Alle Schweizer sprechen so wie Emil

März 8th, 2013

(reload vom 18.4.06)

  • Alle Schweizer sprechen so wie Emil in der ARD
  • Es begann alles mit dem klassischen Missverständnis der Deutschen, die in den 70er und 80er Jahren Emil Steinberger am Fernsehen erlebten:

    Im Jahr 1977 stand er für neun Monate in der Manege des Circus Knie. Die in der ARD ausgestrahlten Emil-Aufzeichnungen machten ihn auch in Deutschland bekannt. Es folgten diverse Tourneen durch die Bundesrepublik und die Schweiz, auch in der DDR trat er mehrmals auf. Wegen dieser überaus erfolgreichen Tourneen entschloss er sich ab 1980 nur noch „Emil“ zu sein.
    (Quelle: Wiki über Emil)

    Daraus schlussfolgerten die Deutschen, die noch niemals gesprochenes Schweizdeutsch im Fernsehen gehört hatten: „Aha, so klingt also Schweizerdeutsch“. Kein Schweizer hatte bis dahin irgend etwas öffentlich auf Dialekt im Deutschen Fernsehen gesagt. Lilo Pulver sprach Hochdeutsch, oder manchmal auch leicht eingefärbtes Bairisch-Österreichisch, je nach Filmrolle. Von Bruno Ganz wusste ich lange gar nicht, dass er Schweizer ist. Er sprach ebenfalls in allen Filmen Hochdeutsch. Nur als Hitler, da sprach er Österreichisch.

  • Warum äffen Deutsche Comedians so blöd Schweizerdeutsch nach?
  • Noch heute wirkt das künstliche „Schweizerische Hochdeutsch“ von Emil nach bei vielen deutschen Comedians. So auch in der Sendung Genial Daneben auf SAT1: Liest Hugo Egon Balder eine Frage aus der Schweiz vor, dann ereifern sich alle sofort und verfallen in die „Emil-Sprechweise“, die sie von den ARD-Aufzeichnungen kennen. Sie mochten diese Sprechweise und halten das ohne Arglist tatsächlich für typisches Schweizerdeutsch!

    Viele Comedians in Deutschland können auf Knopfdruck ihre Vorbilder, mit denen sie aufgewachsen sind, rezitieren und imitieren: Otto Walkes Liveplatten, Sketche der Ulkserie „Klimbim“ (mit Ingrid Steeger), Didi Hallervorden und eben auch EMIL aus der Schweiz. Was anderes aus der Schweiz haben diese Comedians nie erlebt. Es wurde ihnen niemals Mani Matter gezeigt, Lorenz Keiser kam nie im Deutschen Fernsehen. Marco Rima hat in seiner Glanzzeit bei der Wochenschau niemals Schweizerdeutsch gesprochen, und wenn, dann nur in besagter „Emil-Sprechweise“.

    Woher sollen die Deutschen dann wissen, wie Schweizerdeutsch klingt? Selbst Ursus&Nadeschkin haben ihre Programm „Hailights“, das sie lange und mit grossem Erfolg in Deutschland spielten, in einer angepassten Schweizer-Hochdeutschen Version präsentiert. Man wollte dem Deutschen Publikum nicht zumuten, sich wirklich mit Dialekt auseinanderzusetzen.

  • Dialekte kennen die Deutschen auch, nur keine Schweizerdeutschen
  • Die Ignoranz der Deutschen, was die Schweizerdeutschen Dialekte angeht, ist also wirklich nicht ihr Verschulden. Die Deutschen würden auf Anhieb eher Sächsisch, Bairisch, Hessisch, Schwäbisch oder Plattdeutsch als Mundarten aufzählen können, als auch nur einen einzigen Schweizer Dialekt. Woher sollten sie die denn auch kennen. Sie werden ihnen in Film und Fernsehen einfach vorenthalten. Die erfolgreiche Komödie „Achtung, Fertig Charlie!“ wurde auch in Deutschen Kinos gezeigt, allerdings nur in einer auf Schweizer-Hochdeutsch synchronisierten Fassung. Solange wir in Deutschland immer nur den ewigen EMIL als Referenz für „typisches Schweizerdeutsch“ zitieren können, wird sich wohl nie was ändern an der Ahnungslosigkeit der Deutschen. Ob die von den Schweizern vielleicht so gewollt ist?

