Basel und Zürich — Die Geschichte einer langen Freundschaft
Basel und Zürich, das ist in der Schweiz ein Synonym für die enge Beziehung zweier grosser Wirtschaftsräume, für eine tiefe Städte-Freundschaft. Die Basler und die Zürcher stehen im regen Austausch und in herzlicher Freundschaft zu einander. Jeden Morgen fahren einige Pendlerzüge von Basel aus nach Zürich, gefüllt mit gut gelaunten Baslern, die an der ETH studieren oder in den Banken von Zürich arbeiten. Sie freuen sich auf die Überquerung der „Leckerli-Linie“, jener unsichtbaren Grenze mitten im Kanton Aargau, von dem wir das wichtige Faktum festhalten müssen, dass er zwischen Basel und Zürich liegt.
In der Gegenrichtung sind Züge von Zürich nach Basel unterwegs, diesmal mit Naturwissenschaftlern, Chemikern und Physikern, die am Rheinknie in der Basler Chemie in der „Life Science“ ihren Lebensunterhalt verdienen. Abends fahren beide Gruppen wieder nach Hause zurück. Man will ja der freundlichen Stadt, in der man arbeitet, auf keinen Fall länger als nötig zur Last fallen.
Eine Wohnung in dieser Stadt suchen, in der man arbeitet? Um Gottes willen, dann würde ja die gemütliche Lektürestunde morgens im Zug wegfallen. Wer liest da was? Nun, die Basler ihre BaZ = Basler Zeitung, die Zürcher den Tages-Anzeiger, die Neue Zürcher Zeitung oder, wenn sie besonders gut über Basel informiert sein wollen: Facts.
Die Basler lieben die Zürcher, und darum laden sie auch jedes Jahr zur Basler Fasnacht eine Gruppe Zürcher als Ehrengäste ein. Die Basler hingegen kommen gern zum Zürcher Knabenschiessen, ein äusserst beliebter Anlass bei den Baslern. Sie bedauern nur stets aufs Neue, dass sie dabei ihre eigenen Sturmgewehre nebst Munition daheim lassen sollen. Ausserdem werden sie von den Zürchern eingeladen zum absoluten Highlight-Event der Faschingszeit: Dem Zürcher Carneval!
Die Basler mögen in Zürich besonders den Hauptbahnhof, genau wie die Zürcher den Bahnhof SBB in Basel. Warum das so ist? Ganz einfach, von dort fährt der Zug zurück nach Basel, bzw. Zürich.
Beide Städte haben einen Flughafen, wenn auch der von Basel eigentlich in Frankreich liegt und nur über einen merkwürdigen Korridor von der Schweiz aus angefahren werden kann. Beide Städte freuen sich, dass es dem Flughafen der anderen Stadt auch so gut geht. Nach dem Grounding der Swissair und der Gründung der Swiss (bekannt auch als die „Tipp-Ex-Lösung“) waren die Basler begeistert dabei, um die in Basel ansässige Fluggesellschaft Crossair in die neue Gesellschaft aufgehen zu lassen.
Die Zürcher finden es völlig ok und gerechtfertig, dass die SWISS heute ihren Sitz in Basel hat, denn schliesslich waren die Basler bei der Entstehung der UBS aus der Schweizer Bankgesellschaft und dem Schweizer Bankverein auch absolut damit einverstanden, dass diese ihren Hauptsitz in Zürich bekam.
Was die Zürcher weiterhin schätzen an den Baslern ist die weiche und in ihren Ohren extrem wohlgefällige Aussprache des dortigen Dialekts, fast so weich wie ein Basler Leckerli. Im Gegenzug anerkennt die mit Deutschland und Frankreich durch zahlreiche Grenzübergänge verbundene Rheintal-Metropole Basel den Status der „Weltstadt Zürich„.
Und so könnten wir ewig weiter berichten von dieser zarten Freundschaft, die jedes Jahr in Freundschaftsspielen zwischen dem FC Basel und dem FC Zürich gipfelt. Kommen die Basler nach Zürich, werden sie bereits in Altstetten besonders zuvorkommend empfangen. Kommen die Zürcher Fans nach Basel, so ist die Basler Polizei betont nett und verteilt Gummis für alle, sozusagen als Willkommensgeste.
