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Ein Januarloch nur für die Schweizer

  • Ein Loch nur in der Schweiz?
  • Noch ist Januar, die Weihnachtsfeiertage und die lange Silvesterpause, die bis zum 2. Januar in der Schweiz geht ist vorbei, und es beherrscht ein Thema die Medien: Das Januarloch. Die Pendlerzeitung „20Minuten“ gibt Tipps:

    „So kommen Sie dieses Jahr um das Januarloch herum“

    Januarloch auf 20Minuten
    (Quelle: 20Min.ch) http://www.20min.ch/life/eat_and_drink/story/22766994

    Was für ein Loch ist das denn, so mitten im Januar? Wir kannten bislang nur das „Sommerloch“, wenn die Zeitungen nichts zu schreiben wussten. Die kurze Googleprobe verrät uns, dass diese Wort 10mal beliebter in der Schweiz als in Deutschland ist: „Januarloch“ findet sich bei Google.de nur 1’500 Mal, zumeist aus der Schweiz stammend, und 13’800 Mal bei Google.ch, die Januarlöcher der letzten Jahre gleich mitgezählt.

  • Ein Loch ist ein Thema
  • Auch das St. Gallener TAGBLATT fragte am 8. Januar 2009:

    „Ist das Januarloch ein Thema?“

    Januarloch im Tagblatt
    (Quelle: tagblatt.ch)

    Erstaunlich, dass diese Januarloch-Diskussion in Deutschland zur Zeit nicht stattfindet. Weil man sich dort im „Dauerloch“ befindet? Immerhin 124 Belege bei Google-De und nur 5 bei Google-CH.

  • Was ist das Januarloch?
  • Das Januarloch bezeichnet in der Schweiz die finanziellen Engpässe der Konsumenten, die sich für Weihnachten zu sehr verausgabt haben, genauso wie die Flaute an den Skiliften, wenn es keinen Schnee gibt oder die Touristen wegen der Finanzkrise ausbleiben. Es scheint ursprünglich aus diesen Ferienregionen zu stammen. Im Dezember haben die Menschen Zeit und Geld zum Skiurlaub, im Februar auch, denn dann sind extra „Sportferien“ in der Schweiz. Doch im Januar? Keine Ferien und kein Geld, schon ist das Januarloch geboren. Die Österreicher haben es auch, allerdings als „Jännerloch„. Das Wort ist sehr lange schon in Gebrauch, wie uns befragte Schweizer bestätigten.

    Passend zum Januarloch gibt es in vielen Geschäften Artikel, die besonders billig sind, so dieser „Januarloch-Kuchen“ für sensationelle 9.50 CHF. Das Loch in der Mitte macht ihn so billig.

    Januarloch Kuchen

    Zusätzlich zum Loch im Kuchen gibt es einen „Foiferli“ aus Schokolade dazu.

    

    9 Responses to “Ein Januarloch nur für die Schweizer”

    1. schoggistaengel Says:

      Das isch kei Füfliber, sondern es Füfi.

    2. Phipu Says:

      Hallo Jens,

      Da ist dir aber wieder mal ein gehöriger Schnitzer unterlaufen. Oder aber du hast mit Erfolg gewettet, dass schon bald jemand auf diesen absichtlichen Fehler reagieren würde.

      Was ist das für eine grossformatige Schoggi-Münze auf dem Kuchen? In meinem Portemonnaie befinden sich zum Januarloch jeweils nur noch Münzen, die eben genau diese Prägung tragen. Diese sind aber gülden und winzig klein und erst noch 100 Mal weniger Wert als ein „Fünfliber“! Es handelt sich hier um „Füfi“ (oder je nach Dialekt „Foifi, Füifi, Fümfi, Föifi“)! Für Leute, die sich mit Schweizer Münz (DE: Kleingeld) nicht auskennen: Fünfliber = Fünf-Franken-Stück, grösste Münze. So sieht die Prägung auf der Zahl-Seite aus: http://www.firehouse.ch/upload/flyer/fhfo2008xxxx_142.jpg Diese befindet sich vorwiegend im Dezember gut von Banknoten begleitet in den helvetischen Geldbeuteln.
      Füfi = Fünf-Rappen-Stück, kleinstmögliche Münze. Prägung hier ersichtlich: http://seastorm.blueblog.ch/files/images/2008/2/mob617_1204229869.jpg Solche bleiben übrig, wenn mal das andere Geld ausgegeben ist.
      Mehr zum Füfi und wieviel Gegenwert es dafür mal gab: http://www.blogwiese.ch/archives/249

      So geht es den Leuten, die alles bargeldlos erledigen. Die kennen sich nicht mal mehr im eigenen Portemonnaie aus!

