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Ein Schweizer Nummernschild sollte möglichst kurz sein

(aktualisierter reload vom 4.11.05)

  • Jetzt können Sie Ihre Wunsch-Nummer ersteigern
  • So titelte eine halbseitige Anzeige im Tages-Anzeiger im Oktober 2005. Ähnliche Aktionen werden alle paar Monate wiederholt und umworben. Angeboten wurden traumhaft schöne Zulassungsnummern für das Auto:
    Beispiele:

    ZH 2261
    ZH 5028
    ZH 6260
    ZH 7723

    Was ist an diesen Nummern nur so schön, dass ich deswegen zur Versteigerung am 3. und 4. November zur Messe „Auto Zürich“ gehen sollte? Etwa, dass diese Nummern nur 4 Stellen haben???

    Damit ich sie mir leichter merken kann, wenn ich nicht mehr weiss, wie mein Auto aussieht und ich mit den Zulassungspapieren in der Hand, sukzessive die Ebenen des Parkhauses im Glattzentrums (4.750 Parkplätze) absuche, um mein Auto zu finden? Wenn man das Glattzentrum betritt, kann man beim Verlassen des Parkdecks eine Nummer ziehen. Am Anfang fragte ich mich auch warum, doch nachdem ich einmal 30 Minuten auf dem falschen Deck suchen musste, bin ich nun ganz kleinlaut und ziehe immer brav meine Nummer (es gibt 18 Parkdecks).

  • Je kürzer, desto wertvoller
  • In der Tat ist in der Schweiz eine Autonummer umso wertvoller, je kürzer sie ist. Kurze Nummern sind alte Nummern, zeigen praktisch an, dass man als Halter des Fahrzeugs schon sehr lange im Kanton wohnt und zu den ersten Autobesitzern überhaupt zählt. Wahrscheinlich ist man sogar adelig, wenn man eine 3-4stellige Nummer am Auto hängen hat, denn in der Frühzeit des Automobils konnten sich nur reiche Adelige in der Schweiz ein Auto leisten, oder reiche Industrielle.

  • Beim Zoll bevorzugt behandelt dank niedriger Nummer
  • Es wird sogar immer wieder erzählt, dass man mit niedrigen Nummern am Zoll durchgewunken wird, weil die Zöllern sofort wissen: „Obacht, da kommt ein extrem eingesessener Schweizer mit einer extrem tiefen und alten Nummer am Auto, wahrscheinlich ein ehemaliger Graf oder Fürst“. Darum sind die Schweizer bereit, horrende Summen für Autokennzeichnen mit tiefen Nummern zu zahlen. „Werde ein alteingesessener Eidgenosse durch den Kauf einer niedrigen Nummer“.
    Aus einem ähnlichen Motiv kleben sich manche Deutschen den Aufkleber der Polizeigewerkschaft aufs Auto, damit die Verkehrspolizei bei einer Kontrolle denkt: „Ach so, ein Kollege, den wollen wir doch rasch durchwinken“. Nur das dieser Aufkleber billiger ist als ein dreistelliges Nummernschild im Kanton Zürich.

  • Autonummer S-EX und M-AX
  • Ich habe nie verstanden, wie man sich leicht zu merkende Kennzeichen freiwillig aussuchen kann, oder sogar noch extra viel Geld dafür bezahlt. In Stuttgart gibt es z. B. zahlreiche „S-EX“ Kombinationen, und ein Münchener „M-AX“ ist auch nicht billig zu haben. Der Vorteil dieser Nummern? Nun, Sie finden Ihren schwarzen Schlitten in Zürich unter all den anderen schwarzen Schlitten ohne Probleme wieder. Denn in Zürich sind alle Autos schwarz. Oder dunkeldunkelblau, oder blau-schwarz, oder schwarz-dunkelblau. Ob diese Farbe gerade im Angebot war?

    Wenn jemand Ihren Wagen stehlen sollte, und Sie haben so eine tolle, leicht zu merkende Nummer, dann können Sie der Polizei sagen: „Das Kennzeichen lautet S-EX 69 69„, das wird das Vertrauen der Gesetzeshüter in ihre Seriosität sicherlich unmittelbar um 200 % anwachsen lassen und Sie werden bevorzugt behandelt. Dann schon lieber die absolut rattenscharfe Nummer ZH 7156. Für was stand „ZH“ nochmal gleich? Ach ja: „Zart & Heftig„.