    Zu Boden mit dem Burschen — Wenn die Volksinitiative ins Sägemehl muss

    September 24th, 2012

    (reload 8.1.06)

  • Nach dem Hosenlupf werden sie gebodigt
  • Die Schweizer lieben ihren Nationalsport, das „Schwingen“. Sie lieben ihn so sehr, dass sie auch im Alltag die Fachsprache der Schwinger verwenden. Hatten wir uns gestern über den „Hosenlupf“ ausgelassen (vgl. Blogwiese), der ja ganz offensichtlich für jede Art von Auseinandersetzung und Kräftemessen, vor Gericht und anderswo, Synonym geworden ist, so lesen wir im Tages-Anzeiger vom 07.01.06

    „Der Zürcher Regierungsrat will die Volksinitiative ‚für eine realistische Flughafenpolitik’ per Gegenvorschlag bodigen“

    Zu Boden mit dem Vorschlag

    Hier wird also gar nicht mehr auf den Hosenlupf gewartet, hier wird so fest zugepackt und hochgehoben, dass der Gegenvorschlag gleich zu Boden geht, hoffentlich nur hinein ins weiche Sägemehl, und nicht auf die harte Betonpiste des Flughafens in Kloten.

  • Bodigen ist eine Schweizer Tätigkeit
  • „Bodigen“ tut man in der Schweiz gern, es finden sich 16’400 Google-Schweiz Belege gegenüber nur mageren 176 in Deutschland im Jahr 2006 , von denen sich die meisten mit der Frage beschäftigen, was denn „bodigen“ eigentlich heisst. In der Zwischenzeit (2012) ist auch Google.de bei 17’300 Einträgen angekommen.

    In der Deutsch-Synchronisierten Fassung der Monty Python Komödie „The Life of Brian“ (= Das Leben des Brian) sagt Pilatus: „Werft den Purschen zu Poden“. Es wird also schon bei Monty Pythons Truppe fleissig „gebodigt„. Die Schweizer kennen diese Übersetzung leider nicht, weil sie am liebsten nur die Originalfassungen im Kino ansehen.

    Wer sich auf dem Boden wieder findet beim Schwingen, zumal noch auf dem Rücken, der gilt als besiegt. Und genau diese Bedeutung hält auch unser Duden fest, wenn er zum Verb „bodigen“ schreibt:

    bo|di|gen [zu Boden] (schweiz.):
    a) bezwingen, besiegen:
    die gegnerische Mannschaft bodigen;
    „Der Berner Käser machte dann aber kurzen Prozess und bodigte den Sinser schon nach vier Minuten“
    (Blick 30. 7. 84, Seite 13);
    b) bewältigen:
    sein Arbeitspensum bodigen

    Quelle: Duden

    Und wie würde man in Deutschland an Stelle von „bodigen“ sagen? Im Ruhrgebiet wäre es „platt machen“. Und aus die Maus.

    Haben Sie auch einen Spiess daheim? — Die Waffen der Schweizer im Alltag

    März 7th, 2012

    (reload 28.11.05)

  • Die Schweizer Garde verwendet Spiesse
  • Die Schweiz war nicht immer ein Einwanderungsland wie heute. Junge Schweizer zogen früher zuhauf in die Welt hinaus um sich als Söldner in fremden Heeren zu verdingen. Ein bekannter Exportschlager der Schweizer ist die Schweizer Garde des Papstes, seit 1505 im Einsatz: (Foto aus Wikipedia)
    Spiesse der Schweizer Garde

    In der damaligen Zeit waren Gardeeinheiten aus Söldnern nicht ungewöhnlich. Besonders viele dieser Berufssoldaten kamen aus der – bis in das 19. Jahrhundert – recht armen und dazu bergigen Schweiz. Schweizer oder Schweitzer war eine allgemeine Bezeichnung für einen fremden Soldaten. Der König von Frankreich unterhielt z.B. die Einheit der „Cent-Suisses“.

    Später, im 20. Jahrhundert wurde die Schweiz dann reich und die Berge verschwanden? Jedenfalls lernten die jungen Schweizer in der Garde den Umgang mit dem Spiess. Eine praktische Waffe, die sie offensichtlich nach Ende der Dienstzeit mit in die Schweiz nehmen dürfen.

