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Werbung auf Schweizerdeutsch oder auf Hochdeutsch — Was wirkt wie auf Sie?

  • Werbung wird übersetzt
  • Wer in der Schweiz lebt und ab und zu Werbung im Schweizer Fernsehen, auf ZDF oder SAT1 sieht, dem wird schon aufgefallen sein, dass mitunter die gleichen Spots in jeweils angepassten Fassungen zu sehen sind. Die Werbepause auf SAT1 bringt den gleichen Spot auf Schweizerdeutsch, der in Deutschland auf Hochdeutsch ausgestrahlt wird. Warum ist das so? Was passiert, wenn man als Deutscher die Schweizer Fassung sieht oder als Schweizer die Hochdeutsche Fassung? Wie wirkt das auf uns als Deutsche in der Schweiz oder auf Sie als Schweizer als Fremdgucker im Deutschen Fernsehen?
    Mit dieser interessanten Fragestellung befasst sich eine Untersuchung, zu der wir alle Leserinnen und Leser der Blogwiese.ch gern einladen möchten.

  • Vergleichen Sie die Spots
  • Durchgeführt wird die Umfrage von Maike H. Sie schrieb uns dazu:

    Für meine Umfrage zum Thema Mundart in der Fernsehwerbung suche ich noch ein paar Teilnehmer; sowohl Schweizer, als auch Deutsche, die in der Schweiz wohnen. Wenn Du Zeit und Lust hast, würde ich mich über Deine Teilnahme sehr freuen. Es wäre auch super, wenn Du die Umfrage an Schweizer Kollegen, bzw. an Deutsche in der Schweiz weiterleiten könntest. Damit wäre mir sehr geholfen.
    (Quelle: Private E-Mail)

    Und hier geht es nun zur Online-Umfrage zum Thema Deutsch-Schweizer Werbung

  • Ist Schweizer Werbung langsam und hochdeutsche Werbung überzeugender?
  • Wenn die Beispiele in der Umfrage betrachtet, dann wird einem sehr schnell klar, welche Klischees hier erforscht und auf wissenschaftlich betrachtet werden sollen. Empfinden Deutsche Zuschauer Werbung auf Schweizerdeutsch als „bieder“ oder „langweilig„? Klingt ein markantes Hochdeutsch für Schweizer Ohren „vernünftiger“ und „glaubwürdiger„? Klar, Hochdeutsch ist ja Nachrichtensprache. Auf Hochdeutsch wird nie gelogen sondern immer nur die Wahrheit gesagt. Nur über Gefühle redet es sich besser im heimischen Dialekt. Was hat das für eine Auswirkung für die Werbe-Strategen? Können Käufer in ihren heimischen Dialekten besser angesprochen werden.

  • Ist Züridütsch verkaufsfördernd?
  • Mein Gott, dann bloss keinen Spot auf Züridütsch in Basel oder im Rest der Schweiz ausstrahlen, sonst ist alles vergeblich und der künftige Käufer wendet sich entsetzt ab. Doch wie verkauft sich wohl Mode auf Walliser Dialekt?

    Versicherungen mit Züridütsch verkaufen, und pharmazeutische Produkte auf Baseldeutsch? Die Liste der praktischen Anwendungsbeispiele liesse sich sicherlich noch fortsetzen. Doch was verkauft man mit Thurgauer Dialekt?

    Wir wünschen Maike für ihre Arbeit viel Erfolg und hoffen das sich zahlreiche Menschen finden die ernsthaft die Umfrage online beantworten.

    

    29 Responses to “Werbung auf Schweizerdeutsch oder auf Hochdeutsch — Was wirkt wie auf Sie?”

    1. jule_ Says:

      Kann man auch als in der Schweiz lebender Österreicher an der Umfrage teilnehmen?

    2. Graggsel Says:

      Apfelsaft! (Antwort zur letzten Frage.)

    3. Tino Says:

      Die schlimmste Werbung der Schweiz ist die von „La vache qui rit“… die macht mich nämlich gar nicht „gluschtig“, sie nervt einfach nur. Die blöde Kuh. 😉

    4. Brenno Says:

      Gibt es Menschen, denen dieser Werbespot nicht gefällt?

      http://www.youtube.com/watch?v=r1cIdvGSFzE&feature=player_embedded

    5. Florian Meier Says:

      Am schlimmsten finde ich die auf Schweizerdeutsch übersetzte Werbung Curry King von Meica. Naja, die Original Deutsche Werbung fand ich schon sch…., aber auf Schweizerdeutsch vergeht mir echt der Appetit. Das paßt überhaupt und ist auch mal verdammt schlecht synchronisiert. Etwas was sehr oft bei den synchronisierten Werbungen der Fall ist. Bei den Original Schweizer Werbungen wirken die Stimmen immer authentischer. Wieso übersetzt man überhaupt Deutsche Werbung nochmal auf Schweizerdeutsch. Unnötige Geldausgabe für eine schlechte Qualität, aber hauptsache es klingt Schweizerdeutsch.

