Deutsche stürmen unsere Tankstelle — und kaufen einfach unser Benzin
Wir lasen in der Pendlerzeitung 20Minuten vom 05.01.07 die Überschrift:
Deutsche stürmen unsere Tankstellen
(Quelle Foto: 20Min vom 5.1.07)
Jetzt ist es also soweit. Sie nehmen den Schweizern auch noch das Benzin weg! Sie zahlen dreist und ungeniert die Schweizer Mineralölsteuer und Mehrwertsteuer, weil die ihnen seit dem 1. Januar im eigenen Land zu teuer geworden ist! Wie soll das weitergehen, wohin soll das führen, wenn die Schweizer sich nicht gegen diesen Ansturm zur Wehr setzt?
Das Manager-Magazin schrieb:
Im August letzten Jahres waren insgesamt 166.146 Deutsche in der Schweiz registriert – damit liegen sie an vierter Stelle hinter Portugiesen, Serben und Italienern. Einerseits füllen Deutsche einfach Lücken auf dem Schweizer Arbeitsmarkt, sei es in der Gastronomie, auf der Baustelle oder in der Pflege. Andererseits sind viele von ihnen überdurchschnittlich ausgebildet und arbeiten in der Schweiz als Ärzte, bei Banken, Versicherungen, als Uni-Professoren oder in der Beraterbranche.
(Quelle: Manager-Magazin 5.1.07)
Verschwiegen wird hingegen, dass diese 166’146 Deutsche, die jetzt in der Schweiz registriert sind, auch einfach hier ihre Steuern bezahlen, und nicht dort wo sie herkommen, in ihrem Heimatland! Was für ein Aufwand, den die Schweizer Steuerbehörden da betreiben müssen! Das sind dann auch noch in den meisten Fällen Quellsteuern, die monatlich berechnet und eingezogen werden müssen. Nicht so wie bei den Schweizer Steuerzahlern, die ihre Steuern in der Regel nur einmal jährlich oder in 2-4 Teilzahlungen berappen.
Doch damit nicht genug. Da nicht alle Deutschen in der Schweiz in Grenznähe wohnen, gibt es immer noch einen beachtlichen Anteil, der bei den Schweizer Detaillisten Migros oder Coop einkauft und der so die Grundversorgung der Schweizer Bevölkerung noch schwieriger macht, womöglich sogar die Preise nach oben treibt. Denn wo mehr Nachfrage ist, da steigt der Preis, das weiss jeder Erstsemester-Student der Volkswirtschaft. An den „Nudeltagen“ in Kreuzlingen, wenn die Migros doppelte Cumuluspunkte für den Einkauf gutschreibt, soll es bereits zu Engpässen in der Pasta-Versorgung gekommen sein. Hier wird bald ein „Nudel-Vorkaufsrecht“ für Kunden mit dem roten Pass notwendig.
Um sich rasch in und durch die Schweiz auf den Autobahnen bewegen zu dürfen, bedarf es bekanntlich einer Vignette. Bei dem Ansturm aus Deutschland ist auch hier zu befürchten, dass die Druckereien mit der Erstellung von Vignetten für die Schweizer nicht mehr nachkommen.
Die Autobahnvignette wurde 1985 eingeführt. Der Preis belief sich von 1985–1994 auf 30 Fr. pro Jahr. Seit 1995 kostet die Autobahnvignette in der Schweiz 40 Franken. Der Preis in Deutschland beläuft sich seit dem 01.Dez.2006 auf 26,50 €. Der Gültigkeitszeitraum beträgt 14 Monate, jeweils vom 1. Dezember des Vorjahres bis zum 31. Januar des Folgejahres. (…)
Wer abgabenpflichtige Autobahnen und Autostraßen in der Schweiz ohne gültige Vignette benutzt, muss mit einer Buße von 100 Franken und dem Preis einer Vignette rechnen.
(Quelle: Wikipedia)
Die Quelle enthält einen Fehler im letzten Satz. Nicht mit „Buße“ muss gerechnet werden, wenn man in der Schweiz ohne Vignette auf der Autobahn erwischt wird, sondern mit „Busse“. Denn in der Schweiz gilt der Merksatz: „Tut Busse und seid unfehlbar“ , sonst werden Sie „verzeigt“ und womöglich noch „einvernommen“. Als „fehlbarer Lenker“ kann das ohne kompetenten „Fürsprecher“ vor Gericht teuer werde.
