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Die Schweiz im Ausnahmezustand (Teil 2) — G8 Treffen Evian 2003

  • Die Schweiz in alter Igelstaat-Tradition
  • Auf der Rückfahrt von den Ferien in Frankreich im Sommer 2003 kamen wir just am grossen G8 Sonntag durch Genf und Lausanne. Die Französisch-Schweizer Grenze war bombastisch bewacht.

    Schon lange vor Genf war die letzte französische Péage-Mautstelle an der Autobahn von 12 Polizisten gesichert, die versuchten, einreisende Krawalltouristen abzufangen. An der Grenze selbst standen morgens um 8 Uhr vier verlorene Demonstranten-Ordner neben 20 Polizisten. Auf jeder Brücke über die Autobahn bis nach Lausanne befand sich ein Schweizer Soldat mit Funk und Fernglas. Hubschrauber in der Luft brachten die Politiker vom Flughafen auf die andere Seeseite nach Evian.

    Alles war vorhanden, nur keine Demonstranten. Statt der erwarteten 500.000 – 1.000.000 waren nur 20-30.000 gekommen, und die verloren sich in Genf. Was die 200 mitgereisten Autonomen nicht daran hinderten, Sachschaden in Millionenhöhe anzurichten.

    In Genf waren alle Banken und Geschäfte mit Brettern verrammelt, McDonalds glich einer Festung, die am Sonntag den BigMac-Verkauf einstellte. Die Demonstranten besprühten die Zäune, Autos gab es auffallend wenig, weil die meisten weit ab in Vororten oder anderswo geparkt wurden. Wer hatte schon Lust, ein verbranntes Wrack am nächsten Tag vorzufinden?

  • Die Sperrung der Aubonne-Brücke
  • Dramatisch wurde es, als ein paar Aktivisten die Brücke von Aubonne sperrten mit einem Kletterseil, an dem links und rechts Kletterer als menschliche Gewichte über dem Abgrund hingen. Ein Polizist schneidet das Seil durch, wodurch ein Aktivist 20 Meter in die Tiefe stürzt und erst nach einer Stunde mit zahlreichen Brüchen gerettet werden kann. Er überlebte. Das andere Seilende wurde von Demonstranten gerade noch so gehalten, so dass die zweite Aktivistin, die Deutsche Gesine Wenzel, mit 15 Minuten Schrecken über dem Abgrund davon kam. Sie leidet noch heute an posttraumatischen Störungen.

    Die ganze Aktion wurde filmisch dokumentiert und kann hier auf der Homepage der Aktivisten angeschaut werden, oder hier direkt ab YouTube:

    Später hiess es: Der dazugekommene Polizist habe nicht gehört, dass an dem Seil Menschen befestigt waren. Nun, in der Video-Dokumentation sieht das aber ganz anders aus.

    Ein Jahr später, am 28.06.04, findet der Prozess gegen die Aktivisten statt, und sie werden verklagt wegen Störung des öffentlichen Verkehrs (auf der Autobahn) und Gefährdung von Leben der Autofahrer. Der Polizist, der das Seil durchschnitt und damit das Leben der beiden Demonstranten aufs Spiel setzte, wurde „dazumal“ nicht belangt (Quelle).
    Erst am 29.01.05 wird entschieden, die beiden verantwortlichen Polizisten wegen „schwerer Körperverletzung aus Nachlässigkeit“ anzuklagen (Quelle).

    Die Geschichte von der Aubonne Brücke ist 2 ½ Jahre her und zeigt ein anderes Gesicht der friedlichen Schweiz. Schaut Euch das Video an und bildet Euch selbst eine Meinung.

    

    21 Responses to “Die Schweiz im Ausnahmezustand (Teil 2) — G8 Treffen Evian 2003”

    1. dave gordan Says:

      krass! thx 4 gute info…

    2. mimei Says:

      sorry, aber das hat sowas von überhaupt nichts mit einer friedlichen oder unfriedlichen Schweiz, mit böser oder freundlicher Polizei oder was auch immer zu tun.

