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Als die Deutschen plötzlich nicht mehr verhandelten — Das Scheitern der Schweizer Konsensdemokratie im Streit um den Zürcher Flughafen

(reload vom 2.3.07)

  • Leben mit dem Fluglärm
  • Seit neun Jahren leben wir in Bülach, am nördlichen Rand des Zürcher Flughafens Kloten. Vom Fluglärm bekommen wir wenig mit. Der konzentriert sich auf eine relativ schmale Schneise, die unweit von Bülach über das Dorf Höri führt. Doch sehen wir die Flugzeuge von Norden her, also von Deutschland kommend, im 1 ½ Minutentakt über Höri einschweben. Wenn man in der Schneise lebt, hört man sie natürlich auch, und zwar ab 6:00 Uhr morgens bis tief in die Nacht.

  • Laut ist es überall
  • Bevor wir nach Bülach gezogen sind, wurden wir gewarnt: „Fluglärm haben sie im ganzen Zürcher Unterland. Schlimm ist es in Glattbrugg und in Wallisellen, wenn die Maschinen in Richtung Zürich starten und sofort eine scharfe Kurve fliegen, um die Stadt nicht zu überfliegen.“ Diese lautstarke Kurve drehten die startenden Flugzeuge abends zwischen 21:00 Uhr und Mitternacht über Bülach auch, weil ein Überflug der deutschen Grenze nicht mehr erlaubt war. Von Anfang an faszinierte uns im Zürcher Unterland der Umstand, dass hier niemand „gegen den Flughafen“ ist, sondern lediglich eine „Gerechte Fluglärmverteilung“ gefordert wird. Tausende von Menschen arbeiten am Flughafen, jeden Morgen sieht man die Flugbegleiter in schicken Kostümen mit ihren Rollkoffern zur Haltestelle des Flughafen-Schnellbusses laufen, und in fast jedem Mehrfamilienwohnhaus lebt garantiert ein Pilot oder Mitarbeiter vom Bodenpersonal.

  • Ein solider Vertrag mit Unterschrift
  • Jahrelang verhandelte Deutschland mit der Schweiz wegen des Fluglärms, im Oktober 2001 wurde „Nägel mit Köppen“ gemacht, wie wir in Deutschland sagen. Ein solider Vertrag war ausgehandelt:

    Heute (18.10.2001) Donnerstag haben der Direktor des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (BAZL), André Auer, und der deutsche Botschafter in der Schweiz, Reinhard Hilger, in Bern den Staatsvertrag zwischen der Schweiz und Deutschland über den Luftverkehr unterzeichnet. Die erste vorgezogene Massnahme, ein Nachtflugverbot über süddeutschem Gebiet von 22.00 bis 06.00 Uhr, tritt per 19. Oktober in Kraft. Das BAZL hat die hierfür notwendige provisorische Änderung des Betriebsreglementes für den Flughafen Zürich genehmigt.
    (…)
    Mit der Unterzeichnung des Staatsvertrages haben über dreijährige Verhandlungen zwischen den zwei Ländern offiziell ihr Ende gefunden. Der Staatsvertrag regelt einerseits die Flugsicherung über süddeutschem Gebiet, die unverändert vom Schweizer Unternehmen Skyguide durchgeführt werden kann. Anderseits legt er die Modalitäten für An- und Abflüge auf den beziehungsweise vom Flughafen Zürich über das Territorium Deutschlands fest. Einer der Kernpunkte ist die Limitierung der Anzahl Flüge auf 100’000 pro Jahr ab Februar 2005. Bis zu diesem Termin garantiert die Schweiz, eine jährliche Obergrenze von 154’000 Flugbewegungen nicht zu überschreiten. Als erste vorgezogene Massnahme des Vertrages gilt ab dem 19. Oktober 2001 eine Nachtflugsperre über Süddeutschland zwischen 22.00 und 06.00 Uhr. Mit dem Winterflugplan 2002 tritt die zweite vorgezogene Massnahme, eine Flugsperre zwischen 20.00 und 09.00 Uhr an Wochenenden, in Kraft. Ausgenommen von diesen Einschränkungen sind Flüge, welche bedingt durch äussere Umstände über süddeutsches Gebiet anfliegen müssen.
    Damit der Staatsvertrag seine Rechtskraft entfalten kann, bedarf er der Ratifikation durch die beiden Länder. In der Schweiz liegt dies in der Kompetenz der Eidgenössischen Räte. Die Behandlung des Geschäftes im Parlament ist im Verlauf des kommenden Jahres vorgesehen.
    (Quelle: uvek.admin.ch 18.10.2001)

    Drei Jahre hatte es gedauert, bis dieser Vertrag endlich unterschrieben werden konnte:

    Seit Ende der Siebzigerjahre bestanden Differenzen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweiz wegen diesen An- und Abflügen durch deutschen Luftraum, die trotz verschiedener Bemühungen nie beigelegt werden konnten. Ende 1998 haben auf Wunsch der Bundesrepublik Deutschland Gespräche über den Abschluss eines Staatsvertrages begonnen. Er sollte einerseits eine genügende rechtliche Grundlage für die Ausübung der Flugsicherung im deutschen Hoheitsgebiet schaffen und andererseits die durch den An- und Abflugverkehr verursachten Lärmbelastungen auf deutschem Gebiet regeln. Am 18. Oktober 2001 wurde ein entsprechender Vertrag unterzeichnet. Der Vertrag räumt der Schweiz die Befugnis zur Durchführung der Flugsicherung in einem grossen Gebiet Süddeutschlands ein. Er beschränkt zudem die Anzahl Anflüge nach Zürich durch deutschen Luftraum auf unter 100 000 pro Jahr und verbietet im Regelfall Anflüge zwischen 22.00 Uhr und 06.00 Uhr. An Wochenenden gilt eine auf 20.00 Uhr bis 09.00 Uhr ausgedehnte Nachtflugbeschränkung. Die Schweiz erhielt die erforderlichen langen Übergangsfristen für Anpassungen der Infrastruktur, welche bei einer Neuverteilung des An- und Abflugverkehrs notwendig werden.
    (Quelle: admin.ch 8.3.2002 )

  • Konsenspolitik kontra repräsentative Demokratie
  • Der Vertrag war unterzeichnet, aber noch nicht von der Schweiz ratifiziert. Was sich nun nach in der Zeit vom November 2001 bis zum Februar 2003 zwischen der Schweiz und Deutschland abspielte, ist für uns das klassische Lehrbeispiel für das tragische Aufeinanderprallen zweier politischer Systeme: Schweizer Konsenspolitik, die es gewohnt ist, so lange weiterzureden und zu verhandeln, bis tatsächlich eine für alle Beteiligten akzeptable Lösung des Problems ausgehandelt ist, auch mehrheitsfähig bei einem anstehenden Volksentscheid, prallte auf Deutsche Exekutive, genauer gesagt auf „Repräsentative Demokratie“, bei der gewählte Volksvertreter vor ihren Wählern beweisen müssen, dass sie sich durchsetzen können und unterschriebene Verträge auch ernst nehmen.