Während man in Deutschland Jahre brauchte, um ein viel zu teures und störanfälliges Hightech-Mautsystem zu etablieren, das nun kein weiteres Land der Welt zu brauchen scheint (denn als „Export-Schlager“ wurde es ursprünglich konzipiert), druckten die Schweizer seit 1985 einfach diese Vignetten. Und das rechnet sich:
So werden zum Beispiel die jährlichen Kosten im Bereich Straßenbau und -Unterhalt (4,2 Milliarden Euro) mehr als vollständig durch die Einnahmen aus Steuern und Autobahnvignetten (4,9 Milliarden Euro) gedeckt.
(Quelle: Spiegel-Online vom 5.1.07)
In Deutschland müssen beim PKW-Verkehr nach wie vor die Kraftfahrzeug- und die Mineralölsteuer ausreichen, um den Strassenbau und -Unterhalt zu finanzieren. Nur leider tankt niemand freiwillig in Deutschland. Der Fernverkehr, der auf dem Weg von Skandinavien nach Sizilien durch Deutschland rollt, tankt dort, wo es am günstigsten ist. Diesel in Deutschland, Benzin in der Schweiz.
Trotzdem ist der Verkehr, der durch die Schweiz fliesst, für das Land ein Verlustgeschäft:
Eine jährliche gesamtvolkswirtschaftliche Wertschöpfung von 46 Milliarden Schweizer Franken (28,5 Milliarden Euro) (knapp 11 Prozent des Bruttoinlandprodukts) steht einem Kostenblock von 65 Milliarden (40,3 Milliarden Euro) gegenüber. Mit anderen Worten: Der so oft als „Motor der Wirtschaft“ gepriesene Straßenverkehr ist in Wahrheit ein Verlustgeschäft – zumindest in der Schweiz.
(Quelle: Spiegel-Online vom 5.1.07)
Die Schweizer geben sich in ihr Schicksal und zahlen:
Interessanterweise hat die Bekanntgabe des Defizits unter den Schweizer Bürgern keine Beunruhigung ausgelöst – eher im Gegenteil. Viele Experten von Umweltverbänden und wissenschaftlichen Instituten waren von deutlich höheren wirtschaftlichen Verlusten ausgegangen.
(Quelle: Spiegel-Online vom 5.1.07)
Vielleicht wird ja in Zukunft sogar Werbung in den Nachbarländern gemacht für eine Butterfahrt Tankfahrt in die Schweiz, um diese Defizite zu mindern? Käse, Schoggi, Gewürze, Uhren und Benzin. Jetzt lohnt sich der Ausflug zu den Eidgenossen! Reservekanister nicht vergessen einzupacken. Siehe auch: Was ist billig in der Schweiz?
Januar 8th, 2007 at 1:05
Wir müssten den Deutschen Tankstellentouristen dankbar sein, wenn sie uns das Benzin wegtanken, schliesslich verursacht ja bei uns der Verkehr mehr Kosten als Nutzen. Machen wir doch die Schweiz völlig autofrei und verkaufen bloss noch Benzin an der der Grenze!
Im Ernst: Dass der Verkehr ein Verlustgeschäft ist, ist natürlich völliger Unsinn (vgl. die Diskussion hier http://www.freilich.ch/blog/?p=292#comment-15159 ), denn die Wertschöpfung ist nicht gleich Brutto-Nutzen: Bei der Wertschöpfung hat man die Kosten bereits abgezogen – wie bei der MWSt. Es mach daher keinen Sinn, Wertschöpfung mit Kosten zu vergleichen. (Die Studie macht das auch nicht.)
Januar 8th, 2007 at 1:16
der Schweiz ohne gültige Vignette benutzt, muss mit einer Buße von 100 Franken und dem Preis einer Vignette rechnen.
Fotal Talsch. Wer ab dem 1.1. ohne Vignette auf der Autobahn erwischt wird, zahlt 200 CHF. Plus natürlich die Vignette.
[Anmerkung Admin: Danke für den Hinweis. Kam mir gleich so verdammt billig vor, die 100 CHF. Ist schon korrigiert!]
Januar 8th, 2007 at 2:07
Lieber Jens,
in diesem Betrag glaube ich eine gewisse Gehässigkeit festzustellen, die für Dich untypisch ist. Hast Du Ärger gehabt oder Deine Ironie so gut versteckt, dass ich sie nicht gefunden habe ? Zuerst wird allgemein gejammert, wie teuer alles in der Schweiz sei, und wenn einmal etwas billiger ist, ist es auch nicht recht.
[Anmerkung Admin:
Die „Gehässigkeit“ kam ganz zwangsläufig, weil ich diese Überschrift „Deutsche stürmen…“ so klasse fand… Gejammert wird über die hohen Preise in der Schweiz niemals, im Gegenteil. Am Ende verweise ich doch auf die Auflistung „Was ist billig in der Schweiz“. Wir wissen doch alle, dass die hohe Qualität der Produkte in der Schweiz die hohen Preise bedingt und jammern deswegen nicht.]
