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Abschied von Peer Steinbrück — Was ist eigentlich Indianerfleisch?

  • Schade dass er gehen muss
  • Am Dienstag verabschiedete sich der deutsche Noch-Finanzminister Peer Steinbrück von der Presse. Er wird weiterhin als gewählter Abgeordneter im Bundestag sitzen. Ein paar Highlights seiner Redekunst kann man hier auf Spiegel-Online bewundern.

    Er wird uns sehr fehlen. Endlich hatte die Schweizer Boulevardpresse eine Projektionsfläche für alle guten Eigenschaften der Deutschen, über die es sich zu schreiben lohnte: Konsensfähigkeit, diplomatisches Geschick, Höflichkeit im Umgang mit anderen, diese Tugenden verkörperte Peer Steinbrück par excellence. Kein stromlinienförmiger Politiker, auch kein „Märchenonkel“ (siehe unten). Norddeutsche Schnoddrigkeit, Wortwitz und Direktheit, all die Eigenschaften die die Schweizer an uns Deutschen so überaus schätzen, wurden von ihm gelebt.

    Peer Steinbrück im Spiegel-Online
    (Quelle: Spiegel.de)

    Er fährt auch gern Dienstauto und hat einfach „kein Bock auf Holzbank„, siehe hier.

    Ein klasse Vorzeige-Deutscher, über den Schweizer Medien ihre Bewunderung auslassen konnten. In Zeiten ohne EM- oder WM-Fussballspiele Deutschlands gegen XY ein prima Ersatz, um offen und ehrlich über das typische Wesen der Deutschen in der Presse zu diskutieren.

  • Auch Roland Koch mochte ihn
  • Schade dass er gehen muss, auch Merkel wird ihn vermissen, und selbst Roland Koch von der CDU bedauerte seinen Abgang. Der Blick machte sich sogar auf die Suche nach einer neuen Beschäftigung für ihn. Botschafter in Ouwagadouwou war der Vorschlag mit den meisten Stimmen. Dann doch lieber weiter als „Märchenonkel“. In dieser Rolle war er schon hier und hier sehr erfolgreich zu sehen.

  • Kennen Sie Indianerfleisch?
  • Die Schweizer wurden von ihm indirekt als „Indianer“ bezeichnet. Womit er nicht ganz Unrecht hat, denn kürzlich entdeckten wir im Schweizer Spar „Indianerfleisch“. In der Schweiz eine durchaus beliebte Spezialität, siehe Google-CH.
    Indianerfleisch in der Schweiz
    (Quelle Foto: metzgerei-gerber.ch)

    Wie man sieht, speist man bei der Metzgerei-Gerber auch gern Zungen aus Bern und kleine Emmentaler. Passt doch.

    Ist das nun Fleisch VON Indianern, d. h. die Schweizer sind Kannibalen, weil sie Menschen verspeisen, oder Fleisch FÜR Indianer, die die Schweizer ja seit der Steinbrück-Geschichte NICHT sind. Rot ist das Fleisch, so wie Rothäute zu sein pflegen. Also Fleisch „WIE“ Indianer? Dann wünschen wir einen Guten und „Hugh“.

    

    14 Responses to “Abschied von Peer Steinbrück — Was ist eigentlich Indianerfleisch?”

    1. Brun(o)egg Says:

      Indianerfleisch? ist Pemikan, angereichert mit Fett. Es schmeckt scheusslich!

      Den Steinbrück sollten wir jetzt einbürgern bei uns. Ist ernst gemeint! So einen bräuchten wir! Er müsste nur den Pass und die Partei wechseln.
      Übrigens: 10 Steinbrücks sind mit einem Gadd-Affi gleichzusetzen in etwa, oder so.

    2. freiheitistunteilbar Says:

      Einer der ganz wenigen Thoitschen, denen man auch beim besten Willen keine kulturlose Teutenhaftigkeit vorwerfen kann. Hoffen wir, dass nun endlich vernuenftigere Leute in die Bumsregierung Einzug halten werden und die Zweizonenwueste noerdlich der Schweiz zumindest in den Status eines Zweitweltlandes upgraden werden.

