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Diesen Film werden Sie in der Schweiz nie im Kino sehen: Deutschland. Ein Sommermärchen

  • Wer mag guckt nur den Anfang
  • Es ist eine „Fussballdoku“, die der Filmemacher Sönke Wortmann über das Team von Jürgen Klinsmann im Sommer 2006 während der WM gedreht hat. Sie werden diesen Film in der Schweiz nirgends zu sehen bekommen. In Deutschland ist er jetzt angelaufen. Dabei wäre doch zumindest der Anfang des Films für Schweizer/Italiener sehenswert:

    Am Anfang seines neuen Films ist Stille. Totenstille. Leere Gesichter. Nichts als Schweigen und Niedergeschlagenheit in der Mannschaftskabine nach dem 0:2 gegen Italien im Halbfinale. In letzter Sekunde hatten Totti & Co. den Traum vom WM-Finale zerstört. Das ganze Land war plötzlich in eine merkwürdige Stille und Gedämpftheit verfallen, in Traurigkeit und Enttäuschung, die jedoch keineswegs in Aggressivität umschlugen. Nur zum „Italiener“, mit Verlaub, mochte man erstmal nicht mehr gehen. Die Nahrungsaufnahme zwischen Pizza und Pasta wurde massenhaft verweigert.
    (Quelle: Spiegel.de vom 3.10.06 )

    Nur zur Beruhigung: Wir haben den Abend mit Italienern gefeiert und lecker Pizza gegessen. Aber vielleicht sind wir ja schon zu lange fort aus Deutschland.

  • Wo läuft der Film in Zürich?
  • Wir haben nachgeschaut, ob dieser Film in der nächsten Zeit in einem Schweizer Kino zu sehen sein wird. Fehlanzeige. Zwar wurde von Wortmann „Das Wunder von Bern“ aufgeführt, den der Film spielt ja in der Schweiz und zeigt ein digitales Remake des Wankdorfstadions. Schweizer Kinder, mit denen wir diesen Film in unserem Bülacher Lieblingskino sahen, glaubten beim Vorspann doch tatsächlich, es handele sich um einen Film auf Bärndütsch, aber egal. So kann man sich täuschen.

    Auch „Der bewegte Mann“ war vor Jahren ein grosser Erfolg. Wir vergessen niemals Rufus Beck als „Waltraud“, die plötzlich nur noch „Walther“ genannt werden will. Heute ist Rufus Beck als Hörbuch-Sprecher bekannter, nachdem er erfolgreich Harry Potter und einige Bücher von Irving auf CD eingespielt hat. Am Samstag, den 7.10.06 kann man ihn in Zürich im Schauspielhaus live erleben, wenn in einem Ein-Personen-Stück Jules Vernes „Von der Erde zum Mond“ spielt:
    Rufus Beck in Zürich
    (Quelle Foto: schauspielhaus.ch)

  • Deutschland. Ein Sommermärchen …. keine Nachfrage in Helvetia
  • Diese Filme wurden gezeigt, Sönke Wortmann ist bekannt in der Schweiz. Aber einen Film über die Deutsche Nationalmannschaft, die sich sogar noch über den dritten Platz gefreut hat? Kein Interesse beim Schweizer Publikum, kein Interesse beim Verleih. Vielleicht wird ja eine Sondervorstellung auf dem Bellevue-Platz für die 20.000 Deutschen in Zürich organisiert, könnte dann voll werden dort. Doch zum Glück treten die Deutschen in Zürich ja nie so gehäuft auf, ausser… ausser auf der Bahnhofstrasse, am Hauptbahnhof, im Schauspielhaus, im Konsulat, im Tram, im Spital. Aber sonst praktisch nirgends.

    Spiegel-Online schreibt:

    Zugleich aber ist Wortmanns Film eine Innenaufnahme deutscher Seelenzustände im Sommer 2006, das Protokoll einer Veränderung, die Skizze einer neuen Generation, das bewegte und bewegende Album eines anderen Lebensgefühls in Deutschland. Und damit auch eine Antwort auf die Frage, warum die Deutschen plötzlich so sympathisch wirkten und was es mit dem seltsamen „Partyotismus“ auf sich hatte.