    6. pfuus Says:

      Vom „shoppen“ verschwitzte „Yuppietussen“ gehen mir grundsätzlich auf die Nerven, da hilft dann auch Rexona nicht mehr, ganz egal ob in Mundart oder „Hauchdeutsch“ angepriesen.

    7. Brun(o)egg Says:

      Die Sprache ist unwesentlich, auser es handelt sich um ein typisches Schweizerprodukt.
      Werbung für Schabzieger auf hochdeutsch ginge voll in die Hose. Aber Werbung für Apenzeller mit dem Ochsenknecht und den stummen Sennen funktioniert. Entscheidend ist die „Geschichte“ und nicht die Sprache.

    8. Florian Meier Says:

      @Benno: Der Werbespot ist wirklich gut und niedlich. Also mir gefällt er sehr gut 😉

    9. Brun(o)egg Says:

      @ Brenno
      Ja die gibts. Mich.
      Die schwarz/weissen vor drei, vier Jahren waren bedeutend besser. Kein Produkt, sondern die Leistungen der MIGROS. In allen Bereichen. „Hier Dein Brot mein Sohn“ war der erste.
      Hervorragend!!!!

    10. Brun(o)egg Says:

      Lieber Jens

      Maike H. hat ihren Fragebogen zu umfangreich ausgestaltet. Nach der 8. Frage kommt Zeitüberschreitung. Hätte gerne geholfen.
      Mein Mail hast Du ja.

    11. AnFra Says:

      Welchen Sinninhalt oder Bedeutung hat den der blinde Schäfer im besagten netten Werbefilmchen bei 0 m 43 s ?
      Diese Szene erschließt sich mir nicht so richtig.

      Oder kann sogar ein Blinder die „Schweizerqualität von Migros“ erkannt?

    12. tyrannosaurus Says:

      Wenn aus dem „Frühstückchen“ ein „Guetemorgezmorge“ wird, vergeht mir der Appetit…

    13. Brenno Says:

      @Florian Meyer
      @Brun(o)egg
      Ein Spot, der mir auch sehr gefällt, ist gerade der für Appenzellerkäse mit Uwe Ochsenknecht, vor allem der erste in dieser Reihe, in welchem der Deutsche sich über das Schweizer bzw. Appenzeller Käsegeheimnis wundert („Bankgeheimnis – das kann ich irgendwie noch verstehen, aber Käsegeheimnis!?“).

      An den schwarzweissen Spot der Migros kann ich mich leider nicht erinnern.

      Der lustige Streifen mit dem Murmeltier wurde, wie man im Internet nachlesen kann, in Rumänien (!) gedreht, nämlich in der Ortschaft Crit bzw. Deutsch-Kreuz.

      Das Murmeltier ist bloss eine Attrappe. Es wurde angeblich von einem englischen Spezialisten gesteuert, der schon in der Muppet-Show mitgearbeitet hat.

    14. Brenno Says:

      @AnFra
      Spätestens an dieser Stelle kommt die junge Frau darauf, dass die Pfiffe nicht von den Personen stammen, an denen sie vorbeigefahren ist. Der Zuschauer sitzt dabei im gleichen Boot

    15. Marianne Holzer Says:

      Nehmt nicht teil, das ist eine Fichierungsaktion!

    16. Yogi-TheBear Says:

      Mir kam immer das ESSEN hoch – bei der Färnsäh-WÄRBIIG für „ZAHNPASTA“ – schwiizerdütsch für „Muuulpfläg“!
      Was für ein wunderschönes, gluschtiges (!!!) Wort in „buuredütsch“!!!

    17. tobi Says:

      Ich schalte bei Werbung immer weg, da ich sie zum Kotzen finde – egal in welcher Sprache. Besonders negativ ist mir ein Spot aufgefallen, bei dem sich ein auf der Toilette sitzender kleiner Junge über seinen eigenen Gestank beschwert.

    18. Yogi-TheBear Says:

      Doch was verkauft man mit Thurgauer Dialekt?
      APFELSAFT!

    19. AnFra Says:

      @Brenno

      Danke für die Beantwortung der eigentlich so nicht gemeint gestellten Frage.

      Aber es tut sich eine weitere Frage auf:
      Ist die schwarzhaarige Schönheit auf dem Fahrrad nun eine endemische Rumänin, eine schweizerische Romanin, eine italienische Schweizerin oder gar eine welsche Seconda?
      Ach, ist das Leben schwer! Und ewig grüßt das Murmeltier.

    20. Brun(o)egg Says:

      @Yogi Baer

      Apfelsaft? Das heisst hier Moscht (süss) oder Saft (sauer)!
      Bin zwar kein Ostschweizer, aber soviel weiss ich.

    21. Phipu Says:

      An Brun(o)egg und Yogi the Bear
      Das ist doch Süessmoscht (Süssmost = Apfelsaft) und suure Moscht (saurer Most = Apfelwein). Nicht alles was, sauer heisst, ist es auch. Siehe unter „saurer Sprudel“: http://www.blogwiese.ch/index.php?s=saurer+sprudel. Hat übrigens jemand eine Ahnung, wie „Sauser“ (Suuser) auf deutschlanddeutsch heisst? Dieser „Cidre/Cider“ ist ja wohl nicht „Traubenwein“, wie man es anhand des sauren Mosts ableiten könnte.

