushalayim.
Shalom Herr Urs von T.
Januar 6th, 2007 at 11:38
Beim Wort Grenzer denke ich sofort an die DDR und an die NVA 🙂 Bitte, bitte verwendet einen anderen Begriff….
Januar 9th, 2007 at 23:56
Da nimmt jemand seinen Beruf ernst. Das ist auch gut so. Wenn er nur alles so genau nehmen würde!
Als Legionär kennt man den Ausspruch „Suum cuique!“ http://www.sopos.org/aufsaetze/3c7d45aeb2e57/1.phtml
Würde er die Verwendung von „jedem das Seine“ in jüngerer Zeit kennen, hätte er sich wohl präziser ausgedrückt, denn in das auf dem Ettersberg bei Weimar eingerichtete KZ Buchenwald mit seinem Einlieferungsmotto Jedem das Seine waren von 1937 bis 1945 an die 240 000 Menschen aus 32 Nationen verschleppt worden, von denen etwa 56 000 den Terror nicht überlebten.
Wo wir bei Zitaten sind. […] so nach dem Motto, dass ein jeder nach seiner eigenen Raison selig werden solle (wie es Friedrich II in ähnlicher Weise formuliert hat) […]
Am 22. Juni 1740 schreibt Friedrich II. König in Preußen (es gab nach meiner Zählung mindestens 25 Herrscher namens Friedrich II. http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_namens_Friedrich#Friedrich_II.) „Jeder soll nach seiner Façon selig werden“
Façon hat nach http://de.wiktionary.org/wiki/ die Bedeutungen: Art ; Bearbeitung; Fasson; Form; Gehabe; Machart; Macherlohn; Manieren; Umstände; Werklohn. Das falsch zitierte Raison hat jedoch die Bedeutungen: Grund, Vernunft, Verstand, Rationalität, Vernunftgemäßheit.
Mit Vernunft als philosophischem Fachbegriff wird die Fähigkeit des menschlichen Geistes bezeichnet, universelle Zusammenhänge in der Welt und ihre Bedeutung zu erkennen und danach zu handeln – insbesondere auch im Hinblick auf die eigene Lebenssituation (vgl. Nous). Die Vernunft ist das oberste Erkenntnisvermögen, das den Verstand kontrolliert und diesem Grenzen setzt bzw. dessen Beschränkungen erkennt. Sie ist damit das wichtigste Mittel der geistigen Reflexion und das wichtigste Werkzeug der Philosophie. Dieses, als Diskussionsgrundlage immer noch maßgebliche Verständnis von Vernunft, steht in der Tradition der Philosophie Immanuel Kants.
Also reflektieren wir:
Aus Urs von T. Says:
October 1st, 2006 at 9:42 pm
[…]
ein anderes heikeles kapitel ist das verhalten der schweizer und gerade der grenzwachkomandos zu den juden und jüdischen emigranten.
ausdrücke wie “es goot zua wie in dr juudeschuul”wären bei uns verpönt.auch habe ich selten einen so subtilen antisemitismus erlebt wie in der schweiz, bis in die höchsten kreise!!.aber daran hänge ich mein bild von den schweizern nicht auf- es istansonsten überwiegend positiv.
[…]
Miles gregarius Says:
November 5th, 2006 at 9:49 pm
[…]
Einem Vorwurf, den Sie an rund 1800 Grenzwächter gerichtet haben, will ich aber noch entgegnen, nämlich dem des subtilen Antisemitismus.
Dass gewisse Ausdrücke bei Ihnen verpönt sind galube ich gerne, nur wundert es mich dann, dass Parteien wie die NPD trotz allem Zulauf haben.
[…]
Ich empfehle diesem einen Grenzwächter dringend das Studium dieser Seite: http://www.geschichte-schweiz.ch/zweiter-weltkrieg-1939-1945.html#Fluechtlingspolitik
Wo wir beim Thema Krieg sind:
[…] Das Grenzwachtkorps ist uniformiert, bewaffnet und hauptsächlich für den Reisendenverkehr zuständig. Die Angehörigen des Grenzwachkorps haben neben den klassischen Zollaufgaben sicherheits-, fremden-, wirtschafts-/gewerbe-, verkehrspolizeiliche und militärische Aufgaben.[…]
http://de.wikipedia.org/wiki/Eidgen%C3%B6ssische_Zollverwaltung
Diese könnte natürlich auch die angebliche Sprachwahl und das Vokabular mancher Grenzwächter erklären.
Miles gregarius Says:
November 5th, 2006 at 9:49 pm
[…]
Mit der Bundesverfassung 1848 war die Schweiz als moderner Staat wohl der Erste und einer der fortschrittlichsten Staaten der Welt. Ich möchte nicht unhöflich sein aber ich denke, wir sparen uns den weiteren geschichtlichen Vergleich zwischen den sog. staatsgläubigen Schweizern und den sog. freien Deutschen ab 1848 bis in die heutige Zeit.
[…]
Zum Thema Demokratie in der Schweiz empfehle ich: http://www.geschichte-schweiz.ch/wohlstandsgesellschaft.html#Frauenstimmrecht
Bis 1971 hatten nur etwa 50% der eidgenössischen Bevölkerung alle Vorteile eines der „fortschrittlichsten Staaten der Welt“.
Die richtige Transliteration der haTikvah. findet sich übrigens z. B. hier: http://www.hagalil.com/iwrith/hatikvah.htm
Warum das alles? Warum habe ich die Beiträge von Miles gregarious so verrissen? Weil ich berufsmäßiger Schmuggler bin? Weil ich Schweizer nicht mag?
Ich bin kein berufsmäßiger Schmuggler und die Schweizer die ich kenne, mag ich sogar sehr. Obwohl sie alle Angehörige der damals noch Schweizerischen Armee (heute Schweizer Armee) waren, habe ich sie nie einen solchen Ton anschlagen hörten, wie es hier berichtet wurde.
Sie gehörten zum SHQSU in Sarajevo und waren im Rahmen der OSCE (auch OSZE) dort. Ich war im Rahmen der NATO-Schutztruppe für Bosnien-Herzegowina mit der Bundeswehr dort. (so heißt es richtig, nicht Bund Herr Grenzwächter, der Bund ist eine Berner Tageszeitung 😉 ) Bei einer solchen Gelegenheit fällt es vermutlich leichter aufeinander einzugehen und die Eigenarten des Anderen zu Respektieren. Das gelbe OSCE-Schweizer-Messer (Gelbmützen) habe ich seitdem immer in der Jackentasche.
Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht? (Mt. 7.3)
Mein Bild der Eidgenossen ist positiv und ich würde mich glücklich schätzen, noch einmal mit den schweizer Kameraden die Werte sichern zu können, die uns am Herzen liegen.
Ich verstehe das man als Grenzwächter der Weißglut nahe ist, wenn offen über strafbare Handlungen gesprochen wird, als wären es Kavaliersdelikte. Leider gibt es diese Wahrnehmung in unserer Bevölkerung, (ich weiß nicht ob das auch für die Schweiz zutrifft) aber leider: „nur ein gebranntes Kind scheut das Feuer“ …
Wenn man sich dann aber als Oberlehrer versucht, kann es sein, das man auf seinen Meister trifft.
Das Problem ist das in der öffentlichen Wahrnehmung das Handeln von Zoll und Grenzwächtern als Willkür wahrgenommen wird! Los Miles gregarious! erkläre ihnen wie euer Alltag ist, mit was Problemen ihr zu kämpfen habt. Überzeuge sie das es einen Sinn hat wie es ist oder aber auch das manche Dinge leider aus dem und dem Grund so sein müssen…
Was ist also das Fazit?
Ein Bediensteter des Staates ist ein Diener seines Staates, der Staat sind die Bürger, Ein Bediensteter des Staates ist ein Bürger, usw.