    Keine Nachverhandlungen zum Staatsvertrag mit Deutschland
    Die Schweiz und Deutschland werden keine Nachverhandlungen zum Luftverkehrs-Staatsvertrag führen. An den Sondierungsgesprächen vom 17.2. 2003 in Berlin konnten Bundesrat Moritz Leuenberger und der deutsche Verkehrsminister Manfred Stolpe keine Annäherung ihrer Standpunkte erreichen.
    Ausschlaggebend war insbesondere die harte Haltung des Bundeslandes Baden-Württemberg, das bei der Wochenendregelung zu keinen Konzessionen bereit war. Der schweizerische Verkehrsminister hatte sich in Absprache mit den Betroffenen namentlich für eine Lockerung der im Staatsvertrag vereinbarten Flugverbotszeiten an Wochenenden eingesetzt.
    Die Gespräche in Berlin zeigen aber auch, dass der Staatsvertrag angesichts der massiven innenpolitischen Widerstände in Deutschland und der Schweiz nach wie vor den bestmöglichen Kompromiss darstellt. Er verlangt beiden Seiten erhebliche Zugeständnisse ab. Bundesrat Leuenberger wird sich deshalb im Ständerat weiterhin für die Ratifizierung der Vereinbarung einsetzen.
    Für den Fall einer Ablehnung des Staatsvertrages durch die Schweiz hat Bundesverkehrsminister Stolpe bekräftigt, dass er sich „zum Handeln gezwungen“ sähe: Deutschland würde einseitige Massnahmen erlassen, die voraussichtlich die im Staatsvertrag vorgesehenen Beschränkungen verschärfen würden. Diese Massnahmen könnten vor einem deutschen Gericht angefochten werden. Ein solches Vorgehen ist jedoch riskant, nachdem das Verwaltungsgericht Mannheim kürzlich den Rekurs von „Unique“ und Swiss gegen die vorgezogenen Massnahmen (Nacht- und Wochenendflugverbot) abgelehnt hatte. Im weitern würde Deutschland die Rücknahme der Flugsicherung im deutschen Luftraum prüfen.
    Veröffentlicht am: 18.02.2003 (Quelle)

  • Noch eine weitere kleine Nachverhandlung gefällig?
  • Die Positionen waren klar. Die Schweizer wollen weiter verhandeln, die Deutschen kündigten Massnahmen an. Doch die Schweizer „Dauerverhandler“ pokerten weiter und spielten auf Zeit:

    (sda-Meldung vom 27.02.2003)
    Zürcher Regierungsrat bekräftigt sein Nein zum Staatsvertrag. Risiko von einseitigen Massnahmen wird in Kauf genommen.

    Der Zürcher Regierungsrat bekräftigt seine Ablehnung des Staatsvertrags mit Deutschland über den Luftverkehr. Trotz des Risikos von einseitigen Massnahmen Deutschlands gebe es keinen Grund, von der bisherigen Haltung abzuweichen.
    Nach dem erfolglosen Sondierungsgespräch von Bundesrat Moritz Leuenberger mit dem deutschen Verkehrsminister Manfred Stolpe in Berlin habe die Zürcher Regierung eine Lagebeurteilung vorgenommen. Mit dem Resultat, „dass der Staatsvertrag nicht im langfristigen Interesse des Kantons Zürich und des Flughafens liegt“.
    Durch die Entwicklung der letzten Monate sehe sich der Regierungsrat in seiner ablehnenden Haltung zum Staatsvertrag bestätigt, heisst es in einem Communiqué vom Donnerstag. Unter anderem habe sich letzte Woche die vorberatende Kommission des Ständerats ablehnend zum Luftverkehr-Staatsvertrag geäussert.
    Der Zürcher Regierungsrat ist sich bewusst, dass einseitig angeordnete Massnahmen durch Deutschland nicht auszuschliessen sind. In diesem Fall würde die Bevölkerung eine grössere Belastung erfahren und der Flughafen in seiner Kapazität eingeschränkt.
    Dennoch bekräftigt der Regierungsrat sein bereits im April und im November 2002 geäussertes Nein zum Staatsvertrag. Im November sprach er sich zudem dafür aus, für die nächsten 10 bis 15 Jahre am bestehenden Betriebsreglement festzuhalten. Demnach soll es keine zusätzlichen Ostanflüge und keine neuen Südanflüge geben.
    (Quelle: parlament.ch )

  • Als die „einseitige Verordnung“ den Schwebezustand beendete
  • Schliesslich greift in Deutschland die Exekutive per Verordnung durch. Was die Schweizer Konsenspolitiker bis zu diesem Moment nicht wirklich realistisch erwartet haben, tritt ein, als Deutschland die Überflug-Verordnung ausser Kraft setzt:

    Streit um Fluglärm. Deutschland setzt einseitige Verordnung per 17. April in Kraft
    Berlin (sda) Deutschland hat am Freitag seine Ankündigung wahr gemacht: Nach dem Scheitern der Luftverkehrsverhandlungen wird per 17. April die einseitige Verordnung für Überflüge zum Flughafen Zürich-Kloten in Kraft gesetzt. Dadurch wird die Zahl der Überflüge über Süddeutsches Gebiet in einem ersten Schritt auf unter 110 000 pro Jahr und ein Jahr später auf weniger als 80 000 reduziert. In der Vergangenheit waren es mehr als 150 000 Überflüge.
    Das Nachtflugverbot wird zunächst auf 21.00 bis 07.00 Uhr und ab 2004 auf 20.00 bis 08.00 Uhr ausgeweitet. Gemäss dem gescheiterten Staatsvertrag wären an Werktagen Überflüge zwischen 22.00 bis 06.00 Uhr möglich gewesen.
    Die Inkraftsetzung der strengen Auflagen wurde am Freitag von der Parlamentarischen Staatssekretärin im Verkehrsministerium, Iris Gleicke, im Bundestag mitgeteilt. Die Ankündigung, während einer kurzen Debatte zu den einseitigen Massnahmen, wurde von allen Fraktionen unterstützt.
    (Quelle: parlament.ch )

  • Fazit: Wie konnte das passieren?
  • Ohne jetzt in die Details des Streits gehen zu wollen, ohne die zahlreichen Vorschläge, Varianten und Möglichkeiten zu diskutieren, faszinierte uns an diesem Deutsch-Schweizer Streit, der sich immerhin von 2001 – 2003 hinzog, stets dieser entscheidende Moment, an dem die Schweizer Verhandlungsstrategie des „auf Zeit Spielens“ und „ewig Weiterverhandelns“ wie eine Seifenblase platzte. Die Schweizer sind diese Art des Taktierens in ihrem Politikverständnis gewohnt. Vorschläge werden unterbreitet und abgelehnt, Gegenvorschläge kommen zur Abstimmung, nach langem Verhandeln einigt man sich auf einem Kompromiss, den alle mittragen können. So läuft es immer ab in der Schweiz, darauf basiert langfristig die Stabilität der Schweiz. Doch mit Deutschland ist diese Verhandlungstaktik kolossal gescheitert.