      Das hätte in jedem anderen Land genau so passieren können. Ein Polizist ist genau so ein Mensch wie jeder anderer, er kann genauso durchdrehen, fehler begehen, nicht nachdenken, etc.

      Aber keine sorge, ich möchte das ganze hier nicht schönreden oder so, ich will nur sagen, das hat nichts mit der Schweiz zu tun

    3. Administrator Says:

      Mimei,
      da gebe ich Dir recht. Wenn sowas in der Schweiz passiert, fällt es uns aber viel stärker auf, da wir solche Erfahrungen hier bisher zum Glück noch nicht so regelmässig beobachten konnten, wie z. B. bei denn französischen Spezialeinheiten in Paris, die dort für den Strassenkampf gegen Demonstranten eingesetzt werden.
      Gruss, Jens

    4. gebsn Says:

      @Mimei
      Du hast recht, das betrifft nicht speziell die Schweiz, sondern wird in andern Länder wohl auch nicht viel anders sein. Leider hat es aber sehr wohl was mit „böser“ oder „freundlicher“ Polizei, resp. mit dem Verhalten der Polizei zu tun.

      Ich selber und einige meiner Kollegen (wir sind alles andere als brandschatzende Autonome) haben da als Bürger, Fussballfans und politisch Interessierte schon haarsträubende Geschichten erlebt, die die Polizei leider in einem nicht sehr schönen Licht erscheinen lässt. Klar, macht jeder Fehler. Aber ein Polizist sollte auf solche Extremsituationen geschult sein.

      Natürlich gibt es auch sehr viele gute, heisst freundliche und überlegt handelnde Polizisten. Aber es reichen eben ein paar schwarze Schafe und der Ruf ist ruiniert.

    5. Mikki Studer Says:

      Das ist halt auch ein Problem der föderalen Schweiz.
      Da gibt’s keine Bundes-Spezialeinheit (z.B. GSG9 – war im übrigen im Fall Bader auch zweifelhaft), die man ruft, sondern jeder Kanton schickt brav (nach Grösse abgestuft) die entsprechende Menge Polizisten. Soviel ich weiss, war der betreffende Polizist aus dem Kanton Schaffhausen. Da in Schaffhausen nicht soviel los ist ;-), war der wohl das erste Mal so richtig an einer Demo dabei und hat entsprechend schlecht reagiert.
      Zu allem Unbill war die Polizeiführung ja auch eine Katastrophe, weil das halt auch von Kanton zu Kanton verschieden ist. Beim WEF in Graubünden klappts ja meist relativ gut.

      P.S. Zur Polizei im Allgemeinen: Natürlich macht die die Polizei Fehler, doch die Ansprüche sind auch pervers. Da lässt man z.B. seine 12 Jahre alten Söhne in der Krawallabteilung des FC Basel nach Zürich reisen und regt sich dann auf, dass diese gefilzt werden. Wenn diese Typen aber die Schaufenster einschlagen, dann heisst’s, die Polizei hätte nicht eingegriffen.

    6. ichbins Says:

      Die Strassenkämpfe in Paris waren wohl recht verhältnissmässig!
      Wenn man sich aber bewusst wird wieviel hier passiert und wie wenig davon jedoch an die Öffentlichkeit gerät kann man schon sagen, dass die Schweizer Polizei (und damit ist kein Polizist als einzelner sondern die Gesammtheit angesprochen) recht brutal ist, was sogar in internationalen Reiseführern erwähnt wird(!)

      Interessanten Lesestoff dazu gibts beispielsweise unter http://www.eldar.ch und http://www.pigbrother.ch (glaube ich jedenfalls – die Seite und die Kommentare sind teilweise recht extrem, aber die Geschichten selber werden wohl schon stimmen.

