Fahrpläne sind relativ in Dänemark — Ach wie schön ist Schweizerpünktlichkeit
Wodurch sich Dänemark von der Schweiz deutlich unterscheidet, ist die Pünktlichkeit der Züge. Ich habe in 10 Wochen nicht einen einzigen Tag erlebt, an dem ein Zug pünktlich abfuhr oder ankam. Fahrpläne scheinen grobe „Zeitraster“ zu sein, nach denen man sich ungefähr orientiert. Züge fahren einfach immer etwas später, dass können 3 oder 9 Minuten sein. Ist auch egal. Ich merke nur, wie man sich nach 10 Jahren Schweiz an sowas gewöhnen kann. Ansagen im Zug gibt es nur auf Dänisch. Der Zug zum Flughafen wird nicht besonders ausgeschildert. Man sollte schon wissen, dass der auf in Kastrup liegt und dass das die Strecke nach Malmö ist.
Mit dem Skateboard-Helm auf dem Cyklen
Die Kopenhagener fahren, ähnlich wie die Holländer, leidenschaftlich gern Fahrrad im Alltag. Sie tragen dazu oft schicke Skateboard-Helme, wahrscheinlich weil die billiger sind als die Hightech-Velohelme. In Wirklichkeit sind sie nur im Design ähnlich wie Skater-Helme, aber für Radfahren konzipiert:
(Quelle Foto: smadso.co.uk)
Es gibt auch schicke Kombinationen von Helm und Hut für die modebewusste Alltagsradlerin. In Kopenhagen fährt jede dritte Frau mit so einem Helm rum. Sieht doch super aus..
Die sind von Yakkay, in der Schweiz habe ich die hier gesehen.
Können Sie sich vorstellen, wie das ist, morgens um 8:00 Uhr an einer roten Ampel in einem Pulk von 100 Alltagsradlern auf Grün zu warten? Jeden Tag ein Tour-de-France Feeling im Hauptfeld. Spezielle breite Radwege zwischen Bürgersteig und Fahrplan mache diese Art der Fortbewegung sicherer als in der Schweiz. Wenn nur nicht immer so viele zu gleich unterwegs wären!
Wer abbiegen oder anhalten will, hebt deutlich den Arm. Am Anfang habe ich das mehrfach vergessen, und damit eine Fluchkanonade hinter mir ausgelöst. Denn selbst wenn Sie glauben, ganz allein auf einer einsamen Strasse unterwegs zu sein, empfiehlt sich stets ein Blick über die Schulter nach hinten, denn oft klebt da ein zweiter Cyklist im Windschatten an ihrem Schutzblech. Windschattenfahren gehört zum Alltagsroutine, 5-10 Räder mit 20 Km/h folgen oft dicht auf dicht. Manchmal fühlt man sich wie im Hauptfeld der Tour de France, von so vielen anderen Alltagsradler umgeben.
(Photo privat: wartende Cykler an einer Ampel in Kopenhagen)
Beleuchtet sind die Räder in der Nacht kaum, die meisten haben ein automatisches Licht, das sich in der Dämmerung von allein anschaltet. Es scheint fast in jeder Strasse ein Fahrradgeschäft zu geben in Kopenhagen, jedenfalls garantiert mehr als Bäckereien.
(Christianiabike. Quelle Foto: ivajeanrides)
Spezielle Transporträder mit einer praktischen Kiste vorn für die Kleinen heissen „Christianiabikes“, wie der beliebte Stadtteil von Kopenhagen mit dem gleichnamigen Freistaat Christiania, in dem alles erlaubt ist, ausser Fotografieren. Nie zuvor sah ich so grosse und viele Verbotsschilder „No Photo“ wie hier.
Die Kopenhagener können im Sommer in nach 15 Minuten Velo- oder Zugfahrt an weissen Ostseestränden baden, die Wasserqualität ist ausgezeichnet, und ganz Sportliche schwimmen kurz mal nach Schweden rüber.
März 19th, 2010 at 8:54
Wo kriegt man diese Halemhüte? Die sind klasse! Kannst Du Deiner Fangemeide einen Link in den Artikel stellen?
Danke!! Und weiter so, Dein Blog ist der tägliche Strahl Sonnenschein unter dem Hochnebel.
März 19th, 2010 at 8:56
…entschuldige den Verschreiber: Helmhüte meinte ich natürlich…
März 19th, 2010 at 12:20
@Tomo66
So bestechend die Idee ist, so schlecht ist der Tragcomfort.
Vielleicht gelingt es, die knallharte und steife Kunststoffschale mit den mitgelieferten Styroporstreifen halbwegs an die Kopfform anzupassen.
Keine Lösung gibt es aber für die fehlende Luftzirkulation.
Das Hirn wird gekocht und der Schweiss rinnt in den Kragen.
Wieder ein Beispiel für: Schönheit muss leiden.
März 19th, 2010 at 22:58
es heisst „en cykel“ (ein Velo) oder „cyklen“ (das Velo), aber nie „cykle“
„på cyklen“ schreibt sich auf Deutsch also „auf dem cykel“
[Antwort Admin: Danke für den Hinweis, werde ich gleich korrigieren. Nur diese „å“ in „på“ ist mir einfach zu kompliziert auf der Schweizer Tastatur. 😉 ]
März 20th, 2010 at 15:52
Alt+134 = å
Alt+145 = æ
Alt+155 = ø
[Antwort Admin: Cool, muss ich mir jetzt nur noch irgendwie merken 🙂 ]
März 22nd, 2010 at 19:27
Schweizer Züge und pünktlich ? Das passt nicht. Ich bin seit 2006 im Land und was ich ziemlich schnell lernen musste ist das die Züge immer so um +- 2-5 min später als die angezeigte Abfahrtzeit fahren.
Zeigen sich Schneeflocken am Himmel sind es 10 min und liegt der Schnee dann auf der Erde bzw. Schienen dürfen es schon mal gerne 20 min werden.
Offensichtlich hat man in der Schweiz noch nicht so viel Erfahrungen mit Schnee.
März 23rd, 2010 at 8:48
Ach Michael. Mit Bananen kennen wir uns in der Schweiz halt aus, mit Schnee weniger. Wie sich das für eine richtige Bananenrepublik gehört.
März 24th, 2010 at 18:58
Lieber Jens, hier noch etwas für die Korrespondenz mit dem nördlichen Kanton 😉 :
ALT+225 = ß
März 26th, 2010 at 21:36
Hallo … in der Schweiz wird der Zugführer schon mal verprügelt, wenn er enorme 5 Minuten Verspätung hat. Krankenhausreif!