    Ein weiterer Beleg dafür, wie gering das Wissen über das politisches System des Nachbarn und seine Entscheidungswege sein mag.

    

    43 Responses to “Als die Deutschen plötzlich nicht mehr verhandelten — Das Scheitern der Schweizer Konsensdemokratie im Streit um den Zürcher Flughafen”

    1. Florian Meier Says:

      Diese typisch Schweizer Art der Verhandlungen hat im Europa des 21. Jahrhunderts keinen Platz mehr. In der Schweiz mag es aufgrund ihres Politikverständnisses funktionieren, in der Aussenpolitik aber nicht mehr. Der Vertrag vom Oktober 2001 war eigentlich doch ein guter Kompromiss für beide Seiten gewesen, aber nein die Schweizer wollten auf Biegen und Brechen mehr – am liebsten einen 24h Anflug über Deutsches Gebiet, damit die eigenen reichen Bürger weiterhin ruhig schlafen können. Auch wenn immer davon geredet wird, dass wir als Nachbarn Freunde sind, so zeigt sich doch mehr und mehr, das diese Freundschaft bei Verhandlungen keinen Wert mehr hat.

    2. Walter Basler Says:

      Sind wir Schweizer wirklich so paralysiert nach dieser undenkbaren Thoitschen Frechhheit,
      not even one posting ?????

    3. neuromat Says:

      nein, Ihr ward es ja schon vorher. Aber Kopf hoch: Ihr habt Spanien besiegt. 🙂

    4. Mare Says:

      @Florian Meier:
      „Diese typisch Schweizer Art der Verhandlungen hat im Europa des 21. Jahrhunderts keinen Platz mehr. In der Schweiz mag es aufgrund ihres Politikverständnisses funktionieren, in der Aussenpolitik aber nicht mehr. “

      Dazu möchte ich doch ganz kurz folgendes beifügen:
      1. Aussenpolitik ist immer die Folge – nicht die Ursache, sondern die Folge – der Innenpolitik (s. Eckart Kehr, der Primat der Innenpolitik, 1965).
      2. Wenn man keinen Konsens mehr findet, gibt es mit der Zeit einfach das Recht des Stärkeren.
      Wollen wir das?

    5. AnFra Says:

      Ein heikles Thema mit dem Fluglärm.

      Die forschen Flugplatzarroganten haben einen Fehler gemacht . Hätten sie sich die Fliegereihistorie angeschaut, hätten sie ein brauchbares Vorbild gefunden: Die Luftbrücke von Berlin!

      Dort wurden durch US-amerikanische und britische Flieger viele Fallschirmchen abgeworfen, an welchen kleine Aufmerksamkeiten angebracht waren: Schokolade, Kaugummi, Kekse, Spielzeuge uam. Heutzutage werden diese Flieger immer noch liebevoll „Rosinenbomber“ genannt. Und immer wieder riefen damals die Kinderchen zur Mutter: Wann kommt der Flieger?

      Tja, hätten die Schweizerflieger anstatt nur Lärm, Russ und Kerosin auf deutsche Landen abzulassen den nördlichen armen unterentwickelten und zurückgebliebenen Menschen auch kleine Geschenke abgeworfen, wie Ovomaltine, Emmentaler, Schweizerschokolade, originale Schweizermesser für die Kleinen, Glasperlen für die Muttis, Äxte oder Obstler für die Papis sowie sonstiges „billiges Zeug und einfachen Tand“, tja, dann hätten die überheblichen Züricher viele, sogar unendlich viele Freunde im nördlichen Urwald bekommen.

      Jetzt gibt es keine glücklichen, mit weit aufgerissene Kinderaugen rufende Kindermünder: Der reiche Onkel aus Zürich hat wieder an mich gedacht!

      Tja, so etwas passiert, wenn man nicht ennet des eigenen Tellerrandes schaut.

    6. Brun(o)egg Says:

      Geflogen wird überall. Und wo geflogen wird gibts Lärm. Davon abgesehen: Kloten gibt Arbeitsplätze an Grenzgänger. Und die lieben Billigflieger aus dem Süddeutschen können ja ab „Stuggert“ fliegen, dem Regionalflughafen, statt mit internationaler Anbindung. Man kann nicht alles haben. Und für den dämlichen, jetzt zurückgetretenen Bundesrat möchten wir uns ganz herzlich entschuldigen. Jedes Land hat seine Pfeiffen

    7. AnFra Says:

      @Brun(o)egg

      Lieber Bruno, nicht gleich in die Luft gehen. Erst mal Blogwiese lesen.

      Zur Erinnerung: Kloten lebt auch von den süddeutschen Fluggästen. Die müssen über ihre Linien nun mal die üblichen Gebühren für jeden Dreck bezahlen. Oder geht’s in Kloten ohne Kosten? Die Taxi-Mafia?!?

      Man kann froh oder auch traurig sein, dass unser guter oller Peer Steinbrück nicht mehr am Drücker ist, denn der hätte tatsächlich die Kavallerie nach Kloten geschickt, den Kavallerieoffizier Manfred Albrecht Freiherr von Richthofen, „Le Diable Rouge“! Da hätte die Swissair schon früher Bruch gemacht.

      PS 1: Auch wir im Reich haben tolle Pfeifen, so alle Typen und Tonlagen durch.

      PS 2: Was mich als deutscher Nachbar wegen der Schweizer so verwirrt: Warum schenken euch eure Politiker bezüglich dieses unsäglichen Streites keinen reinen Wein ein? Denn der Überflug über ein anderes Land ist vertraglich sicher geregelt und üblicherweise auch hier i. O. Beim An- und Abflug-Regime ist dies jedoch ein innerstaatlicher Vorgang und auch so international vertraglich geregelt! Wenn die Schweiz so zierlich sowie liliputartig ist und die modernen riesengroßen Flugzeuge ihren An- und Abflug vertragswidrig im Luftraum des Nachbarlandes durchführen müssen, dann ist hier wohl ein Problem.
      Eigentlich lassen sich Probleme in gutnachbarschaftlicher Art und Weise lösen, aber doch nicht so, dass man das den geduldigen und doofen Deutschen alles und jedes an Problemen rüberschiebt und unterjubelt. Was für ein Geschrei, den es andersherum sein würde.