Januar 9th, 2006 at 8:03
Als Ostschweizer liebe ich es diese „Freundschaft“ zwischen Zürchern und Baslern mitanzusehen. Vorallem weil ich regelmässig in beiden Kantonen anwesend bin
Januar 9th, 2006 at 9:45
Nach vier Jahren Recherche ist es mir als neutraler Beobachter nicht gelungen, die Unterschiede festzustellen (ausser dass eine Stadt an einem See liegt, die andere an einem grossen Fluss). Meine Vermutung ist daher, dass die SBB diese „Freundschaft“ schürt, um reichlich Pendler zu haben. Meine Kollegen behaupten ferner, ohne die Walliser und ihr Heimweh sei die SBB schon lange pleite.
Januar 9th, 2006 at 11:09
Ich als Assimilierter in Zürich (fast aus der Westschweiz kommend) und trotzdem schon mein Leben lang treuer Fan des FCZ sehe da ENORME Unterschiede 😉
Fussball – Freundlichkeit – Sprache – ‚recht stehen-links gehen‘ etc etc
Januar 9th, 2006 at 11:42
Ein weiterer grosser Sponsor dieser kleinen „Hassliebe“ sind sicher die Basler Fasnachts-Cliquen. Denen würde ohne die Zürcher glatt die Hälfte der Fasnachst-Sujets fehlen (die andere Hälfte ist Lokalpolitik).
Manchmal bringt diese Freundschaft aber auch handfeste Produkte hervor, wie meinereiner beweist (Basler Mutter, Zürcher Vater).
Januar 9th, 2006 at 11:44
@Jens Egal, ob Zürich jetzt eine Fasnacht (oder neuzürcherisch einen Carneval) hat oder nicht (wie der Rest der Schweiz behauptet), mit dem Begriff Fasching begehst du in der Schweiz eine Todsünde und solltest dich zumindest in den Fasnachtshochburgen die nächsten zehn Jahre nicht mehr öffentlich blicken lassen 😉
Januar 9th, 2006 at 11:54
@Viking,
ich feier jedes Jahr den Fasching in Zürich, mensch, da ist echt was los… helau-allaaaf, und so weiter.
Is ja auch keine Hochburg, kann es aber noch werden, in den nächsten 500 Jahren, pass auf!
Gruss, Jens
Januar 9th, 2006 at 12:00
@Jens Wenn du in Zürich Fasching feierst bist du ziemlich einsam (ob mit oder ohne Helau-Allaaf). Fasching gibbes nur in Deutschland. Hier nennt sich das Fasnacht und kommt, wie du wahrscheinlich selbst weisst, aus dem Allemannischen. (Auch wenn immer wieder mal ein paar Funkenmariechen mit Apanage als Gäste hier erscheinen 🙂 ).
Zürich hat es in den letzten 500 Jahren nicht geschafft, Fasnachtshochburg zu werden und wird es auch in den nächsten 500 Jahren nicht schaffen. (Just my 2 Cents, aber ich bin ja auch erblich vorbelastet).
Januar 9th, 2006 at 14:29
Zum echten Karneval/Fasching/Fastnach muss man katholisch sein, daher geht Zürich per se nicht und Basel ist so halb/halb. Wer mal erahnen will welche Dimensionen es annehmen kann soll mal nach Köln gehen in der Fasselovezick, im Fernsehn wird mit diesen blöden Sitzungen komplett über die zwischenmenschlichen Aspekte hinweggetäuscht, vermutlich um Sex-Touristen aus der Schweiz fernzuhalten.
Januar 9th, 2006 at 15:27
[…vermutlich um Sex-Touristen aus der Schweiz fernzuhalten…]
Dabei wäre Köln soviel näher und günstiger zu erreichen als Bangkok 😉
Vergesst bei der Fasnacht um Gottes Willen die Innerschweiz nicht, womit der Bezug zum Katholischen wieder hergestellt ist…
Januar 9th, 2006 at 16:36
@Jens: Ich finde es super, dass du den (einfach tollsten, beinah perfekten) Kanton Aargau noch erwähnt hast.
Die beziehung zwischen Aargauer und Züricher ist auch nicht viel besser, weil die Zürcher manchmal das Gefühl haben, alles bis irgendwo bei Basel gehört zu Zürich.