Also bitte „quid pro quo!“ und zwar als „dieses für das“ und nicht als „was für wen?“ und das bitte für alle.
Januar 22nd, 2007 at 20:16
„@siduri
Ein Deutscher Zöllner und Grenzbeamte macht, meines Wissens, eine mehrjährige Ausbildung, bevor er diesen Beruf ausüben darf. Er vertritt eine Behörde der Bundesrepublik Deutschland. Wenn er an der Grenze zur Schweiz arbeitet, ca. 30 Km von Zürich entfernt, ist es dann zu viel verlangt, dass so ein Beamter weiss, ob es dort ein Konsulat der Bundesrepublik gibt oder nicht? Er soll ja nicht alle Konsulate kennen, sondern nur sagen: Ja, ich Zürich gibt es eins. Wo genau, müssen sie im Telefonbuch nachschauen. Reicht doch.“
– Wen man als DeutschEr auswandern will, kann man sich zuvor beim Raphaelswerk eine Infoschrift für das betreffende Land bestellen. Da stehen viele Infos drin, unter anderem findet man dort auch die Adressen der Botschaften und Konsulate der BRD. Wenn einem das Geld dafür zu Schade ist, dann hilft die Website des Auswärtigen Amtes weiter: http://www.auswaertiges-amt.de
„Mich hat das jedenfalls damals sehr erstaunt. Auch die Frage, ob und wie ich als Deutscher in der Schweiz an einer Bundestagswahl teilnehmen kann, sollte jemand, der doch in Ausländerrecht etc. geschult wird, irgendwie wenigstens ansatzweise beantworten können.“
– Ok, das erstaunt mich auch ein wenig. Ich dachte ja immer sowas gehört zur Allgemeinbildung. Ich habe das jedenfalls in der Schule im Fach Gemeinschaftskunde mal gelernt. Übrigens informieren die Webseiten der Konsulate und Botschaften der BRD über die Bundestagswahlen, sobald diese anstehen. Man kann sich dort sogar das Antragsformular herunterladen.
„Das Zöllner auch nur Menschen sind, davon bin ich fest überzeugt, noch dazu, dass sie einen ziemlich schwierigen und gleichzeitig frustrierenden Job machen müssen. Warum sie ihren Frust dann aber an fragende “Grenzgängern” auslassen müssen, weiss ich nicht. Zumal ich bald die Standardantwort auf alle Fragen: “Fragen sie das doch bitte den Schweizer Kollgen” nicht mehr hören konnte.“
– Gut, das kann ich nachvollziehen. Vor allem weil ich mich fast 20 Jahren mit den Zöllener an der von dir beschriebenen Zollstelle herumgeärgert habe.
„Bitte erkläre uns noch, warum es “furchtbar deutsch” ist, Fragen zu stellen, die jemand vom Fach vielleicht beantworten kann. Ist dann “typisch schweizerisch”, den Mund zu halten und alles zu schlucken? “
– Diese Frage kann ich dir leider nicht beantworten, denn schliesslich bin ich Deutsche und keine Schweizerin 🙂 Mir fällt halt nur manchmal auf, dass Deutsche im Ausland gerne alles und jeden für ihr Unwissen verantwortlich machen, ausser sich selbst 😉
Aber bitte, weiter so mit dieser Blogwiese. Da ich die Schweiz und Deutschland gut kenne, amüsiere ich mich hier köstlich!
Januar 28th, 2007 at 19:38
Salve Herr Ingolf
Habe auch Ihre Ausführungen mit grossem Interesse gelesen und ich muss zugeben, mich sehr darüber gefreut zu habe. Nämlich eine Persönllichkeit kennen lernen zu dürfen, die mich fordert und dass darf ich mit gutem Gewissen auch sagen, auch eine, welche mich fördert.
Bevor ich mir nun erlaube, zu Ihren Ausführungen Stellung zu nehmen darf ich anmerken, dass meine Wenigkeit nie den Eindruck hatte, als Oberlehrer tätig zu sein, welcher seinen Meiser gefunden hat. Denn hierzu fehlt mir schlicht die pädagogische Ausbildung. Wie sie ja aus meinen vergangenen Ausführungen entnehmen konnten, habe ich eine medizinische Ausbildung geniessen dürfen, daher verzeihen Sie mir meine Unzulänglichkeiten.
Auch will ich an dieser Stelle anmerken, dass ich es unterlassen werde, meine Ausführungen mit Links bzw. Adressen aus dem Internet zu versehen, da ich all meine Aussagen bzw. mein Wissen, dass ich hier zum Besten gebe, jeweils aus Büchern stammt, welche ich in Ihrer Gesamtheit gelesen habe. Ich bin eben noch einer jener Menschen, der den Geruch von Papier dem Plastik der Tastatur vorzieht bzw. das Internet nur dann zu Rate zieht, wenn ich mit meinem Latein am Ende bin.
Dies aber nur nebenbei.
So, nun erlauben Sie mir, Punkt für Punkt zu Ihren Ausführungen Stellung zu nehmen.
Was Ihre erste Aussage betrifft (nämlich, dass da jemand seinen Beruf sehr ernst nimmt), so erlaube ich mir, hierzu ein Zitat anzubringen, dass mir diesbezüglich als Vorbild dient. Dabei will ich erwähnen, dass dieses im Orginal in Italienisch gesprochen wurde und die Übersetzung ins Deutsche durch mich erfolgte. Aber diese Übersetzung sollte einer genaueren Prüfung standhalten, zumal ich beider Sprachen mächtig bin.
Italienisch (Original)
Occorre compiere fino in fondo il proprio dovere,
qualunque sia il sacrificio da sopportare,
costi quel che costi,
perché in cio’ sta l’essenza della dignità umana.
Deutsch (Übersetzung)
Man muss seine Pflicht bis zum Äussersten erfüllen,
egal welche Opfer man auf sich nehmen muss,
koste es, was es wolle,
denn darin liegt das Wesen der menschlichen Würde.
Nun, dieses Zitat stammt übrigens von Giovanni Falcone, dem wohl berühmtesten Antimafiajäger Italiens, der am 23.05.1992 durch die Cosa Nostra bei einem feigen Anschlag sein Leben lassen musste.
Was nun das Zitat „sum cuique“ betrifft, so ist mir dieses als Legionär (siehe http://www.legioxi.ch) wohl bekannt auch wenn ich zugeben muss, den Link im Internet und die darin enthaltenen umfangreichen Ausführungen nicht gekannt zu haben. Wie bereits erwähnt, entnehme ich mein bescheidenes Wissen aus Büchern, habe den Inhalt und v.a. die geschichtlichen Vergleiche (in Bezug auf die Ideologie der Nazionalsozialisten) im Text aber mit Interesse gelesen.
Nur muss ich dabei erwähen, dass es mir zuwiderläuft, alle Zitate, welche aus der Antike stammten nicht nennen zu dürfen, nur weil die Nazionalsozialisten diese für Ihre Zwecke missbraucht haben. Sie müssen wissen (und ich bin wohl der richtigen Ansicht, dass Sie das schon längst bemerkt haben), dass meine persönlichen geschichtlichen Interesse in der klassischen Kaiserzeit/Spätantike angesiedelt sind und nicht im 3. Reich unter der Ägide des böhmischen Gefreiten, dessen Namen hier nicht Wert ist, in diesem Zusammenhang genannt zu werden.
Daher habe ich mir erlaubt, das „sum cuique“ nicht näher zu präzisieren bzw. mit dem zu Vergleichen, was die Nazionalsozialisten daraus gemacht haben. Vor allem sehe ich mich persönlich dazu auch nicht verpflichtet. Denn mein Hang zu allem römischen ist grösser und gerne erwähne ich hierbei einen meiner Lieblingsautoren aus der Spätantike namens Rutilius Claudius Namatianus (De reditu suo sive Iter Gallicum).