      PS 3: Wenn ich Schweizerluftfahrttechnik höre, fällt mit immer noch der Donnerschlag vom Flugzeugunfall von Überlingen ein. Höre noch immer den Explosionsschlag um 23.32 Uhr, den ich damals irrtümlich für einen verirrten schweizerischen Haubitzenschuss fehlgedeutet habe.
      Mit der Schweizerpräzision ist es wohl auch beim Teufel.

    8. Heidi Says:

      Deutschland lässt die Muskeln spielen und überlässt uns den ganzen Fluglärm. Seltsam: Swiss gehört den Deutschen und die fliegt ab Zürich. Viele Deutsche auch. Und andere wieder arbeiten am Flughafen. Ich ärgere mich manchmal über unsere lasche Regierung, die einfach alles mit sich machen lässt. Flugverbot für Deutsche (Airlines und Passagiere) wäre auch eine Alternative, die man wenigstens mal als Test durchspielen könnte. Vielleicht würden dann die Bonzen in Berlin von ihren hohen Rössern heruntersteigen. Aber wir wollen es ja mit dem grossen Nachbarn nicht verderben. Nun, Gescheitere gibt nach. Die allermeisten Leute, die sich jetzt über Fluglärm beklagen, haben sich bewusst billige Wohnungen und Häuser in den Anflugschneisen ausgesucht. Sie wussten, dass dort geflogen wird. Man kann nicht den Füüfer und ds Weggli haben, das können nur die Deutschen.

    9. pfuus Says:

      Wie wäre wohl die Reaktion der CH Bürger und Medien, wenn sich die Situation umgekehrt darstellen würde?

      Wahrscheinlich in potenzierter Form etwa so: „Die schönsten Auen Baselstadt, machen uns DIE DEUTSCHEN platt“

      So stand es in grossen Lettern an eine Mauer gesprüht, als Reaktion auf den Bau der, zugegebenermassen unsinnigen, Zollfrei-Strasse.

    10. Georges Says:

      @Bruno(d)epp: Der Flughafen (ehemals Unique) und die Swiss würden sich sicher freuen, wenn die Deutschen in zukunft ab Stuttgart fliegen würden.
      Noch etwas: Die CH hat schon in den 70er Jahren eine Vereinbarung mit D betr. Überflugrechte abgeschlossen, daran hat sich die CH aber nie gehalten. Die Mehrheit der Nationalräre waren aber ohnehin etwas doof, als sie dachten, man könne in einer solchen Situation noch Druck aufsetzen. Es gibt wohl kaum einen Nationalrat, der sich heute nicht nach dem Staatsvertrag sehnt, den der ach so dämliche Bundesrat damals ausgearbeitet hat. Man merke sich: Intelligenz zeigt sich vor allem dann, wenn man die eigenen Handlungsmöglichkeiten realistisch einschätzen kann. Doof ist derjenige, der diese Grenzen nicht erkennt.

    11. Wahnfried Says:

      Die Schweizer haben verhandelt, die Deutschen einfach gehandelt, sprich, mit dem Hammer die Sache beendet. Komischerweise scheint Cointrin kein Problem mit Frankreich zu haben. Ist es doch wieder der arrogante Deutsche, der, obwohl Profiteur von Kloten, seine Fresse aufreisst?

      Die Schweiz ist eng, die Flugrouten begrenzt, doch Deutschland spielt immer noch nach dem Motto: „erst ich, dann die anderen.“

      Geschämt habe ich mich für meine Landsleute, als diese Hohentengener anfingen, mit Lärmgeräten rumzufuchteln! Jeder Deutsche ist halt ein selbstgerechter Blockwart, der nur geboren wurde, um zu kontrollieren, muss sich da der einfache Schweizer gedacht haben. Und er hat, das sehe ich, jetzt wo ich meine nördliche Heimat von aussen sehe, in vielen Fällen einfach recht!

      Zwei Kulturen, die sich wohl nie verstehen werden.

    12. Globalisierung Says:

      @Heidi

      Guten Morgen Frau Heidi, hier ist die Globalisierung. Ich bin schon längst in ihrem Land. Einen schönen Tag noch.

    13. AnFra Says:

      @Heidi

      Frage: Bist Du ne Tochter vom Züricher?

      Die Swiss ist ne schweizerische Firma und unterliegt dem schweizerischen Recht. Zürich ist eine Gemeinde schweizerischen Rechts in der noch rechtlich freien Schweiz. Es gilt daher ausschließlich schweizerisches Recht. Eine Abführung von einigen Millionen CHF nach Frankfurt / D macht aus der schweizerischen Swiss doch noch keine deutsche Firma, auch wenn sie im deutschen Besitz ist.
      Überflug- und Landungsrechte und rechtliche Streitigkeiten werden nur von Staaten mit anderen Staaten verhandelt, vereinbart oder vertreten. Da haben Swissair, Swiss, Luft- und Lusthanse nichts zu suchen. Wenn etliche vertragsunwillige Schweizer einen mit Deutschland ausgehandelten Vertrag nach der Paraphierung schlussendlich nicht völkerrechtlich in Wirkung kommen lassen wollen, muss man für die Konsequenzen die dafür verantwortlichen heimischen unverantwortlichen und dummdreisten schweizerischen Politiker sowie Nationalsten suchen.
      Also im eigenem Land und nicht bei den anderen Vertragspartnern, die man eventuell wieder mal hintergehen wollte. Deine weiteren Träume vergessen wir.

      Mal mit Vertragstreue versuchen, auch wenn es noch etwas ungewohnt sein sollte! Wie sagt’s der Schwob: Handle, it schwätze!

      PS: Werft doch den Mythos / Legende von der kleinen Schweiz über Bord oder (Eis)-Diele. Habe vor etlichen Jahren miterlebt, wie ein hünenhafter Schweizerbub in einem mediterranen Land einem erwachsenen, jedoch nur etwa 1,50 m großen Taschendieb mit voller Wucht auf Maul gehauen hat. Zu recht auch, denn der Kleine hatte seine gierig-geilen Fingerchen im Geldbeutel vom Schweizer parkiert.

      Möglicherweise ist momentan nun die Schweiz in einer etwa vergleichbaren Situation.

      Kleinheit schützt vor Konsequenzen und Strafen nicht.

      Ein Deutscher, der es mit der Schweiz noch gut meint. 😉

    14. Kain Teuschter Says:

      Tatsächlich leben mehr Deutsche im schweizerischen Fluglärmgebiet als früher in Südbaden „belärmt“ wurden!
      Grandioser Sieg für D: So kann die Heimat den Wirtschaftsflüchtigen gleich noch eins auswischen

    15. pfuus Says:

      @wahnfried

      Jeder Deutsche ist halt ein selbstgerechter Blockwart, der nur geboren wurde, um zu kontrollieren, muss sich da der einfache Schweizer gedacht haben……

      http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/EdelweissAirbus-landete-trotz–Nachtsperre-/story/25917797

    16. Florian Meier Says:

      @Heidi,
      „Nun, Gescheitere gibt nach.“ Wo ist die Schweiz bei dieser Seite der Gescheitere? Ich würde sagen, sie stellt sich eher als die raffgierigere Seite da, weil sie immer mehr wollte und den für beide Seiten guten Vertrag nicht abgesegnet hat.