    7. Phipu Says:

      Die Kleinigkeit vorweg: „schwere Körperverletzung aus Nachlässigkeit“ ist zwar aus dem (erst in englisch, französisch und spanisch ge-update-ten) Site unter dem Link „Quelle“ wörtlich richtig übersetzt. In Schweizer Juristendeutsch wird dies jedoch mit „fahrlässige schwere Körperverletzung“ umschrieben. Im Gegensatz zu „mutwilligen“ (absichtlichen) Taten. (ist deutsches Juristendeutsch da gleich?)

      zu Meimeis und Jens‘ Kommentar:
      Da zum Ausdruck, dass dieser Vorfall nicht typisch für die Schweiz sei. Man kann in diesem Zusammenhang das Rad weiter zurück drehen: Wieso ist dieser Fall in der Schweiz geschehen? In der welschen Presse (und auch nach meiner Meinung) wurde damals Frankreich und deren politische Entscheidung, den G8-Gipfel geographisch genau in Evian

      (Lageplan: http://www.viamichelin.com/viamichelin/deu/dyn/controller/mapPerformPage?expressMap=false&act=&pim=true&strAddress=&strCP=&strLocation=evian&strCountry=1424&productId=&x=12&y=15 )

      anzusetzen, sehr kritisiert. „Dieser Entscheid“ entsprach der in Frankreich bei Wirtschafts- und politischen Verantwortlichen offen gelebten Einstellung: „Si nous trouvons un pigeon, nous le plumons jusqu’au bout“ „wenn wir eine Taube finden, rupfen wir die bis zum Ende“ oder sinngemäss „wenn wir einen Trottel finden, nehmen wir den (finanziell) aus, bis er nichts mehr hergibt“. – Versteht mich bitte richtig: trotz dieser Mentalität bleibt Frankreich eines meiner begehrtesten Reiseziele.

      Als zentralistisches Land organisiert Frankreich sonst immer alles in Paris, sei es auch nur, um das Image der Stadt intensiver zu vermarkten. Dieser Gipfel (mit seinen befürchteten Ausschreitungen) fand aber am strategisch einzigartigen Ort Evian statt (Kürzeste Verkehrswege zu Luft, Land und Wasser ab Genf, Lausanne, Monthey, im Süden hat’s nur Savoyer Alpen). Damit war schon zu Beginn klar, dass Frankreich in erster Linie den Gipfel organisieren musste, und die Schweiz den Aufwand mit den Ausschreitungen haben würde. Die Schweizer Barrikaden, der Polizeiaufwand, die zu beseitigenden Schäden waren m.E. sehr viel höher als die Zusatzeinnahmen aus Transitreisenden. Mit dem tragischen Ereignis an der Autobahnbrücke bei Aubonne ist nun auch der Image-Schaden da!

      Jetzt wieder zum Thema „Schweizer und Deutsche“ (unsere anderen grossen, bösen Nachbarn): Die deutschen Polizisten, die unsere Polizeieinheiten damals unterstützten, waren in Genf – nach dem Schock über einen solchen erstmaligen Einsatz – sehr geschätzt. Die Presse lobte im Nachhinein die Vorgehensweise dieser Kräfte. Damit wurde eher die Effizienz der lokalen Einheiten in Frage gestellt; ob die überhaupt auf solch riesige Ausschreitungen vorbereitet seien.

      an Mikki Studer:
      Mein letzter Abschnitt deckt sich teilweise mit deinen Aussagen. Hast du absichtlich den Helvetismus „Kontingent“ vermieden? > … jeder Kanton schickt brav (nach Grösse abgestuft) die entsprechende Menge Polizisten …

    8. Mikki Studer Says:

      @IchBins‘ Kommentar:
      Zu „Brutale Schweizer Polizei“ muss ich schon noch was los werden. Was für Reiseführer sind denn das (ATTAC?)? Ich habe sowas noch nie gelesen. Zudem zeugt dieser Kommentar nicht von viel Schweizkenntnis, denn jeder hier weiss es: Das ist von KANTON zu KANTON VERSCHIEDEN!
      Ich kann dir nur mal die Geschichte aus der Reithalle in Bern erzählen. Da können die Leute auf der Strasse randalieren und wenn die Polizei kommt, flüchten sie in die Reithalle. Die Polizei darf da nicht rein (das sei „provozierend“), sondern muss die Reithallen-Verantwortlichen kontaktieren, welche die Situation dann „in konstruktiver Diskussion“ entspannen. Leider waren sie beim letzten Mal (diesen November) wohl zu bekifft, denn dummerweise war keiner zu erreichen.
      Ob’s sowas in irgendeinem anderen Land auch gibt?

