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Sie lieben uns, Sie lieben uns nicht — Über das (kaum) verbesserte Deutschlandbild der Schweizer

  • Die nette Presse über Deutschland
  • Sagt doch meine Frau zu mir neulich: “Du, im Tagi steht ein ausgesprochen netter Artikel über Deutschland, musst Du mal lesen“.
    Es schrieb Peter Hartmeier unter dem Titel „Neues Deutschland“ im Tages-Anzeiger vom 29.06.06 S. 11

    (…) Niemand konnte aber damals ahnen, was die Deutschen aus dieser Weltmeisterschaft wirklich machen würden: Sie widerlegen sämtliche Vorurteile. Sie zeigen sich als einfühlsame, vorbildliche Gastgeber, weit über den Fussball hinaus. Sie beweisen ihre Fähigkeit, Gästen Raum zu lassen und dennoch Aufmerksamkeit zu geben.

    Ich bin den Tränen nahe vor Rührung. Sie wissen ja schon, wir Deutsche sind im Kern immer sehr gefühlsbetont-romantisch veranlagt und nicht so rational-kartesisch drauf, wie unsere westlichen Nachbarn, die Franzosen.

  • Kondukteure bei der Bundesbahn?
  • Ist das jetzt schon so was wie eine Liebeserklärung eines Schweizers an die Deutschen? Wir lesen weiter:

    Liebenswürdige und hilfsbereite Polizisten, unzähliges jungendliches Hilfspersonal rund um die Stadien, fröhliche Kondukteure in der Deutschen Bundesbahn und lachende Taxichauffeure empfangen die Gäste. Mit wem man spricht, überall begegnet man kultivierten, bescheidenen Gastgebern, die neugierig sind auf ihre Besucher und sich freuen, Menschen aus aller Welt bei sich aufnehmen zu können.

    Dass die „Kondukteure“ sich dort „Schaffner“ nennen, ohne „anschaffen“ zu gehen und sonst was zu schaffen, und dass die „Bundesbahn“ im Jahr 2006 nur noch als „Deutsche Bahn AG“ auftritt und auf das „Bundes“-Attribut keinen gesteigerten Wert mehr legt, darüber sehen wir locker-entspannt hinweg.

  • „Wir lieben Deutschland“, wer sagt das?
  • Dann springt mir plötzlich der Satz „Wir lieben Deutschland“ ins Auge und mein Herz schlägt schneller. Doch halt, so was darf man nicht aus dem Kontext reissen, also erst mal den ganzen Absatz zitieren:

    Die Welt entdeckt ein neues Deutschland. Selbst die englische Boulevardpresse, die sich bisher darin gefiel, mit uralten Klischees aus dem Zweiten Weltkrieg die Deutschen zu verunglimpfen, schreibt vom WM-Land unter dem Titel: ‚Wir lieben Deutschland.’

    Aha, die Engländer schreiben das, nicht die Schweizer. Also wieder nix mit der Schweiz und Deutschland. Noch keine grosse Liebe, aber immerhin schon ein „Vorbild“ sind wir:

    Die Deutschen wachsen uns Schweizern zu Vorbildern heran. Die von Kleinlichkeit, Provinzialität und Geiz geprägte Diskussion über die Organisation der Fussball-Europameisterschaft 2008 in unserem eigenem Land bildet zu den fröhlichen Tagen auf deutschem Boden einen auffälligen Kontrast. Deutschland, seine Menschen und ihre Rolle als Gastgeber für die Welt zeigen uns, wie es sein könnte. Wir Schweizer müssen nur richtig hinschauen – nach Norden. Und das deutsche Vorbild akzeptieren.

    Ach wir wären ja so gern nicht nur „Vorbild“, sondern Geliebte. Aber man kann schliesslich nicht alles haben.

    Auch die Pendlerzeitung 20minuten schrieb am 29.06.06:

    Die Schweiz kann von den Deutschen lernen
    «Wir sind von der Leistung der Deutschen an der WM 2006 tief beeindruckt», sagt Daniela Bär von Schweiz Tourismus.
    Das Image von Deutschland habe sich deutlich verbessert. Taxifahrer, Hotelangestellte, Passanten – einfach alle hätten das Motto «Zuhause bei Freunden» verinnerlicht und bei den Besuchern aller Welt das Bild von einem gastfreundlichen Land hinterlassen.
    (Quelle: 20min.ch)

    Wir beeindrucken, wir zeigen Gastfreundschaft. Das ist doch schon mal ein Anfang. Und ganz schnell bringt uns dann die Online Umfrage von 20minuten wieder auf den Boden der Deutsch-Schweizerischen Realität zurück:
    Umfrage 2o Minuten

  • Gestern für Argentinien, morgen für Italien

  • Wo kämen wir denn da hin, wenn so ein läppisches FIFA-Turnier das Deutschlandbild der Schweizer verbessern würde? Nein, wir pflegen weiter unsere Antipathien, und wenn noch so viele Hannoveraner für die Schweiz gebrüllt haben. Bleibt uns nur vom Leibe mit Eurer Liebe. Am Freitag brüllten wir für Argentinien, und am Dienstag werden wir uns in ein Volk von „Tifosi“ verwandeln.