    17. Brun(o)egg Says:

      @ Anfra, den Deutschen der es mit der Schweiz NOCH gut meint.

      Da sind wir aber froh. Echt.

    18. neuromat Says:

      „Flugverbot für Deutsche (Airlines und Passagiere) wäre auch eine Alternative, die man wenigstens mal als Test durchspielen könnte.“

      Sehr guter Vorschlag. Man merkt doch. Heidis Welt sind die Berge, da oben ist sie zuhaus. Scheinbar ist die Luft dort noch dünner, als bisher angenommen.

      „Flugverbot für Deutsche (Airlines und Passagiere) wäre auch eine Alternative, die man wenigstens mal als Test durchspielen könnte.“ Warum traut sich das denn niemnad von der „unsere lasche Regierung“. Was soll denn da schon grossartig passieren. Lasst doch die Deutschen, die Franzosen , die Italiener dann als EU-Partner ihren Luftraum für Schweizer schliessen, dann fliegen wir eben ueber Spanien.

      Ausserdem fliegen wir ja in der letzten Zeit nur in eine Richtung, weil wir das Kerosin für den Rückflug gar nicht zahlen können. Darum: Hollai hi, holladi Ho, halladiladi ladi Hollar Hollri ho (oder so ähnlich). Sollen doch die anderen sich mal anpassen, nicht immer nur wir.

      Warum können nicht alle Menschen so wie Wahnfried sein. Das wäre ein Segen für die Welt. Zumindest für die Tierwelt. Der Mensch als natürlicher Feind würde schon mal infolge Selbstpulverisierung als natürlicher Feind wegfallen. Der isst bestimmt auch keine gefrorene Spaghetti. Wie kann man so ueberhaupt keine Kultur haben wie die Deutschen, und kann sich noch nicht einmal ein feines glacé machen, so dass man die Teigwaren frieren muss.

      Kein Wunder, dass diese Germanen unsere Sozialsysteme kaputtmachen und wenn dann vom Fluglärm alle taub sind, wer soll die Hörgeräte alle zahlen und wie geht denn die Dialektvariante in der Gebärdensprache. Das dürfen wir uns nicht alles bieten lassen, sonst blühen die Alpen bald nicht mehr rot.

    19. Heidi Says:

      @AnFra: danke dass du die Maske fallen lässt und so deutlich sagst, was du denkst. Viele Deutsche denken so. Die Schweiz hat also ihre gierigen Fingerchen im deutschen Geldbeutel und ihr gehört eins aufs Mail. Kleinheit schützt vor Strafe nicht. Da ist er wieder, dieser unendlich überhebliche Ton des Stärkeren. Das ist es, was wir an Euch so lieben und immer lieben werden. Wenn Flugzeuge einer Firma, die für wenig Geld in deutsche Hände über ging, mit teilweise deutschen Passagieren an Bord nur noch über Schweizer Gebiet fliegen dürfen – wer hat dann welche Fingerchen in wessen Tasche? Wer solche Nachbarn hat, braucht keine Feinde mehr.

    20. steffen Says:

      Ich bewundere derzeit die Aufregung um die Bundesräte. Da sollte man mal runterkommen. Wer zum Geier kennt schon außerhalb der Schweiz einen Leuenberger oder eine Leuthard, die immer wie ein frischgeficktes Eichhörnchen guckt? Die Schweiz ist und bleibt ein besseres Naherholungsgebiet mit Leuten die nicht richtig sprechen können. Das ist so und wird sich nicht ändern.

    21. Smilla Says:

      @Anfra:
      Heidi ist die Tochter von Zürcher und Mme Echlifiner, Fräulein Rottenmeier hat nicht richtig aufgepasst, sonst dürfte sie gar nicht ans Internet. Meine Einladung in die Eisdiele hat sie auch noch nicht angenommen, obwohl ich dringend etwas über italienische Kultur von ihr lernen wollte.
      Könnte man nicht auch mal den Lärm durch Bahnen diskutieren?

    22. Florian Meier Says:

      @Heidi,
      Du solltest mal Deine Texte analysieren, dann siehst Du was wirkliche Arroganz und Überheblichkeit ist. Als Deutscher kann man hier in der Schweiz sowieso schreiben, was man will, man ist immer arrogant. Um ehrlich zu sein, wir Deutschen nehmen Euch kleine Schweizer sowieso nicht für voll, höchstens unser Schwarzgeld auf Euren Konten.

    23. AnFra Says:

      @Brun(o)egg

      Na Bruno, da bist du wohl der eigenen Fantasie aufgesessen.

      In den hier in der Blogwiese verbrachten Jahren habe ich viele Sprüchlein als Vorlagen betreffend nationaler Größe und Tragweite, die da von mir hingerotzt wurden, als wunderschöne Sinnsprüche aus schweizerischen Leserbriefen und schweizerischen Blogschreibereien entnommen. Dann wurden nur Schweiz gegen Deutschland sowie schweizerisch gegen deutsch ausgetauscht- und nun hatten die Inhalte eine wundersame Wandlung durchlebt. Aus helvetisch-nationaler berechtigter Sorge wurde nun eine germanisch-imperiale bedrohliche Anmaßung. Wie in diese jetzigen Beispielen.
      Es ist wie bei den Hofnarren, die oft nur die Sprüche der hohen und geistlichen Herren nachblabberten, natürlich mit klitzekleinen Nuancen.

      Kannst du dir vorstellen, welche Irritation, Verwirrung, Sorge, Angst, Panik und sogar Verzweiflung der original schweizerische Schrieb bei uns deutschen Grenzlandbewohnern ausgelöst hat, als da helvetisch-tapfer geschrieben stand: „Ein Schweizer, der es mit Deutschland „noch“ gut meint“

      Ha no, als Schobeabkömmling muescht du do au lache! Odr?

      PS 1: ,-)
      PS 2: 😉

    24. Ole Says:

      Vor allem zeigt die Diskussion hier in den Kommentaren, das es nie eine sachliche Diskussion zum Thema gibt. Warum gibt es nicht mal Artikel in der Zeitung die alle Seiten eines Problems beleuchten, schoen mit statistiken usw aufbereitet. Dann kann sich das muendige Stimmvolk selber eine Meinung bilden. Stattdessen wird hier in den Medien manchmal alles etwas schwarz-weiss gemalt.