      [Anmerkung Admin: Danke für den Hinweis! „Fümfi“ gefällt mir am besten, wo sagt man das denn? Ich dachte, man packt sich ein Ein-Rappen-Stück in die Geldbörse, sorry, ins „Protemonnai“ wollte ich sagen, die Geldbörse gibt es nicht in der Schweiz. Ist das „Ein-Rappen-Stück“ nun zum Fünfer mutiert?]

    3. Phipu Says:

      Jens,
      Kein Wunder gefällt dir „Fümfi“ so gut. Du hast ja auch mal in der Nordwestschweiz gearbeitet. Möglicherweise hast du da sogar noch eher „Fümfer“ (N. m.) gehört.

      Stimmt, ein Einräppler (helvetischer Fachausdruck für „Ein-Rappen-Stück“) liegt auch noch in meinem Portemonnaie. Dieser dient mir aber seit dem Januarloch von vor zwei Jahren nur noch als Glücksbringer und nicht mehr als Zahlungsmittel. Siehe hier: http://www.efd.admin.ch/dokumentation/medieninformationen/00467/index.html?lang=de&msg-id=9834
      Aber auch das Verschwinden des Fünfers ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, wurde es doch auch schon diskutiert. Davon findet man noch immer viele Spuren im Internet:
      http://www.sf.tv/sf1/schweizaktuell/index.php?docid=20051027
      http://www.swissinfo.ch/ger/archive.html?siteSect=883&sid=5515851&ty=st
      http://www.news.ch/Abschaffung+der+Fuenfraeppler+kritisiert/229734/detail.htm
      http://www.swissinfo.ch/ger/archive.html?siteSect=883&sid=6626274&ty=st
      etc.

    4. pit vo lissabon Says:

      der einräppler hat mitnichten zum fümferli mutiert. es gibt ihn noch, aber eher selten, denn seine herstellung kostet mehr als einen rappen. wieso man fümferli sagt: die aussprache von „fünferli“ würde blödsinnige zungengymnastik erfordern. darum redet man auch statt „notfall“ gern von „nopfall“.

    5. Chrigel Says:

      Als Zürcher Unterländer möchte ich Jens-Rainer Wiese die Bezeichnung „Foiferli“ nahe legen.

    6. Phipu Says:

      Ich muss doch noch mal meckern:
      Habe ich das bisher unter dem Kuchenbild nur flüchtig gelesen und es stand da schon immer „FünfERliber“, oder wurde das auf Schoggistängels und meine Intervention hin gar verschlimmbessert?
      Richtig wäre „Fünfliber“ (ohne Bindungs-er), falls es sich um eine Fünffrankenmünze* handeln würde.
      Im vorliegenden Beispiel handelt es sich aber um ein „Füfi“ (N. s.) oder verhochdeutscht „einen Fünfer“ (N. m.), wie in „Fünfer und Weggli“. Also schneid uns bitte das „liber“ weg.

      * Nur dieses grösste Geldstück kann ein „-Liber“ sein, den anderen Münzen wird nach der Wertzahl nur „-Fränkler, -i (für DE -er), -Räppler“ angehängt.

    7. Marroni Says:

      “ Föiferli“, BITTE, so sägämer am Zürisee.

    8. Chrigel Says:

      BITTE, so gewaltig sind die Dialektunterschiede zwischen Unterland und Zürichsee auch wieder nicht.

    9. Simone Says:

      Ist doch prima mit dem Januarloch! Da gehen dann alle die zum Skifahren, die keine Kinder haben und sich nicht nach den Schulferien richten müssen. Wenn’s dann noch so ein lecker schmatz Stück Kuchen auf der Hütte gibt, kann keiner mehr von einem „Januarloch“ reden, man muss halt aufpassen, dass die Skihose vor lauter Kuchen nicht platzt, sonst hat man ein Loch in der Hose.