Latein (Original)
Quid longum toto Romam venerantibus aevo!
nil umquam longum est, quod sine fine placet.
o quantum et quotiens possum numerare beatos,
nasci felici qui meruere solo….
Deutsch (Übersetzung)
Was heisst den lang für uns, die wir ein Leben lang Roma verehren!
Nichts ist je lang, was ohne Ende gefällt.
Ach, wie sehr könnte ich die selig preisen, denen es vergönnt war, auf diesem glücklichen Boden geboren zu werden.
Und da ich ja zu Beginn erwähnt habe, dass ich meine Zitate und Aussagen nicht mit Links oder Internetadressen versehen werde, hier Informationen zur Buchausgabe, welche sich in meinem Besitz befindet:
Herausgeber: Ernst Doblhofer
Verlag: Carl Winter Iniversitätsverlag 1972
Ich werde mich somit auch in Zukunft mit der Uniformierung und Ausrüstung spätantiker Soldaten in der römischen Armee beschäftigen, auch wenn auf einem Mosaik, welches sich in einer Villa in Piazza Armerina (Sizilien) befindet, ein Soldat aus dem 4. Jh. n. Chr. (Mitglied der Legio XX) zu erkennen ist, auf dessen Leinentunika eine Swastika (Hakenkreuz)abgebildet ist. Ganz einfach darum, weil mich die Römer mehr interessieren als die Nazionalsozialisten.
Zu Beginn dieser meiner Ausführung habe ich ja erwähnt, dass ich in Ihnen eine Persönlichkeit vorgefunden habe, die mich nicht nur fordert sondern auch fördert. Sie haben selbtverständlich recht, wenn Sie richtigerweise bemerken, dass ich Friedrich II von Preussen (später ja auch der „Alte Fritz“ genannt) falsch zitiert habe. Nämlich fälschlicherweise, dass ein jeder nach seiner „Raison“ selig werden soll anstatt richtig nach seiner „Façon“. Habe denn dieses Zitat aus meinem Gedächtnis zitiert und als Quelle diente mir das „GEO EPOCHE Nr. 23“ zum Thema „Preussen 1701 – 1871“, welches ich vor einiger Zeit gelesen habe. Da kann es passieren, dass es sich meine Synapsen herausnehmen, mir streiche zu spielen. Aber eigentlich darf dies keine Entschuldigung sein, vor allem, weil ich ja eigentlich nebst der italienischen doch auch die französische Sprache recht gut beherrsche und den Unterschied zwischen Façon und Raison ja eigentlich kennen dürfte. Nun, werde wohl von jetzt an jede meiner Aussagen im Wikipedia überprüfen müssen um sicher zu gehen, dass ich richtig zitiere. Denn wie heisst es so schön?
„Schäme dich nicht, dir helfen zu lassen;
und
„Beim Reden muss man auf die Ausdrücke, beim Handeln auf die Erfolge achten. Bei diesem muss man soglich zusehen, auf welchen Zweck es hinziehlt, bei jenem prüfen, welchen Sinn die Worte haben.
Auch hier meine Quelle:
Titel: Selbstbetrachtungen
Autor: Mark Aurel (römischer Kaiser)
Inselverlag Frankfurt am Main 1992
Was nun den Vorwurf des subtilen Antisemitismus seitens von Herr Urs von T. betrifft, meiner Antwort dazu und Ihrer Ausführung (wieder mit entsprechendem Link bzw. Adresse im Internet), so ist mir dieser Aspekt der Flüchtlinspolitik der Schweiz während dem 2. Weltkrieg bestens bekannt. Als Quelle dazu diente mir nicht etwa die Internetadresse, welche Sie mir angegeben haben (habe aber auch diese mit Interesse gelesen), sondern wiederum ein bekanntes Buch, dass ich in seiner Gesamtheit gelesen habe und dass sich in meinem Besitz befindet.
Titel: Das Boot ist voll
Autor: Alfred A. Häsler
Pendo Verlag Zürich 1992
Rückblickend aber über die Schweiz und ihre Flüchtlinspolitik zu urteilen steht mir aber irgendwie nicht zu und ich denke, das Gleiche gilt für Sie.
Was mich betrifft, so habe ich weder die damalige politische und ökonomische Situation miterleben dürfen/müssen, noch kann ich gefühlsmässig nachvollziehen, wie man damals gelebt, gedacht oder geglaubt hat. Den am Tage meiner Geburt hat die Regierung des zentralafrikanischen Staates Tschad den Rückzug der französischen Truppen verlangt. Dies aus Protest gegen die Kontakte zwischen Paris un den Tubu-Rebellen im Norden des Landes.
Ich erspare mir jetzt auch einen geschichtlichen Exkurs über die sozialen und politischen Umstände, die in Europa damals geherrscht haben. Dies würde den Rahmen wohl sprengen.
Auch unterlasse ich es wohlweislich, trotz der skandalösen Rede des Bundespräsident Marcel Pilet Golaz am 25.06.1940, den Vergleich der Schweizer Politik mit der des Deutschen Reiches, beginnend mit der Wahl von Adolf Hitler 1933 zum deutschen Reichskanzler zu machen.
Trotzdem erlaube ich mir folgende kurze Entgegnungen:
Erstens:
War die Schweiz weder an der Ausarbeitung der Versailler Verträge beteiligt, noch trägt sie die Verantwortung dafür, dass die Weimarer Republik der Diktatur der Nazionalsozialisten hat weichen mussen.
Zweitens:
War die Schweiz weder an der Wahl von Adolf Hiter zum deutschen Reichskanzler im Jahre 1933 beteiligt, noch hat sie jemals die Nürnberger Rassengesetze angewendet (und was daraus entstanden ist, wissen wir ja alle nur allzu gut).
Drittens:
Wurde zwar nicht vielen, doch einignen Flüchtlingen in der Schweiz Asyl gewährt, trotz der prekären politischen, militärischen und sozialen Situation, in der sich die Schweiz befand, was u.a. dazu führte, dass die Lebensmittel jahrelang rationiert werden mussten und die Wirtschaft durch die Mobilmachung der Armee stark gelitten hat (die Aussage „die Schweiz das Stachelschwein, holen wir im Rückzug ein“ stammt übrigens nicht von einem Schweizer).
Gerne verweise ich hier auf die Tatsache, dass v.a. kurz nach dem Krieg u.a. vauch viele deutsche Kinder dank des Schweizerischen Roten Kreuzes die Möglichkeit hatten, für einige Wochen bis Monaten in die Schweiz zu kommen, um sich von den Strapazen und Erlebnissen des Krieges zu erholen.
Ich denke, dass sich auch hierzu ein Link bzw. eine Internetadresse finden lässt wie auch zu allem anderen, was ich erwähnt habe.
Also, sparen wir uns von jetzt an die alten Geschichten und die Vorfürfe an die Schweiz diesbezüglich. Wir schreiben das Jahr 2007 und eigentlich haben weder Sie noch ich damals gelebt (was mich betrifft, so bin ich mir ziemlich sicher), weder Sie noch ich für oder gegen Hitler und die Ideologie der Nazionalsozialisten gekämpft, weder Sie noch ich Menschen jüdischen Glaubens verfolgt oder versteckt, weder Sie noch ich in irgend einer Weise schuld daran, was damals passiert ist.
Und die Schweiz, als nicht kriegsführende Nation, schon gar nicht.
Warum siehst Du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in Deinem Auge bemerkst Du nicht?
(Matthäus 7.3)
Auch in diesem Zusammenhang das passende Zitat, finden Sie nicht, wenn man bedenkt, dass Deutschland und die Schweiz doch in einigen Dingen so ihre Ähnlichkeit haben, fast wie Brüder?
