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Wenn die Hausaufgaben nicht Ski fahren können

  • Hörverständnis-Probleme als Wahl-Schweizerin
  • Von unserer Inlands-Korrespondentin „Empörte Tochter“ erhielten wir den folgenden interessanten Beitrag für die Blogwiese, den wir hier ungeschnitten und unzensiert abdrucken:

    Der populärste Wintersport in der Schweiz ist natürlich Skifahren. Wie sagen das die Kinderchen so schön: „Uff Ski“.

    Funken wir mal kurz in die Schweizer Schule, der Lehrer fragt die Kinder: „Was macht ihr denn gerne?“ Da der Satz: „Ich fahre gerne Ski“ viel zu lang und zu kompliziert zum aussprechen ist, kürzt man ab und sagt: „Ich mach gärn Uffzgi.“

    Aber Uffzgi heisst doch „Hausaufgaben“ nicht „Uff Ski“. Wer aber Deutscher ist und neu in die Schweiz kommt, muss erst Mal knobeln, was das überhaupt bedeutet.

    Ich spreche da aus eigener Erfahrung! Schlussfolgern wir daraus, das „Uff Ski“ auch als „Uffzgi“ verstanden werden kann.

    

    5 Responses to “Wenn die Hausaufgaben nicht Ski fahren können”

    1. Phipu Says:

      Die empörte Tochter muss wohl gerade die Ausnahmefälle von Kindern getroffen haben, die Ski fahren in Dialekt etwas unüblich aussprechen. In fast allen mir bekannten Dialekten sagt man nämlich „uf d’Schi“. Womit man die Unterscheidung zu „Ufzgi“ bereits akustisch machen kann. Mir bekannte Ausnahme: in Graubünden sagt man „uf d’Schgghi“, was sich ebenfalls von Ufzgi abgrenzt.

      Dieser Unterschied zwischen Schreibweise und der Sprechweise kommt vom italienischen „lo sci“, was als „schi“ ausgesprochen wird. Vermutlich daher haben wir uns angewöhnt, Ski zu schreiben und Schi zu sagen.

      Ein typischer deutschschweizer Fehler von Französchisch-Schülern ist die Aussage: „Demain je vais chier“ (anstatt „… skier“). Die Übersetzung davon schreibe ich nicht in öffentlich zugängliche Seiten im Internet. Dafür gibt’s den „Franz-Dixionnär“ (frz.-Wörterbuch)

    2. Administrator Says:

      @Phipu
      „Demain je vais chier“ ist fast so schön peinlich, wie der häufige Fehler bei Deutschen/Schweizern, die sagen wollen: „Pouvez-vous répéter s.v.p.“ = Könnten Sie bitte wiederholen“ und dann den Akzente vergessen, so dass es wie „repéter“ klingt, was sich für französische Ohren nach re-péter = „nochmals pupsen“ => „könnten Sie bitte nochmals pupsen“ (fam. „eine Blähung abgehen lassen“) anhört.
      Gruss, Jens

    3. Harry.R Says:

      Zu der empörten Tochter sage ich nur:“ Der Apfel fällt nicht weit vom Birnbaum“ 🙂

    4. Modi Says:

      Als typischer Deutschschweizerfehler hat sich den Romands aber ein Satz von Alt Sportminister Adolf Ogi eingeprägt: Dieser äusserte sich an einem öffentlichen Anlass lobend über die Schweizer Skisporthelden. Da er jedoch die Worte gekonnt, wie er meinte, durch ein Bindungs-S verband, klangen „unsere Helden“ (nos héros) nach „unseren Nullen“ (nos zéros). Der Vorfall liegt Jahre zurück, ist aber vielen Welschen noch sehr präsent.

    5. 传奇私服 Says:

      Als typischer Deutschschweizerfehler hat sich den Romands aber ein Satz von Alt Sportminister Adolf Ogi eingeprägt: Dieser äusserte sich an einem öffentlichen Anlass lobend über die Schweizer Skisporthelden. Da er jedoch die Worte gekonnt, wie er meinte, durch ein Bindungs-S verband, klangen “unsere Helden” (nos héros) nach “unseren Nullen” (nos zéros). Der Vorfall liegt Jahre zurück, ist aber vielen Welschen noch sehr präsent.