    Na, ob diese Wirkung in der Schweiz wirklich vorhanden war? Wir werden nach Konstanz fahren müssen, oder nach Waldshut, um den Film zu sehen. Oder wir warten auf die TV-Premiere im Dezember. Dann müssen die Schweizer aufpassen, dass sie das nicht aus Versehen auch mit ansehen. Also rechtzeitig umschalten zur Kultsendung „Genial Daneben Schweiz“ nicht vergessen.

    Klinsmann in der Kabine
    (Quelle Foto: Kinowelt Klinsmann in der Kabine vor dem Spiel gegen Argentinien)

    Wer mal sehen möchte, wie Klinsmann in für Deutsche typischem, „gestochenen artikulierten Hochdeutsch“ sein Team kurz vor dem Spiel gegen die argentinische Mannschaft angefeuert hat, dem sei dieses Videoclip empfohlen:
    Video: Klinsmann und das Team in der Kabine

    Noch hübscher fanden wir die Bundeswehrsoldaten am Strassenrand bei der LaOla-Welle,
    LaOlaWelle der Deutschen Polizei
    (Filmausschnitt Deutschland. Ein Sommermärchen)

    während der Heimfahrt des deutschen Teams nach dem Spiel gegen Argentinien:
    Clip Heimfahrt im Bus

    

    33 Responses to “Diesen Film werden Sie in der Schweiz nie im Kino sehen: Deutschland. Ein Sommermärchen”

    1. Administrator Says:

      wow.. was für ein Andrang hier! Ich komme kaum nach mit dem Freischalten der zahlreichen Kommentare. Nicht alle auf einmal! Kommt jeder dran!
      … gruss, Jens

    2. Es Maitli Says:

      liegt vielleicht daran, dass das thema relativ delikat zu behandeln ist 😉
      was soll man schreiben? dass man als schweizerIn NIENIENIE in einen film gehen würde, der von der deutschen nationalmannschaft handelt? weil man sonst eventuell sogar noch einen ganz anderen eindruck von der ach so arroganten mannschaft erhalten würde und SYMPATHIEN entwickeln könnte? nein, da schweigen sich herr und frau schweizer aus, das thema wird elegant umschifft und gehofft, dass man nicht mehr drauf angesprochen wird 🙂

    3. Peter Says:

      Gut Ding‘ hat Weile….

      Ist halt wirklich ein schweres Thema 🙂 Aber ich muss sagen in mir sitzen auch oft diese Anti-Piefke-Gefühle (Piefke ist unser Sammelausdruck in Ö für Deutsche) die natürlich nicht rational und fair sind. Gerade als ich die Tariler zu diesem Film sah dachte ich mir – wirklich sympathische Spieler und Trainer und es war schon eine tolle Stimmung. Aber warum kann man so ein Gefühl erst nach der WM zulassen?
      Vielleicht sind es einfach Neidgefühle zwischen uns Deutschsprachigen. Ich denke sowas findet man auch woanders: Holländer und flämisch sprechende belgier mögen sich nicht. Franzosen belächeln Belgier etc….

      Sprachen verbinden und trennen doch :-))) Und alles nur wegen Babel!

      Ich will mir den Film auf jeden Fall ansehen!

      Peter

    4. Widi Says:

      Mich intressiert schlicht Fussball nicht (nun, wenn die Schweizer Nati in die 4tel Finale gekommen wäre, wäre vielleicht doch so langsam doch noch Intresse an der WM aufgekommen…) und ein Film über die deutsche Nati intressiert mich einfach auch nicht.
      -> Hat nichts mit sym- oder antipathie zu tun, ist einfach so. Ginge auch einen Film über Köbi Kuhn und so nicht schauen gehen – auch mit dem Risiko, eine Kultur-oder-was-auch-immer-Banause zu sein… 🙂

    5. Frank Says:

      Falls es so nen Film auch über die Schweizer WM-Teilnahme geben sollte, könnte man den hier zeigen: http://www.kurzfilmtage.ch/

      scnr.

    6. Michi Says:

      Mag auch daran liegen, dass du das Thema „sympathische Deutsche durch WM?“ schon abgehandelt hast (Und auch, dass der Blick sich erblöden musste der Sympathie entgegenzuwirken).

      Mal ehrlich: Würde ein Film über zB. die englische (oder die Schweizer 🙂 „Nati“ in deutschen Kinos gezeigt?