Auch die Schweiz hat aus ihren vermeintlichen Fehlern gelernt und ein Ausländeranteil von gut 25-30 % und monatlich 1000 Deutschen, die in die Schweiz ziehen dürfen, spricht für sich (das soll nicht als Kritik gelten).
Was das Vokabular gewisser Grenzwächter betrifft (wie Sie bemerkt zu haben scheinen), bezug nehmend auf die Tatsache, dass das Grenzwachtkorps der „bewaffnete und uniformierte Teil der Eidgenössichen Zollverwaltung“ ist und Ihre Bemerkung „wo wir beim Thema Krieg sind“ folgendes, nämlich die Tatsache, dass das Grenzwachtkorps noch nie an einem kriegerischen Akt beteiligt gewesen ist bzw. die Schweiz (im Gegensatz zu anderen angrenzenden Nationen), doch schon seit geraumer Zeit (mit geraumer Zeit meine ich die Zeit nach 1500), keine Eroberungskriege mehr getätigt hat.
Ich bitte Sie nur höflichst darum, das Grenzwachtkorps nicht mit Krieg in Verbindung zu bringen zumal es keine 68 Jahre her ist, als man im Radio noch vernehmen konnte: „Seit heute morgen, 04:45 wird zurückgeschossen!“
Ich will damit nicht unhöflich erscheinen und eigentlich ist es mir in gewisser Weise auch zuwider, immer diese alte Suppe aufzukochen, nur sehe ich mich verpflichtet, jene Angehörigen des Schweizerischen Grenzwachtkorps, die damals am 01.09.1939 Dienst taten und jene, die es heute tun, so vom Vorwurf des Militarismus in Schutz zu nehmen.
Was das Frauenstimmrecht betrifft, dass in der Schweiz erst 1971 ausgeübt werden durfte, so muss ich Ihnen recht geben. Aber das war vor meiner Zeit.
Was die Übersetzung der Nationalhymmne von Erez Israel betrifft (haTikvah), so danke ich Ihnen für den Link bzw. die Internet-Adresse, welche Sie mir freundlicherweise mitgeteilt habe.
Leider war es mir nicht möglich, diese in der orginalen hebräischen Schrift einzufügen, da ich nicht über die entsprechende Tastatur verfüge. Was die deutsche Übersetzung betrifft, so ist mir diese wohl bekannt, auch dass der Text der „Hatikvah“ (Hoffnung) durch den aus Galizien stammenden Dichter Naftali Herz Imber (1856 – 1909) stammt (entstanden 1878 in Jassy). Auch ist mir bekannt, dass der Autor der Melodie nicht bekannt ist und dass die Einrichtung derselben durch den in München geborenen Komponist Paul Ben-Haim (1897 – 1984) besorgt wurde. Seit 1948 ist die Hatikvah als Nationalhymmne von Israel anerkannt.
Meine Quelle hierzu:
Titel: Nationalhymnen / Texte und Melodien
Reclam Verlag München.
Wollte damit gegenüber Herrn Urs v. T. auch nur ausdrücken, dass was mich betrifft (und ich habe damals ja für mich gesprochen), ich keinerlei Antipatie gegen Menschen jüdischen Glaubens hege.
Das einzige, was mich während der Dienstausführung interessiert ist, ob die Person, welche Einlass in schweizerisches Staatsgebiet/Zollgebiet begehrt, die Einreisevoraussetzungen erfüllt (grenz- und zollpolizeilich). Was er dabei denkt, glaubt oder hofft, kann und darf für mich nicht in jedem Falle von Interesse sein.
Und übrigens steht auf meinem Sekretär eine Menorah und im Bücherregal neben meiner Bibel der Koran und der Talmud. Dies aber nur nebenbei.
Nun wäre dann mal auch eine Entschuldigung meinerseits angebracht, nämlich dass ich mich erdreist habe, die deutsche Bundeswehr mit der bernischen Zeitung „Der Bund“ zu vergleichen bzw. den Dienst in der Bundeswehr als Dienst beim „Bund“ zu titulieren. Ich muss zugeben, dass ich diesen Ausdruck weder aus einem Buch entnommen noch aus dem Internet übernommen habe. Auch habe ich dieses nicht auf seine Richtigkeit überprüft. Meines wissens ist dies ein Wort aus der Umgangssprache.
Woher ich dies weiss? Nun ja, von einem Kollegen des deutschen Zolls, der zu einer Reserveübung aufgeboten wurde.
So, und nun will trotz allem noch erwähnen, was mich an Ihren Aussagen gefreut hat und Ihnen v.a. aber auch ein Kompliment machen. Und seien Sie versichert, dass ich das genau so meine, wie ich es Ihnen hier sage.
Den Sie scheinen zu wissen, was gut ist (damit meine ich das Schweizer OSZE-Messer). Was Ihren Einsatz in Bosnien-Herzegowina betrifft, so seien Sie sich meiner Achtung gewiss. Ich persönlich finde die friedensfördernden Einsätze der Bundeswehr eine gute Sache und habe auch schon einige Sendungen über Bundeswehreinsätze gesehen (v.a. jene in Afganistan). Bewundere denn all jene weiblichen und männlichen Angehörigen Ihrer Armee, die Ihr Wissen und Können für den Frieden einsetzen bzw. Ihr Leben riskieren.
Auch Ihr positives Bild über unsere Armee und deren Angehörigen freut mich.
Was mich betrifft, so habe ich auch einen kleinen Abstecher ins Ausland gemacht, aber dieser hat mich nur bis nach Rom gebracht und hat rund 2.5 Jahre gedauert. In der Päpstlichen Schweizergarde hatte ich traditionsgemäss zwar nur mit Schweizern zu tun. Aber es gibt auch im Vatikan viele Deutsche, wobei die meisten Priester oder Nonnen sind. Und eben dann noch Benedikt XVI. der Bayer auf dem Stuhl Petri.
Naturgemäss arbeite ich (wie viele meiner Kolleginnen und Kollegen) mit Deutschen Zollbeamten und gut die Hälfte unserer Kunden sind Deutsche. Auch da kann ich persönlich überaus nur positives berichten (mit einigen wenigen Ausnahmen, wie überall). Muss aber zugeben, dass mir die Verständlichkeit des sächsischen Dialektes zu Beginn etwas Mühe gemacht hat, aber es soll uns Schweizern ja nicht besser gehen als Euch Deutschen mit unserem alemannischen „Schwiitzerdütsch“.
Befinde mich selbst auch zu privaten Zwecken (Hobby und nicht Aldi) oft in Deutschland und mir gefallen Land und Leute sehr. Ich habe deutsche Nachbarn, mit denen ich ein gutes Verhältnis pflege und deutsche Bekanntschaften.
Das einzige was mich an Euch Deutschen stört (und das habe ich den Kollegen vom deutschen Zoll schon oft gesagt), Euer Verhältnis zur Vergangenheit.
Ich habe es zwar bereits erwähnt, dass es mir eigentlich zuwider läuft, diese Vergleiche anzubringen, aber immer müsst ihr alles mit Eurer jüngsten Vergangenheit (Periode 1933 – 1945) vergleichen. Als hätten die Franzosen sich für die vielen Toten entschuldigt, welche der Kaiser der Franzosen Napoleon Bonaparte verursacht hat und auch die Italiener heben immer ihre glorreichen Partisanen hervor und blenden dabei den Duce Benito Mussolini gerne ein wenig aus.
Jede Nation hat wohl in gewisser Weise Schuld auf sich geladen aber verzeihen Sie mir wenn ich sage, dass die einen sich etwas mehr, und die anderen etwas weniger zu schulden haben kommen lassen. Und daher zeimt es sich nicht und v.a. führt es zu nichts, dass ein Deutscher einem Schweizer sagt, was sein Land vor 70 Jahren richtig oder falsch gemacht hat. Und umgekehrt genau so wenig.