    Der ehemalige Schauspieler und TV-Moderator Hans-Joachim „Blacky“ Fuchsberger (früher in den „Ein toller Käfer“ Filmen zu sehen, und in zahlreichen Edgar Wallace Gruselschinken) hatte als Kennzeichen „M-TV 1„, nicht so sehr wegen des Musiksenders, sondern dazumal als „Mister TiVi One“ zu lesen, der erste Mann im Fernsehen wahrscheinlich, weil die Jobs des ersten Menschens auf der Welt (Adam), oder des ersten Mannes auf dem Mond (Armstrong) schon vergeben waren.

  • Persönliche Kennzeichen
  • Die Schweizer Kennzeichen sind persönlich, man kann sie von Auto zu Auto mitnehmen. Hat jemand zwei Autos, muss er sie beide zulassen und er bekommt zwei Fahrzeugscheine. Da er nicht mit zwei Autos zugleich fahren kann, besteht die Möglichkeit, nur ein Kennzeichen zu erwerben, mit einem Versicherungsschutz, und dann wahlweise mit dem einen oder anderen Auto zu fahren. Er bekommt dann ein „Wechselnummernschild“ für beide Wagen.

  • Diebe in der Tiefgarage?
  • Als wir zum ersten Mal in einer Schweizer Tiefgarage beobachtete, wie sich da plötzlich jemand an den Nummernschildern zu schaffen machte, waren wir kurz davor, die Polizei zu rufen: „Diebe bei uns im Haus!“ Aber das ist hier Gang und gäbe („gäbe“ kommt von „gäbig“!).

  • Umbauaktion in der Tiefgarage
  • Die Nummernschilder werden regelmässig ummontiert. Vom Firmenwagen abschrauben, an den Freizeitwagen anschrauben, und am nächsten Morgen das ganz Kommando wieder zurück: Vom Freizeitwagen abschrauben und an den Firmenwagen anschrauben.
    Ganz clevere Schweizer verwenden „Magnetschilder“ die man nicht mehr zu schrauben braucht. Ob es da auch das James Bond Spezialmodel gibt, bei dem sich die Nummernschilder auf Knopfdruck wegklappen lassen? Mich wundert, dass bei den vielen Scherzen, die in der Halloween Nacht und in der Walpurgisnacht zum 1. Mai sonst so durchgeführt werden, noch niemand auf die Idee kam, einfach spasseshalber alle Magnetnummernschilder in einer Garage zu vertauschen.

    Hier fehlt das Magnetschild

    Am liebsten werden die Nummernschilder bei laufendem Motor in der geschlossenen Tiefgarage umgeschraubt. Einerseits, um sich gleich noch eine tüchtige Dröhnung Kohlenmonoxid zu verpassen, denn das törnt offenbar echt klasse, anderseits um sich vom ordnungsgemässen Betriebszustand der automatisch anspringenden Entlüftungsanlage zu überzeugen. Die verhindert dann zum Glück die Vergiftung. Ich frage in solchen Situationen dann immer höflich nach (wenn ich sehe, wie jemand bei laufendem Motor an den Schildern schraubt), ob vielleicht der Anlasser kaputt sei. Denn irgendeinen Grund muss es ja geben, warum der Motor nicht einfach ausgeschaltet wird.

  • Nummernschilder sind vorne klein und hinten gross
  • Warum? Vermutlich ist das eine reine Schikane, um den Import zu erschweren. Bei Importautos können sie die Halterungen für die alten Nummernschilder gleich demontieren. Sie brauchen neue Halterungen aus der Schweiz. Hinten wird bei den Radarfallen fotografiert, da muss das Nummernschild extra gross sein. Ausserdem passt ja sonst das Kantonswappen nicht mehr drauf. In allen EU-Staaten sind die Nummernschilder vorn und hinten gleich gross.