      Davon abgesehen, denke ich schon dass die erfrischende Durchführung der WM in Germany SOGAR in der Schweiz gewisse Sympathien hervorgerufen hat. Ob uns das in zwei Jahren auch so gut gelingt, wird sich erst noch weisen müssen…
      (Vielleicht sind die 15000 Soldaten ja als Sympathieträger aufgeboten 🙂

    7. Boo Says:

      Tja,war wohl nicht anders zu erwarten…auch das mit dem Film. Ich kann mich noch gut erinnern, als zur WM hier in unserem Dörfli ein Mega-Biergarten eröffnet wurde, mit Riesen-Leinwand, bayerischem (!) Bier und Brezen usw. Was für eine Stimmung! Als wir jedoch hin wollten, um mit unseren Mitbürgern ein D-Spiel anzusehen, nachdem die CH ausgeschieden war, fanden wir uns vor einer leeren Wiese wieder und mussten mit Schrecken feststellen, dass alles schon wieder (anders als im Vorfeld angekündigt) abgebaut war. Ist mir schon klar, es handelt sich hier nicht um Neid, Frustration oder Missgunst…es lohnt sich einfach nicht, wegen den eine handvoll (total unverständlicherweise) Interessierten so einen Aufwand zu betreiben 😉 So wird es wohl auch mit dem Film sein. Schade, denn ich bin überzeugt, zu den wenigen im Kanton lebenden deutschen Anhängern von Klinsis Jungs, würde sich sicher auch der eine oder andere schweizer Fan der deutschen Mannschaft (wenn auch möglicherweise inkognito) ins Kino verirren. Auch mein Mann, ein Schweizer übrigens,der noch heute mit der deutschen Fahne durch die Gegend fährt,und dafür oft Kopfschütteln und böse Blicke erntet, wäre einer von diesen Landesverrätern. Aber nichts für ungut, es geht ja letztendlich nur um Fussball, und ich will jetzt mal nicht unsportlich werden…

    8. viking Says:

      Kann es sein….
      dass das ganze einfach eine kommerzielle Komponente hat. Dass die hier dominierenden Filmverleiher zuwenig Cash-Flow in dem Film sehen?
      Jens, du hast das Glück, in einer Stadt (?) mit einem engagierten Kinobetreiber zu wohnen. Frag ihn doch mal an, ob er den Film für eine Spezialvorstellung bringt.

    9. Realityrunner Says:

      Tja, das ist halt wie mit der Party des Nachbarn. Ich bin eingeladen und geniesse den Abend und sehe dann auch gerne ein paar Fotos davon (…wo ich drauf bin ;-)). Aber den Film, den er darüber gedreht hat (und in dem es hauptsächlich um ihn geht und wie toll er doch ist…) muss ich nicht unbedingt sehen um glücklich zu werden.

      Aber damit Du Dich nicht herabgesetzt fühlst als Deutscher: Ihr habt ’ne tolle Party geschmissen diesem Sommer! Kompliment!

    10. Michael Says:

      Als Fussballuninteressierten und Nicht-Kinogänger (ist mir zu teuer) ruft der heutige Blog bei mir keinen Schreibdrang hervor. Aber der Filmausschnitt fand ich trotzdem lustig.

    11. lapsus4711 Says:

      1. Falls der Film genügend Duschraumszenen beinhaltet, könnte man ihn evtl. im Kino Walche in Zürich zeigen.
      2.Wenn genügend Schweizer ihr Desintresse am Film bekunden, ergibt das dann doch eine erquickliche Anzahl von Comments in Ihrem Blog.

    12. moffi Says:

      bäh, was für ein ekelhafter trailer. ich war im kino und wurde gezwungen mir den anzuschauen. keine schöne sache. wahrlich nicht.

    13. ton Says:

      Ich weiß nicht recht wie gut ein Film in den deutschen Kinos laufen würde, der von der Schweizer Nati (oder einer anderen) im eigenen Land erzählt. Daher kann ich es eigentlich verstehen, dass das Interesse eher gering ausfällt und er nicht gezeigt wird. Auch wenn mir die Schweizer (die, die ich kenne) äußerst sympathisch sind, glaub ich nicht, dass ich mich extra ins Kino setzen würde um mir einen solchen Film anzusehen. Im TV sicherlich, aber nicht im Kino.
      Ich glaube auch so wird es am Ende laufen. Der Film wird im TV zu sehen sein und viele Schweizer -ob sie die Deutschen mögen oder nicht- werden sich den Film ansehen. Einige werden vielleicht überrascht sein, weil sie eine derartig sympathische (und kein Stück arrogante;-)) Mannschaft nicht erwartet hätten…