  • Die Forderung nach gleich langen Spiessen im Schweizer Alltag
  • Leider sind die Spiesse, die die jungen Gardisten da mitbrachten, nicht immer gleich lang. Dieser Umstand wirft in der Folge Probleme auf, mit denen die Schweizer häufig zu kämpfen haben. Wie kämpft man mit ungleich langen Spiessen?

    Die Arbeitsgruppe ist zum Schluss gekommen, dass der Bundesrat in beiden Phasen über gleich lange Spiesse verfügen muss. (Quelle)

    Wettbewerb mit gleich langen Spiessen. (Quelle)

    Mit gleich langen Spiessen in beiden Verwaltungen ebnen wir zusätzlich die Bereitschaft für gemeinsame Lösungen. (Quelle)

    Ich könnte noch 27’300 weitere Beispiele von Google Schweiz liefern, die aufzeigen, dass Spiesse eine im Alltag der Schweizer durchaus häufig verwendete Waffen sind.

    Die Spiesse müssen bei solchen Auseinandersetzung natürlich gleich lang sein, das ist eine alte Erfahrung, die die Jungs der Schweizer Garde zurück in die Heimat mitgebracht haben. Sonst ist ein Kampf ungerecht. Je länger ein Spiess, desto besser.

    Das erinnert uns an eine Aussage des Kochs aus Bertold Brechts Stück „Mutter Courage und ihre Kinder“:

    Wer mit dem Teufel frühstücken will, muss nen langen Löffel haben

    Wer also mit einem Schweizer streiten will, sollte einen längeren Spiess als der Schweizer haben.

  • Ist es angesehen, mit Spiessen zu argumentieren?
  • Nein, die Schweizer haben da ein besonders Adjektiv für die Menschen, die immer mit ihren langen Spiessen daher kommen, anstatt sich echte Argumente auszudenken. Sie nennen sie ganz einfach „spiessig„. Das ist keine sehr nette Bezeichnung für einen Schweizer. Erinnert sie ihn doch daran, dass wahrscheinlich der eigene Spiess zu kurz ist.

  • Wohin mit den Spiessen bei einer Zugfahrt?
  • Kein Problem, die SBB bietet dafür passend einen eigenen Wagon an. Dort können Sie während der Fahrt Ihre Spiesse unbesorgt zurücklassen. Fragen Sie den freundlichen „Kondukteur“ doch einfach nach dem „Spiesswagen„. Es muss aber ein Schweizer Kondukteur sein, und kein deutscher Schaffner. Der würde Ihr Anliegen nicht verstehen. Meistens liegt der zwischen der ersten und er zweiten Klasse, der Wagon jetzt, nicht der Kondukteur, damit auch begüterte Reisende mit dem „GA“ = General-Abo der 1. Klasse ihre Spiesse parkieren können.

  • Auch zum Essen werde Spiesse verwendet
  • Wenn die Schweizer „in den Ausgang gehen„, d. h. zum Beispiel das beliebte „go“ essen gehen, dann vergessen sie auch hier nicht, ihre Spiesse mit zunehmen und betonen am Ende der Mahlzeit:
    Wir haben gut gespiesen. (Quellen)
    Hierbei ist dem Spiess über dem Grillfeuer im Eifer des Gefechts leider ein „s“ abhanden gekommen. Denn es sollte ja wohl eigentlich „gespiessen“ heissen.
    Spiess zum Essen
    Fazit: Hat der Schweizer einmal etwas aufgespiesst, ist es bald darauf auch gespiesen.

    Smoke on the Water — Rauch und Wasser dieses Songs sind schweizerisch!

    Oktober 6th, 2011

    (reload vom 19.6.07)

  • Als 1683 Gitarristen das gleiche Stück spielten
  • Am 3. Juni 2007 wurde der gültige Rekord für gleichzeitige Spielen des Rockklassikers „Smoke on the Water“ von Deep Purple neu aufgestellt. 1683 Gitarristen intonierten diesen Klassiker der Rockmusik gleichzeitig in einem Stadion in Kansas City. Die ganze Aktion ist hier bei YouTube zu sehen:

  • Don’t play Smoke on the water
  • Der Riff dieses Stücks gehört zu den meistgespieltesten Tonfolgen der Welt. Jeder Gitarrenanfänger lernt ihn. In vielen Musikgeschäften findet sich daher in der E-Gitarren-Abteilung ein Hinweisschild welches es verbietet, diesen Song auch nur probeweise anzuspielen. Die geplagten Verkäufer können ihn einfach nicht mehr hören.