Ihre Aufforderung, „andere zu überzeugen, dass es einen Sinn hat wie es ist oder aber auch das manche Dinge leider aus dem und dem Grund so sein müssen…“, nun, so lange durch das schweizer Volk keine Initiative ergriffen wird bzw. angenommen wird, welche die Abschaffung des Eidgenössischen Grenzwachtkorps verlangt, so lange arbeite ich in der Gewissheit, dass im Grunde genommen die Mehrheit (das Kollektiv) den Sinn und Zweck dieser Institution anerkennt (auch wenn einzelne darunter nicht damit einverstanden sind, kontrolliert zu werden). Und solange das Eidgenössiche Grenzwachtkorps im Jahr weit über 2000 Fälle von Drogenschmuggel, weit über 1800 Fälle von Ausweisfälschungen und rund 35000 Polizeiübegaben tätigt, interessieren mich aufgrund der damit einhergehenden übergeordneten Interessen des Staates, die kleinen persönlichen und nichtssagenden Probleme von Personen, die meist nur kurz kontrolliert werden, in keiner Weise. In meiner vergangenen Tätigkeit als Fachmann der med.-techn. Radiologie habe ich Menschen erlebt, die wirklich Probleme hatten, wo es um die Substanz (das Leben und die Gesundheit) ging und nicht darum, kurz rechts ran fahren zu müssen um kontrolliert zu werden (eine Sache, die seit Jahrhunderten mehr oder weniger so getätigt wird).
Was das Wesen und die Notwendigkeit eines übergeordneten Staatswesens betrifft siehe;
Autor: Platon
Titel: Der Staat
Alfred Kröner Verlag1973
oder
Titel: La sovranità necessaria
Autor: Roberte de Mattei
Verlag il Minotauro 2001
oder
Titel: Democracy Reality and Responsibility
Autor: Hans F. Zacher
Verlag Päpstliche Akademie der sozialen Wissenschaften
Was das Einfordern von Zöllen und Steuern betrifft (das macht uns ja do beliebt und von unserer Arbeit berichtet ja auch die Bibel, wo Pharisäer und Zöllner im gleichen Atemzug genannt werden), so erwähne ich auch an dieser Stelle ein Zitat aus dem neuen Testament (Brief an die Römer 13ff):
„Gebt allen, was ihr ihnen schuldig seid, sei es Steuer oder Zoll…..(die Grenzen des Gehorsams gegenüber dem Staat werden aber in der Offenarung 13ff wieder relativiert).
Uns zum Schluss will ich auch anmerken, dass ich, als ich den meinen Arbeitsvertrag unterschrieben habe, vom Staat sowohl Rechte zugestanden wie auch Pflichten übernommen habe, wie auch jeder Bürger sowohl Rechte hat (einige Personen meinen v.a. diese gut zu kennen), wie auch Pflichten (welche oft als lästig empfunden werden).
Und, auch dass will ich an dieser Stelle gesagt haben, bin ich schliesslich auch nur ein Mensch, mit all seinen Bedürfnissen und wenn ich jeweils am 25. jeden Monats meinen wohlverdienten Sold entgegennehmen darf, so denke ich an den römischen Kaiser Vespasian, der zu seinem Sohn Titus gesagt haben soll: „pecuina non olet“ (Geld stinkt nicht).
Hochachtungsvoll
Miles gregarius
Januar 28th, 2007 at 20:14
Salve Siduri
Als Ergänzung zu Ihren Ausführungen:
Nun, ich erlaube mir hier Stellvertretend für meine deutschen Kollegen zu antworten, wobei ich die Unwissenheit mancher nicht entschuldigen will und eigentlich ist die Antwort „fragen Sie doch bitte den schweizer Kollegen“ ein plus für uns.
Seit geraumer Zeit, und den Grenzgängern ist dies ja sicherlich bereits aufgefallen, versehen viele deutsche Zollbeamte aus dem Osten Dienst an der südlichen Grenze zur Schweiz.
Die meisten werden für einige wenige Monate von der Grenze zu Polen/Tschechien an die schweizerische Grenze verlegt und sind oft viele Tage bis Wochen von ihren Familien getrennt. Viele von Ihnen arbeiten auf den Autobahnen und auf Flughafen-Zollämter. Plötzlich sind nicht mehr Lastwagenladungen voller unversteuerter Zigaretten oder Schwarzarbeiter auf Baustellen ihr Metier, sondern Schweizer auf dem Weg zum Aldi, welche die deutsche Mehrwertssteuer zurückerstattet haben wollen, im Schengener Raum visumspflichtige Dritstaatsangehörige der Schweiz, Zollformulare und Durchgangsscheine sowie eine Menge postenspezifischer Regelungen. Meist, wenn diese dann etwas Routine erlangt haben, werden sie in den Osten zurückversetzt.
Nun, dass die Zollgrenze im Osten Deutschlands vom zollpolizeilichen Standpunkt aus gesehen sicherlich interessanter ist als die Grenze zur Schweiz ist wohl allen klar. Ich frage die Neuen dann oft im Scherz, was sie den angerichtet hätten, dass man sie zu uns strafversetzt habe.
Nein, Spass bei Seite.
Die Antwort könnte ja auch lauten:
„Des wees ich nischt“ (ist das so in etwa richtig geschrieben) oder „da müssen sie schon selber schauen“. Kommt sicher auch vor.
Schliesslich soll ja die richtige Antwort von Interesse sein und nicht, ob die Antwort aus deutscher oder schweizer Quelle stammt.
So oder so, oft ist doch keine Antwort auch eine Antwort.
Hochachtungsvoll
Miles gregarius
Februar 1st, 2007 at 10:39
Danke Herr Miles Gregarius, danke Herr Ingolf
sehr kurzweilige Lektuere und noch dazu aeusserst Interessant.
Ich bin neugierig, ob eine Diskussion Aug` in Aug` auf dem gleichen sprachlichen, sehr hohen Niveau stattfinden wird. Bitte halten Sie die Leserschaft auf dem laufenden.
Herr Miles G. Ich habe groessten Respekt vor Ihrem Pflichtbewusstsein und Ihren Werten. Sicher haben Sie einiges erlebt, was Sie so „trocken“ wirken laesst.
Und dennoch, kapitulieren Sie nicht, Lachen Sie mal. Es wirkt!! Und berichten Sie Ihren 1799 geschaetzten Kollegen davon, wie einfach es doch war.
Ich denke, das ist alles in allem auch die Botschaft die Herr Ingolf im letzten Satz rueberbringen moechte.
Und ich stimme dem vollumfaenglich zu.