    14. Friederike Says:

      Das kommt jetzt schon ein bisschen wehleidig und verkrampft rüber, lieber Jens. Das Nichtspielen dieses Sommermärchens, so sympathisch die deutschen Spieler und das ganze Fussballfest dabei auch wirken mögen, ist das falsche Vehikel, um nach antideutschen Ressentiments zu stochern. Es ist wirklich so: ein Film mit gleichem Inhalt über eine andere „Nati“ hätte es auch in Deutschland schwer. Tatsache ist: Das Fussball-Fest in Deutschland hat hier sehr viel Beifall und Anerkennung gefunden und für viele ist es zur Messlatte geworden für die Organisation der EM 2008 in der Schweiz und Österreich.

    15. Administrator Says:

      @Friederike

      „Das kommt jetzt schon ein bisschen wehleidig und verkrampft rüber, lieber Jens“

      Geilo, da ist er wieder, das gute alte „warum so weinerlich“ Argument. Irgendwas scheint da ganz tief drin anders zu laufen in der Wahrnehmung von Schweizern und Deutschen. Klingt mein Posting in Schweizer Ohren wirklich wehleidig? Mensch, ich hatte Spass an diesen Filmauschnitten, und als ich dann anfing zu suchen, wo wir den Film wohl in der Nähe sehen könnten, wurde mir plötzlich klar, dass der niemals nicht in der Schweiz laufen würde. Das Fazit war eine leicht amüsiert-sarkastische Erkenntnis: Na klar, wenn interessiert das hier schon. Aber dass das gleich wieder wehleidig und verkrampft rüberkommt? Ich fasse es nicht…

      „Das Nichtspielen dieses Sommermärchens, so sympathisch die deutschen Spieler und das ganze Fussballfest dabei auch wirken mögen, ist das falsche Vehikel, um nach antideutschen Ressentiments zu stochern“

      Lag mir absolut fern, da zu stochern, es war nur eine leicht resignierte Einsicht: So weit geht die Liebe zum Nachbarn nicht, dass nun so eine Doku hier im Kino gezeigt würde.. aber ihr habt ja alle recht, in Deutschland würde sich wohl auch niemand so einen Film über die Nationalmannschaft eines Nachbarlandes anschauen.. Ausnahmen sind Hollywood Filme wie „Cool running“, was glaub auf ner wahren Geschichte beruhte.

      Nur so by the way: „Achtung Fertig Charly“ wurde in Deutschland synchronisiert gezeigt. Klinsmann müsste man für die Schweizer sicher auch synchronisieren. „Die haben Muffe..“ 🙂 und so weiter…

      Grounding“ hat es hingegen meines Wissens nicht in die Deutschen Kinos geschafft, obwohl der auch sehr gut wahr. Somit ist jetzt wohl ein Gleichstand erreicht.

    16. wolfi Says:

      ich glaube auch, dass das in der schweiz einfach nicht interessiert. warum soll ich mir als schweizer – fussballinteressiert vorausgesetzt – ausgerechnet einen film über die deutsche nati anschauen? nee, da gibt es interessanteres.
      ich tue mir auch schwer damit, für mich ist die wm vorbei, die deutschen haben viel besser gespielt als erwartet, o.k., die organisation rund ums public viewing war wohl einmalig gut…..kurzum, es war ein positives event, was auch viele symphatien im ausland (vielleicht ausnahme ch) weckte… aber deshalb ins kino?

      meine prognose ist, dass der film sich auch in D sehr schwer tun wird.
      Oder gehst du nächstes Jahr auch in einen „Schumi“ Film ;-).
      Schlussendlich was vorbei ist, ist einfach vorbei.

    17. wolfi Says:

      hab mich jetzt mal ein bisschen schlau gemacht, die einnahmen kommen teilweise den sos kinderdörfern zugute, eine schöne sache.

      http://www.deutschlandeinsommermaerchen.kinowelt.de/

      meld mich am we mal bei dir per email jens, hab noch ein paar ideen ;-).

      tschüss bis nächste woche.