Januar 8th, 2007 at 7:44
@jens
Die Brummis, die durch D und die CH fahren füllen ihre Tanks, rate mal, wo? Höchstswahrscheinlich immer noch in D, da der Diesel, den diese Mammuts schlucken, trotz 19% MwSt, in D immer noch günstiger ist als in CH. Falls sie überhaupt selbst durch CH fahren und sich nicht umweltbewusst Huckepack nach Italien kutschieren lassen.
Januar 8th, 2007 at 7:46
** Die “Gehässigkeit” kam ganz zwangsläufig, weil ich diese Überschrift “Deutsche stürmen…” so klasse fand… **
Ich glaube der Durchschnittsschweizer – und vermutlich auch der 20 Minuten Schreiberling – denken bei „Deutsche stürmen…“ keinesfalls gleich an Wehrmacht oder Volkssturm, falls du das meintest. Von da her finde ich diese Zeitungsüberschrift jetzt nicht dermassen gehässig.
„Deutsche strömen in Massen zu Schweizer Zapfsäulen“ wäre auch irgendwie zu lange für einen 20 Minuten Titel 😉
Januar 8th, 2007 at 8:00
@Jens
Ich schätze, du kannst die Bussenhöhe wieder auf 100.- runtersetzen.
Die neue Bussenhöhe von CHF 200.- ist Bestandteil des neuen Nationalstrassenabgabegesetzes, welches z.Zt. in der Vernehmlassung ist.
Diese dauert noch bis 31.1.07. Mit der Einführung des neuen Gesetzes wird ca. Ende Mai 07 gerechnet.
http://www.ezv.admin.ch/01910/index.html?lang=de&msg-id=7181
http://www.admin.ch/ch/d/gg/pc/documents/1088/Vorlage.pdf
http://www.ezv.admin.ch/zollinfo_privat/informationen/00421/index.html?lang=de&CControl=yes
Januar 8th, 2007 at 8:03
@Viking
Danke, habe es im Text korrigiert. Hätte mich auch gewundert, wenn solch eine wichtige Information bei Wiki falsch gestanden hätte.
Ich finde 100 Franken echt zu wenig, da kommt mancher ja glatt in Versuchung, es drauf anzulegen…
Januar 8th, 2007 at 8:13
@.d. Says
Recht hast Du. Ich wollte durch das Posting nur auf den winzigen Umstand hinweisen, dass diese „Gefahr aus Deutschland“, die hier als Bedrohung für Schweizer Arbeitsplätze, den Verlust der kulturelle Identität, den Untergang des Schweizerdeutschen etc. verantwortlich gemacht wird, auch ein klitzeklein wenig zum Bruttosozialprodukt beisteuert. Dafür war dieser dramatische Titel aus 20Min einfach nur ein prima Aufhänger.. Sorry wenn es nicht so deutlich rüberkam wie gedacht. Beim Thema „Stoppt die Deutschen“ werde ich leicht mal gehässig. Siehe: Stoppt die Deutschen aus dem Norden! Baut wieder Zugbrücken!
Januar 8th, 2007 at 8:41
Neuerdings stürmen die Deutschen auch unsere Gefängnisse!
http://plusquamperfekt77.blogspot.com/2007/01/deutsche-im-schweizer-knast.html
Januar 8th, 2007 at 8:55
PurzelAdmin SaysJetzt bleib mal locker, sonst bekommst du noch nen Herzkasper. Deinen Frust bzgl. „Stoppt die Deutschen“ auf diesen Artikel zu adaptieren…, dann schreib doch gleich was dich bedrückt.
SF hatte diesbzgl. auch einen Bericht gebracht. Dabei wurde eine CH-Tankstelle und eine Deutsche Tankstelle in Grenznähe gefilmt. Aus Deutschland kam die Forderung, dass die Schweizer ihren Benzinpreis auch erhöhen müssen und der Schweizer Tankwart war mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht zu sehen.
[Antwort Admin:
Also dann bleibe ich ganz locker und sag gleich mal was mich bedrückt… irgendwer sagt immer Purzel zu mir, und ich kenn doch gar keinen Purzel. Nur einen Purzelbaum, aber den habe ich schon lange nicht mehr geschlagen…]
Januar 8th, 2007 at 10:07
Hallo Jens,
die Brummies tanken ganz sicher nicht in der Schweiz. Kein vernünftiger Diesel-Fahrer wird, wenn er kann, in der Schweiz tanken.