    Interessant übrigens die Herkunft dieses Begriffes:

    Der italienische Begriff Tifosi (Plural) bedeutet ebenfalls Fans oder Anhänger und wird häufig als Synonym für die italienischen Fans bei einer Sportveranstaltung verwendet. Das Wort tifosi geht auf die Infektionskrankheit Typhus zurück, die unbehandelt zu hohem Fieber führt, so wie der Tifoso (Singular) als Fußballfan am Fußballfieber leidet. Dieser Ausdruck entstand Anfang des 20. Jahrhunderts im faschistischen Italien Mussolinis. Der Duce hatte eine Vorliebe für Massenveranstaltungen. Die Fußballbegeisterung der Massen hoffte er auf seine Bewegung zu übertragen, indem er Kampfsportarten förderte und in den Stadien Präsenz zeigte. Der französische Sportwissenschafter Lanfranchi beschreibt die Fußballkrankheit wie folgt: „Die Pathologie des tifoso hat die Symptome eines vorübergehenden Verlustes der Selbstkontrolle, einer ansteckenden Leidenschaft, gegen die der Kranke nicht anzukämpfen vermag.“
    (Quelle Wikipedia)

    Na dann viel Spass beim Verlust der Selbstkontrolle. Muss ja nicht gleich wie beim Typhus enden.

  • Der Ein-Auto-Autokorso
  • Wir freuen uns auf das Spiel am Dienstag, wenn die bessere Mannschaft gewinnt. Wir werden auf jeden Fall wieder tapfer unseren einsamen „Ein-Auto-Autokorso“ durch Bülach zelebrieren, falls die Deutschen gewinnen, und unterwegs wie immer die zahlreichen nach unten gerichteten Daumen zählen.

    Wollen Sie wissen, wo unser Schweizer Deutschland-Fanmobil richtig gut ankommt?
    Schweizer-Deutsches Fanmobil
    In Deutschland, da kriegen wir bei jedem Besuch zu hören. „Das gibt es doch gar nicht, ein Schweizer Auto mit Deutschlandflagge!“ Ach ja, nur damit jetzt kein falscher Eindruck entsteht: Wir haben jede Menge Spass und sind nicht weinerlich gestimmt, denn „Mir sin die wo gwinne wellet“ 🙂

    Und bevor die WM für das Deutsche Team ganz vorbei ist (mit Blick auf Dienstag werden wir da vorsichtig, ja ja, das haben Sie richtig beobachtet), für alle die ihn noch nicht kennen, den offiziellen WM Song von Herbert „Gröhlemeyer“, leider nicht zum Mitgröhlen gedacht, aber wunderhübsch zum Anschauen:

    

    39 Responses to “Sie lieben uns, Sie lieben uns nicht — Über das (kaum) verbesserte Deutschlandbild der Schweizer”

    1. Katrin Says:

      Es haben doch alle ihre Feinbilder, die Deutschen sind mit den Holländern ja auch nicht grade unzimperlich umgegangen („Ohne Holland fahrn wir nach Berlin“). Als in der Schweiz lebende Deutsche finde ich das Klima gar nicht so schlecht. Und viele meiner Schweizer Freunde, die sonst immer stark gegen
      D waren im Fussball, sind jetzt sehr zufrieden mit der dt. Mannschaft. Und hoffen, dass sie am Di die Italiener rauskicken.

    2. su Says:

      Jetzt geh ich gleich zu meinem Auto und häng eine Deutschland-Flagge dran. Seit die Schweizer raus sind (ein bisschen Patriotismus man ja zeigen) fiebere ich für Deutschland genauso mit wie für die Schweiz. Und man durfte ja bei Deutschland genauso Penaulti-Leiden wie bei der Schweiz. Nur dass die Deutschen das können, die Schweizer noch nicht *g*

      Ich hab hier in Osnabrück auch kein Schweizer-Autokorso gesehen, aber ein Italien-Protugiesen-usw. Korso:
      Also beschwer dich nicht Jens. Ich hab deswegen nicht das Gefühl, dass die Schweizer hier verpöhnt sind.

      Und noch was, ich hab 2 Stunden in der Stadt nach einer Schweizer-Flagge gesucht, und bin ganz frustriert nach Hause gekommen…. ihr habt ja scheinbar Deutschland-Flaggen für euer Fan-Auto gekriegt, oder sind die von Deutschland importiert…???

      Ps. Grönemeier funktioniert nicht…

    3. floz Says:

      hi! erst mal ein dickes kompliment ich bin ein begeisterter stiller geniesser deines blogs und lese immer gerne deine berichte aus dem schweizer alltag!

      ich möchte jetzt mal doch anmerken, dass die deutsche mannschaft in meinem bekanntenkreis tatsächlich einige sympathien gewinnen konnte! ich habe schon mehrmals den satz gehört „ich wage es fast nicht zu sagen, aber irgendwie möchte ich doch dass deutschland weltmeister wird, die hätten es echt verdient!“
      kann sein dass das eine ausnahmeerscheinung ist, aber wer weiss… ich gehöre jedenfalls auch zu denen die plötzlich so eine komische sympathie für die deutsche elf verspüren 🙂 (nur den ballack kann ich immer noch nicht ausstehen)

      schade nur, dass die bild-zeitung mit dem „trottel-schweizer“ artikel und so das ganze wieder kaputt zu machen droht…

      es grüsst

      flo

    4. Dominik Says:

      Vielleicht trösten dich zwei „Erlebnisse“ von mir, die ich hatte als ich in einer Bar (eher Halle) in der Romandie Schweiz-Korea und Schweiz-Ukraine schaute:
      – Bei Schweiz-Korea schaltete TSR bei den Goals im Spiel Frankreich-Togo zuerst zum Moderator im Studio und zeigte dann die Bilder. Bei der ersten Einschaltung wars während der Ansage des Moderators ruhig, als dann das Goal für Frankreich gezeigt wurde, ging ein längeres Gebuhe und Gepfeife los. Bei der zweiten Einschaltung wurde der Moderator mit „Togo, Togo“-Rufen übertönt (die sofort verstummten als wieder das Goal gezeigt wurde). Gibt übrigens auch T-Shirts mit dem Aufdruck, man sei für zwei Teams: die Schweiz sowie alle, die Frankreich schlagen…
      – Nach dem Ukraine-Spiel meinte ein Tessiner Kollege neben mir (nachdem er sich vom Schock erholt und die Sprache wiedergefunden hatte…): „Besser gegen die Ukraine verlieren als gegen Italien!“