    25. AnFra Says:

      @Heidi

      Welche „Maske“. Aufs Maul, nicht aufs „Mail“. Bitte Stärke nicht mit Können verwechseln!!!!! (Achtung: Das ist dt. Arroganz)

      Irgendwie scheinst du im selbstgemachten Sumpf zu versinken. Da ist wohl eine Melange aus Unkenntnis, Ängsten, Nationalismen und Vorurteilen. Auch scheint dich ein Monster besucht zu haben: Die Zukunftsangst.

      Die Keule mit der brutalen, imperialen und rücksichtlosen Größe der Deutschen und der ach so empfindlichen und feinen Kleinheit sowie der angeblich so einfach einzuschüchternden Schweiz: Ein grandioses Märchen, ein selbstbetrügerischer Mythos oder gar eine pathologische Selbsttäuschung?

      Im Endeffekt kommt es z. B. auch so ein seltsames Problem heraus, welches unverdaut wohl in etlichen schweizerischen Mägen liegt: Die schweizerischen Flugzeuge einer schweizerischen Fluggesellschaft, die für „wenig Geld“ in deutsche Hände übergingen.
      Was soll es? Die schweizerische Schrottair war damals 1 (in Worten: ein) CHF wert! Wo liegt das Problem? Inzwischen glaube ich, es hätte einige Schweizer beglückt, wenn man diese marode Fluglinie in qualifiziertere Hände nach Ouagadougou verscherbelt hätte!

      Zu Kloten: Das Regime für An- und Abflüge ist ein inländisches Problem der Schweiz und hat mit der Swissair / Swiss und/oder Lufthansa NICHTS zu tun. Da fliegen alle Fluggesellschaften hin und her. Sogar deutsche. Das gültige intern. Vertragswerk hat die Schweiz zu erfüllen wie es andere Staaten es auch tun und sich nicht bünzlig hinter ihrer ach so angeblich zerbrechlichen Kleinheit zu verbergen und nach Extrawürsten schnappen zu wollen.

      Zu den gierigen Fingerchen: Das eindrucksvolle Erlebnis war für den Taschendieb sicherlich eine grandiose Lehre, als der schweizerische große kräftige Bub dem schmächtigen kleinen Italiener eine mächtige Maulschelle versetzte. Au Backe.
      Noch ne Bemerkung zu schweizerischen Gelddieben: Man kann die von schweizerischen (und liechtensteinischen) Geldschiebern den in Deutschland in den letzten 50 Jahren ausgelösten und mitverantworteten Fiskaldiebstahl bei mind. 150 Milliarden Euro anschätzen. Es sind halt nur Kleinigkeiten, eines gutnachbarschaftlichen Disputes einfach nicht wert, welche den dt. Steuerbürgern geklaut wurden.

      Nachtrag zu der Beliebtheit: Es ist schon peinlich, aber in den meisten Nachbarschaftsbefragungen liegt D im Spitzenbereich und die CH am Ende. Ich persönlich lege auf solche Skalierungen absolut keinen Wert, aber für chauvinistische Schweizer könnte es eventuell Besorgnis auslösen. Grüß mir den Peter.

      Ergo: Die Schweiz ist nur von Freunden umzingelt. Wirklich!

    26. AnFra Says:

      @Smilla

      Auf die Einladung von der Heidi kannst du bis in die Ewigkeit warten. Die Bezeichnung „Eisdiele“ löst bei ihr schreckliche Kulturschocks und verbale Allergien aus: Eis! Diele! Bei uns jedoch kultivierte Heiterkeit.

      Das „Eis“ und „Eisen“ stehen im germ. „is“ und „ise“ für strahlen, glänzen.
      Aber was ist den an diesen dt. Bezeichnungen so unkultiviertes? Wenn man das höchstkultivierte ital. „gelato“ untersucht, erkennt man dessen indo-germ. Abstammung vom „gal, gel“.
      Eine Bezeichnung für gallert-, gel-, gelatineartiges, glitschiges, glättlich-schmieriges, zäh-elastisches, blubber- und glibberiges, also für etwas weichlich-wabblig-festes, ausgespucktes oder auch wiedergekäutes Material. Beim franz. „glace“ kommt man auf lat. „glacies“ für Eis. Beim „gelato“ kommt manchmal der Gedanke, man würde eventuell auf einem Sputum eines Lungenkranken, ausgekochten Kniescheiben von klapprigen Ackergäulen oder auf Schwarten von alten Schweinen rumlutschen.

      Das „Eis, gelato, glace“ meint ursprünglich das feste, kompakte Eis, welches aus gefrorenem Wasser oder hochverpressten Schnee entsteht.
      Das „sorbetto“ bzw. sorbet“ jedoch meint ursprünglich ein „geschabtes Eis“, also die dann locker-weiche Eismasse als Schabe- oder Scherbeneis.
      Um der Heidi einen Hochgenuss zu ermöglichen, möchte man noch auf den sprachlichen Ursprung von „sorbetto, sorbet“ aus dem türkisch-arabischen „chorbet, chourba“ für Sirup, Essensöl uäm. für zunächst eisgekühlte Getränke hinweisen.

      So leicht und blitzschnell schmelzen scheinbar sicher geglaubte kulturüberlegene Bezeichnungen in der Sommersonne oder beim überhitzten Kulturkampf zusammen. Das dumpfe deutsche „Eis“, das höchstkultivierte italienische „gelato“ und das elegante französische „glace“ entstammen gemeinsamen indo-germ. bzw. die Derivate „sorbetto / sorbet“ sogar türkisch-arabische Wurzeln. Iiiiiiiiiiiiiiiii. Bitte nicht der SVP weitersagen, sonst gibt’s ein schweizweites Sorbet-Verbot!

      Werde nun den Eis-Schrank aufmachen, aus dem Eis-Fach eine Portion Speise-Eis mit dem Eis-Schaber herauseisen, die Eis-Portion auf ein eiskaltes Eis-Schälchen legen und mit einem langen Eis-Löffel diese Eis-Köstlichkeit mit Eis-Hunger degustieren.
      Aber ohne an die gelatige Heidi und ihren eisigen Glibber zu denken. Einen guten Eis-Schleck trotzdem, der Eis- Prinzessin.

    27. Heidi Says:

      @den Blogbetreiber: Würden sie einen Kommentar wie den von steffen oben auch stehen lassen, wenn statt Leuthard Merkel dort stünde? Regierungsmitglieder nicht-deutscher Staaten darf man also bei Ihnen ungestraft unter der Gürtellinie beschimpfen und kommt schlank durch die Kontrolle. Sind das die Wertvorstellungen, die Sie in ihrem pseudo-intellektuell angehauchten Blog hochhalten? Lässt tief blicken.