  • Jeder Kanton hat seine eigene Zulassungsstelle

  • Welch Kantönligeist in der Schweiz, welch geniale Arbeitsbeschaffungsmassnahme liegt darin begründet, dass wirklich jeder der 26 Kantone seine eigene Zulassungsstelle sprich sein eigenes Strassenverkehrsamt hat. Vielleicht ist das ja sogar eine echte Verdienstmöglichkeit? Wenn ich an die happigen Gebühren denke, die damals für das Zurücksenden der alten Nummernschilder an die deutsche Zulassungsstelle verlangt wurden. Wenn die kleinen Kantone mit weniger als 9999 Autos erst mal auf die Idee kämen, so wie in Zürich diese Nummern zu versteigern… da das wären vielleicht Umsätze!

    

    23 Responses to “Ein Schweizer Nummernschild sollte möglichst kurz sein”

    1. Rouven Says:

      „In allen EU-Staaten sind die Nummernschilder vorn und hinten gleich gross“

      Das stimmt so nicht. In Italien ist das vordere Schild auch kleiner als das hintere. In Griechenland glaube ich auch, ohne mir dessen sicher zu sein.

    2. Brun(o)egg Says:

      Wenn ich ein tiefes Nummernschild sehe ist die Reaktion: Vorsicht ein alter, seniler Sack. Abstand halten oder möglichst schnell überholen. Hinten sind sie ungefährlicher.

    3. neuromat Says:

      weiss jemand, wie das in Holland funktioniert? Stimmt das eigentlich, dass bestimmte Farben des Kontrollschildes anzeigen, dass der Lenker, also der der den Lenker bedient, eigentlich gar nicht lenken kann, weil er mehrfach durch die Prüfung gerasselt ist?

      Könnte es sein, dass der Umstand, dass das grössere Schild an Schweizer Fahrzeugen mit gewissen Landesmythen zu tun haben könnte, insbesondere wenn die Fahrzeuge durch eine hohle Gasse gesteuert werden?

    4. Simone Says:

      Ein besonderes Kennzeichen in Deutschland ist „Hanau-RE“=HU-RE…Ich würde mit so etwas nicht herumfahren.

    5. Pesche Says:

      Brun(o)egg sieht das total richtig, wobei ich glaube, dass die wirklich alten Säcke langsam ausgestorben sind und die heutigen „Tiefnummernfahrer“ einfach nur Wichtsäcke sind, die allen anderen zeigen wollen, dass sie, dank unendlicher Erfahrung, die Fahrerweisheit mit Löffeln gefressen haben und daher alle anderen schulmeistern können.
      Der Endeffekt bleibt gleich: Sich möglichst fern halten von ihnen.

    6. Schweizer Says:

      Ich wollte zum statement das alle Kantone ihr eigenes „Verkehrsamt“ haben noch kurz ergänzen, dass zum Beispiel im Kanton Schwyz sogar zwei „Verkehrsämter“ existieren, da der Kanton im Volksmund gerne in die Bereiche „Innerschwyz“ und „Ausserschwyz“ aufgeteilt werden. Das wieder gibt auch kleine Rivalitäten da die „Ausserschwyzer“ von den „Innerschyzern“ mehr als Zürcher betrachtet werden (da Altendorf, Lachen, usw…näher an Zürich liegen als an Schwyz selbst) und umgekehrt empfinden die „Ausserschwyzer“ die „Innerschwyzer“ teilweise als eingesessene Landeier.

      Soviel noch als Ergänzung zur ganzen verrückten Schweiz. 🙂

      Gruss von einem
      Innerschwyzer

    7. oscillatus Says:

      @neuromat

      in holland bekommen die, die durch die prüfung gefallen sind einen wohnwagen angehängt…

    8. g.feikt Says:

      Sie sind wirklich toll, so Nummern, die sich jeder Tubel merken kann. Bestimmt werden die tiefen Nummern demnächst zwangszugeteilt: Je mehr nachgewiesene Delikte, je tiefer oder je merkbarer die Nummer.

      Mit dem Fortschreiten der Technik wird es auch möglich sein, gewisse Automatismen einzuführen, etwa Nummern, die sogar unterwegs wechseln. Per Fingerabdruck hat sich der Fahrer beim Anlassen identifizieren lassen. Bedient er während der Fahrt sein Handy, wechselt seine Nummer sofort auf eine Schnappszahl am Ende (kein Problem, die Nummerndisplays lassen Platz auch für 38- oder noch mehrstellige Nummern, wichtig sind dann v.a. die letzten 5, viel grösseren Ziffern).