    18. Geissenpeter Says:

      …und außerdem ist doch gar nicht gesagt, dass ihn nicht doch noch ein netter Arthouse-Kinobetreiber ins Programm nimmt – für die die deutsche Exilgemeinde natürlich. Bekanntlich dauert es oft Monate, bis deutsche Filme in Schweizer Kinos landen („Das Leben der Anderen“). Außerdem hab ich ihn gesehen und finde ihn arg überschätzt – wenig Überraschendes, wenig intime Szenen, immer wieder die gleichen Busfahrten zum Stadion.

    19. Urs von T. Says:

      ob ein film gut oder schlecht ist hängt auch von dem marketing ab,das für dieses produkt veranstaltet wird.
      was wird ein marketingaufwand für den untrinkbaren beaujolais primeur betrieben
      wie wird allerorten der film“das parfüm“ gelobt-einfilm ohne grosse substanz.
      am besten konnte die franzosen filme machen-geniale,raffinierte geschichtenerzähler.

    20. Thinkabout Says:

      ich habe so was befürchtet… dabei ist dieser film, die ganze geschichte um die deutsche nati ein schulbeispiel für etwas ganz anderes: für die entstehung eines wir-gefühls einer ganzen gesellschaft (ich schreibe bewusst nicht nation, weil ich da z.B. auch an die türkischen restaurantbetreiber in berlin kreuzberg denke). da hat eine fussballmannschaft und die gestellte aufgabe einer gastgeberschaft ein land geeint und auf einen gemeinsamen pfad gebracht. und wir haben uns die augen gerieben und verwundert festgestellt, dass die deutschen anders sind oder sein können, als wir dachten – und als die deutschen selbst dachten.
      her mit dem film, ich will ihn sehen! denn der eindruck sitzt bei mir noch immer in kopf und herz. und so sympathisch wie das alles war, spielen sie auch fussball. wer spielt denn bitteschön optimistischer nach vorn als unsere nördlichen nachbarn. etwa die italiener? die lassen die sonne zu hause, wenn sie auswärts antreten.
      klinsispirit for whole europe, please.

    21. moffi Says:

      ob jetzt die fussballer symphatisch sind oder nicht, wen interessierts? die sind alle einfach nur normal und damit können sich alle brav identifizieren. eben doch nicht mit den prolls mit glatzen, die bisher nicht gerade vorzeigbar waren.
      egal. wieder mal so ein unterhaltsamer film zum abschalten. deutschland-ein sommermärchen-das ist doch purer trotz. und SEHR dumm.

    22. jean Says:

      @ moffi

      Vielmehr finde ich deinen Eintrag „SEHR dumm“. Was bitte soll an diesem Dokumentarfilm „purer Trotz“ sein ? WER soll denn WAS aus/zum Trotz machen ?

    23. Jabi Says:

      ehrlich gesagt interessiert uns dieser Film über die Deutsche Nationalmanschaft nicht. Wir Schweizer müssen nicht mehr Hochsehen zu unserem grossen Fussballnachbar. Der erfolg unserer eigenen Manschaft hat eine Euphorie ervorgebracht, die seinen gleichen sucht.
      Ich persönlich würde mir diesen Film nur zu gemüte führen, für die Unterstützung der SOS Kinderdörfer.
      Mir war die deutsche Nationalmanschaft immer ein Mysterium!
      Ein Volk das nicht hinter seinem Trainer steht, und nach seinem 3. Platz sein Namen wie ein Heldenepos durch die Strassen trägt…?
      Ich verstehe es ehrlich gesagt nicht. Gut das dieser Film gedreht wurde! Vielleicht verstehen sie dann, was sie mit Herr Klinsmann verlohren haben.
      Der Film wurde sehr gut gedreht und verarbeitet, das ist keine Frage, doch bleibe ich lieber bei unseren Alpen-schütteler. Die sind mir doch irgendwie sympathischer…

    24. Bird Says:

      Mag aus Fussballrivalität die deutsche Nationalmannschaft hier. Sönke Wortmann hin oder her. Wer würde sich in Deutschland einen Film über die niederländische oder englische Nationalmannschaft antun wollen? Nieder mit der deutschen Nationalmannschaft. – Achtung: bezieht sich nur auf Fussball!

    25. moffi Says:

      @jean

      deutschland-ein sommermärchen
      sos kinderdörfer
      sönke wortmann
      beckenbauer

      WIDERLICH!!!