  • Rauch über dem Genfersee
  • Was den wenigsten wissen ist die Tatsache, dass das Stück „Smoke on the water“ in seinen beiden wichtigsten Bestandteilen ein echt schweizerisches Produkt ist! So wie die Cervelat von gestern! Sowohl der „Rauch“ als auch das „Wasser“ sind nämlich Schweizerrauch und Schweizerwasser! Um das herauszufinden genügt es eigentlich, einfach mal den Text des Liedes aufmerksam zu lesen:

    We all came out to Montreux on the Lake Geneva shoreline
    To make records with a mobile – We didn’t have much time
    Frank Zappa & the Mothers were at the best place around
    But some stupid with a flare gun burned the place to the ground
    Smoke on the water – A fire in the sky
    Smoke on the water
    (…)
    (Quelle: thehighwaystar.com )

    Brand des Casinos in Montreux
    (Quelle Foto: deep-purple.net)

  • Als das Casino von Montreux brannte
  • Der Rauch entstand, als bei einem Konzert von Frank Zappa & the Mothers of Invention ein Feuer ausbrach. Die Geschichte ist bei Wikipedia festgehalten:

    Am 4. Dezember 1971 waren Deep Purple in Montreux, um ein neues Album mit einem mobilen Tonstudio, das sie von den Rolling Stones gemietet hatten, aufzunehmen. Sie bezogen Quartier in einem Gebäude, das zum Casino von Montreux (das gambling house, auf das der Text sich bezieht) gehörte. An diesem Abend gaben Frank Zappa und The Mothers of Invention ein Konzert im Casino, während dessen ein Feuer ausbrach. Angeblich hatte ein Schweizer Fan mit einer Signalpistole an die Decke des Konzertsaals („some stupid with a flare gun“ heißt es im Text) geschossen. Der gesamte Gebäudekomplex mitsamt dem Equipment der Mothers wurde zerstört. (…) Der Titel des Songs bezieht sich auf den Rauch, der sich über dem Genfer See ausbreitete und der von den Musikern von Deep Purple in ihrem Hotel beobachtet wurde.
    (Quelle: Wikipedia)

    Und genau das wird auch in den nächsten Strophen erzählt:

    We ended up at the Grand Hotel – It was empty, cold and bare
    But with the Rolling Truck Stones Thing just outside making our music there
    With a few red lights an‘ a few old beds, we made a place to sweat
    No matter what we get out of this, I know… I know we’ll never forget

  • Aufnahme in den Gängen des Hotels
  • Also zogen die Jungs um ins benachbarte Grand Hotel:

    Deep Purple hatten nun das teure Tonstudio, aber keinen Ort mehr, an dem sie ihre Aufnahmen machen konnten. Auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten fand Nobs für die Band das Theater The Pavilion, aber nachdem Deep Purple mit den Aufnahmen begonnen hatten, beschwerten sich die Nachbarn über den Lärm und die Polizei sorgte für eine Beendigung der Session. Schließlich, nach einer Woche des Suchens, mietete die Band das fast leerstehende Montreux Grand Hotel, wo die Gänge und Treppenhäuser zum Aufnahmestudio umgewandelt wurden.
    (Quelle: Wikipedia)

  • The seven ages of rock
  • Auf BBC One läuft zur Zeit jeweils Samstag ein höchst sehenswerte Dokumentation zur Geschichte der Rockmusik. Es ist ein Siebenteiler und trägt den Titel: „The Seven Ages of Rock“. Der vierte Teil dieser Dokumentation befasst sich mit der Entstehung von „Heavy Metal“. Es gibt eine Website im Internet, auf dem man sich die Folge als DivX anschauen oder sogar in diesem hochkomprimierten Format in erstaunlich guter Qualität herunterladen kann: Seven Ages of Rock — Part 4

    In dieser Folge geht es um den Werdegang von Black Sabbath, Ozzy Osborne und vielen anderen Gruppen. Auch die Geschichte von „Rauch über dem Genfersee“ mit Deep Purple wird erzählt. Viel Spass beim Anschauen! Hier noch eine Aufnahme vom 40the Montreux Festival 2004, original gespielt von Deep Purple:

    Warum die Appenzeller einen Löffel an den Löffeln tragen — Neues aus der Ostschweiz

    Mai 18th, 2011

    (relaod vom 21.05.07)

  • Bei Sonnenaufgang mit der Kuh bergauf
  • Im Mai 2007 wurde von der SBB für Tagesausflüge in die Ostschweiz geworben, bezeichnet als das „Morgenland“ der Eidgenossenschaft, bevölkert von Menschen mit schwarzen Hüten und kleinen Löffeln an den Ohren, die bei Sonnenaufgang ihre Hunde Kühe an der Leine auf den Berg führen, oder so ähnlich. Die Kampagne hiess: „Entdecken Sie das Morgenland„.