      Während der laufenden Fahrt leuchtet diese Schnapszahl rot auf, die zudem je nach Delikt zugewiesen wird. 11 für Loslassen des Steuerrads während 30 Sekunden, 22 für Mobile-Telefonieren, 33 für näher Auffahren an den Vordermann als 8 Prozent der Stundengeschwindigkeit, falls diese mehr als 30 km/h beträgt, 44 für Nichthalt bei Fussgängerstreifen mit Wartenden, 55 für das dritte Laufenlassen des Motors vor einem Rotlicht länger als 30 Sekunden, 66 für das Blockieren eines Fahhradkorridors im Stau städtischer Strasssen (mind. 60 cm Abstand vom Trottoir) etc.

      Für gröbere Verkehrsregelverstösse wird eine dreistellige Schnapszahl aufleuchten, etwa 111 für das Überholen auf dem Pannenstreifen von Autobahnen mit Wiedereinbiegen in die Normalspur, 222 für das Überfahren eines Rotlichtes, 333 für das Überfahren einer Sicherheitslinie um mehr als 20 cm, 444 für das Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit um 20 km/h etc.

      Fahren mit mehr als 35 km/h zu viel führt zu 4444. Überfahren eines Polizisten lebenslänglich zu 171717. Auch eine jeweils dreimalige Wiederholung des Erstdelikts führt zu einer zusätzlichen gleichen Ziffer.

      Bei mehreren Delikten werden die jeweiligen Zwangsnummern kumuliert bis zum Ausweisentzug.

      Wer Ausweisentzug hat, bei dem leuchtet eine grosse 1.

      Die jeweiligen auf der ersten Fahrt oder bei schweren Vergehen dauernd leuchtenden Prangerzahlen werden je nach Delikt unbeleuchtet, aber für eine definierte Frist unverändert belassen. Wann sie wieder in eine unverdächtige Nummer zurückgeführt, wird durch die Strafbehörden festgelegt.

      Das ganze hat einen einzigen grossen Nachteil. Wer riskiert fährt, muss sein Auto künftig auch aufgrund anderer Merkmale als der Nummer wiedererkennen können.

    9. Oranje Says:

      An Neuromat

      Ich will erst mal feststellen, das Holländer grundsätzlich nicht Auto fahren können. 😉
      Die Farbe des Kennzeichen sagt nichts über den Lenker aus sondern über den Wagen.
      gelb —> „normales“ Fahrzeug
      hellblau —> Taxi
      dunkelblau —> Oldtimer
      grün —> Fahrzeug(e) eines Autohändlers
      weiss —> leichter Anhänger (bis 750 kg)

    10. Tellerrand Says:

      In Österreich kann/konnte man echte Wunschnummernschilder erwerben. Auf denen steht dann zum Beispiel TONI 1 oder ähnliches. Alten Adel wird man mit solchen Protz-Plaketten wohl kaum ausdrücken können…

      Mir ist schleierhaft, wie man für ein Nummernschild an einem Auto mehr Geld als unbedingt nötig ausgeben kann. Liegt vielleicht daran, das ich keins habe 😉

    11. neuromat Says:

      @ Oranje

      Besten Dank! Wieder eine blödsinnige Behauptung aus der Welt geschafft.
      Wenn Du noch eine Minute Zeit hast, wie verstehen sich die Codes auf den Kontrollschildern – ich bin heute einfach zu „googlefaul“ 😉

    12. Oranje Says:

      An Neuromat

      Wenn du zu faul bist zu googlen, dann schau auf Wikipedia:
      http://de.wikipedia.org/wiki/Kfz-Kennzeichen_%28Niederlande%29

      Grüsse aus Holland

    13. Rainer aus Krefeld Says:

      @ neuromat:

      http://www.iten-online.ch/kennzeichen/Niederlande/niederlande.htm

      oder:

      http://de.wikipedia.org/wiki/Kfz-Kennzeichen_%28Niederlande%29

    14. Tobi Says:

      Mal abgesehen von dem Kult um kurze Nummern hat mich es sehr verwundert, dass es die sogenannten Motorfahrzeugverzeichnisse gibt – auch via Internet. Ich bin ja nun nicht das grosse Datenschutz-Sensibelchen, aber das halte ich für ziemlich bedenklich. Glücklicherweise kann man seine Nummer aber auch sperren lassen.