      P.S. Und wenn jemand behauptet, in der Reithalle verkehren nur gesittete Intellektuelle mit hehren Zielen (die schon ihre Gründe für Randale hätten), dann kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass mein Freund dort bereits nach 5(!) Minuten von irgendeinem dahergelaufenen Psychopathen eine blutige Lippe geschlagen bekam (wahrscheinlich war seine Lederjacke schon zu bürgerlich – eine Provokation, die natürlich geradezu nach einer physischen Reaktion schreit!).

    9. gebsn Says:

      @Mikki Studer:
      „Da lässt man z.B. seine 12 Jahre alten Söhne in der Krawallabteilung des FC Basel nach Zürich reisen und regt sich dann auf, dass diese gefilzt werden. Wenn diese Typen aber die Schaufenster einschlagen, dann heisst’s, die Polizei hätte nicht eingegriffen. “

      Das ist ja der Knaller. Wenn ein paar junge FCB-Fans im von der SBB bereit gestellten Sonderzug nach Zürich fahren (in den sie z.T. sogar von der Polizei gezwungen wurden), sind sie also automatisch ein Teil der „Krawallabteilung“ des FCB und dürfen gefiltz und stundenlang festgehalten werden, ohne dass ihre Eltern von was wissen? Du hast ja lustige Vorstellungen von einem verhältnismässigen polizeilichen Vorgehen.
      Heisst das nun, dass bei Demonstrationen alle teilnehmenden Personen festgenommen und überprüft werden dürfen, weil ein paar Hirnis Krawall betreiben? Das wären Aussichten.

      Und „diese Typen“, also die 12-Jährigen FCB-Fans, sollen Fenster eingeschlagen haben? Schmarrn. Oder bist du einfach nur heftig gegen alles, was dem polizeilichen Riecher ungeheuer erscheint, am pauschalisieren und polemisieren?

    10. Mikki Studer Says:

      @gebsn:
      Mein Lieber – warst du schon mal an einem Fussballspiel?
      Ich habe lange im Nachwuchs beim FCSG gespielt und bin natürlich jedes Wochenende an die Matches gegangen.
      Es ist einfach erschreckend festzustellen, wie in nur 10 Jahren die Krawalle ungeheure Ausmasse angenommen haben – und vor allem Junge nur aus Langeweile und zum Pöbeln kommen.
      Die SBB haben gerade deswegen ihre Fussballzüge überwiegend eingestellt, weil sie zum Hort von Krawallmachern mutierten (du kannst gerne bei den SBB nachfragen: Pro FC Basel-Fussballzug meist mind. 50’000 Fr. Schaden pro Wochenende nur am Zug!).
      Zudem darfst du auch gerne bei jeder Kapo deines Vertrauens nachfragen, wie alt denn die jüngsten Randalierer sind.
      Hier nur mal so ein Link, um deinem Wissenstand nachzuhelfen: http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?ID=224814
      Also, schwatz kein Blech, wenn du dich nicht informiert hast!

    11. mimei Says:

      @gebsn

      es wurde nicht der ganze Zug verhaftet sondern 1/3 oder 2/3 (weiss es nicht mehr genau).
      Warum sollen die 12jährigen nicht auch Mist gebaut haben? Die können nach 3 Flaschen Bier auch ganz anders drauf sein als ihre Mamis wissen. Kannst du dich an dieses Kind erinnern welches eine Gummipatrone ins Gesicht gekriegt hat? War ja ein ganz lieber junge gell, auf den hat man einfach so geschossen weils lustig war, hat gaarnichts gemacht.

      ps. bei dieser Aktion waren sogar Psychologen dabei, wo gibts das sonst?
      pps. Es gab an diesem Tag keine ausschreitungen in der Stadt
      ppps. Die Polizei sagte keinesfalls das alles korrekt ablief

    12. Heinrich R. Says:

      Man musste aber ziemlich weit nach aussen lehnen, um etwas sehen zu können, siehe Video. Ausserdem muss man ziemlich bescheuert sein, sich an einer Brücke zu hängen – ohne die Polizei zu informieren.