    Morgenland der Schweiz
    (Quelle Foto: sbb.ch)

    Betrachtet man Appenzeller Männer genauer, fällt einem sofort ein merkwürdiges Teil am rechten Ohr auf:
    Appenzeller mit Ohrschmuck
    (Quelle Foto: appenzell.ch)

    Was die Appenzeller Männer da am rechten Ohr tragen, nennt sich „Ohrschuefe“:
    Ohrschuefen
    (Quelle Foto: appenzeller-schmuck.ch)

    Der Preis dieser Schmuckstücke (vergoldet, aber aus Silber) wird nur auf Anfrage bekanntgegeben, er ist offensichtlich genauso Geheimsache wie das Rezept der Kräutersulz für den Appenzeller Käse, das auch Heiner Lauterbach Uwe Ochsenknecht nicht erfuhr:


    Das Geheimnis der Kräutersulz ist für jeden aufmerksamen Beobachter offensichtlich. Man beachte einfach die Farbe und die Konsistenz der gezeigten Flüssigkeit.

    Was ist in den Flaschen?

    Auch der Form der Flasche oben rechts im Bild kommt mir vom letzten Spitalaufenthalt im Januar noch sehr bekannt vor (à propos: Dem Bein geht es besser, Nagel ist noch drin, Laufen geht langsam, Schwimmen und Velofahren sogar schnell). Man nennt solche Weithalsflaschen in der Chemie auch „Erlmeierkolben“ oder „Birnenmann“. Urea Pura oder auch Kohlensäurediamid soll sehr würzend sein. Wer nun Harndrang verspürt, bei dem sind die Reflexe noch in Ordnung.

  • Absatzsteigerung um 14 Prozent
  • Dieser Film wurde von der Agentur Contexta AG aus Bern für die Appenzeller Käse GmbH in Appenzell produziert:

    Appenzeller ist einer der profiliertesten Käse der Schweiz, hat aber wegen Konsumentenlust auf Abwechslung, sinkende Markentreue sowie Preisaktions- und Sortimentszunahme im Handel an Marktanteil verloren. Mit der Kampagne wurden der Aktualitätsgrad stark erhöht und die Kaufintervalle verkürzt. Daraus resultierte eine Absatzsteigerung um stolze 14%.
    (Quelle: EFFIE.ch)

    Der Film bekam den Werbepreis Swiss-EFFIE 2006.

    Vielleicht hat ja doch jemand verraten, was in der Sulz ist, weswegen der Marktanteil dann rapide verloren ging?

  • Wazu kann man diesen Schaufel-Löffel gebrauchen?
  • So ganz ist uns die Funktion dieses Löffels noch nicht klar geworden. Kann man ihn vom Ohr abnehmen, um schnell mal ein Pröbchen der Kräutersulz zu verköstigen, ohne sich dabei die Finger zu benetzen? Oder wird er benötigt, um damit über einer Kerzenflamme diverse Substanzen aufzukochen, sozusagen als portables Spritzenbesteck?
    Wir finden diese Erklärung

    Die Ohrschuefe ist ein kleiner Schöpflöffel der geschilderten Art, meistens aus vergoldetem Silber, aufgehängt an einem S-Haken, der in eine Schlange übergeht, die sich in den Schwanz beisst. Die Schuefe wird nur am rechten Ohr getragen.
    (Quelle: waldegg-teufen.ch)

    Bevor wir nun darüber spekulieren, welche geheime Bedeutung die Schlange haben mag, wenden wir uns lieber dem Appenzeller Dialekt zu. Zwei Männer mit Löffel im Ohr geben uns davon ein hübsches Beispiel:

    Sprachlich gesehen höchst interessant! Verstanden haben wir den Witz allerdings nicht so ganz. Oder war da gar keiner?