Was Schweizer gerne essen (Teil 4) — Ovomaltine-Riegel

Juli 24th, 2012

(reload vom 3.1.06)

  • Schokolade made in the U.S.A.
  • Der grösste amerikanische Hersteller von Schokolade ist die Firma „Hershey “. Die meisten Spezialitäten dieses Konzern wie z. B. die „Hershey Kisses“ haben es nicht auf den europäischen Markt geschafft. Bis auf den Schokoriegel „KitKat“ sind die Spezialitäten von Hershey nur Insidern und Amerikanern bekannt.

    Die Firma Hershey machte während des 1. Golfkriegs, als der grosse George ohne Double-Juu Bush die Truppen von Saddam Hussein aus Kuwait verjagte und zurück nach Bagdad trieb, von sich reden, weil sie einen Schokoladenriegel entwickelte für die Soldaten, der so staubtrocken war, dass er auch in der Wüste nicht schmelzen konnte. Das Produkt wurde als „Desert-Bar“ bekannt.

  • Schokolade, die auch bei 60 Grad Celsius nicht schmilzt
  • During Operation Desert Shield and Operation Desert Storm, Hershey’s Chocolate tested a new high temperature chocolate that they dubbed the Desert Bar. Hershey’s shipped 144,000 Desert Bars to American troops, as a test market for the new chocolate bar. According to Hershey’s, the bar could withstand heats in excess of 60 degrees Celsius (…). While Army spokesmen said the bar’s taste was good, troop reactions were mixed and the bar was not launched into commercial production. (Quelle Wikipedia:)

    Ein Biss, und schon hat man den Rest des Tages keine Lust mehr auf was Süsses.

    Als wir in die Schweiz kamen, entdeckten wir, dass dieser „Desert-Bar“ gar keine amerikanische Erfindung sein konnte, denn in der Schweiz gab es eine sehr ähnliche Köstlichkeit: Den Ovomaltine-Riegel.
    OvoSnack staubtrocken
    Er besteht aus fest gepresstem Ovomaltine-Pulver, garantiert ohne Schokolade, reine Energie, Traubenzucker und wissen die Schweizer was noch alles. Ich würde ihn „Schweige-Riegel“ nennen, denn ein Biss hinein, und Du schweigst erst mal eine ganze Weile, weil Dir die Spucke zum Reden fehlt, so staubtrocken ist dieses Teil.

  • Wer den runterkriegt…
  • Man könnte ihn bei der nächsten „Einbürgerung“ als Testriegel einführen. Jeder Bewerber für die Eidgenössische Staatsbürgerschaft muss ohne mit der Wimper zu zucken oder etwas dabei zu trinken kalt lächelnd einen solchen Riegel verzehren. Wer das schafft hat auch das Zeug zum Überleben in der Schweiz.

    Von Schweizer Vögeln, Motten und Mooskäfern

    Juli 3rd, 2012

    (reload vom 1.1.06)

  • Fleischvögel müssen gefesselt auf den Teller
  • In der Schweiz gibt es ein paar Vogelarten, die haben wir in Deutschland noch nie gesehen. Dazu gehört der Fleischvogel. Man findet ihn leider nicht mehr in der freien Wildbahn, sondern nur noch auf den Speisekarten der Restaurants. Er ist echt lecker. Damit er nicht vom Teller davon fliegen kann, wird er mit einem schwarzen Garnfaden gefesselt.
    Fleischvogel mit Fesselung

    Die Deutschen haben kein eigenes Wort für dieses Fleischgericht, sie müssen bei den Franzosen eins ausleihen. Die „Roulade“:
    Roulade heisst der Fleischvogel bei den Deutschen

  • Der Sommervogel fliegt nicht im Winter
  • Ein anderer Vogel, den wir in Deutschland nicht kannten, ist der „Sommervogel„. Er heisst so, weil man ihn im Winter nicht zu sehen bekommt.
    Sommervogel in der Schweiz
    Ausser, man fährt an den Röschtigraben, nach Kerzers/Chiètres FR, und besucht dort das Papilorama, eine in der Schweiz einmalige Möglichkeit, freifliegende Sommervögel das ganze Jahr über zu bestaunen.

    In Deutschland heissen diesee Tiere „Schmetterling„, wobei der Begriff nichts mit „Schmettern“ zu tun hat:

    hr Name kommt im Deutschen von dem mittelalterlichen Wort Schmetten für offen stehenden Milchrahm (vgl. tschechisch smetana), von dem sie immer angezogen waren. Die englische Bezeichnung butterfly deutet in die gleiche Richtung und entspricht dem mundartlichen Buttervogel. (Quelle Wiki:)

    Zu den Schmetterlingen zählen in Deutschland auch die Motten:

    Der Begriff Motte bezeichnet:
    * umgangssprachlich alle oder einen Teil der Nachtfalter, wobei der Umfang des Begriffs regional und individuell variiert und auch die Familien mit sehr großen Faltern (Schwärmer, Spinner), umfassen kann
    * im engeren biologischen Sinn verschiedene Kleinschmetterlingsfamilien, darunter Urmotten, Trugmotten, Langhornmotten, Schopfstirnmotten, Echte Motten, Miniermotten, Gespinstmotten, Knospengespinstmotten, Runstirnmotten, Flachleibmotten, Grasminiermotten, Sackträgermotten, Ziermotten, Palpenmotten und viele andere (Quelle Wiki:)

    Nicht so in der Schweiz. Dort ist „motten“ eine ziemlich heisse Angelegenheit, deswegen hat sich wohl auch der D.J. „Dr. Motte“ danach benannt:

    Wir lesen in der Sonntagszeitung vom 25.12.05

    Kerzen lösen Mottbrand aus
    Unbeaufsichtigte Rechaudkerzen lösten in der Nacht auf Heiligabend in einem Einfamilienhaus in Hettlingen ZH einen Mottbrand aus. (…)

  • Es mottet:
  • Heisst in der Schweiz also nicht, dass die Motten unterwegs sind, sondern das es brennt, glimmt, schwelt. Ein Feuer in der Schweiz kann „motten“, wenn es nur noch glimmt.

  • Mooskäfer greifen an
  • Im Sommer erlebten wir den Angriff einer ganz anderen Insektenart, den „Mooskäfern„. Den Namen lernten wir von unserem Abwart, der sich auskennt. Bisher war uns diese Tierart vollkommen unbekannt. Wir glaubten viel mehr, dass es sich hier um die gemeine Schabe handelte:
    Mooskäfer oder Waldschabe?
    Also machten wir Fotos und schickten Sie an diverse Spezialisten für Schädlingsbekämpfung. Wir lernten viel über die signifikanten Merkmale der gemeinen Hausschabe im Vergleich zur lieben Waldschabe. Wir hatten Glück, es waren keine Hausschaben, die da bei uns im Bad sassen, sondern wirklich nur die harmlosen Waldschaben, und die verschwanden im Herbst ganz plötzlich wieder, als es ihnen zu kalt wurde, in den Wald.