Januar 10th, 2006 at 0:10
@HalbCH/D: Aber wenn du dir ansiehst wieviele „Rüeblifresser“ hier rumdüsen dann bestätigt sich dieses Gefühl ;-)))
Ich bin froh, dass Zürich keine Fasnachtshochburg ist, ist sowieso nicht mein Ding….Wobei es ja Leute gibt, welche behaupten die Streetparade sei die grösste Fasnacht 😉
Ach…hört doch auf mit Fasnacht, dass erinnert mich gleichzeitig daran, dass wir tiefsten Winter haben und auf die andere Seite erinnert es mich an den Sommer…
„Longstreet Carneval“, Caliente….wann kommt denn endlich wieder das mediterane Feeling zurück? 🙂
Januar 10th, 2006 at 8:06
@HalbCH/HalbD:
Der Aargau war bis 1805 eine Zürcher Kolonie. Er wurde dann von Napoleon gründet, quasi als Pufferzone zwischen Basler, Zürcher und Berner.
Januar 10th, 2006 at 11:01
belanglos
Januar 10th, 2006 at 11:50
@Videoman: Ich weiss, das ist auch der Grund, dass es kein schön einheitliches Aargauer-Schweizerdeutsch gibt, aber trotzdem sind wir ein Kanton und ich bin stolze Aargauerin. Siehe/höre: Peach Weber, Gigelisoppe, „I be en Aargauer“.
Januar 10th, 2006 at 11:53
Hrhr, ich als Rüeblifresser zieh euch gerne mal nen Scheitel mit nem Rüebli 😛
Fakt ist, dass der Aargau wirtschaftlich immer wichtiger wird und ohne unsere AKWs die Schweiz am Ar….. wäre 😛 So, nun aber genug den Kantönligeist gepflegt ^^.
Köstliche Ironie in diesem Text, weiter so!! *daumenhoch*
Januar 10th, 2006 at 13:40
@Cruschti: Volle Zustimmung (bis und mit letztem Satz) :->
Januar 10th, 2006 at 14:57
@Videoman
wenn du schon mit zahlen kommst, dann bitte mit den richtigen…
1803 wurde der kanton aargau von napoleon gegründet!
Januar 11th, 2006 at 0:18
Ja Cruschti das kann ich aber so nicht stehen lassen, denn 1/3 des BIP wird in Zürich generiert.
Und Schwupps fängt die gute alte Kantönli Diskussion wieder an 😉
Januar 11th, 2006 at 16:28
@alle Deutschen: habt ihr eigentlich auch so einen
„(Bundes-)Länder“ Stolz wie wir Schweizer mit unseren Kantonen?
(Ich bin zwar halb Deutsche, hab aber nie dort gelebt.)
Januar 11th, 2006 at 16:58
Bin zwar kein Deutscher aber in diversen Foren kann man ein bisschen den Berlin gegen den Rest Deutschlands-Kampf verfolgen. Ähnlich wie Zürich vs. Rest 😉
Januar 12th, 2006 at 0:06
Nein, es sind nur 25% vom gesamten BIP. Zudem habt ihr auch am meisten Einwohner unter den Kantonen, aber das soll eure Leistung nicht schmälern 😀
Januar 12th, 2006 at 18:02
Naja, ich bin auf dem Pass Thurgauer, in Zürich geboren und nach 12 Jahren bin ich nach Basel gezogen. Jetzt gehöre ich (ja genau zu diesen) ETH Pendlern die sich das antun jeden Tag viel Zeit mit Zugfahren zu „verschwenden“.
Ok verschwenden ist zu übertrieben, aber ich könnte schliesslich einen eigenen Weblog über das Pendeln zwischen Basel und Zürich schreiben. (aber so etwas gibts in der inzwischen veralteten Medienform des Buches bereits.)
Ich kann unter diesen Voraussetzungen überhaupt nichts zu irgendeinem Kantönligeist beitragen. Basler und Zürcher haben einen Hassliebe gegeneinander, aber niemand mag den Aargau, wie man so ab und zu in beiden Städten zu hören bekommt 😉
Ehrlich gesagt habe ich nicht mal mehr Zeit mich in „einer“ dieser Städten gross aufzuhalten, aber aus Wohngründen halt doch eher in Basel. Aber wenn man mal das GA hat, ist man sowieso immer in der ganzen Schweiz unterwegs.