      Gehört halt im Fussball dazu, dass man gegen die Grossen ist, und erst recht wenn es die Nachbarn sind.

    5. Christoph Says:

      Ich habe das Spiel gegen Argentinien zusammen mit einem Schweizer Freund gesehen. Er meinte irgendwann, er sei ja auch für die Deutschen, nur dürfe er das (als Schweizer) ja nicht sagen. Wow, so viel Zuneigung hatte ich ja nun wirklich nicht erwartet!
      Daß die Schweizer für Deutschland sind, ist ja gar nicht nötig, aber daß sie so explizit dagegen sind, das stört mich. Diese Mißgunst erinnert an ein Kind, das dem anderen nicht das größere Stück Schokolade gönnt. Eigentlich stand ich dem Phänomen Fußball immer recht gleichgültig gegenüber, schließlich habe ich ja nichts davon, ob Deutschland nun gewinnt oder nicht. Aber wenn hier in der Schweiz Leute, die man als durchaus rational denkend kennt, plötzlich nichts lieber sähen als eine deutsche Niederlage, dann muß ja schon fast zum Patrioten werden.
      O-Ton eines Schweizers: „Für die Schweizer ist es schöner, wenn Deutschland verliert, als wenn die Schweiz gewinnt.“ Aber schön, daß man wenigstens ab und zu auch Ausnahmen begegnet.

    6. Quasiquasi recycled Says:

      Liest man die Kommentare, die in deutschen Medien zum Ausscheiden der Schweizer, aber auch der Engländer erschienen sind, so kommt der Verdacht auf: Es hat sich nicht viel geändert. Man ist so überheblich wie eh und je.

    7. Fiona Says:

      Dass Bierhoff und Klinsmann bei den Media-Meetings auf Anhieb mühelos Fragen in der englischen Sprache beantwortet konnten, macht einen sehr guten Eindruck. Wir leben doch im Zeitalter der Globalisierung, in einer Welt wo English als Weltsprache akzeptiert ist. Und das wichtigste ist, miteinander reden zu können.

      Die WM ist für Deutschland und die Deutschen eine einmalige Chance, sich optimal weltweit, 24/7 wochenlang zu profilieren…. und es hat geklappt. So far, very good.

    8. juli Says:

      @ Christoph
      Dein zitierter Schweizer muss ja ein fürchterlicher Masochist sein.
      Mit seiner Haltung erlebt er eine Enttäuschung nach der anderen. Mal sehen, vielleicht wird es am Dienastag besser für ihn.

    9. Thomas W. Says:

      @Katrin: Das mit der Holländisch-Deutschen-Fussballfeindschaft wird in erster Linie von den Holländern befeuert. Die haben über Jahrzehnte immer betont, wie toll eine Meisterschaft ist, aus der wenigstens die Deutschen rausfliegen etc. Und als in einem Spiel mehrmals Rudi Völler von einem holländischen Spieler kräftig-schleimig angerotzt wurde, hat auch der letzte Deutsche begriffen, was die Holländer von uns halten. Seither freuen wir uns halt auch, wenn es die Holländer erwischt. Ansonsten mögen wir Holland eigentlich recht gerne, von kleinen Witzen über den Autofahrstil und den Geiz der Holländer (Camping mit selbst mitgebrachten Butterbroten) mal abgesehen (ja, die reisen oft tatsächlich noch sparsamer als die Deutschen).
      @su: hier in München gab es Schweizer Fahnen haufenweise – jetzt sogar im Sonderangebot. Eine davon hängt (noch immer) am Gebäude gegenüber.
      @floz: die Bild-Zeitung hätte für die deutsche Nationalmannschaft noch ganz andere Worte gefunden, wenn diese den Weltrekord im Elfmeter-Verschiessen aufgestellt hätten. Im Grunde genommen vielleicht sogar eine versteckte Sympathie, denn bis dahin hat die Mehrheit der Deutschen der Schweiz die Daumen gedrückt. Einfach ein Ausdruck der Enttäuschung. Aber Bild schreibt sowieso tendenziell Käse und wird kaum ernst genommen.
      Ein Nachtrag noch zu gestern: Zu meiner Überraschung haben gestern die meisten Deutschen in München Frankreich die Daumen gedrückt. Ich auch. Einerseits, weil die besser gespielt haben. Aber auch, weil Brasilien stets so tönte, als sei es nur noch eine Formsache, die WM-Trophäe in Deutschland abzuholen. Noch am Abend zuvor hat zudem der brasilianische Trainer gemeint, Deutschland hätte den Einzug ins Halbfinale nicht verdient, da zu wenig Tore gegen Argentinien gefallen sind. Und Torchancen hätte es auch zu wenige gegeben. Sein Team hat es dann ja besser gemacht.