Freundlichst, Pih
Februar 4th, 2007 at 7:43
jaja ich denke pih bringt es auf den punkt… es gibt im englischen einen schönen ausdruck den ich leider nicht übersetzen kann, mir ist da noch nichts passendes zu eingefallen…
aber er beschreibt in etwas das was ich denke wenn ich mit schweizer grenzern oder polizisten zu tun habe aber auch mit vielen schweizer bürgern oder burgern oder was auch immer: „anal retentive“
und das hängt wohl ein wenig damit zusammen, das die auf ich diese berschreibung zutreffend finde sehr wohl „sehr obrigkeitshörig“ sind. dabei spielt es überhaupt keine rolle ob es nun den schweitzer gibt oder nicht, denn diese bemerkung dazu versucht die eigentliche kernaussage dazu zu vertuschen….
nein es sind nicht alle schweizer so, aber in meiner erfahrung vom gesamtanteil der bevölkerung mehr als anderswo… und das hat beben bisweilen groteske auswirkungen. eine davon ist eben das gefühl von lauter hilfsscherriffs umgeben zu sein. nirgendwo hatte ich so oft das gefühl beobachtet zu werden ob ich auch ja alles richtig mache, nirgends wird man so oft belehrt etwas zu tun oder zu lassen wie anderswo. dabei spielt es dann noch nicht einmal eine rolle ob die vermeintliche missetat, oder fehlbarkeit nun tatsächlich im rahmen der gesetzgebung eine war oder ob der selbst ernannte hüter der ordnung es nur für sich persönlich so empfindet. das geht sogar soweit das gewalt angewendet wird um jemanden darauf aufmerksam zu machen das eine „vermeintliche“ überschreitung eines als öffentlichen recht empfundene sache stattgefunden hat.
für solche verhaltensweisen in zusammenhang mit der bereits in einem anderen fred angemerkten mangelnden zivilcourage ist es egal ob es den schweizer überhaupt gibt oder nicht. es geht darum das das empfinden da ist das es in diesem land passiert, und dazu ist es sogar egal ob der betreffende gar einen schweizer pass besitzt oder nicht. was zählt ist die art und weise des handelns innerhalb der gemeinschaft….
wie schon bemerkt. lachen sie mal, es wirkt!!!
Februar 25th, 2007 at 14:43
Salve Pih
Gleich zu Beginn will ich mich bei Ihnen dafür entschuldigen, dass ich es mir in der Anrede erlaubt habe, Sie solchermassen zu begrüssen. Da ich nun aber leider nicht weiss, ob ich die Ehre mit einer Dame oder einem Herrn habe, hoffe ich auf Ihr Nachsehen.
Auch tut es mir leid, Sie so lange auf meine Antwort habe warten zu lassen, aber ich habe mir die seltenen Freiheit genommen, die weisse Pracht in den schweizer Bergen zu geniessen, welche uns dieser frühlingshafte Winter dieses Jahr gewährt hat.
So, aber genug der einleitenden Worte, sondern kommen wir gleich zum Inhalt Ihres Schreibens vom 01.02.2007.
Es freut mich lesen zu dürfen, dass Ihnen die Lektüre so Wohl bekommt und Ihr Interesse wecken konnte. Das Gleiche gilt übrigens auch für meine Person und es wäre ja uninteressant, wenn in diesem Blog alle der gleichen Meinung wären.
Aber ich muss wohl einige Eindrücke relativieren, die sich im Verlaufe der allgemeinen Schlagabtausche ergeben haben, vor allem was meine angebliche Trockenheit anbelangt. Gerne erwähne ich an dieser Stelle die medizinische Tatsache, dass ich, vereinfacht gesagt, sicherlich zu über 70 % aus Wasser zusammengesetzt bin und daher der Vorwurf der Trockenheit aus dieser Sicht widerlegt werden kann. Aber ich weiss ja, was Sie damit ausdrücken wollten und auch da muss ich Ihnen entgegnen, dass ich grundsätzlich ein äusserst jovialer und umgänglicher Mensch bin, sowohl privat wie auch im Dienst bzw. sich mein Verhalten, wenn ich meine Uniform trage, im Grundsatz nicht zum negativeren ändert.
Was meine bisher erwähnten Anmerkungen und Überlegungen betrifft, so sind damit grundsätzliche Ansichten gemeint und keine Dogmen.
Aber, auch wenn das für einige unglaublich oder unmöglich erscheint, ich lache viel und muss an dieser Stelle auch erwähnen, dass ich, v.a. auch im täglichen Dienst, viel zu lachen habe. Aber niemals aus Schadenfreude, wie ich noch anmerken will.
Hier gerne einige Erlebnisse an der schweizerisch – deutschen Grenze und Erklärungen zur Empfehlung, warum man dem sog. „Grenzer“ keine dummen Fragen stellen sollte. Zur Ausgangslage sollte noch angemerkt werden, dass vor den Grenzübergängen klar signalisiert ist, dass man auf eine Grenze zufährt, dass es allgemein bekannt ist, dass man an der schweizerisch-deutschen Grenze der grenz- und zollpolizeilichen Kontrolle untersteht, dass auf schweizerischen Grenzübergängen Angehörige des Grenzwachtkorps (AdGWK) und des Zolls dafür sorge tragen müssen, Identifikations- und Legitimationsdokumente sowie mitgeführte Waren aller Art zu kontrollieren und abzufertigen und dass es jedermann (und Frau) einmal treffen kann, den entsprechenden Kontrollen unterzogen zu werden und dass die allermeisten Reisenden wohl darüber im Bilde sind, dass alle vorgängig genannten Tatsachen im Moment des Grenzübertrittes zutreffen.
Hier also einige Tatsachenberichte aus meiner persönlichen Erfahrung (wort wörtlich bzw. sinngemäss):
SITUATION 1
Grenzwächter:
Guten Tag, Ihren Ausweis bitte!
Reisender:
(Schaut mich ganz erstaunt an)
Meinen?
Grenzwächter:
(Der Reisende ist wohl der Meinung, ich fordere ihn auf, „er“ solle mir meinen Ausweis zeigen).
Nein, meinen Ausweis. Natürlich ihren Ausweis!
SITUATION 2
Grenzwächter:
Guten Tag, Ihren Ausweis bitte!
Reisender:
Wieso ist den hier eine Grenze?
Grenzwächter:
(Wieder so eine Frage, deren Anwort bis ins Mittelalter zurückreicht).
Nun, weil das 1815 am Wiender Kongress zum letzten Mal definitiv so beschlossen wurde.
Reisender:
Ach so……….
SITUATION 3
Grenzwächter:
Guten Tag, Ihren Ausweis bitte.
Reisender:
(Kommt der Aufforderung ohne weiteres nach, zeigt mir anschliessend einen Computerausdruck auf einem A4-Papier, auf dessen Grösse reduziert Norditalien, die Schweiz, Deutschland, die Benelux-Staaten sowie die Niederlanden abgebildet sind und ein dicker roter Strich, der quer von Norditalien über die oben genannten Staaten bis in die Niederlande führt).
Sind wir hier auf der richtigen Strasse?
Grenzwächter:
(Nun, meinem räumlichen Vorstellungsvermögen sind hier nun Grenzen gesetzt ob der Genauigkeit und Erkennbarkeit der abgebildeten Strassen).
Na ja, die Richtung stimmt…………
SITUATION 4
(Befinde mich am Schalter und habe durch den deutschen Zollbeamten erfahren, dass eine Frau kommen wird, die nach Jestetten in den Aldi einkaufen gehen will und Ihren Ausweis nicht mitführt. Da besteht nun die Möglichkeit, anhand eines anderen amtlichen Dokumentes mit Foto, wie zum Beispiel einen Führerschen, einen sog. Ausflugschein auszustellen, der sich eben zum Beispiel auf einen Führerschein abstützt, ähnlich einem Passersatz. Kostenpunkt: 9.00 CHF ).
Reisender:
Sie, der Deutsche lässt mich nicht einreisen, aber ich habe doch einen Führerschein!
Grenzwächter:
Der reicht leider nicht, denn Sie benötigen für den Grenzübertritt nach Deutschland eine gültige Identitätskarte oder einen max. 5 Jahre abgelaufenen Pass.
Reisender:
Aber ich habe doch einen Führerschein mit Foto und will ja nur kurz in den Aldi einkaufen und gar nicht nach Deutschland hinein.
Grenzwächter:
(Nun ja, in Aldi nach Jestetten, DE einkaufen, aber nicht nach Deutschland hinein, irgendwie ein Widerspruch in sich, aber ich wahre Haltung und Geduld).