      Bist du sicher, dass du nicht die Stoischen meintest? Völkischer Kollektivismus ist nähmlich sowas von uncool. 😀 Nenne sie ruhig den Prämiumpöbel, aber verwechsele den Bundestag mit seinen Untertanen. 😉

    3. freiheitistunteilbar Says:

      Es sollte heißen: nicht mit seinen Untertanen.

    4. Holger Says:

      Schade, daß er gehen muß. Aber es gibt schon einen vielversprechenden Nachfolger:
      http://www.youtube.com/watch?v=91mbT03oHYw
      Endlich mal ein wirklich arroganter Deutscher. Die Schweiz wird begeistert sein. 🙂

    5. heiner Says:

      @ holger:
      Herr Westerwelle ist mir ein Gräuel, aber in dieser Situation tut er doch das einzig Richtige! Wer ist denn da bitteschön arrogant? Vielleicht derjenige, der bei einer deutschen Pressekonferenz in Deutschland wie selbstverständlich fordert, Westerwelle möge englisch sprechen?

      Genausowenig kann ich die allgemeine Aufregung über Steinbrück verstehen. Er ist ein ungehobelter Klotz und seine Indianer-Vergleiche unhöflich, aber er hat nach wie vor in der Sache recht!

    6. Fischkopp Says:

      Toller Typ!
      Kein „Speichellecker“ und „Geschichtenerzähler“ wie das heutzutage leider normal ist.
      Typisch Norddeutsch halt…ziemlich harte und direkte Wortwahl.

      @eidgenossen
      „Getroffene Hunde bellen“ sagt man doch so schön!

    7. Ein Basler Says:

      Ich bin durch den Newsletter von HPZ http://www.hpz.com auf diesen Blog gestossen und traue mich seither nicht nachzurechnen, wieviel Zeit ich hier schon beim lesen und kaputtlachen verbracht habe.

      Herzliche Gratulation, Sie halten uns Schweizern auf humorvolle Art den Spiegel vor. Dies zu tun, ohne Arrogant zu wirken, ist eine echte Kunst. Hut ab!

      Zu Steinbrück fällt mir nur ein, dass ich mir Typen wie ihn in unserer Regierung wünsche. Das Problem war nicht seine Arroganz, sondern die Schwäche unserer Regierung.

    8. Guggeere Says:

      Steinbrück hats als Aussenstehender gewagt, gegen die Gaunereien unseres Bankenklüngels zu meckern, und was geschah? Ein einig Volk von Brüdern machte in der Schweiz gegen ihn mobil: von den Eidgenazis und dem SVP-Sumpf über die Aktivdienst-Nostalgiker aus dem Ewigen Weltkrieg bis zu den Gralshütern des hl. Bankgeheimnisses.
      Die widerliche Deutschenhass-Schaumkrone, die daraufhin während einiger Zeit auf der Welle einer so genannten allgemeinen Empörung zu sehen war, fand ich ebenso zum Kotzen wie die plötzliche Solidarität mit den inländischen Geldzählern und -säcken.
      Seither fühlt man sich in den Anzügen hinter den Krawatten auf dem Finanzplatz besser und betreibt wieder Business as usual. Noch hat keiner von denen gesagt:«Danke und sorry, liebe Steuerzahler. Wir haben mal kurz ohne zu fragen in eure Kasse gegriffen. Wird nie wieder vorkommen. Wer von euch unseretwegen weder Job noch Geld hat, kann auf unsere Hilfe zählen.» Jetzt heisst es vielmehr: «War doch alles nicht so schlimm, oder? Die paar Steuermilliarden wurden schliesslich in eurem Interesse ausgegeben, sonst wäre die Sauerei einfach liegen geblieben. Also haltet die Klappe.»