    10. I like my husband Says:

      @Jens
      Du schreibst:

      Wir werden auf jeden Fall wieder tapfer unseren einsamen „Ein-Auto-Autokorso“ durch Bülach zelebrieren, falls Deutschland am Dienstag gewinnt.

      Ich bin mir da gar nicht mehr so sicher, ob ich mir das nochmal antue. Denn es macht wenig Spass durch eine Stadt zu fahren und den Leuten zuzuwinken und fast jeder hält die Daumen runter. Letzten Freitag fuhr vor uns ein Auto vollgepackt mit vielen Kinder die sich so weit es ging aus dem Fenster lehnten und uns aus voller Kehle ausbuhten.

      Seit Deutschland im Viertelfinale ist, fahre ich mit zwei Deutschlandflaggen herum und beobachte die Reaktionen, die Leute sehen uns oft an als wären wir Ausserirdische, dann wird feste getuschelt.

      Jede Nation darf hier feiern, nur die Deutschen sollen nicht feiern sondern bittschön verlieren. Diese Missgunst ist einfach schade, es ist auch schade, dass man sich nicht auch für Deutschland mitfreuen kann, dass die Stimmung in den Deutschen Städten so gut ist.

      Mein Bruder lebt in Berlin am Brenzlauerberg, er schreibt mir ausführlich wie alle Nationen zusammen feiern und einfach einen riesigen Spass haben und das ist doch neben dem Fussball bei dieser WM das Wichtigste.

      Ob ich das Spiel am Dienstag noch einmal hier in Bülach erleben will, weiss ich noch nicht, denn ich bin nicht masochistisch veranlagt und habe mehr Spass am Feiern, nur dass kann man hier nicht bei so viel Neidern und Miesmachern. Da fahr ich doch lieber über die Grenze und feier mit den Deutschen und Italienern zusammen als mich hier ausbuhen zu lassen. Richtige Freunde müssen auch gönnen können…

      @su
      Unsere Fahnen fürs Auto sind aus Waldshut exportiert. In den Einkaufszentren hier siehst du oft gar keine deutschen Faggen.

      @floz
      Natürlich ist es nicht nett was die Bildzeitung da schreibt, aber diese Zeitung ist doch auch nicht nett, Hauptsache sie sogt für Schlagzeilen.
      Es war auch nicht nett von Herrn Streller, der nach seinem verschossenen Elfmeter die überwiegend deutschen Zuschauer verantwortlich machte.

      Solche Dinge passieren am Rande einfach, doch sie können nicht darüber hinwegtäuschen, dass es viel Postivives an dieser WM gibt und das ist doch wichter als solcher Nonsens, oder? Hauptsache die Spiele gehen so fröhlich weiter und die Menschen nehmen es nicht so erst, dann kann es nur gut ausgehen. Dafür drücke ich allen die Daumen.

    11. Basil Says:

      Rein nüchtern-sachlich betrachtet zeichnet die Umfrage von 20Minuten ein positives Bild:
      Über ein Fünftel der Teilnehmer der Umfrage hat sein Deutschlandbild zum Positiven hin revidiert. Das ist positives Ergebnis. Das Ergebnis wäre erst dann negativ, wenn nur wenige Prozent ihr Deutschlandbild revidieren. Ich finde, wir Schweizer dürfen, wollen und sollen und uns von der der Gastgeber-Leistung der Deutschen und der Leistung der deutschen Elf überzeugen lassen.
      Faule Sprüche im Sinne von “Für die Schweizer ist es schöner, wenn Deutschland verliert, als wenn die Schweiz gewinnt” sollte man als faule Sprüche nicht weiter ernst nehmen: Welche Schweizer meint er mit dieser Aussage überhaupt? Die Aussage ist total pauschalisierend und damit nichtssagend. Jeder einigermassen vernunftbegabte Mensch wird mit einer solchen Aussage sicher nicht einhergehen. Ich würde eine solche Aussage in die Ecke der dumpfbackigen Bier-Aussagen legen.
      Auf der anderen Seite ist es jedermanns eigenes Recht, für wen er Fan ist. Ihr Deutschen, wenn also am vergangenen Freitag Schweizer für Argentinien waren, dann lasst Euch dadurch nicht verunsichern! Denn es gibt einige positive Beispiele: Etwa beim Primitivo am oberen Letten gesellen sich regelmässig viele Schweizer zu den Deutschland-Fans (einschlägiges Bildmaterial dazu zu finden bei Flickr.com).

    12. Abrakadabra Says:

      Mein Deutscher Chef hat alle (Schweizer) Mitarbeiter zum nächsten Halbfinal eingeladen zusammen sich das anzusehen. Der ist mutig… er riskiert, dass der eine oder andere nicht gleicher Meinung ist. Aber warum muss er das provozieren? Auf Schweizerdeutsch nennt sich das „zeusle“.

    13. Clément Says:

      Also, ich finde das ist eine nette Geste und keine Provokation. Was provoziert er denn mit einem netten Grillabend bei Fußball? Nicht einer Meinung zu sein, macht ein Spiel doch gerade erst schön. Dann gibt es am Ende immer einen Gewinner, mit dem man weiterfeiern kann.

    14. Basil Says:

      @Abrakadabra:
      Dein Deutscher Chef hat absolut recht, Euch alle zu einem netten Grillabend einzuladen. Ich sehe da eher eine durchwegs gut gemeinte Charme-Offensive als irgend eine Provokation.