    15. dampfnudle Says:

      @ Wie fährst denn Du, dass Du nicht dazu stehen kannst, dass es Deine Karre ist? Oder fürchtest Du Brachial- und Kratzanschläge auf Dein teures Schimmerding?

    16. chilldie Says:

      Kontrollschilder zum Festschrauben habe ich noch nie gesehen. Gibt es sowas wirklich ? Ich kann meine demontieren, indem ich einfach den äusseren Rahmen abnehme.
      Zum Kompatibilitäsproblem importierter Fahrzeuge: Viele befestigen dann auch die Schilder verkehrt herum. Also das mit den Wappen kommt dann vorne und das andere hinten hin. Dies sieht sehr dämlich aus.

      ZH bedeutet ja eigentlich Zweni Hirn. Aber das gehört wohl eher zu Achtung Gefahr, Langsam Unterwegs und co. 😉

    17. Tobi Says:

      @ dampfnudle

      Dochdoch … ich stehe schon zu meinem Auto. 😉 Da wir hier in der Schweiz sind, gibt es keine Neidanschläge auf Autos – wie es in D leider der Fall ist.

      Aber es ist doch so, dass sich Autoklauer so ihre Wunschliste wundervoll zusammenstellen können. In einigen Ländern ist es mittlerweile Mode geworden, in die Häuser einzubrechen und die Schlüssel zu klauen um das Auto anschliessen unbeschadet aus der Garage zu holen.

      Naja, und dann gibt es noch das Thema Stalking … ich denke mir nur, dass es genug Idioten geben könnte, die einem Mädel aufgrund der öffentlichen Halterdaten nachstellen können.

    18. AnFra Says:

      Folgend möchte ich ein kleines Erlebnis um die Autoschilder darstellen.

      Es sind nun einige Jahre vergangen, als mich ein Freund aus A antelefoniert hatte, ich solle den ORF einschalten, weil man da den bis dahin von uns hoch geschätzten Günther Nenning in einer wilden Diskussion sehen würde.

      Das Thema: Die zukünftige EU-Mitgliedschaft von A. Anstatt sich irgend wie verständlich zum vorgegebenem Thema einzulassen, hatte Günther Nenning wie ein Zappel-Philip gebetsmühlenartig in einer Diskussionsschleife nur die eine Aussage: „Das Auto-Kennzeichen, das Auto-Kennzeichen“!
      Dem armen Günther Nenning entführ dauern die Aussage: „Ich will kein „weißes deutsches Reichs-Autokennzeichen““ haben! Er hatte doch recht unqualifiziert zum Thema EU-Betritt von A fast immer nur um das Thema „weißes deutsches Reichs-Autokennzeichen“ debattiert.

      Die Aussage, dies sei Aufgrund von sicherheitstechnischen Untersuchungen und deren guten Ergebnissen, weil z. B. weiteren Sichtweite und besseren Erkennung erfolgt, verfiel Günther Nenning in einen Zustand, der mich an einen schüttellähmungsähnlichen Krampfanfall erinnert hatte. Er wiederholte dauernd, er wolle keine o. g. „deutsches“ Kennzeichen.
      Einige Tage später sagte er in einer Radiosendung, er würde allen Interessierten Infos zu diesem Thema zusenden.
      Das haben wir gemacht mit der zusätzlichen Bitte um Antwort, ob er uns erklären kann, was die zukünftigen österreichischen weißen Auto-Kennzeichen mit den „weißen deutschen Reichs-Autokennzeichen“ zu tun habe. Er solle uns biite auch beantworten, ob er nun sich in einem „rosaroten inversen austrofaschistischem Zustand und den daraus abgeleiteten antideutschen Vorwurf“ befindet und was diese Vermischung der unterschiedlichen Themen denn solle.

      Ergebnis: Keine Antwort.
      Fazit: Man kann auch mit Auto-Kennzeichen Nachbarschaftsverhetzung betreiben.
      PS: Langfristig werden fast alle europäische Länder weiße Schilder mit schwarzer Schrift haben.

