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Herr Wiese, heben sie bitte mal die Arme — Erlebnisse eines Vielfliegers

  • Der Flughafen Zürich ist Unique
  • Neulich am Flughafen Zürich, der von einer ganz einzigartigen Firma namens „Unique“ betrieben wird, die aber im Schweizer Handelsregister als „Flughafen Zürich AG“ eingetragen ist, musste ich durch die Sicherheitskontrolle und löste den Alarm aus. Meine Hose hatte offenbar zu viele Reissverschlüsse aus Metall, und die hatten das Magnetfeld verrücktspielen lassen.

    Also rein in die diskrete Kabine, allein mit dem Sicherheitsbeamten. Der steht hinter mir mit seinem Metalldetektor und meint „Heben sie bitte mal beide Arme, Herr Wiese“. Moment, habe ich denn meinen Namen auf dem Rücken aufgedruckt? Nein, er war Blogwiese-Leser. So kann es einem ergehen als Schweizer Cervelat-Prominenz im Zürcher Unterland. Abgetastet wurde ich dennoch.

  • Random check
  • In Zürich wird das, wie gesagt, vor neugieren Blicken geschützt in einer Kabine durchgeführt. In Kopenhagen, wohin ich momentan jeden Montag fliege, wird man in aller Öffentlichkeit auf ein kleines Podest gestellt, damit auch wirklich der letzte Fluggast in der Warteschlange zusehen kann, und dann mit behandschuhten Fingern befingert abgetastet. Ob das extra so zur Abschreckung gemacht wird? „Just a random check“ heisst es zur Begründung, wir vermuten nichts Böses bei Ihnen und sie sehen auch nicht besonders gefährlich aus. Per Zufallsgenerator wird ein Fluggast ausgewählt, wenn die Detektoren lange keinen Alarm ausgelöst haben.

  • Die Flaschen dürfen nicht mit
  • Immer wieder kann man bei der Kontrolle umsteigende Fluggäste beobachten, die sich auf anderen Flughäfen mit leckeren Alkohol-Souvenirs eindeckten und diese nun an der Sicherheitsschleuse zurücklassen müssen. Mehr als 1 Liter Flüssigkeit verteilt auf Behälter zu max. 100 ml sind aber nicht erlaubt. Zum schnellen Umfüllen fehlt den Leuten dann meistens die Zeit und die Minibehälter. Man sollte eine Bar eröffnen dort im Flughafen und das Zeug kostenlos ausschenken.

  • SAS riecht nach Camping
  • In meinen Taschen waren nur Hundekuchen zu entdecken. Nein, nicht zur Selbstversorgung. Die Swiss verteilt immer noch sehr grosszügig Getränke und Schokolade, während bei der SAS jeder Becher Instantkaffee mühsam mit der Kreditkarte bezahlt werden muss. Bei SAS haben die Sitze einen Stoffbezug und es riecht in den Flugzeugen so wie in vermoderten Campingzelten, inklusive Chemieklo. Bei Air Berlin darf jeder in der ersten Reihe sitzen, denn es gibt keine Business-Class. Aber empfehlenswert ist das nicht, es sei denn sie stehen auf Kleinkinder, denn ganz vorn sitzen bei dieser Airline die Babies mit ihren Eltern, bzw. andersherum, und sie dann gleich nebendran. Das sorgt für Unterhaltung auf der Kurzstrecke durch Europa.

  • Schnelleste Gepäckausgabe in Zürich
  • In der Zeitung lasen wir, dass Zürich international vom fliegenden Volk für die rasche Gepäckauslieferung gelobt wird. Neulich kam es zu einer Verzögerung, weil beim Beladen des Fliegers ein Fehler passiert war. Also dauerte das Entladen in Zürich 6 Minuten länger als geplant. Sofort kam eine vorauseilende Entschuldigung nach der anderen auf Englisch, Deutsche und Französisch aus dem Lautsprecher, bis auch der letzte Fluggast verstanden hatte, das es der Betreibergesellschaft sehr leid tat, auch wenn sie keine Schuld an der Verspätung hatte. Vorauseilende Entschuldigungen für etwas, was man nicht verschuldet hat. Mehr Schweiz geht nicht.

    

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