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Was Schweizer gerne essen (Teil 4) — Ovomaltine-Riegel

  • Schokolade made in the U.S.A.
  • Der grösste amerikanische Hersteller von Schokolade ist die Firma „Hershey “. Die meisten Spezialitäten dieses Konzern wie z. B. die „Hershey Kisses“ haben es nicht auf den europäischen Markt geschafft. Bis auf den Schokoriegel „KitKat“ sind die Spezialitäten von Hershey nur Insidern und Amerikanern bekannt.

    Die Firma Hershey machte während des 1. Golfkriegs, als der grosse George ohne Double-Juu Bush die Truppen von Saddam Hussein aus Kuwait verjagte und zurück nach Bagdad trieb, von sich reden, weil sie einen Schokoladenriegel entwickelte für die Soldaten, der so staubtrocken war, dass er auch in der Wüste nicht schmelzen konnte. Das Produkt wurde als „Desert-Bar“ bekannt.

  • Schokolade, die auch bei 60 Grad Celsius nicht schmilzt
  • During Operation Desert Shield and Operation Desert Storm, Hershey’s Chocolate tested a new high temperature chocolate that they dubbed the Desert Bar. Hershey’s shipped 144,000 Desert Bars to American troops, as a test market for the new chocolate bar. According to Hershey’s, the bar could withstand heats in excess of 60 degrees Celsius (…). While Army spokesmen said the bar’s taste was good, troop reactions were mixed and the bar was not launched into commercial production. (Quelle Wikipedia:)

    Ein Biss, und schon hat man den Rest des Tages keine Lust mehr auf was Süsses.

    Als wir in die Schweiz kamen, entdeckten wir, dass dieser „Desert-Bar“ gar keine amerikanische Erfindung sein konnte, denn in der Schweiz gab es eine sehr ähnliche Köstlichkeit: Den Ovomaltine-Riegel.
    OvoSnack staubtrocken
    Er besteht aus fest gepresstem Ovomaltine-Pulver, garantiert ohne Schokolade, reine Energie, Traubenzucker und wissen die Schweizer was noch alles. Ich würde ihn „Schweige-Riegel“ nennen, denn ein Biss hinein, und Du schweigst erst mal eine ganze Weile, weil Dir die Spucke zum Reden fehlt, so staubtrocken ist dieses Teil.

  • Wer den runterkriegt…
  • Man könnte ihn bei der nächsten „Einbürgerung“ als Testriegel einführen. Jeder Bewerber für die Eidgenössische Staatsbürgerschaft muss ohne mit der Wimper zu zucken oder etwas dabei zu trinken kalt lächelnd einen solchen Riegel verzehren. Wer das schafft hat auch das Zeug zum Überleben in der Schweiz.

    

    22 Responses to “Was Schweizer gerne essen (Teil 4) — Ovomaltine-Riegel”

    1. Dan Says:

      Gemäss meiner Eltern kamen Hershey’s Schokoladen und die Schweizer Ovomaltine mal sehr gut an in Deutschland: In den Jahren nach dem Krieg. Als Mangel an allem Essbaren herrschte, war man sehr dankbar für Schweizer (Jens, warum schreibt man „Schweizer“ immer gross?) und amerikanische Lebenmittelspenden. Nachdem man sich aus eigener Kraft sättigen konnten, verschwanden diese Produkte wieder vom deutschen Markt. Noch heute kauft mein Vater unkontrolliert kleine Vorräte von den beiden Produkten, wenn er sie im Ausland erblickt, falls mal wieder harte Zeiten kommen, aber essen…. das lässt er lieber.

    2. Phipu Says:

      Ich mag mich tatsächlich erinnern, dass der kompakte Schokoladen-Staub-Riegel in der Schweiz schon lange vor dem 1. Golfkrieg bekannt war. Aber bei diesem Produkt geht‘s ja nicht darum: „Wer hat’s erfunden?“ sondern es zwar nicht besser aber länger zu können.

      Der (abgebildete) Choc-Ovo-Stengel ist allerdings etwas für Weicheier. Dieser ist überflüssigerweise mit Milchschokolade überzogen. Hardcore-Masochisten essen freiwillig den anderen, den Ovo-Sport-Stengel. Hier steht der Produktebeschrieb: http://www.ovomaltine.ch/ids/01produkte/02snacks/01ovo_sport/

      Jedenfalls durften wir im Militärdienst diese Ovo-Sport als Pflicht-Konsum geniessen. Natürlich sind sie (bzw. waren sie zu meiner Zeit) für die Truppen in neutrale graue Verpackungen gesteckt (besser getarnt als orange Farbe). Ovo-Sport ist ganz einfach Ovomaltine-Pulver zu einer kleinen Pressspan-Platte komprimiert. Zum Platz sparen werden die „Luftmoleküle“ des Pulvers entzogen. Kein Wunder werden diese Riegel nur selten in ihrer Knabber-Form verzehrt. Wer löffelt schon trockenes Ovomaltine-Pulver – wer den Text im obigen Link gelesen hat, ahnt es schon: Der Truppen-Koch kann/soll nämlich diese Ovo-Sport ins heisse Wasser (Milch wird an Soldaten nicht verschwendet) werfen und daraus Kakao bzw. Ovomaltine brühen. Dieser Zaubertrank macht unsere Soldaten unbesiegbar. In Flüssigkeit aufgelöst „esse“ sogar ich (Warmduscher) Ovo-Sport!