Wie gesagt, der Führerschein reicht leider nicht, um nach Deutschland einkaufen zu gehen. Aber Sie haben die Möglichkeit, anhand des Führerscheines einen Ausflugschein machen zu lassen, der 7 Tage gültig ist und 9.00 CHF kostet.
Reisende:
Ich finde das eine Frechheit. Ich will ja nur einkaufen gehen und hab ja meinen Führerschein mit Foto.
Grenzwächter:
(Irgendwie bekomme ich langsam des Gefühl, dass meine Erklärung von vorhin irgendwie nicht ganz zum Reisenden vorgedrungen ist über entscheide mich, Schritt für Schritt die Problematik aufzuarbeiten).
Also, was steht hier auf dem Führerschein?
Reisender:
Ja, Führerschein!
Grenzwächter:
Was bedeutet, dass dies ein Legitimationsdokument ist und Sie bereichtigt, ein Fahrzeug der entsprechenden Kategorie zu führen. Nicht mehr und nicht weniger!
Und was steht auf dem Pass?
Reisender:
Ja, Pass!
Grenzwächter:
Was wohl die bedeutung hat von passieren, also eine Grenze zu überschreiten und auch angaben über die Identität gibt.
Reisender:
Aber ich will ja nur kurz einkaufen gehen.
Grenzwächter:
(Ich habe es versucht, aber es hat nicht gefruchtet. Und eigentlich hätte ich noch andere Dinge, die zu erledigen wären. Meine Geduld neigt sich dem Ende entgegen).
Also, auch wenn Sie am Flughafen stehen und nur zum Einkauf nach Rom fliegen wollen, brauchen Sie doch auch einen Pass, oder nicht?
Reidender:
Das ist mir auch klar, aber das ist doch nicht das Gleiche.
Grenzwächter:
Ja richtig, Italien ist nicht Deutschland aber es ist das Gleiche und es spielt keine Rolle, ob Sie hier am Grenzübergang stehen und ins Ausland wollen oder am Flughafen und ins Ausland wollen.
Reisender:
Muss ich jetzt 9 CHF für einen Ausflugschein bezahlen. Ich finde das teuer nur für in den Aldi einkaufen zu gehen.
Grenzwächter:
(Mir kommt der Leitspruch während der Ausbildun in den Sinn, nämlich freundlich zu sein aber bestimmt).
Immer noch billiger als ein Passersatz am Flughaben und was die 9 CHF betrifft, so habe nicht ich dies bestimmt, sondern es ist eine kantonale Gebühr.
Entweder Sie verlangen jetzt einen, oder der Deutsche lässt Sie nicht einreisen. Wie entscheiden Sie sich jetzt?
Reisender:
Also gut, machen wir eben einen aber ich finde 9 CHF zu teuer.
Grenzwächter:
Mir kommt der Ausspruch von Margreth Tatcher anlässlich eines Interviews während dem Falkland-Krieg in den Sinn, nämlich dass die Option der Kapitulation nicht in Frage komme, aber ich gebe auf und nehme anschliessend die hart verdienten 9 CHF für den Kanton Zürich entgegen.
SITUATION 5
Das Telefon klingelt, ich nehme es ab, stelle münlich die Dienststelle und meinen Namen vor.
Anrufer:
Guten Tag, XX mein Name, ich hätte da eine Frage!
Grenzwächter:
Ja, bitte!
Anrufer:
Also, ich fahre nächste Woche nach Dresden in der Urlaub. Dresden liegt ja in der Ostzone von Deutschland, oder?
Grenzwächter:
Nun ja, Dresden liegt im Osten von Deutschland.
Anrufer:
Eben, wenn ich jetzt nach Dresden fahre, genügt die Identitätskarte oder muss ich den Reisepass mitführen?
Grenzwächter:
Für Deutschland genügt die Identitäskarte, diese muss aber gültig sein. Der Reisepass hingegen darf maximal Jahre abgelaufen sein!
Anrufer.
Aber Dresden liegt ja in der Ostzone und sie sind sicher, dass dort die Identitätskarte genügt?
Grenzwächter:
(Langsam dämmert es mir, dass dem Anrufer evtl. entgangen sein könnte, dass sich seit 1989 die politischen Verhältnisse nicht nur in Europa, sondern vor allem auch in Deutschland grundsätzlich geandert haben).
Wieso denn nicht. Für ganz Deutschland gilt diesbezüglich die gleiche Vorschrift.
Anrufer:
Habe eben nur gedacht, da Dresden in der Ostzone liegt, sei dies anders!
Grenzwächter:
Ähm, verzeihen Sie, aber es ist Ihnen ja sicherlich bekannt, dass sich West- und Ostdeuschland 1989 wiedervereinigt haben!
Anrufer:
Ja ja, natürlich.
Grenzwächter:
Eben, und darum spielt es keine Rolle, ob Sie sich in Westen oder Osten von Deutschland aufhalten. Daher benötigen Sie für den Grenzübertritt entweder…….
Anrufer:
Ach so, ja vielen dank……
Also, dies sind nur einige Beispiele, die ich, die wir tag täglich erleben. Und Sie dürfen mir das gerne glauben, dass ich mich im Grunde nicht darüber aufrege, sondern im Gegenteil, es um Teil sehr amüsant finde.
Nun ja, vielleicht schwingt da doch ein wenig Schadenfreude mit, wobei man sich da fragen darf oder muss, wer in welcher Weise was für Schäden hat.
September 12th, 2007 at 12:12
Auch die lieben Österreicher „Grenzer“ sind immer mal wieder für eine Geschichte gut. Die dreispurige Zufahrt ist so ausgeschildert, dass die beiden rechten für LKWs sind. Die „linkeste“ 😉 eben dann für PKW zum Durchfahren. Wo parke ich, wenn ich die Mehrwertsteuerausfuhrbestätigung abstempeln lassen will? Klar, auf einer der beiden LKW-Spuren. Weil die drei Parkplätze, die es gibt, sind von Polizei-Fahrzeugen verstellt. Beim Aussteigen liefere ich mir einen lautstarken Kampf mit einem LKW-Fahrer, der meint, er müsse mich anschreien. Nach dem A-Wort (sorry, ist nicht mein Stil, aber das ging echt zu weit!!!) drehe ich mich um und lasse ihn stehen. Gehe in das Zollhäuschen und lasse den Wisch abstempeln und grummle in mich hinein. Fragt der Zöllner, „wie bitte?“. Ich sage, dass ich nur vor mich hingrummle, weil mich ein LKW-Fahrer aufgeregt hat. Raunzt mich der Zöllner an, der hätte ja recht, ich dürfe dort nicht halten. Also frage ich freundlich, wo ich denn dann halten dürfe. Er: „Auf den extra ausgewiesenen Parkplätzen.“ Ich: (triefend vor Sarkasmus): „Ach Sie meinen, die drei Parkplätze, die von drei Polizeifahrzeugen besetzt sind?“. Er (ernst): „Ja.“ No further comment. Kommt eine Freundin von mir ins Zollhäuschen und spricht mich auf den Zank mit dem Fahrer an und hält derweilen dem Zöllner die Ausfuhrberscheingung hin. Er guckt sie minutenlang an und fragt dann: „Wollen Sie das anlegen oder soll cih das abstempeln?“. Den Rat mit dem hochkant reinsch…. haben wir verschluckt. 😉
Ich freu mich schon auf nächsten Freitag!!! :-))
November 30th, 2007 at 18:21
Eine kleine Zoll-Geschichte aus der Zeit als ich in der Schweiz wohnhaft war:
Meine Frau war damals eine Diplomatin, mit all den erdenklichen Unantastbarkeiten gemaess der Wiener Abkommen von 1961. Das hiess auch, dass wenn wir nach DE oder nach F zum Einkaufen fuhren die CH-Zoellner bei der Wiedereinreise in die Schweiz den Wagen (mit CD nummern) nicht mal anfassen koennten.