    28. Guggeere Says:

      @steffen

      «…frischgeficktes Eichhörnchen (…) besseres Naherholungsgebiet mit Leuten die nicht richtig sprechen können.»

      Du bist also Sprachheilkundler bzw. Logopäde und gibst dich sogar in den Ferien mit deinen Patienten ab. Welch edler Charakter!

      Und dieser Humanismus, diese gepflegte Ausdrucksweise, diese perfekte Interpunktion! Ein wahrer Erbe Lessings, Goethes oder Kästners; ich ziehe den Hut!

    29. Andreas Müller Says:

      Und nebenher geht der wilde Wohnungsbau rund um den Zürcher Flughafen munter weiter. Dieses arrogante Pack trägt die grösste Schuld an der ganzen Misere: günstig in der Flughafenregion leben wollen, sich aber gegen den Lärm auflehnen, wo immer es nur geht und dabei die Hub-Funktion und den ganzen Wirtschaftsraum Zürich gefährden. Diese Leute mit all ihren Bürgervereinigungen und Initiativen würden noch gegen das Glockengeläut rekurrieren, wenn sie Pfarrer wären. Ich kann nicht verstehen, warum hier nicht einmal die (Zürcher) Wirtschaft und Politik den Leuten klarmacht, dass sie eben gerade so günstig wohnen, WEIL es da Lärm gibt und der Flughafen mit ziemlicher Sicherheit schon vor ihnen da war. Aber eben: Lieber sind die Deutschen schuld (was ich jetzt auch nicht ganz ausschliessen will, aber mit Deutschland lässt sich bekanntlich nicht verhandeln).

    30. TravellerMunich Says:

      @Heidi:
      Wenn die Swiss ein solches Schnäppchen war, das quasi geschenkt an die Lufthansa gegangen ist, warum hat da nicht eines der Schweizer Unternehmen mit Weltgeltung zugeschlagen. War ja lange genug auf dem Markt, die Swiss. Und wurde wie Sauerbier angeboten… Am Geld kann es ja nicht gelegen haben.

      Zudem hat die Schweiz ja sowieso die fähigsten Manager, da wäre die Swiss in Kürze aufgeblüht.

      War bestimmt alles ein deutsches Komplott. Und irgendwo im Hintergrund fliegt noch immer die echte Swiss Air herum und schreibt schwarze Zahlen.

    31. AnFra Says:

      @Heidi

      Hoffentlich hast du das grandiose verbale Bombardement überlebt.

      Wenn ja, hätte ich einen ernsthaften Wunsch. Schreibe mir bitte, warum und auf welche Art und Weise du (als wohl Schweizerin) das uralte gesamtgermanische und alemannische Wort „Eis“ (besagtes gelato) und „Eisdiele“ (besagte gelateria) als so negativ germanisch-teutonisch belegte Worte empfindest und hier einen wesentlichen Kulturunterschied zu erkennen glaubst. Danke.

      PS: Wer in den (verbalen) Krieg zieht muss mit dem Heldentod (auf der Blogwiese) rechnen. 😉

    32. lapsus4711 Says:

      @AnFra
      Ich bin zwar nicht Heidi, aber *Eisdiele“ gehört auch in meine Negativliste teutonischer Ausdrücke.
      Vor meinem geistigen Auge sehe ich mich in einem unterkühlten und ungemütlichen Lokal sitzen, der CO2 Dampf schwappt , und von den Eisbalken an der Decke (Diele) tropft einem das Wasser in den Kragen.

    33. steffen Says:

      Da habe ich ja einige Aufregung verursacht. Nein, ich wollte die Schweizer nicht wirklich beleidigen. Davon abgesehen sieht die Doris für mich wirklich immer frischgefickt aus … die macht immer so glückliche, grosse Augen. Sorry, aber ich kann sie einfach nicht ernst nehmen.

      @ Heidi

      Zu Deiner Beruhigung … ich beleidige auch Merkel. Diese ehemalige FDJ-Sekretärin hat Deutschland auf die infamste Weise verraten, die es überhaupt gibt. Sie hat Verträge gebrochen und das deutsche Grundgesetz missachtet. Man müsste sie wegen Hochverrats an die Wand stellen!

    34. tobi Says:

      Jaja, die Flughafenstory mit Deutschland ist schon interessant. Hat man den alten Namen eigentlich fallengelassen? Von „unique“ finde ich jedenfalls nichts mehr auf der Homepage, die mir im neuen Design auch viel besser gefällt. Davon abgesehen mag ich den Flughafen, da er sauber und ansprechend ist. Die relativ kurzen Wege und das freundliche Personal sind ebenfalls ein grosser Pluspunkt.

      Schonmal nach Paris geflogen? Das ist ein einziger Alptraum. Letztes Jahr flog ich nach Charles de Gaulle und musste von Orly weiterfliegen. CDG ist nun wirklich sehr hässlich und der elend lange Bustransfer nach Orly war wirklich nervig. Wieso haben es die Franzosen eigentlich so mit Sackbahnhöfen und verstreuten Flughäfen?

      Übrigens kann ich nur jedem raten, der auf dem CDG von einem freundlichen Menschen angesprochen wird, ob man sich nicht ein gemeinsames Taxi nach Paris nehmen will (weil billiger), schleunigst das Weite zu suchen. Diese Kollegen sind eine Seuche dort und rennen mit ihren leeren Trolley’s unbehelligt von der Polizei durch den Flughafen, um ahnungslose Touristen auszurauben.

      Off-Topic möchte ich noch hinzufügen, dass Zürich wirklich die autofeindlichste Stadt ist, die mir je begegnet ist. Bin heute mal wieder dahin gefahren und kaum war ich da, stand ich im Stau (an einem Sonntagnachmittag!!!). Baustellen ohne Ende, Reduzierungen der Fahrspuren von zwei auf eine Spur … nach der Eröffnung der A4 ab Zug scheint den Verkehrsplanern endgültig das Hirn abhanden gekommen zu sein.

      Nunja, meine Sonntagsausflüge werden in Zukunft mehr in Richtung Süden gehen, da kann der Zürisee noch so schön sein. 😉

    35. Heidi Says:

      @AnFra: Eisdiele ist ein Germanismus, der in die Schweiz passt, wie die Faust aufs Auge, das ist alles. Was mich an deinem verbalen Rundumschlag viel mehr stört, ist deine Aussage zu den „Gelddieben“. Welcher Schweizer bitteschön hat denn in Deutschland Geld gestohlen? Eure Landsleute schaffen ihr Geld in fremde Länder (nicht nur in die Schweiz) und umgehen ihren eigenen Fiskus. Geiz ist geil, selbst wenn man das eigene Land dabei schädigt. Wisch einfach mal kräftig vor der Eigenen Tür und nimm mal wieder das Brett vor deinem Kopf weg, ein unverstellter Blick ist besser. Bei deiner Nachbarschaftsbefragung hast du wohl nur Landsleute befragt. Frage mal Schweizer, Franzosen und Leute anderer Nationen, was sie von den Deutschen halten. Wenn sie ehrlich sind, wird dich das Resultat demoralisieren. Die Schweiz wird zurzeit von Deutschen regelrecht geflutet und da die meisten die Einheimischen insgeheim verachten, darf die Frage doch erlaubt sein: was wollt ihr eigentlich hier? Und: dürfen wir noch hier bleiben, obschon wir euch doch so sehr stören. Wie lange noch?