      Offenbar sind die Deutschschweizer besondere Liebhaber von Anrühr-Produkten (z.B. Ice-Tea-Pulver, Kakao, Ovomaltine, Isostar – auch von Wander). Welsche fragen manchmal scherzhaft, wann endlich Wasser-Pulver (de l’eau en poudre) auf den Markt kommt, das man einfach an einem Brunnen zu Wasser anrühren kann…

      Wieder zum Ovo-Sport. Die Voraussetzungen für dessen Entwicklung sind eben im Wasserschloss Europas nicht die selben wie für den Desert-Storm.

    3. Phipu Says:

      Jens hat hier eine tolle Gedanken-Verbindung zustande gebracht. Leider wusste die Firma Wander bei Produktion des Ovo-Sport noch nichts vom Golfkrieg. Sonst hätte sie sicher den Zusammenhang zwischen Schokoladen-Nachtisch und trockenem Sandsturm gesehen. Sie hätte ihren Ovomaltine-Stengel vielleicht marketing-wirksam „Dessert-Storm“ genannt.

    4. viking Says:

      @Phipu Täusch dich mal nicht. Es gibt jede Menge bekennender Ovo-Sport Esser 🙂 genauso wie Ovomaltine-Trocken-Löffler (zur allergrössten Not geht da auch Dawamalt).

      @Dan Vielleicht ist „Schweizer Ovomaltine“ gar nicht so korrekt. Der Duden schreibt auf alle Fälle :
      […Selbstverständlich gilt weiterhin Großschreibung, wenn die Fügung aus Adjektiv und Substantiv als Ganzes ein Eigenname ist: die Meyersche (oder Meyer’sche) Verlagsbuchhandlung, die Schweizerischen Bundesbahnen…]
      und Ovomaltine heisst ja im normalfall nur Ovomaltine ohne führendes „Schweizer“ im Gegensatz z.B. zur Schweizer Post.

    5. Robin Says:

      Ich weiss gar nicht was ihr habt, ich ess die Dinger sehr gerne (und freiwillig) 🙂

    6. Phipu Says:

      An Viking und Robin:

      Ich glaube euch schon, dass es viele Ovo-Sport-Esser gibt. Argumente dafür:
      – Wander verkauft die „Zivilversion“ der Ovo-Sport schon seit Jahrzehnten, und tut dies weiterhin erfolgreich
      – Der Titel dieser Seite: „Was Schweizer gerne essen“

      Auch ich esse zwischendurch Ovo-Sport (also die ohne Milchschokoladen-Überzug). Allerdings trinke ich in diesem Fall gerne etwas dazu. Nur darf ich ja wohl nicht zugeben, dass ich etwas kaufe und mag, das einem im Militär aufgezwungen wurde. „Was däked dänn da d’Lüt!“ („was würden denn die Leute dabei denken?“ typische Aussage zur hier ziemlich verbreiteten „Bloss-nicht-auffallen“-Mentalität).

      Nichtrauchern empfehle ich übrigens, immer eine 60g-Schachtel Ovo-Sport in der Hemdtasche zu tragen. Die ist so gross wie eine Zigarettenschachtel. Der diskrete Verweis auf diese Schachtel mit einem Feuerzeug in den Fingern, erlaubt euch, genau so oft wie eure rauchenden Kollegen vom Arbeitsplatz zu verschwinden.

    7. viking Says:

      @Phipu Das ist mein Vorteil. Da ich keinen Militärdienst geleistet habe, darf ich sowohl Ovo-Sport öffentlich mit Genuss verzehren als auch die Militärschoggi 🙂 Gibts die eigentlich noch? Als Kinder waren wir immer hinterher, solche zu kriegen.

    8. Georges Says:

      „Bis auf den Schokoriegel „KitKat“ sind die Spezialitäten von Hershey nur Insidern und Amerikanern bekannt.“

      Das stimmt nicht. Kitkat kommt aus England (Rowntree) und befindet sich heute im Besitz von Nestle. Hershey hat nur eine Lizenz dafür.

      siehe http://www.hersheys.com/products/details/kitkat.asp

      Originaltext von Hershey:
      KIT KAT is the number one selling candy bar in the U.K. KIT KAT is a licensed brand from Societe Des Produits Nestle S.A. Hershey Foods Corporation’s original licensing agreement was executed with Rowntree Products in 1969. In 1988, Nestle purchased Rowntree.