    15. Abrakadabra Says:

      Grillabend…das wäre es noch, nein nicht halbso romantisch. Er hat bis 20 Uhr Teamwork angesagt, anschliessend im Büro….

    16. Nussi Says:

      Nur eine gute Bildung wird an dem „festgefahrenen“ Deutschlandbild gewisser Schweizer etwas ändern können…

    17. sabine Says:

      Ich mag die Schweiz trotzdem, auch wenn mich die Leut dort nach der WM nicht „besser mögen“ (wundervolle Grammatik) und bin tatsächlich sehr verwundert über die hier so oft diskutierte Antipathie der Schweizer gegen die Deutschen. Ich habe nie von besonderen Antipathien der Deutschen gegen die Schweizer gehört. Ist das nicht langweilig? So ein Druck ohne Gegendruck?

    18. Lapsus 4711 Says:

      Autofahren ist per se schon eine ziemlich stupide Angelegenheit. Wegen eines nicht verschossenen Penaltys einen sogenannten „Autocorso“ zu absolvieren, wenn möglich mitten in der Nacht, ist einfach prolo und ruhestörend.

    19. Cruschti Says:

      Die Bild-Zeitung hatte so hübsche Schlagzeilen über die Schweizer und verglich uns mit Käse… unser Auftritt war „löcherlich“ etc… Da muss man sich nicht wundern, dass es Antipathien von Schweizer Seite gibt.

      Die Leistung der Deutschen finde ich respektabel und hoffe, dass sie Italien bashen. Nicht, weil ich die Deutschen „liebe“, sondern weil mir der italienische Minimalisten- und Simulantenfussball auf die Nüsse geht. ^^

      Go 4 Deutschland!!! (PS: Fiebere aber bei Portugal mit 🙂 )

    20. Abrakadabra Says:

      warum muss sich etwas ändern?

      🙂

      Wenn man vom anderen fordert, dass er sich alleine ändert, sitzt man ganz schön hoch auf dem Ross….

    21. Widi Says:

      Zitat Thomas W:
      Aber auch, weil Brasilien stets so tönte, als sei es nur noch eine Formsache, die WM-Trophäe in Deutschland abzuholen.

      Genau das ist das Gefühl, das wir Schweizer häufig von Deutschland hatten bis anhin – man erachtete es als Formsache, Weltmeister zu werden. Damit punktet man in der Schweiz halt einfach schlecht – das ist nicht gut oder schlecht, es ist einfach so (und ja, ich bin mir durchaus bewusst, dass Ihr das vielleicht nie so gesagt habt – aber es kommt bei uns halt schnell so an…)

      Dieses Jahr hört man aber weit weniger negative Kommentare zur deutschen Mannschaft als andere Jahre: 1. weniger diese „wir-sind-eh-die-besten“-Mentalität 2. D spielt auch gut

      Widi

    22. Papa Says:

      @ bsunderbar

      Du hast gut reden bsunderbar ! Würdest Du nicht auch „lamentieren“, wenn du nur auf Grund deiner Nationalität ständig angefeindet werden würdest ?

      Wichtig:

      Eine BILD-Schlagzeile wiederspiegelt N I C H T die Meinung „der“ Deutschen !

      Genausowenig wie eine BLICK-Schlagzeile mit der schweizer Volksmeinung gleichzusetzen ist.

    23. Thomas W. Says:

      @widi: Wäre mal interessant, das von einer psychologischen Warte aus zu betrachten… Aber seltsamerweise hatte ich eher einen anderen Eindruck.
      Schon seit etlichen Jahren wurden die Deutschen eigentlich eher nieder geschrieben – sowohl im Ausland, wie auch im eigenen Land. Der Vize-Weltmeister 2002 hat auch viele Deutsche überrascht. Niemand hatte eigentlich damit gerechnet. Auch in den Jahren zuvor war es ähnlich. Beim WM-Erfolg 1954 in Bern waren die Deutschen ebenso Außenseiter und dementsprechend wurde der Erfolg ja als „Wunder“ betrachtet.
      Allerdings haben die Trainer sicherlich immer gesagt, dass sie auch antreten, weil sie den Titel holen wollen. Für eine große Fußballnation und dreimaligen Weltmeister ein legitimes Ziel. Wie England, Brasilien, Argentinien, Spanien, Italien, Mexiko, Frankreich usw. dies noch viel selbstbewusster für sich in Anspruch nehmen.
      @Abrakadabra: Mein Beileid. Ich war zwar auch mit Kollegen Fußball gucken. Aber wir haben dafür früher Schluss gemacht und sind dann gemeinsam auf die Außenterasse eines netten Restaurants in der Gegend gegangen.
      @Cruschti und andere: Ist halt so ein Wortspiel… Aber ich weiss schon – Schweizer Medien würden nie solche Wortspiele mit Italienern, Franzosen, Deutschen, Ösis machen. Käme denen nie in den Sinn.
      @alle Schweizer hier: wenn mal einmal – wegen einer interessanten fussballerischen Leistung – ein paar kritisch-lustige Kommentare eines für solche plakativen Aussagen berüchtigten Boulevardblattes über die Schweiz kommen, ist man dort gleich sauer. Vielleicht, weil man in der Schweiz sowas nicht gewohnt ist – denn ansonsten wird die Schweiz ja sowieso nicht kritisiert, in Deutschland eher idealisiert. Tauscht mal für eine Woche mit den Deutschen. Ihr kommt mir manchmal vor wie ein Schüler, der ständig nur Bestnoten erhält – und dann eingeschnappt ist, wenn es mal einmal nicht so klappt. Ich erinnere mich noch an ein Fernseh-Interview, die sich gefreut haben, bei einem Deutschen kostenlos wohnen zu dürfen. Die fanden das nett, haben aber sofort angemerkt, Deutschland müsse jedoch erst einmal beweisen, ob sie auch fußballerisch was können. Das war aber sicher nicht arrogant gemeint, über den dreifachen Fußball-Weltmeister, denke ich mal.
      @bsunderbar: Von all diesen Animositäten und Diskussionen auf diesem Forum ahnt der Durchschnitts-Deutsche ja noch nicht mal was – sondern findet die Schweiz einfach rundum klasse. Und bestimmt nicht böse.