Gruss
Gerald
[Antwort Admin:
Vielen Dank für die Hinweise. Wieder was gelernt. Als Nicht-Dieselfahrer wusste ich nicht, dass der in CH teurer ist als in D. Das Posting ist schon korrigiert.]
Januar 8th, 2007 at 10:22
Einwanderung ist in sicherlich weit über 90% positiv zu werten. Nicht nur kulturell, sondern vor allem wirtschaftlich. Und gerade die einwanderungswilligen Deutschen sind gut ausgebildet und nehmen hier Jobs an, für die es momentan keine anderen Leute gibt. (Schaut mal die Stellenanzeigen für Fachleute an… offene Stellen zu hauf).
Mentalitätsunterschiede und Verhaltensunterschiede sind vorhanden (sonst würde dieses Blog ja nicht existieren), aber als in den 60ern die ‚Sautschinggen‘ kamen, fand dieselbe Diskussion statt und wir sind heute froh, dass man in der CH den Kaffee überall trinken kann… und er schmeckt auch noch.
Interessant wird da mehr die Zukunft: die D geniessen hier die Vorteile des Föderlismus, den die EU seit langem mehr schlecht als recht einführen will. Selbst die Deutschen, die (meines Erachtens) sonst alles an den Staat delegieren, schätzen hier unseren relativ schlanken Staat.
Trotzdem lassen unsere Linken nichts unversucht, den Staatsapparat auf EU-Niveau aufzublähen (siehe neue Initiative zur Krankenversicherung). Und ich bin gespannt, obs da eine Art Mentalitätstransfer von Deutschen auf die Schweizer gibt.
Januar 8th, 2007 at 11:52
köstlicher beitrag jens.
allerdings kann ich mich über viele „grenzgänger“ amüsieren, werden die an grenznahen tankstellen doch gehörig abgezockt, ganz besonders schlimm z.b. stein (ggü. von bad säckingen) oder koblenz, ggü.von waldshut. 10 km weiter und der sprit kostet bis zu 7 rappen weniger.
wer nicht vergleicht, ist selber schuld.
vignette kaufen wenn man nur 2-3x jährlich die autobahn benutzt? no risk, no fun….ohne weiteren kommentar ;-).
wolfi
Januar 8th, 2007 at 21:16
Ein *grrrrr* an Thomas… _einige_ linke mögen so sein, bei weitem aber nicht alle. Womit ich angedeutet habe, dass ich nicht zu den „einigen“ gehöre…
Noch ein kleines Müsterchen zum Thema „Grenzgänger“: Mein Vater – ein Schweizer – lebt in Deutschland, weil seine AHV hier nirgendwo hin reichen würde. Tanken tut er tatsächlich in der Schweiz. Aber: Die Tankstelle (das sind ja heute mittlerweilen so Multifunktionsbetriebe – wird dort überhaupt noch getankt?) bietet auch Patisserie der lokalen Bäckerei an. Die kauft mein Vater dann aber ennet der Grenze, weil sie dort nur einen Drittel kostet. Geliefert von ein- und demselben Bäcker….
Januar 9th, 2007 at 9:33
Schon fürchterlich dieser Benzin Transfer. Und dann wollen Sie hier auch noch wohnen und arbeiten, diese Doitschen. Also ich weiss nicht so recht ob das gut kommt.
Selten so gelacht.
Januar 9th, 2007 at 12:39
Ab heute lohnt es sich noch mehr, in die schöne Schweiz tanken zu fahren (-2 Rappen).
Januar 9th, 2007 at 13:37
2 Rappen weniger? Wo? Wenn ich von mir zuhause Richtung Schinznach Bad und von dort Richtung Aarau fahre nehmen die Preise bis kurz vor Aarau extrem ab und dann schlagartig wieder zu. Bei einer Spitzkehre ins Bündnerland bezahl ich glatt Fr. -10 mehr pro Sprutz. Und an der Autobahn tanken ist sowieso immer teurer. Also was solls? Auf die Lebenstankzeit ist’s so oder so ein lächerlicher Betrag, ausser man fährt einen Hummer.
Übrigens in Koblenz tanken nur die Deutschen. De Koblenzer tanken weiter innen Richtung Innerschweiz.