    13. Shaba Says:

      In der Schweizer Bundesverfassung steht unter Art. 2, Absatz 1 Folgendes: „Die Schweizer Eidgenossenschaft schützt die Freiheit und die Rechte des Volkes und wahrt die Unabhängigkeit und Sicherheit des Landes.“ Es stellt sich nun die Frage, ob die Genfer Polizei rechtmässig gehandelt hat. In diesem Fall sei nun zu sagen, dass die Aktivisten mit ihrer Aktion bewusst ein Risiko eingegangen sind und auch bewusst einen Polizeieinsatz provoziert haben. Leider hatten in diesem Fall beide Parteien eine andere Idee einer rechtmässigen Polizeiaktion. Kann es nicht sein, dass die Aktivisten niemals mit einer solchen Hauruck-Taktik gerechnet haben?

      Die Genfer Polizei hat als Staatsorgan überhart durchgegriffen, keine Frage. Trotzdem ist hier anzumerken, dass die Polizisten im Grunde genommen nur ihre Pflicht erfüllt haben, wenn auch mit einer radikal-drastischen Massnahme. Ich frage mich ob es besser gewesen wäre, die Brücke gesperrt zu lassen und Hunderte von Schweizer Bürgern/Steuerzahlern zu verärgern, als die Seile zu kappen. Nein, denn eine zurückhaltende Strategie züchtet Nachahmer, Nachahmer, die sich hinwegsetzen über bestehende Gesetze und die Vorstellungen über ein friedliches Zusammenleben in der Schweiz. Jeder hat seine Rechte, aber über den Staat stellen darf sich keiner.

    14. ichbins Says:

      Also die jüngsten die Verhaftet wurden waren um die 15/16, also keine armen Kinder mehr.

      @Mikki Studer: Ich bin in der Schweiz geboren und aufgewachsen und lebe hier…Ich kenne sie daher sicher…
      Kenne nur die Situation in Zürich wirklich gut, dass mag sein.
      Dafür ist es mir schon öfters passiert (oder ich konnte es beobachten usw.), dass Polizisten völlig überreagiert haben.
      Ein weniger schlimmes Beispiel ist der Polizist, der bereits seine Waffe zücken wollte, als ich an dem Haus welches gerade durchsucht wurde vorbei lief und kurz (wirklich kurz!) hingeschaut habe….Und so krimniel sehe ich bestimmt nicht aus…

    15. gebsn Says:

      @Mikki Studer
      Danke der Nachfrage, ich gehe seit 15 Jahren regelmässig an Spiele des FCB, habe also durchaus ein wenig Ahnung, was „abgeht“. Ob die Krawalle in den letzten Jahren wirklich zugenommen haben, kann ich nicht beurteilen. Ich habe aber nicht den Eindruck.

      Ich habe nicht behauptet, dass es keine 12-Jährigem Randalierer gäbe und ebensowenig, dass es nie Sachbeschädigungen bei resp. vor und nach Fussballspielen gäbe. Ich hab mich nur über deine Gleichung „12-jährige FCB-Fans“=Randalierer=selber schuld, wenn sie verhaftet werden im allgemeinen und im konkreten Fall (Altstetten) genervt. Insbesondere angesichts der Anzahl der eingeleiteten Strafuntersuchungen nach der Aktion in Altstetten. Zur Zugfahrt selbst und den Sachbeschädigungen siehe z.B. http://www.augenauf.ch/bs/archiv/fcb/0512.htm. Ich denke also kaum, dass ich hier Blech schwatze und durchaus über die Situtation (im allgemeinen und im konkreten informiert bin).

