-->

Jetzt blas mir doch in die Schuhe — Air Condition auf Schweizerdeutsch

(reload vom 8.4.06)

  • Heisse Füsse auf dem Weg der Schweiz
  • Die Schweizer sind ein wanderlustiges Völkchen. Gern sind sie in ihren wunderschönen Bergen unterwegs, zum Beispiel auf dem „Weg der Schweiz“, der in knappen 36 Km am Tag rund um den Urnersee bewältigt werden kann (vgl. Blogwiese)
    Der Weg der Schweiz rund um den Urner See

  • Was tun gegen heisse Füsse?
  • Natürlich werden bei solchen sportlichen Aktivitäten, vor allem wenn sie im Sommer stattfinden, schnell mal die Füsse heiss. Was tun gegen die unerwünschte Hitze im Schuhbereich? Genau, da hilft nur Frischluft. Also fordern sich die Schweizer gegenseitig gern auf:
    „Jetzt blas mir doch in die Schuhe“,
    oder auf Schwiizerdütsch:
    „Du chasch mer mal i d‘Schueh blasä.“.

    Auffällig ist hier die persönliche Anrede auf der Du-Ebene. Selbst wenn ein Schweizer allein ist, vermutet er oft die Ursache seines Kummers bei den heissen Füssen. Darum hört man ihn dann auch leise vor sich hin brummeln: „Jetzt blas mir doch in die Schuh“.

    Auch der Schweizer Kult-Liedermacher Mani Matter erwähnt diesen Wunsch in seinem Lied „Ds Nüünitram“, hier sogar auf Bärndütsch „id Schue!“

    Druf ischs wider stiller worden und de schliesslech Rue
    Ds Nüünitram isch hinden um e Rank em Depot zue
    Eine het no grüeft: I pfuuse, blaset mir id Schue!
    Und dir heit jitz vo mym Gschichtli sicher alli gnue
    (Quelle: )

    Selbst kommen sie ja nicht dran, an den heissen Fussbereich, jedenfalls nicht der durchschnittlich trainierte Schweizer, also braucht er Unterstützung vom Nebenmann.

    Wenn sie es unterlassen, das „In die Schuhe blasen“, dann gibt es selbige, nämlich Blasen, und zwar in den Schuhen, genauer gesagt: An den Füssen.
    Da wurde zu wenig in die Schuhe geblasen

    Merke die Schweizer Lebensweisheit: „Gegen Blasen im Schuh hilft nur in die Schuhe blasen„.

    Nach einer anderen Theorie, die wir jedoch nicht teilen, würden die Schweizer in die Schuhe reinblasen, um dann den Geruch so richtig tief inhalieren und geniessen zu können. Der Grund: Exzessive Käsesucht im fortgeschrittenen Stadium.

    Alles klar? Dann sind jetzt alle entlassen und dürfen sich zur Abwechslung mal die Füsse im kühlen Urnersee waschen.

    

    5 Responses to “Jetzt blas mir doch in die Schuhe — Air Condition auf Schweizerdeutsch”

    1. relies Says:

      Zurück in die Zukunft…

      Ich bin beeindruckt! Beiträge werden jetzt offenbar schon aus der Zukunft „reloaded“. Siehe oben: (reload vom 8.4.09)

      Ihr könnt sicher sein, dass ich kurz vor Ostern gespannt auf der Blogwiese warten werde, welche Beitrag da veröffentlicht wird.

      Ach ja, müsste es da nicht eigentlich „preload“ heissen?

      Liebe Grüsse (oder Grüße) aus der Gegenwart (10.03.09)…

    2. mare Says:

      Ich kenne auch „blas du mir halbe Batzen“.

    3. MaxH Says:

      Hallo Jens,

      wie schaffst Du es nur, einen Reload aus der Zukunft zu machen? Schreibst Du die Texte ungefähr einen Monat im Voraus und lädst Sie dann automatisch?

      Viele Grüße

      [Anmerkung Admin: Ich leihe dir bei Gelegenheit, z. B. gestern, meine Zeitmaschine aus, sobald ich den Fluxgenerator wieder richtig am Laufen habe. Musst du noch etwas gewartet haben. ]

    4. MaxH Says:

      Hallo Admin,

      gestern ist etwas ungünstig, aber letzte Woche, da hätte ich noch etwas Zeit.

      viele Grüße

    5. Regula Says:

      Lustig, wird hier der Ausdruck „Blas mer doch id Schue“ mit wandern verbunden. Definitiv eine Fortbewegungsart, die viele Schweizerinnen und Schweizer lieben, doch hat der Ausdruck „Blas mer doch id Schue“ absolut nichts mit wandern zu tun, sondern bedeutet viel mehr: „Du kannst mich mal!“