Januar 10th, 2007 at 23:56
gut, das die Anti-Spam Rechnung nicht gar zu schwer ist: ich wäre mit meinem Beitrag nicht sehr weit gekommen…
„Bei einer Spitzkehre ins Bündnerland bezahl ich glatt Fr. -10 mehr pro Sprutz.“ [sagt Brun(o)egg]
Diesen Satz will ich mir einrahmen. Und dann gehe ich hin und versuche das auch, vielleicht im schönen Thurgau (Most-Indien), bei uns um die Ecke…
Januar 11th, 2007 at 17:36
Also, momentan sind die Deutschen dabei die Position zugewiesen zu bekommen, die früher (in der Reihenfolge) die Italiener, die Tamilen, die Jugos einnahmen: die der ungeliebten Zuwanderer. Da gibt es bereits ganz „intelligente“ parlamentarische Anfragen (!) z.B. im Thurgauer Grossen Rat: Wieso hat der Justizdirektor (Justizminister) jetzte eine deutsche Vorzimmerdame, die erst noch ennet der Grenze wohnen bleiben darf? Da hat jemand echte Probleme… Der hat sich sicher auch darüber aufgeregt, dass die Deutschen jetzt noch mehr Sprit in der Schweiz kaufen. Was ich für eine Sage halte – noch mehr als zuvor geht gar nicht. Zumindest nicht im Raum Konstanz. Kreuzlingen (knapp 18’000 Einwohner) hat 18 Tankstellen. Wer sorgt da wohl für den Umsatz? Richtig, die Konstanzer, die diesseits der Grenze tanken, weil sie „jenseits“ nicht nur vom Staat, sondern auch von den Ölkonzernen ganz jenseitsmässig abgezockt werden. Ich bin oft in Süd(west)deutschland unterwegs: nirgends ist der Sprit so teuer wie in Konstanz. Sogar Diesel ist inzwischen in der Schweiz billiger. Kein Wunder kümmern sich die Schweizer Tankstellenpächter rührend um die deutsche Kundschaft. Und die armen, armen Einheimischen müssen an der Zapfsäule Schlange stehen. Übrigens ist die Kreuzlinger Migros am Übergang Emmishofen (seit dem Bau vor Jahrzehnten als „Schwobemigros“ bekannt) die einzige, die ich kenne, die ihre Durchsagen im Laden auf Hochdeutsch macht.
April 23rd, 2007 at 13:17
Hallo Ihr paranoiden Eidgenossen,
so so, die Deutschen stürmen die Schweiz…
Respekt.
Also wenn man sich am Wochenende mal im grenznahen Gebiet auf der deutschen Seite umsehen würde, würdet Ihr sehen, dass sich da viiieeel mehr Schweizer am deutschen Aldi, Lidl oder sonst was „vergreifen“ als die bösen bösen Deutschen in der Schweiz tanken können. Und Ihr „vergreift“ euch auch an den deutschen Autobahnen und das sogar noch kostenlos… Denk mal drüber nach.
Die Schweizer kaufen günstig in Deutschland und keiner jammert und die Deutschen kaufen günstig in der Schweiz. Jeder kuckt wo er bleibt. So what?!
Und zu deinem wahrscheinlich noch während dem ersten Semester abgebrochenende VWL-Studium, bei einer hohen Nachfrage KANN es zwar sein, dass der Preis steigt, aber in unserer heutigen Wirtschaft ist es fast ausnahmslos so, dass bei hoher Nachfrage der Preis SINKE, da die Produktion lohnender/ausgelasteter ist und der Deckungsbeitrag somit viel früher erreicht wird, oder eben bei der höheren Stückzahl viel niedriger angesetzt werden kann, ergo der Preis SINKT…
Vielleicht zu erst mal überlegen und recherchieren, dann schreiben.
Und drittens – und in meinen Augen der schönste Punkt – Ihr Schweizer redet bei den bösen bösen Deutschen von „Stürmen“ wenn Sie bei euch einkaufen, aber nur von „VERLAUFEN“ wenn Ihr Lichtenstein „STÜRMT“?!
Und dann noch als Ausrede schlechtes Wetter? Was habt Ihr, ne Schönwetter-Armee?
Das ist doch lachhaft.
Nicht böse nehmen, aber bevor Ihr tollen Schweizer wieder über uns böse böse Deutschen herzieht, erst denken, dann reden, schreiben, oder was auch immer.
liebe Grüsse vom bösen Deutschen
Juni 1st, 2007 at 8:35
Die deutschen stürmen…, triffts ganz genau und zwar in jedem fall!
Und zu dir „böser deutscher“, was du hier schreibst kann ich schlichtweg nicht mehr ernst nehmen, eröffne mal in Spanien diese Page, die würden euch wahrscheinlich an die Wand nageln, und zwar zu recht. Was kommt als nächstes?
[Antwort Admin: Wer hat Dich denn darum gebeten, dies alles hier ernst zu nehmen? Offensichtlich hast Du jede Menge Spass hier auf der Seite… ]