Januar 13th, 2006 at 17:59
Hat uns denn niemand lieb? Ok, im Aargau ist es so, um so näher man dem Kanton Zürich komm, um so weniger können die Leute die Zürcher leiden und mit Basel ist es genau so. Ich wohne in der nähe der Grenze zu Zürich und gegen Basler hab ich nicht viel.;->
Ned alles soo ernst neh
Januar 29th, 2006 at 13:27
eh vo was füre Fründschaft retsch du do? Die sind öbe glich befründet, wie Köln und DDorf
Februar 16th, 2006 at 21:44
Naja, es gibt gewaltige Unterschiede zwischen den beiden Städten. Vor allem, was die Mentalität betrifft.
Ist doch der Basler an sich von Geburt an, den Leuten auf der anderen Seite des Grenzzaunes offen, wächst er doch in einer Grenzregion auf und lebt mit dieser Grenze. Es entsteht ein natürlicher Umgang etc. Es macht ihn offener, fremden Gegenüber. Umgekehrt ist er eher skeptisch und zurückhaltend, was der Rest des Landes „ennet“ des Belchen betrifft. 😉
Einer der grösste Unterschied besteht jedoch eindeutig in der Sprache…sollte auch ein Norddeutscher hören *g* Und wie rogerrabbit richtig gesagt hat, im Fussball (Einsamer Zuscherrekord von Basel und in den letzten Jahren klar besser als der FCZ) und in Sachen Freundlichkeit (Bei uns sind die Leute wirklich extrem freundlich *gg*) 😉
Und für was braucht Zürich eine Fasnacht? Sie haben ja mit dem Sechseläuten schon einen „Winteraustreibungsbrauch“. Vor allem passt Fasnacht nicht in diese zwinglianische Stadt. Die einzigen wahren Fasnachtshochburgen in der Schweiz sind die katholischen Gebiete (v.a. Innerschweiz, katholische Gebiete der Nordwestschweiz) und Basel!
Zürich, bleib bei Deinen Leisten, die waren bisher nämlich gut und versuche nicht etwas zu kopieren, was nicht zu Dir passt!
Aber im Grossen und Ganzen ein gelungener Text, mit einer wunderbaren Prise Ironie!
Gruss von einem Ur-Basler (Auch Daig genannt!)
März 30th, 2006 at 13:34
Wenn ich das alles so lese rollts mir die weissen Söckchen runter.
Ich bin Basler, mit einer Zürcherin verheiratet und wohne im AG nähe Baden. Ich bin stark assimiliert hier im Rüebliland, trage nur noch weisse Socken, produziere massenweise Unfälle mit dem Auto damit die zürcherischen Vorurteile nicht ausgehen, schäme mich für die Autonummer und leide assimilationsbedingt unter den vorgenannten, angedichteten Rüebliländer Syndromen.
Als Basler bin ich ja objektiv, oder?
@Daiglemer (Sali Bebbi): Die Zürcher brauchen keine Fasnacht mehr. Sie haben schon eine. Die Defraudanten Fasncht, vulgo „Sägsilyte“. (Um den Gang zum Dix zu ersparen: Defraudant = Steuerhinterzieher, vulgo „Zöifter“.)
@ viking. Noch mehr als die Zürcher kommen bei den Schnitzelbänken „d’Schwobe“ unter die Räder. Mit der WM und dem Kabarett dass die im Moment aufführen sowieso.
@videoman: Der Aargau war nie eine Zürcher Kolonie. Es gab ihn gar nicht bis 18hundertungrad. Und wenn Du da an Baden gedacht hast, dass damals eine unabhängige Stadt war, nur der Kirche und dem Kaiser verpflichtet,…. da haben sich die Zürcher eine blutige Nase geholt, haben den Schwanz eingezogen und sind der Limmat nach aufwärts zurück geschlichen.
Und jetzt freu ich mich doch auf die nächste Badenfahrt im 07 an der wir wieder viele Zürcher als Gäste begrüssen dürfen. Weil da oben bei denen läuft ja nichts. Basler hats in Baden nie soviele. Die können eben selber festen.
(Mein Gott hat das gut getan, grins.)
Mai 15th, 2006 at 14:26
Wenn wir schon bei der Autonummer sind. Aber hallo. Von Zürich in den Aargau gezogen haben wir endlich den Vorteil dieser Nummer erkannt.
Da kannst du Mitten auf dem Limatplatz wenden. Was ist die Reaktion der Züricher? Typisch Aargauer.