    24. Sauschwob Says:

      Also, bislang hat mir die Stimmung am Sportpalast in Zürich ersetzt was ich leider in der Heimat zum größten Teil verpassen mußte: WM-Stimmung. Klar, bei zwei Spieltagen die ich in D erlebt habe war die Stimmung in der Stadt weitaus besser als hier in Zürich, aber dort waren auch alle mitfiebernden Nationen zur gleichen Zeit beteiligt.

      Aber, es ist schon seltsam wenn man als Deutscher ein Spiel der Schweizer Nati unterstüzend in einer Bar sitzt und dann laut gebuht wird sobald eine D-Flagge, Beckenbauer oder Merkel eingeblendet wird. Warum?
      Und nach dem Führungstor der Argentinier fiel auf dass der Jubel weit über die Argentinischen Fans hinaus ging. „Der Schweizer“, der für Argentinien fieberte traute sich wohl vor einem Tor derselben nicht so ganz aus sich raus, dabei hätten die echten Argentinischen Fans sicher etwas Unterstützung gebrauchen können. Die gab’s dann aber für die Brasilianer, da kann man ja nichts verlieren… Denkste!

      Ich freue mich jedenfalls darauf das nächste Wochenende in Deutschland zu verbringen, egal wie es am Dienstag für das deutsche Team läuft. Dann kann ich die WM mit Franzosen, Portugiesen und Italienern gemeinsam feiern…

      Wo ich herkomme hat man übrigens 2002 auch mit den Türken gefeiert 😉

    25. Dan Says:

      @Basil:
      Die 23% sind der Anteil der Deutschen, die an der Umfrage teilgenommen haben.

      Meine Freunde in Deutschland, die nicht wissen was hier abgeht, haben mir erzählt, wie sie für die Schweizer Nati gefiebert haben und ganz traurig waren, als das Elfmeterschiessen verloren ging. Aber wie hier schon anklang, das will niemand wissen. Ich glaube die schweizer Öffentlichkeit war geradezu erleichtert dass die Bild-Zeitung am Ende über ihr Team frotzelte.

      Hoffe noch auf zwei kleine Siege, allein die versteinerten Gesichter auf SF1 wären es wert. Und dann hoffentlich zwei Jahre Ruhe…

    26. Franzi Says:

      @ Dan
      Na, woher willst du das denn wissen?
      Man sollte doch auch kleine Erfolge als Erfolg ansehen. Vielleicht suchst du dir mal ein paar schweizer Freunde und versuchst selber was für ein besseres Deutschlandbild zu tun? Nur mit „sich auf Vorurteilen ausruhen“ schaffst du keine Völkerverständigung und keine Freunde.
      Und du solltest dir bewusst machen, dass jeder, der als Ausländer in einem fremden Land wohnt nach der Bestätigung von Vorurteilen sucht. Zudem sucht man schnell nach seinesgleichen – auch, weil nur sie die Hilfestellungen geben können und oft selber Anschluss suchen. Das Gesprächsthema ist dann oft sofort eine Verfestigung der Vorurteile (wissenschaftlich erwiesen). Außerdem fährt man am Wochenende oft nach Hause und lernt keinen kennen.

      Eigentlich sind Menschen mit solche unbedachten Aussagen wie die deinen, diejenigen, die ganz schnell wieder ganz viel kaputt machen können. Da freut sich ein (anscheinend – bin mir auch nicht sicher) Schweizer über Fortschritte im gegenseitigen Umgang und du sagst ihm, dass der Schweizer an sich kein Interesse an Austausch hat. Wär da nicht ein wenig Vorsicht angebracht? Und wenn nicht, freu dich über den Einen, frag nach, sei neugierig und freundlich – wenn man freundlich zu dir ist. Freundlich bist du in Deutschland ja auch zu deinen Mitbürgern, oder?

      Also gib dir einen Ruck und versuch auch du deine Vorurteile abzubauen und dich ein wenig zu öffnen. Mit ein bisschen Neugier deinerseits findest du vielleicht einen neugierigen Schweizer, der Lust auf neue Freunde hat und dir sein Land viel besser als jeder Deutschentreff zeigen kann. Integration und Völkerverständigung ist eine zweiseitige Sache. Du kannst die Verantwortung nicht nur auf der einen Seite lassen.

    27. Papa Says:

      @ Franzi

      Verwechselst Du da nicht etwas ?
      Zur Zeit können viele Schweizer ihren Deutschland-Hass wieder einmal frei ausleben. Ohne Grund wird man als Deutscher beim gemeinsamen WM-Gucken von den Schweizern angefeindet und diskriminiert.

      Wer hat da wohl Vorurteile gegen wen ?