    9. yäni Says:

      ich mag diese riegel, und früher waren sie auf jeder klassenfahrt mit dabei ;)! jeder hatte sein „ovo-sport“ im rucksack. was fehlt, ist wahrscheinlich die essens-anleitung: man beisst nicht einfach willkürlich hinein. zuerst stopft man sich dieses teil ind den mund um es schön klebrig zu machen und dan wird der erste bissen vertilgt. dann wieder nass machen und abbeissen. bis er ganz verspeist ist 😀

    10. Administrator Says:

      @yäni
      willst Du gern ein Schweizer sein,
      dann beiss in diesen Riegel rein….

      ich sach doch:
      Der ultimative Test wäre das für jeden Schweizermacher

      Gruss, Jens

    11. viking Says:

      @Jens [… ultimative Test …] vor oder nach dem Fondue (Aperitiv oder Digestiv)?

    12. HalbCH/HalbD Says:

      Ich vermute mal, wenn man verlangt, dass nach dem Fondue noch so einen Riegel runter muss, gäbe es keine (oder nur sehr wenige) Einbürgerungen. 😉

    13. viking Says:

      Das wäre doch eine Alternative zur „Asterix-Fondue-Regel“. Statt „in den See, in den See“ könnte man doch auch „ein Ovo-Sport, ein Ovo-Sport“ rufen 🙂

      Das ist ja auch so was „typisch deutsches“. Jedesmal wenn man mit deutschen zum ersten Mal Käsefondue ist und ein Stück Brot verliert … „in den See… “ (Besten Dank an die Asterix-Macher 😉 )

    14. Branitar Says:

      Ich vermute mal, der Riegel hat also einen ähnlichen Kultstatus in der Schweiz wie hier in Deutschland die berühmt-berüchtigten „Panzerplatten“ (Kekse, und sie heissen so, weil sie so dick, so hart und so haltbar wie Panzerplatten sind) aus den Bundeswehr-Kampfrationen?

    15. Marischi Says:

      Es gibt sie doch, die Schokoladen-Gene ;-)))

      The chocolate manufacter Milton Hershey (1857-1945) was the descendant of a Mennonite peasant from the Emmental, Christian Hirschi, who fled to Pennsylvania in 1672.

      – The founder of the Amish community was the Swiss Jacob Ammann, who broke away from the Mennonites in 1693, because he believed they did not interpret the Bible strictly enough. He and his followers took refuge in the Swiss mountains before moving to America.

    16. Walti Says:

      Alle Ovo-Esser sind vermutlich Vermicelles-Verächter.

    17. Schari Says:

      Also ich mag vermicelles sowie Ovo 😉
      Oder besser gesagt, ich bin absoluter Fan der Ovo produkte! Ich habe kein Problem damit mit dem Löffel und der Ovopackung vor dem TV zu sitzen und drin rumzulöffeln… auch hab ich keine Mühe mit dem Ovo Sport, denn wie oben schon gesagt… man beisst nicht rein, sondern lässt ihn genüsslich im Speichel zergehen *gg*
      Ovo ist eines der besten Produkte die die Schweiz je auf den Markt gebracht hat… jedenfalls wenns nach mir geht…. jeden Tag ein Ovo produkt 🙂

    18. sirdir Says:

      Von wegen das kennen nur Ami-Insider… (ist zwar OT..) dürfen Marshmallows eigentlich nicht aus den Staaten exportiert werden oder wie ist das? Ich habe noch *nie* so ein Ding gegessen… und frage mich immer, wie die wohl schmecken. Ich hatte das Gefühl das sei so etwas wie ‚Mäusespeck‘ oder wie das heisst, aber wenn man dann sieht, dass die Dinger teilweise über offene Feuer geröstet werden… kann das wohl kaum sein.

    19. Gizmo Says:

      doch…

    20. Ute M. Says:

      Ich bringe mir von jedem Trip in die Schweiz (ich wohne sehr grenznah)irgendein Ovo-Produkt mit……..irgendwas ist immer gerade aus bei mir im Vorratsfach und das darf einfach nicht sein. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich wirklich schon alles kenne: Pulver, Schoggi, Brotaufstrich, Riegel und Sport. Gibts da vielleicht doch noch was anderes?
      Das mit dem „Pulver löffeln“ finde ich eine ganz tolle Idee. Zuerst habe ich mich köstlich amüsiert…. ein Tipp für eventuelle Nachahmer: schmeckt nicht wirklich zu Bier…. 😉

      Übrigens: mit Vermicelles kann ich mich nicht anfreunden………. und Marshmallows über’m Feuer geröstet zu essen, kann ich mir auch beim besten Willen nicht vorstellen…..

    21. Oliver Says:

      ?? Ich hab’s nicht verstanden! Was ist an Ovo löffeln denn so schlimm??
      Die mit Schoko machen mir Kopfschmerzen……

    22. Chrigu Bleyli Says:

      Ovomatine Riegel, sowohl den Ovo Choc, als auch die Knusperschnitte, gibt es in gut sortierten Roßmann Geschäften in Deutschland. Allerdings ist das Zeug ziemlich teuer, für 60g zahlt man mittlerweile 1,80€. 😉