      Mir ist Steinbrück auch nicht sympathisch mit seiner selbstgefälligen, tölpelhaften Art. In der Sache hatte er leider weitgehend Recht, und deswegen werde ich ihn trotz allem vermissen. Der Bankencrash war ja nicht seine Schuld. Als Hassobjekt war er nur Hilfsmittel eines Ablenkungsmanövers.

    9. lapsus4711 Says:

      @Ein Basler
      Ich finde es nicht die feine Art, dass Du uns, quasi als Begrüssung, einen Link auf eine Kurpfuscher-Guruguru-Voodoovoodoo Website vorsetzt.
      Ich hoffe, dieser wird vom Adm. gelöscht.

      [Anmerkung Admin: Die Seite ist so schwachsinning, da kann sich gern jeder selbst ein Bild machen. Den Linken löschen vermag ich leider nicht, irgendwas hat mich sicher hypnotisiert und vom Gegenteil überzeugt. ]

    10. Steuerzahler Says:

      @ Ein Zuercher:

      Wieso sollten wir unser eigenes Unglück beklatschen? 95 % der Deutschen haben überhaupt kein Geld, dass sie in die Schweiz tragen könnten, also sind sie von den Neuerungen auf diesem Gebiet gar nicht betroffen. Und mit Zumwinkel und Konsorten hat hier wirklich niemand Mitleid, da die Steuern, die die Reichen dem Gemeinwesen vorenthalten, vom Rest der Bevölkerung wieder irgendwie bezahlt werden müssen.

      Du schreibst, dass man Steinbrück außerhalb Deutschlands kaum wahrgenommen hat. Seit wann zählst du die Schweiz zu Deutschland? 😉

    11. Ein Basler Says:

      Bitte entschuldigen Sie, dass ich einen Link eingesetzt habe, und das als Begrüssung. Gleich zum Einstand in den ganz grossen Fettnapf… Sorry, kommt nicht wieder vor.

    12. AnFra Says:

      @Egon
      @Kein Züricher

      Es gibt auch noch den ELK, auch ein großer Maler, der umgewidmet wird.

      Vor einigen Tagen gabs ne tolle Witzmeldung in verschiedenen Schweizerzeitungen:
      Chancen für 2 Schweizer auf den Nobelpreis. Die Recherche ergab: 1 Austriake und 1 Deutscher, in schweizerischen Diensten. Danach im Blätterwald nur noch ne peinliche stille Stille.

      Das Geblubbere vom @Kein Züricher erinnert an die fast 200 Jahre alte paranoide Diskussion:
      Ist der Wolferl, der Gottesliebende, der aus Salzburg, nun Deutscher oder Austriake? Das Ergebnis ist jedoch bereits 200 Jahre allgemein historisch bekannt.

      Gähn. Schnarch.

    13. AnFra Says:

      @Kein Züricher

      Die Schweiz könnte sich mit dem Peer St. nur verbessern.

      So kommt man doch noch zu seinem 4. Großdeutschen Reich!

    14. banjo1071 Says:

      Nicht traurig sein liebe Schweizer. Nur weil Ihr dem Peer kommunikationstechnisch auf den Leim gegangen seid….Er hat erreicht was er wollte. Für die umliegenden Staaten ist klargeworden wer steuertechnisch der Bösewicht ist (siehe jüngste Aktionen von Italien und Frankreich). Das und nichts anderes wollte er… Meinungen und Mehrheiten schaffen! Der Peer mag weg sein, die Prozesse die er angestossen hat (und die dann die schweizer Presse und Politik durch ihre kindliche Art katalysiert haben) werden noch lange, lange nachwirken!
      PS hat seine Agenda auch unter persönlichen Gefahren (Gewaltandrohung, Nazivergleiche usw.) durchgesetzt! Das wagen nicht viele Politiker. Das er sich damit in der Schweiz keine Freunde gemacht hat, war ihm sicherlich klar….