    28. Franzi Says:

      Alle haben Vorurteile. Der Anfang ist gemacht, wenn man sich selber die seinen eingesteht.
      Hier sind doch immer wieder schweizer Stimmen, die anders reden. Versucht doch mal euch nicht einzuschließen hinter der ewigen Entschuldigung: die Schweizer haben Vorurteile. Es liegt AUCH an uns Deutschen, Vorurteile im Ausland abzubauen – egal ob in der Schweiz oder woanders.
      Das ist keine einseitige Geschichte. Auch wenn es unangenehm ist beschimpft zu werden, liegt es AUCH an uns der Beschimpfung die Grundlage zu entziehen. Wieso nicht eine Einladung an die Schweizer Nachbarn zum gemeinsamen Grillen auf dem Balkon oder ein typisch deutsches Kaffetrinken? Einfach mal auf persönlicher Ebene anfangen und die Gelegenheit geben, Deutsche kennenzulernen. Solange wir nicht bei den Nachbarn klopfen, sondern stumm an der Tür vorbei gehen – weil sie ja Vorurteile haben, können alle, also Deutsche und Mitbürger anderer Länder, ihre Vorurteile fleißig pflegen und zementieren. Dieses Phänomen ist nicht auf die Schweiz mit den Deutschen begrenzt. Frag mal Franzosen nach Engländern und umgekehrt?

      Man kann nicht immer warten, dass die Nachbarn einen einladen, manchmal hilft es, den ersten Schritt zu wagen.
      Dieser Blog ist ein schöner Versuch und es zeigt sich binationales Interesse.

    29. prostmaster Says:

      Wir koennen doch machen, was wir wollen, die Gunst der Schweizer gewinnen wir nie, selbst wenn wir am Skilift allen Eidgenossen Vortritt gewaehrten.
      Ist es in Deutschland aber nicht auch so, dass der Lokalpatriotismus ueberwiegt und dass der Kleine dem Grossen nix goennt.
      Manchmal meine ich sogar, die Schweizer sind in dieser Beziehung die gruendlicheren Deutschen.

    30. Sauschwob Says:

      Gepflegte Abneigung zwischen Fussballfans und nicht immer so ganz ernst gemeint?

      Ja, so etwas gibt es. Z.B. zwischen Engländern und Deutschen oder Holländern und Deutschen.
      Die Mißgunst die mir aber alleine heute am morgen vor dem Halbfinalspiel schon entgegen gebracht wurde (nicht von Italienern, sondern Schweizern) ist aber mehr als nur das. Sie ist zudem ziemlich verbittert und erinnert mich sehr an das o.a. Bsp. eines Kindes das sich benachteiligt fühlt.

      Dabei könnten die Schweizer doch so schön feiern, z.B. wenn Neuville (Wie kommt ihr eigentlich darauf ihn als Schweizer zu bezeichnen?) ein Tor schiesst, wenn Siegenthaler Spickzettel schreibt oder sogar wenn ein schweizerischer Schiedsrichter womöglich ihm Finale gegen Deutschalnd pfeifen dürfte…

      Seit heute morgen steht fest: entgegen meinem bisherigen Verhalten werde ich die Schweizer Nati bei der EM 2008 nicht mehr unterstützen…

    31. Cosmea Says:

      @Sauschwob
      Ich lief die letzten Tage auch immer mal wieder mit einem deutschland Shirt herum, bei der Mico an der Kasse gab es dann immer sehr nette Gespräche mit den freundlichen ital.Kassiererinnen und ital. Einkäufern. Tja, die freuen sich alle auf das Spiel und wir reden sicher noch morgen nett miteinander und trösten uns vielleicht. Doch die offene Abneigung die einem von den Deutsch-Schweizern unverholen entgegengebracht wird ist einfach unsportlich. Ich habe mich auch über jedes schweizer Tor bei dieser WM gefreut und mitgejubelt, doch zum letzten Mal. Man verliert die Lust vor so viel Miesmachern, warum sie also noch suporten?

    32. doppelsack Says:

      es ist unglaublich das die angelegenheit jedes mal wieder auf sportliche aktivitäten abgewälzt wird.

      das ist von grund auf ein simples vor der warheit verstecken. der eidgenosse an und für sich fühlt sich belächelt von umligenden nationen und zeigt die zähne in dem er sich mit kindischem geschwätz ala „sauschwoob“ und weiteren rassistischen bemerkungen probiert wichtig zu machen.

      das ist genau die art von landsleuten die ich nicht wirklich mag.

      lustig ist es immer wieder wen ich jemanden frage warum dieser hass eigendlich existiert und nur unbrauchbares gestammel zum vorschein kommt.

      ich habe in der tat auch schon richtige debatten darüber geführt und es wurden auch gut beschilderte meinungen geäussert.. allerdings sind diese meinungen kein grund für hass.

      so kann aus einer simplen kritik an der schweizer industrie die ich auf einer anderen seite fand schnell eine diskusion entbrennen über die allseits bekannte deusch schweiz hassliebe.

      ich bin froh das nicht alle meine landsleute diese verbohrte einstellung haben… leider aber der grösste teil.

      ich entschuldige mich für den rest der sich so verbohrt verhält

      ps: das thema fussball.. seit beginn dieser wm wird in meiner firma täglich mindestens einmal erwähnt das die deutschen nächstes mal rausfliegen…

      was ich damit sagen möchte ist wie unglaublich peinlich mir das ist vor meinen deutschen arbeitskollegen.

      deutschland wird weltmeister… und wen nicht… waren sie wenigstens standhaft genug bis an die spitze zu kommen 🙂