      @mimei
      Soll das nun ein Leistungsausweis der Polizei sein, dass sie „nur“ 427 von rund 650 Personen festgenommen und fichiert haben? Wenn dann am Schluss gerade mal maximal 17 Strafuntersuchungen geführt werden (http://www.fussball.ch/news/detail.asp?ID=227032), ist das alles andere als verhältnismässig. Wieviel Verurteilungen dann schlussendlich rauskommen, steht ja auch noch in den Sternen.

      Und Gummischrot kriegt man natürlich nur ins Gesicht kriegt, wenn man etwas verbrochen hat. Die Polizei würde natürlich nie Fehler machen und einen Unschuldigen – im Eifer des Gefechts – ins Visier nehmen!.

      @Shaba

      Also ich glaub ich hör resp. ich les nicht recht.

      „Trotzdem ist hier anzumerken, dass die Polizisten im Grunde genommen nur ihre Pflicht erfüllt haben, wenn auch mit einer radikal-drastischen Massnahme. Ich frage mich ob es besser gewesen wäre, die Brücke gesperrt zu lassen und Hunderte von Schweizer Bürgern/Steuerzahlern zu verärgern, als die Seile zu kappen.“

      Das kannst du ja nicht im Ernst meinen. Die oberste Pflicht der Polizei ist der Schutz des Lebens und der körperlichen Unversehrtheit! Die Polizisten sollen also nur ihre Pflicht getan haben, in dem sie das Seil kappten und die betreffenden Personen in Lebensgefahr brachten? Was ist wichtiger, schnell mit dem Auto über die Autobahn zu rasen oder das Leben und die Gesundheit von ein paar Politaktivisten? Ich glaube, in einem solchen Fall darf man den Autofahrern doch ein bisschen Geduld verlangen.

    16. Videoman Says:

      I habe die Szene damals im TV gesehen

      Also die Polizei war auf der Brücke gegangen, um eine Blockade von Aktivisten zu räumen. Schliesslich ist ja verboten ohne fahrzeuge, dass schneller als 80 km/h fährt, auf der Autobahn aufzuhalten.
      Als sie ankamen, fanden sind eine Schnur, die über die Brücke gespannt war und ein paar Aktivisten. Also schnitt der Polizist die Schnur einfach durch. Danach ging das Theater los.
      Aber wer kommt auf die Idee, eine Schnur mit zwei lebennd Gegengewichte zu spannen. Das ist ja fast Darwin-Award würdig.

    17. Mikki Studer Says:

      @Videoman: Haha, eigentlich ist die Sache ja nicht so lustig, aber wenn man schwarzen Humor mag…
      Ich würde das echt mal für den Darwin Award vorschlagen!

    18. just a visitor Says:

      Leider kein Darwin Award, da sie ja überlebt haben.

      Wenn wenigstens einer von denen drauf gegangen wäre, dann könnte man es u.U. schon für den Darwin Award vorschlagen.

    19. Gizmo Says:

      vielleicht sollte mal jemand nach den ursachen fragen, warum kids aus langeweile zum randalieren fahren naaa? dämert da was?

      klar gibt es überall schwarze schafe aber so gewisse grundtendenzen lassen sich doch feststellen und mit einer null toleranz mentalität behaftet sind auch die schweizer polizisten der schweiz eher dabei „streng* zu sein.

    20. Gizmo Says:

      jeder hat seine rechte aber über den staat stellen darf sich keiner?

      dann verstehe ich aber jetzt nicht warum die italienischen verfassungsrichter das von berlusconi für sich selber gemachte gesetz als ungültig erklärt haben, er war doch der staat..

      und warum werden heute hitler attentäter als helden gefeiert ? die haben doch auch nur versucht sich über den staat zu stellen.

      eine legitimierung für alles was „der staat“ macht halte ich für gefährlich…

    21. Martin Says:

      Klasse Bericht. Grüße! Martin