Um kein Geld der Welt würde ich die Autonummer wieder weggeben wollen.
Dezember 10th, 2006 at 23:04
Lieber Jens. Deine Seite ist ja ganz lustig. Aber irgendwie
nervtötend. Schuster bleib bei deinen…ach lassen wir das.
Wie schön dass du uns erklären musst wie behindert wir
Schweizer doch sind. Danke. Und mach dich auch über alles in diesem Lande lustig. Gibt doch nichts peinlicheres als deutsche
die „verstehen und uns lieben“.
Und noch was: zu 60 Pro. sind deine Infos nicht so ganz der
Wahrheit entsprechend. Aber eben haupsache s’ist lustig.
Gesegnete Weihnachten. Wünscht dir dein Andreas..
[Antwort Admin:
Lieber Andreas
„Wie schön dass du uns erklären musst wie behindert wir Schweizer sind“. Also den Satz verstehe ich nicht.
„Und mach dich auch über alles in diesem Lande lustig“. Wenn Du eine Stelle findest, an der ich mich über etwas lustig mache, dann sag bitte gleich Bescheid, damit ich sie umgehend löschen kann.
„60 Pro. sind deine Infost nicht so ganz der Wahrheit entsprechend“. Gut, dass diese Zahl so genau genannt wurde und ich jetzt weiss, bei welchen 60% ich irrte. Dann kann ich das ja auch gleich korrigieren. Gruss, Jens]
Mai 30th, 2007 at 12:41
Toller Eintrag :-). Leider sehe ich das erst jetzt im Mai 2007.
Ich lebe als Ex-Kölner nun seit 6 Jahren 15m neben der Schweizer Grenze in Weil am Rhein und bezeichne mich daher eigenmächtig als Basler. Die tiefe Freundschaft zwischen Basel und Zürich erinnert mich frappierend an die tiefe und intensive emotionale Verbundenheit der rheinischen Städte Köln und Düsseldorf.
Basel und Köln haben erstaunliche Parallelen:
– beide liegen am Rhein
– beide haben eine falsche und eine richtige Rheinseite
– bei beiden ist die falsche Rheinseite die rechte Seite
– bei beiden ist die rechte Seite, sagen wir mal, multikulturell geprägt
– beide Städte pflegen ihre Fasnachts- bzw. Karnevalskultur
– beide Städte sind von einem enormen Gürtel an chemischer Industrie umstellt
– beide empfinden sich als Hort von Kunst und Kultur
– beide empfinden sich als enorm tolerant und weltoffen
– die Bewohner beider Städte sind von ihrer eigenen Stadt geradezu berauscht
– materiellen Reichtum zu offen zur Schau zu stellen gilt in beiden Städten als eher unanständig
– beiden ist eigentlich reichlich egal, was außerhalb der eigenen Stadtgrenzen existiert
Aber die Bewohner von Basel und Köln lieben ganz besonders solche Dinge, die landläufig typisch für Zürich und Düsseldorf sind:
– die straighte Atmosphäre von Businesses und Wachstumskurven
– börsengestählte und haarspitzengegelte Laptopträger in Massanzügen, die Rolltreppen grundsätzlich nur auf der linken Seite im Laufschritt emporhechten
– das nur ganz leichte und doch befriedigte und siegessichere Naserümpfen, wenn der Nachbar seinen Porsche Cayenne lediglich mit der zweitstärksten Maschine erworben hat
– ganze Straßenzüge, in denen man nirgendwo Schuhe für unter 450,- € das Paar bekommt.
– das Bewußtsein, das Basler und Kölner ganz heimlich und auch nur ein ganz ganz klitzekleines bischen neidisch auf Nachbarn schauen, die so herrlich elegant und selbstbewußt auftreten und dabei auch noch unverfroren der Meinung sind, ohne sie liefe eigentlich gar nichts….
Gegensätze ziehen sich an. Und daher ergänzen sich die Liebe von Basel zu Zürich wie auch die von Köln zu Düsseldorf fast ideal. Ein Bund fürs Leben.
April 10th, 2008 at 10:58
also zürich und basel haben ABSOLUT kein freundschaftliches verhältnis! eher das gegenteil wenn man das so sagen kann! vor allem wegen den beiden fussballvereinen FCZ und FCB! in diesem sinne: HOPP FCZ!!!!! grüsse