    33. German Says:

      Tja..lebe seit meiner Geburt in der Schweiz und das sind nun doch schon ein paar Jahrzehnte…der galante Nebeneffekt…spreche somit breites Schwyzerdütsch..und was passiert wenn man mal wieder in Diskussionen ist und sich plötzlich als Deutscher outet (was mir seit einigen Jahren richtig Spass macht)..grosse Augen..Schweigen…und dann jeweils die Message..“ja Du bist aber anders“…das Erstaunen nimmt dann seinen Fortgang, wenn ich erkläre, das dem nicht so ist…da wollte man nun mal so richtig über die Deutschen herziehen und dann hat sich da noch so einer in die Runde eingeschlichen..herrlich die verdutzten Gesichter. Allerdings muss ich den Schweizer teils auch Recht geben..sprecht Deutsch oder Schwyzerdütsch…und macht daraus keinen Mix…(auch wenn es einige Prominente vormachen und sich dadurch wohl offenbar einreden, sie würden hier eher akzeptiert und nicht merken, dass sie sich einfach nur lächerlich machen) es klingt effektiv schrecklich.

    34. Gerald Says:

      Das Problem das ich mir dem Verhalten vieler Schweizer habe ist, dass sie nicht FÜR Italien oder Argentinien, oder irgend eine andere Mannschaft sind, sondern nur GEGEN Deutschland. Das ist eigentlich eine ziemlich armselige Einstellung. Ich war während der WM bisher für 2 Mannschaften, Deutschland (meine Heimat) und Schweiz (das Land in dem ich lebe). Aber ich bin und war nie gegen eine Mannschaft. Es gibt sicherlich auch in Deutschland einige, die die eine oder andere Mannschaft nicht mögen (z.B. Holland oder England), aber die klare Antipathie gegen eine Mannschaft, die in der Schweiz gegenüber Deutschland herrscht, ist weitgehend nicht vorhanden.

      Ich bin gespannt auf das, was wir morgen in den Kommentaren lesen werden. Wenn Italien gewinnt, waren sie, unabhängig von ihrem Spiel, die bessere Mannschaft, gewinnt Deutschland, war es nur unverdientes Glück.

    35. Sauschwob Says:

      @doppelsack

      Du hast mich wohl verwechselt oder etwa falsch verstanden?
      Ich habe schon alleine deshalb kein MIT-leid mit sich belächelt fühlenden Eidgenossen, weil ich selber keiner bin. Auch kann ich gar nichts so Kindisches und keine rassistischen Bemerkungen finden an meinen Aussagen.

      Der Name „Sauschwob“ ist eher ironisch gemeint und steht „erst noch“ für die Tugend sich selbst nicht zuuu ernst zu nehmen.

    36. Gerald Says:

      @German:
      Was Du schreibst, ist das was ich erwartet habe. Allerdings bin ich beim Sprechen von Schwyzerdütsch anderer Meinung. Es käme niemandem in den Sinn einem Deutschen, der in Östereich lebt vorzuschlagen die dortige Form der Deutschen Sprache zu erlernen. Man muss sich mit den speziellen Begriffen vertraut machen, aber nicht alle Besonderheiten der Sprache übernehmen.

    37. doppelsack Says:

      ging nicht um deinen namen… lediglich um den geläufigen ausdruck der meine mitarbeite doch sehr verletzt…

      entschuldige das missverständniss

    38. Micha_DE Says:

      Ich mache mir viele Gedanken um die kulturellen Unterschiede zwischen der Schweiz und Deutschland, bin Norddeutsche, in Süddeutschland aufgewachsen und arbeite in der Schweiz.
      Diesen Hintergrund beschreibe ich hier, weil ich als norddeutsches Kind eine überaus idealistische hohe Meinung über die Schweiz vermittelt bekommen habe, als Grenzdeutsche die Sprache verstehe (nicht spreche) und die diversen Grabenkämpfe und Debatten um die Unterschiede mitbekomme.

      Einmal habe ich einen Ausdruck gehört, den ich als Deutsche sonst nie zu hören bekommen habe, da wurde ein Deutscher als „so richtig deutschgiftig“ beschrieben.

      Ist das ein Wort, das nur Schweizer kennen? Bezeichnet das die Ironie und Direktheit der Deutschen?

    39. salome Says:

      i liäbä italiä – i bi gärn i öschterrich oder frankrich u liechtenstei ghört sowieso zu üs – aber mit dä dütsche hanis eifach nid – frücher han i si o no chli mögä aber jetzä wo me üs zwingt scho im chindergartä schriftdütsch parlierä u me nid ämal meh uf ene Behördä cha alütä ohne ä Dütsche am Apparat zgöhre u si i massä überau inechömä – löschts mer ab – total.
      scho i dä feriä egau wo me hi isch – überau Dütschi – u mit wellem scheusslichä Akzänt si a dr italiänische Thekä hei bschtellt – immer vor aunä anderä – das isch ja no gangä – äs si feriä gsii – aber jetzt hei mer sä im autag – überau, sogar ir chiuchä. Ou die magerä parkplätz zBärn si vou bsetzt mit Outos mit dütschä Numero. Hoffentlich hört das baud uf. U äs verleidetnä bi üs – äs isch aber zbefürchtä das grad üsi langsmakeit, üsi gmuetlichkeit u üsi bescheideheit nä zfescht gfaut. Mir machä ja doch numä d`fuscht im sack – aber mir hei ou stuuri gringä.