    26. ton Says:

      Mensch hier sind ja einige Neider unter Euch…! Hab noch nie so verzweifelte Töne über die Nationalmannschaft eines anderen Landes gehört/gelesen…

    27. R2D2 Says:

      Ich bin überzeugt, dass Zürcher Kinos aus rein wirtschaftlichen Gründen handeln. Deswegen werden kommerzielle Blockbuster wie bspw. ein Dokumentarfilm über Quantenphysik gezeigt. 😉

    28. SanchoPanza Says:

      Kann voll und ganz verstehen, dass der Film nicht in der Schweiz gezeigt wird und sich die Schweizer Bevölkerung dafür nicht wirklich interessiert. Genauso gering wäre das Interesse für einen Film über die Schweizer Nati in Deutschland, wahrscheinlich sogar noch geringer. Bin über die Grenze gefahren und habe mir das Sommermärchen dort angesehen und die investierten Spritkosten haben sich voll und ganz gelohnt.

    29. Marlon Says:

      Etwas über eine Million Besucher am ersten Wochenende, Wolfi, ist nicht wirklich „schwer tun“.

      Der Film hat diesen Erfolg auch verdient, weil er gut ist. Dokumentarfilm und Gefühlskino in einem.

      Und mit Verlaub, der Vergleich, ob ein Film über die Schweizer Nati in Deutschland geguckt würde, hinkt doch etwas. Die Deutschen haben ja fußballerisch wohl doch schon ein paar Erfolge mehr aufzuweisen als die Schweizer. Ein Film über den brasilianischen Fußball hätte dagegen in D schon ein Publikum, zumindest wenn es nicht gerade nach einem so miesen Selecao-Gekicke wie bei dieser WM wäre.

    30. Elena Says:

      So, wollte auch noch kurz was dazu sagen…:)

      Ich bin ein fünzehnjähriges Deutsches Mädel, dass seit seinem ersten Lebensjahr in der Schweiz wohnt und auch hier aufgewachsen ist. Ich kenne nichts anderes und fühle mich selbst nicht als Ausländerin.
      Für Fussball interessiere ich mich sehr und während der WM habe ich auch lautstark die deutsche Nationalelf angefeuert. Auf dumme Kommentare von der Seite habe ich keineswegs geachtet. Hier gilt es allerdings auch zu erwähnen, dass es viele, viele positive Reaktionen gab, von Schweizern, die sich mit mir freuten.
      Ein ganz besondere Moment war für mich auch, als ich nach dem Sieg gegen Argentinien mit meiner Famile hupend im kleinen FIAT Panda (den wir liebevoll WM-Car getauft haben) durch den ganzen Ort gefahren sind. Ich konnte gar nicht zählen, wie viele Daumen sich da nach oben reckten und welch Beifall wir gespendet bekamen! =)

      Leider stosse ich auch, vor allem in der Schule, auf Leute, die mich, wegen meiner Herkunft, nicht immer ganz so gut leiden können, und es gar nicht unterstützen, dass ich das auch so offen zeige. Auf die Frage nach einen guten Grund, warum das so ist, bekomme ich oft die knappe Antwort: „Scheiss Naziland!“ Das kränkt mich dann doch sehr…
      Aber was soll man da machen? Schliesslich gibt es ja genug, eigentlich sogar mehr, von der anderen Seite.
      Bei uns im Garten haben wir in unserer Pergola einen Fernseher aufgestellt und immer mit einer Menge Nachbarn und Freunden (darunter mehrheitlich Schweizer) Deutschland- oder Schweizspiele angeschaut. Die Stimmumg, die da oft aufkam, war gigantisch. So mach WM Spass! =)

      So, und nun vielleicht auch mal zum Thema: Dass das Sommermärchen über die Deutsche Elf in der Schweiz nicht läuft, kann ich sehr gut verstehen, obgleich ich auch enttäuscht bin. Aber wer würde schon in Deutschland einen Film über die Schweizer oder die Österreicher angucken wollen? Die Tatsache, dass hier die Sympathie für die Deutsche Natzi ohnehin nicht sehr hoch ist, verstärkt die Sache wohl noch…

      @Marlon: Ich würde auch sagen, dass ein Film über die Brasilianer mehr Begeisterung in Deutschland auslösen würde, als einer, über die Schweizer, aber man muss nur mal an die Kulturunterschiede denken, die Brasilien und Deutschland voneinader unterscheiden. Bei Schweiz und Deutschland gibt es da nicht viel Ungleiches, weshalb das Interesse auch geringer sein würde.