So haben wir uns das Vergnuegen erlaubt, den Wagen (einen Kombi) mit waren aus F oder D vollzuladen (weit ueber die erlaubten Mengen) und diese frei sichtbar fuer die CH zoellner bei der Einreise zu presentieren. Es war koestlich anzusehen wie die Zoellner jedesmal verzweifelt versucht haben irgendwie irgendein Schlupfloch zu finden um saftige Zoelle fuer die Eidgenossenschaft zu kassieren. Nun, dass war unsere Rache fuer den Kopfsalat, der in Zuerich CH 1.69 und in Konstanz DM 0.69 kostete.
Verwerflich, unmoralisch und fern jeder Ethink? Stimmt! Aber dennoch koestlich.
August 10th, 2009 at 21:41
Ja ihr doofen Deutschen bleibt dann halt lieber mal in eurem Land wenn ihr doch immer nur ne blöde Fresse habt, Danke und Gruss Ein Schweizer
März 5th, 2010 at 9:53
@ Marshal ……..
und ihr Blöden schweizer bleibt doch in eurem Land. ihr seit in Deutschland nicht willkommen.
in Konstanz und in jestettn sind nur noch schweizer die einkaufen ich sehe kein deutscher mehr in Konstanz dort ist es sooooo überfüllt das wir deutschen kein Parklatz kriegen weil die dummen schweizer dort sich tot einkaufen.
und in der schweiz so tun als hätten die Millionen in der Tasche.
Also halt dein Fresse.
März 5th, 2010 at 10:40
@Miles gregarius ………. Respekt …….
ich kann nur sagen sie sind super
März 22nd, 2010 at 21:06
Hihi – ist uns mal passiert: Ausreise, der schweizer Grenzer steht teilnahmslos im Schatten. Ich rolle langsam heran (damit ich niemand erschreck *g). Dann wedelt der Grenzer mit der Hand. Ich interpretiere das dahingehend, dass ich weiterfahren kann und geb Gas. Da wird der Mann plötzlich quicklebendig, schiesst herbei und belehrt mich hochnotpeinlich, dass ich stehenzubleiben habe, bis er SAGT!! dass ich weiterfahren kann. Ich merk recht schnell, dass diskutieren zwecklos ist. Dann die Frage:
„Was haben sie anzumelden“? – wir hatten nichts, worauf er das Auto sehr genau durchsucht hat. Ja, die 20 min. könnten hinhauen. Es lebe der schweizerische Zollbeamte – der Herrgott ist ein Dreck dagegen. XDD
April 8th, 2010 at 2:39
ich hasse diese unfähigen wichtigtuer!!!!
auserdem.. was soll der ganze zirkus???
was das alles geld kostet und was ist der nutzen?
keiner.
unbescholtene bürger müssen sich gängeln und überwachen lassen wie strafgefangene!
und die die wirklich was verbergen wollen die werden ohnehin nicht kontrolliert.
ich bin recht neu in der schweiz und habe nicht vor was zu schmugeln.
jedoch habe ich innerhalb von 10-20 grentüberschreitungen erkannt wie der hase läuft und ich könnte jeder zeit in beide richtungen über eine grenze fahren und wüsste 100% das ich nicht kontrolliert werde.
so what?
wenn es so einfach ist das zu umgehen dann kann man es sich direkt sparen. weil du nie, auch nur einen wirklichen schmugler erwischen wirst..
sondern nur normalos nervst und dabei noch viel geld ausgiebst für eine horde unfähiger wichtigtuer.
August 10th, 2010 at 19:41
“ Den “Schweizer” gibt es nicht, da die Schweiz historisch gesehen keine Einheitsnation ist sondern ein Bundesstaat, eine Willensnation. Dass erkennt man schon daran, wenn man die 4 verschiedenen Sprachregionen besucht bzw. deren Lebensführung miteinander vergleicht. “
Richtig.
Zum Thema Obrigkeitshörigkeit stelle ich mir ausserdem die Frage, ob die Italoschweizer im Tessin (Ticino) genauso obrigkeits_un_hörig sind wie die Italiener in Italien.
Ich weiss es einfach nicht.
Aber bei den Italienern (I) weiss ich’s.
Da haben die Carabinieri schon lange aufgegeben, irgendwelche Ordnungsregeln einzuhämmern – es klappt einfach nicht.
Es steht ein Schild da „Einfahren in verkehrter Richtung in die Einbahnstrasse nicht gestattet“. Velofahrer macht es trotzdem, sieht den Beamten am Strassenrand, der schaut streng, Velofahrer tut als sei ihm das nur versehentlich passiert, nix geschieht, Velofahrer fährt weiter in die „falsche“ Richtung.
Im *gesamten* Dreiländereck wäre da eine Busse fällig gewesen. Im grossen Kanton genau wie in den vielen kleineren ist der Staatsdiener bemüht, _sofort_ ein Exempel zu statuieren.
Italienern kann die Obrigkeit das x-mal sagen, sie machen es schulterzuckend („Va bene. E poi?“) dennoch wieder so wie gehabt – sie lassen sich nichts „einbleuen“.
Januar 12th, 2011 at 4:48
Köstlich, dieser Blog hier.. Echt amüsant. 🙂
Viel Text aber genial geschrieben..
Bin auch oft unterwegs, über Weil bzw. Basel. Nicht nur zum Skifahren in die CH.
Hab da die Erfahrung gemacht, das die Schweizer Posten (klingt netter als „Grenzer“) immer höflich und korrekt sind, was man von „unseren“ leider nicht immer sagen kann.
Fällt mir grade ne kleine Story ein, bei einer Einreise in die CH vor einigen Jahren:
Vater fährt, ich Beifahrer, Mutter und nen Freund hinten. Ich sammel schonmal alle Ausweise ein, wir rollen langsam auf die Kontrollstelle zu…
Nebenbei angeregtes Gespräch im Auto.
Auf deutscher Seite kein Aas da, rollen weiter…
Vater hält an, fährt die Scheibe runter, CH-Zöllner fragt „Haben sie etwas anzumelden ?“
Vater hört garnicht zu, sagt: „Vielen Dank“
.. und fährt weiter ! 🙂
Ich sag, „Bist du Wahnsinnig ?!“ Vater: „Wieso ? Was ist denn?“
Ich schiel in den Aussenspiegel, in der Erwartung, das jetzt hinten alles blau wird und man zur Jagd bläst.
Aber nix passiert.
Ich bin mir sicher, hätte er das bei der Wiedereinreise nach D bei unseren Posten gebracht.. die HÖLLE wäre los gewesen.
November 20th, 2011 at 16:13
Tatsache ist, dass CH Grenzwaechter nie etwas falsch machen oder Grenzgaenger schikanieren…auf jeden Fall kenne ich niemanden, der jemals auf eine Beschwerde bei der EZV eine Antwort bekam, die den Grenzwaechter auch nur im geringsten ruegte…
mit anderen Worten, alle 1900 Grenzwaechter der Schweiz sind unfehlbar und haben eine bluetenweisse Weste.
enough said
Juni 18th, 2013 at 9:21
Wenn ich mir deinen Artikel mal so durchlese, dann könntest du ja bald alle Zollbestimmungen von Deutschland und der Schweiz besser kennen als die Beamten, die die Einhaltung kontrollieren sollten. Ich finde deinen Artikel sehr interessant. Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie viele verschiedene Bestimmungen es gibt, und welch hoher Aufwand hier teilweise notwendig ist, um die Einhaltung der Zollbestimmungen zu gewährleisten. Woher kommt eigentlich deine Idee das Wissen der Beamten ständig zu testen? Ehrlich gesagt hätte ich dabei Angst, das die mir bei solchen Tests dann Schwierigkeiten machen würden.