Blogwiese in der Tageschau
Die Blogwiese war heute als Beispiel für Blog in der Schweizer Tagesschau zu sehen, und zwar hier bei 5:06.
Es ist ein alter Screenshot aus einem früheren Beitrag über Blogs in der Schweiz, den sie hier wieder aufgewärmt haben. Dennoch freuen wir uns über diese ehrenvolle Erwähnung! Es geht um ein Grundsatzurteil des Schweizer Bundesgerichts über Quellenschutz von Blogkommentaren, und über die Verwantwortung der Medien, welche den Blog betreiben. Oder so ähnlich. So ganz habe ich das auch noch nicht verstanden.
Im Beitrag heisst es wörtlich:
„Medienhäuser dürfen geheimhalten, wer auf ihren Internetseiten Kommentare, sogenannte Blogs, verfasst hat“
Verstehen Sie diesen Satz? Ich nicht. Kommentare sind als Blogs, werden nur anders genannt? In dem Beitrag werden „Blogger“ und „Kommentarschreiber“ munter gleichgestellt. Wer kommentiert, ist ein Blogger, so hört sich das an. Auch schön. Sind wir nicht alle ein bisschen Blog? Auf der SF-Tageschau Seite stand der Text dann korrekt zu lesen:
Das Bundesgericht hat entschieden, dass Medienhäuser gegenüber der Justiz die Namen von Verfassern von Blog-Kommentaren auf ihren Internetseiten geheim halten dürfen.
(Quelle: Tageschau.tv)
November 11th, 2010 at 19:00
Habe diesen Beitrag in der Tagesschau ebenfalls gesehen und aufmerksam verfolgt, da mir der Screenshot von Blogwiese aufgefallen war. Da auch mir der Kommentar seltsam vorkam, sah ich mir das Ganze in der Wiederholung auf SF 2 um 20:00 nochmals an. Was wirklich gemeint ist, kann man mit ein bisschen gutem Willen herausfinden; aber es ist natürlich schon seltsam, dass ein so aktualitätsbezogenes Medium wie das Fernsehen diese Begriffe durcheinanderbringt.
November 12th, 2010 at 13:09
was ist denn nun gemeint?
Ein Medienhaus oder mehrere Medienhäuser betreiben zum Beispiel ein Newsportal (für solche Sätze sollte man am nächsten Laternenpfahl aufgeknüpft werden). Innerhalb diese Newsportals schriebt nun der Mörgeli seinen komischen fremdenfeindlichen Rechtsaussenblog.
Er macht dies unter dem Pseudonym Nörgeli und die Medienhäuser brauchen auf Nachfrage der Justiz wer da wieder gegen die guten Sitten versösst, verleumdet und das Rassismusgesetzt verletzt seinen tasächlichen Namen nicht bekannt zu geben. Sein Beitrag ist natürlich auch eine Kommentar und keine wissenschaftliche Abhandlung.
Was wäre in diesem Falle an der Gleichsetzung Kommentarschreiber und Blogger nicht richtig?
Und Brenno, wo ist der Kommentar, der Dir seltsam vorkam. Ist das nicht eine Meldung? Ein Kommentar wäre doch wenn zu dieser Meldung eine Stellungnahme, Betrachtung, Diskussion erfolgen würde?
November 12th, 2010 at 15:16
Wird denn die Blogwiese jetzt geheim gehalten?
November 12th, 2010 at 18:55
@neuromat
Dann war es eben eine Meldung. Die Gleichsetzung von Blog und Kommentaren hat mich irritiert.
Nach meinem Verständnis ist ein Blogger einer, der einen Blog unterhält, betreibt, administriert oder was auch immer, wie z. B. Jens-Rainer Wiese den seinen. Wir gewöhnlich Sterbliche sind blosse Kommentarschreiber oder, wie ich es nennen möchte, Teilnehmer. Den Blog von oder mit Mörgeli kenne ich übrigens nicht.
November 12th, 2010 at 19:52
Also ich habe es auch nicht kapiert. Was ist denn nun geheim? Der Blogger selbst, oder derjenige, der Kommentare zum Blog abgibt?
November 13th, 2010 at 12:27
@ Brenno
war ein Beispiel. In der Medlung geht es meiner Ansicht nach um Blogs, welche für andere Medien gemacht werden. Eben nicht um eine private Blogs. Der Blogger, der für eine Zeitung oder ein anderes Medienunternehmen arbeitet, darf anonym bleiben.
Der private Blogger kann sich ja selbst ueberlegen, ob er anonym bleibt oder nicht. So heisst Jens Rainer Wiese tatsächlich Jens Rainer Wiese, aber das verrät er natürlich nicht jedem. den hätten wir jetzt aber mal enttarnt!
November 13th, 2010 at 15:42
Es wurde noch weiter durch die Medien geschleift. Die Medienkompetenz unserer Medienschaffenden ist erschreckend gering! Traurig 🙁
Also, Medienhäuser müssen den Verfasser eines Kommentars nicht verraten (dürfen aber). Den Kommentarschreiber fallen unter den Informandtenschutz.
Uns Bloggern hilft das wohl aber wenig, da wir uns wohl kaum auf des Medienrecht berufen können (oder doch?)
Aber das ganze spielt sowieso bald keine Rolle mehr. Wenn es nach dem Willen unserer Politiker geht, müssen eh in Zukunft alle Provider die Daten aufzeichnen und auf Wunsch den Behörden herausrücken. Wenn sie also die Daten nicht vom Medienhaus erhalten, werden sie diese wohl einfach bei den Providern abholen. Oh schöne neue Überwachungswelt! Da hilft dann nur noch Verschlüsselung!
November 13th, 2010 at 16:40
@ medienkommentar
was ist denn nun „neu“ an der Ueberwachungswelt?
Ist doch eh alles Fichi Faschi (für die Wortkreation sollte ich den Pultzer-Preis kriegen).
November 25th, 2010 at 13:00
Alles, es käme der Gleichsetzung Blogger und Blockwart gleich. 😉
Dezember 2nd, 2010 at 18:56
Glückwunsch zum Beitrag im Fernsehen!
Blogger wird in Zukunft sicherlich ein Ausbildungsberuf werden. Ist ja nichts anderes, wie ein Journalist oder!?