      Ich werde mir den Film jetzt vermutlich bei meinem nächsten Besuch bei der Verwandtschaft in Deutschland ansehen und freue mich darauf. Als ich den Trailer gesehen habe, dachte ich nur: „Toll!“ =))

      lg Elena

    31. Bibi Says:

      Ein wunderschönen guten Tag an alle!
      Aus reinem Interesse würd ich gern wissen, ob Deutschland ein Sommermärchen mittlerweile bei euch im Fernsehen gesendet wurde?
      Lieben Gruß aus Deutschland 😉

      [Antwort Admin: Es kam am 6.12.06 in der ARD und war in der Schweiz auch zu sehen. Hat mich aber ziemlich enttäuscht. War froh, es nicht im Kino gesehen zu haben. Die besten Szenen sind echt die aus den diversen Clips und Trailern, die vorab veröffentlicht wurden. ]

    32. vierundachtzig Says:

      Ich bin doch erstaunt, oder eher gesagt enttäuscht, wie unsensibel manche Kommentare sind. (Um es vorwegzunehmen: Ja, ich komme aus Deutschland.) Mal ganz abgesehen von Jens‘ eigentlicher Aussage mit diesem Artikel (s.o. in seinem eigenen Kommentar):

      @moffi: Was haben Prolls mit Glatzen mit Deutschlands heutiger Identität zu tun? Ja, es gibt ein paar hundert bis tausend dieser Vollidioten bei uns, aber warum nochmal gab’s dieses Jahr am 1. August Eintrittskarten für den Rütli? Jedes Land hat diese Idioten. Überhaupt: Zusammenhang mit dem Artikel?

      @Jabi: Wer sagt denn, das die Schweizer oder ihre Nati zu irgendwem hochschauen sollen? Es ging nicht darum, die deutsche Nationalmannschaft als allen überlegen darzustellen (s. erste Szene), sondern genau um das, was der Titel beschreibt: Das Sommermärchen (2006 in) Deutschland. Weil nämlich nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Deutschland eine Euphorie geherrscht hat, die ihresgleichen (in der deutschen Geschichte) sucht. Mal von der Wiedervereinigung abgesehen. Das kann man einfach anerkennen und sich darüber freuen. Oder man kann es missverstehen und sich herabgewürdigt fühlen. Ich jedenfalls habe mich riesig gefreut darüber, als die gesamte Bahnhofstraße in Hannover (meiner damaligen Heimatstadt) ein einziges rot-weißes Meer aus Schweizer Fans war. Später habe ich im Internet „Schwyz akchtuäll“ mit einem Filmausschnitt von der Rückkehr und dem Empfang der Nati in der Schweiz gesehen und mich gefreut, dass Köbi Kuhn und seine Mannen nicht in der Luft zerrissen wurden aufrgrund ihres nicht besonders glorreichen Ausscheidens beim Elfmeterschießen (Penalty-Schießen), sondern bejubelt wurden für alles, was sie davor geleistet haben.

      Was lernen wir daraus: Mer muss och jönne könne, wie der Kölner sagt (Man muss auch gönnen können), und das fällt manchen, Deutschen wie Schweizern, schwer. Es wäre doch zu schön, wenn alle Menschen lernen könnten, nicht auf das zu schauen, was gesagt wird, sondern darauf, was gemeint ist. Schon gäbe es keine Vorurteile mehr über das freundliche Bergvolk oder über unfreundliche Deutsche. Und wir könnten uns an den gegenseitigen liebenswerten Eigenheiten der anderen erfreuen, was (soweit ich das verstanden habe) der eigentliche Sinn und Zweck dieses Blogs ist. Amen. Hugh. Undsoweiter.

    33. Daniel Says:

      Es gibt noch viele andere Filme, die hier nie gezeigt wurden oder werden. Die bestellt man sich dann einfach bei amazon.de oder man schaut sie sich gelegentlich bei ARD Festival, arte oder 3sat an, wenn sie dort mal gesendet werden. Schweizer mögen scheinbar nur noch US-Mainstream. Wohnen wir hier nicht in Europa? Darum gehe ich, wenn überhaupt, lieber in ein Studiokino.