    22. Maike H. Says:

      Nun melde ich mich auch mal zu Wort. Erst einmal vielen Dank für eure Teilnahme und Danke an Jens für die Veröffentlichung des Links.

      Leider scheint es an bestimmten Stellen des Fragebogens bei einigen zu Fehlermeldungen zu kommen. Es wäre super, wenn man mir die genaue Seite und die jeweilige Fehlermeldung mitteilen könnte, damit ich das korrigieren kann. Bei den meisten scheint es fehlerlos zu funktionieren.
      Und es handelt sich hier wirklich nur um eine sprachwissenschaftliche Untersuchung von Werbung für meine Abschlussarbeit als Übersetzerin, nicht um eine Fichierungsaktion oder sonstiges. 😉
      Österreicher habe ich in der Umfrage leider nicht berücksichtigt, da die Auswertung sonst zu umfangreich würde. Wäre aber sicher auch ein sehr spannendes Thema.

    23. Brenno Says:

      @AnFra
      Über die schöne Radlerin ist leider nichts zu erfahren. Manche Leute haben sich für das Lied und natürlich auch für das Murmeltier interessiert. Dieses ist anscheinend der Star des Spots.
      http://www.youtube.com/watch?v=LaDbpdJFgiU&feature=player_detailpage.

      http://www.nordseite.ch/2011/03/30/bio-werbespot-wie-heisst-das-murmeltier/#comments

    24. Brenno Says:

      @phipu
      Heisst Suser nicht auch Sturm?
      http://de.wikipedia.org/wiki/Wein

    25. OhneCH-TV Says:

      Nach 4 Jahren mit Cablecom-Anschluss, und nervtötenden synchronisierten CH-Spots (am Anfang konnte man noch zwischen der DE, AT oder CH-Version wählen), sind wir froh jetzt über Satellit nur noch die deutsche Version empfangen zu können.

      So bleibt einem Sonntags auch das chauvinistische Geschwätz in der „ARENA“ und der x-te Bericht über Mister- und Miss Schweiz erspart. Stattdessen schauen wir jetzt wieder den moderierten politischen Einheitsbreis in der ARD und im Frühling „Germanys Next Topmodel“ (ohne krächzende Spots).

      Ansonsten aber lieber ITV, Film4 und More4 im englischen Fernsehen.

    26. filmproduktion timo Says:

      ich finde, dass wichtigste ist, dass der inhalt authentisch vermittelt wird. ist es aufgesetzt wirkt alles gleich unrund und fake!

    27. pfuss Says:

      @Brun(o)egg

      SHORLEY (Möhl)—-> eigentlich SCHORLE, oder besser APFELSCHORLE ,stolen from swabia brought to mostindia..(frei nach Bob Marley) O.K ,Ramseier : Schorle! 😉

      @Phipu

      „Junger Wein“ ,würde ich sagen. Im Markgräflerland ebenfalls Suuser, Suser und weiter oben Sauser. In meiner Familie „Sprüützgülle“ , der Pestizide wegen. Deshalb der gut gemeinte Rat: „suff nid vo dämm züüg, s’git numme Ranzepfiffe“

    28. AnFra Says:

      @Phipu

      Unsere bucklige Verwandtschaft in Norddeutschland nannte den besagten Wein im Regelfall „Federweißer“. Die sprachen üblicherweise Platt-, Nieder- und Hochdeutsch und nannten diesen so in allen Sprachbereichen. Was auffällig war, ist dies: Die aus dem westnördlichen D sagen Federweißer und die aus dem östlichem D kannten zunächst diese Bezeichnung nicht, obwohl im schlesischen Heimatgebiet m. E. die alten habsburgisch-österreichischen Einflüsse eigentlich noch zu erwarten wären.

      Die Brüder Grimm meinen im DWB, die alte Bezeichnung für diesen Wein sei nun der gemeinte Federweißer. Suser, Suuser, Sauser empfinde ich als eigentlich alemannisch-schwäbisch-südgermanisch. Vermutlich ist diese Bezeichnung Federweißer im DWB erst ab 1615 verzeitet.

      Um den neuen Wein nach Norddeutschland und ins nördliche Europa zu bringen, mussten geeigneten Maßnahmen gegen die weitere Gärung ergriffen werden durch Zugabe von Alaun. Vermutlich ist nach dem Absterbeben der Weinwirtschaft in Norddeutschland spätestens ab dem 14. JH auch die sprachliche Pflege in der Weinwirtschaft verkümmert bzw. abgestorben und durch diese Weinbehandlung ist der Name Federweißer im nördlichen Dt. Reich so entstanden.

    29. Guggeere Says:

      @ AnFra
      Vorsicht: Federweissen kennen wir auch. Das ist aber in der Schweiz etwas ganz anderes als Sauser. Es handelt sich um einen goldgelben Wein, der (so hat es mir ein einheimischer Winzer erklärt) aus blauen Trauben hergestellt wird, indem diese nur halbwegs gepresst werden. So kommen keine blauroten Farbstoffe in den Saft.