    19. mare Says:

      „reiche Adelige in der Schweiz“: Seit 1848 ist in der Schweiz der Adel abgeschafft. Das heisst nicht, dass es keine Reichen gibt, aber es gibt den Adel nicht mehr. Ich habe auch noch nie einen Schweizer gefunden, der sich Freiherr, Baron, Graf oder ähnlich nennt. Ausnahme: der derzeitige tschechische Aussenminister, der auch Schweizer Bürger ist.

      [Anmerkung Admin: Oh, wie interessant. Warst Du schon mal im Kanton Graubünden? Es gib auch Adel ohne Andelstitel. Der Name reicht völlig.]

    20. g.feikt Says:

      Und es gibt Leute ganz ohne von*, die sich selbst unausgesprochen zum Adel zählen. Und sie wissen nicht nur selbst, was sie wert sind, sondern alle (na, vielleicht gibts mal ein schwarzes Schaf in einer der edlen Linien, das ausschert), praktisch alle dieser Kaste** wissen – ebenfalls unausgesprochen – wer auch noch zu ihresgleichen zu zählen ist. Die kennen voneinander weitgehend die Stammbäume bis in siebte Glied zurück.

      Solche Adeligen gibts in jeder Schweizer Stadt und sie finden sich auch über die Kantonsgrenzen hinweg. So bleibt man unter sich und das Geld beisammen.

      * manche haben dennoch ein von, aber das ist eher eine Minderheit
      ** Kast ist hier nicht wörtlich gemeint, trifft aber nicht ganz daneben

    21. mare Says:

      Dass es selbstbewusste und auch einflussreiche Familien gibt in der Schweiz, weiss ich auch und ich kenne einige von denen sogar. Nur sind es nicht die, die Wert auf tiefe Nummern legen (jedenfalls nicht meine Bekannten) und sie gehörten seinerzeit auch nicht zu den ersten Autobesitzern, da man ja nicht jede Mode mitmachen muss.
      Im übrigen finde ich es ein harmloses Vergnügen, wenn jemand Freude an einer tiefen Nummer hat, und dem Staat bringt’s erst noch Geld.

    22. Phipu Says:

      Hier noch ein anderer Blickwinkel des Verständnisses von Adel:

      http://heidiswelt.blogspot.com/2006/02/adliges_14.html

    23. nix Says:

      magnet Kennzeichen in der Schweiz sind Sonderzeichen die nur für Garagen erhältlich sind. die dienen für kontrollfahrten und falls man ein auto mal von A nach B transportieren will, welches nicht eingelöst ist. sonst kriegt hier niemand magnet Kennzeichen. diese Nummern haben immer ein U hinter der zahl und sind somit als solche erkennbar. sie dürfen in der Regel nicht von Privatpersonen verwendet werden um ganz normal mit dem auto herumzufahren.

      wechselschilder sind sinnvoll z.b. muss ich für meinen vw transporter 2 keine extra nummer haben und damit auch keine zweite Versicherung bezahlen. grundsätzlich bezahlt man bei einem Wechselschuld die Versicherung des autos mit der grösseren Motorisierung.

      ob vorne kleiner oder gleich gross wie hinten spielt jetzt echt absolut keine rolle. wird wohl so sein, weil vorne keine Wappen sind. ein rahmen für die Kennzeichen kostet 10.- und ist in 2min montiert. wer also ein auto importiert für den ist das noch das geringste übel. hinten kann man zwischen hoch und Querformat wählen – warum weiss ich nicht genau… Tatsache ist aber dass viele ein Hochformat haben wo eigentlich ein Querformat hingehört!

      ob nun jeder Kanton seine eigene verkehrsbehörde hat oder nicht ist wohl auch ziemlich egal denn das ist in etwa wie in D mit dem tüv (da gibts ja auch mehrere davon…). dämlich ist eher, dass jede dieser Behörden selber bestimmen kann, wie hoch die verkehrsabgaben im jeweiligen Kanton sind. dies hängt aber auch damit zusammen, dass einige Kantone mehr stassenkilometer unterhalten und neu bauen müssen als andere. man kann dabei aber nicht wählen wo man seinen wagen immatrikuliert sonder das geschieht mehr oder weniger automatisch am Standort des wagens (muss nicht der wohnkanton des halters sein).