    36. Florian Meier Says:

      @Heidi: Woher willst Du wissen, dass die meisten Deutschen die Schweizer insgeheim verachten? Hast Du diese Deutschen alle gefragt? Ist es nicht eher umgekehrt? Wenn ich Deine Kommentare so lese, muss ich das nämlich zumindest für Dich glauben. Für die vielen Deutschen in der Schweiz seit Ihr selbst verantwortlich, denn Ihr holt uns doch ins Land. Das Problem für Euch ist aber, dass diese Deutschen nicht die Drecksarbeiten machen, sondern die auch bei Euch begehrten hochqualifzierten Jobs.

    37. Holger Says:

      @Heidi
      Anfra hat schon recht. Hier hast Du’s schwarz auf weiß: „Germany once again fared best in the poll, …“
      http://news.bbc.co.uk/2/hi/in_depth/7873050.stm

      Ich bitte nun herzlichst um Deine nachprüfbaren Quellen, die belegen, daß Deutschland auf der ganzen Welt unbeliebt ist.

    38. neuromat Says:

      Mit der Faust aufs Auge ist das mittlerweile etwas anders. Wichtig, Heidi, ist hier das Stilmittel der Ironie. Sogar der fast humorfreie deutsche Duden musste sich dem beugen. Es wird zitiert:

      1. „ueberhaupt nicht passen”: Das karierte Halstuch zu der gepunkteten Jacke – das passt wie die Faust aufs Auge. 2. „sehr gut, ganz genau passen”: „Das neue Ventil passt wie die Faust aufs Auge. Der Beamte … vertritt die Meinung, dass die zwei Straftaeter zueinander passen wie die Faust aufs Auge” (Ossowski, Flatter 189).
      Mit dem Vergleich wurde zunaechst ausgedrueckt, dass etwas ueberhaupt nicht zu etwas passt: Faust und Auge passen nicht zusammen, weil es hoechst unangenehm ist, einen Faustschlag aufs Auge zu bekommen. Durch haeufigen ironischen Gebrauch entwickelte sich die gegenteilige Bedeutung.
      Aus: Duden 11, „Redewendungen und sprichwoertliche Redensarten”, Mannheim 1998.

      das ist jetzt auch schon wieder 12 Jahre her. Mit anderen Worten passt die Eisdiele sehr gut in die Schweiz. Was auch stimmt, zumindest dort, wo sich in seltenen Fällen eine finden lässt. Zwar wird den italienischen Betreibern nicht die gleiche creative Freiheit eingeräumt wie im barabarischen Teutonien, die dann in Mannheim zur Entdeckung des Spaghetti-Eis führte, aber immerhin ein Schritt in die richtige Richtung.

    39. neuromat Says:

      ein kleines Detail zu den Umfragen. Hier aus dem Jahre 2005. Aus 2005, weil vor der Weltmeisterschaft 2006. Du verstehst Heidi?

      Die USA schnitten bei einer Befragung des amerikanischen Pew-Forschungszentrums in 16 Ländern im Vergleich mit Deutschland, Frankreich, Japan und China am schlechtesten ab. Sie erhielten nur in sechs Ländern eine positive Bewertung von mehr als 50 Prozent der Befragten. Deutschland, Frankreich und Japan lagen dagegen in 13 Ländern oberhalb dieser Schwelle, bei China waren es elf Länder.

      In Westeuropa wurde kein Land besser bewertet als Deutschland. Das beste Image haben die Deutschen bei den Franzosen: Hier äußerten sich 89 Prozent positiv. Danach folgen die Niederländer (88 Prozent), die Libanesen (85 Prozent), die Russen (79 Prozent), Spanier und Kanadier (jeweils 77 Prozent), die Briten (75 Prozent) und die Indonesier (71 Prozent).

      Am niedrigsten ist der Anteil der positiven Bewertungen von Deutschland in Pakistan und Jordanien mit jeweils 36 Prozent. Sich selbst schätzen die Deutschen aber eher skeptisch ein und sagen zu 41 Prozent, das eigene Land sei in der Welt unbeliebt.

      Umgekehrt haben die Deutschen ein besonders positives Bild von Frankreich (78 Prozent), während die Bewertung der USA mit 41 Prozent weiterhin skeptisch ausfällt. Im vergangenen Jahr lag dieser Wert aber noch bei 38 Prozent. Das Hauptproblem für die Europäer ist nicht das Land als solches, sondern sein Präsident: In Deutschland gaben 65 Prozent der Befragten George W. Bush als wichtigste Ursache für eine anti-amerikanische Einstellung an. In Frankreich sind es 63, in Spanien sogar 76 Prozent.

      Die Studie beruht auf der Befragung von jeweils 750 bis 1000 Personen in 16 Ländern im Zeitraum von Ende April bis Ende Mai. Die statistische Fehlerquote wurde mit plus oder minus vier Prozent angegeben.

      Quelle: spiegel online

    40. AnFra Says:

      @Heidi

      Ach arme Heidi. Wie bei der „Titanic“ steuerst du mit deiner Nussschale „Superbia“ auf einen Eis-Berg zu. Das Ende der Geschichte kennst du doch.

    41. Florian Meier Says:

      Heiiiiiidi, Heiiiiidi, Deine Welt sind die Berrrrge
      Heiiiiiidi, Heiiiiiidi, denn da oben bist Du zuhaus
      Dunkle Tannen, grüne Wiesen im Sonnenstrahl
      Heiiiiiidi, Heiiiiiidi, brauchst Du zum glücklich sein

    42. MS Says:

      Was bei der Fluglärmdebatte leider meist noch übersehen wird ist die Tatsache, dass die Schweiz bis heute ohne Staatsvertrag die Flugsicherung für den südbadischen Raum übernommen hat.

      Zwischenzeitlich gehen erste deutsche Politiker von einem Gewohnheitsrecht aus.

      Schön wäre es allerdings, wenn die Schweiz dann auch die finanziellen Folgen für das Versagen der Flugsicherung übernehmen und nicht dem deutschen Staat überlassen würde (Flugzeugkollision Überlingen/Owingen).

    43. Autor Says:

      Aktuelle Infos, auch über das Nein zum Staatsvertrag vom Landkreis Waldshut, auf http://www.hierzuland.info.